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vrcimtm, viL es yeine nocy immer für cyre einzige Aufgabe ansehen, Wissenschaftler heranzubilden, statt wertvolle Voll- menfchen als Führer des Volkes zu erziehen. Das neue Bil dungsideal steigt aus aus dem Volke und seiner Sehnsucht und wird siegen mit der Idee sozialer Menschenliebe: „Das neue Heil kommt nur aus neuer Liebe." A. H. l Krisle unserer Leier Autolinis und Reicht,eiferrbatzn Seit Wochen läuft das Gerücht, daß die Postkrastwagenlinie Dresden—Wilsdruff bis Mohorn weiter durchgeführt wird. Dieses soll zur Wirklichkeit werden, wie bereits durch die Tages zeitungen dieser Tage ging. Damit wird ein Zeitereignis gelöst, auf das unsere Väter bereits fahrelang gewartet und schon früher erhofft hatten. Mohorn liegt etwa zwanzig Kilometer von Dres den und hat seit Jahren eine Verbindung, die wohl zu den schlechtesten im Sachsenlande gehört. So nahe der Großstadt er wartet man wirklich eine schnellere Vetkehrsmöglichkeit, als sie uns die Kleinbahn Mohorn—Freital bietet. Warum die Reichseisenbahn beim Ministerium beschwerde führend vorgeht gegen diesen Verkehrsvorschritt, ist eigentlich un ersichtlich. Hierzu einige Aufklärungen: Die Eisenbahnfahrt Dresden—Mohorn beträgt dreißig Kilo meter und wird durchfahren in einer Zeit von netto zwei Stun den. Nun verkehren im ganzen vier Züge von und vier nach Dresden. Die Anwohner der Kleinbahn Herzogswalde, Landberg, Blankenstein, Steinbach, Grund, Hutha, Haida, Herrndorf haben meist einen Anmarsch von dreiviertel bis anderthalbe Stunde zur Bahn. Zwei Stunden Eisenbahnfahrt sind im Durchschnitt drei Stunden. Drei Stunden Heimfahrt bedeutet einen Zeitverlust von sechs Stunden oder einen ganzen Vormittag. Der Ortseinwoh ner verläßt, um die Grühzug dreivierte! sechs zu erlangen, einhalb 5 Uhr sein Bette, der mit einem weiteren Zuweg um vier Uhr. Um diese Zeit ist im Winter noch Nacht. Mit Laternen ober Ta schenlampen ausgerüstet wandert er zur Bahn. In Dresden an- gekommen ist er gezwungen, eineinhalb Stunden im Hauptbahnhof zu verbringen, ehe er seine geschäftlichen Wege erledigen kann, der Mittagszug ^11 Uhr fährt ^1 Uhr in Dresden ein, zu einer Zeit, da die meisten Geschäfte im Schließen begriffen find. Und bann die Heimfahrt! Es sei nur an den Abendzug 6,28 Uhr eynnert! ^7 Uhr ist eine Zeit, die unpassend ist für eine Heimfahrt für Erwachsene. Dazu der Andrang in FreitÄ-Pot- schappel. Ein Gedränge und Gestoße, lebensgefährlich! Und die Reichseisenbahn weiß und sieht das, stellt aber keine Abhilfe. Oft sind, ja meist sind über Wildsruff hinausfahrende Reisende gezwungen, das Zugende aufzusuchen und stehen eine Stunde, bis sie n -steigen dürfen, ein Vergnügen bei Regenwetter, im Winter, mit Gepäck, für Kinder, Erwachsene und Alte. Wohl keine Linie — Klingenberg—Dittmannsdorf und Frauenstein ausgenommen — ist so überlastet wie diese. Daher auch die Zug- unfälle. Und das Warten auf den Stationen, allein zwanzig Mi nuten in Wilsdruff. Man hätte glauben mögen, daß die Reichs eifenbahn, die neben ihren Gleisen zehn Kraftwagen bis Wils- brufs laufen sieht, ihre Konsequenzen ziehen mühte um den Wünschen des Kleinbahnpublikums gerecht zu werden. New! Alle Gesuche von -früher, die eine bessere und schnellere Verbin dung erbaten, blieben unberücksichtigt und wanderten unbeant wortet in den Papierkorb. , , . , Warum wurden 'die Zuge nicht günstiger gelegt, daß unsere Kinder, die Dresdner Schulen besuchen, diese benützen konnten? Dem Wilsdruffer Publikum wurde das ermöglicht nach Meißen hin, den Arbeiten auch. Warum führte die Reichseisenbahn nicht wie früher durchgehende Wagen ein? Warum wurde kein späterer Abendzug von Dresden einge legt? Sollten den Dorfbewohnern Theater, Konzerte, eine Stunde Abendleben verschlossen bleiben? Moritzburg und Kipsdorf ist diese Gelegenheit geboten. Warum läßt sich die Eisenbahn so viel Bewohner entgehen, die von Spechtshausen den Kraft wagen nach Tharandt benutzen? Wilsdruff ist zehnmal besser daran als Mohorn-Herzogswalde. Die Kleinbahn hat auf der Linie Wilsdruff—Mohorn—Nossen nicht vorbildlich gearbeitet, nicht verkehrsförbernd, nicht werbend und anlockend, im Gegen teil. Jahraus jahrein überfüllte Wagen mit doppelter Men'chen- zahl, unerträglich, welche Menschenmenge in einen Wagen ge zwängt wurde. Und die Weiterfahrt nach Nossen und umge kehrt? Die ar-n Reisenden! 9,15 Uhr früh ist ihnen Gelegen heit gegeben, wegzufahren in der Richtung Mohorn. Nein, zeit gemäß ist diese Einrichtung unserer Kleinbahn nicht; kein Wunder wenn die Geschäftswelt sich der Autos bedient. Heute, wo ge- : schäftlich jede Minute gerechnet ist, hat man nicht Zeit, stunden- j lang bei solch geringer Entfernung Zeit zu vergeuden. Alle die angeführten Gründe geben den schlagendsten Be- ; weis, daß es die Notwendigkeit der Zeit erfordert, nach einem j besseren und schnelleren Verkehrsmittel zu greifen. Wir, die wir ! an der Kleinbahn wohnen, begrüßen überaus diese Einrichtung s einer neuen Kraftwagenlinie und werden diese nach besten Kräf ten unterstützen. —e. Die neuen Briefmarken. Wie bekannt, beabsichtigt die Reichsdruckerei, noch in diesem Monat mit der Lieferung neuer Postwertzeichen, die mit den Bildnissen berühmter deutscher Männer ge schmückt sind, zu beginnen. In der Hauptsache sind, wie cms unseren Abbildungen Zu ersehen ist, Köpfe Ws-der Literatur-, der Kunst-, der Musikgeschichte und der Wissen schaft gewählt. Die Zehnpfennigmarks soll das Porträt Friedrichs des Großen zeigen. Gegen diese letztere Marks hat sich zunächst aus linl'spolitischen Kreisen, jetzt aber auch aus der Bayerischen Volkspartei Wider- - spruch erhoben, der sich besonders auf in Süddeutschiand j bestehende Bedenken stützt. l Neuer «us stter wett j Tas neue deutsche Kabel zwischen Emden und den Azoren fertiggestellt. Das neue Kabel der Deutsch-Atlan- ! tischen Telegraphengesellschaft zwischen Emden und den! Azoren ist nunmehr fertiggestellt worden. Deutschland > tritt dadurch wieder in direkte Kabelverbiuduna mit Ncw- york und anderen großen Städten Amerikas, da dis Western-Union Telegraph-Company schon 1924 ein be sonderes Kabel zwischen den Azoren und Newyork gelegt hat, mit dem das jetzt sertiggestellte Kabel der Deutsch- Atlantischen Telegraphengesellschaft automatisch verbunden ! ist. Beide Abschnitte des neuen Kabels sind nach dem neu erfundenen Untsrseekabeltyp, der eine viermal schnellere^ Übermittlung gestattet als die Kabel älterer Bauart, her- gestellt. Auf Stelzen um die Welt. In Berlin traf der ehe-! malige französische Fliegerleutnaut G.ermain Pernot ein. Pernot hat im Weltkriege beide Füße verloren. Trotz-! dem ist er in Paris eine Wette eingegangen, mit Stelzen die Erde zu umwandsrn. Er kam jetzt aus Hamburg und will nach München weitermarschieren. ! Streikende Stadtverordnete. In Wörlitz bei Dessau streiken die Stadtverordneten, weil sie mit dem Bürgermeister Voigt, den sie finanzieller leiten beschuldigen, nicht mehr zusammenaiMüen wcustn. Sie leisten keiner Ladung des Magistrats mehr Frage. Erster Frost im Schwarzwald. Aus dem SchwarL- 4. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Doch ein wenig ungewohnt für Sie, Fräulein Schwarz?" „Nein Herr Doktor, mir sind die Häuser der Armut nicht unbekannt!" entgegnete Elisabeth auf Werners (frage, „und mein inniger Wunsch ist, dort zu helfen, so gut ich vermag!" Lautes Kindergeschrei, eine scheltende und eine klagende Stimme hörte man hinter der Tür, an die Dr. Eckardt stark klopfte. Die scheltende Stimme gebot Ruhe; schlürfende Schritte näherten sich; es wurde geöffnet. „Herr Jesus, schon heute der Herr Doktor —" Im Rahmen der Tür stand eine ältere Frau, die beim Anblick der beiden ihre schmutzige Scheuerschürze hochnahm und einen Zipfel über der breiten Hüfte im Schürzenbande feststeckte. Mit einem neugierig dreisten Blick auf Elisabeth sagte sie — „jH dachte, Sie wollten erst morgen kommen, Herr Doktor! Darum war ich dabei, schnell noch ein bißchen reinezumachen bei der Bahnlein! 's ist nichts los mit ihr — sie hat sich wieder hinlegen müssen! Der arme Mann ist wirklich zu bedauern! Unserein hat auch nicht so viel Zeit, weil man immer zu tun hat —", sie seufzte vernehmlich, gleichsam als Entschuldigung, wie unordentlich und un gemütlich es in dem mäßig großen Raum noch war, in dem die kranke Frau auf dem Sofa lag und mit unruhigen sor genden Augen auf ihre ungewaschenen und unangezogenen, sich am Boden wälzenden Kinder blickte. Sie hatte wohl nichts zu sagen gewagt aus Furcht vor der groben Frau, die da rücksichtslos mit Besen und Scheuer eimer herumhantierte und dabei auf die Kleinen ae- schimpft hatte. Geräuschvoll nahm die Frau ihren Eimer an sich und ging, vor sich hinbrummend, hinaus. Heber das hübsche, aber vergrämte und versorgte Ge sicht der Kranken glitt ein Ausdruck tiefster Verlegenheit und Scham beim Anblick des Arztes und seiner Begleiterin. Sie wollte sich aufrichtcn; doch er wehrte es ihr, zog einen Stuhl herbei und fragte, sich setzend, nach ihrem Befinden. Elisabeth bemühte sich um die Kinder, deren Schüch ternheit sie bald durch eine ihnen entgegengehaltene Tüte mit Bonbons besiegt hatte. „Entschuldigen Sie, Herr Doktor, wie es hier aussiehi! Ich muß ja froh sein, wenn die Wurzern sich immer mal um die Kinder kümmert; sie ist so empfindlich — sagen dars man aber nichts! Ich habe ja keinen, der mir hilft —" klagte die Kranke. „Aber ich habe jetzt jemanden, der sich Ihrer und der Kinder ein wenig annehmen wird — die Dame, die mit mir gekommen —" meinte Werner mit einem Blick auf Elisabeth. „Ach nein, Herr Doktor, das geht doch nicht! Die Dame ist wohl Ihre Braut?" Elisabeth hatte diese Frage und Werners kurze Ver neinung gehört. In heißer Verlegenheit kniete sie neben den Kindern, sie nach ihren Namen fragend und mit ihnen scherzend. Wie peinlich war das doch! „Bis Sie wieder besser sind, Frau Bahnlein, wird Fräu lein Schwarz sich jeden Tag ein Stündchen um Sie küm mern! Nein, widersprechen Sie nicht, tun Sie, was wir Ihnen sagen, und Sie werden sehen, wie bald Sie gesund sein werden!" Elisabeth zog jetzt ihren Mantel aus, unter dem sie ein einfaches Hauskleid aus blauem, weiß gepunktem Musselin trug; darüber band sie eine blaue Wirtschaftsschürze, die sie aus der großen Lederlasche genommen. Neugierige Kinder augen stellten fest, daß diese große Tasche außerdem allerlei Herrlichkeiten barg — denn rotbackige Aepfel, eine Flasche Milch und einen Laib Brot hatte man flugs erspäht! „Nun sollt ihr heute mal etwas recht Gutes essen, Kin der! Reis mit Aepfeln — das mögt ihr doch gewiß gern sagte Elisabeth lustig und mit ihrem herzlichen Lächeln, das ihr das ganze Zutrauen der Kleinen gewann. wald wird der erste Frost gemeldet. Die abnorme Herbst- Wärme der letzten Tage ist dnrch einen Kaltlufteinbruch plötzlich beendet worden. Zwei Grad Kälte sind am F eld- berg morgens gemessen worden. Schweres Autounglück bei Lyon. In der Nähe von Lyon fuhr ein mit drei Personen besetztes Automobil auf einen elektrischen Straßenbahnwagen. Der Anprall war so heftig, daß das Auto zertrümmert und die Plattform des Straßenbahnwagens eingedrückt wurde. Von den In sassen des Autos waren zwei sofort tot, während der dritte nach wenigen Minuten gestorben ist. Wintcrbeginn in England. Nahezu ganz England hat infolge des Kohlenstreiks doppelt hart den Beginn des! Winters dnrch starken Nachtfrost zu verspüren bekommen. Selbst in den Londoner Vororten konnten minus fünf! -Grad Celsius gemessen werden. In Schottland ist Schnee gefallen und die Temperatur sank dort sogar bis auf! 81L Grad Celsius. Sechs chinesische Bischöfe beim Papst. Der Papst hat sechs chinesische Bischöfe empfangen. Am 28. Oktober findet in der Peterskirche die feierliche Konsekration statt, bei welcher noch andere chinesische Geistliche zu hohen Wür denträgern der Römisch-Katholischen Kirche ernannt wer den sollen. Ein Gedenkstein für das deuLsch-oftasiatische Kreuzer- gcschwadcr. Auf dem Landgut eines der bekanntesten deutschen Kaufleute in Buitenzorg bei B a L a v i a, E. Helf ferich, wurde unter großer Anteilnahme von allen Kreisen der Bevölkerung ein Gedenkstein für das frühere deutsch ostasiatische Kreuzergeschwader enthüllt. Der Komman dant und mehrere Offiziere des deutschen Schulschiffes „Hamburg" wohnten der Feierlichkeit bei. Für 5 Dollar im Sonderzug durch Nordamerika. Die amerikanischen Eisenbahnen haben sich bereit erklärt, der Königin von Rumänien und ihrem Gefolge Sonderzüge zum Preise von einem Dollar zur Verfügung zu stellen, so daß die Eisenbahnfahrt quer durch die Staaten ganze fünf Dollar kosten wird. Die Southern Pacific und Union Pacific haben ein derartiges Entgegenkommen abgelehnt, so das; die Königin von ihrem geplanten Besuch Kalifor niens absehen wird. Eine Million Dollar erbeutet. Eine Horde von sTB'll in Vie Geschäftsräume der KeAog ^chalttaselsabnk mChtkago ein und zwang unter Vor haltung von Schußwaffen die Angestellten zur .Herausgabe des Geldes. Die von den Räubern gemachte Beute wird auf 600 000 bis 1000 000 Dollar geschätzt. Bunte Tageschrom'?. Köln. Der Kölner Regierungspräsident Graf Siegmund Adelmann von A d e l m a n n s f e l d e n ist im Alter von SO Jahren an Herzschwäche gestorben. Hamburg. In Blankenese wurden in einem Obstgarten zwei junge Frauen tot aufgefunden. Beide Frauen hatten tzerzschüsse. Die Untersuchung muh ergeben, eb es sich um einen Selbstmord oder um ein Verbrechen handelt. London. In der Kathedrale von Liverpool wurde eine neue Orgel eingcweiht, die die größte Orgel der Welt ist und 700'000 Mark gekostet hat. Spiel und Sport. 17. Berliner Sechstagerennen. Am Donnerstag, den 1. November, abends 10 Uhr, beginnt im Berliner Sport palast das 17. Berliner Sechstagerennen, ein großes Mannschaftsrennen über 145 Stunden. Es endet am Mitt woch, den 10. November, abends 11 Uhr. Auch diesmal Werden wieder 14 Mannschaften verpflichtet werden, für die Gesamtpreife von etwa 100 000 Mark ausgesetzt sind. Eine Zusammenstellung der bisher verpflichteten Fahrer ergibt folgendes Bild: Dewolf—Roels (Belgien), Blan- chonnet—Marzillac (Frankreich), Binda—Tonani (Ita lien), Lambst-Laquehay (Frankreich), Behrendt—Lon- gardt (Deutschland), Huschke—Golle (Deutschland), Hahn— Tietz (Deutschland), Koch—Miethe (Deutschland), Knappe- Rieger (Deutschland), van Hevel (Belgien). Wetter schweben noch Verhandlungen mit den Franzosen Fandet und Choury sowie den deutschen Fahrern Nebe und Fricke. Einen neuen Vcntirhen Nclorv tin 15 OUO-Metcr- Lauf hat der Leipziger Pürsten bei einem Rekordversuch bei Leipzig mit der Zeit 49:23,6 aufgestellt. In der Lippe-Fahrt des A. D. A. C. für > mobile und Motorräder fuhr in dem 10-Kilometer-Flach- rennen Baader-Mannheim ans Bugatti mit 156 Kilo- meter-St. die schnellste Zeit des Tages, Gerlach-Dort- Veinahe gerührt blickte Dr. Eckhardt auf Elisabeth. So hatte er sie noch nie gesehen! Mit welch' seinem Takt sie sich gab, um der Kranken jedes beschämende, peinliche Gefühl zu nehmen, das der ihre Anwesenheit doch geben mutzte. Frisch und entschlossen faßte sie alles am richtigen Ende an. Ein selten sympathischer Mensch! Bei jedem Zusammensein mit Elisabeth verstärkte sich dieser Eindruck. „Ihrs Braut —" hatte die Kranke vorhin gesagt. Wäre sie es, er hätte wahrhaftig einen Glückstreffer in der Lotterie des Lebens gezogen, und eine innere Stimme drängte ihn, dies bald zur Tatsache zu machen. Mit festem Druck faßte er ihre Hand, als er sich verab schiedete, und sah sie an mit einem Blick, vor dem sie er rötend die Augen niederschlug. „Ich danke Ihnen, Fräulein Schwarz! Sie sind wirklich ein hilfreicher Engel, eine „heilige Elisabeth" — lächelte er sie an. „Sie können hier mehr tun als ich! Mir hilft bei dieser Patientin nur die Zeit — und ein wenig Sonne — und die werden Sie ja sein —" Seine Worte beglückten Sie und klangen noch in ihr nach, als er längst gegangen. Sie machte sich vor allem daran, ein wenig Ordnung zu schassen, nachdem sie mit der Kranken einige herzliche Worte gesprochen, die die Frau wunderbar beruhigten und trö steten. Die Blumen, die ihr Elisabeth in die Hand gedrückt, betrachtete sie mit beinahe verklärtem Blick. So wunderbar erschien ihr das — wer hatte ihr je Blumen geschenkt! Ihre dürftige Stube bekam dadurch etwas Festliches, Sonntäg liches — zärtlich strichen ihre abgezehrten Hände die bun ten Blumenköpfe. Staunend folgten dann ihre Augen Vem Hantieren der fremden Dame — wie geschickt und gewandt die zu arbeiten verstand — und so ohne allen überflüssigen Lärm, der ihren geschwächten Nerven bei dem geräuschvollen umständlichen Hantieren der Wurzern immer so viel Pein verursacht hatte! Elisabeth stellte die Stühle wieder zurecht, die die Nach barin durcheinandergeschoben, wischte den fingerdick liegen den Staub von den Möbelstücken und sorgte, daß alles einen wohnlichersn Eindruck bekam. (Fortsetzung folgt.)