Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 22.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192610228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261022
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-22
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.10.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
OrttrnMede Staätveroränelen-SitLUNg Donnerstag den 21. Oktober abends 7 Uhr. Bei Anwesenheit sämtlicher Mitglieder beider Kollegien fand gestern abend im Rathaussaale eine Sitzung der Stadtver ordneten statt. Nach der Meinung des Herrn Schumann, !die Amtsdauer des Kollegiums ende mit der Wahl des neuen, wäre es vielleicht die letzte in der bisherigen Zusammensetzung gewesen. Aber da die Gemeindeordnung in 8 27 bestimmt, -daß die Amtsdauer drei Kalenderjahre umfaßt, endet sie sicher am Schlüsse des dritten Kalenderjahres, und Herr Schu mann hat nicht recht. 1. Eingangs bemerkte Herr Bürgermeister Dr. Kron feld, daß eine Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion betr. Erwerbslofenfürsorge und eine der Beamten betr. Zeitungsbericht' erstattung am Schlüsse der Tagesordnung Erledigung erfahren würden. In einem Schreiben sagte der Kantoren- und Orga nistenverein der Stadtvertretung und der gesamten Einwohn-er- schaft nochmals herzlich Dank für die bewiesene Gastfreundschaft. 2. Ansetzung der Wahl des Gewerbesteuerausschusses. Nach einer Verordnung des Finanzministeriums sind in den einzelnen Gemeinden Gewerbesteuer-Ausschüsse mit drei bis sechs Mit gliedern zu bilden, deren Vorsitz der Bürgermeister oder ein von ihm bestellter Beamter zu führen hat. Auch der stellvertretende Vorsitzende muß ein Beamter sein. Nachdem sich das Kollegium dem Ratsvorschlage angeschlossen hatte, daß der hiesige Aus schuß aus dem Vorsitzenden und vier Mitgliedern bestehen soll, be stimmte der Bürgermeister als Wahltag den 25. November abends 7 Mr und machte darauf aufmerksam, daß nach dem Ver hältniswahlsystem gewählt wird und den Bestimmungen ent sprechende Wahlvorschläge eine Woche vor dem Wahltag einge reicht werden müssen. Stadt». Schum a n n äußerte Bedenken gegen diese Festsetzung des Tages, da seiner Meinung nach die Amtsdauer des jetzigen Kollegiums mit der Wahl des neuen am 14. November erlösche und das neue Kollegium kaum gehalten fei, die Vorschläge des alten zu den ihrigen zu machen. Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld vertrat die Meinung, daß die Amtsdauer des jetzigen Kollegiums am Jahresschlüsse endige, ver sprach aber, die Frage nochmals zu prüfen und die Wähl des Ausschusses anderweitig festzusetzen, wenn die Amtsdauer wirklich mit der Neuwahl endige. 3. SLadtplan und Fluchtlimenfeststtzung haben beide Kolle gien sowie den Betriebsausschuß schon wiederholt beschäftigt. Der letztere hatte noch einige Abänderungen Vorgeschlagen, die wie vom Rate nun auch von den Stadtverordneten gebilligt wur den. Auch die Fluchtlinie beim Grundstück Knepper mußte neu fostgelegt werden. Die größte Einrückung beträgt hier 1,90, an der Töpfergasse 1,40 Meter. Diese Festsetzung war auch vom Bausachverständigen als glücklichste Lösung bezeichnet worden und wurde einstimmig gutgeheißen. 4. Baukostenzuschußgesuch Knepper. Um der Erwerbslosig keit zu steuern, hat das Arbcits- und Wohlfahrtsminifterium den Gemeinden weitere Mittel zum Wohnungsbau angebvten, unserer Stadt ein Skaatsbaudarlehen in Höhe von 15 000 Mark. Der Stadtrat schlug zunächst vor, das Darlehen anzunchmen, was auch einstimmig geschah, und weiter, die 15 000 Mark unter gewissen Bedingungen für den Bau Knepps bereilzustellen, dessen Ge- samdkostcn aus 36437 Mk. veranschlagt sind. Bedenken gegen diese Bezuschussung bestünden nicht. Herr Schumann war naturge mäß auch hier wieder anderer Meinung. Er konnte zwar nicht die Möglichkeit dieser Bezuschussung bestreiten, legte aber besonderen Wert auf die Bestimmung, daß in erster Linie der Bau von Woh nungen für kinderreiche Familien undKriegsbeschädigte mit diesem Gelbe ermöglicht werden soll. Seine Fraktion könne dem Vor schläge nicht zustimmen, «erhebe aber erneut die Forderung der Aufstellung eines Wvhnungsbauprogramms zum Anträge. Herr Lehman n sprach gegen jede Verschleppungspolitik. Die Woh ¬ nungsnot sei doch so groß, daß die eingehenden Gelder sofort ihrer Bestimmung zugeführt werden müßten. Da kein weiteres Bau- gefuch vorliege, bleibe gar nichts anderes übrig, als den Bau Knepper zu bedenken. Wohnungen würden dadurch erstellt, die Dresdner Straße erhalte wieder ein besseres Aussehen und alle Bestimmungen für die Gelbgewährung träfen zu. Gegen die fünf Stimmen der Linken wurde schließlich beschlossen, die 15 000 Mark Knepper zu überweisen unter der Bedingung, daß der 'Gesamtkomplex gebaut wird, die Wohnungen am 1. Mai 1927 bezugsfertig sind und die Tilgung am 1. April 1927 eintritt. Die Festsetzung der Höhe der Jahreszinsen bleibt -dem Verwaltungs-, ausschuß überlasten. Die Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion bett. Er- werbslosensürsorge beantwortete der Herr Bürgermeister. Augen- blMch seien keine ausgesteuerten Erwerbslosen vorhanden. Zwei weibliche brächte der 6. November, eine der 26. November, eine der 9. Januar, den ersten -männlichen Ausgesteuerten der 19. Januar 1927. Es fei selbstverständlich, daß die Ausge steuerten aus Fürsorgemitteln -unterstützt würden. Die Aus-füy- rung größerer Nolstandsarbeiten sei nicht möglich, da die Mittel hierzu vollständig fehlten. Beim Gasbau würden Erwerbslose Arbeit finden, ebenso bei den Staatsbauten in Niederwartha. Herr Schumann betonte deck' als Ursache für oie erfreuliche Tatsache, daß hier noch keine Ausgesteuerten zu verzeichnen seien, der Badebau anz-usprechen sei, an dem viele Erwerbslose Arbeit gefunden hätten. Er könne aber keineswegs glauben, daß die Stadt für weitere Notstandsarbeiten kein Geld habe. Es sei doch bisher großzügig auf die Zuschläge zur Grund- und Gewerbe steuer -verzichtet worden und auch die Feuerschutzsteuer sei noch nicht wieder erschienen, ergo müsse doch die Stadt genügend Geld haben. Dem widersprach Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld. Die Zuschläge könnten vor Ende November, Anfang Dezember gar nicht festgesetzt werden. Erst müsse man doch unbedingt einen Anhalt haben, was überhaupt einkomme. Herr Lindner wünschte, daß man sich schon jetzt mit den Vorarbeiten für größere Notstandsarbeiten befasse. Beschleusung und Wasserleitung ge nügten den Heutigen Anforderungen durchaus nicht mehr. Die Abstimmung über den Antrag Schumann, Aufstellung eines Woh nungsbauprogrammes bett., wurde durch Majoritätsbeschluß nicht zugelasten und der nächsten Sitzung vorbehalten. Die Anfrage der Beamienfraktion betraf einen Bericht über bi-e letzte Hausbefitzerversammlung in den „Wilsdruffer Nach richten". Herr Lehmann begründete sie und bemerkte, daß der Bericht die Einwohnerschaft irreführe und überall Kopf- schütteln erwecke, das Kollegium lächerlich mache und dem An sehen der Stadt nach außen schade. Es bedürfe verschiedener Richtigstellungen, insbesondere auch wegen des Transformatoren hauses. Wenn da gesagt werde, Freital habe die Rachausnische haben wollen, die Stadt habe sie aber verweigert, weil dort der Streusand für den Winter liegen müsse, so sei das -doch lächerlich. In Wirklichkeit seien doch alle bürgerlichen Vertreter ohne Aus nahme für die Rathausnische gewesen, Freital habe aber immer wieder auf dem Marktplätze bestanden. Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld erklärte, daß der Schriftleiter der ,,W. N." dazu ge äußert habe, daß der Bericht auf Grund des Sitzungsprotokolls verfaßt worden sei. Zur Sache sprachen noch die Herren Zje ne r t, Sine-mus und S ch u m ann , der die Angelegenheit wie schon die Sache Knepper zu einer Wahlmache gegen den Spitzenkandidaten des Mittelstandes benutzte. Der Sandhaufen in der Ralhausnische hat nochmals viel Staub aufgewirbelt, hoffentlich ist nun von ihnH^p-ichts mehr übriggeblieben; in Wirk lichkeit hat er wohl beim Bau des Transformatorenhäuschens in der Rathausnische selbst mit Verwendung gefunden. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kirchenmusik: „Alles, was Odem hat." Motette für gemischten Chor von Fr. Silcher. Nachm. 2 Ähr Taufgottesdienst. — Montag: Vorm. 9 Uhr Kirchweihfest-gottesdi-enst; nachm. 2 Ähr Taufgottesdienst. An beiden Tagen Kollekte für die 'Orgelerneuerung. — Donners tag: Posaunenchor 1 und 2. Kesselsdorf. Vorm. Ähr Beichte (Pf. Heber); vovmitt. 9 Ahr Predigtgottesdienst -(Pf. Seidel). Kirchenmusik: „Te ^or von Creutzburg. Nachm. 2 Ahr Taufgottesdienst; 2?^ Uhr Iungfrauenverein. — Mittwoch: Abends 6 Ähr abends 8 Ähr Iungmännerverein. — Donnerstag: qn - ^5 Ähr Grvßmütterchenverein. v-7 9 Ähr Lesegottesdienst. Bibelstunde am 27. Oktober fallt aus, da Ortspfarrer beurlaubt. Sora. Vorm. 149 Ähr Predigtgottesdi-enft; nachm. 2 Ahr «kirchliche Unterredung mit den Konfirmierten. Röhrsdorf. Vorm. 10 Ähr Predigtgottesdienst, anschließend Kindergottesdienst. — Mittwoch: Abends 8 Ahr Iungmänner verein im Pfarrhaus. Limbach. Vorm. 9 Ahr Predigtgsttesdienft, darnach Christenlehre mit der konf. Jugend. Blankenstein. Vorm. 9 Ähr Predigtgottesdienst (Pf. Lohde- Herzogswalde). Herzogswalde. Vorm. 9 Ahr Lesegvttesdienst (Herr Kirchen- vvrsteher Griesbach). Der Ortspfarrer amtiert in Blankenstein. Vereinskalender. im Wetterbericht. Meist bedeckt, neblig, zeitweise Regen, höhere Lagen im späteren Verlauf in Schnee «übergehend. Temperaturen schwan kend ' W itterungsauss-ichten für Sonntag: Milstärverein Wilsdruff und Umgegend. 24. Oktober abends / Ahr im „Adler 63. Stiftungsfest. Priv. Schützengesellschaft. 24. Oktober, nachmittags 2 Ahr letztes Ehrenscherbeschießen für 1926. Handwerker. 25. Oktober nachmittags 5 Ahr Sprechtag Löwen". Wenig Aenderung. ssäÄen ün NaGbarschs« j Meißen. (Konferenz.) Der Bezirkslehrerverein hält am Sonnabend ^4 Ähr in der Neumarklschule eine Versammlung ab, in welcher Professor Freys und Dr. Lutzs Äniversalapparat vor geführt werden soll. Mit einem Bericht über die Unterstützung der Prüfungsarbeiten der Schüler des vierten Schuljahres 1925 und verschiedenen Mitteilungen wird die -Konferenz enden. Freital. (Eine 93jähr-ige.) Die älteste Einwohnerin von Somsdorf, Frau Charlotte verw. Göpfert, vollendete am Montag ihr 93. Lebensjahr. Frauenstein. (Heimkehr der Ruhrkinder.) Am vergangenen Sonnabend zogen die im hiesigen Bezirke unterge- brachten Ruhrkinder wieder in ihre Heimat. Wie gut ihnen der hiesige Aufenthalt bekommen ist, zeigt sich recht deutlich an der durchschnittlichen Gewichtszunahme von 10 bis 14 Pfund. Nur ein Knabe, der als besonders -aufgeweckt geschildert wird, machte eine Ausnahme. Er hat -nur 5 Pfund zugenommen. Reich be schenkt wurden sie alle von ihren Pflegeeltern entlasten. — Einen äußerstinterefsant -en Vortra >g bot am ver gangenen Montag -ein hiesiger Kaufmann in der Volkshochschule über seine Erlebnisse in Frankreich, das er diesen Sommer be reiste hatte. Neben der überaus freundlichen Aufnahme, die -er allerorten gefunden Hat, -machte sich aber auch eine offene Ab neigung der Franzosen gegen Engländer und Amerikaner, die am Anglück Frankreichs -Schuld feien, bemerkbar. Besonders -inter essant waren die Schilderungen seiner Eindrücke über die einzel nen Frontabschnitte, die in der Hauptsache noch genau so er halten sind, wie -sie unsere Truppen 19.18 verlassen haben. Sie werden als Nakion-almüseum -gehütet, sagen die Franzosen. Soll ten sie aber nicht eher zur Erhaltung des Militarismus ausge- baut werden? — Schweren Schaden erlitt der Brauerei- bdsitzer Grahl dadurch, daß ihm von einem Hunde 19 Hühner -er- bissen wurden. Reichenau. (E i n g est ü-r zt.) Als sich ein hiesiger Ar beiter auf dem Heimwege von feiner -Feldarbeit befand, hörte er plötzlich dicht hinter sich ein Geräusch von einstürzenden Erd massen und sah eine Staubwolke aufsteigen. Ein alter Stollen des Friedrich August-Schachtes war in sich zusammengestürzt. Ein größeres Anglück hätte -sich ereignen könnnen, wenn -dies während der Erntearbeiten- geschehen wäre. Es würde sich Zwei Vorteile haben Sie bei sofortiger Erneuerung des Postbe- zugs des „Wilsdruffer Tageblattes" für den Monat November: 1. sparen Sie sich 2V Pfg., die die Post für jede nach dem 25. eines Monats bestellte Zeitung an Gebühren erhebt. 2. tritt bei rechtzeitiger Bestellung keine Unterbrechung in der regelmäßig- n Lieferung der Zeitung ein. empfehlen, wenn das Bergamt in Freiberg Vorkehrungen zur Verhütung derartiger A-nglüäsfälle treffen würde. Burkersdorf. (Wasserleitung.) Die Stadt Freiberg plant eine zweite Rohrleitung als R-eseweleitung zu der Günn- jitztal - Wasserleitung zu legen. Änd zwar soll diese Leitung -nächst der Schillermühle von der schon bestehenden -abgezw-eigt worden. Einsprüche dagegen sollen bis Ende Oktober geltend ge macht werden. — (Weihefeier.) Am 17. Oktober konnten im hiesigen Orte die Weihe der n-euerbauten Turnhalle -erfolgen. Nach dem Festz-uge, der Begrüßungsansprache des Bürger meisters und der Aebergabe der Halle durch den Bauleiter an die Gemeinde weihte Herr Pfarrer Richter die Halle. Turne rische Vorführungen der Schulkinder und Turner (D. T.) legten beredtes Zeugnis ab von dem Können des Vereins, das sich nunmehr im -eigenen Heime noch besser entwickeln kann, da doch die Freude daran eine viel größere ist. Gut -Heil! Hartmannsdorf. (Der Bau einer Ta-l-sperre) im Weißeritzt-ale aufwärts ist nunmehr in greifbare Nähe gerückt. Die Sperrmauer ist in umittelbarer Nähe der „Lehnmühle" geplant. Das obere Ende wird etwa in der Nähe der ,Stein brückmühle" sein. Die Verhandlungen mit den einzelnen An liegern sind schon im Gange. Sebnitz. (T odesfal l.) Infolge eines Schlaganfalles ist hier am Mittwoch abend der erste Geistliche der Stadt, Pfarrer Dr. Kallmeyer, gestorben. -Er wurde 1872 -in Schönefeld bei Leipzig geboren. Radeberg. Ein Bubenstreich, der gar nicht scharf genug verurteilt werden kann, wurde bei dem Brand -in Lotzdorf verübt. Während die Radeberger -Freiwillige Feuerwehr ihrer Löscharbeit oblag, wurden von -unbekannter Han-d in zwei Schläuchen mit -einem Mester Schnitte beigebracht. Der Stadt rat hat aus -Ermittelung des Täters eine Belohnung von 50 Mark gesetzt. Kamenz. (Die eigene Todesanzeige ver öffentlicht.) Den Weg, daß sich jemand selbst tvtsagt, um Anannchmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, hat dieser Tage die 1904 in Weibing in Niederbayern geborene Kellnerin Maria Josefa Bauer, eine ausgef-eimte Schwindlerin, beschritten. Im Laufe der vorigen Woche erschien ihre Todesanzeige im „Ka menzer Tageblatt". Hinterher stellte sich heraus, daß sie selbst diese Anzeige eingesandt hatte, wahrscheinlich zu dem Zwecke, die Verfolgung von -ihr verübter Diebereien und Betrügereien auf- zuha-lten. Die Bauer ist flüchtig, wird aber polizeilich verfolgt. Bischofswerda. (Anfall.) Ein schweres Verkehrsungl-ück ereignete sich Mittwoch nachmittag hier auf der Dresdner Straße. Einem aus Richtung Dresden kommenden auswärtigen- Per sonenkraftwagen fuhr an einer unübersichtlichen Straßenkreuzung der Burkauer Motorradfahrer Standfuß in die Flanke. -Stand fuß stürzte und wurde ein Stück mit geschleift. Mit einem Anter- schen-kelbruch und mehreren Rippenbrüchen wurde er nach dem Bautzner Stadtkrankenhaus gebracht. Das Motorrad war zer trümmert worden. Liebenwerda. (An e i n e r O h r f e i g e -g e -st orbe n.) In der Werkskantine -der Grube „Henriette" -gerieten nachts der Brikettmeister Danlhof und der Ingenieur Berg in Streit, in dem der Ingenieur den Brikettmeister durch einen Schlag ins -Gesicht niederstreckte. Der Getroffene raffte sich auf, taumelte hinaus auf die -Straße, kehrte jedoch sogleich zurück und brach tot zusammen. Berg wurde verhaftet. Bautzen. (Verzögerung in der Ernennung eines neuenSuper -i n t -e n d -e -n t -e -n.) Die Verzögerung in der Ernennung eines neuen -Superintendenten für den neu- gebildeten Bautzner Kirchenbezirk ist, wie die wendische Presse mitteil-t, darauf zur-ückzufühven, daß von wendischer -Seite nach wie -vor der Anspruch auf Bef tzun-g der Supevintendentur mit einem wendischen Geistlichen -erhoben wird. Die evangelische Kirchgemeinde hat bekanntlich als neuen Pastor Primarius den Pfarrer Fröhlich aus Leipzig gewählt. Seine Wahl zum ersten Geistlichen der -Stadt Bautzen ist zwar vom Konsistorium bestätigt worden, doch ist seine Ernennung zum Bautzner Superint-en- den-ten bisher noch nicht -erfolgt, obwohl in Aussicht genommen war, daß die Primarii der Bierstädte zugleich das Amt eines Superintendenten erhalten sollen. Im übrigen ist jetzt ein Mangel -an w-endischen Geistlichen zu -verzeichnen. Manche Ge meinde, -in denen noch wendisch gepredigt wird, -können für die ein. Geistlichen keinen neuen, der wendischen -Sprache mächtigen erhalten. Eibau i. Sa. (O s lo in 4 3 >6 S t u n d e n.) Der Telegraph in Oslo spielt und trägt 4 Ahr nachmittags einen eiligen Auftrag in das abseits vom Verkehr -gelegene -Eibau in Sachsen. In Oslo werden bestimmte Spezialmaschinenersatzteile -dringend benötigt, die nur von der Eibauer Maschinenfabrik geliefert werden kön nen. Der Versand im kombinierten Eisenbahn- und Schiffsver kehr hätte -viele Tage in Anspruch -genommen. Was lag da näher als die Benutzung der zeits-par-enden Flugverbindung? Die 200 Kilo schwere Fracht wurde umgehend -als Bahnexpreß nach Dres- den befördert und dort in das planmäßige -Flugzeug der Strecke Dresden—Berlin—Kopenhagen verladen. Hier erreichte -die Sen dung den Nachtschnellzug nach Oslo, so daß -sic bereits am zweit- folgenden Tage 11,30 Ahr vormittags dem Empfänger in Oslo zugestellt werden konnte. Wie man sieht, ist der sich ergänzende Luft- und Eisenbahnverkehr nicht nur für den internationalen Reisenden, sondern auch für den -Frachtversand von Staat zu Staat -die schnellste Deförderungsmöglichkeit. Chemnitz. (-G erü st e i n st u -r z.) Infolge des herrschenden Sturmes wurde ein auf -der Theaterstraße aufgestelltes Baugerüst umgerissen. Während -sich der Gelüstarbeiter noch rechtzeitig durch Abspringen -in Sicherheit bringen konnte, -wurde ein vor übergehendes Ehepaar -von -den einstürzen-den Baffen umgerissen und begraben. Der Mann kam ziemlich unverletzt davon, dagegen erlitt -die Frau schwere Verletzungen. Jöhstadt. -(Eine S i I b e r f u ch sf a r m in Sachsen.) Seit einigen Monaten herrscht -eine rege Tätigkeit im benach barten Steinbach, wo man mit dem Bau einer Silberf-uchsfarm beschäftigt war. Vor -einigen Tagen ist der erste Transport von zehn edelrassigen Silberfüchsen von der Vogesenfarm in Thannen- -kirch im Elsaß ein-getroffen. Der -zweite Transport wird Ende -dieses Monats eintreffen. Die Verwaltung dieser Edelpelzlier zucht ist dem erfahrenen Züchter, Inspektor Edgar Bahn über geben, einem Schüler des erfolgreichen amerikanischen Züchters Henry Bernay, -der an diesem Anternchmen selbst beteiligt ist, behauptet, daß das Erzgebirge eine der besten -Gegenden Deutsch lands ist, wo der Silberfuchs sowie andere -Edelpelztiere gedeihen werden. Das rauhe Klima sowie die gesunde Luft stehen in keiner Weise -der Prin-z-E-dward-Insel nach. Natürlich ist erst klassiges Zuchtmat-erial vor allen Dingen erforderlich, um erst klassige Iungsüchse zu erzielen. Die ,-Sächsische Silberfuchsfarm -Steinbach" steht Besuchern geöffnet bis zum 1. Dezember 1926, -von da ab ist jeder Besuch eines Fremden untersagt, da dann die Ranzzeit beginnt, und die Tiere nicht gestört werden dürfen. Sckwarzenberg. (Tödlicher A n g l ü ck s f a l l.) Der Oberforstwart Anger -von Riesenberg stürzte auf dem nächtlichen Heimwege mit zwei Freunden in der Dunkelheit mit seinem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)