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Wilsdruffer Tageblatt : 06.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192610066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261006
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-06
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.10.1926
- Autor
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' Am Montag abend sprach dann jedoch der französische Verbindungsoffizier bei der Polizei in Neustadt vor und forschte nach dem Täter. Der Fall ist psychologisch noch gar nicht geklärt. Der Deutsche, der infolge seiner Kriegsverletzung sein Universitätsstudium aufgeben mußte, bat im Verlauf seiner Unterhaltung mit den Fran zosen diese nach ihrer Meinung über den Germers heimer Zwischenfall befragt. Es ist möglich, daß er sich in seiner Trunkenheit, wobei seine Kopfverletzung 'n berücksichtigen wäre, dazu hat Hinreißen lassen, für die Germersheimer Zwischenfälle an einem der beiden Fran zosen Rache zu nehmen. Wie verlautet, befand sich Krauter am Montag nicht mehr in Neustadt. Die Erhebungen zur Aufklärung des Vorfalles werden fortgesetzt. Man nimmt deutscherseits an, daß es sich um einen psychopathisch zu beurteilenden Fall handelt. Aus französischer Quelle wird zu dem Zwischenfall noch bekannt, daß der deutsche Zivilist, der Kaufmann in Neustadt ist und früher Offizier war, an den Unteroffizier : erangetrcten sei und ihn gezwungen habe, aus seinem Glase zu trinken. Darauf zeigte ihm der Deutsche einen Dolch und erklärte, daß er seine Frau töten wolle. Ohne jede weitere Erklärung stieß er dann dem Unteroffizier den Dolch in die Herzgegend. Darauf verließ der Deutsche das Lokal und fuhr auf einem Motorrade davon. Die Ver wundung des Franzosen ist ernst. Die deutschePoli- z e i hat sich sofort den französischen Militärbehörden zur Verfügung gestellt, um des Täters, dessen Person bekannt ist, habhaft zu werden. * Die Untersuchung des Germersheimer ZwischenwüS. Die Agentur Havas veröffentlicht in bezug auf die Untersuchung des Germersheimer Zwischenfalls durch die deutschen und die französischen Behörden folgende Aus lassung: General Guillaumat, der Befehlshaber der fran zösischen Besatzungsarmee, hat dem Kriegsminister mitge teilt, daß er den Berichterstatter des Kriegsgerichts von Landau aufgefordert habe, in der Germersheimer Ange-' legenheit als Zeugen den deutscherseits mit der Füh rung der Untersuchung beauftragten deutschenBeam- ten sowie die von diesem benannten Zeugen zu ver nehmen. Dies sei die einzige Form deutsch-französischer Zusammenarbeit, die ins Auge gefaßt werden könne. Der Neichskommissar habe diese Formel angenommen. Die Angelegenheit sei nunmehr eine rein gerichtliche und die Untersuchung werde alles berücksichtigen und absolut un parteiisch sein. Letzte Meldungen j Der Untcrgeneralsckretär des Völkerbundes. Berkin. Der Generalsekretär des Völkerbundes ernennt mit Zustimmung des Rates den deutschen Untergeneral sekretär. Die deutsche Regierung wurde ausgefordert, eine Vorschlagsliste dem Generalsekretär einzureichen. Diese Liste ist noch nicht sertiggestellt. Lord d Abernons Abschied von Berlin. Berlin. Ter Königlich Großbritannische Botschafter Vis count d'Abernon wird am Freitag, den 8. d. M. vom Reichs präsidenten zur Überreichung seines Abberusnngsschreibens empfangen. Am Abend des gleichen Tages veranstaltet der Reichspräsident zu Ehren des scheidenden Botschafters ein Diner. Am Abend des st. Oktober wird Reichsminister des Äußern Dr. Stresemann gleichfalls ein Diner für Viscount d'Abernon geben. Sonntag nachmittag reist dann der zurück- gctretene Botschafter nach England ab. Die AuMnMemMn fordern Wahlrecht. Berlin. Im Zusammenhang mit der beabsichtigten Ände rung des Rcichstagswahlrechts haben die Verbände der Aus ländsdeutschen Eingaben an die Regierung gerichtet, auch den 'Ausländsdeutschen das aktive und passive Wahlrecht zu ver leihen. Die Ausübung des Wahlrechts sollte an dem Sitz der Gesandtschaften und Konsulate ini Auslände erfolgen. Eine Stellungnahme der maßgebenden Stellen zu dieser Anregung ist noch nicht erfolgt. Sollten die Wünsche der Ausländs deutschen erfüllt werden, so würde die Bekanntgabe des Wahl ergebnisses eine erhebliche Verzögerung erleiden. Man schätzt die Zahl der Ausländsdeutschen ans rund 30 Millionen, von denen etwa die Hälfte das Stimmrecht ausüben könnte. 1d Millionen Kredit für die obcrschlesische Eisenindustrie. Berlin. Das preußische Staatsministerium hat dem Staatsrat mit der Bitte um gutachtliche Äußerung einen Gesetz entwurf über die Bereitstellung von Mitteln zur Gewährung eines Kredits zugunsten der Eisenindustrie in Oberschlesien in Höhe von 18 867 949,95 Mart zugehen lassen. Der neue Präsident der Poinmcrschen Landwirtschaftskammer. Stettin. In der Vollversammlung der Pommerschen Landwirtschaftskammer wurde für den verstorbenen 1. Vor sitzenden, Freiherrn Voit Wangenheim, Herr von ^lemmmg- Pasow zum Vorsitzenden der Kammer gewählt. Rcvolveraitcntnt im Schöfsengerichtssaal. Braunschweig. Der Schlosser Wilhelm August wurde wegen widernatürlicher Unzucht vom hiesigen Schöffengericht zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Der Verurteilte zog nach der Verkündung des Urteils einen mit sechs scharfen Patronen geladenen Trommelrevolver aus der Tasche und gab aus einen Belastungszeugen einen Schuß ab, der jedoch sein Ziel verfehlte. Der Tater wurde gefesselt und abgeführt. Überschwemmungen in Südfrankreich. Paris. Wie Havas aus Perpignan meldet,-sind infolge des ungewöhnlich starken .regens der letzten Tage die Kanäle und Flüsse ans den Ufern getreten Einige Häuser stehen unter Wasser. Verschiedene Eisenbahnlinien sind über schwemmt. Die Elektrizitätsversorgung der Gemeinden ist unterbrochen. Der Frankfälscherprozcsi vor der dritten Instanz. Budapest. Vor der Königlichen Kurie als dritter Instanz wurde mit der Verhandlung des riranksalscherprozesses be gonnen. Es wird ausschließlich über die Akten der unteren Instanzen verhandelt. Ter Aufenthalt Dr. Luthers in Bolivien. La Paz. Der Empfang des früheren Reichskanzlers Dr Luther während seines achttägigen Aufenthalts in Bolivier gestaltete sich zu einer außergewöhnlich herzlichen Kund' gcbung für Deutschland. Die Rede des Staats Präsidenten bei dem Bankett, das zu Ehren Dr. Luthers ge geben wurde, gipfelte in warmen Worten der Anerkennung füi das deutsche Volk, das der Präsident als RuhmundStoli der europäischen Zivilisation bezeichnete; ebensi zollte der Präsident der deutschen Art und der deutschen Arved hohes Lob. — Dr. Luther ist nach Antofagasta weitergereist Feuer aus einem Ozeandampfer. Newyork. Auf dem englischen Dampfer „Byron", der vor Patras nach Newyork unterwegs ist, ist im dichten Nebel ir der Nähe der Leuchtschiffe des Ambrosckanals vor der Ein- >ghrt zum Hasen von Newyork Feuer ausaebrochen. ! Der Rücktritt Severings Eigener Fernfpwchdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 6. Oktober. Amtlich wirb bekannt: Der preutzi- l fche Minister bes Innern, Severing, hat den preußischen Mini- sterpräsidenten gebeten, ihn mit Rücksicht auf seine erschütterte s Gesundheit von seinem Amte zu entheben. Ministerpräsident ' Braun hat sich den vom Minister des Innern vorgebrachten : Gründen nicht verschließen können und hat an seine Stelle den Polizeipräsidenten von Berlin, Greszinski, Mitglied des Land tages, zum Minister des Innern ernannt. Kaiastrophe im Tunnel. Neun Personen durch Rauchgase getötet. Jufolgs atmosphärischer Einwirkungen ist im Ricken Tunnel bei St. Gallen ein schweres Eisenbahnunglück vor gekommen. Der Abzug der Rauchgase wurde dermaßen behindert, daß das Personal eines Gütcrzuges, der den Tunnel durchfuhr, betäubt wurde. Der Zug blieb stecken. Sauerstoffapparate mußten eingestellt werden, da auch die Rettungsmannschaften von den Rauchgasen betäubt zu werden drohten. Nur ein Heizer konnte gerettet werden, neun Zugbeamte sind erstickt. Der Nicken-Tunnel befindet sich auf der Strecke von Wattwyl, dem Endpunkt der Bodensee—Toggenburg-Bahn und den Stationen Uznach und Rapperswyl in Linta und fährt unter dem Regelstein durch. Normalerweise dauert die Fahrt durch den Tunnel zehn Minuten. Das Nord portal liegt hundert Meter höher als das Südportal, so daß in dem 8,6' Kilometer langen Tunnel eine ziemliche Steigung zu überwinden ist. Den Ärzten und Sanitätsmannschaften des Ncttungs- zuges bot sich im Tunnel ein furchtbarer Anblick. Alle neun Beamte, auch das im Zuge mitgcführte Vieh, Pferdes Ochsen und Schweine, waren tot. Der Lokomotivführer hatte den Führcrstand verlassen und sich in den Güter wagen geflüchtet, wo er auf dem Gesicht lag. Der Bremser saß im Gepäckwagen am Schluß des Zuges am Schreib pult, aus dem noch sein Tabaksbeutel lag. Der Mann hatte in seiner verzweifelten Lage noch die Schlußbremse ange zogen, um einen Rücklauf des Zuges zu verhindern. Die übrigen Toten lagen in der Nähe des Gleises. Die Leichen wurden in verschiedenen Güterwagen geborgen. Offenbar haben die Eisenbahner die drohende Gefahr rechtzeitig er kannt, denn sie hatten sich Mund und Nase verbunden. Man vermutet, daß an der Maschine ein Defekt eingetreten ist, da sonst das Personal den Rückweg angetreten hätte. schweres Handgranaknunglück. Vier Kinder getötet. In Hamburg erfolgte in einer Laube eine heftige Explosion. Herbeigeeilte Polizeibeamte fanden vier Kin der, zwei Knaben im Alter von 10 und 5 Jahren und zwei Mädchen im gleichen Alter, mit zerrissenen Gliedmaßen in einer völlig zertrümmerten Laube vor. Drei Kinder waren bereits tot, das vierte starb bald nach der Einliefe rung ins Krankenhaus. Es stellte sich heraus, daß die Kinder in der Laube mit Handgranaten gespielt hatten, wobei eine der Granaten explodierte und die Kinder zer riß. Die Handgranaten stammten aus der Laube eines Schlächters Schnoy, der bis 1924 der Hamburger Ord- nungspolizei angehörte. Schnoy, in dessen Laube noch weitere Waffen gefunden wurden, wurde festgenommen, bestreitet jedoch jeden unrechtmäßigen Erwerb der Hand granaten und will auch von dem Vorhandensein der Waffen in seiner Laube nichts gewußt haben. Die Unter suchung ist in vollem Gange. ! GrubenungMck m Amerika 65 Bergleute verschüttet. In der Nähe von Nrckwosd (.Tennessee) hat sich in, Üner Kohlengrube der Roane-Gesellschaft eine Explosion - 'rechnet. Eine größere Anzahl von Br^-zlenten ist durch die Explosion eingeschlossen worden. ^,11 der Grube warenI zur Zeit des Unglücks 65 Bergleute beschäftigt. Die sofort nngesetzte Rettungsmannschaft hatte Wegen der anftreten- sen giftigen Gase große Schwierigkeiten zu überwinden, bis es ihr gelang, zu der Unqlückssiettc vorzudrmgen. Bisher konnten nur einige Leichen von Verunglückten ge borgen werden. Man befürchtet, daß sämtliche bei der Explosion verschütteten Bergleute den Tod in dem Un glücksstollen gefunden haben. ilebelschwemmungskaWrophe in Indien. Über 200 Tote. Aus Kalkutta wird berichtet, daß die Stadt Mandla (Zentralprovinz) wahrscheinlich infolge eines Dammbruchs plötzlich überschwemmt und nahezu zerstört wurde. 200 Menschen sollen ertrunken sein, da keine Zeit mehr blieb, die Schlafenden rechtzeitig zu warnen. Das Gefängnis wurde geöffnet und den Gefangenen Gelegen heit gegeben, sich zu retten. Mehrere Eingeborene hatten sich glücklich auf einen hohen Bahndamm gerettet, als der Bombay-Postzug in sie Hineinsuhr und neun von ihnen tötete. z Süchjilchrr Lancktag - Dresden, 5. Oktober. Vor Eintritt in die Tagesord nung der heutigen Sitzung gab Präsident Winkler bekannt, daß ihm der demokratische Abgeordnete Günther-Plauen seinen Austritt aus Her Demokratischen Landtagsfraktion mitgeteilt habe. (Zurufe von der Linken: Die Nativnalliberalen wollen unter sich fein.) Den ersten Punkt der Beratung bildete der Gesetzentwurf zur Aenderung des Landes-Wahlgesetzes. Den Bericht-erstattete Abg. Dr. Hübschmann (DVP.), der Annahme der Vorlage mit An geringen Aenderungen des Ausschusses beantragt. — Abg. Nebng (LEoz.) erklärt, feine Freunde würden der Vorlage im allgemeinen zästimmen unter der Voraussetzung, daß der Antrag Dr. Blüher—Dr. Hübschmann Wer die Verbindung der Wahl vorschläge abgelehnt werde. Auch mit her von neuen Parteien geforderten Kautionssumme von 3000 Mark sei er nicht ein verstanden. - Ministerialdirektor Dr. Schulze erklärt, die Re gierung müsse den Entschließungsantrag der 'Sozialisten ablchnen. ; Wenn in einer Heil- und Pflegeanstalt so viele Insassen vor- i Händen -seien, daß sie ohne Gefährdung -des Wahlgeheimnisses abstimmen könnten, würde dort ein eigener Stimmbezirk einge richtet werden. — Abg. Renner (Komm.) erblickt in -der Vorlage einen Angriff gegen- das Wahlrecht und hie Wahlfreiheit. — Abgeordneter Bethke (ASoz.): Seine Freunde würden sämtliche Minderheitsanträge -ablchnen, auch den Antrag Nebrig; so gut dieser gemeint sei, scheitere er an der Praxis. — Die deutsch- ? wlksparteilichen Anträge werden in namentlicher Abstimmung s mit 47 gegen 42 Stimmen der drei Rechtsparteien abgelehnt. Auch die kommunistischen Anträge, sowie her linkssozialistische Entschließungsantrag finden Ablehnung. Hierauf wird die Vor lage angenommen. Die Vorlage über den Verkauf der staatlichen elektrischen Straßenbahnen an die zu einer ,,Dresdner Aeberland-Verkchrs- Gesellschast m. b. H" zu erweiternde Straßenbahn Loschwitz— Pillnitz G. m. b. H. findet ohne Aussprache einstimmig Annahme. Schließlich wir-d die Vorlage über den Verkauf des Revier- teiles N „Die Sechsruthen" des Staatsforstrevieres Plaue an die Stadt Chemnitz zur Anlage eines Waldfriedhofes ohne Aus sprache angenommen. Nächste Sitzung: Donnerstag den 7. Oktober nachmittags 1 Uhr. Hus unlerer stelmsl > Wilsdruff, am 6. Oktober 1926. Merkblatt für den 7. Oktober. Sonnenaufgang 6° I! Mondausgang v" D. Sonnenuntergang 5-° Mond»nierga»g 6" N. 1849 Der Dichter Edgar sman Poe gest. — 1862 Der Schriftsteller Otto Ernst heb. — 1908 Osterreich-Ungarn an nektiert Bosnien und die Herzegowina. Staatlich« Unterstützung Hochwassergeschädigter. Das Wirtschaftsministerium und das Ministerium des Innern haben neuerdings zwei Verordnungen über die Verteilung der zur Linderung der Hochwasserschäden bereügestellten Staatsmittel erlassen. Eg stehen danach für bare, nicht zu -erstattende Zu schüsse 1,5 Millionen Mark zur Verfügung, wovon 1,1 Millionen Mark für Privatgeschädigte verwendet werden soll. Um die Hilse nicht durch Zersplitterung -unwirksam zu machen, werden in erster Linie nur die schwerstgeschädigten Landwirte und Er werbsgärtner -zu berücksichtigen sein. Die Amtshauptmannschasten haben die Gesamt-wirtschaftslage jedes Geschädigten zu prüfen. Die schematische Verteilung, etwa prozentual auf die angemelde ten Schäden, ist -unzulässig. Ferner sind für Darlehen etwa 2,5 -Millionen Mark ausgeworsen, und zwar 500 0ÜO Reichsmark für Hochwassergeschädigte Gemeinden und 2 Millionen Mark für Privatgesch-ädigte, letztere zu 4>L Prozent Zinsen, rückzahlbar je zur Halste 1930 und 1931. Anträge sind an die Amtshauptmann- schast bezw. Stadtrat zu richten. Die Anträge gelangen mit Be scheinigung der Krehstbedürftigkeit -an -die Sächsische Landwirl- schaftsbank in Dresden, bei der -die Entscheidung über Poye -es Darlehens und etwa geforderte Sicherheit liegt, ba me -.andes- genvssenschastskasse hem Ministerium gegenüber Zinsen und Kapital Haftung übernommen hat. Pressestelle der Landwirtschaftskammer mitteift, hn-d -auch Hochwassergeschädigte Nichllandwirte berechtigt, diese durch hie Sächsische Landwirt- schastsbank zu vcricilcnven Kredite in Anspruch zu nekmen Auch hierfür -ist «'ne Befürwortung der Amtshauptmannschaft vorzu-l-egen. Die Amtshauptman-nschaften können die Anträge nur solange befürwortend wetterreichen, -als der ihnen zustehende An teil an den zwei -Millionen Mark zuläßt. Umänderung der elektrischen Anlagen. Die Kraftwerke Frei tal geben jetzt -den Elektrizitätsabnchmern in der unteren Meißner, -der Bismarck- und Wielandstraße, am Sachsdorfer Weg -und in -der Töpfergasse bekannt, daß die Vorbereitungen zur Umstellung der Elektrizitätslieferung soweit gediehen sind, daß mit Anfang November -in dem obengenanten Versorgungsgebiet hi-e Umschal tung an einem noch -näher bekanntzu-gebenden Tage vorgenommen werden wird. Im Interesse -eines möglichst ungestörten Bezuges der Elettrizitätslieserung wird ersucht, bis zu diesem Zeitpunkt -die erforderlichen Arbeiten an der elektrischen ÄnschluW»-«^ vor nehmen tu lassen und vor -allem die Motoren »u beschaffen. Alls Anfordern -wollen die Kraftwerke Freital gern mit Rat und Tai beisteben- , Theater -und Operetten-Abend. Ueber die „Liliputaner- Gesellschaft Scheuer jr." Hamburg, welche am Sonnabend den 9. Oktober im „Goldenen Löwen" zwei Vorstellungen gibt, lesen wir: „Merseburg. (Bei den Liliputanern.) Wohl -selten hat man in unserer Stadt eine so seltene und tüchtige -Künstler- tru-ppe gastieren -sehen wie die Liliputaner-Gesellschaft Scheuer jr. Wäre nur die von her -normalen Größe auffällig abweichende Gestalt der kleinen Damen und Herren Has Außergewöhnliche, dann wäre man -aus dem Staunen schnell heraus. Nein, Has Frappierende -ist in erster Linie, wie das K-ünstlervö-lkchen fingen und spielen kann. Die gestern nachmittag im „Kasino" -veran staltete Märchenaussührung,,-Schueewittchen" war tatsächlich die Glanzleistung -aller bisher in Merseburg gesehenen Märchenspiele. Fräulein Berndt, -dieses entzückende, seelisch reine und rührend naive Schneewittchen bezauberte nicht nur die Gemüter, der Kleinen, auch die zahlreichen Erwachsenen erhielten einen tiesen Eindruck von der wahrhaft künstlerischen Gestaltung einer Mär chenfigur. Ebenfalls eine prächtige Wiedergabe erfuhr -die Rolle der Königin durch Fräulein Johannsen. Wie sie ihre Eitelkeit, ihren mordlüstern-en Haß auf Schneewittchen, ihre hämischen Be- tvrungspläne -als Kammhändlerin und Bauersfrau wirken ließ, war jedem Vergleich mit Berufsschauspielerinnen -angemessen. Dazu noch die -sieben -Zwerge in ihrer rührenden Sorge und Trauer um Has Schicksal ihres Schneewittchens, der herrlich ge schmückte Prinz, die niedli-che eigene Bühnendekoration, bas mutzte alles zur Bewunderung hinreiß-en. Heute wird das Stuck, hoffent lich mit demselben Erfolge, wiederholt. — Am Abend zeigte die kleine Schar vor Erwachsenen ihr Können als Kabaretttünstler. Auch hier muß man Wer die gediegenen Leistungen mit höchster Anerkennung quittieren. Ob es sick um schwierige Instrumental musik um artistische Darbietungen, um Duettgesänge, um moderne oder 'bayrische Originaltänze »der -um humoristische Couplets I handelte stets erregte das Graziöse, die Virtuosität, die Klang schönheit des stimmlichen Materials den- -lebhaften Beifall der i Zuhörer. Eine besondere Leistung war der Schlangenmensch des ! Herrn Th. Meyer. Mit dieser Attraktion kann sich Herr Meyer > im anspruchsvollsten Varietee sehen -lassen. Der humoristische Ein- ! akter zum Schluß löste erschütternde Lachsalven aus. — Man i Hatte ein paar quietschvergnügte Stunden erlebt und wünscht dem s originellen -Völkchen- heute abend wieder ein volles Haus." — (Siche Inserat.) Bespritzen der Fußgänger durch Kraftsahrzeuge. Die Flucht der Fußgänger vor einem Kraftfahrzeug, das in schneller Fährt ' auf infolge Regenwetters von Schmutz bedeckter Straße vorbei-
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