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Wilsdruffer Tageblatt : 05.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192610050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261005
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-05
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.10.1926
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von äer Lancleslvnocie. empfinden entsprechende Neugestaltung des Dlsziplinarverfahr-ens. Die von der Synode beschlossenen Aenderungen waren in Im Zusammenhänge mit der Disziplinarordnung für die -Geistlichen wurde die für die landeskirchlichen Beamten sowie das Gesetz über die Rechtsverhältnisse der Kirchbeamten erledigt. Nach Beratung des Haushaltplanes und ausgiebigen Erörte rungen über die Kirchensteuern schloß die Synode mit einem Aufrufe zur Treue gegen die Kirche. der Hauptsache nebensächlicher Art, nur bei dem Paragraphen, der vom Verfahren wegen Irrlehre handelte, kam cs zu leb haften Auseinandersetzungen grundsätzlicher Art. Zwar war man sich, allgemein darüber einig, daß Ab weichunsen von der Lehre anders zu behandeln sind als Ord- nungswiHrigkeiten äußerer Art, aber die eine Seite des Hauses wollte in Verkündung von Irrlehre nur Irrtümer sehen, während die andere Seite der Aeberzeugung war, daß, wer bewußt und ge wollt gegen die Lehrgrundsätze der Kirche lehrt und handelt das Gelübde bricht, das er bei seiner Ordination und Verpflichtung 'abgelegt hat. Es soll, so meinte man hier, niemand mit Gesetzes- parcgraphen in seinem -Gewissen vergewaltigt werden, nur hat die Gemeinde ein Recht, zu fordern, daß ihr nicht eine -Lehre vorge tragen wird die mit dem Evangelium in Widerspruch steht. Würde die Kirche in diesem Punkte nicht auf Ordnung halten, -so müßte ein Wirrwarr entstehe, der zur völligen Auflösung der Kirche führt. Das neue Gesetz bestimmt nun aber, daß in diesem Falle mit größter Zartheit verfahren wird, indem ein förmliches Lehrzu-chiwerfahren erst dann einzuleiten ist, wenn ein Versuch des Landesbischofs, den Anlaß zum Verfahren zu be seitigen, 'ergebnislos geblieben ist. Diese Bestimmung soll dahin führen, daß Lehrzuchtverfahren möglichst ganz vermieden werden. Erst wenn der betreffende Geistliche trotz -der seelsorgerlichcn Be mühungen des Landesbischofs bei seiner Irrlehre bleibt, also nicht die Konsequenzen zieht, daß er sein Amt, wenn -es mit seiner Aeberzeugung nicht übereinstimmt, anderen überläßt, die -auf dem Boden des Bekenntnisses stehen, erst dann soll das Lchrzucht-ver- fahren -eingeleitet und vor einem -Sondergerichte geführt werden. Der Landesbischof führte in überzeugender Weise aus, daß wir den Geistlichen in die Gemeinde schicken, um -das Wort Gottes zu verkündigen. Tritt er mit diesem Auftrage bewußt und gewollt in Widerspruch, so begeht er -eine Verletzung seines wichtichen Dienstes. Nicht die Aeberzeugung wird dann bestraft, sondern die pflichtwidrige Dienstausübung. Wetterbericht. In der Nacht und am Morgen örtliche Nebel. Zeitweise aufheiternd. Nachts sehr kühl. Leichter Bodenfrost nicht -aus geschlossen. Winde aus vorwiegend östlicher Richtung. Witterungsaussichten für Donnerstag. Vorwiegend trocken: Ernst Arthur Odrich, Hil-fszugschaffner hier. — Marianne Ger traud, Tochter des Hermann Rudolf Birkner, Tischler hier. — Ella Helga, Tochter des Arno Pambor, Bahnarbeiter hier. — Hierüber ein unehelicher Sohn: Heinz Eberhard Karl. Getraut: Richard Karl Geschke, Maschinensetzer hier, und Lina Margareta Schuster, Arbeiterin hier. — Paul Martin Richter, Kaufmann hier, und Marie Johanna Adam, Haustochter hier. — Otto Hermann Grabs, Maurer in Naustadt, und Lina Hedwig Schmidt, Haustochter hier. — Georg Paul Merbitz, Landwirt in Kaufbach, und Katharina Hulda Tamme, Haus tochter hier. Beerdigt: Sylvia Camilla Poscharsky geb. Höhle, hinterl. Witwe des Oskar Wilhelm Poscharsky, gewes. Baum- schulenbesihers in Laubegast, 69 I. 24 Tge. alt (zur Beerdigung nach Dresden- überführt). — Curt Günther Hientzsch, -Sohn des Curt Iohannes Georg Hientzsch, Reisender hier, 10 Tge. alt — Gustav Robert Pinkert, Ofensetzmeister hier, 71 I. 2 M. 4 Tge. alt. - Louis Max Käseberg, Bankdirektor hier, 36 I. 8 M. 6 Tge° alt (in Dresden-Tolkewitz bestattet). — Anna Ottilie Kaden geb. Franke, Ehefrau des Oswald Robert Emil Kaden, Privatus hier, 71 I. 10 M. 14 Tge. alt. — Clara Mathilde Dietze geb. Haupt vogel, Ehefrau -des Bruno Theodor Dietze, Arbeiter hier, 66 I. 1 M. -21 Tge. alt. — Anna Marie Wehner geb. Schaaf, hinterl. Witwe des weil. Carl Ernst Theodor Wehner, gews. Weber meister und Hausbeisitzer hier, 62 I. 25 Tge. alt (ch in Meißen, zur Bestattung nach hier überführt). — Gertrud Elisabeth Ohn dorf, Tochter des Karl Wilhelm Ohndorf, Aementarbeiter hier, 7 I. 6 M. 20 Tge. ult. Vereinskaleuder Sängerkranz. 6. Oktober abends 8 Ahr -Singestunde im Vereinslokal. Turnverein D. T. 9. Oktober Monatsversammlung in der „Tonhalle". Militärverein Wilsdruff. 9. Oktober abends 8 Ahr Monats- versamml-ung. s raedlen uns NardbsriGaA ! Dresden. (Anter dem Verdacht des Gatten mordes verhaftet.) Das Kriminalamt teilt mit: Am 2. Oktober wurde 'der 37 Jahre alte Händler Kluge in seiner Wohnung Sebnitzer Straße durch Leuchtgas vergiftet tot aufge funden. Von seinen Angehörigen wird -ausgesagt, daß die 34 Jahre aste Ehefrau des Kluge den- Tod ihres Ehemannes -herbeigesührt hat. Nach -dem bisherigen Stande der kriminal- polizeilichen- Erforschungen scheint dies nicht ausgeschlossen, zu mal die Kluge ein Liebesverhältnis mit einem unverheirateten Manne unterhielt. Die Ehefrau wurde bereits verhaftet. Sie bestreitet aber die Tat und -gibt an, -daß ihr Ehemann am 2. Oktober 8,30 Ahr abends die Wohnung verlaßen habe. Seine Rückkehr sei ihr unbekannt. Es ist von Wichtigkeit, festzust-ellen, wo sich Kluge an dem betreffenden Abend aufgehalten bezw. in welchen Gastwirtschaften er gesehen -worden ist. Dresden. (V erkehrsunfa l l.) Das Kriminalamt Dres den teilt mit: Am 3. Oktober 1926 gegen 1,30 Ahr nachmittags wurde auf d-sr Elsässer Straße -eine 50 Jahre alte Kindergärt nerin, die beim Aeberschreiten der Gleise die erforderliche Vorsicht außer acht gelassen hatte, -von einem Personenkraftwagen ange- fahren und zu Boden geschleudert. In -schwer verletztem Zu stand wurde sie nach dem Carolahaus gebracht, woselbst sie kurz nach der Einlieferung ihren Verletzungen erlegen ist. LüttewP. (Schadenfeuer.) Vorgestern mittag -gegen X>12 Uhr brach im Heuboden des Wohnhauses der Witwe Hänel, hier, ein Schadenfeuer aus, welches das von -der Witwe allein bewohnte Gebäude völlig einäscherte. Verbrannt -sind außer 15 Zentner Heu verschiedene kleinere Möbelstücke. Kamenz. -(Fabrikbran d.) Am Donnerstag abend brach in der zum Rittergut Bischheim gehörigen früheren Tuchfabrik, jetzt Iutefadrik, Feuer aus. Die Fabrik brannte vollständig aus. Kreibitz. -(Schwerer Brandschade n.) -In der kleinen Gemeinde Rennersdorf wurde das Haus des Einwohners Rich ter, nahe dem Paulinengrunde, gänzlich vom -Feuer -vernichtet. Löscharbeiten waren wegen Wassermangels unmöglich. Eine alte Frau konnte nur mit Mühe -gerettet werden. Vier Ziegen ver brannten. Besitzer und Inwohner -sind völlig ruiniert. Annaberg. (Schwere Folgen einer Wett e.) Bei einem Schweinsknochenessen in einem Restaurant wettete der Ge legenheitsarbeiter Kießling, daß -er einen Kartofselkloß -ganz verschlingen könne. Er versuchte es -auch, fand aber dabei -den Tod durch Ersticken. Zwönitz. HZ usammen st o ß.) -In Zwönitz hat am Sonn tag an -der Einmündung -einer Straße -in d-er inneren Stadt -ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Kraft rad stattgefundcn. Der Führer des Kraftrades, 19 Jahre alt, und sein Begleiter auf dem Soziussitz, 63 Jahre alt, Vater und Sohn, -sind dabei schwer verletzt worden. Sie wurden beide in das ^hs^mber die 12. Landessynode feierlich gc- schlotzen lvcur, reicht? eine 50jährige Epoche ihr Ende Durch -die Synodalordnung von 1868 war her -Parlamentarismus in der Landeskirche, -man möchte sagen in schüchterner Form ein- geführt. Die Landessynoden trugen mehr den Charakter von be ratenden Körperschaften, die der Kirchenregierung zur Seite tra ten. Die neue Verfassung erst macht die Landessynode zur gesetz gebenden Instanz. Dieser Verfassung die Wege zu bereiten, war die Aufgabe der letzten Tagung. Das Aeber-gangsgesetz war vom Verfassungsausschuß eine Woche lang vorberaten, so daß -seine Verabschiedung in den Vollsitzungen der Synode schneller er folgen konnte, als vorgesehen war. Eile war nötig, weil bas Slaatsgesetz Er me Aushebung der landeskirchlichxn Behörden vom 17. Juli 19^6 in Krast -zu fetzen. Das Einführungsgesetz brachte Selbstverständlichkeiten, -die Umstellung der bisherigen Organisation auf die neuen Schienen. Deshalb führten die Be ratungen reibungslos und schnell zur An-ahme nur wo es -sich um die Wahlordnung zur neuen Synode handelte, setzte sich -eine anfangs bekämpfte, später aber mit erdrückender Mehrheit be schlossene Forderung durch, daß spätestens zwei Wochen -vor dem Wahltage Wahlvorschläge, die von mindestens 30 Wahlberechtig ten des Wahlbezirkes zu unterzeichnen sind, bei dem Wahlkom missar einzur-eichm und spätestens eine Woche vor dem Wahltage au vwönentlickwn sind Jede Stimme für einen Kandidaten, -der Weise ist es den Wählern möglich gemacht, sch über die Vor geschlagenen zu unterrichten, wahrend es anderseits u A ' gemacht ist, daß in letzter Stunde den Mahstrn noch -o ! g von Personen gemacht werden, die vielleicht Sonders vertreten, ohne sich irgendwie im kirchlichen Leben st betätigt zu haben. . Ein durch Jahrzehnte fast bei jeder Synodaltagung gemachtes Verlangen nach einer zeitgemäßen Revision der Eiizi- plinarveror-dnung für die Geistlichen fand seine Befriedigung durch die Vorlage eines Dienststrafgesetzes für Geistliche. Die Disziplinargerichte waren nicht so -unabhängig, wie -dies die neu zeitliche Rechtspflege fordert. Die Errichtung eines besonderen kirchlichen Gerichtes und Ober-gerichtes, wie solche in der Ver fassung vorgesehen sind, -ermöglichte eine dem modernen Rechts- Stollberger Krankenhaus ein-seliefert, woselbst der Vater noch am Abend besinnungslos barniederlag. Der Sohn hat schwere Gesichts- und Körperverletzungen davongctragen. Die Verunglück ten stammen aus Annaberg. Das Kraftrad wurde stark beschädigt. Broskau bei Glauchau. (10 0. Geburtsta g.) Deutsch lands ältester Lehrer Kantor i- R. Krause feierte Ende Septem ber in voller Rüstigkeit seinen 100. Geburtstag. Steuden bei Rochlitz. (E i s e n h a h n a n s ch l a g.) Am Montag -war -über die Eisenbahnschienen ein Psa-HI -gelegt. Der Attentäter -ist jetzt in einem betrunken gewesenen 18jährigen Knecht ermittelt und dem Amtsgerichtsgefängnis zugeführt wor den. Wenn auch der Pfahl nicht geeignet war, einen Eisenbahn zug zum Entgleisen zu bringen, so ist doch schon der Gedanke und die Absicht strafbar. Es wird hohe Zeit, daß so leichtsinnigen Burschen -das Handwerk gründlich gelegt wird. Oschatz. (Entgleisung eines Güterwagens.) Bei der Ausfahrt eines Güterzuges entgleiste am Montag früh auf Bahnhof Dahlen ein Güterwagen. Er stürzte um, wodurch die beiden Hauptgleise gesperrt wurden. Der D-Zug, der Dres den 7,16 Uhr verläßt, mußte aus diesem Grunde über Riesa— Döbeln umgeleitet werden-. Einige weitere Züge erlitten geringe Verspätungen. Gegen Mittag war die Verkehrsstörung beseitigt. Leipzig. (E i ne K u n d geb u n g des gewerblichen Mittelstände s.) -Zu einer gewaltigen Kundgebung gestaltete sich am -Sonntag -die -vom Arbeitsausschuß des gewerblichen Mit telstandes abgehaltene Versammlung gegen -die unwirtschaftlichen anderthalbfach auf sne ruhegehaltsfähige Dienstzeit anzurech nen sei. Deutschnationale Landtagskandidaten. Die Deutschnationale Volkspartei hielt am Sonnabend in Chemnitz einen Kreistag ab, der sich mit -den Kandidaturen zu der Landtagswahl beschäftigte. Der Vorsitzende Beutler teilte mit, daß er persönlich aus beruf lichen Gründen nicht wieder kandidieren werde. Er gab -dann die Vorschläge zu dem Kreise Chemnitz-Zwickau-Plauen bekannt. An der Spitze der Mahlliste werden danach folgende stehen: Dr. Eberle-Dresden, Oberftu-dienrat Prof. Siegert-Chemnitz, Guts besitzer Bauer-Wiedersberg Dr. Eckardt-Zwickau, Dr. Troll- Chemnitz, Kaufmann Kaula-Zwickau und Dr. R-ch-Annaberg. Kapitän Ehrhardt auf dem Chemnitzer Stahlhelmtag. Ka pitän Ehrhardt, der Führer des Wikingbundes, trat vorgestern auf dem Stahlhelm- und Wikingtag für eine nationale Verständi gungspolitik ein und fcgt-e u. a.: Die Republik von heute ist nun einmal da, ich kann sie nicht umschm-eißen, ihr auch nicht, "rum müssen wir -hinein in diesen Staat, dann w-ird die Außenpoltik von selbst in gute Bahn gelett-et werden. Dauernd in talloser Opposition zu verharren hat keinen Aw-ck Ir hna ist es gcgm den Waffenstarrenden Feindbund marschieren zu wosten Ankere Politik ist heute nur als Verständigungspolitik WöL Wir wollen daher die Einheitsfront -aller nationalden- kenden Deutschen, lehnen- -aber seden Klassentamps ab. Regimentstag in Chemnitz. Die 21-er Alanen, und die Jäger zu Pferde hielten am Sonntag in Chemnitz einen Regiments tag ab und verbanden -damit die Weihe -einer -Standarte und die Weihe eines Ehrenmales zum Andenken an die -auf dem Felde der Ehre gebliebenen Kameraden. Die Feier selbst wurde am Sonnabend abend mit einem wohlgelungenen Kommers -ein geleitet, dem zahlreiche frühere Offiziere der beiden Regimenter und viele Vertreter der Stadt als Ehrengäste beiwohnen. Die Standartenweihe bildete den Höhepunkt des Abends, die von Divisionspfarrrr -a. D. Dr. Specht vorgenvmmen wurde. Anker lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung folgte am -Sonntag die Ehrcnmalweihe in Gegenwart einer hvchanie-hnlichen Versamm lung. Pfarrer Dr. Specht hielt am -Ehrenmal die Weiherede. Nach markigen Worten S. Erz. des Grafen von -der Schulenburg übernahm Oberregierungsrat Dr. Zander das Ehrenmal für die Reichssinanzveiwastung und Stadttat Dr. Chilian für die Stadt Chemnitz. Mit einer Kranzniederlegung erreichte die schlichte Feier ihr Ende. 1 Schiller als Schwarzhörer. Allgemeine Beobachtun gen lassen daraus schließen, daß sich vielfach ältere Schüler mit selbstgebantem Gerät — zum Teil aus Unkenntnis der gegebenen Bestimmungen — als Schwarzhörer am Nuno- :unk beteiligen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitieilt, hält es vaher der preußische Unterrichtsministcr unter Bezugnahme auf den Erlaß vom 6. April 1925 im i-nteresse ver schulpflichtigen Jugend für geboten, erneut auf die großen Gefahren und Unannehmlichkeiten Hinzu meisen, denen sich die Inhaber nichtgenehmigter Funkan- ägen aussetzcn. Der Minister ersucht, die Schüler auf die nichtigsten Punkte der Verordnung zum Schutze des Funk- aerkehrs vom 8. März 1921 von Zeit zu Zeit hinzuweisen tnd sie zu ermahnen, im eigenen Interesse die gegebenen Bestimmungen zu beachten. NefvrmationSfest in Preuße« schulfrei. Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung hat durch Ministerialcrlaß verfügt, daß Ler 31. Oktober als Gedenktag der Reformation, wenn er auf einen Wochentag fallt, in Zukunft für evangelische Lehrer und Schüler schul- tt"..ist- An Schuleit, die auch von nicht-evangelischen schillern besucht werden, sällt der Unterricht für diese Schuler ebenfalls aus, wenn eilt fruchtbringender Unter- richt für sie nicht nkoglich ist. Wo Schulfeiern stattfindcn, sind sie, wenn der 31. Oktober auf eiueu Wochentag fallt, in der Regel an diesem Tage abzuhalien, wo nicht, ist -.er Uedeutunfi ver Nefornmtlvtt irr der nüchstltegenoen «Iren- gionsstunve bzw. Schulandacht in würdiger Weise zu ge denken. Wo ein anderer Tag, etwa der 10. November, herkömmlich als Gedenktag der Reformation gefeiert wird, finden diese Bestimmungen eine entsprechende An wendung. Ein humoristischer Steuerzahler ist -ein kleiner Landwirt in Calvörde. In seinem Gesuch um Stundung der Steuern -ans > Finanzamt Neuhaldensleben schrieb er: Mir geht -es wi-e dem ' armen Knecht, dessen Bitte Sie in der Bibel Matth. 18, 26 finden werden. Ich hoffe, baß das hohe Finanzamt mein Los erleichtern wird und mir -eine Antwort erteilt, wie sie im selben Kapitel un 27. Verse zu lesen ist. Kaufbach. Ein gebrochen wurde am 4. d. M. vor mittags bei -einem Bewohner, während dieselben in Dresden in -der Markthalle -waren, und dabei Geld, eine neue Aktentasche und eine Taschenuhr gestohlen. Sämtliche Gegen stände waren in -einem verschlossenen Kleiderschrank in der Schlaf stube untergebracht, der von -dem Täter aufgebrochen worden ist. Es ist annehmbar nur nach Geld gefucht worden, da neue Be- tlei-dungsstücke unberührt gelassen- worden -sind. Da in letzter Zeit am Lage Diebstähle nur bei Händlern, die nach Dresden fahren, ausgeführt worden sind, so ist -anzunehmen, daß der oder die Tater von dem Wagen -den Namen ables-en und dann in deren Abwesenheit die Diebstähle ausführen. Auch in Kausbach ist ein Anbekannter, 18—20 Jahre alt, 1,70 Meter groß, schmächtige Gestalt, längliches braunes Gesicht, battlos, dunkles Haar, ohne Kopfbedeckung, graugrüne Windjacke, graue Hosen-, Wickelga maschen, halbe braune -Schnürschuhe in -der Nähe des Tatortes gesehen worden. Etwaige Wahrnehmungen erbittet der Gen- darm-erieposten Wilsdruff. Spechtshausen. (Autoverkeh r.) Der Kurverwaltung Hartha war es zu verdanken, daß -vor -Jahren- TharaM-Spechts- hau-sen und Nachbarorte Autoverkehr erhielten- Freudig begrüß ten die Bewohner diesen Fortschritt im Verkehr. Auch an An- i feindungen fehlte es nicht. Das neue Auto wurde -als Sttaßen-zer- störer, Staubbringer, Verkehrshinderer angesehen. And -die -Geld- i kosten? Oft wurde beraten, den unrentablen Autobus abzu- ; schaffen. Dies und jenes dachte man. Die aber mehr im Hinter land Wohnenden, -abseits -der Großbahn, begrüßten den Berkchrs- sottschritt aufs herzlichste. In wenigen Tagen nun sollen wir uns trennen — wie verlautet — von dem alten Autobusrumpler; er j soll -dividentenlos zur Disposition gestellt werden und -alles a-lr-e i mit ihm begraben werden. Ein Kraftwagen, n-euzettgemäß, der j staatlichen Kraftwagengesellschaft -soll an seine Stelle treten. Nun ! ist zu -erhoffen zweierlei: 1. daß -der Wagen von dem Publikum am Tharandter Walde fleißig benutzt wird, damit seine Rentabili tät nicht beeinträchtigt wird, 2. daß die Kraftwagenl-inie minde stens in Spechtshausen -endet. Denn -sonst -sind die Bewohner -von - Pohrsdorf, -Herzo-gswalde, Hermdorf, Grund und Landberg um i eine große Enttäuschung reicher. Müßte doch angesttebt werden, j daß in -den verkehrsreichen Sommermonaten- Juni bis September der Wagen an gewissen Tagen und auch Sonntags bis Grund weitergesührt wird. Darum Einwohner von Spechts-Hauben und Amg-egend, bietet eure ganze Kraft auf, daß die neue Linie in Spechtshausen endet, Hintergersdorf-Harlha mst Privat-Autobe- sitzern ist wohl günstiger daran. Grillenburg. <I ah rh-u n d e r tf-e i-e r.) Hunderte von Autos -durchj-agen wöchentlich die Grill-cnburg—Freiberger Land straße. Gern wird auch hier -Halt gemacht, u-m im Gasthof zum Kgl. Jagdschloß, dem Grill-rnburger Gasthof, die Bedürfnisse des Magens wie der Kehle zu befriedigen. Wohl keine vorüber- g-chende oder vorübersahrende Person weiß, daß diese Chaussee vor hundert Jahren erbaut wurde mit dem neuen -Gasthos; der -alle kam 1864 zur -Subhastation und wurde vom Vater Paul Glanzdergs erstanden. Manche heiteren Stunden knüpfen sich an diesen Namen! 'And wenn am Hvhneuja-hrstag-e Grillenbur-g noch so tief im Schnee lag, zu Manzber-gs Karpsenschmaus wurde gewaten und zahlreich waren die Freunde aus den Wald dörfern hier vertreten. Zwar spielt im -Iagdzimm-er kein König mehr Skat — die Zeiten haben sich geändert — aber Gvillen- burgsrguter Name klingt weiter durchs -Sachsenl-and. Heute rüstet man sich hier zur -Jahrhundertfeier. Gewiß werden -viele Alte es sich nicht nehm-en -lassen, um hier im Gasthof -mitfeiern zu wollen, um «lte, läu-gst vergessene Erinnerungen auszulauschen-. Mohorn. (G e b i rgsv -erei n.) Der Kegelklub -im Ge° birgsverein unternimmt Dienstag eine Keglerfahrt nach Großen, Hain. Die Hirschbrunstwanderung unter Revierförsters Webrodts -Führung findet schon Mittwoch statt. Abmarsch Ahr vom Gasthaus zu den Linden in Grund; danach gemütliches Beisam mensein im Bergschlößchen. * Monatliche Kirchennachrichten Wilsdruff (Monat September.) Getauft: Eurt Günther, -Sohn des Eurt Iohannes Georg Hientzsch, Reisender hier. — Anita Ingeborg, Tochter -des IW«»»,- E——
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