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s Hu» unlerer veimat j Wilsdruff, am 25. September 1926. Merkblatt für den 2b. und N September Sonnenausganp S°> (S°')!! Mondaujgang 8" N. ( 9" R.> Sonnenunterganp S"(S'°)Ü Mondunterg 11'^V . l12"N.> LS-September. 181b Abschluß der Heiligen Allianz in Paris — 1914 Die Türken sperren die Dardanellen. — 1923 Ausgabe des passiven Widerstandes im Ruhrgebiet. 2 7. September. 1914 Der HeidediAier Hermann Löns oor Reims gefallen — 1921 Der Komponist Engelbert Hum perdinck gest. « Bunte Blätter . . . Nun rostets auch im Laub des wilden Weines. Gar mancher Bäume Kronen beginnen zu glühen in leuchtenden Farben. Funkelnd in Goldgelb wiegen sich die Birken und dahinter ragen die dunklen Fichten auf, über 'deren schweres Grün der Wind die bunten Blätter hinstreut. Des Himmels Bogen ist nur noch leicht gespannt — von müder Sehne schwirren die mattsilbernen Wolkenpfeile dahin, kosen sich und wandern in traumhaft stiller Verklärtheit über der bunten Welt einher. Von ihren schlanken Gliedern lösen sich duf tige Schleier, vereinen ihre wehenden, zarten Spitzen, durch die des Himmels alt-golden durchsonntes Blau schimmert. Braun-welkes Laub treibt Her Junker Wind zusammen, fegt es in die Radspuren der Hohlwege, deckt des Waldes Moos damit zu, füllt die Mulden -aus, jagt es über die freien Plätze. Und mit jedem Tag wird das -letzte Grün der Laubwälder stumpfer — um dann noch einmal aufzuglühen in buntem Rausch herbstlicher Farben. Hier und dort ragt schon ein kahler Zweig in den malten Sonncnglanz des Seotemberlag's . . . An den Gärten glühen -sie, die letzten Blumenk'nder des Jahres — die Astern, die Georginen, die Dahlien — und wie sie alle heißen. Die Märkte haben farbigste, kostbarste Hüt. Die Blumenstände rauschen -in bunter Farbe prächtiger Fülle — um das ausgestapelte Obst summen die letzten Bienen, die ge näschigen Welpen. Aber ihre Lebenslust ist doch schon von wm- ternahem Vergehen durchzittert, und manche saugt zum letzten Male der Früchte reife Süße — um in seligem Rausch dem Tod sich zu ergeben. Denn die Natur kennt sie nicht, die klein mütige Angst der Menschen vor Tod und Vergehen. Sie stirbt in Rausch und bunter Pracht — um nach -des Winters Läute rung und stillabgeschiedener Ruhe rein und keusch zu erwachen - zu neuem Leben, neuer Erfüllung . . . Es liegt wohl im Wesen -dieser bunten, und doch auch so strllversonncnen und ein wenig melancholisch gestimmten Iahres- zest, daß der Menschen Gedanken den Weg zurückwandern, der aus Blütenraufch und Maienzeit über des Sommers hohe Reife -ins Leben wanderte — daß -sie im Tagebuch des Erlebens die bunten Blätter noch -einmal aufschlagen, -aus denen es herb und welk -duftet. Und was uns der Lenz an Blüten schenkte, der Sommer uns an hoher Freude gab — wir summieren es und tauchen es in den bunten Schimmer der Erinnerung . . . Herbstgeflüster — Gafeb. * Das Wetter der Woche. Die letzten Sornrnertaye ver- liefen erwartungsgemäß ziemlich günstig. Das Hochdruck- gebiet, das über Mitteleuropa lag, zerfiel zwar schon in oen ersten Tagen der Woche, doch machten sich die von der Nordsee ostwärts strebenden Tiefdruckwirbel zunächst nicht allzusehr bemerkbar. Wob! nahm die Bewölkung voi- übergebend stärker zu. doch blieb es. abgesehen von lokalen Niederschlägen, vorwiegend trocken. Erst am Donners tag und Freitag wurden stärkere Niederschläge gemeldet Die Temperaturen nahmen im Lause der Woche weiterhin erheblich ab. In den Morgenstunden lagen sie vielfach nur wenige Grade über dem Gefrierpunkt. In den Mit- ielaebirgen verstärkten sich die Nachtfröste. Am Freilag zeigte es sich, daß das Hochdruckgebiet, das nach Süd- westen zurückgedrängt war. wieder stärkeren Einfluß be- kommen batte. Bei Drehung der Winde nach Nordwest trat eine neue Aufklärung ein, die auch in den nächsten Tagen bei weiter fortschreitender Abkühlung anballen dürfte. Rasselbude. Als Nachläufer unserer Kirmes kommt morgen Sonntag die weithin bekannte Rasselbude oder Kleine Kirmes, zu der alljährlich zahlreiche Besucher -von nah und fern ein treffen, um sich an den gebotenen Genüßen und Veranstaltungen zu erfreuen. Die Bu'densta-dt auf der Schühenwiese wird -auch morgen wieder ihre Anziehungskraft nicht verfehlen. Für das j tanzlustige Publikum findet Ball im Schützenhaus, i-m ,,Adler" und im Lindenschlößchen statt. Marktkonzert der Stadtkapelle Lei günstigem Wetter mor gen Sonntag von 11 12 Uhr. Landwirtschaftliche Schule für Mädchen zu Wilsdruff. Am 23. September fand -die Prüfung -und Entlassung des 5. Jahr ganges statt. Im Anschluß hieran konnten Eltern und Freunde die ausgestellten Arbeiten bewundern. Es gab nicht nur gute Näh-, Stick- -und Plättarbeiten zu sehen, sondern auch an- schaucnswerte Erzeugnisse der Koch- und Backkunst und der Käserei. Wegen -ihren Leistungen 'wurde von berufener Seite die Wilsdruffer Schule als mit an erster -Stelle unter -den gleich- -artigen Schulen stehend bezeichnet. — Nach der Ausstellung begaben sich alle in den „Adler", wo Kaffeetafel stattfand, bei der die leckeren Backwaren auch auf -ihren Geschmack hin -geprüft -wur den. Märchen- und Singspiele, Chorgefänge trugen zur Unter haltung bei und wurden mit großem Beifall ausgenommen. Das fröhliche Beisammensein endete um 9 Uhr. Allen daran Beteilig ten wird dieser Tag eine bleibende Erinnerung sein. Die gefährliche Marktecke. Alle Warnungstafeln und Strafanzeigen haben bisher noch nicht vermocht, alle Fahrer zur nötigen Vorsicht -und Verkehrsdifziplin zu erziehen. Ein großer Teil schlägt alle diesbezüglichen Mahnungen -in -den Wind. Heute vormittag gegen 11 Uhr stieß wieder an der Marktecke ein ziemlich schnell von der Freiberger Straße kommender Rad fahrer mit -einer nach Nossen fahrenden Zyklonette zusammen, deren Führer nicht gehupt haben soll. Die -Folgen waren -glück licherweise leichte. Der Radfahrer erlitt -Hautabschürfungen, sein Rad wurde nur^wenig beschädigt und die Windschutzscheibe des Autos ging in Trümmer. Es kann aber auch sehr leicht einmal anders kommen und unschuldige Fußgänger können mit in Ge fahr geraten. Der Neue Illustrierte Familien-Kalender auf das Jahr 1927 ist erschienen und in der Geschäftsstelle des „Wilsdruffer Tage blattes", bei den Zeitungsausträgern und in den Buch- und Papierhandlungen zum Preise von nur 40 Pfg. zu haben. Er alb 150 Seiten stark, sehr -gut illustriert un-d als ein prall scher Ratgeber für jedermann anzusprechen. Außer einer ÄilsäruN vor etwa MnlÄg, lecbÄg Zähren. Erinnerungen von Paul Kirsten, Dresden. (5 Kaum daß ich das Glas niedergesetzt, kommt der Haus knecht hereingestürmt. „'s brennt! 's is Feier!" „Wo brennt's denn? ... Um Gottes willen 's brennt doch nicht etwa bei uns?" Und das Fettpolster der „Mutter Bierin" gerät vor Aufregung in schwankende Bewegung. „Nee, bei uns nich. Aber wo andersch. Draußen nach Limbach zu. Man sieht die Flammen". „Renn' schnell zum Ratsdieneri Daß der Lärm macht". So rasch es geht klappern die Holzpantoffeln über das Pflaster. Im zweiten Haus am „Stadtgraben", im ersten Stock, wohnt der hochbejahrte Ratsdiener Nenner. Der Hausknecht pfeift. Ruft. Niemand hört. J-tzt klatscht er in die Hände. Ein Fenster öffnet sich. „Was ist los?" „'s brennt, 's is Feier". „Wo soll's denn brennen?" „Die Zelle is ganz rot. Wahrscheinlich mne Scheine". „Brennt's denn richtig?" versichert sich der Gerufene. „Ganz richt'g. Man steht die Hellen Flammen." Der Ratsdiener brummt: „'s könnte doch ooch mal am Tage brennen. Warum denn immer nur in der Nacht? Bloß damit man nicht schlafen kann. Daß man 'raus muß. Wenn man in die siebzig is, will man nachts seine Ruhe Ham." „Vater Nenner! Nich wahr, Sie machen gleich Spek takel? " „Ich komme sofort." Aergerlich schlägt der Natsdiener das Fenster zu. „So viel Zeit wird woht noch sein, daß ich mir erst'ne Pfeife anbrennen kann." Bei „Vater Nenner" geht's nun mal ohne dampfende Pfeife nicht. Von den drei Pfeifen, die am Schranke hängen, wählt er die gewöhnliche Alllagspfeife. Stopft den blumenbc- malten Porzellankopf mit selbstgeschnittenem Knaster. Legt auf den Feuerstein ein Stückchen schwamm und schlägt mit dem Stahl Funken. Etwas lebhafter als sonst, „wsll'S brennt". Beim vierten, fünften Schlag ist der Schwamm entzündet. Der Ratsdiener legt den Schwamm aus den Tabak und bläst den Verdruß über die gestörte Nachtruhe in dichten Wolken in die Lust. Er schlupft in seinen dicken, langhaarigen, dicht gewa k- ten, warmen Kalmucküberzieher, der jeder Witterung trotz - gen Widerstand bietet, und trottet seines Weges. Kluge Vorsicht heißt ihn, sich so kleiden. Denn oben auf dem Rathausturm weht des Nachts ein kalter, schneidender Wind, der die Tagesuniform in wenig Minuten bis aus die Haut durchdringt. Die Handlaterne mit der brennenden Kerze in der Linken, schließt „Vater Nenner" Tür und Tor des Rathaufls auf. Gesprnstisch verhallen die Schritte durch die flüsteren, mr- öveten Räume, und sobald er über dir letzte schmale Holz stiege hinweg auf den Rundblick des Turmes emporgstaucht, umhülli er sich dichter mit seinem allen Kalmuck, den er schon seit Jahr und Tag als nicht mehr brauchbar und zeitgemäß ablegen wollte und dessen Besitzes er sich in solchen Momenten immer aufs neue erfreut. Die Glocke in unheimlichem Einton kündet „Feuer!" Hier und da lugt ein Kopf zum Fenster heraus, ob er den Brand entdecke oder ob Rötung am Himmel die Richtung verrate. Auch wird in mancher Stube Licht: Männer kleiden sich an. Die Hauseigentümer ergreifen ihre Feuereimer, dis jeder nach Vorschrift zu besitzen verpflichtet ist. Es sind dies stoffgewebte längliche Gefäße, die zur Ausnahme von Wasser dienen. Manche freilich sind vom Zahn der Zeit so arg mitgenommen, daß sie mehr Wasser durchlassen, als sie fassen können. Aber was tut's? In dem Wirrwarr, der jede Feuersbrunst begleitet, zumal während einer dunklen Nacht, kann man sich leicht irren. Und sonderbarer Weise hat noch nie jemand einen minderwertigeren heimgebracht... Die städtische Spritze wird aus ihrem Versteck hei vor geholt. Sowie sonstige sich etwa nötig machende Gerät schaften. Ist dis Herbeischaffung von Pferden nicht alsobald tunlich, bilden kräftige Männer, sofern der Feuerherd nicht allzu fern gelegen, den Vorspann. Wer von dem Alarmsignal nichts vernimmt, oder nichts vernehmen will, kann ruhig weiter schnarchen. Wer cs aber richtig hört, hält es für seine Ehrenpflicht, so rasch als möglich zur Brandstätte zu eilen. Sind genügend Kräfte vorhanden, beginnt der Spritzenmeister die Gruppierung. Die einen bedienen die Spritze. Andere rücken dem Brandherd direkt zu Leibe. Und wieder andere bilden zur Herbeischaffung des benötigten Wassers eine Kette, die ihr Ende an dem mehr oder minder entfernten Brunnen, an einem Teiche oder an der Bach findet. Dre Scheunen, die als Getreidespeicher dienen, liege» an der Landstraße ziemlich weitab von der nächsten „Plumpe". Die einzelnen Glieder der Kette sind daher nicht so dicht gereiht wie gewöhnlich, sodaß die Unterhaltung, die den Emst meist in witziger Form würzt, nicht in der üblichen Weise vor sich gehen kann. Man muß zu laut sprechen, um sich v.rständlich zu machen... Der der „Plumpe" Nächststehende füllt einen Eimer nach dem andern und reicht ihn, sobald er gefüllt, seinem Nachbar Dieser wieder gibt ihn seinem Nachbar. Und so wandern die gefüllten Eimer von Hand zu Hand bis zur Bedarfsstätte. Die entleerten Eimer gehen den Weg umgekehrt zurück. Um des Brandes möglichst rasch Herr zu werden, wird an Flüssigkeit nicht gespart. Es wird allenthalben nach Kräften gelöscht. Auf Kosten des Heimgesuchten. Und da mit die Wafferschläuche immer genügend prall gefüllt find, benötigt vor allem dis Plumpmannschaft viel Flüssigkeit. Manchem soll sogar noch des andren Tages von der nächt lichen Anstrengung der Brand im Schädel spuken. Glücklicherweise war die Gefahr bald beseitigt. Und da die Nacht einmal angerissen, hielten verschiedene noch Einkehr im „Weißen Adler", der heute länger als sonst seine Pforte geöffnet hielt. Die Anstrengung war zu groß gewesen und das Unglück für den Betreffenden zu gewichtig, als daß man nicht ein Stündchen noch opfern sollte. Muller dahetm wußte ja daß man „beim Feuer war". Wir hörten eine Weile dem Plausch zu. Waren aber, da wir mit den städtischen Intimitäten unbekannt und diese uns infolge dessen zu wenig Interesse boten, nicht gesonnen, länger den Schlaf zu entbehren. Der Hausknecht klapperte mit uns und seinen Holz pantoffeln die Stiege hinauf und übergab uns im ersten Stock ein freundliches Zimmer. „Soll ich wecken?" „Danke. Wir sind gewohnte Frühaufsteher". „Wünsche wohl zu ruh'n. Die Stiefel stell'» Sie raus. Vor die Diers". „Gute Nacht". Daher auch Dir, lieber Leser, eine „Gute Nacht" und morgen will's Gott beginnt von neuem mit frischen Kräften unser gemeinsamer Bummel durch mein Heimatstädtchen. Du bist doch einverstanden? W Grumbach. (Abturne n.) Der hiesige Turnverein D. T. setzt morgen Sonntag mit einem Abturnen auf -dem Turnplätze den Schlußstrich unter seine reiche Arbeit im vergangenen Som mer. Für die Kinder ist Wetturnen vorgesehen und am Nach mittag werden a-uf dem Turnplätze -alle Abteilungen zeigen, was sie zu leisten imstande find. Von «nachmittags 5 Uhr -an -vereinigen sich alle Freunde der Turnfache im Gasthofe zu einem flotten Turn-erballe. (Vgl. Ins.) Keffelsdorf. (T u r n -v e r e i n D. T.) Begünstigt durch das «herrliche Wetter veranstaltete am Sonntag der Turnverein feine diesjährigen Vereinsmeisterfchaftskämpfe -im volkstümlichen Tur nen. Durch die zahlreich eingegangenen Meldungen herrschte schon frühzeitig reges Leben auf dem Turnplätze. Nachstehende Leistungen legen Zeugnis der erzielten Sommerarbeiten ab. Gleichzeitig feierte an -diesem Tage der Turnverein das 25jährige Turnwartsfubiläum ihres Turnbruder Oskar Pietzsch, der 25 Jahre treu als Turnwart wirkte. Es-ist im wesentlichen feine Arbeit, die den Verein zu der jetzigen Hohe und Blüte gebracht hat. Der Vorsitzende, M. Opitz, dankte ihm im Namen des Ver eins für 'die geleistete Arbeit und ernannte ihn z-um Ehrenoberturn- wart — Als erste -Sieger konnten verkündet werden im Hoch- ,springen: Mitglieder: Herbert Iltzsche l1,50 Meter), Jugend 08 -und 09: Otto Fichtner (1,35 Meter), Jugend 10 und 11: W. Wünschmann (1,20 Meter); im Weitspringen: Jugend 08 mrd 09: Erich Wahl (4,93 Meter), Jugend 10 und 11: W. Wünschmann; im Weithochfpringen: Mitglieder: Rudi Beyer (2,80X1,40 Meter), Jugend 08 und 09: Erich Wahl (2,70X1,35 Meter), Jugend 10 und 11: W. Hauptvogel (2,40X1,20 Meter); im Dreisprung: Mitglieder: Rudi Beyer (11,59 Meter), Jugend 08 und 09: Walter Pietzsch (10,29 Meter), Jugend 10 und 11: W. Hauptvogel (9,70 Meter); im Steinstoßen: Mitglieder: Rudi Beyer (6,22 Meter); im Kugelstoßen (10 Kilo): Mitglieder: Merktafel für Haus und Familie enthält er neben dem Kalen darium einen Trächtigkeiis- und Brüte-Kalender, ein Merkblatt für den Gemüsebau, Ratschläge für Gartenbau im Januar -bis Dezember. Den alten Bauernregeln ist ein bc-sonder.es Few überwiesen und die Wettervorhersagen erhalten -'ne ve'on^ Bewertung durch die Aufzeichnungen aus dem hundert ahrigen Kalender Dazu kommen Planeten- un-d Kometen-Umlaus, Mondphasen, Sonnenstellungen im Tierkreis, örtliche Zeitunter schiede, Chronologisches, Histori-sches usw. Ludwig Ankenbrand beleuchtet in einem fesselnden Artikel das verflossene Jahr -im Völkerleben Europas. In dem -sehr reichhaltigen Unterhaltungs teil finden sich eine Reihe anregende -Erzählungen, -allerle-i Inter essantes, Humor, Kuriositäten, Rätsel u. a. m. Der reiche In halt steht in keinem Verhältnis zu -dem niedrigen Preise, der er möglicht wurde durch Hinzufügen -eines Anzeigenteiles, dem ebenfalls Beachtung geschenkt werden wird. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 26. -September: Dr. Bretschneider-Wilsdruff un-d Dr. Moll- burg-Se-eligstadt. Wegen Reinigung geschloffen bleiben Montag und Dienstag -die Geschäftsräume des Verwaltungsgebäudes, Montag die Sparkasse und Dienstag die Girokasse. Vorübergehende Sperrung der Bezirlsstratze Meißen- Gauernitz. Die Bezirksstraße Meißen—Gauernitz wird für die Zeit vom 24. September bis mit 16. Oktober 1926 wegen Klein pflasterarbeiten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der Ver kehr wird auf -die rechts-elbifche -Staatsstraße Dresden—Leipzig verwiesen. Frostwarnungsdienst. Die Sächsische Landeswetterwarte er richtet für -die Zeit vom 1. Oktober 1926 bis 31. Mai 1927 wie -in den Wintern 'der vergangenen Jahre einen Frostwarnungs- dienst. Der Frostwarnu-ngsdienst bezweckt durch frostgefährdet-e Unternehmen der Industrie, landwirtschaftliche und Gartenbau betriebe, Lebensmittelverfand, Transportunternehmen, Ba uunter - aehmen ufw. möglichst frühzeitig über zu erwartenden Frost und besten voraussichtliche Stärke, auf Antrag auch über besonders starke -Schneefälle zu benachrichtigen. Daß der Frostwarmmgs- dienst -einem dringenden wirtschaftlichen Bedürfnis -der genannten Kreise entgegenkommt, beweist -die ständige Zunahme der Zahl der Frostwarnungsabonnenten. Es ist im Interesse -des einzelnen, wie auch der Gesamtwirtschaft, wenn auch in 'diesem Winter zahlreiche Anmeldungen zum Frostwarnungsdienst ergehen. Erhöhung des Hausgeldes in der Krankenversicherung. Die unter dem Einflüsse anhaltender Erwerbslosigkeit und Kurz arbeit in zahlreichen Familien der Versicherten bestehende Not lage hat Lem Vorstand der Landesversicherungsanftalt Sachfen Veranlassung gegeben, die bisherigen Hausgeld-Mindestsätze bei Heilstättenpatienten wo» täglich 1 Mark für die Ehesrau und 50 Pfg. für jedes Kind auf täglich 1,i>0 Mark für die Ehefrau und 75 Pfg. für jedes Kind zu erhöhen, und zwar rückwir kend vom 1. Juli d. I. Der Vorstand der Landesversicherungs anstalt Sachsen Verspricht sich- von der besseren Versorgung der Familien der Heilstättenpatienten -während des Heifftättenauf- enthaltes ihrer Ernährer ganz besonders auch einen größeren Heilerfolg der Kuren, weil erfahrungsgemäß ein von der Sorge um das Auskommen seiner Angehörigen bedrückter Patient den günstigen Einwirkungen eines Heilverfahrens nicht so zugänglich ist «wie der, der solcher Sorge ledig ist. Voraussetzung für die Gewährung der Hausgeld-Mindestsätze 'bleibt, daß der Erkrankte bisher für den Unterhalt seiner Angehörigen gesorgt hat.