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Wilsdruffer Tageblatt : 13.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192609138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260913
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-13
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.09.1926
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Demokratisch? Landtagskandidaten jür den Wahlkreis Ost- I sachsen. Der Dresdner Verein der Deutschen Demokratischen r Partei hat für die nächste Landtagswahl für Ostsachsen folgende Kandidaten für die ersten vier Plätze aufgestellt: Finanzminister Dr. Dehne, Prof. Dr. Kastner, Frau Regierungsrat a. D. Dr. Klich-Beil, Direktor des Sächsischen Gemeindebeamtenbundes Schubert.' Der bisherige Abgeordnete Anstaltsdirektor Prof. Wehrmann hat auf eine Miederaufstellung verzichtet. Die Lage des Arbeitsmarttes im Bezirk des öffentlichen Ar beitsnachweises Meißen und Umgebung im August 1926. Der i Stillstand auf dem Arbeitsmarkt hielt auch im August an. Der Zugang war bei den Männern gleich hoch und der Abgang gleich gering wie in den Monaten Juni und Juli d. I. Der Zugang betrug bei den Männern 1097 (Juli 1090) und bei den Frauen 191 (282). Die Gesamtzahl der am Monatsschluß vorhandenen Arbeitsuchenden betrug 1872 (31. Juli 1866) Männer und 430 (450) Frauen. Von den Arbeitsuchenden wohnten in der Stadt - Meißen 903 (963) Männer und 276 (276) Frauen, im übrigen Bezirk 969 (903) Männer und 174 (174) Frauen. Don den 2322 (2316) Arbeitsuchenden erhielten 1592 (1650) Erwerbslosen unterstützung. Von den Unterstützungsempfängern wohnten in der Stadt Meißen 782 (774) Männer und ^^n, im übrigen Bezirk 70 (637) Männer und 89 (100) Frauen Fa- milienzuschlag wurden an 1327 (1297) Angehörige gezahlt. Die Zahl der Vermittlungen sank noch etwas. Die Gesamtzahl der selben betrug 262 (Juli 702). Der Rückgang war in allen Be rufen. In die Landwirtschaft wurden 205 (210) Männer und , 30 (60) Frauen vermittelt. Frauen für Industrie und Gewerbe konnten 45 (62) und Mädchen für Haushalt und Reinigung.13 (25) vermittelt werden. In der Abteilung Männer wurden 333 (345) Stellen besetzt, davon 268 (219) für ungelernte Arbeiter. Der öffentliche Arbeitsnachweis Kötitz und Umgegend teilt uns über die Arbeitsmarktlage IN der Woche vom 5. bis 11. 9. 1926 folgendes mit: In der Berichtswoche hat sich der Bestand an Arbeitsuchenden gegen die Vorwoche um 3 vermindert. Die Landwirtschaft hatte Bedarf an Kleinknechten und Freischweizern. Dagegen kamen wieder einzelne Erntearbeiter zur Entlassung. Trotz geringen Bedarfes an Mägden gelang es nicht, denselben restlos zu decken. Aus der Metallindustrie kam ein größerer Zu gang an Arbeitsuchenden. Andererseits konnten etliche Fachkräfte , vermittelt werden. Immer noch wird ein perfekter Kettenscherer und -säumcr gesucht. Aus dem Holzgewerbe war ein geringer Zu gang zu verzeichnen. Gesucht wird nach wie vor ein jüngerer Herrenfriseurgehilfe. Auch in dieser Woche kam aus dem Bauge werbe ein nicht unerheblicher Zugang, besonders an Zimmerern. Im Gaftwirtsgewerbe bestand Mangel an jüngerem Gastwirtr- personal. Hausmädchen mit guten Zeugnissen konnten jederzeit untergebracht werden. Für ungelernte Kräfte waren die Knter- bringungsmöglichkeiten gering. Verlangt wurden nur Aushilfen, werden noch einige Arbeitsburschen bis zu 17 Jahren, «cylecht war die Lage weiterhin für kaufmännisches und tech- rnsches Personal. Am Ende der Berichtswoche waren noch 608 Arbeitsuchende eingetragen. Mohorn. (Iungd o.) Einen Gefolgschaftsabend veranstal tete Großmeister Gr. in Ikoniks Gaststätte am Freitag abend. Der Grund zu dem zweiten Versammlungsabend innerhalb acht Tagen war darin zu suchen, daß Gefolgschaftsmeister Dr. Krüger sich zu der Annahme berechtigt fühlte, der in den letzten Monaten zu schwache Besuch der Gefolgschaftsabende hänge mit der Lei tung seiner Person zusammen. Dr. Krüger hätte gern, infolge feiner angestrengten beruflichen Tätigkeit, die Führung einer ande ren Persönlichkeit übertragen; vergebens. Nachdem nochmals die Angeiegeichen Mahraun-Tschammer Osten geprüft, beschloß man, am 25. September den geplanten Werbeabend in Niederschöna zu verwirklichen und am 4. Oktober einen Bruderschaftsabend in Helwigs Gasthof abzuhalten. Mohorn. (G e b i r g s v e r e i n.) Der Herbstwandertag führt die Gebirgsvereinler am Mittwoch nach Spechlshausen, den Seerenteichen Grillenburg und dem Bergschloßchen Herradors. Die gemeinsame Abwanderung erfolgt um 2 Ahr von den Linden in Grund. Burkhards Walde. (E ineSchenkun g.) Die hiesige Kirch fahrt feierte am Sonntag ihr Erntefest. Die Gemeinde hatte sich fast Vollzählig in der schön geschmückten Kirche versammelt und lauschte den Worten des Seelsorgers, der zum Danken und Loben aufforderte. Erstmalig lag auf dem Altar eine neue künstlerische Altardecke auf, die von kirchlichen Kreisen gestiftet und gearbeitet worden war. Somit ist unsere Kirche wieder um einen Schatz reicher. And es wäre sehr zu wünschen, wenn Nacheiferer sich landen, unsere ehrwürdige Kirche zu schmücken und zu verschönen. Vereinskalevder F^auenverein. 14. September Z48 Uhr „Parkschänke". Turnverein D. T. Wilsdruff. Sonnabend den 18. Septem ber M der „Tonhalle" Versammlung. Wetterbericht. Wechselnd bewölkt, vereinzelt Niederschläge, Flachland ziem lich kühl. Gebirge sehr kühl. Flachland mäßige, Gebirge lebhafte westliche bis nordwestliche Winde. z rsHfrn uncl NsKbsrfchsA f Meißen. (Et,, „gefährliches" Schild".) Als am Montag Dachdecker auf hem zum Abbruche bestimmten Teile bald wurde denn auch veramaßt daß das gefährliche Brett be! seitigt und die'Ruhe der Emwohmer Nicht weiter gestört wurd- Wahrscheinlich entstammte das Brett einer Huldigung, hie sicheren Zeitläuften einem gelegentlichen Komgsbesuche gewidmet Niederschöna. (W erbeab - n d.) Der geplaitte Werbe- abend der Mohorner Gefolgschaft vom Iungdeutschen Orden w-rd am 25. September im Knöbeffckcn Gasthof abg.hallcm Werbevortrag hält voraussichtlich Pfarrer Luthardt-Grumbach. Hintergersdorf. (K u n st r e i s e.) Die hier mersängerin Frau Eva Plaschke v. d. Osten wird in der englischen Uraufführung von Poldinis Hochzeit im Fasching in -vnoon Rolle der Guishcrrin darstellen. Von diesem Gastspiel wird sie erst Ende November zurückkshren, Tharandt. (Straßensperrung.) Die im Zuge der Hainsberg—Rabenauer Staatsstraße über die Weißeritz errichtete Notbrücke bleibt auf 14 Tage gesperrt. Der Fährverkehr wird über Coßmannsdorf verwiesen. Ebenso bleibt die Dresden—Frei berger Staatsstraße von Kilometer 10—10,1' bis Mittwoch-ge zerrt. Der Verkehr wird über Freital verwiesen. - Rabenau. Die Gruppe Dippoldiswalde vom Sächsischen ^bgausüngerbung hielt am Sonntag bei günstigem Wester ihr Röhriges Gruppenkonzert hier ab. Dresden. Ein Nangierunfall, der größeren Ma terialschaden verursachte, ereignete sich im Bereiche der Rangier anlagen in Dresden-Friedrichstadt. Während der dort täglich sehr umfangreichen Umrangierungen sprang angeblich an einer Weiche eine Wagengruppe aus den Gleisen. Dadurch wurden ein an der Unfallftelle stehendes, massiv erbautes Stellereihäuschen umgerissen und gegen zwanzig (!) Personen- bezw. Güterwagen zum Teil stark, beschädigt. Von den Güterwagen waren wiede rum erfreulicherweise nur ein Teil beladen. Die Aufräumungs arbeiten wurden sofort in Angriff genommen, sie währten bei dem angerichteten Material- und Sachschaden längere Zeit. Als ein Glück muß cs bezeichnet werden, daß der in jener Stellerei den Dienst verrichtende Beamte zufällig gerade herausgegangen war. er würde fönst kaum mit dem Leben davongekommen sein. Seitens der Neichsbahndireltioir-Dresden wurde durch eine Kom mission alsbald die Untersuchung eingeleitet, um die Ursache des Rangierunfalles und die evtl. Schuldfrage zu -klären. Klotzsche. In der letzten Gemeindeverordnetensitzung wurde der Zinsfuß für Hypotheken von 9 auf 8 Prozent, der Zinsfuß für Spareinlagen bei täglicher Verzinsung von 5 auf 4 Prozent und von 6)4 auf 5 Prozent bei vierteljährlicher Verzinsung herabgesetzt. Moritzburg. Das herrliche Wetter der letzten Tage hat eine Menge Schaulustiger zur Fütterung im Wildpark gelockt. Täglich finden sich über 200, an den Sonntagen über 1000 Besucher ein. Mit Interesse werden die neugefegten Geweihe der Rothirsche und der zierliche Kopfschmuck des Sikahirsches bewundert. Auch die Wildschweine, die die lange Regenperiode gut überwunden haben, sind in bester Form. Löbau. (Z u r N a cha h m u ng e m pf 0 hl e n !) Die Ver treter der bürgerlichen Parteien, Deutschnationale Volkspartei, Demokraten, Zentrum, Reichspartei des Mittelstandes, haben in einer gemeinsamen Sitzung einstimmig beschlossen, für die bevor stehenden Stadtverordnetenwahlen auf eigene Listen zu verzichten und sich mit ganzer Kraft für die Schaffung -einer bürgerlichen Einheitsliste einzusetzen. Löbau. (Bemerkenswerte Aenderu-ng eines Krteiles.) Unter der Spitzmarke „Eine schallende Ohrfeige wegen des Sitzenbleibens in einer nationalen Versammlung beim Singen des Deutschlandliedes" wurde aus Löbau unterm 4. De zember v. I. ein Gerichtsurteil gemeldet, das verschiedentlich Aufsehen erregt hat. Der Tischlermeister Heide aus Zschorna bei Löbau hatte in einem am 27. März 1925 in Hochkirch bei Löbau aus Anlaß der Präsidentenwahl veranstalteten nationalen Versammlung, in welcher Reichstagsabgeordneter Domsch sprach, dem Wirtschastsgehilfen Mieth aus Maschwitz eine schallende Ohr feige weil dieser junge Mann beim Singen des Deutschlandliedes, eine Zigarette rauchend, sitzen geblieben war. Das Löbauer Ge richt sprach in dem gegen den Tischlermeister ang^ Prozeß den Angeklagten frei mit der Begründung daß dieser sich durch das iakilose Benehmen des Mieth beleidigt gefühlt und d-e ihm wider fahrene Beleidigung auf der Stelle erwidert habe. Landgericht Bautzen und Oberlandesgericht Dresden beschäftigten sich dann weiterhin mit dieser Prozeßsache. Unterm 2. Juni 1926 gab das Oberlandesgericht Dresden die Akten an das Amtsgericht Löbau zur nockmaligen Verhandlung zurück, da nicht die Ehre des Tisch lermeisters, sondern nur sein nationales Gefühl verletzt worden sei. Nach einem vergeblichen Vergleichsvorschlag, der an der Bezahlung -der Kosten scheiterte, wurde deshalb am Freitag die ganze Prozeßsache nochmals -unter Vernehmung von sechs jungen Leuten, die der betreffenden Versammlung in Hochkirch beige wohnt hatten, vor dem Amtsgericht Löbau aufgerollt. Diesmal wurde der Tischlermeister. Heide wegen einfacher Körperver letzung, begangen durch Verabreichung einer Ohrfeige an dem fitzengebli-ebenen Wirtschaftsgehilfen Mieth, zu einer Geldstrafe von 25 Reichsmark und Tragung Ler nicht unerheblichen Kosten aller Instanzen verurteilt. Warnsdorf. (21 gefüllte Scheunen Niederge bra n n t.) Aus Haid in Westböhmen wird gemeldet: Mittwoch nacht brach in einer Scheune ein Brand aus, der infolge des herrschenden sturmartigen Windes rasch um sich griff, so daß in kurzer Zeit 21 Scheunen in Flammen standen, die mit allen Ge treide- und Futtevvorräten eingeäschert wurden. Der Brand schaden beträgt bei einzelnen 100 000 bis 200000 Kronen und darüber. Riesa. (Schweres Unwetter.) Ein Unwetter, wie es in Riesa seit Jahren nicht mehr zu verzeichnen gewesen ist, trat am Sonntag nachmittag zwischen 3 und 4 Ahr und zwischen 5 und 6 Uhr auf. Nach einem glühend heißen Tage setzte in der vierten Stunde ein furchtbares Hagelwetter ein, das die Straßen -im Nu in einen See verwandelte. Die taubeneigroßen, metallhart gefrorenen Hagelstücke richteten an Bäumen, Fluren und Sträu chern und nicht zuletzt an den Grundstücken durch Einschlagen zahl reicher Fensterscheiben beträchtlichen Schaden an. Die Straßen waren weiß wie mit Schnee bedeckt und der Hagel konnte weg geschaufelt werden. In der sechsten Stunde wiederholte sich das Unwetter, diesmal in Form eines wolkenbruchartigen Regens mit Hagelschauer. Unerbittlich prasselten bei schwersten Donnerschlägen Hagel und Schloßen an die -Scheiben der Fenster, Bahnhof-, Haupt-und Wettinerstraße sowie alle tiefer gelegenen Straßen und Plätze waren überschwemmt, so -daß die Feuerwehr zur Hilfe leistung herangezogen werden mußte.. Ein Blitz schlug in -einen der hohen Schornsteine des Lauchhammer Werkes, glücklicherweise -ohne zu zünden. Das zweite-Unwetter wütete nahezu eine Stunde. Chemnitz. (Ein Kind aus dem Fenster gestürzt.) Die siebenjährige Elfriede Mehnert stürzte aus dem dritten Stock werk des Hauses Zschop-auer -Straße 64. Das Kind war so fort tot. Königshain. Mit Strichnyn vergiftet wurden einem Einwohner, anscheinend aus Rache, seine acht schlachtreifen En ten. Vom Tierarzt wurde der Tod durch Vergiftung -einwandfrei festgestellt, doch gelang es bisher nicht, des Täters habhaft zu werden. Taura. (Zweite O b stb l ü t e.) Die warmen Spätsom- mertage brachten einen Apfelbaum des Gutsbesitzers Richard Becker zur zweiten Blüte. Im Frühjahr hatte er durch anscheinend Frostspannerraupen Blätter und Blüten eingcbüßt. Der damals gehemmte Safistrom wirkt sich jetzt -in der zweiten- Blüte aus. Erdwannsdorf. (Schwerer M-0 t 0 r r a d u n f a l l.) Auf der Dorfstraße in Kunnersdorf stürzte ein Unbekannter mit -«einem Motorrads. Er wurde in bewußtlosem Zustande mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus übergeführt. Zwickau. (In den Schacht gestürz t.) Am Dienstag nachmittag stürzte der B-ergzimm-erling Böhm bei Reparätur- .arbeiten auf dem Tiefbauschachte infolge einer unglücklichen Be wegung vom Fahrgerüst in die Tiefe. Er wurde vollständig zer schmettert. Der Verunglückte hinterläßt acht Kinder. Auerbach i. V. (L i n e ei gene List e.) In der Sitzung der hiesigen Ortsgruppe -des Sparer- und Hypothekengläubiger schutzverbandes gab der Vorsitzende den Beschluß der sächsischen Oraanisationsleitung bekannt, bei den kommenden Wahlen eigene Kandidaten aufzustellen. In der Aussprache wurde dem Bedauern über di-'sen Beschluß Ausdruck gegeben, der den Sparern kaum einen Erfolg, eher sogar einen Fehlschlag bringen dürfte. Leipzig. (A u 10 un s a l l.) In der Rackwitzer Straße wurde am Freitag nachmittag ein etwa 15 Jahre alter Motorradfahrer, der -ein Auto überholen wollte, von einem ihm entgegenkommen den Lastkraftwagen erfaßt und überfahren. Der Motorradfahrer war auf der Stelle tot. Altenburg. (Erschossen.) Am Sonnabend morgen kurz nach 6 Uhr hat der Landwirt Oskar Dietze in der Paditzerstraße seine Frau Marie geb. Saupe, feine 21jährige Stieftochter Ger trud Ettling und seinen 13 Jahre alten Stiefsohn Erhardt Ettling erschoßen und sich nach der grausigen Tat selbst -entleibt. s Hus arr ljeamtenwelt - Generalversammlung der deutschen Lokomotivführer. In der Woche vom 13. bis zum 18. September 1926 findet -in Dort mund die 4. ordentliche Generalversammlung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer statt. Die Organisation umfaßt über 70 000 Angehörige des Zugförderungsdienstes der Eisenbahnen Deutschlands. 200 Delegierte aus allen Teilen des Reiches wer den gemeinsam mit der Leitung der Organisation über Berufs-, Rechts- und Wirtschaftsfragen der deutschen Lokomotivführer und Anwärter beraten. Die Bedeutung dieser Generalversammlung geht u. a. daraus hervor, daß sich bereits heute über 2000 Mit- gueder der Organisation, außer den Delegierten, als Gäste in Dorimund angemeldet haben. — Durch dieses starke Inter esse wird die Lage gekennzeichnet, in der sich die Beamten des schwierigen Zugförderungsdienstes heute befinden. Als einen der brennendsten Punkte wird man in diefer Tagung die Stellung nahme zur „Einmannbesetzung" der Lokomotiven bezeichnen müßen; liegt doch hierin eine Haupt- und Kardinalfrage für die Lokomotivbeamten. Dm vielen Unfälle der letzten Zeit laßen er kennen, in welch -starker Weise die Betriebssicherheit bereits ge lockert wurde. Würde die Einmannbesetzung, die heute schon auf vielen elektrischen Betriebsstrecken durchgeführt ist, zur all gemeinen Einführung kommen, so sieht die deutsche Lokomot'v- führerschaft darin die größte Gefährdung der Betriebssicherheit und des guten Rufes, welchen die Deutsche Eisenbahn früher in diesem Punkt besessen hat. Die Dienstvorschriften haben eine derartige Ausnützung des Personals gebracht, daß auch hiergegen unbedingt, unter Anrufung der Oeffentlichkeit, Stellung genom men werden muß. Das reisende Publikum hat ein fehr großes Interesse daran, ob ein ausgeruhtes Personal im Betriebsdienst Verwendung findet und ob demselben Zeit genug gegeben wird, sich und seine Lokomotive für die bevorstehende Fahrt richtig vorzubereiten. Die durch Einführung des Gesellschaftscharakters der Reichsbahn stark erschütterte Rechtslage des Berufsbeamten tums wird^ebenfalls eine Beleuchtung erfahren müssen. Zu dieser wichtigen Frage wird nicht nur vom Standpunkt der Beamten- gewerkschast, sondern auch vom Juristischen Stellung genommen werden. Mehrere deutsche Gerichte haben die Rücküberführung aus dem Beamten- ins Ärbeiterverhältnis, wie den ganzen Be amtenabbau überhaupt als unmoralisch und gegen das Beamten- r-echt verstoßend bezeichnet. — Um die jetzt bestehende Unsicher heit für das Beamtentum zu beseitigen, muß erneut an den Reichstag und die Oeffentlichkest appelliert werden. Wir haben aus dem reichhaltigen Beratungsstoff nur einige wichtige Punkte herausgegriffen, Hie allein schon erkennen lassen, daß in der Loko- motivführertagung nicht nur reine Berufs- und Standesfragen, sondern -auch sehr ernste Dinge, die die Allgemeinheit stark be rühren, behandelt werden. Turme», Sport und Spie!. Fußballsport am Sonntag. Dresden schlägt Halle überlegen mit 7:2. Brandenburg gegen Radebeuler Ballfpielklub 6 :0. Fußballring gegen V. f. B. 03 5:1. Sportfreunde Freiberg gegen S. C. 04 Freital 3:1. S. V. 05°Eintracht gegen Fortuna 4:1. Sportlust gegen Radeberger Sportklub 5 :2. Rasensport gegen Favorit 5:2. S. V. 08*Meißen gegen Guts Muts Meißen 6 :1. Verein für Leibesübungen (Mitglied des V. M. B. V.). V. f. L. 1. Mannschaft gegen Postsportvereinigung 1 :2. Die Gäste gewannen das Spiel unverdient. In der ersten Halbzeit kamen sie zu einem Tor durch Eigentor des V. f. L. In der zweiten Halbzeit erzielten beide Mannschaften je ein Tor. V. f. L. Junioren und Jugend tomb. gegen die 1. Juniorenmannschaft vom Leubnitzer Sportklub 1:6. Pr. Berliner Produktenbörse von heute, dem 13- September 1926 Weizen 26,50—26,90; Roggen 21,30—21,90; Sommergerste 20,50—24,80; Wintergerste 17,00—17,50; Hafer 17,20—18,50; Weizenmehl 36,25—39,00; Roggenmehl 30,75—31,50; Wei- zenkl-eie 10,00; Roggenkleie 11,00; Raps 31,00. Meitzner Getreidepreise vom 11. September 1926. Weizen, hicf. 69/72 Kilo 12,30—12,80; do. 73 Kilo 13,00; Roggen 10,50—11,50; Wintergerste, neu 9,00; Hafer, unverregnet 8,00—8,50; Raps, trocken 15—16; Mais, verzollt 9,80—10,40; Maisschrot 10,80 bis 11,50; Rotklccsaat, alt 1,30; Trockenschm'tzcl 6,70; Wiesenhcu, neu 3,75—4,75; Stroh (Weizen- und Roggen-) 1,10; do. (Preßstroh) 1,30; Weizenmehl, Qualitätsware ohne Sack 25,00;^ do. OOproz. ohne Sack 24,00; Roggenmeyl 60proz. ohne Sack 18,00; Noggenkleie 6,30; Weizen- kleic 6,20; Spcisckartoffctn, neue weiße 2,60—3L0; Kartoffelstöcken 11,00; Landeicr (Marktpreis) 1 Stück 0,15—0,16; Landbutter für den Verbraucher )4-Psd.-Stück 1,10 1,20. Meißner Wochenmarkt. Aepfel, bessere Sorten 15—12; ge ringere 10—8; Falläpfel 5—4; Birnen 8—5; Pflaumen 15—10; Pfrsiche 45—40; Brombeeren 40; Preiselbeeren 45—40. Ho lunderbeeren 12-10. Salat, -Staude 8; Gurken 30—20; Boh nen 20—15; Weißkraut 9—8; Rotkraut 1-2—10; Welschkraut, Kopf 20—11); Wirsing 12; Kartoffeln 10 Psd. 60—55; Zwie beln 20—15; Möhren 10—8; Tomaten 18—15; Spinat 20; Blumenkohl 60—40; Kohlrabi —8; Radieschen 10; Sellerie 10. Pilzx 40—35; Steinpilze 80^-75; gemischte Sorten 40. Gute Landbutter reichlich am Platze: 1,20—1,15—1,10, fand regen Absatz; Quark 25; Eier 14—13. Der Fischmarkt war in reichlicher und guter Auswahl an lebenden Elbfischen beschickt. Geflügel wurde besonders in Tauben rege angeboten, Stück 1,00^-0,90; Huhn Pfd.k,10—1,00; junge -Gans Psd. 1,50; Ente Psd. 1,40. Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schristieitung: Hermann Lässig, für Ltt- zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff.
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