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durch Gärten, in denen der schönste Segen Les Himmels reift. Er füllt uns Scheunen und Fässer, daß wir unsere Freude daran haben. So ist der September von vorne. Im Rücken aber hat er schon Rheumatismus sitzen. Hinter dem Rücken steht der Win- terofen. Da stecken die Pulswärmer im Hosensack und aus dem Hängetäschlein seines Svmmerrockes lugt der Zipfel einer Pelz mütze. Das ist es ja: Man kann dem Burschen nicht über die Straße trauen. Manchmal ist er tagelang voll unbekümmerter Heiterkeit und man meint, er sei ein stämmiger Bruder des Som mers. Dann aber bekommt er jäh, meist in kühlen Nächten, das Zipperlein und bringt Reifkristalle in unsere Gärten, daß die To maten, die noch an den Stauden baumeln, einen ordentlichen Schreck bekommen. Der September gefällt manchem trotzdem. Gerade weil er so wetterwendisch ist. Er ist wie viele Menschen. Unter seiner lachenden Alltagsmaske verbirgt er immer ein zweites Gesicht. Wenn man ihn fragen würde: „Herr September, wie geht es?" Er würde sicher antworten: „O danke, sehr gut!" -Im Rücken würde er aber von seinem Stiefbruder Oktober, der hinter ihm steht, einen ordentlichen Stüber bekommen. Jedenfalls trägt sich der September mit Anstand und Würde. Er weiß, was er der Menschheit schuldig ist. Er verzuckert uns den Herbst mit süßen Früchten, die in den Gärten reisen und er schenkt uns den reichen Segen der fröhlichen Weinberge. Der September ist, wenn wir ihn recht verstehen, der Mai des Herbstes. * Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme 17 Grad Celsius. Franciscus Nagler-Konzert. Im Inseratenteile der heutigen Nummer ladet der Ausschuß alle sangessreudigen Bewohner unse rer Stadt und der Umgegend zu dem volkstümlichen Konzert ein, das der bekannte Leisniger Kantor Kirchenmusikdirektor Francis cus Nagler mit seinem Männergesangverein „Liederkranz" kom menden Sonnabend >L8Uhr im „Löwen" veranstaltet. Das Pro gramm ist ein sehr umfangreiches. Es umfaßt nicht weniger wie 19 Nummern, die die Leisniger Gäste bewältigen. Für die Güte spricht der Name Nagler und auch dem Leisniger „Liederkranz" geht der beste Rus voraus. Um allen Einwohnern den Besuch zu ermöglichen, ist der Eintrittspreis niedrigst auf 60 Pfg. festgesetzt worden, doch erwartet der Ausschuß, daß bessersituierte Besucher den Preis nach oben abrunden. D e r N e i n e r t r a g k o m m t r e stl o s d e r h i e fi gen O rge l z u g u t e, Lie dringend einer fachmännischen Durchsicht bedarf. An das Konzert schließt sich ein fideler Kommers an. Es wird nun erwartet, daß der Saal im „Löwen" kommenden Sonnabend keinen leeren Stuhl mehr auf- weist. Die Gelegenheit, den berühmten Leisniger Komponisten und gemütvollen Heimatdichter Franciscus Nagler kennen zu ler nen, wird sich niemand entgehen lassen wollen. — Die Gäste wer den 3M Uhr am Bahnhos cmpsangen und nach Lem „Löwen" ge leitet. Nach einer kurzen Kirchcnprobe singen die Leisniger um 6 Uhr einige Lieder auf dem Marktplatze. Sonntag verschönen G "Ut einer eigens für diesen Zweck geschriebenen Komposition des Herrn Nagler den Gottesdienst in der Kirche. An alle Ein wohner ergeht noch die Bitte, zu Ehren Ler Gäste Lie Häuser zu beflaggen. — Die allgemeine Polizeistunde ist für die Nacht zum Sonntag bis 3 Uhr verlängert worden. Ein vollbeladener Kohlenwagen auf den nach Wilsdruff fah renden Personenzug aufgefahren. Ein Zugunglück, das seicht sehr verhängnisvolle Folgen haben konnte, ereignete sich gestern nach mittag in der zweiten Stunde kurz hinter Freital auf der Strecke nach Wilsdruff. Der Personenzug, der 2,17 Uhr hier eintreffen sollte, hatte kaum den Bahnhof Freital verlassen, als ihm auf Ler etwas abschüssigen Strecke von Zauckerode herein ein -in voller Fahrt befindlicher volk-bÄa-dener -Kochlen-wagen entgegenlam. Der Lokomotivführer gab Zwar sofort Gegendampf, aber trotzdem war der Aufprall furchtbar und es maß wirklich als ein Wunder bezeichnet werden, daß Personen nicht verletzt wurden. Der ganze Vorderteil der Maschine wurde demoliert, an vier Wagen wur den die Puffer abgebrochen, an einem der ganze Vorderperron eingedrückt, der Packwagen hochgedrückt, verschiedene Wagen zur Entgleisung gebracht. Die Schuld liegt an dem Ran-gierpersonal, bas auf den Vollspurgleisen der Kohlenbahn den vollbelädenen Wagen ohne Sicherung stehen -ließ. Der Verkehr wurde zunächst durch Umsteigen ausrechterhMen. Mit den Aufräumungsarbeiten wurde sofort begonnen. Ein Auto verbrannt. Auf der Straße Kesselsdorf—Wils druff hat sich heute Nacht ein Autounglück ereignet. Der Fourage- händler Kurt Friebe aus Siebenlehn kam mit seiner Zyk-lonette von Dresden gefahren, als ihm hinter Kesselsdorf der Reifen des s^-s^^rades platzte. Die Steuerung wurde ihm aus Ler Hand ge- '>Mn, Straßenbäume angefahrcn, der Kilometerstein umge- "nd schließlich lag der Wagen überschlagen im Straßen- wo der Benzinkastcn explodierte und außer den Eisen- verbrannte. Eine dort stehende Telegraphenstange o enzaUs Feuer gefangen. Der selbst steuernde Beisitzer hatte l in Sicherheit gebracht. im Schwiinmbade und aus dem Sportplatz^ Reges Leben wird am nächsten Sonntag in Wils- örusfer bekannt, wird der Turnverein D- T. Wtt--drukf ein großes Schau- und Werbeschwimmcn ver anstalten. Die Ausführung liegt insonderheit in den Händen der Groß-Dresdner Schwimmerabteilung D. T. Aber auch-die Wils- drusfer Turnerschw>mmer werden sich daran beteiligen. Das Pro gramm ist, soweit wie uns bekannt, ein sehr umfangreiches Der Beginn der Vorführungen ist auf drei Uhr nachmittags festgesetzt worden — Vormittags ab 8 Uhr versammelt ein Vereinswettur nen sämtliche Abteilungen auf dem Sportplätze Meißner Straße. Die Siegerverk-ünLung der Kinder schließt sich unmittelbar an Len Wettkampf die der Mitglieder und Iugendturner findet abends im Adler" statt, wo -ein geselliges Beisammensein mit Tanz alle Turnschwestern und -brüder vereinen wird. Fu wünschen ist nur, daß der Wettergott den Veranstaltungen schönes Wetter beschert, dann werden sämtliche Veranstaltungen ihren Zweck auch erfüllen. Allen Sportfreunden möchten wir noch zurufen: Hin zum Schwimmbad und zum Turnplatz und freut euch mit den L urnern und Turnerinnen, wenn sie euch zeigen wollen, wie man den Kör per jung und schön erhält! , 5., Der Verband der Sächsischen Grund- und Hausbesitzerver- eine e. V. wendet sich in einem Rundschreiben an die wm an geschlossenen Vereine wegen' der Anfrage, warum der „anoes- verband immer noch keine Parole zur Landtagswahl ausgegebcn habe. Allen diesen Anfragen gegenüber wird betont, daß noch keine der für die Landtagswahl in Frage kommeirden bürger lichen Parteien (Deutschnationale Volkspartei, Deutsche Volks partei, Wirtschaftspartei, Demokratische Partei, Zentrum, Völ kische Freiheitspartei und Deut-schsvziäle Partei) und auch keine der wirtschaftlichen Organisationen (Verband sächsischer Industri eller, Handel, Handwerk und Gewerbe, Arbeitgeberverbände, Be amtenverbände und alle die übrigen Wirtschastsgruppen) bisher eine Parole zur Wahl ausgegeben habe und auch noch nicht habe ausgeben können. Unter Hinweis auf die Bemühungen des Lan- esburgerrates, eine große Einheitsliste -aller der politischen Par ken und Wirtschastsgruppen zusammenzubringen, die auf dem Boden des Privateigentums stehen, wird erklärt, daß der Verband an diesen Beratungen teilnimmt und den Bestrebungen auf Zu sammenfassung des staatserhaltenden Bürgertums größte Aufmerk samkeit geschenkt. Den Vereinen wird versichert, daß der Verband sich ehrlich bemüht, das Beste für den sächsischen Hausbesitz bei den noch schwebenden Verhandlungen herauszuholen. Sobald Lie Verhandlungen mit den Parteien und den übrigen Wirt schastsgruppen abgeschlossen sind, werde eine Landesausschuß- sitzung das letzte Wort zu sprechen haben. Trinkt Milch! Wie die Pressestelle der Landwirtschafts kammer mittoilt, hat der Landesmilch-ausschuß ein hervorragendes Werbe- und Aufklärungsmaterial zur Förderung des Milchver- brauches herausgebracht. -Es handelt sich um das bekannte Plakat mit Leu drei Milchgläsern und den vier Händen, um Briefvrr- schlußmarken und vor allem um ein Frauenmerkblatt mit allge meinen Angaben über den' Wert und die Bedeutung der Milch als Nahrungs- und -Genußmittel und mit Anweisungen für Be handlung und Zubereitung im Haushalt. Zumal dieses Frauen merkblatt -verdient, in -alle -Haushaltungen der breiten Schichten — besonders in den Städten — zu gelangen. Bestellungen sind -an den Sächsischen Landesmilchausschuß, Dresden-A., Sidonien- straße 14, zu richten. Eine Warnung für deutsche Amerikabesucher. Wie von deutscher Seite mitgeteilt wird, mehren sich in letzter Zeit die Fälle, in denen Neichsangehörige, deren Pässe mit einem amerikanischen Besuchervifum versehen sind, während ihres Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten bezahlte Stellungen annehmen, somit ihren Stand als Besucher verletzen und sich infolgedessen der Gefahr aus setzen, deportiert zu werden. Es ist den deutschen Behör den unmöglich, unter den erwähnten Umständen die Be teiligten vor einer Deportation zu schützen. Mitteilungspslicht der Notare an die Steuerbehörden. Wegen der Frage, ob die zum Grunderwerbsteuergesetz von 14. Oktober 1919 vorgeschrisbene Mitteilungspslicht der Notare in allen Fällen der Übertragung von Anteilen einer Personenvereinigung besteht, gleichviel, ob die Per sonenvereinigung Grundbesitz hat, und ohne Rücksicht dar auf, ob alle Anteile in einer Person eines Teilhabers ver einigt werden, ist der preußische Justizminister mit dem Reichsminister der Finanzen in Verbindung getreten. Der Reichsfinanzminister hat keine Bedenken, daß die Notare zur Vermeidung unnötigen Schreibwerkes von einer Mitteilung der Übertragung von Gesellschaftsantei len in Fällen absehen, in denen nach ihrer amtlichen Über zeugung feststeht, daß zum Vermögen der Gesellschaft Grundstücke nicht gehören. Denn in diesen Fällen wird eine Steuerpflicht nicht in Frage kommen. In allen sonstigen Fällen aber wird im Hinblick aus ihre Bedeu tung für das ausschließlich den Ländern und Gemeinden zusließende Grunderwerbsteueraufkommen auf die vorge schriebene Mitteilung nicht verzichtet werden können, da jede einzelne Übertragung in Verbindung mit einer zeit lich vorgehenden oder nachfolgenden Übertragung die Grundlage für die Steuerpflicht schaffen kann. Burkhardswalde. (Die Schule geschlossen.) Nach langer Pause hat Krankheit unseren Schulbezirk gepackt. Im Frühjahr konnte man zahlreiche Kinder mit verbundenen Gesich tern in Len Schuldörfern antreffen. Da ging L-er Ziegenpeter herum. Während der Sommerferien über entwickelten sich die Mäsern, die sich weit verbreiteten. Sie kamen auch ins Schul haus, in beide Lehrerfamilien. Als Ler Unterricht nach Len Ferien wieder ausgenommen werden sollte, war nur ein Lehrer für unsere große Schule verfügbar. Da kein -Vertreter zu erhalten war, ver fügte Lie Amtshauptmannschaft die Schließung Ler Schule auf 14 Tage. Hoffen wir, daß bann der geordnete Schulbetrieb ohne jede Störung beginnen kann. Nach Beginn Ler Schule werden Lie ABC-Schützen für nächstes Jahr angemeldet. Der Impfschein ist für Lie Anmeldung nötig. Auswärtsgeborene benötigen auch e-inen Geburtsschein oder das Stammbuch. Vereinskalender Turnverein D. T. Wilsdruff. 5. September, nachmittags 3 Uhr Schau- und Werbeschwimmen. Gewerbeverein Wilsdruff. 7. September abends 8 Uhr im „Löwen" Versammlung. Bezirks-Obstbau-Verein Wilsdruff und Umgegend.' 8. Sep tember gemeinsame -Sitzung mit dem Landwirtschaftlichen Verein Wilsdruff im „Adler". Wetterbericht. Vorwiegend heiter, vorübergehend Bewölkungszunahme, Temperaturen wenig verändert, anfangs östliche, später nordöst liche Winde. Allgemeiner W i t t e r u n g s ch a r a k t e r für Lie näch sten Tage: Trocken. SeWW SWg des PWMWffes MW Montag den 30. August vormittags 9 Uhr. Als erster Punkt der Tagesordnung stand zur Beratung: „Die Bewilligung eines Beitrages zu dem ungedeckten Fehlbeträge der städtischen Gewerbeschule in Meißen". Bekanntlich erwägt Lie Stadt den Abbau der -höheren Schulen, La sie finanziell kaum noch in der Lage ist, die Lasten für ihr höheres Schulwesen zu tragen. Man -ist an den Bezirksausschuß mit einem von der Kreishauptmannschaft befürworteten Gesuch herangetreten, zu den Lasten des höheren Schulwesens bezw. der Gewerbeschule beizu tragen, da eine große Anzahl Schüler aus Lem Bezirk diese höheren Schulen besuchen. Das Referat zu diesem Punkte er stattete Bezirksrat Dr. Falck, -der in -eingehenden Ausführungen zu der Angelegenheit Stellung nahm, insbesondere deshalb, weil -die Frage der Heranziehung der Bezirke zu den Lasten des höhe ren Schulwesens Ler Städte voraussichtlich von grundlegender Bedeutung für die Zukunft sein wird. Er -gab zu bedenken, daß es von der Kreishauptmannschaft nicht verstanden werden könne, -daß sie so einseitig sich für das Defizit der Stadt Meißen einsetze. Der Bezirk befinde sich ebenso in Finanznot wie Lie Stadt. In Anbetracht dessen, daß die Stadt in wirtschaftlicher Beziehung durch Las Land wesentlich gefördert werde, habe andererseits Lie Stadt die Pflicht, Lie geistige Fortbildung Ler Landjugend zu fördern. Die Wechselbeziehungen zwischen Stadt und Land müß ten bei Ler Beurteilung Les Antrages berücksichtigt werden. Außerdem trügen die Schüler vom Lande ja wesentlich durch um 50 Prozent erhöhtes Schulgeld zur Erhaltung Ler Gewerbeschule bei. Es sei aber auch ein Konsequenzfall. Die Amtshauptmann schaft -müsse deshalb eine Bewilligung ablehnen. Der Bezirks ausschuß beschließt einstimmig demgemäß. Der Landesverband Sächf. Jäger, Ortsgruppe Meißen, er sucht um Stiftung eines Preises -anläßlich des Sächf. Iägertages in Meißen. Da eine Verpflichtung nicht ei-ngesehen werden kann, wird das Gesuch einstimmg abgelehnt. Dem Gesuch des Stadtrates in Oschatz um Gewährung eines Beitrages zur Anschaffung einer Automöb-il-KeberlanL-Feuer- spritze wird nicht entsprochen. — Der Aufnahme des Darte-Hns aus Staatsmitteln zum -Zwecke des Wohnungsbaues in Höhe von 230 000 Mark wird zugestimmt, ebenso dem Verteilungs plan. — Die Satzungen des Gemeindefürsorgeverbandes Meißen- Land über die Benutzung des Kran-kentransportautos finden Ge nehmigung. — Dem Verzicht auf Erstattungsansprüche nach 8 12 Abs. 5 der ErwerbslosenfürsorgeorLnung gegen Gemein den innerhalb Sachsens -allgemein, und bei Gewährleistung der Gegenseitigkeit gegen -Gemeinden außerhalb -Sachsens wird zuge stimmt. — Für die offenen Ladengeschäfte wird -die Neurege lung der Ausnahmetage nach Len Vorschlägen der Amtshaupt- mannsch-aft beschlossen. — Zur Aufrechterhaltung der Kraftwagen- iin'e Meißen—Niederau—Weinböhla übernimmt Ler Bezirk einen Fehlbetrag von MO Mark. — Des weiteren wird in fünf Fällen den Gesuchen zur Abtrennung von Flurstücken Genehmi gung erteilt. An -der erneuten Sitzung Les Elbe—Oder-Kanal- Vereins in Frankfurt a. d. O. soll Bezirksrat Dr. Falk teil nehmen, da Ler Bezirk Mitglied des genannten Vereins ist, und an den weiteren Maßnahmen Interesse hat. Freital. (Zwei Pferde mit dem Wagen vom Berg heruntergefallen.) Montag vormittag gegen 9,15 Uhr stand der Lastwagen eines Fuhrwerksbesitzers mit zwei Pferden bei dem Neubau der Turnhalle auf dem Sauberg. Die Pferde standen ruhig und fraßen Gras, als sich plötzlich der Wagen in Bewegung fetzte, und die Pferde ins Rutschen kamen. Wagen und Pferde glitten immer schneller den steilen Grashang hinab. Der Kutscher tat fein Möglichstes, um beide zurückzuhalten. Es gab aber kein Halten mehr. Das Gespann rutschte bis zur Bahn hinunter. Schließlich blieb -der Wagen mit den Rungen dicht oberhalb der Schienen in der Erde stecken, während die Pferde auf Lie Gleise der Kleinbahn geschleudert wurden. Merk würdigerweise ist Len Pferden nichts geschehen, während der Wagen einige Beschädigungen davongetragen hat. Dresden. (Tödlicher Unfall bei der Reichs fahrt d e s A l l g e m e i n e n D e u t s ch e n A u t o m o b i l - klub s.) Aus Flensburg wird -gemeldet: Ein ernster Automobil unfall ereignete sich heute früh bei der Reichsfahrt des Allgemei nen Deutschen »AutomobMubs. In Ler Nähe von Husum kam der Wagen Nr. 20 von Delius-Dresden wegen Reifenschaden -ins Schlendern und überschlug sich. Beide Insassen Kaufmann Cmil Heim aus Dresden 26 Jahre alt, ledig, und der Schr.fr- steller und Journalist Leonhard Germann aus Hannover, 27 Jahre, verheiratet, wurden getötet. Die Leichen werden wahr scheinlich in ihre Heimat überführt. Döbeln. (N ü ck t r i t t d e s O b e r b ü rg er me i ster s.) Seit Anfang dieses Jahres waren die beiden ersten juristischen Bürgermeister -unserer Stadt größtenteils wegen Krankheit ver hindert, den Verwaltungsgeschäften vorzustehen. Nunmehr hat sich Oberbürgermeister Müller entschlossen, Ende 1926 in den Ruhestand einzutreten. Thum. (Das Ende einer Schwarzfahrt.) Am Sonnabend nach einem Umzug ins eigene Heim unternahmen die Helfer mit dem Chauffeur der Firma F. W. Wieland-Auerbach i. Erzgeb. eine sogenannte schwarze Partie. Von Geyer aus kam der Kraftwagen nach Thum gefahren, lenkte in beängstigendem Tempo auf dem Markte um und fort ging es wieder in schnellster Fahrt zurück über Ehrenfriedersdorf, bis in der Nähe des Mönchsbabes die -Schwarzfahrer ihr Geschick ereilte. Nach Am- bezw. Abbiegen einiger junger Straßenbäume sauste Las Auto in Len Abgrund und wurde bei diesem Sturze völlig demoliert. Die Insassen erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen. Olbernhau. (Unterschlagungen beim Bauar beit e r v e r b a n d.) Bei der hiesigen Zahlstelle des Bauar- beiterverbandes sind große -Unterschlagungen aufgedeckt worden. Der als besonders radikal bekannte Gcwerkschaftssekretär Herr mann hat durch falsche Buchungen größere Beträge -sich angeeig net.- Bishpr wurden ihm 11 000 Mark n-achgewiefen. Der Betrag soll jedoch noch wesentlich höher sein. Die Unterschlagungen gehen bis zum Jahre 1925 zurück. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Hermann noch Mitschuldige hat. In den Kreisen Ler um ihr -Geld betrogenen Bauarbeiter herrscht größte Empörung. Planitz. (Ein Haus abgebrannt.) In der Nacht zum Sonntag wurde Las Moritzstraße 1 gelegene Hausgrundstück des Bergarbeiters Engelhardt ein Raub -der Flammen. -Im Dach geschoß brach ungefähr gegen 12 Uhr nachts Las Feuer a-us und fand in Lem niedrigen -alten Holzbau reichlich Nahrung. Zwei gegenüberliegende, ebenfalls alte Häuser waren durch Lie Glut stark gefährdet. Der Besitzer des Hauses war mit feinem Söhne in Johanngeorgenstadt. Leipzig. <-F eu e r! H i l f e! Einbrecher! Das Zim mer m ä L ch e n d u r ch e i n e n S ch u ß ve r l etz t.) Durch ein bedauerliches Mißverständnis, die Bestürzung eines Zimmer mädchens, wurde am Dienstag morgen gegen 5 Uhr in einer Billa im Karl-Tauchnitz-Viertel ein Unglücksfall herbeigeführt, Ler Las Leben des Zimmermädchens ernst gefährdet. Die im Hause be findlichen Glocken ertönten plötzlich, und in der Annahme, daß Einbrecher im Hause seien, weckte Las Zimmermädchen Marie M. seine Herrschaft -und rief: „Feuer! Hilfe! Einbrecher!" Aus Liesen Ruf ergriff -der Wohnungsinhaber feinen Revolver, von dem sich plötzlich auf noch nicht genau festgestellte Weise ein Schuß löste und durch die -Schlafz-immertür das Zimmermädchen verletzte. In den -Leib getroffen sank das Mädchen laut aüf- schreiend zusammen. Es wurde nach dem Krankenhaus gebracht; man hofft, daß die Verwundung nicht lebensgefährlich ist. Leipzig. (Explosion.) In der Landwirtschaftlichen Ver suchsstation in Leipzig-Mockau explodierte gestern mittag ein Kessel. Zwei Arbeiter war endamit beschäftigt, den großen Kesses mit Aether zu reinigen. Plötzlich schlug eine Stichflamme empor. Die beiden Arbeiter mußten schwer verletzt dem Krankenhause zugefü-hrt werden. Leipzig. (F lie -gerto L.) Gestern vormittag in der zehn ten Stunde stürzte der Flugschüler Miese, der das Flugzeug des Leipziger Vereins -für Lu-ftschiffahrt und Flugwesen steuerte, ab. Bei dem Nehmen einer zu engen Kurve kam das Flugzeug ins Strudel und dem Flugschüler gelang es nicht, Len Apparat wieder auf die gerade Höhe zu bringen. Aus einer Höhe von 50 Metern stürzte das Flugzeug zu Boden. Die Maschine wurde vollständig zertrümmert. Der Flugschüler Wiese mußte sofort ins Kranken haus überführt werden, wo er inzwischen seinen Verletzungen erlegen ist. WWW U MwMM