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Weihe aes neuen kalhsules in «rumbaeh Göckeritz -en Festgesang von Gluck Harbot unö Her Feier einen würdigen Abschluß gab. Am Abend schloß sich ein Festsktus im Gasthofe an, un dem die ganze Gemeinde freudigen Anteil nahm. Die Wilsdruffer Stadtkapelle mit StadtmusiMrektor Philipp bot ein auserlesenes Programm und der gemischte sowie der Manner chor unter ihrem Gedermeister Kantor Göckeritz brachten tonfchön und mit sorgfältiger Aussprache eine Reihe herrlicher Gesänge MM Vortrag. Herr Bürgermeister Umlauft entbot den zahlreich Erschienenen ein herzlich Willkommen und entrollte ein Bild von dem Werdegang des Baues. Als er vor 2 Jahren sein Amt an getreten habe, seien es vor allem zwei Sorgen gewesen, die ihn bedrückten: die Unterbringung der Verwaltung und die Woh nungsnot. Hier mußte etwas geschaffen werden. Die Stimmung war dafür. Im August vorigen Jahres bekannte sich auch das Ge- meindeverordneten-Kolle-gium dazu. Der B«cmsfchuß wurde mit den vorbereitenden Arbeiten betraut. Besichtigungen wurden vor genommen und schließlich lagen dem Kollegium im Oktober v. I. 5 Entwürfe vor. Der des Baumeisters Kühne wurde mit kleinen Abänderungen angenommen und Kostenvoranschläge eingsfordert. Sie bewegten sich von 68 500 bis 75 000 Mk. ohne Fuhren, Ziegel, Sand, Heizung, Umzäunung, Beschleusung und Erd arbeiten. Baumeister Kühne erhielt den Zuschlag. Der Bauplatz wurde ausgesucht und am 1. März d. I. erfolgte die Grundstein legung. Eine Reihe Erwerbsloser sand Arbeit und Brot, der Bau wuchs empor und nun konnte er übergeben werden. Mon tag hält die Gemeindeverwaltung ihren Einzug und am Diens tag beginnen die Geschäfte daselbst. Eine genaue Endsumme kann noch nicht gesagt werden, aber 90 000 Mark würden nicht viel überschritten. Dank der Mithilfe der Landwirtschaft und des Herrn Zisgeleibesitzers Gebhardt, die alle Fuhren umsonst leisteten, der Arbeiterschaft, die 500 Arbeitsstunden unentgeltlich beiflouerten, der Hausbesitzer, Handwerksmeister und Gewerbetreibenden, die ein groß Teil der Innenausstattung stifteten, seien alle Schwierig keiten überwunden worden. Vereinte Kräfte führten Zum Ziel. Allen, allen bringe er hierdurch den herzlichsten Dank zum Aus druck. Mochten sich in der Gemeinde immer Männer sinden, die vom gleichen Geist beseelt seien. Die Glückwünsche der Amtshauptmannschaft überbrachte mit anerkennenden Worten der Herr Amtshauptmann. Seib Hoch galt dem Blühen und Gedeihen der Gemeinde Grumbach. Herr Pfarrer Luthardt sprach als Ortspfarrer und Vor sitzender des Kirchenvorstandes, zog Vergleiche zwischen dem neu esten und dem ältesten Hause Gumbachs: dem neuen Rathaus» und der Pfarre mit dem Wunsche, daß der Geist, der in beiden herrsche, sich zu gemeinsamer Arbeit zum Wohle der Gemeinde sinden möge. Herr Erbgerichtsbesitzer K a iser bezeichnete den heutigen Tag als einen der denkwürdigsten für die Gemeinde. Auch er ging nochmals auf das Werden des Baues ein, dankte der Amtshauptmannschaft für das bewiesene Wohlwollen, dem Bürgermeister und den Gemeindeverordneten, dem Baumeister und allen Handwerkern und Mithelfern für geleistete Arbeit. Und dann nahten in langer Reihe die Gratulanten, die alle mit vollen Händen kamen. Herr Aiegeleibesitzer Gebhardt über eignete die von den Familien Umlauft und Gebhardt gestiftete Turmuhr mit dem Motto: „Immer vorwärts, nimmer zurück". Herr Kantor Göckeritz überreichte ein Gemälde „Kornpuppen- feld" für den Sitzungssaal und deutete seinen Sinn: seid treu in eurer Arbeit und haltet Ordnung. Herr Gemeindeverordneter Ritter nahm Veranlassung, besonders noch dem Bauleiter Frenzel zu danken. Im Namen der 'Arbeiterschaft bat Herr M i t- tag , eine Flagge in den Reichssarben entgegenKunehmsn, namens des Deutschen Turnvereins Herr Lätzsch eine solche in den Landesfarben. Herr Baumeister Kühne stiftete noch mit drei anderen Herren die Goldschrift, Herr Dr. Roch eine Kinderwage für die Mütterberatung, Schwester L i nba ein Schreibzeug ins Bürgermeisterzimmer. Gestiftet wurden weiter ein Lichtkandelaber von zwei Ungenannten, der andere Kandelaber von verschiedenen Vereinen, weiter fünf in Messing getriebene Aschebecher, eine Bank, zwei Tische, 1 Stuhl und Hammer, ein Schreibtisch und eine Lampe, ein Paar VrauWhle für das Standesamt vom Frauenverein usw. Für alles bankte Herr Bürgermeister U m - lauft mit herzlichen Worten. Er dankte weiter dem gemischten Chor und Herrn StabtmüsM Philipp, die sich bereitgefun den hatten, die Feier zu verschönen. Nachdem Herr Röthig dankbar noch den ausführenden Handwerkern, dem Zimmerpolier und „unserm alten Günther Bruno" gedacht hatte, fand mit einem flottgespielten Marsche die in allen Teilen schön verlaufene, Feier ihr Ende! Möchten nun alle die guten Wünsche, die in so reichem Maße entgegengebracht wurden, alle in Epfüllung gehen, möchte die vom Ahrmachermeister Nicolas in Wilsdruff gelieferte Turm uhr mit ihrem Hellen Schlag der Gemeinde Grumbach nur gute Stunden künden! Glück aus! Dem Fremden, der seht nach dem Mittelpunkte unseres freundlichen Ortes kommt, dem leuchtet aus der Bäume saftigem Grün ein prächtiges Gebäude mit rotem Putz entgegen. Heimat liebe bereitete ihm den Boden, Bürgersinn und Gemeinschafts geist ließen cs emporwachsen und die ganze Gemeinde betrachtet es nun als Heiligtum: d a s n e u e R at h au s. Lange schon ging das Sehnen darnach. Der Tatkraft unseres Bürgermeisters ll m - lauft, dem Verantwortungsgefühl und der Einmütigkeit des Gemeindeverordneten-Kvllegiums und der seltenen Opferwilligkeit der gesamten Einwohnerschaft ist es zu danken, daß alle Schwie rigkeiten überwunden wurden und nun dem Wunsche Erfüllung ward. Erfüllung in einer Weife, die vorbildlich genannt werden und alle Grumbacher mit Freude und Stolz erfüllen muß. Mochte das immer so bleiben. , Am Sonnabend nachmittag 5 Ahr versammelten sich meindeverordneten - Kollegium, Kirchenvorstand, Scku c A l und eine kleine Zahl geladener Gäste wit Herrn Amw ^ Schmidt an der Spitze vor dem von 8^ f ankwrt n und mit einem Türmchen gekrönten neuen ?err B^ mesiter Kühne von dem der Entwurf stammt und der den Bau auch ausführte, übergab mit Worten des Dankes an alle Mithelfer und mit den besten Wünschen für die Zukunft den Schlüssel. Herr Erbgerichtsbesitzer Kaiser übernahm ihn und nahm Veranlassung, im Namen aller Gemeindeverordneten dem Bauausführenden und allen beteiligten Handwerkern für die in einwandfreier Weise geleistete Arbeit zu danken. Von deren Güte konnten sich die Anwesenden bei dem nun folgenden Rund gang alle Einwohner und Interessenten am Sonntag überzeugen. Eine breite Treppe führt zum Portale, vor dem zwei ge stiftete Kandelaber Aufstellung gefunden haben. Im Erdgeschoß befinden sich die Räume der Gemeindeverwaltung: Sitzungssaal, Bürgermeisturzimmer. Standesamt, Kassen-, Anmelde-.und Ex? peditionszimmer, Archiv, Fürsorgeberatungszimmer und die Woh nung der Fürsorgeschwester. Im ersten und zweiten Stockwerk harren se drei schöne geräumige Wohnungen des Beziehens. Ge währt schon das Gebäude in der herrlichen Lage und der gediege nen Ausführung von außen einen prächtigen Anblick, so steht das Innere dem in keiner Weise nach. Vorteilhafte Raumverteilung, praktische Anordnung und solide Ausführung nehmen auf den ersten Blick für sich ein. Dazu kommt die einfache aber geschmack volle Einrichtung der Verwaltungsräume. Die beteiligten Hand werker haben hier wirklich Ehre eingelegt: Schlosser- «und In stallateurmeister Döhnert, Tischlermeister Preisler und Fischer, Klempnermeister Beyer, Tapezierermeister Lätzsch, Stuhlbauer Reichel, Bildhauer Preißiger. Die Dacharbeiten erledigte Dach- deckermeister Josiger, die Malerarbeiten Malermeister Müller- Wllsdrusf, die Ofen Ofensetzw.eister Rieper-Tharandt. Die Zen tralheizung führte -die Fa. Kühne-Dresden aus. . Im Sitzungssaale fand man sich im Anschluß an den Rund- gang einer schlichten Feier ein. Herr Erbgerichtsbesitzer Kai - je r konstatierte mit Freuden, daß die Besichtigung zur vollständi gen Befriedigung aller geführt habe. Befriedigung erfülle vor allem auch die Gemeindeverordneten. Bekäme doch die Verwal tung unseres Ortes nun endlich eigene Räume und werde gleich zeitig mit der Schaffung von sieben neuen Wohnungen die krasseste Not auf diesem Gebiete gelindert. Mit seltener Ein mütigkeit sei der Bau seinerzeit beschlossen worden und diese Ein mütigkeit habe auch die ganze Gemeinde bis zur Vollendung des Baues beseelt. Möchte dieser Geist der Einigkeit nun auch in -diese Räume einziehen. Möchten in dem Sitzungssaale immer Männer raten und taten, -die die Politik beiseitestellen und bei ihren Be schlüssen immer nur das Wohl der Gemeinde und ihrer Ein wohnerschaft im Auge haben. Der Geist der Gerechtigkeit soll hier wohnen -eine Stätte des Vertrauens für alle Einwohner, errich tet sein.'Damit übergab er den Schlüssel Herrn Bürgermeister K m l a u ft, der nun den stolzen Bau in seine Obhut nahm und versprach, ihn zu behandeln, als ob es sein Ligen sei. Seine Grü ße galten im besonderen Herrn Amtshauptmann Schmidt, und sein Dank den Gemeindeverordneten -und allen den Mithelfern. Seit Beginn seiner Amtsführung habe er seine ganze Kraft für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt. Möchten alle Beschlüsse, die nun in den neuen Räumen gefaßt werden, auch davon beseelt fein, damit Gerechtigkeit und Frieden von dieser Stätte aus sich über die ganze Gemeinde ausbreiten. Herr Amtshauptmann Schmidt dankte zunächst für Ein ladung und Willkommen und betonte, daß er sehr gern der Feier' beiwohne. Bei den engen Beziehungen zwischen Amts- bauptmannschaft und Bezirksgemeinden sei es selbstverständlich, baß die erstere an Freud und Leid der Gemeinden teilnehme. Er lei sreu-dig überrascht von dem Gesehenen. Trotz der schwierigen etwas wirklich Großzügiges geschaffen worden, auf . 5- , ""wach stolz sein könne. Möchten alle Beratungen/ die in oc > Rathause gepflogen werden, dem Wohle der Ge- welnöe mrd chr-r Einwohner dienen. « O, hatte inzwischen der gemischte Chor Auf- stellung g - men, der nun unter Leitung des Herrn Kantor M-, 100-Meter-Lauf: Z. Sieger Maschke SA, im 1^ i. Sieger Helmuth Krug s4 : o7 . o), im -va Ipr,,ng. 2, Sieger Hans Fichtner 1145 Zenti meter). Mögen riese zungen Wettkämpfer weiter so streben und gleichzeitig ihren lungeren Turnbrüdern als Ansporn dienen „Gut Heu! Der öffentliche Arbeitsnachweis Kötitz und Umaeaend teilt uns über die Arbeitsmarktlage in der Woche 00m 2L bis 28 8 1926 folgendes mit: In der Berichtswoche hat sich der Bestand un Arbeitsuchenden gegen die Vorwoche um 4 vermindert. Der Bedarf der Landwirtschaft an Kleinknechten ging weiter zurück, „n'd nur noch wenige wurden gesucht Magde werden nur in ge- rinaer Anzahl angefordert. Vereinzelt onnten noch Ernteknechte vew M t werden Auch in dieser Woche konnten einzelne Fach- !rbe er i" die Metallindustrie vermittelt werben; -gesucht wird noch ein älterer Schlosser aus Kastenkarren Andererseits kamen einige Kräfte zur Entlassung. Der Bedarf an einzelnen Fach kräften im Spinnstoffgewerbe konnte noch lE gedeckt A^'t- Aus dem Holzgewerbe war ein geringer oU-gang an A 0 > suchenden zu verzeichnen. Vermittlungen konnten dagegen mch getätigt werden. Gesucht wird'nach wie vor ein jüngerer Herren- friseurgehilfe. Aus dem Baugewerbe war ein nicht unerheblicher Zugang an Kräften jeder Art zu verzeichnen. Lediglich einzelne gute Dekorationsmaler wurden verlangt -und vermittelt. In der Berufsgruppe Verkehrsgewerbe konnten eine kleine Anzahl Streckenarbeiter vermittelt werden. Hausmädchen stehen in größe- ser Anzahl zur Verfügung. Für ungelernte Arbeiter und Arbeite- s""en bestanden nur wenig Unterbringungsmöglichkeiten, nur die st-g sucht noch einzelne junge Burschen. Die Zahlen der änder^^^en kaufmännischen und technischen Angestellten ver- 694 S'^ch' nicht. Am Ende der Berichtswoche waren insgesamt -arbeitsuchende eingetragen. Postalisches. Vom 1. September an werden Vie Meistbeträge für Postanweisungen und Postaufträge nach dem Gebiet der Freien Stadt Danzig und für Nach nahmen aus Briefsendnngen und Postpakete aus dem Gebiet der Freien Stadt Danzig von 1000 auf 1200 Dan ziger Gulden erhöht. Die Meistbeträge für Postanweisun gen und Postausträge aus dem Gebiet der Freien Stadt Danzig und für Nachnahmen aus Briefsendungen und Postpakete nach dem Gebiet der Freien Stadt Danzig sind vom gleichen Zeitpunkt an auf 1000 Reichsmark fest gesetzt worden. Zeitungen und Zeitschriften, die unmittel bar vom Verleger abgesandt werden, und literarische und wissenschaftliche Werke, die zwischen gelehrten An stalten ausgewechselt werden, sind vom 1. September an auch im Verkehr mit Meriko zu den ermäßigten Gebühren <für je 100 Gramm 5 Pfg., jedoch bis 50 Gramm 3 Pfg.) zugelasien. * Grumbach. .(Zusammenstoß.) Freitag nachmittag gegen 2 ühr stieß der Bildhauer Preißiger mit seinem Motor rabe auf der Straßenkreuzung beim Gasthofe mit einem von Her- -zogswalbe kommenden Olbernhauer Kraftwagen zusammen und erlitt einen Beinbruch. Sein Rad wurde vollständig demoliert. VerLinskalerrder Turnverein D. T. Wilsdruff. 5. September, nachmittags 3 Ahr Schau- und Werbeschwimmen. Gewerbeverem Wilsdruff. 7. September abends 8 Ahr im „Löwen" Versammlung. Bezirks-Obstbau-Verein Wilsdruff und Umgegend. 8. Sep tember gemeinsame Sitzung mit dem Landwirtschaftlichen Verein Wilsdruff im „Adler". Wetterbericht. Vorwiegend heiter, nachts ziemlich kühl, am Tage beträcht liche Erwärmung. Mäßige Winde aus vorwiegend östlicher Richtung. Allgemeiner W i t t e r u n g s ch a r a k t e r für die nächsten Tage: Keine wesentliche Aenderung. - SsMen uns KschdskMsR ; T- » . ... ... . ..... .. . .. ...» Dresden. (Ein Oberwachtmeister der Dresd ner Wvhlfahrtspolizei verbrannt. — Entsetz liche Folgen eines schweren Motorradun glückes.) Ein überaus schweres Unglück hat sich am Freitag kurz vor acht Uhr abends auf der Moritzburger Landstraße un weit des Feldschlößchens in Reichenberg (Bezirk Dresden) zuge tragen. Dort fuhren zwei Motorfahrer, deren Räder trotz der ein getretenen Dunkelheit noch nicht beleuchtet waren, in schärfstem Tempo aufeinander. Es waren dies der 32 Jahre alte Wohl- fahrtspolizeioberwachtmeister Kurt Enger und der ebenfalls im Anfänge der dreißiger Jahre stehende Produktenhändler Otto -Bart aus Lausa-Weixdorf. Auf dem Soziussitz des Bartschen Kraftrades befand sich noch dessen etwa zwanzig Jahre alter Schwager, der Bauarbeiter Albert Benedix aus Dresden. Der Zusammenstoß muß nach den Angaben eines Radfahrers Stsin- bach geradezu -furchtbar gewesen sein,. Unmittelbar nach dem Krach schlug auch schon eine hohe Feuersäule empor. Die Ben zinbehälter waren infolge des Aufeinanderfahrens geplatzt, der darin Enthaltene Betriebsstoff war augenblicklich in Brand ge raten. Der auf dem Soziussitz befindliche Bauarbeiter Benedix hatte eine stark blutende Kopfverletzung und einen Nervenschock erlitten. Er vermochte sich zunächst selbst nach der anderen Straßenseite zu schleppen. Ueberaus schwer verletzt waren dagegen die beiden Besitzer und Führer der Krafträder, die unter den brennenden Trümmern lagen . Produktenhändler Bart konnte zuerst unter den Rädern hervorgezogen werden; er hatte eine ernste Schulterverletzung, stark blutende Quetschwunden und Ver brennungen erlitten. Dessen Verletzungen waren zwar vielseitig, sie erwiesen sich aber nicht als lebensgefährlich. Weit ernster waren aber die Verletzungen des Wohlfahrtspolizeioberwacht- msifters, bei dem der Oberkiefer eingedrückt war.und der außer verschiedenen Knochenbrüchen auch eine Gehirnerschütterung er litten und schwere Brandwunden am ganzen Körper zu verzeich nen hatte. Dresden. ^Gewaltige Explosion.) Am Sonnabend nachmittags 5,06 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Explosions- unglück nach der Albertstraße 14/16 alarmiert. In der im Hofe dieses Grundstückes befindlichen Aschegrube hatten sich aus Kalzium-Karbidresten Azetylengase entwickelt und unter der gewölbten Decke, deren Oeffnung durch einen eisernen Deckel abgeschlossen war, angesammelt. Aus nicht ergründeten Ursachen ist dieses Gas-Luftgemisch zur Explosion gekommen, wobei der eiserne Deckel der Aichegrube bis über Haushohe in die Luft geschleudert wurde. Durch den gewaltigen Explosionsdruck wurden dis Umfassungsmauern des Hofes nach außen gedrückt und die gewölbte Decke der Aschegrubs zerstört. In der Hinterfront des Grundstückes Aiberlstraße 14/16 wurden bis zum Dachgeschoß fast sämtliche Fenster scheiben zertrümmert, in den Wohnungen wurden dieZimmer- türcn zu den Korridoren zum Teil aufgesprengt. Auch die weireren den Hof umgebenden Grundstücke haben noch er heblichen Schaden durch Zertrümmern von Scheiben erlitten. — (Eine weitere Explosion) Am Sonnabend war in einem im Erdgeschoß gelegenen Fabrikationsraum zur Her stellung von Zuckerwaren in der Kesselsdorfer Straße der Röstkessel explodiert. Eine 65jährige Frau sowie ihr 25 jähriger Sohn hatten an Oberkörper und Afmen schwere Verbrennungen erlitten, ein ebenfalls dort beschäftigter 42jähriger Mann Verbrühungen un Gesicht und am Hais davoffgetragen. Die Explosion hatte nicht geringen Gebäude schaden verursacht. Merschwitzb.Meißen. Ein größeres Schadenfeuer kam in der Nacht zum Sonnabend im Grundstücke des Fleischermeistsrs Otto Härtig zum Ausbruch, wodurch die Scheune, das Seitengebäude mit Eiskeller samt Inhalt voll ständig eingeäschert wurden. Den vereinten Bemühungen der Feuerwehren gelang es das stark gefährdete Wohnhaus zu halten und auch ein sonstiges Weitergreifcn zu ve. hindern. Zwickau (Damm schütz.) Das Hochwasser der Mulde am Ende des vorigen Monats, wobei die Hochflutdämme im Stadtbezirk zum Teil überflutet, an einigen Stellen auch von der Gewalt des Wassers dnrchgebrochen worden sind, hat die Notwendigkeit der Erhöhung und Verstärkung dieser Dämme, sowie die Neuanlegung von Flutdämmen, soweit noch Lücken vorhanden sind, ergeben. Die Kosten der Ver besserung dieses Dammschutzes sind auf etwa 250000 Mk. veranschlagt worden. Werdau. (Unfälle.) Am Mittwoch nachmittag wurde die 70jährige'Ehsfrau des Maurermeisters Wild auf der Staatsstraße nach Zwickau von einem eine Probefahrt ausführenden Omnibuskraftwagen der Reichspost angefahren und auf die Straße geschleudert. Sie erlitt sehr schwere Verletzungen und starb nachts. Penig. (Den Gläubigern entronnen.) Unsere Stadt hat eine neue Sensation, welche zurzeit das Tages gespräch bildet. Fabrikbesitzer Eisenschmidt, der mit den be nachbarten Großstädten vielfach in geschäftlichen Beziehungen stand, hat vor kurzem den heimischen Staub von den Füßen geschüttelt und ist nach dem Ausland gegangen. Damit hat er sich seinen vielen Gläubigern entzogen. In Summa wird mit 100000 Mark an Passiven zu rechnen sein. Sämtliche Mobilien und Immobilien des Eissnschmidtschen Fabrikbe- sttzss sind an den Hauptgläubiger schon seit geraumer Zeit übereignet. Steinbach i. Erzgeb. (Silberfuchsfarm.) Am nörd lichen Waldrands der hiesigen Gemeindeflur wird jetzt ein größeres Areal zu einer Siiberfuchsfarm ausgebaut. Oelsnitz. (Letzte Schicht.) Der aus dem hiesigen Tunnelweg wohnhafte Steiger Max Uhlmann, der erst vor 14 Tagen seine silberne Hochzeit feiern konnte, geriet bei der Betriebsabteilung Vereimgtfeld der Gewerkschaft „Gottes Segen" zwischen zwei Hunte und wurde so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stells eintrar.