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daß die rückhaltlose Klärung der Kriegsschuldfrage eine moralische Aufgabe ersten Ranges sei, die um ihrer selbst willen, aber auch im Hinblick ganz besonders auf die künftige ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen als unabweislich und dringend erscheint. Als Ant wort hierauf hat der in Bern tagende „Fortsetzungs- Ausschuß" eine längere Entschließung angenommen in der es u. a. heißt: Obwohl der Fortsetzungsausschuß davon Abstand nimmt, sich mit irgendwelchen rein politischen Gegen ständen zu befassen, bekennt er sich doch zu Ler Ueber- zeugung, Satz das Arbeitsziel der Stockholmer Weltkon ferenz, deren Werk er fortzusetzsn hat, unlöslich ver bunden ist mit der entschiedenen Bejahung bestimmter moralischer Prinzipien, welche unumstößliche Grund wahrheiten des Reiches Gottes darstellen. In Ueber einstimmung mit diesen Prinzipien gibt der Fortset zungsausschuß bei diesem Anlaß rückhaltlos die Er klärung ab, daß es zu allererst auf die Wahrheit an kommt und daß keinerlei Interessen, mögen sie eine Einzelperson oder eine Gemeinschaft betreffen, sich der Wahrheit widersetzen dürfen. Er erklärt weiter, daß die Achtung vor dem gegebenen Manneswort die Regierungen wie die Einzelpersönlichkeiten zn beseelen hat, daß unmöglich durch Krieg festgesetzt werden kann, was recht ist, daß politische Urkunden durchaus nichr mit Notwendigkeit geeignet sind, ein endgültiges mora lisches Urteil zu fällen und daß ein jedes erzwungene Bekenntnis, wo immer es auch abgelegt sein mag, moralisch wertlos und religiös kraftlos ist. Der Fortsetzungsansschutz erklärt es als geboten, daß durch jedes nur mögliche Mittel der Forschung ohne jede Zurückhaltung die gesamten Fragen der Verant wortlichkeit für den Kriegsansbrnch und für die Kriegsführung aufgeklärt werden, damit auf die Er eignisse selbst ein solches Licht falle, das ohne allgemeine Uebereinstimmung erreicht werden kann. Schiedsspruch im Ruhrbergbau. Die Arbeitgeber dagegen, die Arbeitnehmer dafür. Nach dreitägiger Verhandlung fällte der in der Lohn frage des Nuhrbergbaus eingesetzte Schiedsausschuß unter Vorsitz des Schlichters, Oberlandesgerichtsrat Dr. Jötten, folgenden Schiedsspruch: I. Die zurzeit geltende Lohnordnung läuft unter Berücksichtigung des geschehenen Teilabkommens ab 1. September 1926 weiter. Hiernach betragen 1. die Schichtlöhne für den Zimmerhauer 7,30 Mark, 2. der Lohn für Angelernte 6,65 Mark, 3. der Lohn für Ungelernte 5,85 Mark, 4. der Lohn des Vollhauers im Gedinge soll im Durchschnitt der einzelnen Schachtan lagen 8,40 Mark betragen, 5. die anderen Löhne werden nach den vorgenannten Sätzen in der bisherigen Weise geregelt. II. Die Lohnordnung kann erstmalig am 1. April zum 30. April 1927 und von da an jedesmal mit ein monatiger Frist zum Letzten gekündigt werden. III. Er klärungsfrist 28. August, 1 Uhr, gegenseitig und gegen über dem Schlichter. Die Begründung. Die vierprozentige Lohnerhöhung ist rund gerechnet der Anteil, um den der derzeitige Bergarbeiterlohn, an der jetzigen Teuerung gemessen, hinter dem Friedenslohn zurücksteht. In der Begründung wurde betont, daß die Lage im Bergbau sich von der Lage in anderen Industrien wesentlich unterscheidet. Zu den Besserungsansätzen, die auf der sogenannten Rationalisierung und aus allge meinen wirtschaftlichen Gründen beruhen, kommt hier als entscheidendes Moment die Auswirkung des englischen Streiks hinzu. Diese wird auch bei dessen vielleicht bal diger Beendigung noch weiter fortdauern. Der Bergbau hat diese Konjunktur unter den letzten Arbeitsbedingungen genossen. Im Juli wurde die beste Monatsförderung des Rekordjahres 1913 überschritten. Im August haben sich diese Juli-Ergebnisse bis jetzt noch verbessert. Der Bergarbeiter hat daher Anspruch auf den Friedensreallohn. Der Antrag, an der sogenannten Randzechenklausel etwas zu ändern, wurde als zurzeit untunlich abgelehnt. Der Zechenverband hat sofort die Ablehnung des Schiedsspruches ausgesprochen. Außerhalb der neuen Lohnfrage wurden einige durch neue bergpolizeiliche Vor schriften bedingte Abänderungen der Lohnordnung durch Vereinbarungen erledigt. Der Schiedsspruch ist durch die Arbeitnehmer angenommen worden. KMgMMe. . Zusammenstoß in der Luft. Das französische Sanitätsflugzeug Nr. 78, dasmit einem verunglückten Tschechoslowaken auf der ^ahrt Bordeaux—Nürnberg—Prag begriffen war und die Er laubnis hatte, deutsches Gebiet zu überflregen, muM wegen eines Motordefektes in der Nähe von Rastatt niedergeheu. Das Flugzeug mußte abmontiert werden. Der Kranke bleibt bis zur Weiterreise nach Prag im Rastatter Krankenhaus. Das Flugzeug wurde von einem französischen Ofsizierspiloten geführt. Auf dem Flugplatz in Olmütz stießen bei einem Akrobatengruppenslug zwei Flugzeuge in einer Höhe von etwa 1200 Meter zusammen, stürzten ab und wurden mrch den Sturz vollkommen zerstört. Beide Piloten lind tot. Letzte Melckungen l sVermischte Drahtnachrichten vsm 29. Angustj Tie letzten Oberschlesier von den Franzosen sreigslassen. Berlin. Amtlich wird mitgeteitt: Auf Grund einer Verständigung zwischen der deutschen Regierung und der Botschafterkonferenz haben die Britische, die Fran zösische nnd die Italienische Negierung der Begnadi gung des deutschen Reichsangehörigen Joseph Satzei zugestimmt, der während der Besetzung von Ober schlesien von einem interalliierten Gericht verurteil! worden war und seine Strafe in der Strafanstalt iv Wittlich verbüßt. Von deutscher Seite ist eine ent sprechende Maßnahme zu Gunsten eines französischen Strafgefangenen ausgesprochen worden, der von einem bayerischen Gericht wegen einer politischen Straftat verurteilt worden war. Die Straftat eines weiteren oberschlesischen Gefangenen Leo Jeschke, der sich eben falls in der Strafanstalt in Wittlich befindet, läuft am § Ak WffnilW des W-M Nirgends wirken die -drei wichtigsten Heilfaktoren Sonne, Lust und Wasser so unmittelbar auf unseren Körper wie Leim Bad im Freien. Keine andere Leibesübung übertrifft in der Durchbildung des ganzen Körpers das Schwimmen. Nach -einem Schwimmbade ging daher schon lange der Wunsch unserer Jugend. Die alten Iahresbände des „Wilsdruffer Tageblattes" können davon erzählen. iIn schwerer wirtschaftlicher Notzeit kam endlich der Stein -ins Rollen. Herr Joh. Bret schneider gab den Anstoß, die Mehrheit der Stadtverordneten griff den- Gedanken auf und der Badeausschuß mit Herrn Stadtrat Quan tz an der Spitze führte ihn trotz großer Schwierigkeiten und Hemmungen konsequent durch. Nun -ist das Werk vollendet! Und vor ihm muß die Kritik schweigen. Daß man gleich von- vornherein großzügig vorgegangen ist, kann -man nur -als Vorteil bezeichnen, denn nichts ist schließlich unrentabler wie -eine zaghaft begonnene Sache, die dauerndes Flickwerk, aber niemals etwas Ganzes ist. Etwas Ganzes ist -also hier geschaffen worden, dem auch der für ein Bad weniger Begeisterte die Anerkennung nicht versagen kann. Den Betrieb in bewährte Bahnen zu lenken, ist nun ganz -Sache der Betri-ebsgenossenschaft. Wer dabei mitreden will, muß ihr beitreten. Gestern wurde das Bad nun eröffnet. Strahlender Sonnen- 'schein vergoldete das Gelände -und die Temperatur der Luft und des Masters war befriedigend. Schon -lange vor Beginn ström ten die Einwohner Wilsdruffs dem Bade zu. Zu Beginn waren die Terassen und das übrige Gelände dicht besetzt. Herr St-adtra-t Ouantz als Aufsichtsratsvorsitzender hieß alle herzlich willkom men, zunächst die Vertreter der Stadt, der der Grund und Boden und die Anlagen gehören, und von denen- die Betriebsgenosten schaft das Ganze gepachtet hat. Richt zu Fest oder Feier, lediglich zur Eröffnung habe die Betriebsgenossenschaft eingeladen. Und sie danke für das zahlreiche Erscheinen. Danke vor allem dem Ver treter der Amtshauptmannschaft, Herrn Oberregierungsrat von Minkwitz. Von jeher habe die Amtshauptmannschaft reges Inter- est-e für alle Vorgänge in unserer Stadt gezeigt und besonders auch dem Bad-ebau wohlwollend gegenübergestanden. Sein Dank galt weiter den -Gemeindevorständen und Gemeindevertretern der Umgegend, den beiden Herren Bretschneider, die sich warm für den Bau eingesetzt, der Lehrerschaft, die unsere -Jugend für den Schwimmsport begeistert, sowie der Presse. Im Namen der Stadt sprach Herr -Stadtverordnetenvizevor- stcher Zien e r t. Nach monatrlangen Bemühungen ist es unserer Stadtverwaltung -gelungen, die Badeanlage der Vollendung ent- gegenzuführen. Das war keine Kleinigkeit. Wir haben Dank auszusprechen denen, die sich für das Gelingen- eingesetzt haben: vor allem den Gebrüdern Bretschneider als Vater des Gedankens und dem Badeausschuß, der in rastloser Arbeit das Werk voll- SWUMes in MW. endet hat. Im" Auftrage der Stadt übergab er nun die Anlage in der Hoffnung daß sie das sein möge, was sie sein soll: eine neüe Quelle für die Wied-ergesund-ung unseres Volkes. Möge sie recht starken Zuspruch haben, möchten recht viele -unserer Mit bürger sich hier dauernde Gesundheit holen und möchte unser neues Bad so zu seinem Teil dazu beitragen, daß unser deutsches Volk wieder gesund, stark -und gekräftigt wird, um die schweren -Zeiten, die über.uns hereingebrochen sind, überwinden und sich -wieder emporarbeiten und den Platz erringen kann; der ihm wegen seiner Intelligenz Feines Fleißes und seiner Tatkraft im Kreise der Völker des Erdballes -gebührt. Sein Hoch galt unser Vater stadt und dem lieben deutschen Vaterland. Herr Stadtrat Quantz übernahm die Anlage für die Be- triedsgenossenscha-ft mit dem Versprechen, sie zum Wohle der All gemeinheit führen zu wollen. Laßt Sonne herein, war sein Ge leitwort. Den Abschluß bildeten die Vorführungen der Mitglieder des Arbeiter-Turn- und Sporthemdes. Obgleich das Wasser noch et was kalt gewesen fein -mag, ließen sich die wackeren Schwimme rinnen und Schwimmer doch nicht -abhalten, ihre Vorführungen in exaktester Weife durchzuführen. Die Reigen fanden ganz be sonders den Beifall des Publikums und -auch die übrigen Vor führungen, wie Lagenstaffel, Brustschwimmen, Springen usw. brachten oft spannende Augenblicke. Besonderes Interesse erweck ten die beiden Wasterballsp-iele, bei denen nicht nur die Freunde dieses Sportes, sondern auch die Lachlustigen auf ihre Rechnung kamen. Umrahmt wurden die Dar-bietungen von dem Konzert der Wilsdruffer StadKapelle. Nach den Vorführungen wurde das Bad der allgemeinen Benutzung fr-eigegeben -und mit besonderer Freude nahm Wils druffs Jugend sogleich Besitz von dem für sie Geschaffenen. Bon Herrn Bürgermeister Dr. Kronfeld, der zur Wie derherstellung seiner Gesundheit in Bad Kissingen weilt, war ein -schriftlicher Gruß eingetrofsen, in der er seinen Glückwunsch zur Eröffnung ausspricht -und die Hoffnung daran knüpft, daß das Bad -für die -gesamte Bevölkerung das wird, was der Badeaus schuß zu schaffen beabsichtigt hat, und -daß es zur -Förderung und Erhaltung -er Gesundheit als -unser höchstes Gut dienen möge. An der Einwohnerschaft Wilsdruffs liegt es -jetzt, bas Bad auf das lebhafteste zu unterstützen, manche größere Stadt als Wilsdruff würde sich im Besitze eines solchen Bades glücklich schätzen. -Möge das neue Bad nun reichen Segen, Kraft und Gesund heit bringen zum Heile der gesamten Einwohnerschaft -unserer Stadt. 30. dieses Monats av. Nach seiner Entlassung sind all, seinerzeit von interalliierten Gerichten in Oberschlesier verurteilten Deutschen wieder in Freiheit. Der erste Flug des fliegenden Schlafwagens. Berlin. Am Montag vormittag neun Uhr wir! das Alüatrvsflugzeug „Der fliegende Schlafwagen" zu seinem ersten Flug nach London auf dem Tempel Hofer Feld starten. Die Maschine wird abends um 6,5t auf dem Flugplatz Croydon landen. Unglückliche Notlandung eines Verkehrsflugzeuges Berlin. Wie von der Flugleitung Ler Deutschen Luft Hansa nntaeteilt wird, ist die Verkehrsmaschine D 88! am 28. August aus Ler Strecke Danzig—Berln j zwischen Len Orten Labes und Dramburg zu einer Not landnng auf unebnem Gelände uisöergegangen uni j hat dabei Schaden gelitten. Mehrere Passagiere -nur i den leicht verletzt. Zu Besorgnissen besteht jedoci ! keine Veranlassung. Ein Mcffczng beschossen. Halle. Am Sonntag morgen wurde Ler Sonder zug Hamburg-—Leipzig bei der Durchfahrt Lurch Grö Sers von unbekannten Tätern beschossen. Es wurder mehrere Scheiben zertrümmert,. Personen wurden nich verletzt. Dr. Külz über die Ablehnung des Aufwertungs-Volks begehrens. Frankfurt a. M. N e i ch s i n n e n m i n i st e r D r Külz richtete in Sachen der Ablehnung des Volks begehrens über die Aufwertung (Sparerbunö Dr. Vessi an die „Frankfurter Zeitung", Lie kürzlich länger! Ausführungen gegen die verfassungsrechtliche Kon struktion dieser Entscheidung gebracht und die darin ex plizicrte Interpretation als gefährlich für spätere Ent scheidungen bezeichnet hatte/ein Schreiben, in dem es u. a. erklärt: „Ich habe mit absichtlicher Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, daß Las vorliegende Gesetz det Gesamtbestand des Haushaltsplans materiell gefährdet Ein Gesetz, Las Len Haushaltsplan gefährdet, muß naü meinem Empfinden allerdings aus guten Gründer der Zulassung zum Volksentscheid entzogen werden.' Eine Erklärung Zaleskis zur Ratssrags. Paris. Der in Paris weilende polnische A u ßenminister Zaleski gab den Pressevertreter! über Polens Haltung bei der kommenden Genfer Ta gung folgende Erklärung ab: Polen verlangt nach wij nor aus Gründen, die es zu Hunderten von Malen klar gelegt hat, einen ständigen Ratssitz im Völkerbund Das heißt jedoch nicht, daß Polen nnbedtngt und untei allen Umständen an dieser Forderung sesthalten will Im Gegenteil will Polen vermeiden, irgendwelch: Schwierigkeiten in Genf zu verbreiten und würde des halb auch bereitwilligst auf einen ständigen Ratssis verzichten und sich mit dem begnügen, was man ihn nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge allem An schein nach gewähren will, nämlich einen halbständiger. Sitz nach dem Projekt Lord Robert Cecils. Pole:, wird jedoch ans diesen Kompromißvorschlag nur untei gewissen Bedingungen eingehen. Dazu gehört die Ga rantie der WieLerwählüarkcit, sowie die Abänderung des Revisionsrechtes in der Völkerbundsversammlung De Jouvenels weitere Verwendung. Paris. Aus der Umgebung des bisherigen Ober kommissars von Syrien, Le Jouvenels, wird erklärt, das Le Jonvenel ursprünglich die Absicht gehabt habe, Ende dieses Monats für kurze Zeit nach Syrien zurück zukehren. Der Ministerpräsident habe ihn jedoch gebe ten, als stellvertretender Delegierter mit der französi schen Delegation zur Völkerbundstagung nach Genf zu gehen. Aus diesem Grunde sei die beschleunigte Er nennung Les Nachfolgers Les Jouvenels, PonsoL be reits erfolgt. Eine zweite Kanalschwimmerin. London. Die zweite Frau, die den Kanas durchschwommen hat, ist die Amerikanerin Frau Carson, die Freitag abend 11 Uhr 30 bei Grisnez ins Wasser ging und am folgenden Nachmittag bei Shake speare Beach bei Dover landete. Sie vollendete die Durchschwimmung in der bemerkenswerten Zeit von I51L Stunden und brauchte somit nur eine Stunde länger als Frl. ELerle, und hat noch immer alle von Männern ausgestellten Zeiten für Kanaldnrchschwim- mungen geschlagen. Bei der Landnng erhielt s^-rau Carson einen begeisterten Empfang von Ler versam melten Menge. Frau Carson ist die Mutter zweier Kinder. Ernennung Prlsndskis zum Generalinspekteur Ser Armee. Warschau. Der Staatspräsident hat einen Erlaß r unterzeichnet, wonach Marschall Pilsudski zum Gcne- ralinspekteur des polnischen Heeres ernannt wird. s ZZus unserer Keim« j Wilsdruff, den 30. August 1926. Merkblatt für den 31. August. Sonnenaufgang 5'° !! Mondaufgang 11'° N. Sonnenuntergang 6°° Monduntergang 2°° N. 1864 Der Sozialist Ferd. Lassalle gest. — 1870 Schlacht bei Noisseville — 1921 geldmarschall Karl v Bülow gest. Schwimmbad Wilsdruff. Waster-wärme 18 Grad Celsius. Altweibersommer fliegt wieder durch die Luft und mahnt uns wie -so vieles in der Natur in diesen Wochen an die Vergäng lichkeit alles Irdischen. Wenn die feinen Fäden dahinschweden, dann geht die „schönste Zeit" des Jahres langsam zu Ende, der Spätsommer -liegt bald -über -dem Gelände. Die -Singvögel -werden in wenig Wochen schon ihre weite Reise nach dem Süden an treten. Das sollte alle Naturfreunde -veranlassen, die Schönheiten von Feld und Wald noch recht zu -genießen! — Was ist nun -sigenEch mit -dem „Altweibersommer?" Viele meinen, es handle sich hierbei -u-m abgerissene Fäden eines -Spinnennetzes. Dem i-st jedoch nicht so. Diese eigentümliche E-rschei-nung des Sommers und Spätsommers betrifft vielmehr das Fadengewebe einer win zigen Spinne, die auf ihrem Gespinst -wie ein Luftschiffer en mini- aturr durch die Luft fährt und sich an Bäume, Sträucher, Gräser und an die Kleider -des Wanderers fcstsetzt. Die Aussichten auf die Kartoffelernte haben sich infolge Nachlassens der starken Niederschläge um ein Geringes gebessert. In landwirtschaftlichen Kreisen neigt man zu der Ansicht, daß we- ! nigstens in Sandgegen-den die Ernte besriedi-gend sein wird. In schwererem Boden gebaute Kartoffeln dürften -mäßige Ernte erwarten -lasten. Die Haltbarkeit dürfte ebenfalls sehr beein trächtigt fein. Unfall. Am vergangenen Sonnabend nachmittag kam ein Radfahrer vom Quantzschen Berge -herab nach der Stadt ge fahren und überfuhr bei der Plattnerschen Böttcherei das vier Jahre alte Mädchen des Autoführers -Liebert hier, welches über die Straße lief. Die Verletzungen waren sowohl für das Mädchen wie für den Radfahrer nur leichter Natur. Dem -letzteren soll -keine Schuld beigemessen werden können. Siegreiche Wilsdruffer Turner. Die Bezirksjugendwett- kämpfe am gestrigen -Sonntag nahmen im schön gelegenen Tha randt einen glänzenden Verlauf. Vom Wilsdruffer Turnverein beteiligten sich 12 Iugendle-ute, die nicht weniger als 11 Siege an sich bringen konnten. Und zwar wurden Sieger i-m Dreikampf Oberstufe: 2. Sieger Hans Fichtner, 3. Sieger -Hans Wenzel, 5. Sieger Maschke, 7. Sieger Herbert Pietsch. Im Dreikampf Unterstufe wurden 10. Sieger Kurt Trepte, Herbert Rüdiger, -Fritz Grafe, 11. Sieger Rudolf Humpisch, 1,2. Sieger Werner Reben-