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Wilsdruffer Tageblatt : 26.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192608268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260826
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-26
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.08.1926
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tu kurzen Stößen erfolgt, später mott und tonlos wird. Dann magern die Tiere sehr stark ab, des Haar wird struppig und glanzlos, dieHaut unelastisch. Manchmal besteht ein Nasenausfluß und werden beim Husten schleimige, eitrige Massen ausgcsteßeu. Eine Eutertuberknlo,e ist zu bcsnrchteu, wenn sich eine harte, schmerzlose Anschwellung eines oder mehrerer Euterviertel eiustellt, die langsam zunimmt. Eine Veränderung der Milch sinket dabei nicht statt. Die tuberkulöse Ansteckung des Euters ist auch zu befürchten, wenn nach dem Ansmelken harte Verknotungen im Euter zu spüren sind. Die Darmtubcrkulvse kündigt sich durch starken Durchfall an. Die GebnrmnttertM, rkulose durch einen schleimig-eitrigen und geruchlosen Scheidenausfluß. Nach und nach erkranken die sämtlichen Organe. Die Tuberkulose zeitigt ;a keine so stark in die Augen springenden Verluste, wie andere Seuchen, etwa die Maul- und Klauenseuche, wo gleich in kürzester Zeit mehrere Tiere verendet im Stall liegen können. Die Tuberkulose verlaust schleichend. Aber darum treten durch sie doch gewaltige Verluste auf, wenn man bedenkt, was selche Tiere weniger Milch geben, was sie weniger an Fleisch ansetzeu, wie manche Teile für den menschlichen Genuß unbrauchbar werden und das Übrige mangelhaft verwertbar ist, wenn man endlich bedenkt, daß die Tiere im Zuge minderwertiger werden. Wie kann sich nun der Landwirt vor diesen Verlusten hüten? Wenn er die Tiere möglichst gesund erhält. Denn ein an und für sich gesundcs Tier wird auch weniger von derTuberkulose anseck bar sein. Die Stallungen sind aber vielfach zu warm und schlecht entlüftet. Diesem llbclstaude kann durch Einbau einer Entlüftung al geholfen werden, etwa mit der Schreplherschen Entlüftungs anlage. Die Frischluft wird durch eine Öffnung in der Außenwand, etwa ein halbes Meter vom Erdboden entfernt, zugeführt, steigt an der Innenseite der Stallwand in Tonröhren oder in einer aus vier Brettern gezimmerten Holzröhre empor und mündet dann in einen,, längeren, schmalen Holzkasten ein, der wagerecht an der Innenwand angebracht ist. Die warme, schlechte und verbrauchte Jnnenluft aber hat das Bestreben, in die Höhe zu gehen und kann durch das Dach abgeleitet werden. Die schlechteste Luft im Stall ist immer über dem Boden. Deshalb wird auch die verbrauchte Luft da unten aufgefangen, indem einfach ein aus vier Brettern gezimmertes Heiz rohr, das unten sich etwas erweitert, bis etwa 40 am über den Boden herabgeleitet wird. Der Austausch von gesunder und schlechter Luft ist so gut, daß immer eine gesunde und nicht zu warme Luft im Stalle herrscht. Den Luftaustausch kann man hierbei direkt wahrnehmen. Wenn mannämlich mit der Außenluft ganz seine Flaumfedern mit hereinläßt, dann kann man wahrnehmen, daß diese Flaumfedern ganz langsam durch den Stall gegen das Luftaustrittsrohr schweben. Mit klemen Schiebern kann die Luftzufuhr geregelt werden, kann also mehr oder weniger Frischluft hereingelassen werden. Der Lustverschlechterung im Stall kann auch durch geordnetes und gedecktes Ablaufen der Jauche im Stall entgegengewirkt werden. Kälber werden, wenn der Platz aus reichend ist, zweckmäßig nicht angebunden, sondern mit einfachen Mitteln in eigenen Kälberboxen mit 4 bis 6 qm Raum, die mit einem einfachen Latteu- verschlag umgeben sind, aufgezogen. Da können sich die Kälber bewegen, was für die Entwicklung der Formen und der Gesundheit nur gut sein kann. Für die Gesundheit der Tiere aber vor allem förderlich ist der Weidegang und das Einspannen der Tiere. Weiterhin Beobachtung guter Rein lichkeit im Stall und mindestens einmal im Jahr den Stall ausweißen. Das wären die Mittel, um der Tuberkulose vorzubeugen. Wenn die Krankheit aber schon im Stall ist und das ist in sehr vielen, wenn nicht den meisten Wirtschaften der Fall, dann gibt eS auch noch direkte Bekämpfungsmaßnahmen. Tiere, die verdächtig sind, tuberkulös zu sein, lasse man nicht mitten unter den anderen Genossen, oder gerade da stehen, wo das Wasser in den Barren einläuft, weil auf diese Weise die anderen Tiere sehr leicht angesteckt werden können. Tuberkulose Tiere stelle man abseits. Kälbern wird die Milch nur von einwand frei tuberkulosefreien Tieren gereicht. Denn Kälber von tuberkulösen Tieren kommen meist tuberkulosefrei zur Welt und werden erst durch die tuberkulöse Milch angesteckt. Schon im Mutter leib wird das Kalb angesteckt, wenn es sich um Gebärmulterkuberkulofe bandelt. Zur Erkenntnis der Tuberkulose dicut das Finmtm, eine chemische Flüssigkeit, von der ein sEar Trcpsen den Tieren in die Augen geträufelt werden. Nach 24 bis 30 Stunden zeigt sich mi Auge Eiterbildung, wenn das Tier au Tuberkulose krank ist. Diese Wirkung zeigt sich aber schon, wenn ein Tier nur schwach mit der Krankheit behaftet ist. Will mau diejenigen Tiere Heraussinden, die schon die sogenannte offene Tuberkulose haben, so geschieht dies durch eine Untersuchung durch den Tierarzt. Die Fimatinprobe kann jeder durchführen und kostet auch praktisch fast gar nichts. Davon hat der Landwirt aber den Erfolg, daß er die kranken Tiere erkennt und sie eigens stellen kann und daß er die Milch von solchen Kühen niemals an die Kälber verfüttert. Anders ist es aber mit der tier ärztlichen Untersuchung. Tie komnit schon ziemlich hoch für den Einzelnen. Und deswegen könnte die Tuberkulosebekämpfung gemeinsam durch geführt werden, weil dann der Tierarzt nur von einciu Stall zum andern gehen braucht und sich so die Kosten für den einzelnen Landwirt stark verringern. Die stärker tuberkulös befallenen Tiere werden vorteilhastcrweise sofort ausgemerzt. In erster Linie wegen der Ansteckung, dann aber auch deswegen, weil die Leistung vielfach so stark zurückgeht, daß ihre Haltung gar nicht mehr lohnt. Ter Knbau der Lrdbeere. Bon Kurt Philipps. Jetzt nach der Ernte nehmen die Erdbeerbeete alle nufere Aufmerksamkeit in Anspruch. Schon jetzt bilden die Pflanzen nach einer kurzen Bege- tationsruhe die Grundlagen für die nächste Blüte, und daß diese und damit zugleich die nächste Ernte gut aussällt, wollen wir ja erzielen. Außerdem muß von Mitte August ab mit der Anlage neuer Beete begonnen werden. Von Ende Juni ab haben die alten Erdbeer pflanzen neue Ableger gebildet. Diese haben wir ganz jung, nachdem sie nur einige Würzelchen gebildet hatten, auf gute, lockere Beete gepflanzt, wo sie sich zu kräftigen Pflanzen entwickelt haben. Das ist unser Material für die neuanznlegenden Beete, die von Mitte August an bepflanzt werden. Hierfür wird der Boden recht tief gegraben und erhält als gute Grundlage eine Stallmist- oder Kompostdüngung. Auf den 1,20 m breiten Beeten setzen wir die Pflanzen, die nach allen Seiten einen Abstand von 40 om erhalten, in drei Reihen ein. Die Pflanzung muß recht sorgfältig geschehen und der Wurzelballen gut ausgebreitet werden. Niemals dürfen die Wurzeln in einen engen Spalt gequetscht werden. Die beim Pflanzen mehr aufgewendete Zeit kommt durch gute Entwicklung und darauf beruhende größere Ernte wieder heraus. An eine Düngung der Beete darf erst gedacht werden, wenn die Pflanzen gut angewachsen sind. Als sehr nützlich haben sich Gaben von Kunstdünger erwiesen. Es find hierbei folgende Mengen zu geben: auf 100 gw — I a in jedem Herbst eine Mischung von etwa sechs Pfund 40prozentigem Kalisalz und zwei bis drei Pfund Thomasmehl und in jedem Frühjahr eine Mischung von ein bis zwei Pfund Superphosphat und sechs Pfund schwefelsaurem Ammoniak (oder fünf Pfund Ammonsulfatsalpeter). Vor Eintritt des Frostes müssen die Beete gut zugedeckt werden, da die jungen Anpflanzungen besonders leicht ausfrieren. Nach drei Ernten gehen die Erdbeeren im Ertrage zurück, und es ist dann vorteilhafter, neue Beete anzulegen, jedoch nicht am gleichen Platze. In den letzten Jahren sind sehr viele Sorten- Neuzüchtungen auf den Markt gebracht worden, obwohl wir unter den alten, bekannten Sorten sehr ertragreiche haben. Doch haben sich auch einige neue Sorten als empfehlenswert erwiesen. Bevor wir neue Sorten in größerer Menge anpflanzen, müssen wir immer erst mit wenigen Pflanzen ausprobieren, ob sie für unsere Boden verhältnisse geeignet sind. Als gute ertragreiche Sorten kann ich folgende empfehlen: l. Frühe Sorten: „Dartons nobls", „Sieger", „Deutsch Ewern", „Masuren". 2. Mttelfrühe Sorten: „Amerikanische Voll- tragende", „Rheingold", „Flandern", „Gruß an Dahlem" (eine gute, farbehaltende Frucht zum Einmachenj. 3. Späte Sorten: „Späte von Leopoldshall", „Jucunda", „Duoicka xsrksota" (für leichte, trockene Böden). Aurch dü Anlage von Windschutz kann mall nicht nur die Reife der Früchte sehr verfrühen, sondern auch.dcr Ernteertrag wird in starkem Maße erhöht. Hierüber sind von vielen Versuchs anstalten häufig genaue Untersuchungen angestcllt worden, und immer hat sich gezeigt, wie empfindlich die Erdbeere gegen den Wind ist. Will man keine Mauern oder Planken, die durch Obst spaliere gut ausgmutzt werden könnten, errichten, will man keine Hecken (Haselnuß!) Pflanzen, jo sollte man dadurch, daß inan Neuanlagen nur an windgcschntzteu Stellen errichtet, den Pflanzen entgegenkommen. Auch zeigt sich schon eine Anpflanzung von hohen Gemüsen, Erbsen, Stangenbohnen und dergleichen, von großem Nutzen. Aber auch die abgeernteten Beete erfordern jetzt viel Pfleae. Die Pflanzen machen jetzt eine kurze Ruhezeit in der Vegetation durch. Nun müssen wir den Pflanzen neue Nährstoffe zusühren, denn schon im Herbst wird die Grundlage für die nächstjährige Ernte gelegt. Vor allen Dingen lockern wir den Boden gut und sorgen dann für eine kräftige Düngung. Bei Negenwctter ist ein Guß verdünnter Jauche zwischen die Reihen sehr gut. Zipischeu den Pflanzen breiten wir kurzen Dung aus, doch müssen wir darauf achten, daß die Herzen der Pflanzen frei bleiben. Zu sammen mit langem Stroh oder Fichtenzweigen dient dieser Dung dann auch dazu, ein Erfrieren der Pflanzen zu verhüten. Zrim Schluß will ich noch bemerken, daß während der Reifezeit der Früchte und während der Ernte die Pflanze durch keine Kulturarbeiten gestört werden darf, da sie hierfür sehr empfindlich ist. Alle diese Arbeiten, wie Lockern, Düngen usw., werden nach der Ernte und im Frühjahr erledigt. Eisbereitung. Von Eberhardt. An heißen Sommertagen ist das Bedürfnis nach kühlenden Speisen oft recht groß. Wer im Besitz einer Eismaschine ist, kann auf schnelle und bequeme Weise das so beliebte Gs Herstellen. Man kann sich aber auch sehr gut mit einer Gefrier büchse behelfen. In diese füllt man das zu Ge- frierende und schließt sie ganz fest. Dann füllt man einen Eimer mit Eisstückchen, vermischt diese gut mit 3 bis 4 Pfund Viehsalz und stellt die Eisbüchse hinein, sie fleißig drehend. Nach einer halben Stunde wird die Büchse geöffnet und mittels eines Holzspatels das an den Wänden der Büchse sitzende Eis abgestochen. Das wieder holt man noch zweimal. In drei Stunden ist dann das Eis fertig. Va nille-Eis. 1 Liter Mich oder süße Sahne, 173 Z Zucker und eine Stangs Vanille kocht man auf, fügt 8 mit Milch verquirlte Eigelb hinzu und rührt davon auf dem Feuer eine dickliche Creme, die inan erst, wenn sie vollständig erkaltet ist, in die Eismaschine oder Gefrierbüchse füllt, Kaffee-Eis. Aus Pfund Kaffee stellt man eine große Tasse Extrakt her, fügt ^4 Liter Sahne oder Milch, 125 g Zucker, und wenn die Mafse kocht, 6 Eigelb hinzu. Dieses ist dann er kaltet in die Büchse zu fülleu. Gefrorenes von Schokolade. 1 Liter Mich, Pfund gute Schokolade, sH Stange Vanille kocht man auf, rührt 10 bis 12 Eigelb hinzu und zieht, wenn es dicklich ist, vom Feuer zurück. Erkaltet in die Maschine füllen. Fürst-Pückler-Eis. I Liter recht steife, gesüßte Schlagsahne teilt man in drei Teile. Unter den einen rührt man 150 g geriebene, gute Vanilleschokolade und füllt es in die Gefrier büchse. Der zweite Teil wird nur mit Vanille gewürzt und reichlich Makronen darunter gemischt. Dann gleichfalls in die Büchse geben. Der Rest wird mit Himbeergelee vermischt oder mit Cochenille gefärbt und bildet dann den Schluß. Wenn gestürzt, kann man jegliches Eis hübsch mit Eiswaffeln verzieren, die man auch noch extra dazu reicht. Aus Schlagsahne läßt sich das verschieden artigste Eis Herstellen unter Beigabe von Ananas, fein geriebenen Haselnüssen, Erdbeeren, Apfel sinen usw. Neues aus Stall und Hof. Die Verluste durch Maul- und Klauenseuche sind bei dem diesjährigen Seuchenaanae dadurch austreiben und im Winter eingehen. Herrscht zur anzugießen. Rz. Veredlungszeit trockene Witterung, so sind die Wild linge einen Tag vor dem Veredeln durchdringend niemals ganz dicht an die Einsriedigungsmauer f mehr geschnitten werden, da sonst die EdelaugeN herantreten und an ihr entlang den Mist ordentlich --- -- - - -- ------- festtreten können. Dem kann man bei Neuauf- führung einer Dungstätte dadurch wirksam Vor beugen, daß die Mauer abgeschrägt wird, so daß sie oben schmäler als unten ist. Wi.— besonders stark geworden, daß die Tiere an Herz schwäche plötzlich eirgingen. In solchem Falle bleibt der Anspruch aus Entschädigung aber nur dann gewahrt, wenn die Anzeige rechtzeitig erstattet worden ist und wenn der Klauenvieh bestand sich in tierärztlicher Behandlung befunden hat. Es kann daher nur auf das dringendste geraten werden, beim Ausbruch oder Verdacht des Seuchenausbruches dieses sofort der Orts polizeibehörde zu melden und einen Tierarzt znr Behandlung hinzuzuziehcn. Ist das aber nicht geschehen, dann werden atte Entschädigungs ansprüche' abgelehnt. Ws. Die Bekämpfung der Dasselfliege spielt natur gemäß besonders in den Weidewirtschaften eine große, nicht zu unterschätzende Rolle. Nach holländischen Nachrichten betrügt der Prozentsatz der durch die Dasselfliege entwerteten Häute im Monat Januar nur etwa l bis 2 Er jteigt dann aber mit jedem Monat an, um in der Zeit von Juni bis Ende August etwa 28 bis 29 zu betragen. Der dadurch entstandene Schaden ist enorm. Es ist an der Zeit, noch in diesem Jahre die Be kämpfung der Dasselfliege vorzunehmen. Die Dasselbeulen müssen ausgedrückt werden, und die herausgedrückten Bladen vernichtet werden, damit jeder Weiterentwickelung vorgebeugt ist. Sollten sich die Larven durch Herausdrücken nicht entfernen lassen, dann werden sie mit einer Nadel an gestochen. Sie sterben dann ab und eitern ohne Schaden für das Bich aus. Zur Fernhaltung der Fliegen wird empfohlen, den Rücken der Tiere mit einer Abkochung von Walnußblättern, der man etwas Essig zugesetzt hat, oder mit Kreolin oder Petroleum eiuzureiben. Neuere Unter suchungen haben nun ergeben, daß die Dasselfliege ihren Standort nicht wechselt, selbst eine Ver schleppung der Dassclplage durch mit Dasselbeulen behafteten Rindern soll kaum stattsinden. Es ist deshalb eine gründliche örtliche Bekämpfung dieser Plage recht erfolgversprechend. Auch ist fest- gestellt, daß die beim Rehwilds vorkommende Dasselfliege eine besondere Fliegenart ist, die aus das Rmd nicht übergeht. Der Landwirt hat es sehr wohl in seiner Macht, der Dassclplage in so starken: Grade Abbruch zu tun, daß sie für ihn kaum noch in Betracht kommt und ihn jedenfalls nicht abhaltcn wird, sein Rindvieh weiden zu lassen. W—e. Aufzucht von Fasanen und Rebhühnern. Alljährlich werden, namentlich in Gegenden mit hochentwickelter Landwirtschaft, viele Gelege von Rebhühnern und Fasanen ausgemäht. In vielen Füllen sind die Gelege noch zu retten, wenn Hennen vorhanden sind, Glucken, denen man die Eier gleich unterlegen kann. Am besten eignen sich dazu die Zwerghühner, Seidenhühner oder Kreuzungen von Seidenhühnern mit Zwergen oder Krüpern. Sind die Kücken da, dann setze man die Glucke in einen geräumigen Kasten, vor dem sich ein mit Draht ein gefriedigter, leicht ver stellbarer Auslauf befindet, damit die kleinen Tierchen nicht entweichen können. In den ersten zwölf Stunden nach dem Schlüpfen erhalten die Kücken nichts. Dann füttere man alle drei Stunden Spratts Fasanenfutter. Man muß aber mit der Fütterung schon morgens 5 Uhr be ginnen. Das Futter besteht aus zehn Teilen Fasanenfutter und einem Teil Spratts Crissel. Man setze auch etwas Praepos zu und gebe nie mehr als in etwa zehn Minuten fortgefressen wird. Reste dürfen nicht übrig bleiben. Fasanen müssen zur Fütterungszeit hungrig sein und das gebotene Futter ganz aufzehren. Pünktlichkeit bei der Fütterung ist durchaus innezuhalten. Als Getränk gebe man Wasser. Sind die Tierchen größer geworden, gebe man ihnen einen großen Auslauf oder lasse sie im Garten mit der Glucke frei laufen. Im Alter von fünf bis sechs Wochen gebe man neben dem Sprattfchen Futter und Crissel auch geschrotenen Hafer und Weizen. Sehr zu empfehlen ist es, dem Wcichfutter auch kleine Gaben Uohim- vetol zuzusetzen, etwa eine halbe graue Tablette auf zehn Tiere. An Grünfutter reiche man Gauchheil (rote Miere). Bei freiem Auslauf im Garten usw. ist Grünfutter überflüssig. Sollten die Kücken stark mit Ungeziefer behaftet sein, dann behandle man sie mit Mordax, es ist ungiftig und wird unter die Federn aus die Haut ge« strichen. K. Beim Fcsttretcn des Dungs auf der Miststätte wird als großer Übelstand empfunden, daß die Tiere infolge ihres seitwärts überstehenden Leibes Neues aus §eld und Garten, Creibhaus und Vlumenzimmer. Unsere laudwirtjchaslNchen Betriebe verarme» weit mehr an Phosphorsäure wie an Kali, denn das mit dem Futter, besonders Hackfrüchten, reich lich ausgrnommene Kali wird von den Tieren fast vollständig wieder ausgeschieden und kommt in- solgedessen mit dem Stallmist wieder dem Boden zugute. Von der mit dem Futter aufgenommenen Phosphorsäure hingegen kehren nur geringe Reste wieder in die Wirtschaft zurück. Dagegen wandert mit den verkauften Körnern, den Molkereierzeug nissen und dem verkauften Vieh viel Phosphor säure aus der Wirtschaft und geht somit verloren. Es dürfte ungefähr um die Hälfte mehr Phos- phorsäure als Kali aus der Wirtschaft ausgefühlt werden. Das ist eine Tatsache, aus die seinerzeit schon Prof. E. 0. Wolfs in seiner Düngerlehre auf merksam machte und die heute wieder unsere vollste Beachtung verdient. Besonders sind es unsere Wiesen, die von Jahr zu Jahr immer phosphor säureärmer werden. Ein Fuder Wiesenheu zu un gefähr etwa 20 Zentner enthält ungefähr 16 kg Kali, 4,5 Icg Phosphorsäure und 9,5 lcg Kalk. Von diesen Nährstoffen wird das Kali zum größten Teil vom tierischen Körper wieder ausgeschieden und kommt somit dem Boden durch den Stallmist wieder zugute. Phosphorsäure und Kalk hingegen beansprucht der Körper für sich zum Ausbau der Knochen und zur Milchbildung. Diese Nährstoffe wandern somit mit der verkauften Milch und dem verkauften Vieh aus der Wirtschaft hinaus und gelstn verloren. Nur an diesem einen Beispiel mag gezeigt sein, welchen großen Phosphorsäure verlusten die Wirtschaft und besonders die Wiesen ausgesetzt sind. Es ist daher eine Düngung mit Thomasmehl, etwa 2 bis 3 Zentner aus den Morgen, auch im Herbst, durchaus angebracht. Dieser verdient wegen seiner Billigkeit und seines beträchtlichen Gehattes an leicht löslicher Phos phorsäure und an Kalk den Vorzug. Durch den Kalk wird zugleich die im Wiesenboden stets ent haltene Säure abgestumpft. Nach einer folchen Phosphorsäuredüngung, die zweckmäßigerweise in Verbindung mit Kali gegeben wird, steigt nich bloß der Heuertrag erheblich an, es wird am ein Heu gewonnen, das erheblich mehr Phosphor säure als vordem enthält. Das äußert sich dann wieder in höheren Milcherträgen und somit größeren Geldeinnahmen. Es ist erwiesen, daß in vielen Stallungen nur deshalb so häusig der Milch ertrag zuriickgeht, weil im Futter dem Vieh nicht genügend Phosphorsäure zur Verfügung steht. Mit einer reichlichen Kali-Phosphatdüngung kann dem abgeholfen werden. vr. W. Einen lagersesien Roggen anzubauen, der überdies auch noch früher reift als beispielsweise der Petkuser Roggen, kann immerhin erhebliche, nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Vorteile bieten. Zu solchen früher reifenden Roggen sorten sind nach Pros. Raum der Champagner roggen von Jäger in Könkendors in der Prignitz, dann der von Himmel in Quedlinburg und von Törring in Pörndorf in Oberbayern zu nennen. Auch von Lochows Lübnitzer Roggen und Calbens Vienauer, die beide aus einheimischen Landsorten gezüchtet sind, sind als frühreife Sorten an- zusprechen. Frühreife und Lagerfestigkeit lassen sich allerdings immer nur bis zu einem gewissen Grade vereinigen. Die genannten Roggensorten eignen sich auch für rauhere Lagen. M. W. Ml dem Veredeln der Rosen aufs schlafende Auge kann jetzt begonnen werden. Vierzehn Tage vor der Veredlung wird der Stamm hergerichtet. Dis starken Seitentriebe werden dicht am Stamm glatt geschnitten, während die schwächeren nur ein gekürzt werden. Ebenso wird die Spitze des Stämmchens 15 bis 20 cm über der zu veredelnden Stelle abgeschnitten. Am besten werden zwei Augen, nicht sehr weit voneinander, in entgegen gesetzter Richtung gesetzt. Hierdurch wird eine bessere Krone gesichert. Ob das Auge mit oder ohne Splint genommen wird, ist gleich. Sorgfältiges Verbinden der Veredlungsstelle sichert den Erfolg. >Nach der Veredlung darf an dem Wildling mchts Neues aus Haus, Rüche und Reller. Pappe wasserdicht zu machen. Mitunter ist es notwendig, einen Gegenstand, der zum Versand kommen soll, wasserdicht zu verpacken. Dieses wasserundurchlässige Papier kann man sich selbst ohne Mühe Herstellen. Man mischt einen Teil ge löschten Kalk mit drei Teilen abgerahmter Milch und etwas pulverisiertem Alaun und bestreicht den betreffenden Packpapierbogen mit dieser Lösung. Ein weicher Pinsel muß dabei in Anwendung kommen. Ist der erste Anstrich vollkommen ge- trocknet, so ersolgt ein zweiter. Nach dem Trocken werden ist der Bogen dann vollkommen wasser undurchlässig geworden. M. T. Hammelfleisch mit grünen Bohnen. Junge, grüne Bohnen werden gründlich abgesädelt, ein mal durchgebrochen und gewaschen. Zwei Zwiebeln, etwas Petersilie und Bohnenkraut hackt man sein, röstet dies mit Butter in einer Kasserolle leicht an, gibt die Bohnen nebst dem nötigen Salz und Pjesser und in passende Stücke geschnittenes Hammelfleisch dazu, stillt so viel Wasser auf, daß die Bohnen davon bedeckt sind, und läßt alles, gut zugedeckt, weichdämpsen. Kurz vor dem Anrichten werden die Bohnen leicht mit Mehl bestäubt, noch einige Minuten durch- gedünstet und mit einigen Trapsen Maggi's Würze im Geschmack gekräftigt. Dann gibt man das Gericht sofort recht heiß zu Tisch. M. A. Grüne Tomaten haltbar zu machen. In manchen Jahren reifen die Tomaten langsam, und oft können sie auch im Garten noch vom Frost überrascht werden, weshalb man genötigt ist, sie dann vor ihrer vollen Reise abzuernten. Um die Früchte haltbar zu machen, legt man sie zunächst wie Gurken in Salzwasser ein. Nachdem sich eine dicke Schimmeldecke über der Flüssigkeit gebildet hat, nimmt man altes Wasser fort und übergießt die Tomaten und das Grünzeug (Dill usw.) mit einer Essig- Wasser-Mischung nach Geschmack. Mit dem ersten Wasser entfernt man gewisse bitter« Stoffe, so daß sich die Tomaten im zweiten Essiawasser im besten Wohlgeschmack brs zum Mai halten. Auf diese Weise erhält man bei unserem kalten Klima Tausende von Tomaten, die sonst ganz sicher zugrunde gehen würden. Ws. Bienenzucht. Alte, unpraktische Vienenwohnungen werden vielfach den Anfängern in der Bienenzucht auf geredet, damit sie der fortschrittlich gesinnte Imker zu gutem Preise kos wird: auch mit verseuchten Wohnungen ist dies oftmals der Fall. Sind diese nicht vorher mehrere Male gründlich desinfiziert und längere Zeit un benutzt geblieben, so besteht Gefahr, daß die Seuche auch bei dem neuen Besitzer ausbricht. Beim Kaufe von Völkern fällte man sich immer für deren guten Gesundheitszustand garantieren lassen und einen langjährig prak tischen Imker hinzuziehen. Jung sei der Ban und auch die Königin; erst in zweiter Linie kommen Volksstärke, Vorräte und Beuten- befchaffenheit. Stabil-Korbvölker bringe man bereiten -ick eine Mobilbeute, da sich ausge sprochene Korbbienenzucht nur in Heidetracht-« gegenden rentiert. Ms Wohnung wähle matt das in der Gegend am meisten verbreiltets System und hüte sich vor übermodernen Beuten mit ihren vielen Klappen, Schiebern usw., die zwar in unbesetztem Zustande alle schön funk«: tionieren, ist besetztem aber meist gar bald durch Verkittung unbrauchbar werden! Ideal ist natürlich ein Rähmchenmaß, das für Bruk- umd Honigraum gleiche Größe aufweist; deshalb sollte bei Neueinrichtung von Bi enenständett nur ein gleiches Rähmchenmaß für Brut- und Honsgraum geführt werden. Dres spielt ein« wichtige Rolle beim Zuhängen von weisellosen Völkern, von Brut- und Futtertafeln, beim! Umhängen eines Teiles des Brntnestes ist den! Honsgraum, bei der Kömiginnenzucht usw., und bietet unbestreitbare Vorteile mancherlei Art. L.
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