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Wilsdruffer Tageblatt : 26.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192608268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260826
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-26
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.08.1926
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Hus unferer keimst I Wilsdruff, den 26. August 1926. Merkblatt für den 37. August. Sonnenaufgang 5' ii Mondaufgang 9" N. Sonnenuntergang 6°° ü Mondunlergang 9^° V. 1576 Der italienische Maler Tizian gest. — 1626 Sieg Tillys bei Lutter am Barenberg. — 1914 Sieg der Deutschen bei St. Quentin. — 1916 Kriegserklärung Italiens an Deutsch land. / * Bürgerlicher Zusammenschluß für die sächsischen Wahlen. Dem Telunion-Sachsendienst wird vom Landesbürgerrat geschrie ben: Der'sächsische Landesbürgerrat hatte am vorigen Sonntag zu einer Besprechung nach Dresden eingeladen, um mit den in der Eile erreichbaren Vertretern von Wirtschaftsorganisationen eine unverbindliche Aussprache über den Gedanken eines mög lichst weitreichenden bürgerlichen Zusammenschlusses für die künf tigen sächsischen Wahlen zu pflegen. In der Abwesenheit des ersten Vorsitzenden des Landesbürgerrates leitete Dr. Peters- Leipzig die Versammlung. In längeren Ausführungen wiesen der Vorsitzende sowie Syndikus Tögel-Coßmannsdorf auf die drin gende Notwendigkeit der bürgerlichen Sammlung bei den inner politischen Entscheidungen im Herbste hin. Die anwesenden Ver treter der Wirtschaftsverbände forderten einmütig und entschieden diesen bürgerlichen Zusammenschluß. Von den anwesenden Par teien stimmten die Deutsche Volkspartei und die Deutschnationale Volkspartei sowie die Völkisch-soziale Arbeitsgemeinschaft dem Einheilsgedanken rückhaltlos zu; auch der Vertreter der Wirt schaftspartei erklärte seine volle Sympathie mit dem Vorschläge des Landesbürgerrates, ohne sich jedoch schon endgültig zu binden. Die Vertreter des Zentrums und der Demokraten erklärten sich zu weiteren Verhandlungen bereit, behielten sich jedoch die end gültige Stellungnahme vor. Als Ergebnis der Verhandlungen ist der einige Wille der gesamten sächsischen Wirtschaft und der großen bürgerlichen Parteien zum bürgerlichen Zusammenschlusse für die Herbstwahlen festzustellen. Weitere Verhandlungen mit dem Ziele, diesem Willen bald eine -festere Form zu geben und die Verhandlungen zu verbreitern sind ir. günstigem Fortschreiten. Weniger Ministerien. Die Mitglieder der demokratischen Fraktion haben folgenden Antrag im Landtag eingebracht: Der Landtag wolle beschließen: Die Regierung wird beauftragt, dem Landtage einen Plan darüber vorzulegen, wie die unmittelbaren Staatsgeschäfte so vereinfacht und eingeschränkt werden können, daß die Zahl der Ministerien verringert werden kann. Bei einem Gewitter, das heute vormittag in der zehnten Stunde über unsere Gegend zog, verfinsterte sich der Himmel zeit weise so, daß in den Betrieben Licht gebrannt werden mußte. Den niederströmenden Regen vermochten Dachrinnen und Schleusen nicht zu fassen. Die Getreideernte erfuhr abermals eine sehr un erwünschte Unterbrechung. Es hat ganz den Anschein, als. sollte der schöne Spätsommer auch wieder ins Wasser fallen. Landbund-Sprechlage. Nachdem die Haupterntearbeiten er ledigt sind, finden die regelmäßigen Sprechtage wieder jeden Sonnabend nachmittags °/»3 Uhr im kleinen „Sonnen"saale in Meißen statt. (Vgl. Ins.) Ueber die Arbeitsmarktlage im Bezirk des öffentlichen Ar beitsnachweises Meißen und Umgegend in der Woche vom 16. bis 21. August wird vom öffentlichen Arbeitsnachweis Meißen -und Umgebung geschrieben: Ein Stanz- und Emaillierwerk hat die Aussperrung beendet und den Betrieb in beschränktem Maße wieder ausgenommen. Einige Maurer und Zimmerleute meldeten sich erneut erwerbslos. Mehrere Aushilfsstellen für ungelernte Arbeiter konnten besetzt werden. In der Stadt Meißen wurde an 935 Personen Erwerbslosenunterstützung gezahlt, in der Vor woche an 970 Personen. Im übrigen Bezirk erhielten 697 Unter stützung, in der Vorwoche ebensoviel. Die Gesamtzahl der Er werbslosen in der Stadt Meißen betrug 1227 gegenüber 1263 in der letzten Woche. Im übrigen Bezirk betrug sie 1014, in der Vorwoche 1064. Die Zahl der Kurzarbeiter im gesamten Bezirk betrug rund 300. „Fort mit den Drachen aus der Nähe von Hochspannungs leitungen!" Mit dem Beginn des Herbstes, wenn der Wind über die Stoppeln weht und die Jugend ihre Drachen in die Lüfte steigen läßt, mehren sich wieder die Zeitungsmeldungen über leichte und schwere Änglücksfälle, die durch das Berühren der Hochspannungsleitungen verursacht worden -sind. Daher sei immer wieder darauf hingewiesen, daß nicht nur jede unmittelbare Berührung solcher Leitungen, sondern auch jede mittelbare durch Drähte, Peitschen, Schnüre und dergleichen schwere Unglücksfälle und unter Umständen den Tod eines Menschen herbeiführen kann. Das gilt besonders auch von der Verbindung von Kindern und sonstigen Personen mit Hochspannungsleitungen durch Drachen schnüre, die bei ihrer Berührung mit spannungsführenden Dräh- wn den Strom -zur Erde leiten, wodurch der, der die Schnüre hält, tödlich getroffen oder aber auch in anderer Weise körperlich au, das schweste geschädigt werden kann. Daher müssen die Kinder durch ihre Eltern und Lehrer immer wieder auf diese Gefahren hingewiesen und vor jeder .unmittelbaren oder mittelbaren Be rührung von Hochspannungsleitungen gewarnt werden; besonders ist das Steigenlassen von Drachen in der Nähe solcher elektrischer Leitungen unter allen Umständen zu untersagen. Natürlich ist auch jeder Versuch, Hochspannungsmaste zu erklettern, um an die Leitungsdrähte heranzukommen, mit Lebensgefahr verbunden. Auch die Berührung von etwa 'herabhängenden Leitungsteilen ist unbedingt zu vermeiden, da sie noch Spannung führen können. Je mehr man sich der Selbstverständlichkeit bewußt wird, daß man einer Starkstromleitung — die übrigens mit den besten Schutz mitteln versehen und hoch und sicher -genug angebracht ist, um Men ch und Tier vor ihrer Berührung mit ihr zu bewahren — n-ckt zu nahe kommen darf, umsomehr werden ihre Gefahren ein geschränkt werden und die Ziffern der durch den elektrischen Strom weile? sinlen. Die N-Ülage der sächsischen La?dwktschast Allenthalben werden Klagen laut über die trostlose Wirt,chaftslage in der sächsischen Landwirtschaft. Ein besonders bezeichnender Hall spielte sich dieser Tage bei einer vorgenommenen Versteigerung von Feldfrüchten eines in Kleinwaltersdorf in Konkurs geratenen Wirtschaftsbesitzers ab. Die Gesamtfläche seiner.Pachtung um faßt 14 Scheffel, wofür im Durchschnitt pro Scheffel 33 Reichs mark Iahrespachtzins zu zahlen find. Der Erlös der Versteige rung brachte nun den Gesamtbetrag von 347 Reichsmark.,Be denkt man, daß neben dem Pachtzins noch verausgabt wurden 175 Reichsmark für Saatgut, 180 Reichsmark für Kunstdünger, 280 Reichsmark für Gespanne und Arbeit, so ergibt sich eine Ausgabe pro Scheffel von rund 78 Reichsmark, der als Ein nahme die Summe von rund 25 Reichsmark gegenübersteht. Da- iu kommen noch die Kosten für das Bergen der Ernte. Daß könn Umständen sächsische Bauern nichts mehr kaufen verzweifeln möchten, dürfte gerade nach einem sol- Äeispjel weitesten Kreisen erklärlich werden. Um die Festlegung des Osterfestes. Die Verkehrsmission des Völkerbundes beschäftigt sich mit der Frage der Festlegung des Osterfestes. Wie verlautet, ist der erste Sonntag im April in Aussicht genommen. Die Kommission sei mit diesem Vorschlag bereits an die zuständigen Behörden der einzelnen Regierungen herangetreten. Der Termin des Pfingstfestes soll in entsprechender Weise festgelegl werden. Rund 12 Millionen Hochwasserschäden in Sachsen. Die Ge samtsumme der angemeldeten Schäden vom Hochwasser im Juli und August dieses Jahres beträgt rund 12 Millionen Reichsmark. Diese Summe ist von der sächsischen Regierung beim Reich ange meldet worden. Ueber die -anteilige Uebernahme der Kosten schwe ben noch Verhandlungen. Einstweilen sind vom Reich 400 000 Reichsmark und vom Freistaat -Sachsen 800 000 Reichsmark als Darlehn zur Verfügung gestellt worden. Diese 1,2 Millionen Reichsmark machen-den zehnten Teil der angemeldeten Summe aus und sind im voraus bewilligt worden, um der dringendsten Not abzuhelfen. Nach einem Landtagsbeschluß sind den Geschä digten gegen mäßige Verzinsung auf 1-L Jahre und im Falle besonderer Bedürftigkeit auch -Zuschüsse zu gewähren. Inwieweit die angemeldeten Schäden anerkannt werden und in welchem Maße die Regierung von ihrem Rechte, anstatt Darlehen -Zu schüsse zu geben, Gebrauch macht, ist zurzeit noch Gegenstand der Erörterung. Auf jeden Fall kann erwartet werden, daß die Re gierung alles tun wird, um trotz der gespannten -Finanzlage die berechtigten Forderungen der Hochwassergeschädigten zu er füllen. Seffeml. Arbeilsmchmels KW». kW. LMMWftWe Arbeitnehmer! Benutzt bei Stellenwechsel nur ben öffentlichen Arbeitsnachweis 320 Waffenscheine in Sachsen ausgegeben. Die „Sächsische Staatszeitung" beschäftigt sich mit einem Artikel der „Vvlks- stimme", indem erneut behauptet wird, daß der Innenminister Müller und der Kreishauptmann Buck in Dresden die Klein kaliberbewegung unterstützt und wohlwollend gefördert hätten durch das massenweise Ausstellen von Waffenscheinen. Dem gegenüber stellt die „Sächsische St-aatszeitung" fest, daß bisher insgesamt 320 Waffenscheine für Kleinkalibersport in ganz Sach sen ausgestellt worden sind: Kreishauptmannschaft Bautzen 69, Chemnitz 25, Dresden 45, Leipzig 79 und -Zwickau 73; Polizei präsidium Chemnitz —, Dresden 11, Leipzig 11 und Polizeiamt Plauen i. V. 7. Das Regierungsorgan bemerkt dazu, damit seien die ganzen Angriffe der sozialdemokratischen Presse gegen den Innenminister und seine parteipolitischen Freunde als eine auf Unwahrheit und Hemmungslosigkeit -gestützte Agitationsmache -ent larvt. Bekämpfung der Bisamratte. Wie die Pressestelle der Land wirtschaftskammer mitteilt, nimmt die Plage der Bisamratte von Jahr zu Jahr mehr überhand. Die Tiere haben durch ihre Wühltätigkeit auch in Sachsen verschiedentlich Teich-, -Graben- und Straßendämme zum teilweisen Einsturz gebracht. Die Staatliche Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden-A., Stübelallee 2, läßt demnach in den meist bedrohten Landesteilen Ortsbesichtigungen vornehmen, die verbunden sind mit der Vorführung von Radikal- vertilgungsmaßnahmen. Anträge auf Abhaltung derartiger Be sichtigungen und Unterweisungen werden seitens stärker bedrohter Gemeinden von der Hauptstelle jederzeit entgegengenommen. Regimentsgeschichte des Infanterie-Regiments 351. In der Sammlung „Erinnerungsblätter deutscher Regimenter", 'herausge geben vom Reichsarchiv, erscheint in Kürze ein Band: „Geschichte des Infanterie-Regiments 351,1914—18". Bearbeitet auf Grund der Meldungen, Befehle, Karten und Berichte von Horst -Geipel (Chemnitz), Leutnant -der Reserve beim 1. Batl. I.-R. 351 (von 1914—18 beim Regiment gewesen). Dieses Buch ist zum Vor zugspreise von 7 Reichsmark durch die Geschäftsstelle des „Lan desverbandes ehemaliger 351er", Dresden, Reichahnstraße 2, zu beziehen. Der Winterfahrplan. Die erste Winterausgabe 1926/27 sowie die Sonderausgaben der drei ersten Teile des Neichskursbuches mit den am 3. Oktober in Kraft tretenden Winterfahrplänen werden pünktlich am 1. Oktober er scheinen. Auf Wunsch der Bezieher sind in die Sonder ausgaben sie Zufahrtsstraßen und Übergangssahrpläne ausgenommen worden. Vorläufig keine Änderung der Fernsprechgebühren. Von industrieller Seite ist an die Verwaltung der Reichs post mit dem Wunsch herangetreten worden, eine Umge staltung der Fernsprechgebühren herbeizuführen, dergestalt, daß für die stark sprechenden Teilnehmer eine finanzielle Entlastung entsteht, während die wenig sprechenden Fern sprechteilnehmer höher belastet werden. Wie von unter richteter Seite hierzu verlautet, hat die Verwaltung der Reichspost einen Arbeitsausschuß mit der Prüfung dieser Fragen beauftragt. Die Reichspostverwaltung wird über die Angelegenheit erst nach der Untersuchung des Arbeits ausschusses beschließen, so daß für das laufende Jahr keine Mderung der Fernsprechgebühren mehr zu erwarten ist. OI Postverkehr mit der Südafrikanischen Union und der Türkei. Vom 1. September an werden Postanweisungen zwischen Deutschland und der Südafrikanischen Union nicht mehr durch Vermittlung von England, sondern unmittel bar ausgetauscht. Die Vermittlungsgebühr der britischen Postverwaltung fällt daher von dem genannten Zeitpunkt an weg. Weiter sind vom 1. September an auch tele-, graphische Postanweisungen im Verkehr mit der Südafri kanischen Union zulässig. Der Absender kann dem Über weisungstelegramm eine kurze Mitteilung für den Emp fänger in deutscher, englischer oder französischer Sprache hinzufügen lassen. Im Verkehr mit der Türkei sind vom 1. September an geschlossene Briefe mit zollpflichtigem Inhalt zugelassen. Die Sendungen müssen mit dem vor geschriebenen grünen Zettel gekennzeichnet werden. Vereinskalender Sängcrortsgruppe. Freitag im ,-Löwen". Verein für Handel und Gewerbe. 26. August abens 8 Uhr im „Amtshof" Mitgliederversammlung. Turnverein D. T. Wilsdruff. 27. August abends 8 Uhr in der „Tonhalle" Schwimmabteilung. Handwerker. 30. August 5 Uhr nachmittags Sprechtag im ,-Löwen". Wetterbericht. Gemäßigte Temperaturen, wechselnd bewölkt, zur Unbestän digkeit neigend, höhere Lagen lebhafte westliche bis nordwestliche Winde. Allgemeiner Witter ungsch ar akter für die näch st e n Tage: Keine durchgreifende Aenderung. z Sscdlen una NsGdsrlGsN > Starbach bei Nossen. (W i ed e r s e h e ns f ei e r.) Es wird hiermit nochmals auf die hier am 5. September dieses Jahres stattfindende Wiedersehensfeier des 23. Armierungs bataillons empfehlend hingewiesen. Es wird nochmals gebeten, daß jeder Teilnehmer sein Erscheinen umgehend bei Kamerad Kaufmann Paul Münch, Rüsseina, Post Starbach, anmeldet, da mit eine Uebersicht über die Beteiligung -geschaffen werden kann. Neugersdorf. (Unfall.) Am Sonnabend nachmittag hatte das 19jährige Dienstmädchen Frieda Locke aus Cunewalde, das sich hier in Stellung befand, mit einem elektrischen Bügeleisen Wäsche gebügelt und beim Verlassen des Zimmers vergessen, den Steckkontakt aus dem Bügeleisen zu nehmen. Infolge Ueber- hitzung wurde Kurzschluß hergestellt und beim Wiederanfassen des Bügeleisens erlitt das Mädchen einen elektrischen Schlag, der zum Tode führte. Roßwein. E i n e e i g en a rt ig e A n g e l eg e nh e i t be schäftigte den Leipziger Kreisausschuß: In Roßwein hat der Tischlermeister Braune für seine eigene Beerdigung einen Sarg aus schweren Eichenpfosten hergestellt und in seinem Testament bestimmt, in diesem Sarg beerdigt zu werden, was auch geschehen ist. Die Gemeinde Roßwein, in der die kostenlose Totenbestattung eingeführt ist, hat wegen des „Prunksarges" bei der Beerdigung die kostenfreie Bestattung abgelchnt mit der Begründung, daß es sich in diesem Falle um eine ,/bessere Beerdigun-gsform" gehandelt habe. Hiergegen richtete sich der Rekurs der Witwe Braune, dem vom Kreisausschuß stattgegeben wurde. Wenn ein Tischler für sich selbst einen Sarg angefertigt habe, so könne man deshalb nicht gleich von einer ,-besseren" Beerdigungsform sprechen. Zu beachten sei ferner, daß der Tischler seinen Sarg schon vor dem Inkrafttreten des Ortsgesetzes über die kostenlose Totenbe- stattung angefertigt hatte. Man könne auch nicht, weil der Tisch lermeister zu seinem Sarge Eichenholz verwendet habe, deshalb von einem Prunksarg sprechen, wie der Gemeinderat den Sarg bezeichne. Frankenberg. (Ein Opfer des Linksfahrens.) Ein in der Freiberger Straße wohnender Angestellter der Spinne rei Sachsenburg fuhr Dienstag morgen auf der linken Straßen seite nach seiner Arbeitsstelle. In der Nähe des Wasserhäuschens auf der Sachsenburger Straße kam ihm ein vorschriftsmäßig fah render Motoradfahrer entgegen. Durch den Zusammenstoß wurde der Radfahrer vom Rad geschleudert und erhielt hierbei einen Bruch des linken Schlüsselbeines sowie Hautabschürfungen an den Beinen. Ferchhelm. (2 0 0 jähriges K ir ch e n j ub i I ä u m.) Unsere vom Erbauer der Dresdner Frauenkirche, Ratszimmer meister Bähr, im Jahre 1726 errichtete Kirche, die zu den schön sten des oberen Erzgebirges gehört, begeht demnächst ihr 200- jähriges Jubiläum. Land-esbischof D. Ihm-els hat die Festpredigt übernommen. Au-e. (S ch -a d -e n f e u e r.) In der Nacht zum 24. August brannte in Alberoda die dem Landwirt Walter Leichsenring ge hörige Scheune nieder. Dadurch wurde die gesamte Ernte sowie landwirtschaftliche Maschinen und Geräte vernichtet. Ein Feuer wehrmann erlitt eine so starke Gasvergiftung, daß er sofort ärzt liche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Als Ursache des Feuers kommt nur Brandstiftung in Frage. Eibenstock. (Entdeckte alte Stollen.) Im benach barten Wolssgrün wurden bei Ausschachtungsardeiten -Spuren alten Bergbaues, der seit gegen 200 Jahren erloschen ist, gefun den. Bei der Schleiferei am Bahnhof Wolfsgrün legte man drei Stollen bloß. Der eine geht schräg nach unten, wahrscheinlich die Einfahrt, während die zwei anderen in nördlicher Richtung verlaufen; bei dem einen von diesen geht nach 40 Metern ein anderer Gang ab. Die Verschalung der Gänge ist allerdings -zum größten Teile verfault. Hohenstein-Ernstthal. (D er O chs e a uf dem W o ch en - markt.) Während des Transportes durch einen Altstädter Fleischermeister befreite sich plötzlich ein Ochse und raste wütend von der König-Mbert-Straße durch die Moltkestraße nach dem Altmarkte, auf dem gerade der Wochenmarkt im besten Gange war. Es setzte eine wilde Panik ein, und schreiend flohen Käu fer und Verkäufer von dem eben noch so friedlichen und plötzlich so gefährlich gewordenen Orte. Zum Glücke gelang es einem be herzten Fleischer, das erregte Tier aufzuhalten und wieder in Fesseln zu legen, so daß die bedrohliche Situation bis auf die zertretene und zerstampfte Marktware völlig harmlos ausklang. Hohenstein-Ernstthal. (Tödlicher Unfall.) Als sich im Hartiggrund eine Anzahl Männner mit Kugelstoßen betätigten, verfehlte die Kugel einmal ihr Ziel und traf den Werkmeister Kreitenmeier so unglücklich an den Kopf, daß das Gehirn bloß- gelegt wurde. Der Schwerverletzte wurde in das Näbensteiner Krankenhaus übergeführt, wo er bald nach der Einlieferung verstarb. Falkenstein. (Aufgeklärte Mordtat.) Am 12. Juli d. I. wurden in einem der Thoreyschen Teiche hier ein Zwillings kinderpaar (Knaben) in einem Karton verpackt tot aufgefunden und hierauf ein Ehepaar, in der Friedrich-August-Straße hier wohnhaft, gefänglich eingezogen. Während der Ehemann bereits vor vier Wochen -aus der Haft entlassen wurde, ist jetzt auch die Ehefrau, Mutter von sechs Kindern, wovon das jüngste Kind 2-- Jahre alt ist, aus der Haft entlassen, da der Sachverhalt aufgeklärt ist und Verdunkelungsgefahr nicht mehr besteht. Plauen. (Ein Anschlag bei Plauen.) In der ver gangenen Nacht wurde von unbekannten Tätern in Klein-Friesen bei Plauen eine etwa vier Meter lange und zehn Zentimeter starke Hol-zstange quer über die Straße gelegt, offenbar in der Absicht, den Verkehr zu gefährden. Ein Motorradfahrer bemerkte zum Glück das Hindernis noch rechtzeitig. Die Nachforschungen nach den Tätern sind im Gange. Plauen. (E rd stö ß e.) In der Nacht zum Mittwoch zwi- chen 0,3 und 3 llhr wurde im Vogtlande mehrmals ein unter- rdisches wellenförmiges Schwanken in der Richtung von Süd westen nach Nordostcn wahrgenommen. Der Seismograph -ver zeichnete einige Erdstöße. Leipzig. (Das Geständnis des Mörders.) Der Mörder Hahn, der die schwere Bluttat in Liebertwolkwitz be ging, worüber gestern berichtet wurde, hat heute nach stunden- angcm Verhör gestanden, die Tat begangen Zu haben. Er schil- )erte den Vorgang wie folgt: Er habe mit seiner Frau, wie be reits erwähnt, in sehr unglücklicher Gemeinschaft gelebt. Seine Ehe sei eine Hölle -gewesen, denn d e Streitigkeiten hätten kein
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