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Wilsdruffer Tageblatt : 02.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192609020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260902
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-02
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.09.1926
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geschoren. Für zarte Hunderassen tfl dieses Mittel nicht empfehlenswert, man verwende bei diesen lieber eine der zahlreichen Parasitenseifen. Die Haarlinge, dis bei Hunden, Pferden, Rindern, Katzen, Ziegen und Schafen vor kommen, sind 1 bis 2 mm lange, gelbe Insekten mit dreieckigem Kopf. Sie emähren sich von Haaren und Hautschuppen und kriechen meist lebhaft in den Haaren umher. Sie veranlassen heftiges Kratzen und Scheuern, so daß es zur Entstehung eines Ekzems mit Schuppenbildung kommt. Die Lausfliegen kommen beim Pferde und Schafs vor. Die Schaflausfliege wird im Volksmund Tecks genannt. Die Pferdelaus fliegen sitzen in der Umgebung des Schwanzes und des Asters, auch am Unterbauch und beun ruhigen die Tiere durch ihr schnelles Hin- und Herlaufen. Die Schaflaussliegen kommen vor wiegend bei Weideschafen vor, auf welchen sie Blut saugen; sie erzeugen ein lebhaftes Juck gefühl, so daß die Schafe durch Scheuern ost den Wollstapel beschädigen. Durch die Entleerungen der Schmarotzer wird die Wolle oft grün gefärbt. 4- bis bprozentigs Tabak-Abkochung beseitigt diese unangenehmen Plagegeister. Dis Vogelmilbe lebt meist aus Hühnem, Tauben, Schwalben und Stubenvögeln, sowie in deren Ställen und Nestern. Bei Nacht begeben sich diese punktgroßen blutroten oder braunroten Milben aus die in ihrer Nähe befindlichen Haus tiere (Rinder, Pferde, Hunde, Katzen), wo sie sich auch dauernd niederlafsen können und starken Juckreiz verursachen und Hautausschläge erzeugen. Man findet die Milbe namentlich in der Mahne, an der Schwanzwurzel und im Schopfe. Die Behandlung besteht in Waschungen mit Kreolin- Wasser (1 Müffel voll Kreolin auf 1 Liter Wafser) und in einer gründlichen Reinigung des Stalles und der Nester (auch Schwalbennester!). Die Zecken sind große, milbenähnliche In fekten, die sich in Wäldem, Büschen und im Grase aushalten. Am bekanntesten und gefürchtetsten ist die Rinderzecke, die sich in die Haut der Rinder bohrt und durch Blutsaugen bis zur Größe eines Haselnußkems anschwillt. Die Rinderzecken und chre Larven sind insofern gefährlich, weil sie den Erreger des Blutharnens (Weiderot, Rotnetzen) von den kranken Tieren auf gesunde übertragen und so große Verluste in der Herde verursachen können. Deswegen müssen die Rinderzecken mit allen Mitteln vertilgt werden. Man lese sie vom Körper der Rinder ab und verbrenne sie. Fest- gefogene Zecken kann man ebenso wie die Hunde zecken (Holzböcke) durch Betupfen mit Petroleum zum Verlaffen des Tieres nötigen. Niemals reiße man sie mit Gewalt heraus, da der Kopf dann in der Haut stecken bleibt und zu eiternden Wunden Veranlassung gibt. Das Vieh ist von den verdächtigen Buschweiden natürlich sern- zuhalten und eventuell gegen Blutharnen (Hämoglobinurie) zu impfen.' Die Herbstgrasmilbe, die sich im oürren Grase, im schnittreisen Getreide, in Holunder- und Johannisbeersträuchern aushält, kann auch mitunter aus Hunde und Pserds gelangen und einen pustulösen Hautausschlag, besonders am Kopf, an der Schnauze, an den Ohren und Augen lidern Hervorrufen. Der Ausschlag läßt sich durch Einreiben mit Kreolin-Glyzerin leicht beseitigen. wie schütze ich die Milch vor dem Sauerwerden? Von Oberinspektor I. F. in Tilsit. Neben der Wärme im Sommer und ver ungenügenden Milchabkühlung gibt in der Haupt sache die Unsauberkeit beim Melkgeschäft die größte Veranlaffung zu Klagen über sauer gewordene oder sonst minderwertige Milch. Diese Klagen treten zu häusig und berechtigt, aber auch nach der Weidezeit, also im Stall, nm: allaemein iß bier die Unsauberkeit noch größer, jedoch ist dann die Entwicklung für Bakterien und somit für den Säureprozeß nicht mehr so günstig, man fühlt sich beruhigt und doch ist und bleibt eine solche Milch und deren Produkt mangelhaft. Jeder Landwirt sollte sich nur einmal überzeugen, welche Mengen an Schmutz die Molkereien täglich abnehmen müssen, und wer auch da mißtrauisch rst, soll sich nach dem Zentri fugieren die zu säubernden Teile der Zentrisuge in der eigenen Wirtschaft ansehen, und eine un widerlegbare Wahrheitsbestätigung liegt vor Wir müssen also bestrebt sein,' diesem Übel ab zuhelfen. Die Kannen, Eimer, Siebe, Bürsten ufw. werden peinlich sauber gewaschen, die Euter der Kühe ebensalls gesäubert, die Hande der Melker ersahren die übliche Reinigung in hierzu bereitstehenden Eimern oder dergleichen und das Melkgeschäst beginnt. Dies alles trisft allerdings' in Betrieben zu, die wirklich exakt vorgehen, was gewöhnlich leider nicht der Fall ist; und doch ersordert speziell die Mlchgewinnung die größte Sauberkeit und Eigenheit. Maß gebende und darin vorbildliche Staaten, wie Dänemark, Schweden und die Schweiz, haben auch längst erkannt, daß wirklich gute Milch- prooukte nur aus einwandfreier, das heißt vor allen Dingen sauberer Milch, hergestellt werden können. Diese Produkts sind dann aber auch erstklassig und erzielen entsprechende Preise. In Berlin z. B. sagt sich jeder Praktisch denkende Mensch, ich zahle lieber 20 bis 30 Psennige je Pfund sür dänische Butter mehr, als daß ich die gar nicht haltbare deutsche Landbutter kaufe. Ja selbst die kleinen Randstaaten, wie Lettland und Estland, liefern bessere Butter als wir. Die schlechte Haltbarkeit unserer Butter, und das muß ich immer wieder betonen, wird aber nur durch Unsarckerkeii beim Melkgeschäst bedingt. Beim Melken findet man fast überall zur Säuberung der Mclkerhände, wie erwähnt ein Gefäß mit Waffer vor. Angenommen, der Melker ist auch wirklich gewissenhaft und säubert sich nach jeder ausgemolkenen Kuh die Hände. Doch bereits nach der ersten Kuh ist das Wasser im Eimer schon unsauber, bei der dritten und vierten sogar jauchig. Aber auch nur das unsauber gewordene Wasser genügt schon, um der Milch Bakterien zuzusühren, die den Säureprozeß der Milch ungünstig bestimmen. Der Melker wird bestimmt nicht nach einmaliger Benutzung des Kaschwassers dieses ausgießen und srischcs besorgen, denn dazu mangen es ihm auch an Zeit, gewöhnlich benutzt er es sür 15 bis 20 oder gar noch mehr Kühe und kommt dann mit diesem nunmehr jauchigen Wasser mit den Eutern der nächsten Melkkühe in Berührung, und schon ist die Milch verdorben und Nackenschläge, ob direkter oder indirekter Art, sind unausbleiblich. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß durch diese Methode sehr, sehr viele Euterkrankheiten weitgehendste Verbreitung gesunden haben. Um allen diesen Schwierigkeiten zu ent gehen, benutze ich schon seit langer Zeit einen Wasserapparat, der es ermöglicht - unabhängig von Wasserleitungen usw. — stets frisches, also unverbrauchtes Wafser ans bequeme und einfache Art zu haben. Dieser Apparat (Behälter) kann überall angebracht und wieder entfernt werden, er saßt etwa 8)4 Liter Wafser, und reicht diese Menge sür ungefähr SO Reinigungen, also für SO Kühe aus. Erhältlich ist dieser wirklich praktische Apparat bei dem „Deutschen Aequator-Vertrieb" in Tilsit (Osipr.), Goldschmiedes!!. 14 (er kostet 17 bis 18 Mark). Neben Stal! und Weide findet dieser Apparat in allen Landhaushaltungen ohne Wasserleitung, und zwar in Küchen, Toiletten, Badezimmern usw., sehr praktische Verwendung und erfreut sich auch durch sein gefälliges Aus sehen bei unsern Haussrauen großer Beliebtheit. Es märe sehr nützlich, auch unsere Melker mit diesem Artikel bekannt zu machen, denn häusig missen diese gar nicht, daß die ständige Hündejüuberung heim Melken — in auch ständig sauberem Wasser — mit die größte Rolle spielt. So manche unliebsame Auseinandersetzung kann bei gewissenhafter Befolgung vermieden werden. vom deutschen Seidenbau. Bei der heutigen Notlage der deutschen Wirt schaft, mit dem Gespenst der Arbeitslosigkeit im Gefolge, muß jedermann an die Erschließung neuer Erwerbsquellen mithelfen. Reparations zahlungen lind drückende Steuern verhindern eine Neubildung des in der Inflation geschwundenen Kapitals noch auf Jahre, wenn es nicht gelingt, die Passivität der Handelsbilanz durch neue Eigenproduktion zu beheben. Stark beeinflußt wird die Passivität durch die Einfuhr von Seide, einem namentlich für die Industrie unentbehrlichen und unersetzlichen Artikel. Jährlich wandern über 300 Millionen Mark ins Ausland, die sich Deutschland durch den Eigenbau von Seide leicht erhalten könnte. Durch deren Ausfuhr könnte das Volksvermögen sogar noch beträchtlich vermehrt werden, wenn der Seidenbau von Anfang an auf breiteste Grundlage gestellt würde. Es wird allerdings von gewisser Seite, namenk- lich von Krefelder Kreisen, vor der Wieder- einführung des Seidenbaues in Deutschland ge warnt und versucht, ihn zu unterbinden. Die Gegenströmungen haben jedoch stark egoistische Färbung, weil sie meist vom Seidenimport aus gehen, der selbstverständlich seine bedeutenden Gewinne aus der Einfuhr von Seide gefährdet hält. Erfreulicherweise fallen diese Warnungen auf wenig fruchtbaren Boden, denn in allen Teilen Deutschlands sind ernsthafte Bestrebungen für die Wiedereinführung des Seidenbaues in größerem Umfange im Gange, und verschiedene Regierungen unterstützen in Anbetracht der volks wirtschaftlichen Beoeutung des Seidenbaues diese Bemühungen durch finanzielle Bereitschaft. Wer Seide bauen will, soll sich deshalb durch ge legentliche Urteile von Mießmachern nicht beein flussen und wankelmütig machen lassen; denn Friedrich der Große hat bereits vor 170 Jahren die Durchführbarkeit des Seidenbaues bewiesen und ihn in großzügiger Weise gefördert. Wenn der Seidenbau in Deutschland wieder zurück-^ gegangen ist, so ist dies allein im ungesunden Nach wuchs begründet, der in falscher Erkenntnis durch gesetzgeberische Maßnahmen geradezu erzwungen wurde, indem man nur diejenigen Kokons zur Nachzucht verwenden ließ, die sür die Seiden gewinnung unbrauchbar waren. So erhielt man von vornherein kranke und schwächliche Nach kommenschaft. Über die dadurch später auf getretenen Krankheiten und Seuchen, sowie deren Bekämpfung war man damals noch nicht unter richtet. Heute aber sind durch die Bakteriologie die Mittel zur wirksamen Bekämpfung gegeben, so daß der Seidenbau durchaus erfolgversprechend durchzuführen ist. Das seidenbautreibende Aus land weiß dies auch ganz genau. Denn einmal hat es bereits die viel versprechenden Anfänge des deutschen Seidenbaues durch den Aufkauf von Maulbeerplantagen und deren Abholzung unterbunden, und heute urteilt es selbst, daß, wenn Deutschland eine führende Rolle im Seidenbau einnehmen sollte, es dies nicht der Fähigkeit seiner Bewohner, sondern nur den günstigen klimatischen Verhältnissen zu verdanken habe. Der Seidenbau selbst ist reine Tierpflege und für Deutschland bloße Futterfrage. Wie jedes Tier, beansprucht die Seidenraupe gutes und reichliches Futter. Als einzige Nahrung nimmt sie Maulbeerlaub zu sich. Jeder Züchter muß daher zunächst die nötigen Maulbeeren anpflanzen. Diese beanspruchen nicht etwa guten Ackerboden, sondern gedeihen auch auf dürftigem Grund, so daß Brach- und Ödland nutzbrigend zu verwerten sind. Erst nach Lösung der Futterfrage kann mit dem Seidenbau begonnen werden. Er wird in den Sommermonaten, etwa von Mitte bis Ende September, durchgeführt. Je nach vorhandenem Futter lassen sich in der Saison bis zu zehn Zuchten aufziehen. Die hierfür nötigen Arbeiten sind so einfach und leicht, daß sie von jeder Frau, sogar von Kindern und körperlich Beschädigten ohne Anstrengung zu verrichten sind, zumal bk Zucht nur im Zimmer betrieben wird, sofern dies nur luftig, rein, trocken und im Bedarfsfälle heizbar ist. Für Alt- und Kleinrentner, Kriegsbeschädigte, kindereichck Familien, Erwerbslose usw. eröffnet sich im Seidenbau ein durchaus selbständiges lucht lohnendes Feld der Betätigung. Denn eine einzelne Person kann ohne fremde Hilfskraft in rund vier Monaten 800 bis 900 Mark verdienen, da die Pflanzen alljährlich mehr Laub ansetzen und des halb Zuchten in immer größerem Umfange gestatten. Über die Anlage von Maulbcerpflanzungen sowie über alle weiteren den Seidenbau be treffenden Fragen gibt Herr Hans Hoheit, Dessau, Schloßstraße S, jederzeit bereitwilligst Auskunft. Den Anfragen ist Rückporto beizusügen. Neues aus Stall und Hof. Das Anspannungsalter für Kaltblüter ist in Ostpreußen, wo bekanntlich neben dem Warm blut auch Kaltblut gezüchtet wird, in bäuer lichen Wirtschaften schon mit U/s Jahren. Sehr vorsichtig wird das Fohlen dort vom Bauern schon in so jugendlichem Aller zur Arbeit ver wendet, um im Winter wieder voll als Fohlen behandelt zu werden. Im Frühjahr wird dann der Zweijährige wieder angespannt. Man hat dort befunden, daß bei diesem Verfahren die Muskeln schon beizeiten geübt und gekräftigt werden, -ohne daß dabei die freudige Entwick lung gestört wird. Auf den Gütern hingegen, die nur mit fremdem Personal arbeiten, erfolgt die Anspannung ein volles Jahr später. M. W. Weiteres zur Bekämpf>mg des jLchwcine- Rotlanfes. Kürzlich war in den Spalten dieser Zeitschrift unter den Bckämpsungsmitteln dieser gefährlichen Krankheit ausgesührt, daß die Ver abfolgung von halbfester Buttermilch ein aus gezeichnetes Schutzmittel gegen Rotlauf sein soll, weil ihr starker Säuregehalt die Bakterien in ihrer Entwicklung hemmt und bei längerer Ein wirkung sogar abtötet. Hierzu schreibt nun eine Laudwutsfrau ungefähr folgendes: Bor mehreren Jahren bekamen unsere Leiden Schweine Rotlauf, das eine sogar so schlimm, daß wir an seinem Auskommen zweifelten. Die Schweine erhielten saure Milch und Salat und wurden mit Brenn nesseln zugedeckt. Beide Schweine sind wieder völlig gesund geworden. Das schwerkranke blieb freilich etwas zurück, trotzdem hat es sich noch sehr heransgemacht. Jedoch wurde beim Schlachten im Schlachthof die Lunge verworfen. Das andere L-chwein aber war als ganz gesund be funden worden. Vielleicht melden sich noch weitere Leser mit ihren schätzenswerten Erfahrungen zum Segen ihrer Berufsgenossen. Ew. Pslanzenvergistungen bei Gänsen. Alljähr lich zu En!Le des Frühjahrs hört man über Gänfcftevben. Die Tiere werden steif, können nicht gehen, zeigen überhaupt krampfartig« Lähmungen und sterben dann schnell. Dian war lange im unklaren darüber, welches die Ur sache dieser so rasch zum Tode führenden Krankheit sei. Heute wissen wir, daß es sich um eine Vergiftung durch eine Pflanz« handelt. Die in Betracht kommende Pflanze ist eine Kruzifere, die in einigen Gegenden Deutsch lands vorkommt und dort die Haltung der Gänse in freier Weide sehr erschwert. Im Volksmunde heißt die Pflanze auch Gänse sterbe, Strrbekraut, SchoteNdotter oder Schöte- rich. Der botanische Name dieser Pflanze ist Oryslmum crepeckikolium. Sie wird von den Gänsen sehr gern gefressen. Schon ein kleines Blättchen wirkt tödlich für ein- Gänschen. Ver suche haben ergeben, daß auch Kaninchen und Meerschweinchen sehr leicht an der Vergiftung sterben. Hühnern schadet das Gift anscheinend nicht. Die Pflanze hat einen bitteren Ge schmack. Die mittelgroßen Blüten sind goldgelb bis gelblich-weiß. Standorte find Wmränder, Zäune, Aecker usw. Blütezeit von Mai bis zum Herbst. Wo di« Pflanze vorkommt, da soll man Gänf-e nicht frei weiden lassen, da dann Verluste unausbleiblich sind. —r. Z« f«ttr Stubenvögel singen gewöhnlich nicht. Ern Vogel im normalen Zustande hat eine oolke, runde und fleischige Brust, ein geringer Fettansatz ist nicht nachteilig. Er scheint Brust und Bauch aber in Fett ein- gehüllt, so ist der Vogel zu fett. Fehlt aber jeder Fettansatz, ist der Fleischanfatz an der Brust nur gering, so ist der Bogel zu mager. Zu feste Vögel fallen einen geräumigen Käfig haben, in dem die Sprunghölzer recht weit von «tnander sich befinden. Der Vogel muß Bewegung haben. Man reiche auch viel Obst und Grünkraut. Ist der Vogel zu mager, dünn süttere man gut, sehe auch darauf, daß keine Milben vorhanden sind. Solche sind oft der Grund. Vögel mit Milben behandle man mit einer fünfprozenstgen Mordaxlösung, die man unter di« Federn streicht. Mordax ist und schmiert nicht. Kl. Neu:2 aus §e!d und Garten, Treibhaus und BlumenZimmer. Die Wiese brauch! neben Stickstosi auch Phos phorsäure, um die Pflanzen zu stärkerem Wachs tum anzuregen. Durch die Stickstossdüngung ent steht auch ein eiweißreicheres Futter, das heute in unseren Stallungen, besonders im Milchviehstall, so stark benötigt wird. Vielfach glaubt man nun den Witsen durch Bewässerung und Bejauchung genügend Nährstoffe zugeführt zu haben. Das ist ein Irrtum. Das Bewässerungswasser ist in der Regel verhältnismäßig reich an Kali, Kalk und vielleicht auch an Stickstoff, hingegen recht arm an Phosphorsäure. Auch durch die Jauchedüngung wird der Boden zwar an Kali und Stickstoff, aber nicht an Phosphorsäure angereichert. Deshalb ist bei den stark bewässerten und brauchten Wiesen auch eine Düngung mit einem geeigneten Phosphat vorzunehmen. Dadurch kommt auch erst die Stick stoff- und Kalidüngung zur vollen Auswirkung. Ws. Cm praktischer Unkrautsaineufänger an Mäh maschinen. Ein solcher läßt sich, wie unsere Zeichnung angibt, in der Weise anbringen, daß man am Ende des Ablegetisches, wo die Garben abfallen, eine Dachrinne anbringt und sie mit einem Drahtgeflecht derartig überdeckt, daß zwar der Unkrautsamen in die Rinnen hineinfallen kann, das abgemähte Stroh aber drüber hinweggleitet. Diese einfache Vorrichtung macht sich glänzend bezahlt, denn selbst auf solchen Feldern, die dem Anschein nach nicht einmal besonders stark ver unkrautet sind, werden damit mehr als 20 ÜA Hederich und Ackersenfsamen und sonstige Unkraut samen ohne weitere Mühe vom Morgen gesammelt. Ist die Rinne voll, wird sie in einen Sack, der keine Löcher haben darf, entleert. vr. Ws. Das Auslesen des madigen Obstes sollte sobald wie möglich geschehen. Denn bleibt dieses einige Tage liegen, so schlüpfen die darin befindlichen Maden in den Boden und sorgen so für neue Vermehrung im nächsten Jahre. Sehr angebracht ist es, besonders bei Windstille, die Bäume von Zeit zu Zeit nicht zu stark zu schütteln, es fällt hierbei das angestochene Obst herunter. Zu be achten ist, daß schon viele Maden aus den an den Bäumen hängenden Früchten mittels Gespinst fadens zur Erde gekommen sind, die Frucht selbst fällt erst nachträglich ab. Hier ist somit das Schütteln von großer Bedeutung. Das auf gesammelte Obst ist, soweit es nicht verfüttert wird und für Wirtschastszwecke doch unbrauchbar ist, zu verbrennen oder mindestens '/, m tief zu vergraben. Rz. Ungeziefer im Komposthaufen. Zwischen die Komposterde gemengter gebrannter Kalk vernichtet schnell und sicher jedes Ungeziefer leben. Zugleich bewirkt der Kalk dis schnellere Verrottung der Bestandteile des Komposthaufens. Er verwandelt sich zu Kalkhydrat, zu Ätzkalk, der auch das zäheste Leben des Ungeziefers und die mit Vorliebe in den Komposthaufen gelegten Eier (z. B. Tausendfüßler) abtötet. K. I. Neues aus Haus, Rüche und Retter. Reinigen von Roßhaaren. Der Überzug wird aufgetrenni, die Roßhaare behutsam heraus- genommen, Haare und Überzug daraus tüchtig ausgeklopft. Die Roßhaare wandern darauf in ein großes Waschgefäß, werden mit heißem Wasser übergossen und darin kräftig gefpült. Es erfolgt ein mehrfaches Nachspülen in kaltem, reinem Wasser. Jetzt gibt man die Haare in einen Kessel mit kochendem Wafser, wodurch sie sich wieder kräuseln, legt sie darauf in einen Korb, läßt sie gut ablaufen und breitet sie schließlich im Freien aus, damit sie gründlich durchtrocknen. Ist das geschehen, werden die Roßhaare gründlich auf gezupft, was besonders gut wird, wenn die Haare von den Sonnenstrahlen noch warm sind. Geht das nicht, so erhitzt man sie partieweise im Rohr. Nach dem Aufzupfen haben die Haare das lockere Aussehen neuer Haare wiedergewonnen. Zu oft darf freilich ein solches Waschen nicht vorgenommen werden, da sonst das Roßhaar seine Elastizität verliert. M. T. Gerollter Rierenbralen. Aus einem Kalbs nierenstück läßt man sich vom Schlächter die Knochen, die man zur Suppe gut verwenden kann, lösen. Dann bestreut man das Fleisch auf der Innenseite mit tzalz, Pfeffer, seingehackten Sar dellen, ebensolchen Champignons oder Steinpilzen und Kapern. Nun wird das Fleisch zusammen gerollt, die Niere muß in der Mitte sein, und mit gebrühtem Faden umwickelt. In Butter, der man einige Speckscheiben beifügt, bratet man den Roll braten zu schöner Farbe, gibt eine Tasse saure Sahne dazu und vollendet die Soße in bekannter Weise. In Scheiben schneiden, mit Gemüse um legen oder Salat dazu reichen. E. S. Rumauflaus. 100 g Butter, 0» Psund seines Weizenmehl und Liter Milch rührt man aus gelindem Feuer zu einem Teige ab und laßt es abkühlen. Dann fügt man den Saft von zwei, dis abgeriebene Schale von einer Zitrone, Zucker nach Geschmack, 4 Eigelb, 1 Weinglas Rum und zuletzt den steifen Eierschnee hinzu. Backzeit ^5 Stunde in gefetteter Form bei mäßiger Hitze. E. S. kariosielspeife mit Schinken. 78 g Butter rührt man zu Sahne und fügt dann hinzu: ISO g ge riebene, gekochte Kartoffeln, 150 g in feine Streifchen geschnittenen Schinken, 4 Eigelb, das nötige Salz, ein wenig Muskatnuß und von 2 Eiern den Schnee. In einer ausgestrichcnen Form 1 Stunde backen. Dann stürzen, mit ge riebenem Parmesankäse bestreuen und mit brauner Butter übergießen. Dazu Salat. E. S. Bienenzucht. Der größte Schatz des Imkers ist sein mehr oder minder großer Vorrat an nusgebauten Naiurwaben, welche hauplfüchlich für die Honigräume Verwendung finden. Bei plötzlich eintretender Majfentrachl und gutem Wetter könnte der Ertrag manchmal ein größerer fein, wenn — eben der Imker über einen Vorrat an ausgebauten Naturwaben verfügte! Drese zugehan-gen, ersparen das mühsame Bauen und sind in wenigen Tagen gefüllt; während man auf diese Weise manchmal zweimal schleudern kann, find in dieser Zeit die Waben eist her- untergebant. Auf diese Art verstreicht viel Zeit in der nur manchmal Tage währenden! Haupttrachi. Halle darum der fortschrittlich gesinnte Imker immer auf einen möglichst großen Wabenvorrat! Diesen Besitz zu er halten, erfordert aber immerhin große Auf« merkfamkeit und Mühen. Solange sich die selben während des Sommers in den Völkern! befinden, ist man ihrer Wartung und Pflege überhoben. Im Herbst müssen jedoch dieselben aus den Völkern entfernt werden, um die nötige Wärme besser zusammenhalten zu können. Werden sie nun im Wabenschranke aufbewahrt, so ist trotzdem eine öftere Durch- schwefeiung nötig, um dieselben vor den Wachs-« motten zu schützen. Hängt man dieselben aber auf einen Hausboden an zugiger Stelle auf, so sind sie vor den Wachsmotten meist geschützt. A. H. Ncparaturen am Vienenhanje besorge man am besten im Spätherbste, bzw. noch vor Ein tritt der völligen Winterruhe. Nimmt man solche zur Unzeit im Winter vor, so wird durch das Hämmern, Pochen usw. oftmals diq Winterruhe unferer Bienen empfindlich gestört, was sich in mehr oder weniger starkem Ab stiegen bei schlechter Witterung bemerkbar macht, wobei viele umkommen und eine uner* wünschte Dolksfchwächung Lie Aolge ist. A.L»
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