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Wilsdruffer Tageblatt : 14.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192608148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260814
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-14
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.08.1926
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i. Frankrem- produzlert Nttlllonen Tonnen Roh eisen, verbraucht aber nur fünf Millionen Tonnen. Es soll daher ein Abkommen über die A u s f u h r v o n R o h- eisen aus Lothringen und dem Saarge biet nach Deutschland getroffen werden. 2. Man will einen innereuropäischen Rat für die Regelung der Produktion errichten. 3. Es sollen internationale Kartelle für den Absatz der Produktion in den Ländern errichtet werden, die selbst Roheisen produzieren. Auf diesem Wege würde man die erste Etappe zur wirtschaft lichen Einigung Europas zurücklegen. Die französischen Blätter weisen darauf hin, daß England den Verhandlungen bisher ferngeblieben sei, halten es aber für wenig wahrscheinlich, daß England den in Bildung begriffenen kontinentalen Eisen- und Stahltrust bekämpfen werde, zumal es bereits dem Schienenkartell angehöre. Dagegen sei die Rivalität Ame rikas gewiß. In englischen Zeitungen aber wird be hauptet, daß einflußreiche amerikanische Interessenten in enger Fühlung mit der neuen Entwicklung blieben. LkplofionMastroOe bei Sndaprst. Hunderte Verletzte und Vermißte. Bei Budapest ereignete sich in der auf der Donau insel Csepel liegenden Munitionsfabrik von Manfret Weiß ein folgenschweres Explosionsnnglück. Es werden Hunderte von Vermißten sowie Schwerverletzten gemeldet. In den Gebäuden der Fabrik, die sich nach Kriegs ende mit der Herstellung von Pulver, Munition sowie von Textilwaren beschäftigte, lagerten große Vorräte an Pulver, Granaten Schrapnells usw. Dort ertönte plötz lich eine außerordentlich heftige Detonation, der in Ab ständen von etwa einer halben Stunde vier weitere folg ten. Aus bisher unbekannten Gründen sind die Muni- tions- und Pulverbestände in Brand geraten und explo diert. Die Folgen der Explosion waren furchtbar. Die in der Nähe der Lagergebäude liegenden Bauten stürzten, wie diese selbst, zusammen. Selbst im weiteren Umkreis wurden zahlreiche Gebäude beschädigt. In Csepel wie auch in den weiter entfernt liegenden Dörfern blieb keine Fensterscheibe ganz. Das Gemeindekrankenhaus in Csepel geriet ebenfalls in Gefahr, so daß die Kranken abtrans portiert werden mußten. Die ganze Insel bietet ein Bild furchtbarer Zerstörungen. Das infolge der Explosion ausbrechende Feuer konnte nur mit Mühe auf seinen Herd beschränkt werden. Brücksnemsturz in Japan. Sechzig Tote. Infolge des Einsturzes eiüer anläßlich der nächtlichen Mondfeier dicht besetzten Brücke bei Nodschirimalhi in Nordjapan wurden 60 Personen getötet; etwa dieselbe Zahl wird vermißt. Infolge der jüngsten heftigen Regen fälle war der Fluß angeschwollen, ünd die schreienden, ringenden Männer, Frauen und Kinder wurden in der Dunkelheit mitgerissen, bevor es möglich war, Hilfe zu leisten. - Letzte Melsungen j Vermischte Drahtnachrichten vom IZ.August. Der Präsident des Deutschen Ostbundes 60 Jahre. Berlin. Am 15. August begeht der Präsident des Deut schen Ostbundcs, Geheimer Oberrcgtcrungsrai von Tilly, seine» 60. Geburtstag. Im Kadettenkorps erzogen, mußte er die militürische Laufbahn aufgsben und widmete sich später dem juristischen Studium. Nach dem Zusammenbruch war Ge heimrat von Tilly bei der Einrichtung des Retchswirtschafts-t Ministeriums als Abteilungsleiter tätig, bis er sich im Jahre 1919 aus der praktischen Verwaltungsarbeit zurückzog. Schon Vorher, im Januar 1919, war er an die Spitze des damals ncugegründcten Deutschen Ostbundes getreten. Die pommernreise des Reichspräsidenten. Stolp. Reichspräsident von Hindenburg wird am kom menden Sonntag, mittags um drei Uhr, mit den, fahrplan mäßigen Zuge hier cintreffen. Er befindet sich auf dem Wege nach Gut Weitenhagen, wo er an der Vermählungsfeier seines Enkelsohnes, Herrn von Broühusen, teilnimmt. Der Reichs präsident hält sich einige Stunden in Stolp auf, um u. a. der Einweihung der nach ihm genannten neuen „Hindenburg- Kampfbahn" beizuwohncn. Abends erfolgt die Weiterfahrt nach Gut Weitenhagen, wo sich der Reichspräsident mehrere Tage aufhält. Der Reichspräsident wird nur von seinem Sohn, Major von Hindenburg, begleitet werden. Enthüllung des Hamburger Heine-Denkmals. Hamburg. Freitag vormittag wurde das Hamburger Heine-Denkmal enthüllt. Das von Prof. Hugo Lederer aus Spenden aus aller Welt anläßlich des 50. Todestages Heines geschaffene Erzstandbild des jungen Heine, das bereits vor einem Jahrzehnt vollendet war, ist jetzt an einem Platz im Hamburger Stadtpark zur Aufstellung gelangt. Zur' Ent hüllungsfeier waren aus Einladung des Senats zahlreiche Vertreter des Hamburger geistigen Lebens erschienen. Ursachen des Freisinger Bahnunglücks. München. Wie sestgestellt werden konnte, hat sich das Eisenbahnunglück bei Freising dadurch ereignet, daß nicht die elektrische Lokomotive, sondern der vierte oder fünfte Per sonenwagen des Zuges über einen Wechsel fuhr, an dem augenblicklich Schienenausbesserungsarbeiten vorgenommen werden. Der Wagen stürzte um und legte sich auf die linke Seite. Alle hinter ihm stehenden Wagen entgleisten ebenfalls und schoben sich ineinander. Die Schienen wurden ausge rissen. Nach den letzten Meldungen sollen nicht 12, sondern 11 Reisende getötet sein. Des siebenfachen Kindcsmordcs verdächtig. Breslau. Die unverehelichte Arbeiterin Scholz in Landes- Hut hat bereits sieben Kindern das Leben geschenkt, die aber alle im zartesten Alter starben. Der Verdacht, daß die Kinder nicht eines natürlichen Todes gestorben sind, wuchs immer mehr, so daß schließlich der Staatsanwalt die Verhaftung der Mutter anordnete. Ein Polizcibeamter, der den Auftrag aus- sühren sollte, traf die Scholz auch in ihrer Wohnung an. Als sie den Zweck seines Erscheinens erfuhr, floh sie. Ein Polizei hund stöberte die Verdächtige in einem Schuppen eines Land wirtes auf, wo sie verhaftet wurde. Deutscher Handwerks- und Gewerbekammertag. Königsberg. Die diesjährige 26. Tagung des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages ist im Landeshause mit einer Sitzung des Preußischen Handwerkskammertages er öffnet worden. Der Geschäftsführer des Preußischen Hand werkskammertages, Dr. Lange-Berlin, erstattete den Ge schäftsbericht. Es wurde hierbei eine Entschließung angenom men, in der die preußische Regierung dringend ersucht wird, dem Handwerk die ihm gebührende Stellung bei dem Erlaß von für es bedeutsamen Gesetzen durch rechtzeitige Hinzu ziehung bei den Beratungen ebenso wie tm Reiche zu ver schaffen. Französisch-belgische Schuldenregelung. Brüssel. Zwischen dem französischen und dem belgischen Schatzamt ist hinsichtlich der Regelung der beiderseitigen Schulden eine Einigung erzielt worden. Insbesondere war Frankreich zu Zahlungen aus der Ruhrbesetzung her ver pflichtet. Bei der Schlußabrechnung ergab sich zugunsten Bel giens, dessen Verpflichtungen an 310 Millionen Frank be tragen, ein Überschuß von ungefähr 150 Millionen. Tagungsschluß der Schiffahrtslommission des Völkerbundes. Stockholm. Die Hasen- und Schifsahrtskommission des Völkerbundes hat ihre Stockholmer Beratungen beendet. Das schwedische Leuchtturmsystem wird wahrscheinlich in der gan zen Welt durchgeführt werden. Polnisch-russische Eisenbahnkonferenz. Posen. Die polnisch-russische Eisenbahnkonferenz hat ihre Arbeiten beendet. Es ist eine Konvention über den Waren transport aus Polen nach Rußland und umgekehrt ohne Um ladung unterzeichnet worden. Japanischer Flottenbesuch in Europa. Moskau. Das japanische Marinemtnisterium hat dem russischen Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß Mitte August ein japanisches Geschwader unter der Führung des Admirals Okada Wladiwostok besuchen werde. Im Anschluß daran wird das Geschwader deutsche, französische und englische Häfen besuchen. s Kus Ulilerrr Keimst j Wilsdruff, den 14. August 1926. Merkblatt für den 15. und 16. August. Sonnenaufgang 4" (4") II Mondaufg. 11" V. k12" R.) Sonnenuntergang 7-'(7Pjj Mondunterg. 10^ N. (1l?° N.) 15. August. 1740 Der Dichter Matthias Claudius geb. — 1769 Napoleon I. geb. — 1771 Der englische Dichter Sir Walter Scott geb. 16. August. 1717 Sieg des Prinzen Eugen über die Türken bei Belgrad. — 1870 Deutscher Sieg bei Vionville- Mars la Tour. * Daheim Ist daheim Die „Sommer-vöge-l" kehren langsam heim, nur die späten F-eriengenießer -sind noch draußen oder wollen noch für kurze Zelt — der Herbst ist dazu auch schön — das eigene Heim verlassen, in dsm sie sich nicht mehr recht wohl fühlen.'Man kennt ja das Ge fühl der Ferienfreude. Die ersten Tage in der Fremde -bez-w. Som merfrische sind immer ganz angenehm. Da stürmen tausenderlei Eindrücke auf einen herein, da ist alles soviel angenehmer als da heim, d-a sind die Leute liebenswürdiger als -in der Heimatstadt usw. Nach einigen Tagen kommt es aber vielfach schon anders. Da stellt man auf einmal fest, daß -sich der Magen doch nicht so recht an das andere Essen gewöhnen kann, daß man im eigenen Bett schließlich besser schläft, daß man daheim doch noch manche Be quemlichkeit hat, die man in fremden Räumen eben missen muß. Hat man nun das Pech, in einer einsamen Sommerfrische meh rere Regentage verbüßen zu müßen, wie das Heuer -ja sehr oft der Fall -war, dann stellt sich etwas ein, was man gewöhnlich „Lange weile" nennt. Da denkt man wieder an das eigene Heim; dort könnte man sich auch bei Regenwetter die Zeit gut vertreiben. And dann kommen die Gedanken: Mas mag daheim wohl der Piep matz, der Kater, der Waldmann usw. machen? Was möqen wohl die Dahei-Mg^ anstellen? So groß die Ferienvor- und Ha.pxtfreude ist, wenn cs nach Haufe geht, so regt sich dann beim Betreten Ler eigenen Häuslichkeit doch auch wieder «in Gefühl der Genugtuung und des Wohlbehagens. Md wenn man dann da heim in stillen Stunden die Ferientage in der Erinnerung noch mals nachlebt, dann wird man doch in den meisten Fällen sagen: „Cs war ja ganz schön und nett, aber: Daheim ist doch daheim!" * Das Wetter Her nächsten Woche. Die allgemeine Wetterlage scheint jetzt vor durchgreifenden Umgestaltungen zu stehen. Rasch war das kräftige Hoch, das in der ersten Hälfte der vorigen Woche den gesamten Kontinent beherrschte, zerfallen; eine tiefe atlantische Zyklone drang mit mehreren -Störungslimen in das Festland ein und schob langgestreckte Regenfronten in verschiedenen Staffeln westostwärts vor sich her. Diesen gewitterhasten Niederschlägen folgte zwar rasch Wicberaufheiterung; die westliche Strömung ließ aber die Temperaturen über die normalen Werte während der zweiten Hälfte der Woche nicht mehr hinaus steigen. Im süd lichen Mitteleuropa war es Donnerstag sogar schon Meder recht kühl: hier herrschten morgens bei Regenfall nicht mehr als 14 bis 16 Grad Wärme. Augenscheinlich stehen wir am Beginn einer stärkeren atlantischen Zyklonentätigke-it, wie sie in vorwiegend ver änderlichen -Sommern um die Augustmitte meist einzusetzen pflegt. Diese Wirbel werden voraussichtlich auch in der kommenden Wo che die Wetterlage in Wechselwirkung mit dem Azorenmaximum bestimmend beeinflussen, so daß auf hochsommerliche Erwärmung einstweilen nicht wieder zu rechnen ist. Die Wetterlage wird viel mehr verändert bleiben; vorübergehenden Perioden der Aufheite rung wird immer wieder Trübung mit Regenfällen folgen, die strichweise unter elektrischen Entladungen medergehen werden. Dis letzte Woche der Hundsta-ge wird jedenfalls ebensowenig die sprichwörtliche Hitze bringen, wie sie die ersten drei Wochen ge bracht haben, und wenn uns, wofür Anzeichen bisher keineswegs vorliegen, nicht etwa noch heiße Nachsommertage überraschen sollten, so werden die beiden Hitzeperioden der beiden ersten Iuli- dekaten den Höhepunkt dieses wenig erfreulichen Sommers dar stellen. Kirchenmusiker-Tagung in Wilsdruff. — Nagler-Konzert? Wilsdruff als Musikstadt hat immerhin einen guten Ruf im Sach senlande. Jetzt.-hat der Landesverein der Kirchenmusiker Sachfens, besten Vorsitzender Oberlehrer Kantor Jähnig, Hilbersdorf, ist, unser Städtchen zum Ort für seine zweitägige Michaelistagu-ng ausersehen und -ein von Herrn Oberlehrer Kantor Hientzsch für gestern abend nach dem Löwen einberufener Ausschuß stimmte der Aufnahme freudig zu und -erklärte -sich bereit, die Vorarbeiten für diese Tagung zu erledigen. Dieselbe findet in den -ersten Ok tobertagen statt. Außer der eigentlichen Versammlung, in der wahrscheinlich Geheimrat Prof. Gurlitt-Freiburg den Hauptvvr- trag -halten wird, ist je -ein Kirchen- und weltliches Konzert, Vor träge der Mitglieder auf der Orgel und verschiedene Besichtigun gen vorgesehen. Es werben gegen 100 Personen erwartet. Eine der -Hauptfragen, die -noch der Lösung -harren, ist -freilich die Qu-artier- frage. Kns-ere Stadt ist als gastfreundlich bestens bekannt und wird auch jetzt wieder dies bestätigen, zumal der Einwohnerschaft da für -erstklassige musikalische und gesangliche Vorträge geboten wer den. Wenn daher in den nächsten Tagen die Herren des Woh- nungsausschuss^ vorsprechen, dann wird eine allseitige freundliche Zusage -erwartet. Es werden nicht nur Freiquartiere gewünscht, es wird schon dankbar begrüßt, wenn Nachtquartier und Morgen kaffee auch durch Private gegen Bezahlung gewährt werden. — Der Ausschuß beschäftigte sich weiter mit einem hochherzigen An gebot des Kirchenmusikdirektors FranzMus N a g l er, der mit etwa 80 Herren des Leisniger MGV. „Liederkranz" am 4. Sep tember auf einer Wanderung nach unserem Städtchen kommt und hier gewissermaßen als Dankbarkeit für die verschiedenen Darbie tungen Nagler'scher Kompositionen seitens des hiesigen Kirchen chores -und der Gesangvereine ein Konzert veranstalten will, des sen Einnahme einem vom Kantor Oberlehrer Hientzsch noch zu be stimmenden guten Zweck zugute kommen soll. Der Leisniger „Lie derkranz" ist als einer der führenden sächsischen Gesangvereine bekannt und für -alle Gesangsfreunde würde das Konzert unzwei felhaft einen Höhepunkt bedeuten. DerAusschuß hätte ohne Ueber- legung sofort das freundliche Anerbieten angenommen, aber auch hier mahnte die Ouartierfrage zur vorherigen Sicherung. Unsere Einwohnerschaft hat -es nun in der Hand, den vorsprechenden Herren des Wvhnungsausschusses auch für dieses Nagler-Konzert die Wege zu -ebnen. Auch hier kommt lediglich ei» Nachtlager für wenige Stunden und Morgenkaffee in Frage, denn am nächsten Morgen bereits wandern die Leisniger Herren durchs Saudach tal der Elbe zu. Marklkonzert der Stadtkapelle bei günstigem Wetter mor gen Sonntag von 11—12 Uhr. Die Hundesperre besteht »och. Wir werden gebeten, darauf hinzuweisen, daß über unsere -Stadt sowohl als auch über die gan ze Umgegend die Hundösperre noch verhängt ist. Alle Hunde ohne Ausnahme sind nach den gesetzlichen Vorschriften an die Leine zu nehmen und mit Maulkorb zu versehen. Auch innerhalb -er Ge höfte sind die Hunde an die Kette zu legen, sobald sremde Perso nen freien Zugang haben. Auf Zuwiderhandlungen stehen ziem lich hohe Strafen. Wassersperre. Wegen Reinigung des Hochbehälters wird kommenden Montag von nachts 1 Uhr bis abends 7 -Uhr kein Wasser abgegeben. Gründnngsversammlung der Luft- und Schwimmbad-Be- triebsgencssenschsst. Der Ausschuß für Errichtung des Luft- und Schwimmbades beim StaLtrat zu Wilsdruff ladet im Anzeigen teile dieser Nummer alle Vereinigungen und Einzelpersonen für Montag abend 8 Uhr -in den Löwen zur -Gründungsversammlung der Betriebsgenossenschaft (e. G. m. b. H.) ein. Auf der Tages ordnung stehen Mitteilungen über Zweck und Ziel der zu errich tenden Genossenschaft, -Statutenberatung und Genehmigung. Der Gründung schließt sich die erste Generalversammlung mit den Wahlen zum Vorstand und Auffichtsrat an. Alle Haus- und Grundbesitzer werden nochmals auf die mor gen Sonntag Dvrm. 11 Uhr i-m -Schützenhause stattfindende anher- vrd-entlich wichtige Bezirkstagun-g hingcwiesen. Im Lindenschlößchen -ist morgen nachmittag allen Bolzen schützen wieder Gelegenheit geboten, bei dem großen Schweins- Prämien-Vogelschießen den 1. Preis zu -erringen. Zudem findet ab 3 Uhr nachmittags Gartenfreikonzert und feiner Ball statt. Der große Zweimaster-Circus R. Busch aus Berlin ist auf dem hiesigen Schützenplatze eingetroffen .und gibt heute abenb 8 Uhr die Eröffnungs-Vorstellung. Ueberall, wo das Unternehmen -in den -letzten Monaten war, hat es das besuchende Publikum aufs beste zufriedengestellt. Außer den -menschlichen Künstlern und Akrobaten zeigen eine große Reihe edelster Rassepferde, Kamele, Büffel, Bären, Zebras, Wildschweine, Maultiere, Affen und Hunde ihre Künste. (Vgl. Ins.) Aerztticher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 15. August: Dr. Bretschneider-Wilsdruff und Dr. Wvllburg- Seeligsta-dt. Meisters BuchrouE. Nächste Woche beginnt wieder ein neuer spannender Roman: Anatol Wanger-in von Amanda Klock. Es ist -ein rechtes -Svmmerbuch und interessant in so hohem Maße, daß unsere Leser sicher mit größter Spannung ein Heft nach Lem anderen erwarten und losen werden. Anatol Wangerin ist ein ed ler Jüngling, den das Loben -in ein tragisches Schicksal verstrickt. Unschuldig wird -er verurteilt und entzieht sich durch Flucht Lem Gefängnis. Sein abenteuerliches Schicksal leben wir bis zu seiner völligen Rechtsprechung mit. -Unwillkürlich wird -sich in allen unse ren Lesern der Gedanke aufdrängen: Wenn es doch recht viele sol- -che Anatol Wan-gerins gäbe, dann wäre Las Leben oft «in leich teres. Wir bitten auch heute unsere Leser wieder: Werben -Sie tat kräftig für Meisters Buchroman. Alle Austräger unseres Blattes sowie unsere Geschäftsstelle nehmen Bestellungen entgegen. Wiederzusamm-rntritt der Landessynode. Nach einem Be schluß des Kirchenregiments in Sachsen werden die am 11. De zember 1925 abgebrochenen.Verhandlungen -der 12. ordentlichen evangelisch-lutherischen Landesjynode am 6. September wieder ausgenommen. Sicher wirb sich -die Landessynode in der Haupt sache mit -der neuen Kirchenverfafsung beschäftigen, -die am 1. -Ok tober in Kraft treten wird. Die Konkurse im Monat Juli 1926 in Sachsen. Sm Monat Juli sind 173 Anträge auf Konkurseröffnung gestellt worden. 101 Anträgen ist stattgegeben worden, während 72 mangels Masse abgelchnt worden sind. -Beendet worden find 1-16 schwebende Kon kursverfahren, 2 -infolge allgemeiner Einwilligung und 22 wegen Massemangels. Neben den Konkursen sind noch 39 Geschäftsauf- sichten zur Abwendung des Konkurses -angeordnet und 7 abg-e- lehnt worden. Beendet wurden 96 -Geschäftsaufsichten und zwar 81 durch Zwangsverg-teich, 9 aus anderen Gründen, während -bei 6 der Konkurs -eröffnet werden mußte. Was geschieht mit vorläufig Festgenommenen? Nach § 128 der Strafprozeßordnung sind vorläufig festgenom mene Personen, sofern sie nicht wieder in Freiheit ge setzt werden, unverzüglich dem Amtsrichter des Bezirks^ in dem die Festnahme erfolgt ist, vorzuführen. Der Be griff „unverzüglich" ist von den Gerichten verschieden aus gelegt worden. Der Erste Strafsenat des Karnmergerichts, hat in dem Beschluß vom 24. April 1923 den Standpunkt eingenommen, daß eine bestimmte Frist, innerhalb deren die Vorführung erfolgen müsse, ohne Rücksicht auf den Einzelfall nicht festgelegt, insbesondere nicht eine Frist von 24 Stunden vorgeschrieben werden könne. Wie der preußische Minister des Innern, dem Amtlichen Preu ßischen Pressedienst zufolge, in einem Runderlaß an alle Polizeibehörden ausführt, soll, solange die Rechtsfrage nicht durch eine höchstrichterliche Entscheidung des Reichsge richts geklärt ist, daraus Bedacht genommen werden, daß der Festgenommene in der Regel spätestens am Tage nach der Festnahme dem Amtsrichter vorgeführt wird. Sollten besondere Umstände eine polizeiliche Festhaltung über den auf die Festnahme folgenden Tag hinaus unbedingt not wendig erscheinen lassen, so hat dies in Zukunft nur auf Grund einer in den Akten des Straffalles niederzulegen den besonderen Verfügung des Leiters der Polizeibehörde oder in größeren Städten des Leiters der betreffenden Polizeiabteilung zu erfolgen, in der die Gründe für die längere Festhaltung näher darzulegen sind. * Limbach. (Marionettentheater.) -Seit 4 Wochen gastiert nun -schon Richlers -Marionettentheater im hiesigen Gast hofe und der zahlreiche Besuch beweist seine -Güte unb Beliebt heit. Morgen soll nun -die AbschieLsvorstellung stattftnben und-alle Freun-de des lustigen Kaspar werben wieder auf ihre Kosten kom men, wenn sie morgen „Die Mühle im Tale" besuchen. An- schließewd ist -Gelegenheit, das Tanzbein zu -schwingen. (Vgt. Ins.)
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