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Wilsdruffer Tageblatt : 24.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192608241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260824
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260824
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-24
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.08.1926
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Wir aber können immerhin, trotz allen wirtschaftlichen Druckes, Has große Gottesgeschenk einer glücklichen, reichdedachten Natur genießen. Werden wir uns Hessen immer erneut bewußt und wenn es auch nur auf Stunden sein kann. Wer hat schon einmal den Vorgang beobachtet, den lang- famcn Uebergang vom Regen zum Sonnenschein? Da liegt an einem trüben Morgen die Welt in Nebel und Regenschleiern. Der Wald trieft vor Nässe, die Bergwände sind verhangen und düster. Plötzlich aber erwacht irgendwo das große Leuchten. Ein wundervoller Kampf beginnt, ein Messen der Kräfte, bis endlich das Obsiegen des Lichtes sich durchdringt. Diesem Wechsel von Licht und Schatten, Regen und Son nenschein ist alles untertan, besonders aber die Stunde. Wenn uns darum eine schone Stunde gehört, nützen wir sie! In der Natur wird ja alles lebfrisch und froh beim erster Sonnenstrahl, nur die Leute, besonders die großen Leute, übersehen ihre Stunde gar zu gern. Wieviele wissen nicht, daß es größte Lebenskunst ist, die Stunde der Sonne, die Stunde des Glückes, die Stunde des Erfolges richtig zu erfassen und auszunützen. * Die reiche Obsternte dieses Jahres ist nicht ohne Einfluß auf die Preise geblieben. Was man z. B. für Birnen zahlt, grenzt fast ans Lächerliche. Den Besitzern gereicht es zumeist zu größe rem Nutzen, ihr Obst einfach am Baume zu lassen. Wenn für einen Zentner Birnen zwei Reichsmark geboten werden, lohnt es nicht, Löhne für Pflücker auszugcben. Fabelhaft ist es, was man z. B. in Dresden auf der sogenannten „Insel" für Mengen Obst zusammenfährt und dabei — an Geld einbüßt. Es kann also dem Menschen nichts recht gemacht werden. Ist Obst eine Rarität, ist es entsprechend teurer und nur wenige können kaufen. Ist es im Acberfluß vorhanden, wie es tatsächlich in diesem Jahre der Fall ist, büßen Besitzer und Händler bares Geld ein, wenn ersterer den Früchtesegen nicht selbst bewältigen und an Ort und Stelle verkaufen kann, und der Händler kauft, weil er kaufen muß, ent weder als Grossist oder Pächter muß er, da er ein anderes Jahr wieder mit dem Besitzer arbeiten will, ganz gleich, wenn er auch mir Verlust arbeitet, und das ist in diesem Jahre, wie man in Händlerkreisen feststellen kann, allenthalben der Fall. Ein Schadenfeuer im Entstehen erstickt. Durch Mitbewohner des Hauses und Herrn Gutsbesitzer Bink wurde gestern mittag in der Wohnung des ortsabwesenden Schneidemühlenbesitzers Beese ein Schadenfeuer im Entstehen erstickt. Glühende Kohlen waren aus dem Ofen gefallen und hatten bereits die Dielen in Brand gesetzt. Alle Freunde und Freundinnen der deutschen Turnsache wer den für heute abend 9 Uhr in den „Löwen" eingeladen. Daselbst spricht Wanderdietwart Rudolf Schmetz aus Linz a. d. Donau über „Jahns Leben und Wirken im Spiegelbild der heutigen Zeit". (Vgl. Ins.) Landeeelterntra. Zum fünften Male veranstalten die im Landesverband zusammengeschlossenen Vereine christlicher Eltern eine Gesamtkundgebung. Als Tagungsort ist Bautzen vom 3. bis 5. September gewählt. Die Eröffnungsfeier am Sonnabend den 4. September nachmittags 6 Uhr in der Sozietät bringt u. a. einen Vortrag des Verbandsvorsitzenden Oberlandesgerichtsrat Dr. Hering über ^Grundsätzliches zum Elternrecht". Am Abend bietet der Domorganist im Dom eine musikalische Bist- und Dank- vesper. Der Festsonntag bringt Festgottesdienste in allen Kir chen, wobei die Predigten übernommen haben Herr Landeskon- sistorialrat Glänzel-Dresden, Herr Oberkonsistorialrat D. Karow- Berlin, Pfarrer Buchwald-Glauchau, Pfarrer Mürbe-Hochkirch für den wendischen Gottesdienst. Die Kinder haben einen be sonderen Festgottesdienst im Dom. Mittags ist eine Kundgebung im Freien unter Mitwirkung von Posaunen- und Kinderchören vorgesehen. In den Festversammlungen am Nachmittag halten Festvorträge Reichstagsabgeordneter Liz. D. Mumm, Rektor Kortenhaus-Köln, Frau Maisch-Stuttgart, Oberstudiendirektor Professor Klähr-Pirna, D. Buchwald. Wegfall von Waisenrenten und Kinderzuschüssen aus der Angestellten- und Invalidenversicherung. Durch die in der Sozial versicherung angestrcbte Vereinheitlichung der Leistungen werden die Waisenrenten und Kinderzuschüsse aus der Angestellten- und Invalidenversicherung, welche seither bis zum erfüllten 18. Lebens jahre des Kindes gewährt wurden, nur noch bis zum vollendeten 15. Lebensjahre gezahlt. Nur wenn das Kind nach Vollendung des 15. Lebensjahres Schul- oder Berufsausbildung erhält, oder wenn es infolge körperlicher oder geistiger Gebrechen außerstande ist, sich selbst zu erhalten, werden Waisenrente wie auch Kinderzu- schuß weitergezahlt. Für die über 15 Jahre alten Personen, bei denen die Voraussetzungen für den weiteren Anspruch auf Waisen, nute ^d Kinderzuschuß nicht mehr vorhanden sind, werden die bisherig^ Leistungen noch bis Ende September gewährt. Die Zahlungen erfolgen für sie Anfang nächsten Monats zum letzten- mal. In Manch«, Fällen dürfte der Wegfall bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Notlage empfunden werden. Fvrtbildungsschulpfkichtige als Drückeberger. Wie aus Dres den gemeldet wird, sind der Regierung zahlreiche Fälle bekannt, in denen fortbi'ldu'ngsschulpflichtM jugendliche sich dadurch der Fortbildungsschulpflicht entziehen können, daß die Schulverwaltun gen keine Kenntnis erhalten, wenn sie eine als Ersatzschule der Forlbildungs-(Berufs-)schule in Frage kommende Schule vorzeitig k oder ohne die gesetzlichen Voraussetzungen des Z 3 Abs. 4 des Uebergangsschulgesetzes erfüllt zu haben, verlassen. Volksbildungs- und Wirtschaftsministerium ordnen daher eine entsprechende Meldefrist an. Grumbach, (stnglücksfal l.) Am Freitag verunglückte der Wirtschaftsbesttzer Ernst Trobisch aus Grund dadurch, daß fein Pferd beim Nahen eines Autos, das einen anderen Gang einstellte, durchging. Die Zügel zerrissen, der Magen verlor ein Rad und Tr. erlitt mehrere Beinwunden. Die Verletzungen schei nen leichterer Natur zu sein. Landberg. (Ausflu g.) Der Verein für Naturkunde Dres den unter Prof. Dr. Wagners Führung kam auf einer Exkursion durch den Tharandter Wald, den Ascherhübel nach Hmtergers- dorf und dem Landberg. Diese Wanderung diente wissenschaft lichen Zwecken. — Die Iugendgruppe des Gcbirgsvereins Nieder- ; fedlitz hatte sich die Klingenberger Talsperre als Wanderziel aus- s gewählt. . . „ „ Ullendorf. (An einen Baum gefahren.) Gestern vormittag verunglückte ein aus Richtung Wilsdruff kommendes s Dresdner Privatauto an der Einbiegung des Weges nach Nau- stadt dadurch, daß es direkt an einen der starken Straßenbäume fuhr. Es wurde schwer beschädigt. Während der selbststeuernde j Besitzer und der hinten im Wagen sitzende Chauffeur mit dem Schrecken davonkamen, wurde die Ehefrau des ersteren durch Glassplitter übel zugerichtet. Taubenheim. (D i eb e s fr e chh e i t.) Gestern nachmittag ' wurde dem Fleischermeister Wiese das Fahrrad gestohlen. Er hatte es an sein Hoftor gestellt und war ins Haus gegangen, um das Tor von innen aufzumachen. Als Täter kommt ein langer Mensch in Frage, der kurz zuvor im Laden um eine Auskunft ge fragt hatte. Vereiuskalender Turnverein (D. T.). Heute abend 9 Ähr im ,Löwen" Vor trag. Verein für Handel und Gewerbe. 26. August abens 8 Uhr im „Amtshof" Mitgliederversammlung. „Terpsichore" Wilsdruff. 25. August abends 8 sthr im „Adler" Versammlung. Wetterbericht. Noch im Laufe des heutigen Tages Bewölkungszunahme mit zunehmender Neigung zu Niederschlägen. Morgen wechselnd be wölkt, trocken, Temperaturen wenig geändert. Westliche Winde. Allgemeiner W i t t e r u n g s ch a r a k t e r f ü r d i e nächsten Tage: KW, mäßig warm, unbeständig. - Sschlen uns NsKvsrlcbsU - Dresden. (Der rätselhafte Autofund aufge - klär t.) Nach Mitteilung des Kriminalpostens Löbtau ist das bei Schwarzenberg aufgefundene Auto aus einer Garage in Dres den-Plauen durch Einbruch entwendet worden. Von den Tätern fehlt noch immer jede Spur. Löbau. (Bahnbau Löbau — Cunewalde.) Der „Sachs. Postillion" erfährt von der Löbauer Bahnverwaltung, daß die Reichsbahn beschlossen habe, den vor Jahren begonne nen, aber unterbrochenen Bahnbau Löbau—Cunewalde nunmehr zu beenden. Das Eisenbahnbauamt in Bautzen soll bereits die Anweisung erhalten haben, den Bau aufs schnellste in Angriff zu nehmen und mit den nötigen Vorarbeiten zu beginnen. Rathewalde. (Ein sonderbarer Fall.) Eine bei einem hiesigen Gutsbesitzer dienende Wirtschaftsgchilfin war am 2. August früh von der Tanzmusik heimgekommen und seitdem verschwunden. Nachdem alle Nachforschungen, auch seitens der Polizei, erfolglos geblieben waren, entdeckte ein Dienstdote des Gutes am vorvorigen Montag, also genau nach 14 Tagen, das fast zum Skelett abgemagerte Mädchen, das keine Ursache für sein unbegreifliches Benehmen angeben konnte, auf dem Heuboden. Hirschfelde. Tödlich überfahren wurde am Freitag von einem Lastauto der 14jährige Schlosserlehrling Erich Lange aus Seitendorf. Er geriet mit dem Fahrrad unter ein Lastauto und wurde schwer verletzt zum Arzt gebracht, der nur noch den i Tod feststellen konnte. Warnsdorf. (Ein siebenfacher Kirchen raub er ! verhaftet.) Die großen Kircheneinbrüche von Warnsdorf, Georgswalde, Filippsdorf, von Lobendau (Annabergkapelle), Schönlinde und Plan sind nunmehr aufgeklärt. In allen Fällen war entweder das Tabernackel erbrochen und die wertvollen Kir chengeräte geraubt oder wenigstens mehrere Opferstöcke erbrochen und ausgeplündert worden. Beim Kircheneinbruche in Plan er eilte den Einbrecher das Geschick. Der Pfarrer und der Kirchen diener erwischten den Gauner auf frischer Tat, konnten ihn fest nehmen und Übergaben ihn der Gendarmerie. Es handelt sich um den wegen Kirchenraub im vorigen Jahre vorbestraften Wenzel Drbohlav aus iHruba Skala bei Turnau, einem Spezialisten in diesem Fache. Chemnitz. (Das beraubte Auto.) Am Sonnabend gegen 8 sthr raubten vier Radfahrer aus einem haltenden Ge- schästsauto auf der Zwickauer Straße ein Paket mit wertvollem Inhalt. Der Lhauseur nahm sofort die Verfolgung der Räuber auf und es gelang ihm, einen von ihnen zu erwischen und ver haften zu lassen. Ellefeld i. V. Der innere Ausbau unserer neuen Lutherkirche macht gute Fortschritte, so daß im kommenden Herbst die Weihe erfolgen kann. An freiwilligen Gaben für die Kirche sind trotz der schweren wirtschaftlichen Lage der Gemeinde fast 37 000 Mark aufgebracht worden, darunter 10 000 Mark für die Glocken, 1450 Mark für die Kanzel, 2700 Mark für die Orgel, 750 Mark für die Altarbekleidung. Die beinahe 6000 Seelen zählende Gemeinde Ellefeld wurde im Jahre 1913 aus der Parochie Falkenstein aus- gepfarrt. Chemnitz. (E s w i r d w i ed e r gespar t.) Nach einer amtlichen Mitteilung schließt die Chemnitzer Sparkasse das Ge schäftsjahr 1925 mit einem Reingewinn von 60 306 Mark ab, der ber Rücklage zugeführt wird. Die Einlegerguthaben haben in den letzten beiden Jahren eine ganz gewaltige Steigerung erfah ren. Während sie am 1. Januar 1924 nur 3500 Mark betrugen, stiegen sie innerhalb Jahresfrist auf 800 000 Mark. Nach einem weiteren Jahre (bis zum 1. Januar 1926) waren die Guthaben auf 4,9 Millionen Mark angewachsen, die bis zum 31. Juli dieses Jahres eine glatte Verdoppelung auf 9,9 Millionen- Mark er fahren haben. Chemnitz. (Pilzvergiftung.) Die Kriminalabteilung teilt mit: Am 20. d. M. ist eine im Stadtteil Ebersdorf wohn hafte Familie eines Arbeiters nach dem Genüsse von Pilzen er krankt und am Tage darauf ein zu dieser Familie gehörender fünfjähriger Knabe trotz ärztlicher Behandlung an Pilzvergiftung gestorben. Die Pilze waren von seinem Vater, der langjähriger Pilzsucher ist, selbst gesucht und zuöereitet worden. Wahrscheinlich haben sich darunter aber doch welche befunden, die giftig oder nicht mehr in einwandfreiem Zustande waren. Die übrigen Familien mitglieder, Vater, Mutter und Tochter, befinden sich auf dem Wege der Besserung. Ehrenfriedersdorf. (Wohnungs b a u.) Durch das vom Sächs. Ministerium gewährte Staatsbaudarlehen zur Behebung der Erwerbslosigkeit im Baugewerbe konnten vom Stadtrate noch Baumittel zur Erstellung von weiteren acht Wohnungen vergeben werden. Im hiesigen Orte werden nunmehr in diesem Jahre im ganzen 17 Wohnungen fertiggestellt, wovon bereits 9 bezugsfertig sind. Dorfchemnitz. (I m Mü h I g r a b e n e r t r u n k e n.) Das zweijährige Söhnchen des hiesigen Strumpfwirkers O. Gräßler fiel in einem unbewachten Augenblick in den Hartensteinschen Mühlgraben und ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. Hohenstein-Ernstthal. (Große Arbeitslosigkeit.) Die seltene Tatsache, daß vor mehreren Monaten in unserer Stadt kein Erwerbsloser vorhanden war, ist leider schnell in das Gegenteil umgeschlagen. Gegenwärtig g-bt es über 1000 Arbeits lose und Kurzarbeiter. In den meisten Webfabriken wird nur 16 bis 30 Stunden gearbeitet, die Maschinen- und Strumpffabri- - ken arbeiten bei verminderter Belegschaft noch voll. Werdau. (Die R e i ch s b a h nB egi n n t mit dem Vahnbau Dennheritz — Mose i.) Für die zweigleisige Verbindungsbahn zwischen Mosel und Dennheritz, die in den be teiligten Städten schon viel Staub aufwirbelte, wird die deutsche Neichsbohngesellschaft, wie die Amtshauptmannschaft Glauchau jetzt bekannt gibt, mit Zustimmung des Ministeriums des Innern zur Bearbeitung eines Entwurfes Vorarbeiten (Vermessungen) ausführen lassen. In Frage kommen die Fluren der Gemeinden Niederschindmaas, Oberschindmaas und Dennheritz. Gelenau i. E. (Von einem Pferde erschlagen.) Der 20 Jahre alte Geschirrführer Weber wurde hier von einem Pferde geschlagen. Die Verletzungen waren so schwer, daß der Bedauernswerte setzt gestorben ist. Leipzig. (Ein künstliches Bein gefunden.) Am Dienstag wurde im Hausflur eines Grundstückes in Leipzig ein Sack mit einem künstlichen Bein, das wenig in Benutzung ge wesen zu sein scheint, gefunden. — Derjenige, der das künstliche Bein verloren hat, müßte doch eigentlich seinen Verlust bemerkt haben. Leipzig. Nach dem Genuß eines P i l zgerichts erkrankte in Cradefeld bei Taucha die Familie des Arbeiters Walther Mehlhorn. Die Erkrankungen traten so heftig auf, daß der Arzt die Ueberführung Mehlhorns, seiner Frau, seines Schwagers Nitzschke, seines dreijährigen Sohnes und seiner zwei jährigen Tochter ins Leipziger Krankenhaus anordnete. Man hofft, die Familie am Leben zu erhalten. Besonders gefährdet ist infolge eines Herzleidens der 23jährige Arbeiter Nitzschke. Leipzig. (E i n Le i p zi g er Kana l s chw i m m e r.) Der bekannte Leipziger Schwimmer Kurt Mißbach vom Poseidon Leipzig, der zurzeit zum Studium der französischen Rechte in Paris weilt, hat jetzt, durch seinen glänzenden Sieg bei „Quer durch Paris" angespornt, den Entschluß gefaßt, ebenfalls eine Durchquerung des Aermelkanals zu versuchen. Er will hierzu seine Semesterferien benutzen und sich einem scharfen Training an Ort und Stelle unterziehen. Mißbach wird von der französischen Sportbehörde zu seinem Versuche aufgemuntert. Amtliche Berliner Notierungen vom 23. August. Börsenbericht. Im Mittelpunkt des Interesses stand dies rstmalige Notierung der Stahltrustaktien, im übrigen war die Stimmung recht flau, insbesondere war der Anleihemarkt' wllig vernachlässigt, Kriegsanleihe stellte sich auf 0,475. Der Geldmarkt ist weiter sehr flüssig, tägliches Geld 3,50—5,50 A, nonatliches Geld 5—6,25 A. ' Devisenbörse. Dollar 4,19—4,21; engl. Pfund .'0,37—20,42; holl. Gulden 168,17—168,59; Danz. 81,65 ns 81,85; franz. Frank 11,93—11,97; belg. 11,48—11,52; chweiz. 80,99—81,19; Italien 13,49—13,53; schweb. 1 rvne 112,26—112,54; dän. 111,47—111,75; norweg.91,91 ns 92,15; tschech. 12,41—12,45; österr. Schilling 59,27 ns 59,41. Erstmalig freie Dollarnotiz. Die Absicht der Reichsbank, wn der starren Dollarnotiz abzugehen, ist jetzt in die Praxis umgesetzt worden. Bei der amtlichen Notierung wurde Kabel Newyork, das bisher immer im Mittel 4,20 Mark notiert worden war, erstmalig in Anpassung an die internationale Währung errechnet und auf 4,199 im Mittelkurs festgesetzt. Zur amtlichen Notiz dürfte ein Umsatz von etwa einer halben Mil lion Dollar erfolgt sein. Produktenbörse. Die unbeständige und sehr nasse Witte rung hielt weiter an, und für die großen Erntereste, die noch immer auf den Feldern sind, werden die Aussichten immer trüber. Die Provinz läßt in Weizen wie in Roggen viel zu- riickkaufcn, auch Mühlen decken sich, da besonders in Roggen fast nichts auf prompte Abladung vom Jnlande angcboten wird, und so gingen die Lieferungskäufe für Roggen bei den Anfangskursen um 3—3,50 M. in die Höhe und auch Weizen zog um 2—3 M. an, trotzdem das Ausland seine Forderungen teilweise ermäßigt hat. Das Interesse für ausländischen Weizen wie Roggen bleibt bestehen. Gerste viel angeboten, aber meist in weniger guten Qualitäten, die nicht gekauft werden. Von Hafer zeigen die Offerten verschiedene Beschaffenheit, die Unternehmungslust ist durch das schlechte Wetter zunächst nur einzeln angeregt. Mehl bleibt vorläufig ruhig, doch erwartete man wieder mehr Kauftätigkeit. Getreide und Olsaaien per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilo gramm tn Reichsmark: Welz„ märk. 23. 8. 241-276 2t. 8. 269-274 Weizkl.s.Brl. 23. 8. 10,2 24. 8. 10.2 Pommersch. — — Rogkl. s.Brl. 11.0-11.4 11.0-11.4 Rogg., mark. 205-211 202-208 Raps 320-325 320-325 pommerfch. — — Leinsaat — Westpreuß. — — Viki -Erbsen 37-44 37-44 Braugerstd I97-242 195-242 kl.Spelseerbs 31-35 31-3S Futtergerste 168-174 I65-N2 Fullererbfen 22-26 22-26 Hafer, märk. 479-191 179-191 Peluschken — —— pommerfch. —- — Ackerbohnen — — westpreuß. — Wicken 30-33,0 30-33,0 Weizenmeh! p. 460 kg fr. Bln.br.inkl. Sack (feinst. Mrk.ü.Nol. 39 40,5 38,7-40.2 Lupin., blaue Lupin., gelbe Seradella Rapskuchen Leinkuchen 44.2-44,4 49,0-19.2 14.2-44.4 18.8-19.9 Roggenmehl p.100 Kg fr. Berlin br. inkt. Sack 29.5-31 5 29 31 Trockenschtzk. Iona-Schrol Torjml.30/70 Kartoffelflck. 10.8-11.0 19.8-20,0 22,5-23 40.8-41.0 19.8-20.0 22.5-23.0 . Eiernotierungen. Jnlandseicr: große, vollsrische, ge stempelte 14,50, frische über 55 Gramm 12—13, frische unter 55 Gramm 11, aussortierie Schmutz- und Klcineicr 8—9. Auslandseier: extra große 14,50—15, große 13,50—14, normale 11—12, kleine und Schmutzeier 8,50—9, Chinesen 9,50 bis 10,75 Pfennige. sk Dresdner Produktenbörse v. 23. August. Weizen, inländ., neuer 288—298, fest; Roggen, sächs. neuer 70 Kilo 220—225, fest; do. 66 Kilo 205—210, ruhig; Sommer gerste sächs. 220—240, abwartend; Wintergerste, neu 185—195, ruhig; Hafer, aller, sächs. und preuß. 209—217; ruhig; ausländ. 210—217, ruhig; neuer 190—195, ruhig; Raps trocken 320—330, abwartend; Mais La Plata 185—190, ruhig; do. neuer anderer Herkunft 182—187; Linquantin 220—230, fest; Wicken 35—36, ruhig; Lupinen, blaue 21—22, ruhig; gelbe 25—26, ruhig; Fut terlupinen 17—18, ruhig; Peluschken 35—36, ruhig; Erbsen, kleine 35—36, ruhig; Trockenschnitzel 13—13,50, ruhig; Zucker schnitzel 19—21,50, ruhig; Kartoffelflocken 26—26,50, ruhig; Futtermehl 14,10—15,30, ruhig; Weizenkleie 10,70—11,30, ruh.; Noggenklcie 12,30—13,50, ruhig; Kaiserauszug 50,50—52,50, ruhig; Bäckermundmehl 45—47, ruhig; Weizennachmehl 19—20, ruhig; Inlandsweizenmehl 43—45, ruhig; Noggenmehl 01 35 bis 37, ruhig; Roggenmehl 1 32,0—35, ruhig; Roggennachmehl 20 bis 21, ruhig. Berttner Produktenbörse von heute, dem 24. August 1926 Weizen 27,10—27,60; Roggen 20,50—21,10; Sommergerste 19,70—24,20; Wintergerste 16,80—17,40; Hafer 17,80—19,00; Weizenmehl 34,40-35,00; Roggenmehl 29,00—31,50; Weizen kleie 2,75; Roggenkleie 11,10—11,50; Raps 32,00. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seilen Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: ArthurZschunke, sämtlich in Wilsdruff
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