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Verhängnisvoller Deöeneinsturz. In dem slowa kischen Orte Mosocz stürzte in einem Zimmer des alter Gasthauses, in dem mehrere Personen versammelt waren plötzlich die Decke ein. In der Finsternis entstand untei den Gästen eine Panik, da sie glaubten, daß das ganz« Haus eingestiirzt sei. Aus den Trümmern wurden fünj Tote und fünf Schwerverletzte geborgen. Schweres Eisenbahnunglück in Galizien. Bei Rzeszott in Galizien hat sich ein Eisenbahnunglück ereignet. Eir Personcnzug stieß mit einem Güterzng zusammen, wobei die Lokomotiven und sieben Waggons zertrümmert wuv den. Verletzt wurden 43 Personen. Die Ursach« wird zurüügeführt auf die Unachtsamkeit und Nachlässige leit des Betriebspersonals. Ein Gegenstück zum Fall Frank. In Paris hat sich ein Gegenstück zum Fall Frank ereignet. Ein von 2t Staatsanwaltschaften gesuchter Betrüger ergriff, als ei von zwei Polizeibeamten zur Verhandlung geführt Werder sollte, die Flucht und mischte sich unter das zahlreiche Pu blikum in den Gängen des Justizvalastes. Er konnte bis ber nicht wieder ergriffen werden. Schneefall und Gewitter in Italien. Das schlecht« Wetter in Italien hält weiter an. In den Bergen bei Verona ist wiederum Neuschnee niedergegangsn. Die Tem peratur ist stark gesunken. In Mantua und Piacenza gin gen schwere Gewitter mit Hagelschlag nieder, die großen Schaden anaerichtet haben. Religiöser Wahnsinn. In einem spanischen Dorfe tötete in religiösem Wahnsinn ein Mann sein 20 Monate altes Töchterchen in dem Glauben, Gott verlange ein Kindesopfer wie von Abraham. Dis ganze Familie, die sehr arm ist, litt an Wahnvorstellungen, geißelte sich, fastete, gehörte einer Sekte an und betete vor dem sterben den Kinde. Der Mörder selbst brachte sich Messerstiche in den Unterleib bei und erklärte, auch dies geschehe auf Gottes Geheiß. , Beschlagnahme eines deutschen Motorbootes in Oslo wegen angeblichen Spritschmuggels. Die norwegische Staatspolizei hat ein elegantes deutsches Motorüooi namens „Wiking", das die Flagge des Motorjachtklubs führte, wegen Spritschmnggsls beschlagnahmt. Vier an Bord befindliche deutsche Herren und zwei Damen wurden festgenommen. Die Verhafteten geben an, unschuldig zu sein und sich auf einer Vergnügungsreise zu befinden. Hinrichtung eines chinesischen Redakteurs. Ein Redakteur der chinesischen Zeitung „Shihhuijihpao" wurde in Peking verhaftet und hingerichtet, wie man annimmt, weil er einen Schmähartikel gegen den augen blicklich in Peking weilenden Gonverneur von Schantung, Tschantsungtschang, verfaßt hat. Starke Hitze in Amerika. Der Südwesten der Ver einigten Staaten leidet zurzeit unter außerordentlicher Hitze. Salina in Kansas meldet 109 Grad Fahrenheit, ebenso zahlreiche Orte in Kansas, Texas und Oklahoma über 100 Grad. Massenvergiftung in Mexiko. Infolge des Versehens eines Milchhändlers, der an Stelle eines Milchkonservie rungsmittels Wolfsgift in die Milch getan hatte, sind dort 250 Personen unter Vergiftungserscheinungen erkrankt. Bisher sind zwei Fälle tödlich verlaufen. Bunte Tageschronik Hamburg. Größere Spritschmuggeleien sind in der Flensburger Förde aufgedeckt worden. Mehrere tausend Liter Sprit konnten bereits beschlagnahmt werden. Als Ur sprungsort. wurde der Kieler Freihafen ermittelt. Eine Reihe von Personen ist festgenommen worden. Paris. Die Jnlandsgcbühren für den Po st verkehr sind durch ein im „Journal Officiel" erschienenes Dekret vom 9. August ab erhöht, und zwar für einen Jnlandsbrief von 41 auf 50 Centimes. Die Erhöhungen für die übrigen Sätze be wegen sich in gleichem Verhältnis. London. In der nächsten Zeit wird in England ein Film gezeigt werden, der die einzelnen Kabinettsmitglieder im Kreise ihrer Familie npd während ihrer Amtstätigkeilen zeigt. Oslo. Wie aus Bergen gemeldet wird, ist dort der ein- undzwanzigjährigs Deutsche Freiherr von der Heyden-Rynsch beim Raden ertrunken. Rom. „Tribnna" meldet aus Catania, daß eine Kolonne von Erdarbeitern durch einen Erdrutsch verschüttet worden sei. Zwei Arbeiter seien auf der Stelle getötet und mehrere andere schwer verletz! worden. MlWkSSWSW. (Von unserem stündigen Mitarbeiter.) Berlin, Ansaug August. Was fangt der.Berliner eigentlich mit seinem Sonn tag an? Da geht augenblicklich in der Öffentlichkeit die Diskussion um die Einführung eines „Weekends" nach englischem Muster. Völlige Arbeitspause von Sonnabend mittag bis Montag früh. Der Berliner Bürgermeister Scholz hatte die Anregung zu der Diskussion gegeben und neuerdings Hat sich auch der preußische Wohlfahrts minister Hirtsief er zugunsten des Vorschlages ausge sprochen. Nicht nur Arbeitnehmer haben sich dafür aus gesprochen, sondern unter gewissen Voraussetzungen auch einige Arbeitgeber. Andere allerdings machten Bedenken geltend. Für einen erheblichen Teil der Angestellten be steht ja heute schon das Weekend in der gedachten Weise, nur macht der Berliner meist nicht in der Weise Gebrauch davon wie der Londoner und daraus entsteht die Täu schung, man müßte, um auch dem Berliner ein „Weekend" nach dem Muster des angelsächsischen zu geben, etwas ganz Neues schaffen. Auch im Berliner lebt der Drang, dem großstädtischen Alltag am Wochenende energisch den Rücken zu kehren. Aber er sucht dabei feine besonderen, ihm eigentümlichen Wege. * Der kleine Mann ist in Berlin vielfach, beinahe möchte man sagen zumeist, L a u b e n k o l o n i st. Uud sein Wochenende widmet er natürlich, wie jeden Feierabend im Laufe der Woche auch, der Bestellung feines Stückchens Land und findet darin seine Erholung, seine Befriedi gung, seine Gemütlichkeit und seinen Stolz. Wer nicht zu den Laubenagrariern zählt, der fährt an allen schönen Tagen, Unentwegte sogar bei schlechtem Wetter, hinaus „ins Grüne". Dabei ist der Berliner bekanntlich kein Frühaufsteher. Trotzdem ist am Sonntagmorgen der erste Zug stets übervoll. Es gibt eben keine Regel ohne Aus nahme. Und die Ausnahmen sind in der Millionenstadt immerhin zahlreich genug, um auf jeder der beliebten Ausflugstrecken wenigstens den ersten Zug zu füllen. Aber schon beim Hinausfahren zeigt der Berliner eingefleischte Eigenheiten, die von denen des Londoners verschieden sind wie der Tag von der Nacht. Schwärmt der Engländer für frische Luft und reißt er selbst im Winter nach Mög lichkeit alle Fenster und Türen auf, so sieht der Berliner im Gegenteil mit fanatischer Energie darauf, daß Fenster und Türen geschlossen bleiben. Die Sonne mag scheinen, so heiß sie will, die Menschen mögen so eng in den Wagen geschichtet sein, als es nur überhaupt möglich ist, die Lust darin mag sich mit Messern schneiden lassen: immer wird, wenn zufällig zu beiden Seiten gleichzeitig die Fenster heruntergelasscn werden, einer in den Schreckensruf aus brechen: „Zuchch!" Zugluft scheut der Berliner wie . . . wie . . . Nein, ich will nicht vergeblich nach Vergleichen suchen. Es gibt nichts Ähnliches auf der Welt. Ob einer die Zugluft fürchtet oder nicht, das ist geradezu ein Krite rium dafür, ob er ein echter Berliner ist. Der gleiche, der sich am Ostseestrand vom Seewind umpfeifen läßt, der auf dem Motorrad mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die Landschaft rast, der auf dem Wannsee noch im Ge- -wittersturm sein Segelboot steuert, er hält das geringste Lüftchen in geschlossenem Raum für unfehlbar todbrin gend. Vernunft ist machtlos gegen diese Erscheinung. Aber schließlich hat auch die schlimmste Bahnfahrt einmal ein Ende. * Am Ziel verkrümelt sich die Menge. Die frühen Morgenstunden sehen noch nicht auf allen Wegen unabseh bare Völkerwanderungen. Das 'setzt erst im Laufe des Vormittags ein und reißt dann bis in die Nachtstunden nicht ab. Auf den Chausseen jagen sich die Autos und dis Motorräder. Gern besuchte Strecken, wie z. B. die Straße von Wannsee nach Potsdam, sind am Sonntag so belebt wie Unter den Linden am Wochentag. Für die Fußwege gilt das erst recht. Und dennoch gibt es stille Winkel, unberührt vom großen Strom, Pfade, die kein Stöckel schuh berührt, Seeufer, an denen keine Flaschenscherben lauern. Man muß sie nur wissen. Im Wasser der Seen spiegeln sich die sozialen Unterschiede. Wie am Ufer des Langen Sees bei Grünau bescheidene kleine Sommer- Häuschen stehen, während die Rundung des Wannsees von Prunkvillen und Palästen umsäumt ist, so haben dort auch die kleinen Ruder- und Segelboote, hier dis Jachten und Motorrenner die Vorherrschaft. Aber hier wie dort die gleiche Fröhlichkeit, übers Wasser ziehen die unzäh ligen weißen Dreiecke der Segler, die schlanken Leiber der Kanadier, der Kajaks, der Skuller, und zwischendurch donnern und fauchen und schäumen die Autoboote. Die Ufer aber sind bekränzt mit Zelten. Das ist das rechte Berliner Sonntagsideal: ein Boot und ein Zelt! Aber soviel Seen und Flußlänfe der Umkreis Berlins auch zählt, ihre Ufer reichen nicht aus. So zieht denn, wer ein Plätzchen für sich allein haben will, einfach „ins Grüne". Irgendwo im Wald lockt ein grüner Moosfleck, ein üppiger Rasen. Hier laßt uns Hütten bauen. Die überflüssige Kleidung fliegt zur Seite. Hemdsärmel und Unterröcke präsentieren sich in Blütenfrische. Anstoß nimmt niemand. Ins Grüne gehen, das ist eine traditions- gehsiligte, strenge bürgerliche Familiensache. Von der Großmama bis zum jüngsten Baby sind alle dabei. Vom frühen Morgen bis zum letzten Abendzug bleibt man am gleichen Fleck, verzehrt Stullen, verstreut das nach ihnen benannte Papier im Wald, spielt Haschen und Verstecken, liest Zeitungen und Romane, singt im Chor, räkelt sich und schläft. Das ist der Sonntag von Berlin. Irgendwo hinten zieht eine frohe Gesellschaft vorbei, kurze Hosen, nackte Beine, bunte Hemden, wehende Haare, die Laute um den Hals gehängt. Und zur Weise eines alten Militär marsches klingt es herüber: Wir sind die Wandervögel aus Berlin. Wir lassen uns nicht durch den Drahtzaun zieh'» . . . Ein Entschluß, den man versteht und billigt. E r n st e k e n. Spiel und Sport. Großer Preis der Stadt Berlin. Nach dem Muster des klassischen Großen Preises von Paris will auch Berlin, oder vielmehr der Bund Deutscher Radfahrer, einen Großen Preis der Stadt Berlin schaffen. Zum erstenmal sollen Rennen am 4. und 5. September dieses Jahres zum Austrag gelangen und gleich seinem berühmten Vorbilde die besten Amateure Europas vereinigen. Als Rennbahn ist die Rütt-Arena ausgewählt worden. Auszeichnung des Grand-Prix-Siegers durch den DRA. Als Anerkennung seines Sieges im Großen Preis von Paris wird dem Bundesamateur Matthias Engel- Köln gelegentlich des Bundessestes in Dresden die höchste Auszeichnung des DRA., die Adlerplakette, überreicht wer den. Engel ist der erste Radfahrer, dem man diese hohe Ehrung zuteil werden läßt. Deutsche Meisterschaften in Leipzig. Am Sonnabend und Sonntag finden in Leipzig im Wackerstadion die deut schen Leichtathletikmeisterschaften statt. Leider liegt der Wackerplatz sehr ungünstig und soll auch sonst nicht den Ansprüchen einer modernen Kampfbahn genügen. Im merhin wird sehr guter Sport erwartet. Am Start wird die gesamte Elite Deutschlands erwartet. Auch zwei Öster reicher, Weilheim und Bruhnen, haben ihren Start an gemeldet. Prinz Heinrich gewinnt den Pokal der schwedischen Königin. Prinz Heinrich von Preußen gewann zusammen mit Tietgens und Weitzmann auf der Segeljacht „Sphinx" vor Saltsjöbaden und Sandham (Schweden) den Pokal der Königin von Schweden. - Hus Sem SericblslasI Das Urteil im Sächsischen Volksopferprozeß. Das Gerichi verurteilte Meißner zu vier Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust gegen vier Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverlust in der ersten Instanz, Löffler zu einem Jahre Ge fängnis und einem Jahre Ehrverlust gegen zwei Jahre Gc- fangms und drei Jahre Ehrverlust in der ersten Instanz, Grundel zu drei Monaten Gefängnis gegen acht Monate Ge. fangms in der ersten Instanz. Bei' Meißner und Löffle, Werden je zehn Monate Untersuchungshaft angerechnet. Die Verurteilten hatten bekanntlich größere Summen des Säch sischen Volksopfers für sich verbraucht üezw. für andere Zwecke verwandt. 42 ^Wir?konnten^die^Entseelte7nicht?mitjhinuntE 3vM ährte 7nurLeinerHWagen.USi^ Roman von E. Sierra. Schweigend, Hand in Hand, traten die beiden an das Fenster und sahen auf den glühenden Sonnenbgll, der aus) dem Seespiegel zu tanzen schien. Aber er sank schnell. Die! feurigen Tinten wurden matter. Der Widerschein im See erblaßte. Die Dämmerung zog ihre bläulichen Schleier Uber, den Horizont. Nur oben am Himmel stand noch das Leuch?! ten. Und plötzlich flammte die ganze gegenüberliegende Kette der Alpen in rosigem Feuerschein. Das strahlende Gelb ging! in ein glühendes Not über. Aber langsam kroch die Nacht! von der Erde an der glitzernden Pracht in die Höhe und! löschte den Glanz. - Nur die breite Spitze des Dent du Midi! trotzte. ^- Wie eine glühende Fackel leuchtete ihr mächtiges! Haupt in den verdunkelnden Abendhimmel. Dann siegte; die, Finsternis.4 Die Erde verhüllte sich. Kellner, der, ohne von Wilm einem diesbezüglichen Befehl erhalten zu Haben, den runden Tisch vor dem Sofa deckte, riß die beiden in sich Versunkenen in s die ^Wirklichkeit zurück. s ' ' Wilm wandte sich ins Zimmer hinein.' „Bitte, bringen Sie nicht das ganze Menu, irgend eine kalte Schüssel ge nügt." Um Zustimmung bittend, sah er bei diesem Wunsch, Erika an. Eie nickte und fuhr fröstelnd zusammen. , " ' ! Fortsetzung folgt.^ „Wer weiß, was für unmögliche Extratouren diese bei- sden alten Kinder noch unternommen haben. Der Professor list unermüdlich, wenn es gilt, landwirtschaftliche Schönheit szu genießen. Und Tante Josefine kann in dieser Hinsicht auch setwas Erkleckliches leisten." Endlich kam der letzte Zug von Rochers de Naye. Er (war schwach besetzt. Und die wenigen hasteten der Draht- sseilbahn zu, die sie nach Territet weiter befördern sollte. Mur zwei Gestalten lösten sich heraus und traten in den vGarten des „Hotel dn Parc." . > : Es waren der Professor und Dr. Brunhuber. t Aber nicht mit dem gewohnten Hallo begrüßte der Pro fessor die Wartenden. Ja, es hatte sogar den Anschein, als ob sich seine Schritte, angesichts des jungen Paares verzö l die noch vor wenig Stunden als eins der Heitersten mit ihnen t gewesen. „Wie konnte das geschehen?" Für die Dauer einer Sekunde tauchte in dem ernsten Gesicht des Professors ein flüchtiges Lächeln auf. „Ohne irgend einen Tadel damit zu verbinden, muß ich der Befürchtung Ausdruck geben, daß Ihr Fräulein Tante ihren jähen Tod selbst verschuldet hat. Allerdings kann mich nicht ganz freisprechen. Ich hätte vielleicht mit dem Temperament Ihrer Tante rechnen und ihr Verhaltungs maßregeln für die Fahrt geben müssen. Aber nie im Leben hätte ich gedacht, daß eine Person, und noch obendrein eine Frau, im Moment soviel Kraft aufzubringen vermöge. Bei der letzten Kurve glaubte sie es uns nach- oder vielmehr zuvortun zu müssen und brachte in ihrem Uebereifer den Schlitten aus der Linie. Mit einem jähen Stoß fuhr er in den dichten Tannenwald. Wir alle, auch der Führer, der doch als Erster saß, blieben so ziemlich unverletzt und hatten uns bald mit samt unsern Schrammen und Beulen aus dein Astgewirr herausgelöst. Fräulein Schlange lag ein wenig abseits — sie antwortete nicht auf unsern Anruf, sie rührte sich nicht." ' f „Arme Tante!"— . ' Der Professor schüttelte den Kopf. „Rein, sagen Sie das nicht. Ans einem Höhepunkt ihres Lebens wurde sie hinweggerafft." , man. Und ich denke, wir beide fahren morgen ganz in der Frühe und holen sie zur ewigen Ruhe. Soll die Bestattung hier sein?" Wilm zuckte die Achseln. „Ich werde an die Verwandtes telephonieren und ihre Bestimmungen darüber einholen.'OiD „Ich denke, die nächsten Verwandten sind Sie?" . „O nein!" si Wilm verfiel in Nachdenken. Diese Frage machte ihmi die Folgen klar, die der Tod Taute Josefines für ihn und! Erika nach sich ziehen würde. Das Herrenleben hatte ein! Ende. Nun galt es, dem Leben den Herrn zu zeigen. Er! reckte sich in den Gliedern. Mehr denn je fühlte er den Reich«? tum eines unveräußerlichen Besitzes. . Als Wilm und Erika das große, Helle Eckzimmer be-^ traten, das Tante Josefine über vier Wochen beherbergt hatte,! war es ganz «»gefüllt mit der Glut der untergehendeni Sonne. s . „Sie lebte so gern." „Ja, und ihre letzten Worte waren ein Loblied auf das Leben. Als wir sie aus dem Schnee befreiten — sie schien gegen eine scharfkantige Wurzel geschleudert zu sein — war sie ohne Besinnung, aber ein Lächeln — nein, ich möchte fast sagen: ein Hochgefühl der Freude lag über ihrem Gesicht. .Dann schlug sie doch noch die Augen auf — zum erstenmal sah ich diele fröhlichen, noch so jung blickenden Augen in nachsinnendem Ernst auf mich gerichtet.^ " ' ' W „Die Kinder —'grüßen — Dank — ! ^Ihr Blick trübte sich. Aber mit aller Kraft rang sie :dem! schwindenden .Bewußtsein noch die Worte ab: „WUm JoMch nicht sorgen^^ Leben ist so schön '. . ."H stockte.vor dem,W j ^^.'^^AerArofessoLkvW gerten. . „Na nu, Herr Professor — Sie beide allein? Wo Ha ben Sie denn Tante Josefine?" W NÄ Der Professor schwieg und warf einen hilfeflehenden Blick auf Dr. Brunhuber — dieser senkte die Blicke zur Erde. -tW Wilm wiederholte seine Frage. Eine jäh auftauchende Angst drückte seine Stimme zusammen, als er hinzufügie: -„Sie haben doch keine Panne gehabt?" Mc Der Professor nickte stumm und sagte dann langsam, wie nach den Worten suchend: „Es ist allerdings — ein Un glück — geschehen. Trotzdem die Möglichkeit.eines solchen außerhalb jeder Berechnung lag"-.' „Ja, aber wo ist sie?!"Mv , „Oben in Zaman. Wir haben sie unter großen Mühen shorthin transportiert. ! Es keine Möglichkeit, sie heute Mit herunterzunehmen.—Ä 17 ist dort allein?"U.Erikas^ganzes mitleidigesfHerz; ^lag in dieser Frage. Der Professor senkte das Haupt.-'-„Ihr Fmulem-^ante. Kraucht keine Gesellschaft mehr.^ Zf Wilm packte ihn am Arm: -„DochZsicht!sisx,^ Mochte das Wort nichttauszusprechenX * ' „Sie ist tot."W ^ 5 W /„Tot. .'.?!"Mlm,sah.sich in-^