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Wilsdruffer Tageblatt : 29.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192607294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260729
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-29
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.07.1926
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«'o' <2 <2 tr ö r: r- r2>«-«>s-^N-r:ö?Lr K Lr LK Der Stall der Kaninchen soll jetzt so ausgestellt sein, daß die Sonne ihn nicht trifft; sonst wird es an heißen Tagen zu warm im Kaninchenstall. Freilich hat die Sonne auch wieder ihr Gutes, sie tötet viele Krankheitserreger. Hat man Ställe, in die die Sonne niemals Hineinscheinen kann, dann ist es nötig, diese in nicht zu großen Zeit abständen zu desinfizieren, was man durch einen Anstrich mit Cellokresol und Kallmilch erreicht. Ist der Stall feststehend, und wird er von der Sonne besonders am Mttag stark beschienen, dann soll man durch Aufhängen nafser Säcke, durch Aufpacken von Stroh dafür sorgen, daß die Wärme herabgemindert wird. Sehr zum Nachteil der Tiere sind zu Keine Ställe, die in der Regel auch zu warm sind. Ebenso schlimm ist es, wenn man zu viele Tiere in einem Raume hält. Wir ziehen in der heißen Zeit die Jnnen- ställe, sofem der Raum luftig ist, den Außen ställen vor. Vor allem ist dem Kaninchen in den kühleren Abendstunden ein freier Auslauf zu empfehlen. Je mehr sie sich bewegen, um so besser ist es für die Tiere und namentlich für Jungtiere, die durch Bewegung wesentlich in ihrer Entwicklung gefördert werden. Jetzt im Juli ist auch die Zeit, Laubheu zu gewinnen. Wartet man länger damit, dann ist der Nährwert des Laubes entschieden ein geringerer. Vielfach kann man schon jetzt, be sonders auch im August, die Anfänge des Haar wechsels beobachten. Während dieser Zeit nehmen manche Häsinnen den Rammler nicht an. Man füttere während des Haarwechsels gut, reiche Leinsamen im Weichsutter und setze diesem auch ständig kleine Gaben Spratts Praepos zu. Auch den Jungtieren gebe man davon. Auch bei Kaninchen kommt Ungeziefer vor. Man kann es durch reinliche Haltung vermeiden, ist es aber vorhanden, dann soll man die Tiere mit Jucksin einsireuen. Den Ohren aller Kaninchen ist Beachtung zu schenken, um die sogenannte Ohrenräude zu vermeiden, die man daran erkennt, daß sich innerhalb des Ohres ein kräftiger, gelb licher Belag bildet. Sobald man das wahrnimmt, soll man eine Prise Schwefelpulver ins Ohr streuen. Man kann auch mit Peru-Lenicetsalbe einschmieren. Zeigen Kaninchen schorfige oder wunde Stellen auf der Haut, dann entferne man den Schorf und bestreiche die Stellen mit Peru-Lenicetsalbe. Bei nässendem Ausschlag muß man Lenicet-Streupulver benutzen. Jetzt im Hochsommer ist auch manchem Züchter Fallobst zugänglich. Man gebe davon den Tieren hin und wieder, wosür sie sehr dankbar find. Deckfaulen Rammlem und Häsinnen, die nicht heiß werden wollen, gebe man Whimvetol- Tabletten. Die Erfahrungen damit sind sehr gute. Beim Versand von Kaninchen an sehr heißen Tagen ist immer eine Gefahr für fie. Man wähle auf alle Fälle sehr luftige Behälter. Lie StrMenMzerlranlung des Rindes. Von vr. R. Wie schon der Name sagt, wird die Krankheit durch den Strahlenpilz hervorgerufen. Dieser schma rotzt in Pilzverbünden und findet sich hauptsäch lich auf der Mauergerste. Die Übertragung er folgt durch das Futter, dem solch pilzbesetzte Grannen beigemischt sind. Diese werden mit ausgenommen und bohren sich zwischen die Zähne, in das Zahnfleisch und in die Zunge ein. Durch die hierdurch entstehenden kleinen Wunden wird die Krankheit gewissermaßen übergeimpft. Durch Einatmen pilzhaltiger Luft kann auch die Lunge von der Krankheit ergriffen werden, ebenso wie ein Eindringen der Pilze in Wunden der äußeren Haut, in die Nabelwunde und selbst in die Strichöffnung des Euters möglich ist, wo durch die Krankheit an den betreffenden Stellen ebenfalls zum Ausbruch kommen kann. Beim Rind bemerkt man die Strahlenpilzerkrankung vor allem bei ausschließlicher Trockenfütterung und zur Zeit des Zahnwechsels. Die Krcmkheit ist jedoch keine von Tier auf Tier übertragbare. Außer beim Rind kommt sie noch beim Schwein, Schaf, Hund und bei der Katze, des öfteren auch beim MMchen vor. Beim Rind ergreift sie hauptsächlich den Ober- und Unterkiefer, der hierdurch stark auf getrieben wird, mau spricht dann von „Wind dorn", ferner die Zunge, die unter Umstünden vollständig verhärtet und aus diesem Grunde „Holzzunge" genannt wird. Das erste Anzeichen bei Zungenerkrankung bildet die erschwerte Futteraufnahme und das behinderte Kauen. Außerdem macht sich starkes Speicheln bemerkbar. Bei Erkrankung des Kiefers fällt dessen Anschwellung und Aufireibung be sonders in die Augen. Was nun die Behandlung anbelangt, so gestaltet sich diese im allgemeinen wenig erfolgreich. Nur im Anfänge kann bisweilen die Verabreichung von Jodkalium die Krankheit noch günstig beeinflussen. Im übrigen aber soll man sich bei vorgeschrittenen Fällen, um die es sich doch meistenteils handelt, nicht lange mit der Behandlung aufhalten, sondern die Tiere auf Mast stellen und möglichst bald zum Schlachten verkaufen. Fehler bei -er Spargelzucht. Von A. W. Der Spargelbau ist auch unter den heutigen schwierigen Erwerbsverhältnissen immer noch eine Kultur, die verhältnismäßig gute Erträge bringen kann. Allerdings erfordert sie auch einen be deutenden Aufwand an Anlage- und Unterhaltungs kosten und ferner eine planmäßige und gut über legte Art des Anbaues, da irgendwelche Kultur fehler ihre nachteilige Wirkung über Jahre hinaus erstrecken können. Ein Hinweis auf oft an zutreffende Fehler mag hier am Platze sein. Es ist durchaus falsch, allgemein als Endpunkt der Spargelernte Johanni (24. Juni) festzusetzen, ohne die jeweiligen örtlichen Verhältnisse zu be- , achten. Es wird bei diesem schematischen Schluß der Ernte nicht bedacht, daß ihr Beginn doch recht verschieden ist. In leichtem, warmem Boden, geschützter Lage und günstigen klimatischen Ver hältnissen wird die Vegetation zweifellos eher beginnen und schnellerKsiortschreiten, als unter weniger günstigen Umständen. Ferner ist auch Rücksicht auf das Wetter zu nehmen. Wer Wert auf möglichst gleichmäßig reiche Ernten legt, wird daher die besonderen Verhältnisse genau be rücksichtigen und lieber früher mit dem Stechen aufhören als die Ernte zu weit ausdehnen. Schafft er sich doch durch diese Beschränkung die Vor bedingung für die folgenden Ernten. Denn die nach Schluß der Ernte neu hervorkommenden Triebe bilden sich zu zartem, grünem Kraut aus und müßen im Sommer wieder so viel Nahrung für den Wurzelstock sammeln und vorbereiten, daß er im nächsten Frühling neue Pfeifen hervor bringen kann, und letztere werden um so kräftiger und zahlreicher sein, je stärker das Spargelkraut sich entwickelt. Bor allem wird es sich bei jungen Anlagen, im dritten Jahre nach der Pflanzung empfehlen, mit dem Stechen wenigstens 14 Tage vor Johanni auszuhören. Weitere Fehler werden bei der Ernte selbst gemacht. Oft genug kann man beobachten, daß die Erde um die erscheinenden Pfeifen nicht beiseite geräumt, sondern versucht wird, mit dem Spargel messer schräg nach unten durch den Boden die Pfeifen abzuschneiden. Dabei werden die dicht nebenan sitzenden, noch in der Erde befindlichen Pfeifen erheblich verletzt und im Weiterwachsen gestört. Meistens ist oberhalb des Bodens von diesen Beschädigungen nichts zu merken, höchstens fällt es auf, daß so wenig Pfeifen erscheinen. Noch schlimmer aber ist, daß durch diese unvorsichtige Ernte die Spargelpflanzen selbst zugrunde gerichtet werden. Derartige Beschädigungen lassen sich nur dadurch vermeiden, daß die eben durchdringenden Pfeifen bis annähernd an den Wurzelstock frei gelegt und, unter Schonung des Stockes, mit einem scharfen Spargelmesser abgeschnitten werden. Die Erde wird darauf wieder glattgezogen und mit einem Brettchen leicht angeklopft, sonst könnten sich in diesen Löchern neue Pfeifen zeigen, die zu früh ans Licht kämen, kurz blieben und sich färbten. Für den Großbetrieb gibt es besonders hergestellte Spargelwalzen, die das Anklopfen ersetzen. Die idealste Art der Spargelernte ist das Brechen der Pfeifen. Dies ist natürlich desto leichter auszuführen, je flacher der Spargel gepflanzt ist. Die Pfeife wird freigelegt und dann durch Biegen nach der freien Seite unmittelbar an der Wurzel mit der Hand abgebrochen. Recht im argen liegt oft auch die Düngung der Anlagen. Der Spargel braucht mehr Dünger wie irgendeine andere Pflanze, und zwar enrpsiehlt sich in erster Linie guter, fetter Kompost oder gut verrotteter Stalldünger, wobei kein Unterschied zwischen Pferde-, Schweine- oder Kuhmist zu machen ist. Es muß jährlich gedüngt werden; im Durchschnitt werden etwa 3 Kg auf eine Pflanze gerechnet. Daneben kann flüssige Düngung ver wendet werden. Auch der Zeitpunkt und die Art der Düngung spielen eins Rolle. Ist man auch zum Teil noch verschiedener Meinung, so hat doch die Düngung sofort nach der Ernte die meisten Anhänger. Der Dünger wird zwischen die Reihen ausgestreut und nur leicht mit Erde überdeckt. Man findet auch folgende Methode: Die Erde wird zu beiden Seiten des Hügels grabenweise ausgehoben und auf den Hügel gebracht. In diese Gräben wird der Dünger ausgebreitet und unter gegraben. Das Verfahren bietet den Vorteil, daß- der Dünger besser an die aufnahmefähigen Wurzeln der Spargelpflanzen gelangt. Bei der flachen feitlichen Wurzelentwicklung der Pflanzen wirb auch das Bedenken hinfällig, daß die Luft nicht ge nügend zu den Wurzeln gelangte. Auch Gaben von Chilesalpeter im Juni während der Wachstumszeit und von Kainit und Thomasmehl im Herbst werden ihren Zweck nicht verfehlen. Wie vielfach beobachtet ist, erhält der Spargel durch Verwendung von Kalisalzen eine besondere Schmackhaftigkeit und Zartheit. Es ist selbstverständlich, daß zu einer fach, gemäßen Spargelzucht auch das durchgreifend-.- Bekämpfen etwa auftretender Schädlinge gehör?. Von diesen sind zu erwähnen der Spargelküfe, und seine Larve sowie die gelblichweiße Larve Spargelfliege. Ersterem ist'kaum anders bei-- zukommen als durch Abklopfen auf unier- gebreitete Tücher in der Morgenfrühe oder vurch Ablesen; gegen seine Larve Hilst Bestreue mit Kalkstaub oder Asche. Die Larve der Spargelslieg--, die durch ihr Bohren in den Stengeln rine Ver krümmung derselben verursacht, bekämpft man durch Ausschneiden und Verbrenn«, der er krankten Stengel und Ablesen der Fliegen. Gegen den Spargelrost, kenntlich an den stäubenden braunen Pusteln, Hilst wiederholtes Besnrid-n der Pflanzen mit Bordelaiser Brühe u-S recht zeitiges Verbrennen des kranken Krautes. Grüne Bohnen auf verschiedene Ärt einzulegen. Von M. T. Die Bohne ist eine so dankbare «rß man überall dort, wo sie in größerer Menge angepflanzt wurde, wirklich oft nicht »«iß, wohin mit all dem Segen. Aber des Guten -st «i» zu viel. Die grüne Bohne läßt sich auf so verfchiedene Act eiulegen, daß durch ihren reichen Fruchckegen im kommenden Winter der Küchenzettel -ruf die verschiedenste Art Bereicherung findet. Als Ge müse, Salat, Kompott, süß und sauer, findet sie Verwendung, und so sollen die folgenden Einmache möglichkeiten der Hausfrau helfen, ihren Bohnen vorrat recht verschiedenartig zu präparierend Salatbohnen in Essig. Die kleinen Bohnen werden abgefädelt, in kochendes Wasser geworfen und fünf Minuten darin gelassen. Dann nimmt man sie heraus, läßt sie erkalten und drückt sie lagenweise mit etwas Salz, geriebenem Meer rettich, einigen Pfefferkörnern, Nelkenpfeffer, Lorbeerblättern und trockenen Jngwerstückchen in einen Topf, löst darauf in scharfem Essig nochmals reichlich Salz auf, gießt die Flüssigkeit über die Bohnen, bis sie vollkommen bedeckt sind, gibt ein Mulläppchen darüber und streut darauf eine dünne Lage Senfsamen. Als Abschluß kommt ein passendes Brettchen in den Topf, das mit einem Stein beschwert wird. Der Topf wird gut ver bunden und im kühlen Keller aufgestellt. Bohnen in Essig und Zucker. Hierzu nimmt man junge, fadenlose Bohnen und kocht sie in mildgesalzenem Wasser halb weich. Dann läßt man sie auf einem Siebe gut abtropfen. Hierauf kocht man auf ein Pfund Bohnen Liter scharfen Essig mit 250 x Zucker, sowie etwas ganzem Zimt und einigen Nelken. In noch heißem Zustande gießt man dis Flüssigkeit durch ein Sieb über die grünen Bohnen. Am nächsten Tage Wiederholiman dieses Verfahren. Am dritten Tage läßt man dis Bohnen in dem Essig rasch einmal aufkochen, legt sie in Gläser und übergießt sie mit dem nochmals aufgekochten Essig. Bohnenin Zucker. Die Bohnen werden ab gefädelt und in Salzwasser halb weich gekocht, dann läßt man sie auf einem Siebe gut abtropfen. Sind die Bohnen vollkommen erkaltet, werden sie mit geläutertem Zucker übergossen. Man rechnet hierbei auf ein Pfund Bohnen die gleiche Menge Zucker. Am nächsten Tage wird der Zuckersaft abgegossen, mit Zimt und einem Stückchen ge schältem Ingwer nochmals aufgekocht, abgeschäumt und abermals in kaltem Zustande über die Bohnen gegossen. Sie werden jetzt erst in Gläser gefüllt, ein mit Rum getränktes Stück Pergamentpapier, das dem Glase passend zugeschnitten ist, darüber gelegt und die Gläser luftdicht verschlossen. Wer den Geschmack noch verbessern will, der kocht mit dem Zucker einen halben Tassenkopf voll Weiß wein auf. Neues aus Stall un- Hof. Warnung vor Bcrsütterung von Klatschmohn. Mitten im Sommer zeigen zuweilen die Kleefelder und dann auch das Getreide einen starken Besatz von Klatschmohn. Es liegt daher die Frage nahe, ob dieser Mohn bei starkem Auftreten durch Ver füttern einen nachteiligen Einfluß auf die Gesundheit der Tiere und die Beschaffenheit der Milch hat, und ob es nicht geratener erscheint, einen derartigen Kleeschlag ungenutzt umzubrechen. Hierzu ist zu bemerken, daß Mohn sehr viel giftige Alkaloide enthält, besonders dann, wenn die Mohnkapsel noch milcht. Infolge ihrer Widerstandsfähigkeit verlieren die Mohnalkaloide ihre Giftigkeit durch ein Einsäuern oder Silieren nicht. Bei den Tieren stellen sich nach dem Genuß des Klatschmohns schwere Lähmungserscheinungen ein, sie werden schlaff, hinfällig und können auch eingehen. In der Praxis sind solche, durch Klatschmohn hervor- gernfenen schweren Vergiftungserscheinungen ein wandfrei nachgewiesen. Daher muß auch an dieser Stelle vor dem Verfüttern des Klatsch mohns im grünen, getrockneten oder eingesäuerten Zustande dringend gewarnt werden. vr. W.— Unser Dich steht zuviel im Stall umher, frißt dort, mistet, langweilt sich und gibt auch etwas Milch. Es stände besser um die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit unserer Tiere, wenn sie sich mehr außerhalb des Stalles in frischer Luft, unter freiem Himmel, unter Licht und Sonnen schein aushalten könnten. Dann litten die Tiere auch weniger unter allerlei Stallkrankheiten, wie Tuberkulose. Und weniger Menschenkinder würden dann durch deren Krankheitserreger in fiziert. In den meisten Fällen läßt sich schon sür Abhilfe sorgen. Oft verurteilen nur Gedanken losigkeit mit Hang am Althergebrachten solch ein armes Stück Vieh zu einem Dasein, das eigentlich nur mit andauernder Tierquälerei bezeichnet werden muß. Raum ist auch in dem kleinsten Bauernhöfe für ein lustig sich tummelndes Vieh. So ist es allbekannt, daß dort, wo die Tiere auf die Stoppel geschickt werden, sie sich in überraschend schneller Weise erholen. Sz. Die Verwendung der Elektrizität in der Hühnerzucht stößt auf keine großen Hindernisse mehr, zumal das ganze norddeutsche Flach land mit einem Stromnetz durchzogen ist und auch das kleinste Dorf Anschluß gefunden hat. Die praktischen Amerikaner haben denn auch der Frage der Elektrizitätsverwendung in der Hühnerzucht erheblichen Wert beigelegt. Sie betreiben nicht nur -das Heizen der Brut apparate auf elektrischem Wege, wobei eine be sondere Alarmvorrichtung jede Störung in der elektrischen Erwärmung selbsttätig meldet, sie beleuchten im Winter auch die Ställe nach Ein tritt der Dunkelheit noch stundenlang und erzielen dadurch einen höheren Ertrag an Eiern und eine Verkürzung der Wachszeit der Hühner. We. Die Weißfische bilden sine sehr arienreich- Gattung, die meistens in fre en Be wässern leben und sich äußerlich durch ihre silberfarbenen Schuppen kennzeichn'"!. Da ihre Nahrung vorwiegend ankmalilck-e-- Natur ist, besitzen sie zum Zerkleinern ihrer Nahrung Schlündzähne mit spitzen Kronen, die Ähnlich keit mit dem Raübti'ergebiß W-nn manchmal so wegwerfend von >en Weihfischen geurteilt wird, so ist das Nicht angebracht. Einige Spielarten von ihnen, wie die Plötze oder das Rotauge und die Rotfeder mit ihren rotgefärbten Seitenflossen, bieten bei ent sprechender Zubereitung doch eine recht schmack hafte Mahlzeit. Die eigentliche ZSit für den Weißfischfang- fällt in die wärmere Jahres zeit. Die Fische tummeln sich dann mehr an der Wasseroberfläche. Es gibt ja eine große Anzahl von Gewässern, die außer Weißfischen und niederen Tieren nichts beherbergen. Hier ist dann selbst der Weißfisch willkommen und mitzunehmen, wenn man ihn gefangen Hal. Schließlich lassen sich ja auch die Weißfische noch als Hechtköder und zur Ernährung von Hechten verwerten, wodurch ihr Fleisch in Hechtfleüsch umgesetzt wird. 2—w. Neues aus Fel- rmd Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Auch im Sommer kann die Weide mit Stick stoff gedüngt werden, und zwar ohne Nachteil für die Tiere. Besonders ist zu diesem Zwecke der Harnstoff zu empfehlen, denn er kann ohne Schaden von den Weidetieren ausgenommen werden. Und da der Stickstoff in ihm nicht teurer ist als Leunasalpeter oder schwefelsaures Ammoniak, kann zur stärkeren Anregung des Graswuchses in dieser Beziehung ein Versuch nur anempfohlen werden. Man wird, besonders dann, wenn das Barometer füllt und Niederschläge zu erwarten sind, den nicht beweideten Teil der Weide mit Harnstoff düngen, und kann dann nach dem Regen die Weidetiere ohne Schaden auftreiben. Es ist dann wohl ausgeschlossen, daß die Weidetiere noch ungelösten Harnstoff vorfinden sollten, und wenn sie wirklich etwas von ihm aufnehmen sollten, geschieht das ohne irgendeinen gesundheit lichen Schaden. W—e. Uber das Stoppelschälen und dessen Vorzüge. Durch das Stoppelschälen soll zunächst die Bodenfeuchtigkeit erhalten bleiben und vor dem Verdunsten geschützt werden. Es tritt nämlich durch das Schälen der Stoppel eine Unterbrechung des Wasseraufsteigens aus dem Untergründe ein, so daß die Feuchtigkeit nicht mehr so schnell ver dunsten kann. Dort, wo sich nach dem Schälen die lockere Schicht mit dem darunterliegenden festen Boden berührt, sammelt sich die Untergrund- feuchllgkeit an. Ein geschältes Stoppelfeld erscheint allerdings an der Oberfläche noch trockner als ein nicht geschältes, in Wirklichkeit ist es aber in den tieferen Schichten frischer und feuchter. Diese Feuchtigkeit, verbunden mit einer Lockerung des Lodens, läßt ein stärkeres Bakterienleben sich entwickeln, das wiederum schneller die notwendige Dodengare herbeiführt. Die Entwickelung dieser Bodengare wird noch durch das Auslaufen des Unkrautes begünstigt, weil dadurch auch der Boden beschattet wird und er der Sonne und der Lust weniger ausgesetzt ist. Späterhin wird natürlich das Unkraut durch die tiefere Furche im Herbst vernichtet. Das Stoppelschälen soll möglichst un mittelbar dem Mähen folgen, wenn des Vormittags die Sense geht, soll nachmittags schon zwischen den in Mandeln gestellten Getreidereihen die Stoppel umgerissen werden. Je früher die Stoppel gestürzt wird, desto leichter läßt sich auch diese Arbeit ver richten, weil dann der Boden noch eine gewisse Frische und Gare besitzt, die aber unter dem Sonnenbrand nur allzu schnell verloren geht. Sz. Der Ohrwurm, der bei beiden Geschlechtern durch die starke am Hinierleibe befindliche Zange gekennzeichnet ist, ist im allgemeinen ein harmloser Bursche mit einem für empfind same Seelen allerdings etwas schreckhaften Aussehen. Er hält sich, weil er ein licht scheues Wesen ist tagsüber unter Steinen, Rindenstücken, zusammengerollten Blättern, tiefen Blumenkelchen und sonstigen Perstecken auf und verläßt sie mit Eintritt der Dunkelheit, um seiner Nahrung nachzugehen, die vorwiegend aus süßen Früchten besteht. Dann kann er aller dings durch Benagen an diesen, an Möhren und an Honigwaben einigen Schaden anrichten. Daß er aber mit Vorliebe schlafenden Menschen in die Ohren kriecht und hier Unheil anrichtct, ist reiner Unsinn. Der Ohrwurm wird eigentlich erst dann lästig, wenn er in zu großen Mengen anf- tritt. Hier gibt es nun ein einfaches Bekämpfungs mittel. Man kann ausgchöhlte Hollunderstengcl oder mit Moos gefüllte und umgekehrt ausgestellte Blumentöpfe ober alte Lappen auslegen und wird dann darunter so manchen Ohrwurm ent decken, der dann totzutreten ist. Ein einfaches Mittel besteht darin, daß man einen gebrauchten, aus gespaltenen Weiden gefertigten Korb auf den Beeten einige Tage stehen läßt, nachdem man Unkraut oder vergleichen hineingefüllt hat. Dann wird eines Morgens der Korb aufgehoben, und Hunderte von Ohrwürmern werden zum Vorschein kommen, selbst beim Ausstößen des Korbes kommen immer wieder neue hervor, so daß in solchem Falle die Ausbeute ziemlich groß ist. Ob es aber wirklich angebracht ist, in solcher Weise gegen diese mehr ihres Äußeren als ihres Schadens wegen verfolgten Ohrwürmer vorzugeheu, möchteich bezweifeln. Es hat doch schließlich in dem weiten Haushalt der Natur ein jedes Geschöpf seinen be stimmten Zweck zu erfüllen, wenn wir ihn zunächst auch nicht erkannt haben und alles und jedes nur nach dem Nützlichkeitsprinzip beurteilen. Deshalb lasse mau lieber auch die Ohrwürmer in Ruhe. Sie schaden viel weniger als man glaubt, so mancher Schaden wird ihnen zu« geschrieben, an dem sie unschuldig sind. W—e. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Die August-Eier müssen eingelegt werden. Mai- und Juni-Eier hatten sich schlecht, weil die Eier meistens befruchtet sind und weA durch das längere Sitzen der Hennen auf dem Nest das Wachsen des Keimes angeregt worden ist. Beim Verlassen des Nestes stirbt er aber ab, verdirbt schließlich und beeinträchtig: die Halt barkeit des Eies in hohem Grade. Zin August hingegen gibt es keine bruÄustigen Hühner mehr, und wenn zu dieser Zeit der Hahn ab- geschasft worden ist, auch keine befruchteten mehr. Deshalb halten sich August-Eier über Winter besser als dis zu einer früheren Zeit eingelegten. Die Aufbewahrung im Wasser glas hat sich nach meinen Erfahrungen am besten bewährt. Die gereinigten Eier werden in Steintöpfe eingelegt und dann mit einer Flüssigkeit übergossen, die aus neun Teilen ab- Aekochiem und wieder völlig erkaltetem Wasser und einem Teil Wassergkas besteht. Die beiden Teile werden -ordentlich durcheinandergerührt. Die Flüssigkeit muß etwa 3 bis 5 em über den Eiern stehen. Um Staub abzuhalten verschließt man mit Pergamentpapier und bewahrt den Eiertvpf iw Keller auf. W—i. kariofsslkköße für Fkuschfuppen. Zutaten: Ein aufgehäuster Suppenteller geriebener, tags vorher gekochter Kartoffeln, möglichst gelbfleischige Ware, 30 g Butter oder Margarine, 2 ganze Eier, Zucker, Muskat. Die Butter wird zu Sahne ge rührt und kurz vor dem Anrichten gekocht. A. E. Gebackener Blumenkohl. Der Blumenkohl wird in Salzwasser nicht zu weich gekocht. Dann schwitzt man ein Stück Butter mit Mehl hellgelb, gibt so viel süße Sahne hinzu, daß man eine glatte Soße erhält, die mit zwei Eigelb algerührt wird. Den Blumenkohl legt man in eine mit Butter ausgestrichene Form, schüttet die Soße darüber und bestreut ihn mit Parmesankäfe. Backzeit eine halbe Stunde. E. v. B. Bienenzucht. Für Imker. Die Behandlung der Bienen mit roher Karbolsäure wird in letzter Zeit in Imderkreisen vielfach empfohlen. In ver dünnte Lösung getauchte Lappen bringen, auf die Waben gelegt, die Bienen schnell zum Weichen. Der durchdringende Geruch soll für Brut und Honig keinesfalls Nachteile bringen und wird dieses einfache Verfahren bei Ver handlung besonders stechlustiger Völker warm empfohlen. Jedoch sind auch Stimmen aus Fachkreisen vorhanden, die gegen die Karbok- behandlung sprechen. Der durchdringende Ge ruch sei in seiner Wirkung auf die zarten Immen so stark, daß davon hauptsächlich die Königin sich in die entferntesten ' Winkel der Beute flüchtet. Ehe der Geruch nun von den Bienen hinausgefächelt wird, und das geregelte Innenleben wieder in Gang kommt, vergehen Stunden, und gerade die meisten Eingriffe ins Bienenleben sollen möglichst schnell das gestörte Gleichgewicht wieder Herstellen, wes halb nicht in 0"., Fällen die Knrbol- begandlune z-v enwichlen ist. A.S.
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