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Wilsdruffer Tageblatt : 29.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192607294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260729
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-29
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.07.1926
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Sonnenaufgang Sonnenuntergang 1814 Der Industrielle Georg Halske geb. — 1838 Der Politiker Eugen Richter geb. — 1898 Otto v. Bismarck gest. — 1914 Mobilmachung in Rußland — 1918 Feldmarschall v. Eich-, Horn in Kiew ermordet. lang einstimmig eine Entschließung an, in Ler Abschaffung der zu vielen Steuern und Einführung einer einzigen (Einkommen-) Steuer gefordert wird. Gegen die Prägung von Fünfmarkstücken. Wie aus Leip- zig gemeldet wird, sprach sich die dortige Handelskammer auf Grund einer Umfrage gegen eine weitere Ausprägung von Fünfmarkstücken aus, da sich diese Münze schon in der Friedens zeit als zu groß und unbequem erwiesen habe, dagegen könne eine Vermehrung des Umlaufs an Dreimarkstücken befürwortet werden; doch müsse dafür gesorgt werden, daß die Dreimark stücke nicht im Umlauf unansehnlich und damit die Gefahr Ler Fälschung vergrößert werde. — Dasselbe gilt übrigens auch für Lie Einmarkstücke, von denen man traurige geschwärzte Stücke vielfach zu sehen bekommt. „Ostmärker!" verdrängt aus Westpreußen, Posen und Oberschlesien, die einen Verdrängungsscha'den noch nicht ange- möldet haben, können solchen, wenngleich auch verspätet, dem ReichsentschäLigungsamt, Berlin SW 68, Oranienstraße 106, noch bis zum 31. Juli 1926 anmelden. Die Frist wird nicht verlängert. Einschreibepostkarte an das ReichsentschäLigungsamt genügt zunächst. Altersbeihilfen an Personen über 65 Jahre alt, die aus Lem abgetretenen Gebiet verdrängt find und einen Ver- drängungsschaden nachweisen können, werden gewährt. Aus kunft erteilt der Deutsche Ostbund, Landesverband Freistaat Sachsen, Leipzig S 3, Fichtestraße 4, ptr. lks. Wilsdruff, am 29. Juli 1926. Merkblatt für den 30. Juli. Cossebaude. (Dieb e.) Vor mehreren Dagen stieg ein bis- I her unbekannt gebliebener Spitzbube unter Benutzung einer zuvor I anderweit gestohlenen Leiter durch ein des Nachts offenstehendes Fenster in eine Wohnung ein, zerschnitt erst auf Ler angrenzen den Diele die Drähte des Fernsprechers und entwendete hierauf zwei Hosen. Offenbar muß sich Ler nächtliche dreiste Cin- steigedieb doch unsicher gefühlt haben, denn er ist ohne Mitnahme weiterer Sachen plötzlich wieder spurlos verschwunden. Ver mutlich dürfte es sich auch um mehrere Personen handeln. Meißen. (Vereinigung von Kirchgemeinden.) Die Kirchgemeinden Deutschenbora And- Rvthschönberg (Ephvrie Meißen) sind mit Wirkung vom 1. Juni 1926 ab bis auf weiteres zu Schwesterngemeinden vereinigt worden. Pfarrer der beiden j Kirchgemeinden ist zurzeit Pfarrer Mhnke in Deutschenbora. Obergruna. (Autounglück.) Bei dem Autounglück I zwischen Hartmannsdorf und Limbach, wo bekanntlich ein Auto in einen Teich fuhr, fand eine Ortseinwohnerin unserer Ge meinde ihren Tod. Bischofswerda. (D e r s ch e id en d e B ü r g e r m e i st e r.) Bürgermeister Dr. Kühn wird nun doch unsere Stadt verlassen. Nach langwierigen Verhandlungen mit Len Vertretern der Stadt Reichenbach, die nach hier gekommen waren, hat sich Bür germeister Dr. Kühn entschlossen, Lie Wahl zum Oberbürger meister von Reichenbach doch anzunehmen. Bürgermeister Dr. Kühn war nahezu neun Jahre Las Oberhaupt unserer Stadt. Lomske bei Bautzen. (Vorsichtvor Kreuzottern.) Beim Beerensuchen wurde die Frau des Kutschers Wittig von einer Kreuzotter gebissen. Obwohl sie die Bisse sofort gespürt hatte und die Schlange über ihren Arm gelaufen war, gab sie nichts darauf, sondern suchte weiter. Schon auf dem Nachhause wege merkte sie ein Spannen im Arm. Dieser schwoll bedenk lich an, so daß ein Arzt hinzugezogen werden mußte. Der Arm war inzwischen bis an die Schulter stark geschwollen. Nur nach langem Bemühen gelang es dem Arzt, die unmittelbare Gefahr zu beseitigen; jedoch leidet die Frau heute noch an den Folgen dieses Bisses. Senftenberg. (Großfe-uer im Amtsgericht.) Sn den Abendstunden nach Bureauschluß wurde in Senftenberg (Laus.) ein Aktuar nach den Bodenräumen Les Amtsgerichtes geschickt, um wichtige Akten aus früheren Jahren herauszusuchen. Der Gerichtsbeamte hat beim Verlaßen Ler Bodenräume das mitgenommene Talglicht aus Versehen stehen gelassen. Dadurch war Las Aktenmaterial in Brand geraten. Die Feuerwehr hatte Eintreffen bereits einen ausgedehnten Dachstuhlbrand vor sich. Trotz des Eingreifens zweier Dampfspritzen nahm das Feuer riesige Ausdehnung an. Unbemerkt blieb, daß in einem Teil her Bodenräume Munition rund Handgranaten lagen, Lie von früheren Unruhen noch in Lem Gebäude aufbewahrt wur den. Gewaltige Explosionen entstanden und ein Teil des Ge- fängnisgebäuLes wurde Lurch einstürzende Mauern und Auf- reißen der Dächer schwer beschädigt, so daß die Gefängnisver waltung sofortiges Räumen des Gefängnisses befahl. Das ge samte Polizeiaufgebot von Senftenberg, verstärkt durch Land jäger der Umgebung, gnffzur Beruhigung Ler Gefangenen mit ein und übernahm die Bewachung der ins Freie gelassenen Gefangenen. Die auf 'dem Dachstuhl befindlichen Feuerwehr leute wurden durch die Explosion zum Teil schwer verletzt und von der Freiwilligen Sanitätskolonne auf Lem schnell eingerich teten Verbandsplätze verbunden und mittels Krankenautomobils nach dem Knappschastskrankenhause gebracht. Trotz der großen Masten Wasser die ins Feuer hineingeschleudert wurden, gelang Sachsen und Nachbarschaft - Blankenstein. (Im Silberkranze.) Morgen Frei tag begeht Herr Gutsbesitzer Otto Eulitz mit seiner Gattin das^-silberne Ehejubiläum. Gleichzeitig vollenden sich 25 Jahre, daß das Jubelpaar Abonnent Les WilsLruffer Tageblattes ist. Mit dem Ausdruck LesDankes für diese Treue verbinden wir die herzlichsten Glück- und Segenswünsche für den Weg zur gol denen Hochzeit! Mohorn. (Silberhochzeit.) Gutsbesitzer Eduard Schroth und Frau konnten dieser Tage unter großer Anteil nahme ihr Silberhochzoitsfest feiern. Auch wir bringen unsere Glückwünsche dar. * Veretaskalender. Turnverein D. T. Wilsdruff. Sonnabend den 31. Juli Turn fahrt nach Großröhrsdorf. Anakreon. Sonnabend den 31. Iüli Wanderabend nach Sora. — Sonnabend den 7. August Wanderabend nach dem „Lindenschlößchen". Sängerkranz. Sonntag den 1. August Partie nach dem Landberg. Abfahrt 11,10 Ahr. Sonntagskarte Herzogswalde. Priv. Schützengesellschaft. Sonntag den 1. August nach mittags 3 Uhr Monatsschießen. Terpsichore Wilsdruff. 8. August Omnibuspartie. Wetterbericht. Wechselnd bewölkt, Regenschauer, Temperaturen etwas höher, westliche bis nordwestliche Winde, höhere Lagen zum Teil lebhaft. Allgemeiner Witterungscharakter für Lie nächsten Tage: Keine wesentliche Aenderung. Was heißt Jungsein? Jungsein heißt eine Sehnsucht in sich tragen — nach Un erkanntem und Unerkennbarem. Jungsein heißt Suchen nach Zielen, den Himmel stürmen wollen mit neuen Ideen und Plänen. , Jungsein heißt selig-unselig sein in Träumereien und Ese leien, im Aeberschwang Les Gefühls und Les Denkens und in tausend Illusionen und diese nähren und pflegen und doch zu gleich bangen wie vor ihrer Zerstörung so auch vor ihrer Er füllung — denn Erfüllung ist Ler Tod Ler Sehnsucht. Jungsein heißt nichts wißen -wollen von alter matter Müdig keit unL Zermürbung seelischer und geistiger Art, von allem, was niederdrückt, -immer zagen und nimmer verzagen. Jungsein heißt vorwärtsschauen, nicht rückwärts, ganz -dem Augenblicke hin-gegeben sein, alles aus sich machen wollen, -um die Zukunft zu erobern, nicht bloß für Las selbstsüchtige Ich, -sondern für Volk und Vaterland. Jungsein heißt -überall Rosen sehen und die Dornen nicht fürchten, von Schwiemgkeiten und Hemmungen, Gefahren und Niederlagen sich nicht -unterkriegen lasten. Jungsein heißt Kraft, Mut, Glauben nicht bloß fühlen in heißer Brust, sondern umsetzen i-n Tat. Jungsein heißt Siegen! * Das moderne Bodenrecht in Sachsen. Waren in der Nach kriegszeit in Sachsen bis zum 31. August 1924 181 Hektar Land unter Erbbaurecht gestellt und darauf 1876 Wohnungen errichtet worden, so sind allein in der Zeit vom 1. September 1924 bis Ende 1925 weitere 107 Hektar dem Erbbaurecht unter worfen worden mit 2234 Wohnungen, so daß in Sachsen -Ende 1925 insgesamt rund 290 Hektar -sich unter Eckbaurecht be fanden mit 4110 fertiggestellten Wohnungen. Rund 1300 Woh nungen waren auf Eckbaurecht in Vorbereitung. Hinsichtlich des Reichsheimstättenrechts kann Sachsen für sich in -Anspruch neh men, daß es als erstes Land dieses Gesetz überhaupt -in die Praxis überführt hat. Bis zum 31. August 1924 befanden sich rund 170 Hektar unter Reichsheimstättenrecht; davon 100 Hektar für Reichswohnheimstätten und 70 Hektar für Reichsgartenheim stätten, Las -heißt Stellen, bei Lenen Lie Errichtung der Heim stätte selbst zurzeit noch nicht möglich, für passende Gelegen heit aber in Aussicht genommen ist. Auf den 400 Hektar Reichswohnheimstättenland befinden sich 1034 Wohnheimstätten. Vom 1. September 1924 bis Ende 1925 sind weitere 74 Hektar unter Reichsheimstättenrecht gestellt worden; davon 66 für Reichswohnheimstätten, acht für Reichsgartenheimstätten. Ein Beweis, Laß die Bautätigkeit reger wird, die Sehnsucht nach Lem Eigenheim schneller -erfüllt werden kann, da' die Bildung von Reichsgartenheimstätten gegen die srüheren Jahre -ganz erheblich zurückgegangen ist. Auf den 66 Hektar Reichswohn heimstättenland wurden 711 Heimstätten errichtet, auf den acht Hektar Gartenland 70 Gartenheimstätten. -Ende 1925 befanden sich in Sachsen mithin 233 Hektar Land unter Reichsheim- stättenrecht, davon 156 Hektar für Reichswohnheimstätten und 77 Hektar für Reichsgartenheimstätten. Es waren vorhanden 4745 Wohnheimstätten, 768 Gartenheimstätten. Rund 300 Wohnheimstätten und 160 Gartenheimstätten waren in Vor- beresiung. Unveränderte Miete im August. Wie wir erfahren, d-leibt Lie Miete für August unverändert. Sie beträgt wie bisher 60 Prozent der Frickensmiete, wozu 40 Prozent Mietzinssteuer, die zu Wohnungsbauzwecken verwandt werden „soll", treten. Insgesamt hat der Mieter also 100 Prozent der Friedensmiete zu zahlen, wovon dem Hausbesitzer jedoch nur 60 Prozent ver bleiben. Es ist also falsch, wenn immer wieder -irrtümlicherweise behauptet wird, der Vermieter bekäme die volle Friedensmiete. Ein Preisunterschied bei Sonntagskarlen. Die Wilsdruffer I haben anscheinend bei Ler Eisenbahn einen Stein im Brett, oder nimmt man bei ihnen Rücksicht auf den Gedbeutel, der aber jetzt nirgend drucken soll. Kurz und gut, eine Sonntagsfahr karte vierter Gute nach Dresden kostet in Wilsdruff 80 Zfg. Man sollte meinen, eine solche von Dresden -nach Wilsdruff I müßte auch soviel kosten. Nein, die kostet 90 Pfg., „weil" — so lautete lungst die prosaische Antwort eines Dresdner Fahrkartenausgebers auf Lie Frage warum — „da mehr -druff steht!" Es P "amlich eine sogenannte Sammelkarte für Edle I Krone, Wembohla usw., auf Lie gewiß zu Unrecht auch Wilsdruff gekommen m- f^sur dürfen die Dresdner nun 10 Pfg. mehr be zahlen, wenn Ice aus Sonntagsfarte nach Wilsdruff wollen. Abspringen von fahrenden Zügen. Die Unsitte, Laß Reisende beim Einfahren von Eisenbahnzügen ch die Bahnhöfe bereits die Türen Ler Abteile offnen und sogar, bevor der Zug zum Halten gekommen ist, abspringen, nimmt in der letzten Zeit mehr z-u. Ganz besonders kann das bei Zügen, Lie vorwiegend dem Berufsverkehr dienen, beobachtet werden. Abgesehen davon Laß sich solche „eilige" Reisende großen Gefahren an Leben und Ge sundheit aussetzen, gefährden sie auch durch ihre Handlungen ! Lie auf Len Bahnsteigen stehenden Fronen. Die Eisenbahn leistet für solche selbstverschuldeten Unfälle keinerlei Schaden ersatz. Um dem -Unfuge des vorzeitigen Turenoffnens und Ab springens entgegenzuwirken, wecken jetzt von der Reichsbahn bei den hauptsächlich in Frage kommenden Zugen Stteifdienste eingerichtet, Lie die Aufgabe haben, Personen, -die durch ihre -unbedachten Handlungen sich und andere in Gefahr bringen, fest- zustellen und der Bestrafung zuzuführen. Gegen die steuerliche Bedrückung des gewerblichen Mittel standes. Die Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe in Chemnitz hatte für Sonntag vormittag alle Handel- und Ge werbetreibenden zu einer großen Protestversammlung gegen Lie steuerliche Bedrückung Les gewerblichen Mittelstandes unter freiem Himmel nach Lem Theaterplatz einberufen, an der meh rere tausend Personen teilnahmen. Nach einer kurzen Be grüßung durch -den ersten Vorsitzenden Kohl referierte in längeren Ausführungen Direktor Krebs vom Reichsschutzverband für Gundel und Gewerbe, Landesverband Schlesien, Breslau, über gegenwärtige wirtschaftliche Not des Handels und Gewerbes, Din hauptsächlich durch Lie Steuerlast verursacht werde, wobei er 2m charakteristisches Bild von dem -heutigen Steuerwirrwarr bot. Anschluß an seine Ausführungen nahm dann Lie Versamm- 4"° ll Mondaufgang ' - 10" N. 7" i! Monduntergung 10" V. es erst nach angestrengtester Tätigkeit, des Brandes Herr zu werden. Der Dachstuhl des erst vor wenigen Jahren neuerbauten Amtsgerichtes ist vollständig niedergebrannt und alles Akten- material vernichtet. Niedercunnersdorf. (Ein netter Bürgermeister.) Durch Lie Kreditüberschreitungen bei der hiesigen Girokuße zu Gunsten der inzwischen eingegangenen Firma Gebr. Salm. Me tallwarenfabrik in Niedercunnersdorf und die hieckurch Lurch-das Verschulden des Eemeindevorstandes Rudolph entstandene". Ver luste ist -unsere Gemeinde in die Notwendigkeit versetzt wo.den, ein Darlehen in Höhe von 40 000 Mark a-ufzunehmen. Dem am gestrigen Montag in Löbau zusammengetretenen Bezirksausschuß lag ein Gesuch der Gemeinde vor, Lie Aufnahme dieses zur Sanierung der Verbindlichkeiten bei der Girokasse -dienenden Darlehens bei Ler Girozentrale Sachsen z-u genehmigen und um Bürgschaftsübernahme durch den Bezirk zu erbitten. Das in 20 Jahren zu tilgende Darlehen ist mit 7 Prozent jährlich zu ver zinsen, so daß unsere mittellose Gemeinde jährlich an Zinsen 2800 Mark aufzübringen hat. Bei der Schwierigkeit, jetzt Geld für die Gemeinden aufzutreiben, -sind die Bedingungen der Giro zentrale noch recht günstig zu nennen und man muß auch be rücksichtigen, Laß die Gemeinde hätte den Bankerott ansagen müßen, wenn es nicht gelungen wäre, ein Darlehen zu beschaffen, Las völlig unproduktiven Zwecken dienen muh. Gegen ben schul digen Bürgermeister Rudolph -ist inzwischen das Verfahren aus Dienstentlassung eingeleitet worden. Die Gemeinde hatte keinen Kreditausschuß. Rudolph hatte überhaupt verschwiegen, daß er Ler Firma Gebr. Salm, welche das Löbauer Gericht bereits mehrfach beschäftigt hat, -Kredite eingeräumt hatte -und ihr auch dann noch Kredit eingeräumt, nachdem er gewarnt worden war. Rudolph, welcher die vorgeschr-iebene, regelmäßige Prüfung der Warenbestände bei den genanntenFirma überhaupt nie vorgenom men hat, sondern sich darauf beschränkte, bei -ihr anzufragen, ob die 10 000 Mark Bestand noch vorhanden seien, ist berufsmäßiger Bürgermeister und ohne Vermögen. Die Gemeinde muß also den Lurch Lie unzuläßige Kreditüberschreit-ungen entstandenen Ver lust Ler Eirokasse ganz allein tragen. Hainitz. (Leichtsinnige Motorradfahrer.) Ein schwerer Unfall ereignete sich in dem Orte Hainitz bei Großpostwitz durch den unglaublichen Leichtsinn zweier Motorradfahrer. Sie fuhren -in betrunkenem Zustande mit hocherhobenen Händen in Ler Richtung auf Bautzen durch den Ort. Dabei streiften sie einen heimkehrenden Arbeiter, und Las Motorrad kam zum Sturz. Der angefahrene Arbeiter erlitt einen Schädelbruch, eine Gehirner schütterung und andere erhebliche Verletzungen. Der Fahrer trug ebenfalls eine Gehirnerschütterung davon, während -der Sozius unverletzt blieb. Chemnitz. (Lrtrunke n.) Im Steinbachteich ertrank beim Baden der 19jährige Schlosser Heckert Richter aus Chemnitz. Die Leiche wurde sofort nach Lem Unfall aus vier Meter Tiefe geborgen, Loch waren die Wiederbelebungsversuche erfolglos. Ehrenfriedersdorf. (Von Len Greifen st einen g e - stürzt.) Kurz hintereinander stürzten an einem Tage zwei Männer beim Besteigen Ler Greifensteine, -deren verbindende Hvlzbrücke vor kurzem durch einen Blitzstrahl zerstört wurde, ab, von denen sich der eine beim Sturze aus fünfzehn Meter -Höhe zweimal überschlug und schwere innere Verletzungen ba-vontrug. Der andere kam mit leichteren Verletzungen davon. Zwickau. (E in OpferLerBerg e.) Der 17 Jahre alte Sohn Alfred des Obersekretärs Weigel ist am Watzmann (Ober bayern) tödlich verunglückt. Er hatte mit einem Schulkameraden eine Hochto-ur nach dem Watzmann-Hocheck unternommen und war auf dem Abstieg nach Lem Wimbachtal zu begriffen, als er schwindlig wurde und nicht mehr weiter konnte. Der Kamerad holte von unten Hilfe, fand aber nach mühseligem Ab- und Ausstieg den Weigel nicht mehr vor. Wahrscheinlich hatte dieser den Weg allein fortsetzen wollen und ist Labei abgestürzt. Die Leiche konnte nur unter -schwierigen Verhältnissen geborgen werden. Zwickau. (V e r b r e ch e r i s ch e r A n s ch l ag a u f e i n e n E i s e nb a h n z u g.) Am Montag vormittags 6 Uhr wurde an Lem Gleis Les Bahnhofes Schönbörnchen eine Eisenbahn schwelle aufgefunden. Nach Len vorgefundenen Spuren wurde die Schwelle in verbrecherischer Absicht — es war vermutlich auf ben Morgenschnellzug abgesehen — bei Stein 1162 auf bas Gleis Mosel-Schönbörnchen (Strecke Werdau—Dresden) ge legt und von einem die Strecke passierenden Zuge etwa 30 Me ter fortgeschleudert und dann beiseite geschleudert. Auf die Ermitt- lung des oder Ler Täter ist eine Belohnung ausgesetzt. Zwickau. (Zwei Kinder von einer Wirtschaf - terin in den Mühlgraben ge stoße n.) Eine furcht bare Tragödie spielte sich in den SpätabendstunLen Les Dienstags im Nachbarort Crossen ab. Dort hat anscheinend in einem An fall von Verzweiflung die Wirtschafterin Helene Seidel die bei den fünf- und siebenjährigen Kinder eines Fabrikarbeiters in Mosel, bei dem sie bedienstet war, in den Mühlgraben ge stoßen. Hinzugekommenen Fabrikarbeiterinnen gelang es, die fünfjährige Charlotte zu retten und durch Wiederbelebungsver suche ins Leben zurückzurufen. Die siebenjährige Helene wurde erst Mittwoch früh am Rechen des Mühlgrabens der Papier fabrik Leonhardt -als Leiche geborgen. Äon der Täterin fehlt jede Spur. Es wird vermutet, daß sie den Tod in Ler Mulde gesucht und gefunden hat. -lieber den eigentlichen Beweggrund der Tat hat sich noch nichts feststellen lassen. Elsterberg i. V. (Die Bisamrattenplage.) Im verflossenen ersten Halbjahre wurden hier insgesamt 70 Bisam ratten am E-lsterflusse, sowie -an Bächen und Teichen erlegt. Der Stadtrat hat zufolge einer ministeriellen Verfügung die -Fang prämien entsprechend erhöht. Es wecken gezahlt als Sommer prämie 3 Reichsmark und als Winterprämie 2 Reichsmark für ft les erlegte Tier. Schweizerthal bei Mohsdorf. (Freche Autodiebe.) In -der vierten Morgenstunde wurde -hier ein Auto bemerkt, das Ler Führer nur mit vieler Mühe an der Siraßenmauer entlang zu fahren vermochte, wobei er wiederholt bedenklich an streifte, bis es mit voller Wucht gegen einen Mast fuhr und stark beschädigt liegen blieb. Die Insassen kletterten eiligst her aus und verschwanden, ehe man herbeikommen konnte. Nach träglich wurde festgestellt, Laß -der stark beschädigte Wagen einem Peniger Fabrikanten vor dem Chemnitzer Ratskeller gestohlen -morden war. Bedauerlicherweise ist den frechen Dieben die Flucht gelungen. Es fehlt zur Stunde noch jede Spur von ihnen. Gerbrode. (Launen eines Blitzes.) Bei einem der schweren Gewitter der letzten Tage schlug der Blitz in ein hiesiges Gebäude ein und durchfuhr, ohne zu zünden, -den Boden raum und das Wohnzimmer. Als man die Schäden suchte, fand man, daß der launische Blitz bei seiner Reise durch Las Wohnzimmer einen Vogelbauer von der Wand gerißen und voll kommen zertrümmert hatte. Dem im Käfig sitzenden Kanarien vogel aber hat er kein Federchen gekrümmt. Nach einer leichten Betäubung sang der Vogel genau so eifrig wie zuvor.
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