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gegen das Vorurteil, soweit es unberechtigt ist, muß die Öffentlichkeit ankämpfen. Es werden sich Mittel finden lassen, die im Winter erbauten Wohnungen so herzustellen, daß sie zu keinerlei hygienischen Einwänden Veranlassung geben, O, I, S. Oer Onentexpreß verunglückt. 4 T o t e, 17 V e r l e tz t e. Der Orientexpreß ist in der Nähe des Bahnhofs Noisy-Le-Sec bei Paris mit einer Stundengeschwindigkeii von 75 Kilometern entgleist. Die Lokomotive, der Ge päckwagen und die folgenden acht Wagen sprangen aus den Schienen. Der Zug bestand fast nur aus Postwagen. Erst in Chalons-sur-Marne waren einige Personenwagen angehängt worden. Nach den bisherigen Feststellungen sind vierPersonen, zwei Post- und zwei Eisenbahn- beamtc, getötet und 17 Personen verletzt wor den. Drei von den Verwundeten liegen in hoffnungs losem Zustand danieder. Man befürchtet, daß noch weitere Opfer unter den Trümmern begraben sind. Die Ursache der Entgleisung ist noch nicht bekannt. Notyilfe in Berlin sind Mil Reichsmark aus dem Ertrage dieser Sammlung überwiesen worden. Dieser Betrag wurde an 64 besonders bedürftige Familien in Koblenz verteilt. Kirchlicher Zusammenschluß zur Bekämpfung des Alkohols. Dorpat. Aus dem 18. Internationalen Kongreß gegen den Alkoholismus in Dorpat schlossen sich führende Persönlich keiten der kirchlichen alkoholgegnerischen Arbeit aller christlichen Konfessionen zu einem vorläufigen Komitee zusammen. Dem Komitee gehören u. a. an: Der Evangelische Bischof Kukk aus Lettland als Vorsitzender, Kanonikus Hermann, Luzern, Metro polit Alexander von Estland, Methodistenbischof Cannon aus Washington; ein Vertreter der kirchlichen Kreise Deutschlands soll durch den Zentralausschuß für innere Mission in Berlin benannt werden. Das Komitee betrachtet sich als kirchlichen Beirat des permanenten Komitees des Internationalen Komi tees gegen den Alkoholismus. Der Orkan an der Küste von Florida. Miami (Florida). Die Mannschaft der von der Bemini- Jnselgruppe hier eingetroffencn Jacht „Zuleila" berichtet, daß bei dem letzten Orkan viele Häuser in die Luft ge hoben und Schiffe an den Strand geworscn wurden. Aus der Jacht selbst seien durch die auf sie niederprasselnden Kokos nüsse alle Deäaufüauten zerstört worden. 200 FleischvergLstungen. EineArtParatyphus. In Herzfelde (Kreis Niederbarnim) sind durch Genuß von verdorbenem Fleisch in den letzten Tagen ins gesamt 200 Personen erkrankt. Das Geschäft des Schläch ters Reisner, aus dem das Fleisch stammte, wurde polizeilich geschlossen. Die Schweine, von denen das gefährliche Fleisch stammt, sind vom Schlächter Reisner selbst geschlachtet worden. Tierarzt Dr. Graul in Herzfelde hat das Fleisch untersucht und einwandfrei befunden. Das Fleifch ist als Pökelfleisch, gekochter Schinken und als Schlackwurst ver arbeitet worden. Die vom Staatlichen Veterinärinstitut in Potsdam vorgenommene bakteriologische Untersuchung der aus Herzfelde stammenden Fleischproben hat einwandfrei die Feststellung ergeben, daß es sich bei dem Krankheitser reger um eine Untergruppe des Paratyphusbazillus, und zwar um den sogenannten UaLÜIus Lntsritis Lrssluu han delt. Das Veterinärinstitut fand diese Krankheitserreger jedoch lediglich an der Oberfläche der eingesandten Proben von Wurst, Pökelschinken usw., so daß daraus mit Sicher heit auf eine nachträgliche Infizierung dieser Fleischsorten geschlossen werden kann. LLnwetierschäden. - " Auf den Bahamainseln. Nach Miami (Florida) gelangten drahtlose Tele gramme vom Kapitän des auf der Höhe von Nassau (Ba hamainseln) liegenden Dampfers „Munamar", in denen er mitteilt, daß bei dem tropischen Sturm, der am 26. Juli Nassau heimsuchts, acht Personen getötet worden sein sollen. Der Sachschaden werde aus 4 Millionen Dollar geschätzt. — Die Besatzung einer Jacht, welche in einem bedauernswerten Zustand zurückkehrte, erzählt, daß fast alle Gebäude auf den Bemini-Jnsen durch den Sturm zer stört worden seien. In Japan. Die Provinz Niigu 1 a in Japan ist von einer großen Überschwemmungskatastrophe heimgesucht worden. Das Land ist meilenweit in einen See verwandelt. Eine große Anzahl Häuser sind in der Stadt Niiguta eingestürzt. Es wurden im ganzen 33 000 Acker Neis zerstört. Von den infolge der Überschwem mungen ertrunkenen 300 Personen sind bisher 30 geborgen Worden. In Italien. In Ober- und Mittelitalien ging ein überaus heftiges Unwetter nieder. Bei Venedig haben Stürme und Hagel schläge auf den Fluren schweren Schaden angerichtet. Die Alpenhänge waren tief herab in Schnee begraben. Auf der Val-Sugana-Bahn stürzte bei Monte Corno eine La wine von 30 Kubikmeter auf das Bahngelände herab, als der Zug Triest—München die Strecke passierte. Die Passa giere kamen mit dem Schrecken davon. Bei Jmperia hat eine Wasserhose mebrere Gebäude beschädigt. In Toscana gingen zahlreiche Hagelschläge nieder. Bei Livorno ist ein vom Unwetter überraschter Segler gesunken. Die Be satzung konnte gerettet werden. Bei Erba wurden durch eine vom Sturm losgerissene elektrische Hochspannungs leitung zwei junge Leute getötet. - Letzte Meiaungen - Vermischte Drahtnachrichten vom 30. Juli. Ale Reduzierung der VMungstruppen. Berlin. Die Antwort Chamberlains im Unterhaus auf die Frage, wann die englische Regierung die Herabsetzung der rheinischen Bcsatzungstruppen aus die frühere deutsche Heeres stärke im gleichen Gebiet durchführen werde, steht, wie von zu ständiger Stelle mitgcteilt wird, nicht in direktem Widerspruch zu früheren Erklärungen der Alliierten. Die Note der Bot schafterkonferenz vom 14. November 1925 hatte von einer fühl baren Vermindernng und von einer Herabsetzung des Be satzungsstärke auf eine Zahl gesprochen, die sich ungefähr den „normalen Ziffern" nähere. Diese ungenaue Ausdruckswcise hatte den deutschen Botschafter in Paris zu einer Erklärung im Quai d'Orsay veranlaßt, die Reichsregierung würde die „norma len Ziffern" als die früher in den besetzten Gebieten vorhandene deutsche Truppenstärke interpretieren. Auf diesen Schritt des deutschen Botschafters ist eine Antwort nicht erfolgt. Cham berlain hat jetzt im Unterhans erklärt, daß eine Zusage der Alliierten, die Truppen auf das Maß der früheren deutschen Besatzung zu vermindern, nicht gegeben worden sei. Diese Zu sage ist tatsächlich auch nicht erfolgt. Abberufung der Kommission Walch. Berlin. Wie eine Berliner Korrespondenz meldet, rechnet man in den Kreisen der Kommission Walch mit der Abbe- rnsung der Kontrollkommission aus Berlin bestimmt bis spätestens Oktober, falls nicht noch besondere Komplikationen eintreten sollten. Ein Teil der Kontrolloffiziere soll bereits Anweisung erhalten haben, sich im Herbst aus eine anderweitige Verwendung vorzubereiten. Deutsch-amerikanische Hochwasscrspende. Berlin. Die deutschen, österreichischen unv deutsch-ungari schen Vereine in Chikago und Umgegend haben einen größeren Betrag zur Linderung der Not der Hochwassergeschädigten im RhcjnlMde gesammelt. Der Reichsgeschäftsstelle der Deutschen i Hus unlerer Keimst 1 Wilsdruff, am 31. Juli 1926. Merkblatt für den 1. und 2. August. Sonnenaufgang (4^)!l Mondaufgang 11"'N. ( — ) Sonnenuntergang 7'° (7") ss Mondunterg. 1'- N. (2» N.) 1. August. 1291 Gründung der Schweizer Eidgenossen schaft. — 1798 Der englische Admiral Nelson vernichtet die französische Flotte bei Abukir. — 1911 Der Sprachforscher Konrad Duden gest. — 1914 Kriegserklärung an Rußland. 2. August. 1815 Der Dichter und Literarhistoriker Adolf Friedrich Graf v. Schack in Schwerin geb. — 1870 Gefecht bei Saarbrücken. — 1914 Ultimatum Deutschlands an Belgien. — 1921 Der Sänger Enrico Caruso gest. Das Wetter der Woche. Die allgemeine Wetterlage hat sich im Laufe der Woche nicht geändert. Die Befürch- Sung, daß neben erheblichen Niederschlägen ein starker Lemperaturrückgang eintreten würde, erwies sich als nur »llzu berechtigt. Schon die kräftigen Regenfälle, dis am Sonntag niedergingen, brachten eins kräftige Abkühlung. Fn den nächsten Tagen wurde die Witterung noch ungün stiger. Hatten sich die Temperaturen zunächst noch in der Nähe der für diese Jahreszeit üblichen Durchschnittstempe- raturen gehalten, so trat am Dienstag eine recht unan- zenehme Wendung ein. Die Tagesdurchschnittswerte lagen von da ab mehrere Grade unter den Normalwerten. Besonders unangenehm machte sich der Temperatursturz in den Bergen bemerkbar. Aus den Alpen wurde sogar starker Neuschnee gemeldet. Gegen Ende der Woche trat eine vorübergehende Besserung ein. Bei abnehmender Bewölkung nahmen die Temperaturen wieder schnell zu. Die allgemeine Wetterlage ist aber weiterhin noch sehr un sicher. Auf dem Ozean liegen noch umfangreiche Tiefdruck wirbel, die bei ihrem Vordringen nach Osten uns eine neue Verschlechterung des Wetters bringen dürften. Sachsens Kirchenmusiker kommen nach Wilsdruff. Wie uns berichtet wird, sind mit Wilsdruff seitens des Vorsitzenden, Ober lehrer Kantor Jähnig-Hilbersdorf (Freiberg) des Landesvereins der Kirchenmusiker Sachsens (Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen) Verhandlungen im Gange, seine zweitätige Micha- elisversammlung in unseren Mauern äbzuhalten. Letztmalig war die allerdings damals als Kantoren- und Orgamstenverein der Kreishauptmannschaft Dresden benannte Vereinigung am Mon tag den 29. und Dienstag den 30. September 1890 in Wils druff. Die Tagung begann am Vormittag des 29. September mit einer Versammlung im „Löwen", bei welcher Kantor Schmidt- Oberoderwitz den Hauptvvrtrag hielt. Vorsitzender der damaligen Tagung war Professor Oskar Wermann, Kantor an der Kreuz kirche und Gesangs- und MuMehrer an der Kreuzschule in Dresden. Nach gemeinsamem Mittagessen fand nachmittags 5 Uhr in der alten Nikolaikirche eine geistliche Musikaufführung unter Mitwirkung der Konzertsängerin Frl. Olga Gasteyer, des Königlichen Kammercellovirtuosen Arthur Stenz, der Organisten P. Janßen (Frauenkirche) und Emil Höpner (Kreuzkirche), Dres den, des Stadtmusikdirektor Sahn (Klarinetiensolo), der Männer- gesangverein „Liedertafel" und „Sängerkranz" unter Leitung ihrer Dirigenten Schuldirektor Gerhardt und Kantor Hientzsch statt. Abends wurde ein überaus gemütlicher Kommers unter Mitwirkung der Gesangvereine.und der Gäste abgehalten. Diens tag vormittag 9 Ahr wurden freie Vorträge von Mitgliedern in der Kirche geboten. An denselben waren beteiligt: Organist Friedmar Josiger, BaßsoW 'Tonkünstler E. E. H. Böhme, Organist Birn, Organist E, Höpner-Dresden, Frau Kantor Hientzsch, Schuldirektor Gerhardt, der damalige Chor sür Kir chenmusiken mit Lehrer Bornemann als Solist und Kantor Hientzsch. Dem gemeinsamen Mittagsmahl im „Adler" folgte ein gemeinsamer Spaziergang und abends im „Wler" unter Mitwirkung Dresdner hervorragender Gäste und der Wilsdruffer vorgenannten Gesangvereine ein mit viel Begeisterung ausgenom menes weltliches Konzert mit danach folgendem Ball. Die da malige Stadtkapelle unter ihrem Musikdirektor Jahn -hatte reichen Anteil an den musikalischen Erfolgen. Gegen 70 Herren hatten in unserem Wilsdruff Einkehr gehalten und hatten für die Nacht von Montag zum Dienstag Freiquartier gefunden. Die schwie rigste -Frage für die jetzt geplante Tagung -dürfte die Quartier frage, die sich nur aus Nachtlager für eine Nacht und Morgen- kaffe beschränkt, sein. Es werden zur Kebernachtung 80 bis 90 Herren, evtl, auch Damen, zu verquartieren sein. Musikalisch ist natürlich für diese Tagung viel zu erwarten, da Dresdner musikalische Größen hier mitwirken dürsten. Der Abschluß, ob oder nicht, ist in nächster Zeit Zu erwarten. Kein Marktkonzert. Infolge anderweiter Verpflichtungen der Stadtkapelle findet morgen Sonntag kein Marktkonzert statt. Dafür konzertiert die -Kapelle am kommenden Freitag im Oberen Parke. ' Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 1. August: Dr. Bretschmeder-Wi-lsdruff und Dr. Woll burg-Seeligstadt. In den Lindenschlößchen-Lichtspielen läuft heute abend noch der große Film mit Lotte Neumann und Harry Liedke in den Hauptrollen. Außerdem läßt das besonders anziehende Lustspiel „Bobby — Jungfrau -und Juwelen" auch -alle die aus ihre Rech nung kommen, die sich Alltagssorgen gern durch Humor und Witz vertreiben lassen. Eine Arbeitnehmerzählung -wird am 10. August vorgenom- men. Bei Betrieben, die an diesem Tage vorübergehend ruhen sollten, sind di^ Arbeitnehmerzchlen vom vorhergehenden Arbeits tage einzusetzen. Gleichzeitig -werden auch die in den Betrieben beschäftigten Schwerbeschädigten gezählt. In Lebensgefahr schwebten heute morgen zwei hiesige noch nicht schulpflichtige Kinder, die von der neuen Ksermauer am Ehrenfriedhof in den durch das Regenwetter ziemlich ange schwollenen Saubach gestürzt waren. Durch zwei hier zu Besuch weilande beherzte Jungen -wurden sie dem nassen Element, das sie schon ein Stück sortgeführt hatte, wieder entrissen. Haltbares Einmachen ohne Zucker oder bei sparsamstem Zuckerverbrauch. Allen Bestellern aus diesem Wege zur Nach- i richt, daß dieses 864 Rezepte enthaltende, auch zur Herstellung ! von Obstmusen, Gelees, Marmeladen, Fruchtweinen, Essig usw. geeignete Einmachebuch von Frau Amtsrat Rose Stolle wieder neu eingetroffen ist. Da sämtliche Rezepte ohne -kostspielige Appa rate hergestellt werden können und in Bezug auf Wohlgeschmack und Haltbarkeit erprobt sind, empfiehlt sich die -Anschaffung dieses praktischen Büchleins von selbst, noch dazu der Preis von einer Mark ein sehr billiger ist und bereits über 100 O00 Exemplare in. ganz Deutschland abgesetzt sind. In weiser Voraussicht haben wir -eine Anzahl -mehr kommen lassen, damit auch die Nichtvoraus besteller ein Büchlein in unserer Geschäftsstelle erhalten können. I Der Sternhimmel im August. Fast genau über uns steht zu Beginn des Monats der Helle Stern Wega in der Leier, dessen Entfernung von der Sonne zu 40 Lichtjahren bestimmt wurde. Nach 12 000 Jahren wird er dereinst die Rolle des Polarsterns an der nördlichen Himmelskugel spielen, wovon Wir uns auch durch Betrachten der Sternkarte für September überzeugen können. Wega ist ein Stern von ungeheuer großer Leuchtkraft im Verhältnis zu unserer Sonne, denn diese würde, an ihre Stelle gesetzt, uns nur als ein schwaches Sternchen 5,51er Größe erscheinen. Links von der Leier nach Osten zu liegt in eine glanzreiche Stelle der Milchstraße eingebettet der Schwan. Sein hellster Stern, Deneb genannt, ist von uns mehr als 500 Lichtjahre entfernt. Unterhalb des Schwans steht außerhalb der Milchstraße eine schöne eng zusammen gedrängte Gruppe von Sternen, der Delphin. Tiefer, wieder im Zuge der Milchstraße, liegt das Sternbild des Adlers. Noch tiefer im Süden steht das Sternbild des Schützen. Schon mit bloßem Auge, aber noch besser in einem lichtstarken Feld stecher wird man in dieser Gegend des Himmels zahlreiche runde, fast nebelartige Gebilde erkennen; es sind das die kugel förmigen Sternhaufen, von denen manche bis zu 150 000 Licht jahren und darüber hinaus von uns entfernt sind. Vom Schützen den Horizont nach Osten zu durchmusternd, stoßen wir auf das Sternbild des Steinbocks. Es besteht nur aus kleinen Sternen, ist aber durch seine Lage in der Bahn der Sonne und der Planeten wichtig. Augenblicklich sehen wir auch Jupiter in diesem Sternbild. Noch weiter nach Osten zu folgt im Tierkreis das Sternbild des Wassermanns. Die Milchstraße erhebt sich vom nördlichen Horizont in dem Sternbild des Fuhrmanns über das des Perseus und der Kassiopeia empor, geht östlich am Zenit vorbei, verbreitert sich im Sternbild des Schwans, wo eine uns näherstehende dunkle Wolke den Aus blick nach derselben verdeckt, gerade so wie weiter unterhalb des Adlers die scheinbare Teilung der Milchstraße in zwei Äste durch eine dunkle Wolke verursacht wird. Der Mond gelangt mit folgenden Gestirnen in Konjunktion: Venus am 6., 3 Uhr Vorm., Merkur am 8., 8 Uhr Vorm., Saturn am 16., 10 Uhr Vorm., Jupiter am 22., 12 Uhr nachm., Mars am 28., 11 Uhr vorm. In Erdferne befindet sich der Mond am 10., 6 Uhr nachm., in Erdnähe am 23., 9 Uhr nachm. Von den Pla neten wird Merkur, nachdem er am 7., 3 Uhr nachm., in unterer Konjunktion zur Sonne gestanden hat, tn der zweiten Hälfte des Monats am Morgenhimmel sichtbar und geht Ende des Monats reichlich 114 Stunden vor der Sonne auf. Eben falls am Morgenhimmel leuchtet die Venus und geht zu Beginn des Monats Stunden, Ende des Monats 2 Stunden vor der Sonne auf. Mars durchzieht das Sternbild des Widders und geht zu Beginn des Monats nach 10 Uhr, Ende des Monats kurz nach 9 Uhr abends auf. Jupiter kommt am 18., S Uhr abends in Opposition zur Sonne und ist den ganzen Monat über während der Nacht sichtbar. * Unkersdorf. (Vogelschießen.) Im hiesigen Gasthofe findet morgen Schweinsprämien-Bogelschießen, verbunden m:^ Gartenfreikonzert und feinem Ball statt. Mr ff- Speisen und Getränke haben die rührigen Wirtsleute gut gesorgt. Niederwartha. (G e m e i nL> er> e r o rb n e t e n si tz u n g.) Die GsmeindeverorLneten hielten am Montag in der Wilhelms burg eine Sitzung ab. Unter den Eingängen, welche Bürger meister -Grundmann zunächst zur Kenntnis gab, besand sich auch eine von der Bahnmeisterei Cossebaude Zugestellten Abschrift eines Abkommens zwischen der Staatseisenbahnverrvaltung und der Gemeinde Niederwartha über die Unterhaltung des an der Flurgrenze von Cossebaude gelegenen Teiles der Friedrich- August-Strahe. -Danach obliegt der Gemeinde die Unterhaltung des Straßenteiles auf der Bahnbrücke am Ausgange des Amse-l- grundes und die Wegsicherung der Au-fgangsstraße an der Wil helmsburg. Ueber Kaltasphalt sür Schlaglöcher in Straßen sollen Preisforderungen eingcholt werden. Ferner teilt der Bürger meister mit, daß die schon seit längerer Zeit gepflogenen Ver handlungen zwischen der Gemeindeverwaltung und dem Müh- lenbösitzer Manigk wegen Erneuerung des Zaunes an der Fried- rich-August-Straße von der Mühle bis zur Straßenbiegung zu keinem Ergebnis -geführt -haben. Eine von der Amtshaupt mannschaft Meißen herbeigezogene Entscheidung über diese Streitfrage sprach den Mühlenbesitzer von der Erneuerungspslicht frei. In der Aussprache wurde betont, daß sowohl der Grund stücksbesitzer als auch die Gemeinde als Straßeneigentümern gleiches Interesse an der Wegsicherung haben. Man beschloß des halb, -dem Antrag des Bauausschusses gemäß ein Gutachten der höheren Instanz herbeizuziehen. Den nächsten Beratungsgegen stand -bildete das Gesuch des -Hausbesitzers Dietz an die Ge meinde Niederwartha, mit ihrer Hypothek, die jetzt an Zweiter Stelle steht, an dritte Stelle zurückzutreten. Man beschloß ein stimmig, das Gesuch zu genehmigen. Ein weiteres -Gesuch betras die Gewährung einer Baubeihilfe in Höhe von 2000 Mark, welche dem Grundstücksbesitzer Jentzsch in Oberwartha von der Amtshauptmannschaft unter der Bedingung Mgesagt worden war, daß die -Gemeinde Niederwartha das Geld übernimmt und von sich aus an Jentzsch als Darlehn weiterverleiht. Auf Emp fehlung des Finanzausschusses wurde demgemäß beschlossen. Dann gelangte ein Antrag des Bauausschusses, die Friedrich-August- Strahe von der Abzweigung der Oberwarthaer Straße bis zur Flurgrenze Cossebaude für den Durchgangsverkehr von Lastautos zu sperren, zur Aussprache. Dabei wurde besonders hervorge- Hoben, daß den Gemeinden infolge der ungenügenden Staats beihilfen zu Straßenausbefferungen, die sich durch den immer mehr sich steigernden Lastautovertehr erforderlich machen, die Unterhaltung ihrer -Straßen unmöglich ist. Der Antrag des Bau ausschusses fand einstimmige Annahme. Die Gemeindeverord- neten genehmigten ferner die vom Bauausschuß beantragte Be schaffung eines Standrohres und dreier -Schläuche zum Feuer-