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Wilsdruffer Tageblatt : 23.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192607239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260723
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-23
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.07.1926
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,Koche mit Gas'." Das dürfte nun am längsten auch für unsere Einwohnerschaft bloße Zukunftsmusik gewesen sein. Viel leicht eher, als man heute noch denkt, wird man auch hier mit Gas kochen. Der Elektrizitätsverband Gröba, der jetzt die Gas versorgung der Gemeinden mit Hochdruck betreibt, veranstaltete gestern abend im „Löwen" einen sehr interessanten Gaskoch-Vor trag. Der Besuch war leider sehr schwach. Das lag zu einem großen Teile daran, daß die Bevölkerung nicht genügend davon unterrichtet wurde, da die Veranstalter die Hilfe der Presse nicht in Anspruch genommen hatten. Dem eigentlichen Kochvortrag schickte einer der Herren Direktoren des Werkes voraus, daß sie gewillt seien, auch nach Wilsdruff das Gas zu bringen. Die Ver handlungen mit dem Stadtrate seien zwar noch nicht abgeschlossen, aber es habe doch den Anschein, daß man einig werde. Wenn das einträte, dann könne bereits in diesem Herbste hier Gas geliefert werden. In zirka vier Wochen hoffe man, die große Ferndruck leitung bis nach Wilsdruff vorgeschoben zu haben. Das Werk habe Wilsdruff ein sehr günstiges Angebot gemacht und die Stadt däbei als Mitgliedsgemeinde betrachtet. Der Kubikmeter Gas stelle sich demnach bei zwei Flammen und einer Iahresab- nahme von 100 Kubikmeter auf 18 Pfg. je Kubikmeter, während die Gosag (das Konkurrenzunternehmen in Heidenau) unter den gleichen Bedingungen 33 Pfg. verlange.. Gröba stehe genau wie bei der Elektrizitätsabgabe auch hier auf dem Standpunkte, daß nur Billigkeit die Produktion höbe. Bei der Stromversorgung sei man jetzt dort angelangt, daß selbst Meißen sein Elektrizitäts werk stillege, weil es den Strom billiger, als es ihn selbst erzeuge, von Gröba beziehen kann. Wenn die Verhandlungen mit dem Stadtrate zum Abschluß führten, dann wird allen Haushaltungen ein bestimmter Termin gesetzt. Wer sich bis dahin für Gasent nahme entschließt, dem wird der Anschluß bis in den Keller ein schließlich Haupthahn und Gasmesser gratis vom Werke ausge führt. Später sind die nötigen Erdarbeiten usw. selbst zu bezahlen. Für die Verwendung der Koch- und Heizapparate macht das Werk allerdings zur Bedingung, daß nur die von ihm als be sonders vorteilhaft erprobten Fabrikate benutzt werden. Durch große Abschlüsse seitens des Werkes ist die Billigkeit gewähr leistet, auch in der Zahlungsweise wird entgegengekommen. Anschließend führte ein sehr patentes Fräulein die Vorzüge des Gas-Kochens und -Backens vor und die dann gereichten Kost proben von gegrilltem Braten, Napf- und Streußelkuchen, Gou- lasch und Makkaroni waren so vorzüglich, daß der Wunsch eines Junggesellen wohl zu begreifen ist: Das Werk möchte bei Liefe rung der Apparate auch die Köchin mitschicken! Alle diejenigen, die die Vorzüge des Gases zum Kochen noch nicht selbst erfahren, waren jedenfalls überrascht von der leichten Bedienung, von der Schnelligkeit und Billigkeit, mit der ein Mittagsmahl (Goulasch und Makkaroni für vier Personen noch nicht 4 Pfennige) her- gerichtet werden kann. Zwei kurze Filme führten noch instruktiv die Vorzüge des Gaskochens ins Feld. Hochbefriedigt waren jedenfalls alle von dem Gehörten sowohl wie von dem Gesehenen und Geschmeckten. — Spruchreif freilich ist die Frage für unsere Einwohner heute noch nicht. Einmal müssen die Verhandlungen mit dem Stadtrate abgeschlossen sein. Daran ist vielleicht nicht mehr zu zweifeln. Dann bedarf aber auch die finanzielle Seite noch einer sehr eingehenden Klärung inbezug aus die Kosten der Installationsarbeiten. Vor dem Kriege waren dieselben größten teils Sache des Werkes und des Hausbesitzers, heute dürften sie wesentlich die Brieftasche des Mieters, der Gas haben will, be lasten. Zweckmäßig wäre, auch dafür Erleichterungen ins Auge -u fassen; denn zweifellos ist der Wunsch nach Gas auch in Wilsdruff ein sehr großer, aber er müßte vielfach unerfüllt bleiben, wenn die Kosten der Installation zu große würden. Gaspreis und zweiflammiger Kocher, wie er meistens genommen werden dürfte, wäre schon zu erschwingen. Konzert im Bahnhofs-Restaurant. Das Wetter war dem gestern abend von Herrn Musikdirektor Philipp veranstalteten Konzert nicht besonders günstig. Für längeres Sitzen im Freien war es doch zu kühl. Aber trotzdem war der Besuch ein guter, ganz abgesehen von den vielen Zaungästen, die sichs nichts kosten ließen. Die Kapelle unter ihrem Leiter gab wieder ihr Bestes von Wang bis Ende und wunde mit Beifall reichlich belohnt. Allgemein kam der Wunsch zum Ausdruck, daß bald wieder ein mal ein derartiges Konzert im Bahnhof stattfinden möchte. Frei lich, fügen wir hinzu, möchte Petrus das nächste Mal einem heißen Tag einen lauen Sommerabend folgen lasten. Schuhmacherinnung. Eine Sommerfahrt per Omnibus unter nahm am Montag die hiesige Schuhmacherinnung mit dem Ziel nach dem Seerenteich und Grillenburg. Nach angenehmer Fahrt hielten die Wagen für kürzeren Aufenthalt im Helwigschen Gast hofe an, um auch-hier sich noch einige Zeit austauschen zu können. Die Bekämpsung der Arbeitslosigkeit. Wie verlautet, ist am Mittwoch morgen eine große Anzahl von Vertretern des säch sischen Finanzministeriums, des Wirtschafts- und des Arbeits ministeriums, des Ministeriums des Innern, des Landeswoh nungsamtes usw. nach Berlin gefahren, um zunächst an den Vor beratungen über, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die im Neichsfinanzmmisterium stattfinden sollen, teilzunehmen. Handwerksmeisterprüfungen. Im Interesse des Handwerks ist als erfreuliche Tatsache eine besonders rege Beteiligung an den Handwerksmeisterprüfungen in den letzten Jahren festzustellen. Die nächsten Prüfungen finden im Herbst 1926 statt. Handwerker im Regierungsbezirk Dresden haben ihr Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung bis spätestens zum 16. August 1926 an die Ge werbekammer Dresden-A. 1, Grunaer Straße .60, 'einzusenden. Nur bis zu diesem. Tage eingehende vollständige Gesuche können bei den Herbstprüfungen Berücksichtigung finden. Später ein gehende Meldungen müssen bis zum Frühjahr 1927 zurückgestellt werden. Im Zulastungsoesuche ist anzugeben, ob sich der Gesuch steller schon einmal zur Meisterprüfung angemeldet hat, und ob er einer Innung angehört und welcher. Beizufügen sind ein selbst- verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, Zeugnisse über 'die Gesellenzeit. Zeugnisse gewerblicher Bildungsanstalten, Lehr- und Gesellenprüfungszeugnis, Wohnungsmeldeschein, Vor schläge für das Meisterstück, Prüfungsgebühr (30 Reichsmark, im Maurer- und Zimmererhandwerk 50 Reichsmark). Volkshochschulwochen 1926. Die zweite Volkshochschulwoche der 'Landesstelle für freies Vvlksbildungswesen im Ministerium für Volksbildung und des Vereins Volkshochschule Sachsen findet nicht vom 8. bis 14. August in Bautzen statt, sondern ist aus Gründen zweckmäßiger Unterbringung auf die Zeit vom 25. September bis 2. Oktober 1926 nach Nossen in das dortige Seminar (Deutsche Oberschule) verlegt worden. Die Lehrgänge der zweiten Vvlkshochschulwoche sind bereits bekanntgegeben worden. Hinzu kommt noch ein Lehrgang von Studienrat Liebe (Freiberg) über weltanschauliche Fragen. Das genauere Thema sowie die Einzelheiten der Anmeldung werden noch im Mittei lungsblatt des Vereins Volkshochschule Sachsen bekanntgegeben. Anmeldung unter gleichzeitiger Einsendung des Teilnehmerbe trages bei dem Verein Volkshochschule Sachsen, Dresden-A., Georgplatz 5 1 bis spätestens bis 15. September. Der Teilneh merbeitrag beträgt 10 Reichsmark, für Jugendliche unter 20 Jah ren 5 Reichsmark. Erwerbslosen kann Ermäßigung gewährt werden. Neue Bestimmungen für die Behandlung von Schlachttieren in den Schlachthöfen. Für das Füttern der auf den Schlachtvieh märkten zu Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Plauen und Aue zum Verkauf ausgestellten Schlachttiere sind vom sächsischen Wirt schaftsministerium mit Geltung vom 24. Juli ab folgende neue Bestimmungen herausgegeben worden: Die Tiere dürfen inner halb eines Zeitraumes von zwölf Stunden vor Beginn des Marktes bis zum Marktschluß nicht gefüttert und getränkt wer den.-. Die Tagesfuttermenge darf an dem dem Markttage vorher gehenden Tage nicht mehr betragen als 10 Kilo Heu für ein Rind, 5 Liter Trank mit Zs Kilo Mehl für ein Kalb, 1>4 Kilo Kraft futter für ein Schwein, 1 Kilo Heu für ein Schaf. Das Futter ist von den Marktverwaltungen gegen Entgelt zu stellen. Als Getränk darf Rindern (mit Ausnahme der Kälber), Schafen und Schweinen nur reines Wasser' verabreicht werden. Die Ver abreichung von Kochsalz und Durst erzeugenden Mitteln ist ver boten. Zwölf Stunden vor Marktbeginn ist das nicht aufgenom mene Futter aus den Ställen und sonstigen Unterkunftsräumen der Tiere zu entfernen; nicht aufgenommenes Futter darf zu Streuzwecken nicht verwendet werden. Tiere, die nach Beginn der zwölfstündigen futterlosen Zeit, aber mindestens sechs Stunden vor Marktbeginn mit der Eisenbahn auf den Schlachtviehmärkten eingebracht werden, dürfen noch- mit der halben Tagesfuttermenge gefüttert werden. Die Vorschrift in Ziffer 3 findet entsprechende Anwendung. Tiere, die am Markttage mit der Eisenbahn aus einer Entfernung von nicht mehr als 50 Kilometer oder auf dem Landwege den Schlachtviehmärkten zugeführt werden, sind besonders zu kennzeichnen. Tiere, die den Vorschriften entgegen gefüttert oder getränkt wurden, sind vom Markt auszuschließen. Die Marktverwaltungen können Ausnahmen von diesen Vor schriften zulassen, insoweit sie im 'Umkreise des Tierschutzes er forderlich sind. Wiedersehensfeier des Res.-Inf.-Reg. 103. Die Kameraden des Referve-Infant-erie-Regiments Nr. 103 werden letztmalig zu der am 31. Juli und 1. August d. I. in Bautzen stattfindenden großen Wiedersehensfeier eingeladen. Die Feier beginnt offiziell am Sonnabend den 31. Juli abends 8 Uhr mit dem Kommers in den Kronensälen in Bautzen. Zuschriften an Kamerad Hans Schleelein, Bautzen, Strehlaer Straße 13, erbeten. Die Förderung in Sachsens Steinkohlenbergbau. Im säch sischen Steinkohlenbergbau betrug die Förderung im Juni 1926 333 204 Tonnen (arbeitstäglich 12 816 Tonnen) und hob sich da mit etwas gegenüber dem Vormonat (195 637 Tonnen). Die För derung des Juni 1913 (415 346 Tonnen) blieb um 20 Prozent unterschritten. Änderung der Gebühren für Gepäckaufbewahrung. Auf verschiedenen Bahnhöfen wurden bisher für größere Gegenstände, die nicht unter den Begriff „Handgepäck" fallen, höhere Gebühren erhoben. Vom 1. August d. I. ab werden, nach Mitteilung der Reichseisenbahndirektion Berlin, für größere Stücke allgemein die höheren Gebühren erhoben, nämlich 40 Pf. für die beiden ersten Tage zu sammen und weitere 40 Pf- für jeden folgenden Tag. Zu den größeren Stücken rechnen größere Körbe, Koffer, Handwagen, Kinderwagen, Fahrräder und dergleichen, * Neukirchen. (Vogelschießen des Militärver eins.) Am Sonntag hielt der hiesige Militärverein in ein- sachster Form ein recht wohlgelungenes Vogelschießen ab. Von nachmittags 3 Uhr ab bot der Festplatz ein Bild echt kamerad schaftlicher Fröhlichkeit. Während die Kameraden bemüht waren, die Königswürde zu erlangen, suchten die übrigen Festteilnehmer von der launischen Glücksgöttin in der Radbude einen, wenn auch bescheidenen Gewinn einzuheimsen. Andere erprobten ihre Schieß- fertigkeit in der einfachen Schießbude. Die Jugend vergnügte sich auf der Reitschule. Nachdem Kamerad O. B. den Königs- schuß getan hatte, erfolgte nach einem vom Kamera-vorsteher Andrä auf den Schützenkönig ausgebrachten Hoch der Einzug. Lm fröhliches Tänzchen bildete den Schluß des bescheidenen Festes, das allen Teilnehmern als Abwechslung in ihrer schweren Arbeit wohl zu gönnen ist. Taubenheim. (P o s a unen ch o r.) Der erst im vergange nen Herbste gegründete hiesige Pos-aunenchor ließ am vergange nen Sonntag anläßlich des Eustav-Adolf-Festes in Sora unter Leitung seines rührigen Chormeister Bothe und verstärkt durch zwei Grumbachsr Bläser mit ihrem stets hilfsbereiten Pfarrer Luthardt sowohl vor dem Festgottesdienste vom Kirchturme und nach demselben «auf dem Friedhöfe seine Weisen erklingen, wie er auch während der Festve-rsammlung die Gustav-Adolf-Gemeinde erfreute. Wir freuen uns, daß der junge Chor in der kurzen Zeit seines Bestehens es bereits zu so ansehnlichen Leistungen gebracht hat, und möchten nur wünschen, daß sich noch in man cher Gemeinde junge Männer finden, die sich in dieser Weise in den Dienst des Reiches Gottes stellen. Mohorn. (Ferien.) Die Somm-erferien der beiden Volks schulen wie ihrer Fortbildungsschulen nehmen am 26. Juli ihren Anfang und enden am 23. August. Herrndorf. (Kinderfest.) Der Homöopathiscye Verein, dem auch einige Wilsdruffer angehören, veranstaltet am 8. August ein Kinderfest, bei welchem zwei Vögel und zwei Sterne abge- schossen werden. Der Festtag -endet mit einem Lampionzug. * KikcherrnKchrichten — 8. Sonntag n. Tr Predigttext: Röm. 8, 12—17. Wilsdruff. Vorm, >49 Ahr Predigtgottesdienst; vorm. 10 Uhr Kindergottesdienst. (Unsere Schwester ist vom 26. Juli ab auf drei Wochen beurlaubt. — Mittwoch: Abends 6 Uhr Iung- männerverein (Jugendheim). Grumbach. Vorm. >49 Uhr Predigtgottesdienst. Danach Kindergottesdienst. — Donnerstag: Posaunenchor. Kesjelsdors. Vorm. >49 -Uhr Beichte; vorm. 9 Uhr Predigt- gottesdienst; vorm. 11,35 Uhr Abfahrt des Iunfrauen-vereins nach Pillnitz; nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. — Montag: Abends 8 bis >410 Uhr Iungmännerver-ein. Unkersdorf. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Hart- mann-Weistropp). Sora. Vorm. >410 Uhr Predigtgottesdienst, anschließend Kindergottesdienst. Nöhrsdorf. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. — Dienstag: Abends 8 Uhr -Iungfrauenverein im Pfarrhaus. Weistrvpp. Borm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. — Dienstag: Abends 8 Uhr Iungmädchenverein (ältere Abteilung). — Don nerstag: Abends 8 Uhr Iungmännerverein. — Freitag: Abends 8 Uhr Iungmädchenverein (jüngere Abteilung). Limbach. Vorm. >49 Uhr Predigtgottesdienst, danach Kin dergottesdienst. Blankenstein. Nachm. 1 Uhr Predigtgottesdienst. Tanneberg. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst, vorm. >410 Uhr Kindergottesdienst. Neukirchen, Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst; nachm. 2 Uhr Kindergottesdienst. Herzogswalde. Vorm. >49 Uhr Predigtgottesdienst, anschl. Unterredung mit der -konfirmierten Jugend. VereiNskalender. Turnverein D. T. Sonnabend den 24. Juli abends 8 Uhr in der „Tonhalle" Monatsversammlung. Ortsausschuß des Handwerks. Montag den 26. Juli nach mittags 5 Uhr Sprechtag im „Adler". Wetterbericht. Im allgemeinen weiterhin veränderlich, nur zettweise auf klärend, etwas ruhiger. Flachland tagsüber -mäßig warm, Ge birge kühl. Zeitweise lebhafte Winde aus westlichen Richtungen. Allgemeiner Witt erungscharak ter für die nächst e n T a g e: Keine durchgreifende A-enderung. j Kseblen unck NachbsrWM - Oberschaar bei Dittmannsdorf. (G eb i r g sv e r e i n.) Der langersehnte und immer wieder hinausverlegte Picknickstag der Ortsgruppe Mohorn vom Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz war herangebrochen. Er führte die Gebirgsvereinler nach der Rittergutsslur im Bobertal am Mittwoch. Den Pro viantwagen hatte man reichlich mit Speise^und Trank versorgt, Genüsse, wie sie allen Gebirgsvereinlern seit Jahren bekannt -sind. Und als gegen Mittag das Landbergauto die Picknicksteilnehmer an das idyllisch gelegene Plätzchen befördert hatte, fanden sie eine reich gedeckte Tafel vor, von der man nun nach Herzenslust seinen Appetit stillen konnte. In gemütlicher Unterhaltung und bei ab wechslungsreichem Spiel und einigen Ru-Heaugenblicken verlebte man in Gottes herrlicher Natur angenehme Stunden, die sicher lich allen Gebirgs-vereinlern recht lange bleibende Erinnerung wachrufen werden. Trotz des ungünstigen Wetters war die Stimmung zufriedenstellend. Dresden. Ein Unfall trug sich am Donnerstag nach mittag am Neustädter Markt zu. Als ein Str-aßenbahnzug der Linie 11 von der Augustus-brücke kommend sich der dortigen Halte stelle näherte, wurde beim Passieren der Kurve ein im Anhänger befindlicher Fahrgast mit dem Rücken und großer Heftigkeit in eine Scheibe geschleudert, die vollständig in Trümmer ging. Der betreffende Fahrgast und auch die anderen am Fenster sitzenden Personen kamen aber im übrigen mit dem Schrecken davon. Großenhain. (Andauernde Skatspieler.) Am Sonnabend nachmittag um 2 Uhr trafen sich in einer Wirtschaft an der Naundorfer Straße drei passionierte Skatspieler; einer war aus Tettau, der andere von Strauch und der dritte von Zabeltitz. Wie das nun nicht anders ist, setzten sich die drei nieder zu einem gemütlichen Skat. Sie spielten ohne Unterlaß bis nachts 1 Uhr, als die Polizeistunde ein Aufhören befahl. Aber unsere drei Skatbrüder hatten noch nicht genug. In der stillen Haus dienerstube eines hiesigen Gasthofes wurde der Skat fortgesetzt, ohne Unterbrechung wurde nun die Nacht zum Sonntag sowie den ganzen Sonntag und die weitere Nacht bis zum Montag früh >45 Uhr gespielt. Dann endlich hörten sie auf und begaben sich nach ihren heimischen Penaten. Der eine von ihnen hatte noch den Sonntagsbraten im Rucksack, den er am Sonnabend im Auftrage seiner Frau in Großenhain eingekauft hatte! Ob er ihm und seiner Ehehälfte noch geschmeckt 'hat? Paßditz (Lausitz). Durch Brandstiftung wurden die Ställe, Scheune und verschiedene Wirtschaftsgebäude des Guts besitzers Menke, hier, ein Raub der Flammen. In ruchloser Gemeinheit hatten die Verbrecher zuvor das Wasser des Dorf- teiches abgelassen, so daß mangels Wasser leicht das ganze Dorf ein einziger Feuerherd werden konnte. Das Vieh und die meisten Wirtschaftsgeräte bis auf die Maschinen konnten gerettet wer den. Der Scheuneninhalt ist vollständig vernichtet. Der ein- -fetzende -wolkenbruchartige Regen verhinderte eine weitere Aus dehnung des Brandherdes. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Zöblitz. (Schwerer Änf 0 l l.) Als ein bei einem hie sigen Baumeister beschäftigter Platzmeister an einer Wegkreuzung dem Führer eines Personenautos Auskunft gegeben halte un- hinter dem Wagen weggehen wollte, setzte in diesem Augenblick der Führer seinen Wagen rückwärts in Gang. Der Unglückliche wurde von dem* Anprall zu Boden geworfen, wobei ihm ein Hinterrad über den Kopf ging. Er mußte in bedenklichem Zu stande dem Krankenhaus zugeführt werden. Drehbach (Erzgeb.). (E i n b eg eh r t e r P 0 ste n.) Nach der Entscheidung der Sächsischen Gemeind-ekammer muß für unse ren Ort eine Bürgermeist-erwahl -stattsinden. Für dieses Amt haben sich rund 141 Bewerber gemeldet. Oberwiesenthal. (Ausfall des Jahrmarktes.) Mit Rücksicht auf die schlechte wirtschaftliche Lage fällt der hie sige Herbstjahrmarkt wieder aus. Glauchau. (Unfreiwilliger Bahnhofshumo r.) In Glauchau wurde bekanntlich- kürzlich der neue Bahnhof dem Verkehr übergeben. Er ist zweifellos das Muster eines Klein- stcidtbahnhoses, in dem man sogar dem Humor, der uns heute so not tut, Rechnung getragen hat. Die dortigen Toiletten sind nämlich mit einem Emailleschild versehen, auf dem verheißungs voll die Worte prangen: „Für 15 Pfg. mit weißem Papier und für 10 Pfg. mit Zeitungspapier." — Hiermit ist jedem „Be dürfnis" Rechnung getragen, wobei zu berücksichtigen ist, daß für 10 Pfg. (Zeitungspapier) gleichzeitig noch Lesestoff geliefert wird, was bei 15 Pfg. (weißem Papier) nicht der Fall ist. Die Wahl dürste deshalb manchmal schwer fallen. Um nicht den Streit der Parteien und den Kampf der Meinung an diese Stätten be schaulicher Ruhe und friedlicher Einkehr zu tragen, darf man wohl annehmen, daß dort nur parteilose Zeitungen zur Verwendung kommen. Rodewisch. (Ein K i r ch g e m ei n d e h a u s.) Die Kirchgemeinde Rodewisch hat das ehemalige Hotel Sachsenhof mit großem Garten, Seitengebäude und Fabrik als Kirchge- memdehaus erworben. Die ganze Anlage, in schönster Gegend am Fuße des Gebirges, stellt einen bedeutenden ideellen und materiellen Wertzuwachs für die Kirche dar. Sämtliche kirch lichen Vereine erhalten daselbst ihre Versammlungslokale; der zweite Pfarrer, Iugendpflegerin, Diakonisse und Kirchner er halten ihre Dienstwohnungen. Die Fabrik soll Saal werden. Die zweite Pfarrstelle ist demnächst zu besetzen, da der jetzige In haber Rodewisch verläßt. Geringswalde. (Im neuen Stadtbade wird fleißig gearbei 1 e t.) Am Bau werden etwa 30 Erwerbs lose beschäftigt. Die Bauleitung rechnet damit, falls keine vor hergesehenen Hindernisse eintreten und die Arbeit so vor-wärts- schreitet, wie bei der Kalkulation angenommen wurde, daß das Bad noch in dieser Bades-aison in Betrieb genommen werden kann. Rötha. (Ertrunkene Rehe.) Die erneute Kcber- schwcmmung der Pleiße scheint auch unter un-'erem schon spär lichen Wildbestand, verheerend -gewirkt zu haben. Nicht weniger als sieben tote Rehe wurden in der „kleinen Pleiße" gezählt. Grimma. (U nschuldig verhaftet.- Kürzlich ist der Direktor der hiesigen Handelshochschule verhaftet worden, weil
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