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Wilsdruffer Tageblatt : 19.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192607190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260719
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-19
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.07.1926
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aver unter eigener Firma weiter und eröffnete ein Konio- korrentgeschäft. Vor allem vermittelte er An- und Ver läufe von Hypothekenbriefen im Auftrage der Roggen- Nentenbank in Berlin. Hauptsächlich hat er Noggen- Nentcnbriefe unterschlage». Die Nachforschungen der Po lizei ergaben das Fehlen von mehreren Millionen Mark Schröder hatte, wie sich jetzt Herausstellle, in den letzten Tagen ferne Villa in Frankfurt verpfändet und war seit dem ,richt mehr in seinem Bankgeschäft erschienen. Letzte Meldungen Vermischte Drahtnachrichten vom 18. Juli. Braun und Freiherr von Lüningk. Berlin. Aus die Einladung der rheinischen Landwirtschaft vor ihrem Fornm über ihre wirtschaftliche Lage zu diskutieret uud gleichzeitig die im Frühjahr erfolgte Aktion gegen der Vorsitzenden, Freiherr» von Lüningk zu begründen, hat Ml nisterpräsident Braun antworten lassen, daß er gern bereit sei mit Vertretern der rheinischen Landwirtschaft in mündlicher Ver handlung die Lage und Wünsche der Landwirtschaft zu erörtern Er müsse es jedoch ablehncn, eine Einladung von Freiherrr v. Lüningk infolge seiner unsachlichen, jedes Gefühl für die Er haltung der Staatsautorität außer acht lassenden Angriffe an- zunehmcn. 16. Deutsches Bundeskegeln. Berlin. Hier findet in den Ausstellungshallen am Kaiscrdamm nach 1-tjähriger Pause das 16. Deutsche Bun deskcgeln statt. Etwa 1000 Kegler nehmen an der Kon knrrenz teil. Urteilsverkündigung im Falle Lessing. Hannover. Am Sonnabend fand die Urteilsvcrkündignng in der Disziplinarangclcgeuheit gegen die Studierenden an läßlich des Falles Lessing durch den Rektor und Senat der Technischen Hochschule Hannover statt. Es wurden folgeudc Urteile ausgesprochen: Einen Verweis vom Rektor und Se nat erhielten die Studierenden, deren Teilnahme an den De monstrationen durch Abnahme der Ausweiskarten festgestelli worden war. Auf Androhung des Ausschlusses von der Hoch schule wurde erkannt gegen die Leiter der Bewegung. Gleich zeitig wurde mitgeteilt, daß an den Herrn Minister die Be rufungen für die elf Relegierten vom Rektor und Senat mü der Bitte um Strafmilderung weitergegeben worden sind. Zwischenfälle im thüringischen Landtagsgcbnnde. Weimar. Nach der letzten Landtagssitzung kam cs in dem sogenannten Klubsesselzimmcr zwischen dem völkischen Abge ordneten Dr. Dinter und dem sozialdemokratischen Abgeord neten Dr. Kies zu einem Zusammenstoß, in dessen Verlaus Dr. Dinter dem Dr. Kies mehrere Schläge in den Nacken versetzte. Die Brille des Abgeordneten Dr. Kies fiel zu Boden und zerbrach. Als kurze Zeit darauf der ehemalige Chef der thüringische» Landespolizei und jetzige Wehrwols- führer Müller-Brandenburg das Ländtagsgebäudc betrat, um Dr. Dinter aufzusuchen, wurde er im Warte zimmer von zwei kommunistischen Abgeordneten gestellt. Es wurde ihm vorgehalten, daß „einer von seinem Gesindel" den Abgeordneten Dr. Kies verprügelt hätte. Daraufhin machte Müller-Brandenburg eine Bewegung »ach der Tasche, um, wie die Abgeordneten glaubten, sich mit der Schußwaffe zu verteidigen. Die kommunistischen Abgeordneten drängte! ihn in eine Ecke und nahmen ihm einen Totschläger — eine schwere Bleikugel an einem Lederriemcn — ab. SmnpMel in oösrWesMn KsHMWMbAm Breslau. Eine neue, bisher unbekannte Krankheit ist nach dem Abflauen des Hochwassers ini Kreise Ohlau sek gestellt Worden. Es handelt sich um 100 Krankheitsfälle. In der Hauptsache sind die Erkrankten Personen, die in den vom zurückgetrctenen Hochwasser der Oder, insbesondere der Ohle, übrig gebliebenen, von großen M n ck e n s ch w ä r m e n be lebte» Sümpfe» gebadet haben. Die Krankheit, ver mutlich eine durch Mückenstiche übertragene Sumpfkraukhcit, äußert sich in sehr hohem Fieber und großcr Erschöpfung. Die meisten Erkrankten sind l a u d w i r 1 s ch a s i l i ch e Ar beiter aus den an den Sümpfen gelegenen Ortschaften. Die Ohlauer Ärzte sind mit den aus Breslau hinzugezogenen Ärzten damit beschäftigt, den Erreger der bisher unbekannten Krankheit festzustellen. Alle Erscheinungen weisen darauf hin, daß die Stiche der zahllosen Mücken als Krankheitserreger jn Betracht kommen. , Aufdeckung eines Mordes nach sieben Jahren. Dresden. Das Kriminalamt teilt mit: Den» Kriminalam: ging eine Mitteilung zu, in der darauf hingcwiesen wurde daß die Einwohner von Nassaböhla bei Großenhain stark! Zweifel an dem angeblichen Selbstmord der Gutsbeiitzerseho frau Nisse im Jahre 1919 hegen. Die Mordkommission des Kriminalamtcs nahm sofort an Ort und Stelle die Unter suchungen aus. Nach den Feststellungen erschien ein Selbst mord ausgeschlossen, vielmehr sprachen verschiedene Umstände unbedingt dafür, daß ein Mord vorliegt. Der Verdacht lenkte sich aus^den Ehemann der Frau Nisse, der schon zu Lebzeiten seiner Frau ein Liebesverhältnis mit einer Zeichnerin unter hielt. Sehr ausfällig ist auch, daß die Ermordete einige Zeit Por der Tat anonyme Briefe erhielt, in denen sie aufgefordert wurde, Selbstmord zu begehen. Obwohl Nisse jede Schuld be streitet, wurde er in Haft genommen. Kein Zugunglück in Serbien? Laibach. Nach den in Sera-ewo eingeholten Er kundigungen ist dort von der tm Auslände verbreiteten Nach richt, daß in der Nähe von Serajcwo ein Personenzuq dnrcl eine Erdlawine verschüttet worden sei. wobei 80—100 Per Ionen ums Leben gekommen sein sollen, nichts bekannt. ; Kus unlrrrr Keimst 1 Wilsdruff, am 19. Juli 1926. Merkblatt für den 20. Juli. Sonnenaufgapg P !s Mondaufgang 3'° N. Sonnenuntergang 8° I! Monduntcrgang IB? V. 1847 Der Maler Max Liebermann in Berlin geb. — 1866 Sieg der Österreicher über die Italiener bei Li sa. — 1903 Papst Leo XIII. gest. Auf, in die Hundstage! „Wenn der fromme Hundsstern leuchtet Und der Mensch, vom Schweiß durchseuchtet, Langsam den Verstand verliert . . . Jn dieser Form besingt ein moderner Versknnstlcr die Hundstage. Wenn der Hundsstern, der Sirius, seinen ersten Morgengruß schickt, beginnt die heißeste Jahreszeit. Sie währt vom 23. Juli bis 22. August. Noch ist es nicht soweit und trotzdem erscheint uns die Hitze unerträglich. Mit jedem Tage wird es heißer und heißer. Die Queck silbersäule ini Thermometer steigt. Was soll werden, wenn das so weitergeht? Schon sind es 30 Grad im Schatten. Kann es noch heißer werden? Vergegenwärtigen wir uns einmal die höchsten Wärmegrade im letzten Vier teljahrhundert. Im vorigen Jahr erreichte die Hitze eine in Isks» Nun hat die Kirchgemeinde Sora ihr Gustav-Wolf-Fest nach 38jähriger Ruhepause gefeiert, bei schönstem Wetter — wahrlich auch ein Gottesgeschenk inmitten der regennassen Wochen der letzten Zeit. So war denn auch eine stattliche Zahl von Freunden der Gustav-Adolf-Vereinssache aus den um- lngeitden Gemeinde: nach Sora gekommen. Wir alle haben dort geifeiert. Die Kirche feiert ihre Feste anders, als wohl sonst in der Welt Feste gefeiert werden. Uns will ein Fest zur Besinnung aufrufen und zu neuem Dienste für Gottes Sache. Und dem diente auch das Fest, das von seinem richtigen Ortsxfarrer Küchler u. dem Kirchenvorstand wohl vorbe reitet war. Dem diente aber auch alles, was Lot geschah: Wort, Lied und Gebet. Nicht bange fein und sich fürchten, siehe, Gott ist mit uns! Der uns gibt einen starten, tapferen Mut und alle Freudigkeit und große, heilige Liebe, mit allem bedacht zu wir ken, was uns obliegt. Seht, was getan ist von heiligen Helden, von furchtlosen Christen; erkennt, was ihr tun sollt: erwachen, sich sammeln, Brüderschaft halten — als die eine Gemeinde unter dem einen Herrn Jesus Christus; die sich mit freut, ros Freude ist unter ihren Gliedern, die mitleidet und mit hilft und mitkämpft: Einer für alle, alle für einen! — Das wollte dies wohlgelungene Fest Hineinrufen in »nsere Herzen. Daß wir seinen Ruf — es ist Gottes Ruf — verstanden hätten! Am Sonntag den 18. Juli hielt also der Gustav-Adolf- Aweigverein Wilsdruff in Sora sein Iahresfest. Mit einem Kindergottesdienst, den Schloßpfarrer Kretzschmar-Hosterwitz leitete, nahm es den Anfang. Am 3 Uhr versammelte sich eine zahlreiche Feftgememde mit vielen Gliedern der Nachbarge meinden in der schön geschmückten Kirche zum Gottesdienst. (Ein wort der Kritik, die aber allen Kirchgemeinden etwas zu sagen hat, sei erlaubt: Am Ehrentag unseres Gottes muß ein Gotteshaus Zum Brechen voll sein. Die Feftgememde muß schon von sich aus die Kirche füllen, und wir auswärtigen Freunde Haden nur hier und da die kleinen Lücken auszufWen.) Ebengenannter Geistlicher gab.in seiner herzaNdringenLen Predigt über Psalm 137, 1—6: „Vergesse ich dein, Jerusalem, so werde meiner Rechten ver- gesien!" ein Programm der Gustav-Adolf-Arbeit als einer Ar beit, die nur vom Glauben und der Heimat leben kann. Sein herzwarmes Werben erwärmte die Herzen! In der gutibesuchten Nachversammlung begrüßte der Vor sitzende des Zweigvereins, Pfarrer Heubel-Taübenheim, die Fest- teiinehmer und kennzeichnete Sora als eine der opferfreudigsten Gemeinden der 'Umgebung. Diese Worte der Freude fanden leb haften Widerhall und Ausdruck in dem Dankeswort des Orts pfarrers. Nachdem der gutgefchulte Kirchenchor (eine treffliche Leistung > in dem Keinen Ort!) durch Gesänge und die bei jedem Fest un- s bedingt notwendigen Posaunen unter Leitung ihres unermüd- ! lichen, Latbereiten Posaunisten Pfarrer Luthardt-Grumbach, durch ! die anmutigen Weisen bereits um die Gestaltung des Festgottes- i dienstes sich verdient gemacht und hier abermals Proben ihres i Könnens gegeben hatten, führte uns Kirchemat Uegenfpeck aus s Saaz in Böhmen mit feinem zweiteiligen Vortrag „Volksnot , und Glaubensnot in der Diaspora" nach dem deutschen Böhmer- s land. BW um Bild entnahm er seiner Gustav-Adolf-Mappe s und rollte es den Zuhörern auf. „Dem Glauben treu und treu der Heimat, treu dem deutschen Volke" — wie ein goldenes Band zog dieser Gedanke durch seine Ausführungen hindurch, ob nur von erhebenden Zeugnissen deutschevangelischen Lebens oder von den wilden Uebergriffen tschechischer Heißsporne die Rede war. > Es waren grelle Schlaglichter, die auf das Leben der heißbe- drängten Elaubensbrüder im deutschen Böhmerland fielen. (31L > Millionen Deutsche und 6 Millionen Tschechen.) Es geht bei ! ihrem Kampfe um unsere Sache, um Abwehr der slawischen : Flut, die nach dem deutschen Reiche drängt, um die Erhaltung s evangelischen Besitzstandes, aber auch um Vortragen evangelischen ! Sieges. Auch dort drüben ist evangelischer Glaube und Deutsch- ! land. — Stürmische DanLezeugungen ehrten den Redner. Vor dieser zu Herzen gehenden Rede gab Herr Bürger- i meister Gühne-Birkenhain einen kurzen, markigen Bericht über - das Hauptvereinsfest in Radebeul. Die Kollekte erbrachte den ; recht erfreulichen Betrag von 90 Reichsmark, die Nachversamm- s lang noch 55 Reichsmark; dazu kommen eine Gabe von der ' Kirchgemeinde Grumbach mit 8 Reichsmark und von Weistropp - mit 10 Reichsmark, zusammen 163 Reichsmark. Wahrlich, eine s prächtige Gabe! Sora, du opferfreudige Kirchgemeinde mit - deinen 400 Seelen, du LaM stolz sein auf deine Gabe und stellst ! Wilsdruff in den Schatten, das am vergangenen Sonntag zum s Fest der inneren Mission nur 143 Reichsmark Festkollekte er- . bracht hatte. — Das Lied: „Eine feste Burg ist unser Gott" be- ' endete das wohlgelungene Fest. And nun schließe ich meinen Bericht mit den Schlußworten des trefflichen Kirchenrats Ziegenspeck, der folgendes sagt: Mor- : gen srüh 7 Khr stehe ich vor meiner Kirche, da der Maler , dieselbe renovieren muß. Da lasse ich an die eine Tür in großen « Buchstaben malen: E vangel i s ch b i s z u m S1 e rb e n ! und - an die andere Tür: Deutsch bis in den To d! Schreiben wir auch uns diese trefflichen Worte ins Herz und ' halten denen da draußen in der Zerstreuung Lie Brüderschaft! ! ?. H a r t m a n n - Weistropp. Höchsttemperatur von 35 Grad Celsius im Schatten. Der 1. Juli 1905 brachte es auf 37,4 Grad Celsius. Am 16. Juli 1904 flieg die Quecksilbersäule auf 38 Grad Cel sius im Schatten. Die höchste, überhaupt bekannte deutsche SchattentemPeraLnr, 39,9 Grad Celsius, stellte sich 1911 ge nau am Tage des Hundstagsbeginns, am 23. Juli, in Jena ein. Zn unserem Leidwesen können wir auch in diesem Jahre »och höhere Wärmetemperaturen erwarten, als es bisher der Fäll war. Jn Amerika, England und Schwe den hat man bereits höhere Hitzegrade gemessen. Wenn nicht bald ein Witwrungsumschwung eintritt, können wir uns noch auf allerlei gefaßt machen; den» die eigentlichen Hundstage stehen uns »och bevor. Trotz alledem wollen wir jedoch den Kopf nicht sinken lassen. Wenn die Sonne allzu arg sticht und brennt, ziehen wir Rock und Weste aus, schlüpfen in die Badehose und tummeln uns im küh len Wasser. Auf jeden Fall wollen wir der brennenden Hitze ein Schnippchen schlagen. ! Eine Neichswohnungszählung. Im Frühjahr 1927 soll in ganz Deutschland eine Reichswohnungszählung stattfinden, um die Zahl der vorhandenen Wohnungen uni, den Bedarf an neuen genau zu ermitteln. Ein größerer Zugunfall, bei Lem glücklicherweise Personen nicht zu Schaden gekommen sind, ereignete sich gestern früh 2/,7 -Uhr auf Lem 'Bahnhofe in Ke ss el sd ors. Daselbst kreu zen sich der nach Freital und Ler nach Wilsdruff fahrende Per sonenzug. Nun ist Lie von einem Dresdner Resevveführer be- diente Lokomotive des nach Freital verkehrenden Zuges zu weit über Las für ihn geltende Haltszeichen gefahren, so daß der in Richtung Wilsdruff kommende Zug mit der linken Seite der Maschine an den vorstehenden T-enLer Ler anderen Maschine an- gefchren ist. Zwei Wagen wurden aus den Gleisen gehoben und mehrere andere Wagen an den Kuppelungen beschädigt. Beide Maschinen wurden so arg mitgenommen, Laß sie abgeschleppt werden mußten. Der Zug nach Freital mußte ausfallen, ebenso der 7,40 Uhr von Freital nach Wilsdruff ver kehrende. Die Passagiere des verunglückten Wilsdruffer Zuges wurden mit einer Hilfslokomotive nach Wilsdruff geholt. Per sonen sind glücklicherweise nicht verletzt, während Ler Sachschaden immerhin bedeutend ist. Neuer Fahrplan der Krastpost Wilsdruff—Dresden. Kom menden Donnerstag tritt ein neuer Fahrplan der Kraftpost in Kraft, der verschiedene sich Lem Verkehr anpassende Verbesserungen bringt. So geht der erste Wagen von Dresden bereits um 5 Uhr, von Wils druff um 6 Uhr ach Der letzte Wagen verläßt Wilsdruff erst abends 11 Uhr. Die Haltestelle Dresden Poststraße wird aufge hoben, eine neue Bedarfshaltestelle am Oberen Gasthof in Kessels dorf eingerichtet. Die neuen Fahrpläne find bei den Postanstalten erhältlich. Vier Stück Jungvieh von der Weide gestohlen! Ein ganz verwogener Diöbstahl ist heute nacht bei einem hiesigenGutsbesitzer ausgeführt worden und Zwar sind ihm von Ler in Ler Nähe des Gutes liegenden Weide vier Stück Jungvieh gestohlen worden und zwar: ein Kuhkalb, schwarzer Rücken, weiße Flecken am Leib, weiß und schwarze Beine, schwarze Klauen, 2^ Jahre alt und tragend; ein Kuhkalb, schwarz, etwas schwach gebaut, 1 )4 Jahr alt; ein Bulle, schwarz-weiße Flecken auf Lem Rücken, weißer Stern, 1 Jahr alt, 1,20 hoch; ein Kalb, schwarz, weißer Stern, acht Wochen alt. Die Tiere sind anscheinend lebend mit Geschirr von der Weibe weggefchren worden. Die frische Wagen spur geht über eine Wiese und weist über Kaufbach oder Kessels- Lorf nach Dresden. Die Tiere sind Lurch eine nach innen Lurchge- drückte schmale Tür geführt worben. Vor Ankauf wird gewarnt. Alle Personen, Lie in der Sache Wahrnehmungen gemacht haben, werLen ersucht, sofort der nächsten Polizeiftelle oder Ler Gen darmerie Wilsdruff Nachricht zu geben. — Wie wir kurz vor Schluß Ler 'Redaktion erfahren, sind Lie gestohlenen Tiere zwischen Grumbach und Kesselsdorf aufgegriffen wor-en. Da bei ihnen außer einer Frau auch Radfahrer beobachtet worden sind, werden dieselben gebeten, sofort bei der Wilsdruffer Gendar merie ihre Wahrnehmungen kund zu tun. Der Haus- und Grundbesitzerverein hielt am Sonnabend eine von 62 Mitgliedern besuchte Versammlung ab. Nach herzlicher Bewillkommnung Ler Anwesenden durch Len Vorsitzenden wurden drei neue Mitglieder ausgenommen und die wesentlichsten Bestim mungen des neuen Mieterschutzgesetzes erläutert, das für 30 Pfg. beim Vorsitzenden bestellt werden kann. Der nächste Bezirksver bandstag des Bezirksverbandes Meißen wird, wie mitgeteilt wird, am 15. August in Wilsdruss abgehalten werden. Am 6. Juli hat eine Sitzung der Bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft stattgefunden. Herr Hildebrand verlas einen Teil des darüber abgsfaßten Proto kolls und kam anschließend auf die Aufstellung der Kandidaten zur nächsten Stadtverordnetenwahl zu sprechen. Der frühere Be schluß, diesmal zwei bürgerliche Listen aufzustelken. wirb nochmals ausführlich besprochen, und man ist einstimmig dafür, daß es dabei bleiben soll. Einstimmig wird beschlossen, gemeinsam mit Gewerbe verein und Ortsausschuß eine Liste aufzustellen, ListenoerbinLung mit den anderen Gruppen einzugehen und 5 Kandidaten seitens der Grund- und Hausbesitzer zu benennen. Namens des Vorstandes gab Herr Schlichenmaier die Namen der Kandidaten bekannt und nach längerer Debatte wurden sie akzeptiert. Ueber die Beschwerde an die Kreishauptmannschaft betr. Erhöhung der Schornsteinkehr- löhne erstattete Herr Hildebrand Bericht. Er war wegen der Sache aus die Amtshauptmannschas: bestellt, wo Herr Beck sich bereit erklärt bat, die Erhöhung anstatt von 1. 10. 25 erst vom 1. 4. 26 eintreten zu lassen. Herr H. konnte aber dem nicht zu stimmen, mutzte vielmehr erst die Mitglieder besragen. Unterdessen hat Herr Beck ein Schreiben an den Hausbesitzervcrem gerichtet, in dem er droht, ihn für den Schaden verantwortlich zu machen. Der Vorsitzende war der Ansicht, die einmal eingereichte Be schwerde weiter evtl, bis zur Feststellungsklage durchzuführen. Lin diesbezügl. Antrag wurde angenommen, doch will man sich mit der Erhöhung vom 1. 4. 27 ab einverstanden erklären und die Beschwerde zurückziehen, wenn Herr Beck sich Lazu versteht. Nach Mitteilungen aus der letzten Stadtverordnetensitzung und über den Volksentscheid berichtet der Vorsitzende vom Verbandstag in Leipzig. Nach 11 Uhr sand die anregende Versammlung ihr Ende. Das Kinderfest des Turnvereins D. T. konnte gestern infolge Les schönen Wetters glatt Lurchgeführt werLen. Nach gemein samem Marsch von Ler Turnhalle nach Lem Sportplätze tum melte» sich die Kinder bei Spiel und Tanz. Ein buntes Treiben herrschte und auch eine große Anzahl Erwachsener nahm daran teil. Hatte doch die Vereinsleitung für Sitzgelegenheit gesorgt, so Laß es sich bei einem frischen Trünke ganz gemütlich sein ließ. Bewirtet wurden Lie Kinder mit Kaffee und Kuchen, Würstchen, s Milch usw. Auch Kasperle erfreute wieder Groß und Klein durch seine lustigen Einfälle. Nicht genug konnte er auftreten, immer wieder wurde er von den Kindern bestürmt. So ging Las Trei ben bis in die achte AbenLstunLe, wo zwei Neigen Ler Mädchen den Abschluß des Festes brachten. Oe. Ter öffentliche Arbeitsnachweis Kötitz und Umgegend teilt uns über die Arbeitsmarktlage in der Woche vom 11. bis 17. I.P 1926"folgendes mit: In Ler Berichtswoche blieb die Arbeits- marktlage unverändert ungünstig. Trotzdem fehlte es in der Land wirtschaft an gelernten jüngeren Knechten und Mägden, fo daß leider die Nachfrage nach sochen Kräften nicht immer vefneLigt werden konnte. In der Metallindustrie -blieb die Lage unver ändert ungünstig- Auch die Holzindustrie halte keine Besserung s aufzuwefcn. Unbefr edlgt blieb Lie Nachfrage nach jüngeren Zri- z seurgehilfen. Im Baugewerbe wurden nur vereinzelt Ziegeldecker l und Dekorationsmaler benötigt. Ueberangebot bestand an Haus- j Mädchen für Prioachaushaltungen und Gastwirtschaften, und nur , wenige Vermittlungen konnte getätigt werLen. Durch die Tat- , lassung von Kirschenpflückern erhöhte sich die Zahl Ler arbeit- ! suchenden ungelernten Arbeiter. Für ungelernte Arbeiterinnen be- : standen fast keine Unterbringungsmöglichkeiten. Trostlos blieb Lie ! Lage für kaufmännische und Büroangestellte sowie für technisches s Personal. Die Zahi der männlichen Arbeitsuchenden stieg von - 477 auf 478, die der weiblichen von 93 auf 95. Erweibslosen- unlerstützung bezogen 459 männliche und 53 weibliche Personen mit insgesamt 483 Zuschlagsempfängern. Mit NofftanLsarbeiten wurden 15 Erwerbslose beschäftigt. Die Bautätigkeit im Monat Mai 1926. Im Freistaat Sach sen wurden nach einer Zusammenstellung Les Sächsischen Stati-
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