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Wilsdruffer Tageblatt : 08.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192607083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260708
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-08
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.07.1926
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emgelrelener Reife verwenden. Labei muß in jedem Jahre, womöglich im Frühjahr und im Herbst, der Haufen, wie Abbildung 2 zeigt, ordentlich durchgestochen, umgegraben werden, indem man immer senkrecht absticht, dabei jeden Spatenstich gut zerkrümelt und alles ordentlich miteinander vermischt Sollte im landwirtschaftlichen Betriebe aus Mangel an verfügbaren Arbeitskräften ein Umstechcn nicht möglich sein, dann kann ein flach gesetzter Komposthaufen auch allenfalls mittels eines Tiefkulturpfluges umgepflügt werden. Durch dieses Umarbeiten wird die Gare des Kompost haufens ganz wesentlich gefördert Einige Wochen vor seinem Abfahren wird der Kompost haufen noch einmal gründlich mit Jauche oder dem Inhalt der Aborte durchtränkt Niemals dürfen dem Komposthaufen Kohl strünke einverleibt werden, weil durch sie die Kohlhcrnie, auch Kropfkrankheit genannt, weiter verbreitet werden. Ebenso dürfen Unkraut sämereien, Boden und Scheunenabfällc niemals auf den Komposthaufen gelangen. Es wäre das sonst ja das beste Mittel, ihre Weiter verbreitung zu fördern, denn cs ist erwiesen, daß die meisten Unkrautsämereien, wie z. B. Hederich, viele Jahre lang im Komposthaufen und im Boden liegen können, ohne an Keim kraft einzubüßen. Weil aber in einem ordent lichen Betriebe nichts umkommen darf, auch nicht der oft in reichen Mengen gewonnene Unkraut samen, so wird man auch diesen zweckmäßig verwenden. Es geschieht das dadurch, daß man ihn unter Verwendung ganz minderwertigen Feuerungsmaterials in einem zweckmäßig kon struierten Kartoffeldämpfer dämpft, wodurch der Unkrautsamen in eine schleimige Masse umgewandelt wird. Jede Keimkraft ist dann erloschen, und die Tiere fressen diese Masse erwiesenermaßen gern. Hat nun ein solcher Kompost durch die Zeit die erforderliche Beschaffenheit und Reife er langt, wird man ihn dem Lande einverleiben. Im allgemeinen sollte auch er, wie der Stall mist, nur flach in das Land eingebracht werden. Wenn es aber gilt, tiefere Schichten zu düngen, wie das beim Rajolen und beim Düngen von Baumlöchern vorkommt, dann ist hierzu der Kompost weit geeigneter als der Stallmist, weil er im Boden nicht so wie dieser vertorft. Guter Kompost besteht ja fast nur aus Humus, der überreich ist an allen Pflanzlichen Nährstoffen. Er zeigt deshalb nicht nur eine schnelle, sondern auch eine anhaltende Wirkung und ist im Garten ebenso unentbehrlich wie im landwirt schaftlichen Betriebe aus den Wiesen, für die er der gegebene Dünger nach wie vor bleibt. Wie viele Landwirte, große wie kleine, sehen einzig und allein das Allheilmittel, ihre Heu- erträgc zu steigern, in der kräftigen Kunst düngergabe, lassen dabei aber den wert vollen Kompost so gut wie außer acht. Unsere Bätcr und Großväter wußten besser mit ihm umzugehen, denn damals gab es noch keinen Kunstdünger, dafür aber um so größere und wohlgepflegtere Komposthaufen, die über Winter ausgefahren wurden und der Wiese die fehlenden Nährstoffe und die notwendige Bodengare ver schafften. Zu diesem alten bewährten Verfahren müssen wir heute wieder zurückkehren, denn ein besseres gibt cs für uns in der nächsten Zeit nicht. Auch versuche man es doch einmal, den Kompost auch auf dem Acker anzuwendcn, und man wird über seine Wirkung erstaunt sein Ich habe sie erfahren und halte den Kompost auch für daS Ackerland als einen unübertrefflichen Dünger, der leider nur den Nachteil hat, daß er meistens in zu geringen Mengen vorhanden ist. Aus allen diesen Gründen darf in'.keinem Garten und auf keinem Gute der richtig angelegte und gut gepflegte Komposthaufen fehlen, denn er ist ebenso wie Stallmist nach Onkel Bräsig „Die Seele von das Ganze". Das Ralbesieber -er Rühe. Von vr. insä. vst. Fleischhauer. Eine Erkrankung, die öfters bei Kühen nach dem Kalben auftritt, ist das Kalbe- oder Milch fieber. Es befüllt meist die bestgenährten Kühe im Stall und wird vor allem nach sehr leichten und schnellen Geburten beobachtet. Am häufigsten kommt die Krankheit bei Tieren vor, die bereits mehrere Kälber gehabt haben, weniger bei Erst gebärenden. In der Regel erkranken die Kühe 12 bis 48 Stunden nach der Geburt, seltener früher oder später. Der Beginn her Krankheit macht sich anfänglich durch Unruhe und Verdauungsstörungen be merkbar. Diese Erscheinungen sind jedoch nicht besonders in die Augen fallend, da sie nur Stunden währen, so daß sie in den meisten Fällen vom Besitzer gar nicht bemerkt werden. Hierauf treten erst die kennzeichnenden Merkmale in die Erscheinung. Die kranken Tiere fangen beim Gehen plötzlich zu schwanken an, sind schließlich nicht mehr im stande, zu stehen und lassen sich matt nieder. Alle ihre Versuche, sich wieder zu erheben, scheitern, eine allgemeine Lähmung tritt ein. Völlig teil- nahmlos liegen die Tiere am Boden, entweder die Füße halb untergeschlagen oder von sich gestreckt. Besonders fällt bei der Krankheit die eigen tümliche Haltung des Kopfes auf. Dieser ist säst immer bei stark abgebogenem Hals seitlich zurück geschlagen und liegt an der Brustwand. Alle Bemühungen, ihn in seine regelrechte Lage zurückzubringen, find vergeblich. Die Haut ist unempfindlich, auch gegen Nadelstiche, die Augen sind geschlossen, und infolge Lähmung hängt die Zunge aus dem Maule. Ebenso liegt die Ver dauung danieder, es besteht Verstopfung und Unfähigkeit, Harn abzusetzen (Darm- und Blasen- lähmnng). Schwacher Puls und vermehrte Herzschläge vervollständigen das Krankheitsbild. Fieber fehlt jedoch, im Gegenteil kann die Eigen wärme des Tieres ungewöhnlich niedrig sein. Die ganzen Krankheitserscheinungen machen auf den Besitzer einen außerordentlich beängstigenden Eindruck, jedoch liegt drohende Lebensgefahr nicht vor, wenn sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen wird. In früheren Jahren, als man noch nicht die heutige Behandlungsweife kannte, betrug aller dings die Sterblichkeitsziffer 40 bis 50 v. H., jetzt jedoch bei Anwendung des nunmehrigen Heilverfahrens nur kO^tz und weniger. Bei verschleppten, nicht rechtzeitig behandelten Fällen kann Herzlähmung hinzukommen, die schlagartigen Tod nach sich zieht. Da die baldige Behandlung meist zur Genesung führt, ist jedem Landwirt anzuraten, die Not schlachtung möglichst lange hinauszuschieben. Die Dauer der Krankheit beträgt ungefähr 12 bis 48 Stunden, ost aber genesen die Patienten in noch kürzerer Zeit. Die Ursache des Kalbefiebers ist in einer starken Blutzufuhr nach dem Euter zu suchen, wodurch eine Blutleere des Gehirns eintritt, die die geschilderten Zustände hervorruft. Im Jahre 1897 führte der Tierarzt Schnndt- Kolding (Dänemark) die Euterbehandlung ein, und zwar spritzte er in alle vier Striche unter Luft zutritt eine wässerige Jodkaliumlösung und brachte durch Kneten des vorher ausgemolkenen Euters die Flüssigkeit zur Verteilung. Später jedoch stellte sich heraus, daß zur Hellmig der Krankheit die Jodkaliumlösung überflüssig ist und es genügt, nur Luft in das ausgemolkene Euter zu blasen. Hierdurch werden nämlich die Blutgefäße zu sammengedrückt, wodurch eine Rückstauung des Blutes nach dem Gehirn erfolgt. Zu dieser Behandlung bedient sich der Tierarzt emes sogenannten Luftkatheters, in welchem die einzublasende Luft durch Watte gereinigt wird. Damit die Luft dann nicht aus den Strichöffnungen wieder herausströmt, werden diese für kurze Zeit mit einem Gummiring luftdicht abgeschlossen. (Bei zu langem Liegenlassen der Gummiringe tritt Brand der Striche ein!) Es ist erstaunlich, in wie kurzer Zeit, oft nach wenigen Stunden, sich der Erfolg dieser Behandlung zeigt. Die erst noch völlig gelähmten Tiere heben Plötzlich den Kopf, beachten die Umgebung und stehen bald auf. Von den vorherigen schweren Krank heitserscheinungen ist nichts mehr zu bemerken. Auf dem Lande findet man häufig, daß Besitzer bei Kühen, die an Kalbefieber leiden, die Lust- behanorung des Euters in ganz unzweckmäßiger Weise versuchen. Sie nehmen eine gewöhnliche Radfahrpumpe, befestigen am unteren Ende eine Kanüle und pumpen so die Luft in das Euter. Das ist natürlich außerordentlich gefährlich, da es für den Nichttierarzt schwierig ist, die Kanüle, ohne die Strichkanäle zu verletzen, in die Striche einzuführen. Ferner gelangen durch die verun reinigte Luft aus der Radsahrpumpe Schmutz teilchen mit in das Euter, wodurch schwere Ent zündungen eintreten können. Völlig verwerflich ist es, an Milchfieber erkrankten Kühen irgendwelche Arzneimittel einzugeben. Da infolge der Lähmung das Tier nicht schlucken kann, würden die Mittel nicht in die Speiseröhre und in den Magen gelangen, sondern durch die Luftröhre in die Lunge gegossen werden. Die Folge davon ist eine meist tödlich verlaufende Fremdkörper-Lungenentzündung. Ist die Kuh wiederhergestellt,und sind die Gummi ringe von den Zitzen abgenommen, muß durch Kneten die Luft aus dem Euter entfernt werden. Die angedeutete Behandlungsweije des Kalbe fiebers ist demnach ein Verfahren, das, zeitig angewendet, in den meisten Fällen erfolgreich ist und die drohende Lebensgefahr von dem Tiere abwendet. Sachgemäße Spargel-üngung, Bon Praktikus. Die verschiedenartige Ausführung der Spargel düngung zeigt, daß auf diesem Gebiete noch Unklarheit herrscht. Es kann für das Wachstum des Spargels bzw. für die nächstjährige Aus beute nicht gleich sein, ob die Düngung im Sommer, Herbst oder Winter oder kurz vor dem Stechen verabreicht wird, ob man die Stickstofsdüngung kurz nach der Ernte und die Kaliphosphatdüngung erst im Herbst oder die Volldüngung auf einmal gleich nach der Ernte gibt — so verschiedenartig gestaltet sich in der Praxis die Spargeldüngung. Und doch beantwortet sich diese Frage ganz eindeutig und klar, wenn wir das geradezu interessante Wechselverhältnis zwischen Wurzeln und Blättern betrachten, das speziell bei der Spargelpflanze studiert werden kann: Die all jährlich im Frühjahr hervorsprießenden Pfeifen (Stangen) werden von den im verflofsenen Jahre mit Hilfe des Krautes und der Wurzeln im Wurzelstocke aufgespeicherten Nahrungsstoffen gebildet; letztere kann man zweckmäßig als Re servestoffe bezeichnen und den Wurzelstock als „Nahrungsreservoir". Das Laub muß daher gemeinsam mit den Wurzeln arbeiten, um Reserve stoffe ansammeln zu können, ohne die es im nächsten Frühjahr keinen Ertrag geben würde. Be kanntlich wird durch das Stechen des Spargels die Pflanze entkräftet. Die Kräftigung des Wurzel stockes werden wir nach dem Gesagten am besten durch eine kurz nach der Spargelernte verabfolgte Bolldüngung erreichen; die drei Hauptnährstoffe Kali, Stickstoff und Phosphor- fäure fördern dann die Bildung des Laubes in denkbar günstiger Weise, wie sie durch keine andere Form der Düngung erreicht werden kann. Die Wurzeln können nur mit Hflfe des Laubes arbeiten; darum ist der Zeitpunkt „kurz nach der Ernte" wohl zu beachten. Zur „krautlosen Zeit" werden die Nährstoffe wohl von den Wurzeln ausgenommen; aber es fehlen doch die zur Ver arbeitung nötigen Organe: das Licht und das Blattgrün. Gibt man die Nährstoffe, z. B. Jauche oder Latrine, kurz vor dem Stechen, so geht ein Teil der Nährstoffe mit dem Stechen unverdaut verloren, was einer Stoffverschwendung gleich kommt, abgesehen davon, daß derartig gedüngter Spargel einen unangenehmen Beigeschmack hat. Daher möchte ich noch einmal mit allem Nach druck die Forderung erheben: Gib dem Spargel beet kurz nach der Ernte eine gute Voll düngung! An Kunstdünger kämen auf I Ar in Frage: 3 bis 4 kg schwefelsaures Ammoniak, 6 bis 8 kg Kainit und 3 kg Superphosphat. Dieser Kunstdünger wird gut vermischt; nachdem man die Erde von den Hügeln seitlich verteilt hat, streut man ihn gleichmäßig aus und bringt ihn durch flaches Graben oder durch Hacken unter. Auch dort, wo Stalldung zur Verfügung steht, wird man den Kunstdünger nicht ausschalten dürfen, weil er wesentlich zur Erhöhung der Erträge beitrügt. Nur wird man in diesem Falle etwa um ein Drittel geringere Mengen an Kunst- dünaer verabreichen. Neues aus Statt un- hos. Das «SchMche Stamp,ra, -Gagen md Hin- und Herlrippsln der Pferde aus dem Stand hat meistens seine Ursache in Läusen oder Räude milben, die sich Gänge unter der Haut graben und dadurch ein unerträgliches Iuckgefühl Hervor rufen. In dem Glauben, daß das Jucken durch Schmutz verursacht wird, werden häufig die Fessel haare abgeschnitten, jedoch geholfen hat das nichts, im Gegenteil, durch die kurzgeschorenen, borstigen Haare wird der Juckreiz noch vermehrt. Weit besser ist da schon, die Fesseln mit einer warmen Wasserseisenlösung und einer Kreolinlösung in Abwechslung zu behandeln, auch eine abwechselnde Behandlung mit einer Brennspiritus- und einer Öl- oder Fetteinreibung kann zum Ziele führen. Auch Sodalösung und eine Abwaschung der Fessel mit Sulfoliquid kann das Übel beseitigen. Vor allem muß gesorgt werden, daß nach Beseitigung des Übels keine Neuansteckung erfolgt. Deshalb muß schon bei Beginn der Behandlung alle alte Streu aus dem Stalle entfernt und der Stall boden mit heißer Sodalösung gründlich des infiziert werden. Rasch ist dieses Übel nicht zu beseitigen, nur Ausdauer führt auch hier zum Ziele. M. W. Der Durchfall bet Ferkeln entsteht meistens dadurch, daß sie zu früh abgeseht und späterhin falsch ernährt worden sind. Ferkel, die mit vier bis sechs Wochen schon der Mutter entrissen werden und dadurch auf die denkbar beste Nahrung, die Muttermilch, verzichten müssen, gehen un weigerlich in ihrer Entwicklung zurück. In diesem zarten Alter können die jungen Tierchen andere Nahrung noch nicht genügend aufnehmen und verdauen. Alle Versuche, die fehlende Muttermilch durch verdünnte Kuhmilch ersetzen zu wollen, bleiben kümmerliche Notbehelfe, denn Kuhmilch ist eben Kuhmilch und nicht Schweinemilch und den Ferkeln längst nicht so bekömmlich als diese. Auch haben beide Milcharten ganz verschiedene Zusammensetzung. Wenn die Ferkel noch an der Sau liegen, trinken sie, wenn sie Hunger haben; bei der künstlichen Ernährung müssen sie darauf warten, bis sie ihnen geboten wird. Da weiterhin die den Ferkeln gereichte Kuhmilch niemals oie gleiche Temperatur hat, oft genug zur Sommerzeit in Säuerung übergegangen ist oder da im Trog zurückgebliebene Reste sauer geworden sind, so ist Durchfall die unausbleibliche Folge. Daher folgert aus alledem die Mahnung, die Ferkel niemals vor der achten Lebenswoche ab zusetzen, ebenso keine Ferkel vom Treiber zu kaufen, da dessen Tiere auch meistens viel zu früh abgesetzt worden sind und sich dann in der Folge schlecht entwickeln. Sollen die Ferkel sich zu gesunden, robusten, schnellwüchsigen und jeichter mastfähigen Wesen entwickeln, dann muß eine gesunde Grundlage geschaffen werden, dann müssen die Tiere am besten volle zehn Wochen bei der Sau bleiben. Rauscht die Sau innerhalb dieser Zeit, dann darf sie ohne Bedenken zum Eber zugelassen werden. Ws. Die Dasselfliege schwärmt in den Monaten Mai bis September und legt dann ihre klebrigen Eier mit Vorliebe an Weidetiere mit zarter, feiner Haut ab. Aus den Eiern schlüpfen nach kurzer Zeit kleine Maden aus, die durch Ablecken in das Innere des Körpers und das Unterhautzellgewebe gelangen und, dort größer werdend, bis zum nächsten Frühjahr verbleiben. Es entstehen die sogenannten Dasselbeulen, die die Tiere je nach ihrer Anzahl mehr oder weniger stark belästigen. Besonders das Ausschlüpsen der Larven ver ursacht den Tieren bedeutende Schmerzen, so daß sie die Freßlust verlieren und abmagern. Natür lich leidet durch die Durchlöcherung auch der Wert der Haut. Das sicherste und erprobteste Mittel ist das Abdasseln, das Ausdrücken der Larven, vor dem Weideauftrieb und Vernichtung der heraus getretenen Larven. Während der Schwärmzeit dieses Insektes sollte das Weidevieh täglich gründ lich abgebürstet werden, um dadurch die an der Haut und den Haaren klebenden Eier mechanisch zu entfernen. Auch ein Einreiben der Haut mit Walnußblätterabkochung, Kreolin oder Petroleum soll die Eierablage verhüten. Sz. Es gibt eine neue Enlenart, die Kaki-Campbell- Ente, die dem Anscheine nach aus einer Kreuzung von Rouen-, Lauf- und Orpington-Enten hervor gegangen ist. Man rühmt dieser neuen Entenart große Fruchtbarkeit nach. Sie soll besser legen als die Lausente; so legte eine solche Ente bei einem holländischen Züchter in der Zeit vom 8. Oktober 1824 bis 4. Dezember 1925 335 Eier. Für den Nutzgeflügelzüchter dürfte diese neue Entenart von großem Interesse sein. Unsere Laufente ist in ihren „besten" Stämmen schon vielfach als überzüchtet zu betrachten. K.— Neues aus Feld und Garten, Cretbyaus und LlumenZimmer. Düngung ver Fischteiche. Eine Düngung der Fischteiche ist notwenoig, um den Fischen die nötige Nahrung zu erhalten. Hierzu eignet sich besonders der Torfmulljauchedünger. Diesen bekommt man, indem man die Rinnen in den Ställen mit Torfmull füllt. Der mit der Jauche getränkte Torfmull wird am besten in nicht zu tiefen Gruben in der Nähe der Ställe aufbewahrt, aber mit Erde zugedeckt. Man kann auch die Gruben mit Torfmull füllen rind die Jauche hineinleite,r. Ist der Tors gut mit Jauche durch tränkt, wird die Grube entleert. Der Inhalt wird in der Nähe der Grube in Haufen gesetzt und mit Erde überdeckt. Am besten sind natürlich ausgemauerte Gruben zu verwerten. Regen- Wasser darf nicht in die Grube gelangen können. Der auf diese Weise gewonnene Torfdünger wird am besten in jedem Monat zur Teichdüngung benutzt. Er läßt sich sehr leicht vom Ufer aus und mit Hilfe eines Kahnes über den ganzen Teich verteilen. Namentlich im Hoch- und Nach sommer ist diese Düngung nötig, weil die Teiche dann arm an Futter sind. Die Wirkung dieser Teichdüngungen ist eine ganz ausgezeichnete und kann nur allen Teichbesitzern warm empfohlen werden. Kl. Giftige Mcsenkräuler sind einmal die Herbst zeitlose, deren Gift in die Milch übergeht und besonders bei Säuglingen, die solche Milch genießen, schwer Vergiftungserscheinungen Hervor rusen kann. Auch die hahnensußartigen Gewächse, die Ranunkeln, sind giftig, auch sie machen die Milch schlecht bekömmlich. Besonders giftig ist der Giftranunkel, auch Froschkraut genannt. Eigentümlich ist an den Wiesenhahnenfußarten, daß ihre gelben, glänzenden Blüten nur tagsüber sichtbar sind. Gegen Abend sind sie verschwunden, sie haben sich nicht nur geschlossen, sondern sind auch infolge Krümmung ihrer Stiele nickend geworden. Wenn nun eine Wiese in starkem Grade mit derartigen schädlichen Kräutern besetzt ist, dann ist es am geratensten, nach Entwässerung und Umbruch der alten Rasennarbe mit einer Neusaat guter Gräser vorzugehen. Ost genug ist es geraten, die Fläche nach dem Umbruch erst einige Jahre lang als Ackerland zu benutzen und sie erst dann wieder anzusäen. W—i. Die Anzucht der Stiefmütterchen aus Samen erfolgt im Juli bis September in Töpfen, welche vorher mit guter und leichter Gartenerde gefüllt und tags vorher tüchtig durchgossen werden. Ist die Erdfläche gut geebnet, so sät man den Samen dünn aus, drückt ihn leicht mit einem Brettchen an und überbraust. Hierauf wird die Aussaat leicht bis 1 cm stark mit feingesiebter, etwas sandiger Erde bedeckt. Dann stellt man die Töpfe an einen schattigen Ort. Die Erde darf nie austrocknen. Bei warmer Witterung erscheinen schon nach 8 bis 14 Tagen die jungen Pflänzchen und werden dann in sonnige Lage gebracht. Jetzt dürfen sie nicht mehr soviel gegoßen werden, sondern nur, wenn die Erde wirklich trocken ist. Sind die Pflanzen er- stärkt, dann pflanzt man sie gleich an diejenigen Stellen, wo sie im Frühjahr blühen sollen. Ein Verpflanzen im Frühjahr ist nicht zu empfehlen, weil hierdurch die Blumen sehr bald klein und unansehnlich werden Die Stief mütterchen lieben guten, gedüngten Boden. Die Pflanzen werden in Abständen von 15 bis 20 cm verpflanzt. Eine derartige enge Verpflanzung ist zu empfehlen, weil alle Stiefmütterchensorten variieren, d. h. ganz verschiedene Blumen hervor bringen. Es ist besonders bei reinen Farben ge boten, daß diese Variationen ohne Störung entfernt werden können. Diese Pflanzung im Herbst muß im Oktober beendet sein; dann kann auch mit Sicherheit darauf gerechnet werden, sie ohne Gefahr und Bedeckung durch den Winter zu bringen. Derartig behandelte Pflanzen fangen zeitig im Frühjahr, ost schon im März, an zu blühen, und der Flor dauert meistens bis Ende Juni, häufig aber auch bis !n den August, ja selbst bis in den September hinein. R. R. Neues aus Haus, Rüche und Retter. Rostfreien Stahl herzustellen ist endlich nach jahrzehntelangen Versuchen gelungen. Es werden aller Arten von Messern und Gabeln und sonstigem Küchengerät aus rostfreiem Stahl hergestellt, wo durch für die oielgeplagte Hausfrau in Stadt und Land eine außerordentliche Erleichterung ge schaffen ist. Die mühsame und zeitraubende Arbeit der Rostfleckencntfernung fällt damit fort, so daß sich die höheren Anschassungskosten schnell durch die längere Haltbarkeit bezahlt machen. M. W. Um im Sommer das Schimmeln des Brotes zu verhindern, schneidet man die befallenen Stellen aus und setzt sie eine kurze Zeit der Einwirkung einer Gas- oder Spiritusflamme oder eines Holz feuers aus. Kohlenfeuer ist weniger geeignet, weil es Ruß bildet. Sz. Grüner Hecht. Der Hecht wird geschuppt, ausgenommen, gewaschen und in Stücke geschnitten. In eigroß Butter oder Margarine dünstet man 2 Eßlöffel Weizenmehl leicht an, rührt mit leichter Fleischbrühe (aus 1 Maggies Fleischbrühwürsel her- gestellt) eine glatte Soße, schmeckt nach Salz und Pfeffer ab, gibt die Fischstücke hinein und läßt bei ganz kleinem Feuer 20 Minuten garkochen. Dann hebt man die Fischstücke behutsam aus di« angewärmte Schüssel heraus, bindet die Soße mit 1 Eigelb, rührt 1 Eßlöffel feingehackte Petersilie und einige Tropfen Maggi's Würze hinzu und gießt sie über die Fischstücke. M. A. Rote Grütze. Man setzt eiär Liter rote Johannisbeeren, reichlich mit Wasser bedeckt, kalt aufs Feuer und läßt sie tüchtig kochen, rührt sie dann durch ein Haarsieb. In den gewonnenen Saft tut man Z'iMt, Vanille und 250 g Zucker sowie eine halbe Tasse Perlsago dazu und läßt alles etwa acht Minuten kochen. Dann gibt man 250 brs 375 g ^agomehl oder Mondamin dazu, das man vorher mit etwas Wasser glatt gerührt hat. Das Ganze läßt man nur eben wieder aufkochen, da das Sagomehl vom Kochen dünner wird. Man läßt die Grütze in einer Form erkalten. Als Tunke wird süße Milch gereicht. Mit unabgezogenem Rhabarber oder mit grünen Stachelbeeren kann ebenso verfahren werden. A. N. inL. Neue Vücher. Der kleine Schweinehalter. Anleitung zur zweck- müßigen Haltung und Fütterung der Schweine in kleinen Haushaltungen. Zweite Auflage. Herausgegeben von Direktor Karl Müller, Leiter der Versuchsstation für Schweinehaltung, -fütterung und -zücht in Ruhlsdors, Kr. Teltow. Preis 1,20 lkkl. Zu beziehen vom Berlage I. Neumann-Neudamm. In fast jeder Nummer dieses Blattes tressen wir im Briefkasten eine Anzahl solcher Fragen, die sich mit Fütterung und Haltung unserer Borsten tiere befassen, ein Beweis dafür, über wieviel Punkte in der Schweinehaltung die Fragesteller noch im unklaren find. Die Anzahl dieser Fragen dürfte erheblich abnehmen, und zugleich wird sich die Schweinezucht und -Haltung erhebüch bessern, wenn die kleine vortreffliche Schrift „Der kleine Schweinehalter" in jedes Schweinehalter Händen sich besände. Die erste Auflage war nach einem, halben Jahre schon vergriffen und hat soeben einer zweiten Platz gemacht. Der Versasser schildert in leichtverständlicher Form, bei wohltuender Kürze und doch klar und umfassend alles, was heute zu einer rationellen Haltung, Zucht und Fütterung im Schweinestall gehört. Und jeder Schweinehalter wird aus dieser Lektüre Nutzen ziehen zum Wohle seiner Borstentiere und damit letzten Endes auch zum Wohle seines Geldbeutels. Bei vielen wird sich erst dann das bisher vermißte, aber so sehnlich erwartete „Glück im Schweinestall" im vollen Um- fange einstellen. Nicht zu vergessen ist bei dieser Gelegenheit auch die seit vielen Jahren im Verlage von I. Neumann in Neudamm erscheinende „Zeitschrift für Schweinezucht", die vierzehntäglich erscheint und nur 2 Mk. kostet, ein geringer Betrag, der sich bei dem reichen Inhalt dieser Zeitschrift glänzend bezahlt macht. vr, W».
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