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Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. Vedinnnnaen für dir Beantwortung hon An'rrorn Der größte Teil der Fragen muß schriftlich Verden, da ein Abdruck aller Antworten rLum.ttch unm'^ich -sr. Deshalb muß jede Anfrage die genaue ^^4 Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen meröen grunosädlich nicht beantwortet. Außerdem il» jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, jo* Vie ein Portoanteil von 30 Pfg. beizutirgen. Werden mehrere Fragen gestellt, so sind ebensoviel Portoant-rcke. als Fragen ge stellt sind, mitzusenden. Im Briefkasten werden nur rein land- wirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in An gelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unseres Blattes mwassen, kann Auskunft nicht erteilt werden. Die Schriftleitung. Fruge Nr. i. Mein 12 jährige» Pferd hustet schon seit vorigem Jahr und würgt öfter, als ob es etwas im Halse hätte. Drüsenpulner und Karlsbader Salz nutzten nichts. Auch Ein reiben mit Fluid, Warmhalten, Kleie und Lein kuchen hals nichts. Nach tierärztlicher Untersuchung handelt es sich um Kehlkopfkatarrh. Ist dieser heilbar, oder kann er in Dämpfigkeit über gehen? W. K. in P. Antwort: Ein chronischer Kehlkopskatarrh ist allerdings sehr schwer heilbar, mitunter auch unheilbar. Sie dürfen nicht die Geduld verlieren. Vielleicht könnte Ihr Tierarzt dem Pferde eine Einspritzung direkt in den Kehlkopf machen. Der Kehlkopfkatarrh kann nicht Dämpfigkeit verur sachen, aber zu Kehlkopfpfeifen führen. Vet. Frage Nr. 2. Mein vierjähriger Wallach hat fast ständig Schaum vor dem Maule. Woran liegt das? E. F. in U. Antwort: Untersuchen Sie die Maulhöhle des Pferdes auf Blüschen und das Gebiß auf spitze Kanten (Haken). Letztere sind von einem Tierarzt abzurafpeln. Äusspülen der Maulhöhle mit dreiprozentigem Alaun-Wasser dürfte im ersten Falle Heilung.bringen. Bet. Frage Nr. 3. Mein zweijähriger Bulle hat feit längerer Zeit zahlreiche größere Pickel auf dem Rücken. Beim Ausdrücken entleert sich daraus ein Wurm. Was ist^ dagegen zu tun? H. in N.-U. Antwort: Es handelt sich um Dasfelbeulen, hervorgerufen durch die Larven der Dasselfliege. Drücken Sie sämtliche Beulen gut aus und ver nichten Sie die Larven. Außerdem empfiehlt es sich, den Rücken des Tieres mit Walnußblätter- abkochung, Kreolinlösung, Salz usw. zu bestreichen, um die Fliegen fernzuhalten. Prakt. Tierarzt vr.R. Frage Nr. 4. Meine Kuh hat an allen Strichen Blasen, die aufgchen. Was ist dagegen zu tun? V. in S. Antwort: Es handelt sich um Kuhpocken. Zur Verhütung der Weiterverbreitung melken Sie die Kuh zuletzt und desinfizieren Sie sich dann die Hände. Dm übrigen halten Sie die Striche fehr sauber und melken Sie das Euter vorsichtig aus, auch mutz stets für reine Streu gesorgt werden. Tierarzt vr. R. Frage Nr. S. Mein Schwein leidet an Schwindel, wobei es oft umsällt und grunzt. Was ist zu tun? R. B. in M. Antwort: Schwindel kann hervorgerufen werden durch Störungen im Gehirn, wie Blut armut des Gehirns, Einwirkung von Giften, wie: Branntweinschlempe, Maische, Schierling, Bilsen kraut, Schöllkraut, Buchweizen, Heringslake, Pökelbrühe, starke Kochsalzgaben. Es mich die Ursache des Leidens festgestellt und demgemäß die Heilung eingeleitet werden. Oft hilft schon ein Brechmittel, wie 0,1 g Brechweinstein mit 1 § Brech- Wurzel und Milch in zwei Gaben und in Zwischen zeit von einer Viertelstunde. Das Tier muß jeden Tag längere Zeit hinausgelassen werden, weil frische Luft, Sonne und muntere Bewegung im Freien ganz vorzügliche Heilmittel find. Das dauernde Eingesperrtsein ist das größte Übel in der ganzen Schweinezucht. vr. Ws. Frage Nr. 6. Don welchem Alter und welche Menge kann man den Schweinen Fleischmehl ins Futter geben? Ist es auch ratsam, Fleischmehl an Rindvieh zu füttern? K. S. in S. Antwort: Fleischmehl ist als eiweißreiches Futter mit etwa 70°/» Eiweiß als Beigabe für eiweißarmere Futtermischungen brauchbar. Die Menge richtet sich nach der Zusammensetzung und dem Eiweitzgehalt des übrigen Futters. Im all gemeinen gibt man, mit kleinen Mengen beginnend, auf Kops und Tag an 2^/, bis 3 Monate alte LäuieMweM W bis 200 g und steigert die Gaben bei der Mast je nach dem Tiwnßgchalt des übrigen Futters bis zu 800 Bei einem er- a-ach:enen Rind kann man vis zu l kg gehen, und man ha: hf.rüe, nicht beobachtet, daß die Be- schskfenhr-t von Milch und Butter beeinträchtigt wird. Wei? Fleffchsuttermehl sehr mineralstassarm fit, sind Zusätze von Schlämmkreide ersorderlich. Leim Ankauf Lt jedoch Vorsicht geboten, da zu- weilen auch das nicht immer ungefährliche Tier körpermehl oder Kadavermehl als Fleisch futtcrmshl angebotcn wird. vr. Ws. Frage Nr. 7, Meiner Ziege tränen Sie Augen Aus den von den Tränen benetzten Stellen gehen sämtliche Haar: aus. Was ist da gegen zu tun? T. A. in H. Antwort: Die Ziege leidet an Bindehaut entzündung. Waschen Sie die Augen täglich vor sichtig mit Borwasscr aus, stellen Sie das Tier dunkel und staubfrei. Die von den Tränen benetzten Stellen waschen Sie zunächst nur einmal mit warmem Wasser ab, dann fetten Sie dieselben täglich mit Vaseline ein, damit die scharse Flüssigkeit der Tränen die Haut nicht mehr an greifen kann. Prakt. Tierarzt vr. R. Frage Nr. 8. Soll ich zum Transport kleiner Gelegenheitsfuhren einen Ziegenbock oder einen Esel anschaffen, was -st rationeller? K. S. in P. Antwort: Ein kräftiges Ziegenbockgespann kann, wie das die Stadt Lehrte in Hannover be weist, auf ebenem Wegs Lasten bis zu 20 Zentner, auf geneigten Wegen entsprechend weniger fort bewegen, ohne stark zu ermüden. Dabei sind Ziegenböcke leichte- zu halten als Esel, die im Gegensatz zu den südeuropäifchen, besonders den italienischen Eseln, bei uns ziemlich schwerfällig und unlenkjam sind. Gerade in kleinen landwirt schaftlichen Betrieben und Gärtnereien haben sich znm täglichen Milch- oder Gernüsstransport Ziegenböcke und auch Ziegen vortrefflich bewährt. Am besten eignen sich früh kastrierte männliche Tiere. Wit einem halben Jahre beginnt das An lernen, und mit zwei Jahren haben sie ihre volle Kraft erlangt. vr. Ws. Frage Nr. 9. Mein 1*/- Jahr alter Jagd hund leidet an Kropf. Erstickungsgefahr liegt nach Ansicht eines Sachverständigen nicht vor. Die Geschwulst ist so groß wie ein Hühnerei. Ist das Leiden heilbar? I. S. in A. Antwort: Lassen Sie sich von Ihrem Tier arzt eine Jodkaliumsalbe verschreiben, mit der Sie mehrmals täglich dis Geschwulst einreiben. Sollte diese nicht helfen, so füttern Sie Schilddrüsen von srisch geschlachteten Hammeln oder lassen von Ihrem Tierarzt Schilddrüsen-Präparate ein spritzen. Bet. Frage Nr. 10. Die Eidotter meiner Hühner sind weiß. Das Futter besteht aus Weichfutter, Kartoffeln mit Maisschrot und Körr.erfutter, dazu Weizen, Hafer, Mais, auch Lebertran. Was kann hier vorliegen? M. V. in S. Antwort: Weiße Dotter hat man dann, wenn es den Hennen an Grünfutter fehlt. Geben Sie auch nicht zu viel Maisschrot, sondern mehr tierische Nahrung, vor allem Fischmehl, das Vz der Menge des Weichfutters ausmachen soll. Dann reichen Sie viel Grünfutter I Vor allem müssen Sie auch für Bewegung im Scharraum sorgen. Setzen Sie dem Weichfutter Spratts PraepoS zu, und für Ihre 1,6 Tiere täglich eine graue Tablette 'Iohimvetol zerkleinert, wodurch die Befruchtung, aber auch daS Legen gut gefördert wird. Sind Ihre Tiere ferner ungezieserfrei? Kl. Frage Nr. 11. Wie bekämpft man Brenn nesseln? B. N. in A. Antwort: Wenn sie nur stellenweise auf treten, bespritzt man im Frühjahr solche Stellen mit einer 20- bis 30prozentigen Eisenvitriollösung. Auch eine 18 prozentige Kainitlösung tut gleiche Dienste. Die Blätter werden alsbald schwarz und fallen ab. Nach einiger Zeit treiben die Wurzel stöcke neue Blätter, die in ähnlicher Weise be handelt werden muffen. Auf Wiesen sind die Brenneffeln weit schwieriger zu bekämpfen. Be ständiges Abmähen und übereggen hat keinen dauernden Ersolg. Besser bewährt sich ein Lockern der Brennesselstauden mittels Kulitvators mit nach herigem Herausziehen durch die dreizinkige Kar toffelhacke. Dann werden die Stellen neu angesät. übrigens besitzt die Brenneffel einen hohen Futter wert. vr. Ws. Frage Nr. 12. Wie kann lch zwecks Anlage eines Blumengartens den Huflattich vertilgen, den ich bis jetzt erfolglos mit heißem Seiss,v- wasier begossen habe? C. H. in H. Antwort: Das Gedeihen des Huflattichs ist von dem Vorhandensein zweier Wachstumsfaktoren abhängig, das sind Ton und Wasser. Ihn restlos zu vertilgen, ist sehr schwierig und erfordert jahre lange Arbeit. Zunächst wird mau im zeitigen Frühjahr die ersten Lattichsprvssen, die nur Blüten, aber niemals Blätter bilden, abhacken. Später müssen alle Blatttricbe immer möglichst bald nach ihrem Erscheinen abgehackt werden. Dadurch werden dis unterirdischen Teile ungenügend ernährt und gehen ein. Falls der Boden feucht ist, mug entwässert werden. Weiterhin ist der Anbau sehr krautwüchsiger, den Boden stark beschattende: Pflanzen, wie sehr krautwüchsige Karrosfeln, zu empfehlen. Nur jahrelanges, un entwegtes, ununterbrochenes Vorgehen kann hier den Huflattich schließlich vernichten, sonst wird er sich immer weiter ausbreiten. Arbeiten und nicht verzweifeln heißt es hier. Von einem Leser unseres Blattes wird noch ein weiteres, angeblich recht brauchbares Mittel zur Vertilgung des Huflattichs genannt. Es besteht darin, das be treffende Lattichstück in sehr starker Weise mit dem Inhalt einer Abortgrube zu bedüngen. In ge nanntem Falle war der Erfolg großartig. Im nächsten Jahre fand sich keine Spur mehr vom Huflattich, und das ist seitdem so geblieben in einem Zeitraum von 17 Jahrein vr. Ws. Frage Nr. 13. Wie kann ich Erdflöhe von Gemüsebeeten fernhalten? L. M. in L. Antwort: Das starke Auftreten der Erd flöhe ist die Folge der großen Hitze mit Trockenheit, darum halten Sie die Beete feucht. Auch bestreuen Sie dis Beete zweckmäßig mit Holzasche oder Ruß; wirksamer noch ist feiner, sandiger Tabak staub. Ebenfalls sind Bespritzungen mit Tabak abkochungen wirksam. Von den fertigen käuf lichen Mitteln hat sich u. a. Ruscalin (Chemische Fabrik von E. Schering, Berlin dl 39) sehr gut bewährt. Rz. Frage Nr. 14. Mein Kugelkaktus, den ich vor einiger Zeit umsetzte, zeigt auf der einen Seite eine bräunliche Färbung und scheint ein zutrocknen. Der Kaktus wird nur selten gegossen, so daß wohl kaum anzunehmen ist, daß die Krankheit auf Fäulnis beruht. Ein Warzenkaktus ist mir aus die gleiche Art eingegangeu. Ist die erkrankte Pflanze noch zu retten? E. L. in B. Antwort: Braunwerden von Kakteen tritt in den meisten Fällen dann ein, wenn sie der Sonne zu stark ausgesetzt waren und diese ihnen den nötigen Saft entzog, der durch geringe Waffer- gaben nicht ersetzt wurde. Versuchen Sie es, den Kaktus in humusreiche Walderde umzupflanzen und an halbschattiger Stelle im Garten oder auf einer Veranda aufzustellen. Gießen Sie ihn auch nicht gar zu selten und bespritzen Sie ihn öfter. Wir können von hier aus nicht beurteilen, ob nicht möglicherweise auch ein Parasit oder ein Pilz das Übel verschuldet hat. Rdt. Frage Nr. 1ö. Ich setzte nach einem erprobten Rezept Hagebuttenwein mit Tokaierhefe an. Nach vier Wochen wurde der Wein von der Hefe abgefüllt, und zur schnellen Klärung wurden Oruvatabletten zugegeben; trotzdem gärt der selbe Wetter. Es sind fast acht Wochen her. Was ist dagegen zu tun? M. Z. in S. Antwort: Es ist oas ein vollkommen natür licher Vorgang, daß die Tokaierhefe sich nicht be stimmen läßt, schon in kurzer Zeit ihrs Tätigkeit einzustellen. Um ein gut ausgegoreneS Getränk zu erhalten, ist es besser, man läßt die Hefe Weiter arbeiten, als daß man mit künstlichen Klärungs- mttteln einen Stillstand zu erreichen sucht. In einem uns bekannten Haushalte hat im vorigen Winter eine Tokaierhefe über Jahr gegoren, dafür war der Wein nachher blank und von guter Beschaffenheit. Wer keine Geduld bei der Obst- weinbereüung von vornherein mitbringt, soll lieber die Finger davon lassen. Also lagern Sie das Gärgefäß nochmals etwas warm, fügen Sie 6 8 Salmiakpulver in Wasser gelöst hinzu und lassen Sie den Wein ordentlich ausgären. Ist er strimm geworden, wird er bis zur Klärung kalt gelagert. Die Tabletten hätten Sie sich sparen können. iscdtsl mann Mlsärufser Tageblatt Schriftleitun,: Oekonomicrat Grundmann, Neudamm. BZilsdruff, am 8. Zaki 1826 Jeder Nachdruck aus dem Inhalt dss. BI. wird bestraft. OerL . Mockev-VeU-ge äes Uber die Anlage und Behandlung des NomposLhaufens. Von vr. M. Weiß. (Mit 3 Abbildungen.) Mit einem guten Kompost gewinnt der Land- Wirt und Gärlner ein Düngemittel, das ihn nichts kostet, aber von vorzüglicher Wirkung ist. Deshalb mag es angebracht sein, auch an dieser Stelle etwas über die Be schaffung dieses Düngers zu be richten. Zunächst ist Vie Auswahl des Ortes für den Komposthaufen wichtig. Man wählt einen schattigen Platz, oder mau schafft sich den Schalten durch eine Anpflanzung schnell wachsender Staudengewächse und Gebüsche oder durch Aufstellung kines Spaliers mit Bohnen, Kletter- gnrken oder Kürbissen. Auch das Bepflanzen des Komposthaufens mit Kürbissen ist recht gebräuchlich, weil unter den breiten, schattenspendenden Kürbisblättern der Haufen so recht gar werden kann. Der Kompost- Haufen wird nach E. Engelmann (Neudammer Landwirt-Lehrbuch, Teil I Acker und Pflanzenbaulehre, geb. 7 R.LI. Verlag von I. Neumann- Neudamm) am besten dort angelegt, wo er Ver wendung finden soll und wo das Herstellungs material vorhanden ist. Ist der Hauptbestandteil Grabenauswurf, so wäre es unrationell, den ganzen Komposthaufen erst auf den Hof zu fahren. Nun sind m jedem landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betriebe Stoffe vorhanden, die als Futter oder sonst irgendwie keine Verwendung finden, die aber doch so viel Nährstoffe enthalten, daß es lohnt, sie zur Düngung zu verwenden. Dahin gehören Straßen- und Hofkehricht, faulende Hackfrüchte, Laub, Küchen- und Gartenabfällen, ferner Seifenwasser, alle tierischen Abfälle, wie Blut, Eingeweide, dazu Teichschlamm, Schlick, Grabenaushub, Unkrautpflanzm, Fäkalien, Ge- flügcldünger und nicht zu vergessen, der Schlamm des Göpelganges und die Erde des Holzschuppens. Nicht auf den Kompvsthaufen gehören aber Steine, Draht-, Blech- und Eisenteile, die später hin auf der Wiese die Sensen und Mähmaschinen ruinieren. Mit dem Heu wandern sie oft genug in den Rindermagen, und manches wertvolle Stück Vieh geht dabei zugrunde. Auf die große Bedeutung des Schlicks, Teichschlammes und Grabenaushubes als Düngemittel ist man in neuerer Zeit wieder aufmerksam geworden Zu Abbildung r Richtig augeleater komuostbaufcn. seinem verhältnismäßighohenGehaltansämtlichen pflanzlichen Nährstoffen kommt noch sein Gehalt an organischen Massen und Bakterien, wodurch er als ein den Kompost wesentlich verbesserndes Mittel erhöhte Bedeutung erhält. Durch Düngung eines baltericnarmen Bodens mit Schlick und einem schlickhaltigen Kompost wird er leicht zur Bodengare gebracht Solcher Dünger impft gewissermaßen den Boden und verbürgt dann das sichere Gedeihen solcher Pflanzen, wie Legumi nosen, an deren Anbau vorher nicht zu denken mar. Zur Erhöhung seines Wertes wird man dem Kom posthauseu ferner die beson- lkers kalireiche Holz asche sowie allensalls auch Braunkohlenasche (aber keine Steinkohlenafche) so wie auch Kalisalze und Thomasmehl und auch Kalk, am besten wohl in Form von Bauschutt, Mer gel, Ätzkalk oder gemah lenem Kalk zusetzen. Der artiger kalkrcicher Kompost hat sich zur Dün gung der Wiesen und Weiden gut bewährt und macht eine weitere Kalkung des Grünlandes vielfach überflüssig. Von Zeit zu Zeit wird man auch den Inhalt eines Jauchefasses über den Komposthaufen entleeren, um ihm damit die notwendige Feuchtigkeit und den Stickstoff zu zuführen. Jedoch darf der Kalkzusatz nicht unmittelbar vor oder nach der Überjauchung des Haufens erfolgen, weil er sonst den Stick stoff austreiben würde. Durch die Jauche bereichern wir den Kompvsthaufen außerordentlich an Bakterien, die seine Garung und Reife be schleunigen. Durch den Zusatz von Kalk zum Komposthaufen vermindert man den un erwünschten Zuzug von Insekten und Gewürm, wie der Tausendfüßler, und treibt die schon eingedrnngenen hinaus. Wenn nämlich ein > solcher mit Tausendsüßlern durchsetzter Kompost im Sommer auf ein Gurkenbeet kommt, fressen diese Tiere die Keim blätter ab, die Pflanzen werden zusehends schwächer und sterben schließlich vollständig ab. Verhindern kann man eine solche Schädigung da durch, daß man den Kompost nur im Winter auf das gefrorene Land ausbringt Daun findet das Un geziefer ein jähes Ende und zu gleich wird dm Vögeln der Tisch gedeckt. Ein in der genannten Weise angereicherter Komposthaufen stellt gAvissermaßm einen Schwamm dar, der seine Nährstoffe langsam an die Pflanzen abgeben soll. Dazu ist aber auch erforderlich, daß er richtig angelegt wird. Den Komposthaufen macht man nach Art der Abbildung 1 etwa 1^ bis 2 w breit, von erforder licher Länge und schichtet ihn in keinem Falle höhcr als 1 m auf, damit Sonne und Luft und im Winter der Frost ordentlich ciu- dringen können Damit er sich gut bejauchen läßt, nichts von ihm verlorengeht, ihn auch die Hühner nicht auseinanderscharren können, wird er zuweilen nach Abbildung 2 und 3 mit Brettern eingefaßt Die Luft zersetzt ihn. schließt vie Nährstoffe auf, wandelt schädliche Oxydule in Oxyde um, und der Frost zerfriert und zermürbt die einzelnen Teilchen auf das gründlichste, so daß das Ganze schließlich eine gleichmäßig dunkel gefärbte Masse darstellt. Man sagt dann, der Kompvsthaufen ist »reif". Gut Ding will nun seine Weile haben, und so dauer! es auch immerhin zwei bis drei Jahre, bis ein solcher Komposthaufen reif geworden ist. Man wird deshalb in jedem Jahre einen neuen Komposthaufen anlegen und die älteren erst Abbildung a Nmlchiuvcn »cs »omvofthautcns. Abbildung 3 «omyoUImmcn mn Borschlag, dcr dos Jauchen enclchlcrr uns Zerstreuung dcs kamhosthausens verhindert.