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Wilsdruffer Tageblatt : 01.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192607010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260701
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-01
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.07.1926
- Autor
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SüLErlsl oretter und Eingänge umschließen, hergestellt. Die Fallbretter haben ein Gegengewicht, damit das Brett, wenn es durch das Gewicht eines Vogels nach unten gegangen ist, wieder hoch klappt. So ist zwar der Ein- aber nicht der Austritt ermöglicht. In Abbildung 6 ist der Drahtkäsig hoch- geklappt, so daß die ganze Inneneinrichtung deutlich erkennbar ist. Der Kasten wird mit reichlich Kömerfutter versehen, und ein Sperling wird als Lockvogel hineingesetzt. Es kommt aber auch hier wie bei allen Vernichtungsverfahren darauf an, daß sie planmäßig, energisch und einheitlich ourchgeführt werden. In so manchen Orten haben sich die von jungen Leuten gebildeten Sperlingsvernichtungstrupps bewährt, die von hierzu geeigneten Persönlichkeiten geleitet werden. Diese Sperlingsfänger erhalten zu jedem Gehöft Zutritt und sind verpflichtet, Meistens fehlt es aber gerade im Frühjahr infolge Arbeitsüberhäufung an Zeit, sich auch noch der Spatzenvertilgung zu widmen. Da ist es angebracht, eine geeignete Persönlichkeit in Burg Seebach ausbilden zu lassen und sie als Vogelwart anzustellen. Er hat durch Beschaffung neuer Nistgelegenheiten für Freibrüter und Höhlenbrüter die nützlichen Vögel heranzuziehen und das in solchem Grade, daß es bald kein Ungeziefer mehr im Feld und Garten geben und auch der Sperling völlig verdrängt werden wird. In der Praxis hat man dieses schon mit Erfolg durchgeführt. Ein solcher Vogelwart würde seinen Lohn mehr als reichlich verdienen und der ganzen Gegend von ungeheurem Nutzen sein. Abbildung s. Zweckmäbige epatzenfalle, «utzcnausicht. etwa alle drel Wochen die Nester nachzusehen und die Brut oder die Eier zu vernichten. Wenn die Spatzenvernichter durch Prämien belohnt werden, werden sie sich zum wenigsten in der eisten Zeit ganz gut stehen. Sie müssen aber die schmutzigweißen, mit dunklen Flecken und Sprenkeln versehenen Sperlingseier von den Eiem anderer Vögel unterscheiden können. Für die gefangenen Männchen vom Haussperling werden aus den oben angegebenen Gründen keine Prämien gezahlt. Solch eine Sperlings- vertilgungsmannschaft kann sich gleichzeitig der Nattenvertilgung annehmen. So gibt es auf dem Gute Sandfort in Hannover dank energischer und zielbewußter Vertilgungsmaßnahmen jetzt tatsächlich keinen Sperling mehr. Und auf der Versuchs- und Musterstation für Vogelschutz in Burg Seebach, Kreis Langensalza, sind die Spatzen so weit ver ringert, daß von einem Schaden nicht mehr die Rede sein kann. Der Haupterfolg ist, im Grunde genommen, aber nicht in der größeren Anzahl vernichteter Eier und Sperlinge, sondern darin zu suchen, daß die Sperlinge künftighin solche Gegend meiden, in denen man ihnen mit allen Mitteln und in zäher Weise zu Leibe geht. Deshalb haben auch alle Maßnahmen eines Einzelnen nur geringen Erfolg. Erst wenn die ganze Gemeinde den regelmäßigen Kampf gegen die Sperlingsplage aufnimmt, wird der sichtbare Erfolg nicht aus bleiben, und dann erst wird das Spatzen volk eine sehr segensreiche Verminderung erfahren. Das Rehlkopfpfeifen. Von vr. W. Wieland. Unter Kehlkopfpfeifen versteht man in der gerichtlichen Tierheilkunde, die im Handelsverkehr ja ausschlaggebend ist, folgende Kranlheitszustände: I. Die Neubildungen des Kehlkopfes, die selten Vorkommen, und zwar als Kehlkopspolypen m der Umgebung der Stimmritze und auf dem Grunde des Kehldeckels. Sie veranlassen eine Verengerung der Stimmritze oder des Kehllopf- eingangeS und dadurch Pfeifen. 2. Die chronische Entzündung des itrhlkopfes und seiner Umgebung mit Bindegewebsneubildung, Verdickung und Verknöcherung der Knorpel, zuweilen auch mit Geschwürsbildung d« Knorpel (Rotz, Druse). 3. Die Verengerungen der Luftröhre, bla durch Narben, Neubildungen von innen und außen verursacht oder angeboren sein lbnnen. Aber alle diese Veränderungen kommen tin Gegensatz zu der häufigen Stimmbaud lähmung (90 ^hr selten vor. Die Lähmung der „zurücklaufenden Nerven" (Nervus recurrens) kommt bei allen Pferderassen vor. Am häufigsten findet man sie indessen beim englischen Vollblut und beim Halbblut, und zwar meist schon im 4. bis 6. Lebensjahre. Die Ursachen der halbseitigen Stimmband- lühmung (Rekurrens-Lähmung) sind noch immer dunkel. Man hat besonders zwei Formen der Lähmung, eine erste (Ursprungsform) und eine zweite zu unterscheiden. I. Die ursprüngliche Rekurrenslähmung. Die Ursachen sind noch nicht aufgeklärt. Gewöhnlich wird Vererbung (vererbte Anlage) angenommen. Am häufigsten tritt das Leiden vom 3. Lebensjahre ab ohne jede andere vorausgegangene Krankheit zutage. Außer der Vererbung wird das Trai nieren der Vollblutpferde als Ursache beschuldigt. II. Die zweite Form schließt sich als Folge krankheit namentlich an Infektionskrankheiten und Vergiftungen an, z. B. an Brustseuche, Druse, Bräune, Bleivergiftung, Fütterung mit Kicher erbsen, Platterbsen, Kapuzinererbsen und Luzerne. Sehr selten ist endlich eine Verletzung oder ein Zusammendrücken des Rekurrens durch Geschwülste die Ursache einer Lähmung. Das eigenartige röchelnde Einatmungsgeräusch ist in der Regel erst während der Bewegung hörbar; nur in sehr hochgradigen Fällen und bei doppelseitiger Stimmbandlähmung (nach Vergif tungen) ist es schon in der Ruhe vernehmbar. Je nach dem Grade und dem Alter der Lähmung hört man beim Kehlkopfpfeifen sehr verschiedenartige Verengerungsgeräusche (Pfeifen, Flöten, Rohren, Keuchen, Röcheln, Schnarchen, Giemen, Krächzen, Kreischen, Brummen, Schnau ben und selbst Brüllen). Häufig hört man das Geräusch schon in der Entfernung. Bei gestreckter Kopfhaltung und im Trab ist es gewöhnlich ge ringer, bei gebeugter Kopfhaltung dagegen und im Galopp meist stärker. In hochgradigen Fällen ist es auch während der Ausatmung hörbar. Kennzeichnend für das Geräusch ist ferner, daß man es vorübergehend sofort durch teilweises Zudrücken der Nüstern zum Verschwinden bringen kann, und daß es nach dem Aufhören der Bewegung von selbst ziemlich rasch verschwindet. Bei höheren Graden des Kehlkopspfeisens besteht gleichzeitig Atemnot, die sich durch trompetenförmige Er weiterung der Nüstern, Blaufärbung der Schleim häute und nach angestrengter Bewegung sogar durch Erstickungsanfälle und Zusammenstürzen äußert. Der Husten ist häufig schlotternd oder brummend, das Wiehern bisweilen heiser und tonlos. Eine sichere Diagnose des Kehlkopf pfeifens ist nur am lebenden Pferde möglich. Ost muß das Pferd erst mit seitlich ausgebundenem Kopf in Galopp versetzt werden, um das charak teristische Geräusch hervorzurufen. Da aber mit unter auch andere Atemgeräusche angetroffen werden, die ihrem Wesen und ihrer Entstehung nach nichts mit dem Kehlkopfpfeifen zu tun haben, so wird die Feststellung des Kehlkopfpfeifens stets Sache des Tierarztes bleiben, zumal ja das Rohren zu den sogenannten Hauptmängeln zählt, für die der Verkäufer haftbar ist, wenn vom Tierarzt binnen vierzehn Tagen dieses Leiden festgestellt worden ist. WaS nun die Behandlung deS KehlkopfpfeifenS anbelangt, so kann diese nur eine operative sein. Der Erfolg der Operation ist sehr oft aus gezeichnet, manchmal bleibt er allerdings aus. Sehr wertvolle, mit Kehlkopfpfeifen in hohem Grade behaftete Pferde sollte man unter allen Umständen operieren lassen. Die Heilung nimmt zwei bis sechs Monate in Anspruch. Wildling s. Diele»« Salle wie Abbildung 5, aufgeklapvt. L 1—4 LingLnge, r' Fallbrett, s Segengewicht-, I Tür zum Sutnehmea der gesonnen n Bügel. Neues aus Statt und Hof. Die huspsiegc der Pferde bedarf besonders im Sommer unter der Arbeit nicht vernachlässigt werden, sonst leidet darunter die Leistungsfähigkeit des Tieres. So soll man die Pferde nicht erst dann von neuem beschlagen, wenn die Eisen ab- zusallen drohen, Has gibt sonst Hornspalten, Stein gallen und andere Hufbeschädigungen. Nur zu leicht wachsen bei Vernachlässigung die Eisen auch in den Hus hinein; es werden dann die Zehen zu lang, weil sie schneller wachsen als die Trachten, und der ganze Hus und somit auch der Fuß erhält eine abnorme Stellung, die das Tier in der Arbeit benachteiligt. Es muß somit der Husbeschlag in be stimmten Zeitabschnitten auch ohne dringende Not wendigkeit erfolgen. M. W. Ueber Berfütterung und Konservierung von Diertrebern im Sommer. Meistens werden in der Landwirtschaft frische Biertreber verfüttert, sie bilden bei einem Gehalt an etwa 3—4 v. H. verdaulichem Eiweiß und einem Stärkewert von etwa 13 ein leicht verdauliches, gut be kömmliches Futter, aber nur im frischen Zu stande. Und der währt nicht lange, denn kein Futtermittel säuert wohl so rasch als die Biertreber, zumal in der wärmeren Jahres zeit. Sie säuern und schimmeln dann rasch und müssen schleunigst verbraucht werden, denn solcl)e Biertreber sind gesundheitsschädlich, sie erzeugen Durchfall und tzautausfchlüge, und beim Milchvieh leidet die Milchabsonderung, Milch und Butter erhalten eine schlechte Beschaffenheit. Wo man demnach seinen täglichen Bedarf an Treber nicht aus der Brauerei holen kann, ,tst man genötigt, sie zu konservieren. Das geschieht am elnsachsten dadurch, daß sie in einen dichten Bottich oder einen auszementierten Behälter geschüttet werden, dann wird Salz- stvasser darauf gegossen, bis sie ganz unter ,Wasser stehen. Dann wird das Gefäß mit einem passenden Deckel gut geschlossen und dieser mit Steinen beschwert. Nach Entleerung des Gefäßes muß dieses stets sogleich mit »Kalkmilch ausgeweißt werden, um alle Fäulnis erreger usw. dadurch abzutöten. Auf diese Weise ist es möglich, die Treber längere Zeit 'als sonst möglichst frisch zu erhalten. Da weiterhin die Treber in ihrer Asche verhältnis mäßig reich an Kali, Kalk und Phosphor säure, aber arm an Natron sind, wird durch .den Kochsalzzusatz der mangelnde Naironge- halt in vortrefflicher Weise beschafft. Sollten aber trotz dieser Maßnahmen die Treber ein mal säuerlich geworden sein, so werden sie in reinem Wasser gut ausgewaschen und darauf in freihängende "Säcke zum Abtropfen getan. In kleinen Portionen können sie dann ver füttert werden. W. Das Staubbad für Hühner. Während das Wassergeflügel sich im Gewässer badet und reinigt, braucht das Landgeslügel hierzu die Staubbäder. An den Wurzeln von Bäumen und Sträuchern, wo die Erde besonders trocken und staubig ist, buddeln die Hühner sich im Sommer mit großem Behagen ein und lasten den trockenen Staub durch die Federn rieseln, um sich dadurch von Ungeziefer zu befreien. Besonders bei brütenden Hennen kann man beobachten, mit welchem Behagen sie während der kurzen Zeit, zu der sie täglich das Nest ver losten, ein Staubbad zu sich nehmen. Ist nun solche Gelegenheit nicht vorhanden, vielleicht weil der Hühnerhof zu eng oder sein Boden zu hart ist, muß ein künstliches Staubbad geschaffen werden. In einem trockenen, regensicheren, überdachten Winkel des Hofes wird eine flache Vertiefung aus- gcgraben und diese mit trockenem Sand und Asche angefüllt, besten ungezieserbefreiende Wirkung noch durch einen Zusatz von einigen Händen voll gut gelöschten gepulverten Kalk erhöht wird. Er ist ebenso gut und wirksam wie die viel teuere Schwefelblüte, die auch zuweilen verwendet wird. Es kann aber zur Einrichtung eines Staubbades auch eine geräumige Kiste verwendet werden, die mit dem gleichen Inhalt im Scharraum aufgestellt ist. Besonders zur Winterszeit, in der der Hof sich im nassen oder hartgefrorenen Zustande befindet, ist das Ausstellen solcher Staubbäder für die Hühner unerläßlich und vollständig unentbehrlich, denn wie anders sollen sie denn in dieser Zeit der Ungczieser- plage sich erwehren können. Hühner, denen Staub bäder zur Verfügung stehen, leiden weniger unter Ungeziefer, fühlen sich wohler, befinden sich im besseren Ernährungszustände und gehen auch nicht io seicht in der Legetätigkeit zurück. Es läßt sich somit durch ein so einfaches Mittel, wie die Ein richtung eines Staubbades, viel erreichen, so daß man auch hier wohl mit Recht von den kleinen Ursachen und großen Wirkungen reden kann. M. W. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Neuere Unlersuchungsergebnisse über den Ab bau der Kartoffel. Unter Abbau versteht man bekanntlich ein Zurückgehen im Ertrage, das manchmal sehr rasch vor sich gehen kann, so daß der Ertrag einer Original-Saat schon im dritten Anbaujahr bis aus die Hälfte des Ertrages im ersten Jahre und darunter sinken kann. Nach den neueren Untersuchungen amerikanischer und holl ländischer Forscher ist der Abbau in erster Linie ein Werk von Blattläusen, die beim Saugen den Ansteckungsstoff bestimmter Krankheiten in das Siebröhrensystem des Kartoffelstengels bringen, von wo es in die Knolle gelangt. Werden solche angesteckten Kartoffeln als Saatgut verwendet, so stecken sie ihre Tochterknollen wieder an. Sonach ist es ausgeschlossen, daß eine einmal infizierte Knolle wieder gesunde Knollen bringt. Zu solchen Abbaukrankheiten rechnet Ouanjer die Blattroll krankheit, die Mosaikkrankheit, Kräuselkrankheit und andere. Noch weiter auf dieses interessante Gebiet einzugehen, würde zu weit führen. Uns interessiert nur die Frage, wie man am wirk samsten in der großen Praxis dem Abbau ent gegentreten kann. Und es ist tatsächlich sehr wohl möglich, jede gesunde und nicht zu anfällige Kar toffelsorte dauernd auf der Höhe der Leistungen zu erhalten, wenn fortgesetzte Jndividuallauslese stattfindet, wie das durch eine gute, richtig durch- gesührte Staudenlese der Fall ist, und wenn regel mäßig ein Neubezug von gutem Pflanzgut aus gesunden Lagen stattfindet. Ew. Zur Fernhaltung großer Schäden durch Trockenheit von den Viehweiden, die auf mehr lehmigem Boden belegen sind, muß der Schwer punkt auf die Anreicherung der Weidefläche mit Humus gelegt werden. Deshalb wird nach den Erfahrungen von K. Schneider-Kleeberg, die Bereitung guter, dungkräftiger, bakterien reicher Komposterde, hierzu ein ganz wichtiges Hilfsmittel bilden. Neben Kompost sind halb- verrottetcr Stallmist, Kartoffelkraut und Torf- streudüngcr zum Ueberüüngen der Weiden sehr zu empfehlen. Sie alle fördern die Bildung der Bodengare, welche die erste Bedingung zum reichen Ertrage auch ckei Len Wiesen ist. Der Huinus, der sich mit der Zeit aus diesen Düngemitteln bildet, verringert das Aus trocknen des Bodens und hält die Nieder schläge länger in der Grasnarbe fest. Später, wenn sich auf solch einer Weidefläche eine Humusschicht gebildet hat, kann auch zur An wendung der künstlichen Düngemittel geraten werden. Sie vor dieser Zeit auszustreuen, wäre Verschwendung, da der Boden nicht imstande ist, sie zu verdauen. Man wird den Kompost oder Stallmist über Winterzeit, in der die Ge spanne dazu noch am ersten zur Verfügung stehen, an den Rand der WeiLekoppel fahren und hier im Haufen absetzen. Die Haufen werden aber «rst nach dem ersten oder zweiten Abweiden in der Zeit von Juni bis August auf die Weidefläche selbst ausgefahren und verteilt. Das Kartoffelkraut wird im Herbst gleich nach der Kartoffelernte auf den Weiden dünn ausgebreitet. Es wird dann im Frühjahr bald vom Grase überwachsen und verschwindet unter der dichten Rasendecke vollständig. Ws. Spälkohlrabi können noch gepslonzt werden, wenn im Gemüsegarten die Erbsenbeete abgeerntet sind oder auf dem Frühkartoffelbeete Platz ge worden ist. Krauskohl, Spinat, Rapünzchen werden in der Regel gebaut, aber daß sich auch noch eine zweite Kohlrabifrucht mit annehmbarem Erfolge verwerten läßt, dürste doch nicht allgemein bekannt sein. Selbstverständlich kommt es darauf an, die geeignete Sorte auszuwählen, welche gegen das Herbstwetter am widerstandsfähigsten ist. Dieses ist die sogenannte Goliathsorte, von welcher es eine blaue und eine weiße Art gibt. Für die Herbstanpflanzung empfiehlt es sich, die Pflanzen direkt vom Gärtner zu kaufen, doch kann man sie noch im Juni durch Samcnaussäen selbst heran ziehen, wenn auch die Köpfe alsdann nicht die Stärke der Sommerkohlrabis erreichen. Man sondert ein kleines, sonnig und geschützt liegendes Beetchen aus, lockert die Erde tüchtig und streut den Samen möglichst dünn aus. Darüber wird eine dünne Erdschicht gestreut und die Oberfläche mit einem Brett geglättet. Öftere Anfeuchtung der bald aufgehenden Saat wird die Pflanzen kräftigen und zur Verpflanzung an Ort und Stelle geeignet machen. Die Pflanzenweite beträgt öO bis 60 cm. Sehr gut vertragen die Stauden eine Lockerung des Bodens rings um den Stengel und ein öfteres Beigeben von Gartendünger, den man vorher im Wasser aufgelöst hat. Es kommt häufig vor, daß die Kohlrabi während der Vege tation platzen, ohne daß man sich dieses erklären kann; wahrscheinlich rührt es davon her, daß den Pflanzen nach lange anhaltender Trockenheit nun plötzlich viel Wasser zugcführt wird. Will man die Kohlrabi überwintern, so nimmt man die Knollen vor dem Eintreten des Frostes heraus, reinigt sie von Kraut und Wurzelwerk und breitet sie im Keller auf feuchtem Sand aus, oder man schlägt sie mit Beibehaltung der Wurzeln in Gruben oder im Keller in Sand ein. R. R. Neues aus Haus, Rüche und Retter. Marmorplatten zu reinigen. Aus gepulvertem Kalk und Seisenwasser stellt man einen dünnen Brei her, den man aus die Platte streicht, wo man ihn einige Zeit einwirken läßt. Nachdem man ihn entfernt, wäscht man nach und reibt die Platte trocken. Dann poliert man mit Hammeltalg oder mit einer Lösung von weißem Wachs und Terpentinöl 1:10. E. S. Emaillepsannen und -topfe mit stark nach oben gewölbtem Boden sollten zum Erhitzen von Fett nicht verwendet werden, weil das Fett hier von der Mitte nach dem Rande hin läuft. Es wird dann die vom Fett entblößte Mitte zu stark erhitzt, und die Emaille springt ab. Überhaupt sei man beim Einkauf von Emaillegeschirr vorsichtig. Während die Felsen-Emaille-Geschirre sich sehr gut bewährt haben, ist das bei billigem Emaillegeschirr meistens nicht der Fall. Oft springt bei diesem die Emaille schon nach kurzer Zeit ab. W. Schujlerpastete von Schwarten. Die Schwarten werden eingeweicht, gargekocht und mit etwas Zwiebel und Hering durch die Fleischmaschine getrieben. Man verdünnt diesen Brei mit etwas Schwartenbrühe und schichtet die Masse abwechselnd mit Bratkartoffeln in eine feuerfeste Form, bestreut sie mit Stoßbrot und bäckt sie im heißen Ösen goldgelb. Dazu reicht man Senfgurken oder süß- sauren Kürbis. K. F. Gurkengemüse. Nachdem die Gurken geschält und gekostet, ob sie auch nicht bitter sind, werden sie entkernt und in gleichmäßige, nicht fo große Stücke geschnitten. Dann salzt man sie und läßt sie eine Stunde stehen. Nun gießt man den Saft ab und setzt sie unter Zugabe von Zitronensaft oder als Ersatz für diesen mit Essig und je einer Prise ge stoßenem Pfeffer und Zucker ans Feuer und dämpft sie langsam weich. Zuletzt gießt man gebräunte Butter darüber und gibt das Gemüse zu ge kochtem oder gebratenem Fleisch. v B.— Skachelbeer-Schaumspeise. 1 Pfund unreife Stachelbeeren werden mit wenig Wasser weich gekocht und durch ein Sieb gerührt. Dann fügt man den Saft und etwas abgeriebene Schale einer Zitrone, Zucker nach Gutdünken, sowie 1S Blatt aufgelöste rote Gelatine hinzu und schlägt die Masse mit dem Schneebesen, bis sie ganz schaumig geworden ist, füllt sie dann in eine Schale und garniert mit kleinen Makronen. E. S. Bienenzucht. Beim Schwarmakt kommt «s gar nicht selten vor, daß mehrere Schwärme zusammen fliegen. Mancher Imker sucht nun dieselben in mühseliger Arbeit zu trennen, was aber durchaus nicht ratsam ist. Ein solch un geteilter großer Schwarm baut nämlich seine Wohnung in kürzester Zeit vollständig aus, und ist die Tracht gerade anhaltend günstig, jo kann man auch noch mit einem Honßg- ertrage rechnen. Er bildet sich bei guter Pflege zu einem vorzüglichen Zuchtstocke heran und man ist der Müh« des Trennens überhoben. Kommt der Imker nicht gleich zum Schwarm einsangen, so find die überzähligen Königinnen der zusammengeflogenen Schwärme meist schon bis auf ein« abgestochen. A. L.
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