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Wilsdruffer Tageblatt : 18.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192606184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260618
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-18
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.06.1926
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aber auch für andere Zwecke, z. B. für die Bemessung" des Realkredits der Grundeigentümer als Unterlage dienen kann. Das Maß der veränderten Ertragsfähigkcit der einzelnen Bodenarten soll durch ein für das ganze Staatsgebiet zusam- menzuberufcndcs Gemium hervorragender Sachverständiger sowohl praktischer Landwirte wie wissenschaftlicher Betriebs techniker, sestgestellt werden. Die Eingruppierung der einzel nen in ihrer Kulturart oder in ihrem Kulturzustande verän derten Grundstücke wird danach durch besondere in jedem Kreise zusammentretende Ausschüsse erfolgen, die aus der Zahl der ortskundigen ansässigen praktischen Landwirte zu bilden sind. Die gesamten Arbeiten werden im engsten Einvernehmen mit der Hauptlandwirtschaftskammer und der einzelnen Land- wirtschaftskammern durchgeführt werden. Zu bemerken ist noch, daß auch die Interessen der Binnenfischerei durch Einbeziehung der Binnengewässer in den Kreis der für die Arbeiten in Betracht kommenden Liegenschaften gewahrt wer den sollen. ( Letzt« Meldungen - Vermischte Drahtnachrichten vom 17. Juni. Ein Transozeangroßflugzeug. Düsseldorf. Unter starker Teilnahme aller an der Lust schiffahrt interessierten Kreise begannen hier die Verhandlun gen der 15. Mitgliederversammlung der Wissenschaftlichen Ge sellschaft für Luftfahrt. Nach Begrüßungsansprachen folgte eine Reihe von Vorträgen über Luftschiffahrt. Dr.-Jng. Rumpler sprach sodann iiber das Transozeangroßflugzeug und teilte mit, daß das Transozeangroßflugzeug aus einer Strecke von mehr als 1000 Kilometer die Beförderung von 130 Passagieren sowie Gepäck und 25 Mann Besatzung er mögliche. Das neue Flugzeug werde eine Maximalgeschwin digkeit von etwa 270 Kilometer besitzen und in der Lage sein, die Strecke Hamburg—Newyork mit Zwischenlandungen in Plymouth und auf den Azoren in etwa 36 Stunden zurückzu legen. Herabsetzung der Landtagsmandatc in Braunschweig. Braunschweig. Der Haushaltsausschuß des Landtages hat eine Entschließung angenommen, wonach das Staatsministe rium ersucht wird, dem Landtage einen Gesetzentwurf vor zulegen, der die Herabsetzung der Zahl der Abgeordneten von 48 auf 36 vorsieht, und die Frage zu prüfen, ob sich die Ein führung einer zweijährigen Etatsperiode für die Zukunft durchführen läßt, und bejahendenfalls einen dahingehenden Gesetzentwurf dem Landtage vorzulegen. paratyphuserlranlungen in einem Wer. Regiment. München. Bei der 7. (Bayerischen) Fahrabteilung und bei der Minenwerferkompagnie des 19. (Bayerischen) Infan terieregiments in der Prinz-Lcopold-Kascrne sind eine Reihe von Unteroffizieren und Mannschaften unter Erscheinungen von Lebensmittelvergiftung erkrankt. Die bakteriologischen Untersuchungen haben bei zwei der Erkrankten Paratyphus- bazillen ergeben. Die meisten Erkrankungen sind leichterer und leichtester Art. Einer der Erkrankten ist gestorben. Die notwendigen Absonderungsmatznahmen sind durchgesührt. Die Schweiz zur Völkerbundfrage. Bern. In der heutigen Sitzung des Ständerates erklärte bei Verhandlung des Berichts über die außerordentliche Völkerbundtagnng Bundesrat Motta, die Schweiz hätte das größte Interesse am Beitritt Deutschlands zum Völkerbund, weil dadurch der von verschiedenen Seiten dem Völkerbund vorgeschriebene Charakter einer Allianz der Siegerstaateu ge nommen Würde, was eine wirkliche Förderuna des Völler- bundgedankens sein würde. Der Austritt Brasiliens daneben Wäre ein großes Unglück, das hoffentlich noch abgewcndet werden könne. Besprechungen Briands. Paris. Briand hat mit Herriot, PoincarS und dein zur republikanisch-demokratischen Vereinigung gehörenden Abge ordneten Louis Marin sowie den sozialistischen Abgeordneten Paul-Bonconr, Blum, Vincent Auriol und Locguin verhan delt. Bei all. diesen Besprechungen soll es sich lediglich um einen Meinungsaustausch über die Bildung des Kabinetts und über die zur Durchführung der.Finanzsanierung geeig neten Mittel gehandelt haben. Portefeuilles sind laut Havas nicht angeboten worden. PoincarS seinerseits hatte nach Ver lassen des Quai d'Orsay mit Pöret eine längere Unterredung im Finanzministerium. Ein neuer Angerstein. Vechs Personen in Dortmund ermordet - An die furchtbaren Mordtaten des Massenmörders (Angerstein, der seine ungeheuerlichen Verbrechen mit Lem Tode gebüßt hat, erinnert eine grauenvolle Bluttat, chie in der Nacht zum 17. Juni in einem Hause in der Veopoldstraße zu Dortmund von einem Schlächter namens Blaschewski begangen wurde. Aus bisher unbekannter Ursache erschlug Bla ff ch e w s k i seine Frau und seine drei Kinder Non vier bis neun Jahren mit einer Axt. Dann ging er ffn das Schlafzimmer mehrerer Kostgänger, die ein Stock werk höher wohnten, und erschlug dort den Kellner Bader, mit dem er eine Nacht vorher gezecht hatte; die anderen Kostgänger wagten keinen Laut von sich zu geben. Der Mörder kehrte schließlich in seine Wohnung zurück ßmd schlug aus dem Wege dorthin eine Frau Mielicki, eine Mutter von sieben Kindern, die ihm im Hausflur ent- gegenkam, nieder. In seiner Wohnung verübte der Täter dann Selbstmord, indem er sich erschoß. Blaschewski, ein mehrfach mit Zuchthaus vor- bestrafter Mensch, war in der ganzen Nachbarschaft als gewalttätig bekannt. Der sechsfache Mord hat in Dortmund eine ungeheure Erregung hervorgerufen. s Hus unserer stelmst i Wilsdruff, am 18. Juni 1926. Merkblatt für den 19. Juni. Sonnenaufgang 3« ss Mondaufgang 12" N. Sonnenuntergang 8" ss Monduntergang 12" V. 1792 Dichter Gustav Schwab geb. — 1859 Novellist Heinrich Sohnrey geb. — 1867 Kaiser Maximilian von Mexiko er schossen. — 1884 Maler Ludwig Richter gest. Vergessene Gräber. Man sicht es ihnen an, daß das ganze Jahr über niemand oder nur selten einer an sie herantritt und ordnend Hand an legt. Die Einfassung zerborsten, der Grabstein schief, der Rosen strauch verwildert, die Blümchen längst erstickt im Unkraut, die Wege rechts und links vom Grabe hoch vom Gras umwuchert. Was für ein trostloser Anblick! Wie eine stille Klage und An klage liegt der Grabhügel da, vergessen! vergessen! Vielleicht sind an dem offenen Trab heiße Tränen geweint worden und hat der Die BMWkch» des Ihres 178» in der Wilsdruffer Gegend'. A. Kühne, Wilsdruff. Ein Aufstand bei diesem ruhigsten Stande, der — noch heute — zäher als ein anderer am Althergebrachten hängt, der tiefe Achtung vor scher Autorität bezeugt! Sein Aufstand war tief begründet und begreiflich. Zum ersten: Die Vorrechte ihrer Grund- und Gerichts herren. Hatten diese Lasten (Frondienste aller Art mit weiten Wegen und. großen Härten, Gesindezwang und Hutungsvorrechte) bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts den Bauern zum Spieße greifen lassen, so war diese Selbsthilfe jetzt umso mehr angebracht, als die Lasten durch Güterzukauf der Herr schaft, durch Vermehrung des Viehstandes (Merinoschafe!) und durch Willkür jeder Art schier angemessen und unerträglich ge worden waren. Es bestand kein Zweifel, sie waren durch den Gang der Besiedlung wohl begründet. Dem Nittersmann war damals für treue Dienste Grund und Boden vorrechtlich geliehen. Er tat wiederum Feld und Wald und Wiese dem herbeigeholten Bauer aus und behielt sich dabei Zins und Leistung vor. Doch dieser Vorgang war im Bewußtsein des Bauern verdunkelt. In ihm lebte die Aeberzeugung, daß er ehemals frei gewesen und daß der jetzige Zustand ein an ihm begangenes Unrecht bedeute. Man erzählte sich ferner, daß solche vorhin erwähnten Vor rechts nur auf,300 Jahre dem Rittersmann verliehen worden seien. Diese Zeit aber sei schon vor 60 Jahren vorübergewesen. Der Landesherr selbst wolle auch durchaus diese Bedrückung des Bauern nicht. Eine hochstehende Persönlichkeit (Prinz Anton!) habe sich ganz und gar für die Bauern ausgesprochen. Deshalb wolle man auch dem Landesherrn alle Steuern redlich weiterentrichten. Man wende sich nur gegen Abgaben und Dienste an den Grundherrn. Zum zweiten: Allerlei widrige Zeitumstände. Der sieben jährige Krieg hatte Mangel und Not zurückgelassen. Niemand war von der ewigen Einquartierung mehr mitgenommen als der Bauer. Dann die Hungerjahre 1771/72, der große Futtermangel 1789, der ungewöhnlich strenge Winter zum Jahre 1790. Was schließlich noch auf den Feldern wuchs, das ging durch Wild schaden verloren. Der Pfarrer zu Fötdergersdvrf trägt damals in seine Memorabilien ein: . . . Die traurigsten Wildschäden, die ohne alle Barmherzigkeit zugelassen wurden. In hiesiger Kirchfahrt haben manche Arme ihr bischen gemietheten Acker wohl dreymal mit Erdbirnen belegt, aber ihn auch dreymal wie der von den wilden Schweinen verwüstet sehen müssen. Dies brachte die Leute aufs äußerste, daß sie in der Desperation zu sammentraten und den alles verwüstenden Feind auszurotten suchten. Zum dritten: Die Nachrichten aus Frankreich, wie man dort die herrschenden Klassen beseitigt und dem geknechteten Bauer zur Freiheit verhalfen habe. Wortführer der großen franzö sischen Revolution war der Seiler Benjamin Geißler im nicht * Quellen: Hellmuth Schmidt, die sächs. Baucrnunrnhen des Jahres 1790. Pfarrer Kuhn. Hof — Die sächs. Bauernunruhen des Jahres 1790 und ihre Ausbrüche in der Meißen-Oschatzer Gegend Mitt. d. Der. f. Sächs. Volkskunde 1904. Hauptstaatsarchiv: Loc. 1095 Acta der unter dem Landvolke wegen den Gerichts herrschaften zu leistenden Dienste u. a. Obliegenheiten entstehen Unruhen nyv. Amtsgericht Wilsdruff: Lit. L. No. 74 Acta judicialia die höchsten Orts auf die von den Rittergutsuntertanen, zu Limbach, Lampersdorf, Sora, Röhrs- doif uud Grumbach wegen ihrer dem Rittergute Limbach schul- tiaen Zinsen, Dienste nsw. 1790. Lit L*Nv 75 Acta die von den Simbacher Ritterguts-Unterta- nen zu Sora uud Röhrsdorf beschehene Aufkündigung ihrer dem erste Schmerz auf den Grabstein mit goldenen Buchstaben bas Versprechen geschrieben: Geliebt, beweint und unvergessen! Aber dann kam der Alltag mit seinen neuen Eindrücken, Sorgen und Freuden -und die natürliche Trägheit des Menschenherzens und verdrängten den lieben Toten aus dem Gedächtnis. Nun ist das ungepflegte Grab ein ernster Wahrheitszeuge, der stumm und doch so bered! davon spricht, wie rasch der Mensch doch ver gessen werden kann, wie kurz die Liebe ist. Es geht eine tiefe Wehmut aus von solchen vergessenen und versunkenen Gräbern. Es mag für Fernwohnende nicht immer leicht sein, die Gräber zu pflegen and in Ordnung zu halten. Der weite Weg! Die viele Arbeit daheim! so klagt wohl mancher. Das ist schon richtig, ein wenig Zeit und Mühe und Geld kostets. Aber wenn nur die Liebe zu unseren Toten treu und herzlich ist, da wird dies kleine Opfer gern gebracht, da werden immer wieder Mittel und Wege gefunden, das Grab zu pflegen. Wenn wirklich eines nicht in der Lage wäre, sich selbst um die Pflege zu kümmern, so übernimmt sie der Totenbettmeister oder ein anderer gern. And eine ganze Anzahl schön gehaltener Gräber spricht deutlich, was Liebe doch fertig bringt. Schließlich soll der ganze Friedhof ein Schmuckstück sein und werden. Damm die Bitte an alle, die ein liebes Grab haben: Sorget mit für Ordnung und Sauberkeit. Man kann oft Klage darüber hören, daß das ausgejätete Unkraut, die welken Kränze neben dem Grabe liegengelassen werden oder in einen Winkel geworfen werden. Diese wüsten Hausen schänden den ganzen Friedhof. Es wäre doch eine kleine Mühe, die Abfälle zu be seitigen. Der Totenbettmeister ist nicht dazu da, das a-usgejätete Unkraut einzelnen nachzuräumen. Das ist die selbstverständliche Pflicht der Betreffenden. Der Friedhof muß mit dem Gotteshaus zusammen ein Heiligtum der Gemeinde sein. Treue Liebe und Ehrfurcht müssen ihn hüten und pflegen. Einst wird er auch dich aufnehmen in seinen Frieden. Im Silberkranze. Ein doppeltes Familienfest wurde, wie wir nachträglich erfahren, dieser Tage beim Gutsbes. Freund gefeiert. Während Herr Freund mit seiner Gattin das silberne Ehejubiläum begehen konnte, sand gleichzeitig die grüne Hochzeit der Tochter statt. Beiden Paaren nachträglich unseren Glück wunsch! Der Turnverein D. T. hält am kommenden Sonntag sein Schauturnen auf dem Sportplätze an der Meißner Straße ab. Der turnerische Teil beginnt 2 Ahr mit den .Kreisfreiübungen unter Mitwirkung der Stadtkapelle. Denen schließt sich ein Ge räteturnen sämtlicher Abteilungen an. Vormittags 11 Ahr findet Aebungsstunde der Spielmannszüge aus dem ganzen Gau statt, welche dann j^2 Ahr den Verein nach dem Turnplatz bringen werden. Ein Handdallwerbespiel soll den Abschluß des Schau turnens bWen. Die erste Mitglieder-Mannschast hat sich dazu einen bedeutenden Gegner gewählt, so daß ein sehr interessantes Spiel zu erwarten -ist. Abends findet ein Tänzchen im „Adler" fernen Liebstadt. Er verkündete, in Frankreich, in ganz Europa sei Revolution. Auch der Pöbel von Dresden könne auf die Dörfer herausgezogen kommen. Darum wolle er nach Pillnitz zum Kurfürsten gehen, um ihm die allgemeinen Klagen des Landes vorzutragen. Es müsse eine Nationalgarde errichtet wer den. Er schnallt sich den Degen am, trägt eine weiße Papier kokarde am Hut und ruft zur Bewaffnung und zum Zuge gegen Pillnitz auf. Seine Handzettel werden bis in -unsere Gegend ver breitet. — Dazu predigt in Döbeln Diakon-us Sillig von „allerlei Prophezeiungen", and Stadtschreiber Wolf in Roßwein weiß Geißler und Sillig beizupflichten. Die Bauern sitzen in den Schänken und wissen von diesem und jenem zu erzählen. Am 8. August sitzen die Bauern von Deutschenbora, Ober eula, Gertitzsch und Mergenthal Mammen, um zu beraten. - Man wird nicht einig, und darum ziehen die Gertitzscher Ein wohner am Morgen des 9. allein auf den Herrenhof zu Ober eula. Sie sagen ausdrücklich alle Dienste -und Leistungen auf. Die Frau des abwesenden Rittergutspächters -sucht die Leute durch gütliches Zureden zu beschwichtigen. Sie stellt den Bauern vor, was denn -mit dem sämtlich noch außenstehenden Sommergetreide werden solle, woraus der Halbhufner Lurt-H aus Obereula sagt: Wir wollen doch das Getreide hereinschassen. Es entsteht! großen Lärm. Endlich ziehen die Bauern ab, kommen auch in den näch sten Tagen zur Fronarbeit, sofern sie bestellt werden, verrichten aber ihre Arbeit lässig und verlangen dafür höheren Lohn, „Bauern-Essen", dazu Butter und Käse. Die Herrschaft sieh! darin eine rechtswidrige, unentschuldbare Durchbrechung „ihrer uralten, seit unvordenklicher Zeit -geübten Herrschaftsgerechtsame" und fordert für den 13. August eine bündige Erklärung. Die Bauern sagen, sie hätten sich -einmal entschlossen, keine Hofedienste mehr zu chun und wollten auch dabey bleiben. Am gleichen Tage sagen die Bauern zu Raußlitz bei Nossen dem Gerichtsherrn alle Dienste -und die Schafhutung auf. Güt liches Zureden wirkt auch hier anfangs besänftigend. Schließlich kommen aber alle 22 Bauern auf den Herrenhof, und ein Bauer erklärt, es hätte zwar seines Wissens niemand etwas wider -den allhicsigen Gerichtsherrn, hätten vielmehr stets friedlich und einig miteinander gelebt, wie er nicht anders sagen könne, aber weil die benachbarten herrschaftlichen Untertanen auf den Rittergütern Mendischbora, Deutschenbora, Mendorf, Pinnewitz u. a. Orten mehr die Hofedienste aufgesagt hätten, so habe sie -das -bewogen, ebenfalls ihre Dienste aufzukündigen. Sie wären alle insgesamt eins gesinnt und keiner habe die Sache besonders angefangen und etwa die anderen dazu animiert. Vom 15. August ab breiten sich die DienstaufkünLügungen strahlenförmig aus. Wir hören von ihnen in Krögis, Robschütz, in Hirschfeld, Taubenheim -und Siebeneichen. Der Tanneberger Pfarrer Ahlmann berichtet Zwar sagten unter dem Drucke deft Aufständischen die Bauern auch in Tanneberg der Herrschen ihre Dienste auf, doch „mit aller Bescheidenheit" und verrichteten auch die Erntearbeit „gegen ein -mäßiges Lohn, über -welches sich der Gerichtsherr mit ihnen verglich". Pfarrer Fischer, Neu kirchen ergänzt: Auch die Einwöhner Neukirchens -und Steinbachs kündigten „trotz der wehmütigsten und nachdrücklichsten Dermah- ! nungen von heiliger Stätte" der Gerichtsherrschast ihre Dienste s auf und zogen, aufgeboten von den benachbarten Deutschenbora- § H-irschselL> un»d Tanneberg, aus die Rittergüter. Zu ihrer aber muß hinzugesetzt werden, daß sie solches wohl nicht mit getan haben würden, wenn sie nicht mit Feueranlegen und Zer- ! trümmerung der Türen, Fenster, Oefen und Mobilien bedroht und genötigt worden wären. (Fortsetzung folgt.) l ' Neue Sächs. Kirchengalerie, Ephorie Meißen. statt, welches alle Teilnehmer noch einige gemütliche Stunden zusammenbr-ingen soll. Sollte der Wettergott sein- Schleußen wieder öffnen wie in den letzten Tagen, so findet der tlflnerifche Teil in der Turnhalle statt. Oe. Die Wetterpropyeten sagen: Gewmersommer. ES! ist begreiflich, daß man bei den derzeitigen anormalen Witterungsverhältnissen aus den Wetterpropheten her* auszukriegen sucht, wie sie sich den Fortgang des Som«: mers 1926 denken. Die Wetterpropheten sind aber mit ihrem Voraussagen schon oft sehr schwer hereingefallen, daß sie vorsichtig geworden sind und sich beim Prophezeien jetzt nur noch auf kurzfristige Voraussagungen einlassen. In einem aber scheinen sie diesmal einig zu sein: mit engen Verklauselieruugen — um später nicht als falsche Propheten festgenagelt zu werden — erklären sie, daß sich dieser merkwürdige Sommer als Gewittersommer weiter« entwickeln wird. Ein Gewittersommer hat feine Vor- und Nachteile. Er ist unangenehm wegen der ihn häufig be gleitenden Wetterkatastrophen, wie Hagelschläge, Wolken brüche usw., und ist auch bei Ausslüglern und Sommer frischlern nicht sonderlich beliebt. Andererseits aber hat ein Gewittersommer den Vorzug, daß er nie das ist, was der Laie in seinem Unverstand einen verregneten Sommer zu nenueu pflegt. Das Gewitter ist natürlich von einem oft sehr heftigen Regenguß begleitet, aber solche Regen pflegen nur von kurzer Dauer zu sein. Der Gewitter sommer bringt also im Grunde schönes Wetter, das nur durch häufige, aber kurze Gewitterkatastrophen gestört wird, und man braucht gegen ihn und die Wetterprm pheten, die ihn in Aussicht stellen, nicht gleich grob z" werden. . Haltet dir Strotzen rein! Täglich ist zu beobachten, dad Papierstücke, Zettel, Obstreste und dergleichen aus die Fußweg, -und Fahrbahnen geworfen werden. Die Straßen und PM sehen daher, obgleich sie wiederholt gründlich gereinigt werds^ bald wieder höchst unsauber aus. Häusig gleiten Fußgänger solge Verunreinigungen aus und erleiden schweren Schads Auch beim Ausladen von Waren, die in Heu oder Stroh packt sind, sowie beim -Füttern der Pferde werden, unterM durch den Wind, die Straßen auf weite Strecken verunreinig Diese Mißstände häufen sich immermehr trotz wiederholter »- Mahnungen. Im Interesse der Sauberkeit der Straßen und Sicherheit des Verkehrs wird erneut jeder gebeten, selbst dafür zu sorgen, daß die -Anfitte, Papierreste, Obstabfälle " § anderen Anrat auf die Straße zu werfen, aushört. Vor ab müssen auch die Kinder nachdrücklichst angehalten werden Z" : Sauberhalten der Straßen. .., i > Der Arbeitsmarkt in Sachsen. Das Landesamt sür Arben Vermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen . beitsmarkte für die Zeit vom 6. bis 12. Juni 1926 s, Bericht: Die Arbsitsmarktlage ist in dieser Berichtswoche V gemein die gleiche wie in den Vorwochen geblieben. Wenni . auch in einzelnen Berufsgruppen die Vermittlungstätrgkett ei" gebej in d Sow diese direk nehir ten, und solch! flußt sond' wird Ham ange und Reick nicht die und betri Loh! Nehr Loh: binr eine Fin< beiti Ein! der die der Loh! sen ! fische Woh neue nunc Am-, von werd Neu! häuf enthi besai nützi: wom abgä reich von geno gen j der: Schu zeitig Wah musi! So pi Fritz Stra auw zügel übers Mitt Hoch aus - gesan Müll Wass nahw Trieb bie ei wurd am 3 tätig Weh wohn leute Trieb Kir 2 Uh männ inner! gem i 10 A Fried regne Bachir Äohar 1 ? 3vhar 4a ub« Erun Uhr - y lanmr 26. I abend
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