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Wilsdruffer Tageblatt : 17.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192606176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260617
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-17
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.06.1926
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des unvergessenen Führers des „U. 9". Als dann vre Kunde zu uns drang, das; Jmmelmann abgeschossen und vom Tode ereilt worden sei, herrschte aufrichtige Trauer in ganz Deutschland. Ehre seinem Andenken! Der Kampf um Professor Lessing» Ein Schreiben des Magistrats von Hannover. An der Technische» Hochschule in Hannover ist am Mittwoch der normale Vorlesungsbetrieb wieder ausge nommen worden. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekom men. Den Studenten in Hannover gehen weiterhin Sym pathiekundgebungen aus allen Teilen des Reiches zu. Einige Hochschulen hatten die Teilnahme an dem Sym pathiestreik abgelehnt. Der Magistrat der Stadt Han nover hat an Kultusminister Dr. Becker eine Entschließung gesandt, in der mitgeteilt wird, daß Professor Lessing sich in einer Unterredung mit dem Oberbürgermeister dahin geäußert haben soll, daß er innerlich schon längst aus die Dozentur verzichtet habe und sich völlig frei fühle. Der Magistrat vertritt die Meinung, daß bei diesem Sachver halt an eine Aufrechterhaltung des Lehrauftrages von Professor Lessing nicht mehr gedacht werden kann. Von Professor Lessing wird die Äußerung bestritten. Der preußische Kultusminister, Dr. Becker, empfing Professor Lessing zu einer neuen Unterredung. In dieser Besprechung, über deren Einzelheiten strengstes Still schweigen bewahrt wird, kam, wie es heißt, erneut zum Ausdruck, daß die Lehrfreiheit unbedingt aufrechterhalten bleiben müsse und Professor Lessing deshalb seine Vor lesungen bis zum EÜde dieses Semesters nach wie vor iveiterführen solle. Professor Lessing soll sich mit neuen Plänen tragen, die einer Beilegung der Angelegenheit för- verlich sein können. s ertzl« MeltUmge» - Vorschläge zur Flaggenfrage. Berlin. Der Reichsregierung sind in den letzten Wochen aus allen Teilen Deutschlands und von Angehörigen aller Stände und Berufe Vorschläge für eine deutsche Emheits- flagge zugegangen. Bei der Fülle der Einsendungen lst der Regierung nicht möglich, einzeln zu antworten. Sic dankt daher auf diesem Wege für die Anregungen und den m ihnen oft leidenschaftlich bekundeten Wunsch nach einem alle Deutschen vereinenden Symbol der Vaterlandsliebe. Die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und Abgaben. Berlin. Die Einnahmen des Reichs an Besitz- und Ver kehrssteuern beliefen sich im Monat Mai ans 274 132 808, vom 1. April bis 31. Mai auf 707 516 222 Reichsmark. Die Ein nahmen aus Zöllen und Verbrauchsabgaben betrugen im Mai 161302 235, vom 1. April bis 31. Mai 312 456 521 Reichsmark. An sonstigen Abgaben gingen im Mai insgesamt ein 11742 und vom 1. April bis 31. Mai 43110 Reichsmark. Die Ge samteinnahme des Reiches belief sich demnach im Mai aus 435446 785 und vom 1. April bis 31. Mai auf 1020 015 853 Reichsmark. Entwurf eines Städtebaugesctzes in Preußen. Berlin. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst schreibt, erstrebt der vom preußischen Staatsministerium dem Staats rat zur verfassungsmäßigen Stellungnahme zugeleitete Ent wurf eines Städtebaugesetzes eine Ausgestaltung und Verein heitlichung der auf dem Gebiete des Städtebaus bisher gelten- den Bestimmungen. Das Gesetz zerfällt in folgende sieben Ab schnitte: Flächenaufteilungspläne, Fluchtlittienpläne, Bauvor schriften, Umlegung und Grenzberichtigung von Grundstücken, Enteignungen, Entschädigungen und Anliegerbciträge. Erneute Beschlagnahme in Essen. Leipzig. Im Zusammenhang mit den politischen Haus suchungen wurden vor einiger Zeit Schriftstücke, die von der Polizei in Essen (Ruhr) bei Industriellen beschlagnahmt wor den sind und die mit dem Falle Claß Zusammenhängen, vom Amtsgericht Essen wieder srcigegcben. Der Polizeipräsident von Esten hat gegen diese Freigabe Beschwerde eingelegt. Diese Beschwerde ist gegenstandslos geworden, weil der Unter suchungsrichter beim Reichsgericht diese Schriftstücke erneut mit Beschlag belegt hat. Politischer Zusammenstoß in Hamborn. Hamborn. Ein blutiger Zusammenstoß zwischen Stahl helmleuten und Roten Frontkämpfern hat sich in der Schiller- stratze hier zugctragen. Ein Trupp Stühlhelmleute wollte dort Plakate gegen den Volksentscheid ankleüen, als eine An zahl Kommunisten aus der dort gelegenen Arbeiterkolonie erschien und gegen die Stahlhelmleute vorging. Ein Stahl helmmann und ein Kommunist wurden durch Schüsse schwer verletzt und mußten sofort ins Krankenhaus über- gesührt werden. Eine weitere Anzahl von Personen wurde leichter verwundet. Es entwickelte sich ein regelrechtes Gefecht, in dessen Verlauf mehrere Dutzend Schüsse sielens Die inzwischen benachrichtigte Polizei schritt sofort ein und trieb die Kämpfenden auseinander, deren Zahl allmählich auf 500 angewachsen war. Fünf der Streitenden wurden festge- uommen. Die Frage der Rückgabe des deutschen Eigentums in Amerika. Washington. Der Vorsitzende des Haushaltsaus schusses des Repräsentantenhauses, Green, hat in einem aus führlichen Bericht die Frage der Rückgabe des deutschen Eigen tums dargelegt. In dem Bericht wird mitgeteilt, daß der Haushaltsausschuß etwa am 15. November zusammen treten werde, um einen Gesetzentwurf vorzubereiten, der die gesamte Frage regeln soll. Dieser Gesetzentwurf soll dem Kongreß an dem ersten Sitzungstage vorgelegt werden. Man beabsichtige, den Gesetzentwurf noch vor Weihnachten im Ne- präsentantenhause zu erledigen. - AI« unlerer keimst i Wilsdruff, am 17. Juni 1926. Merkblatt für den 18. Juni. Sonnenaufgang 3» l! Mondaufgang 11'° V. Sonnenuntergang 8'° Monduntergäng 12°' V. «^15 Sieg Blüchers und Wellingtons über Navoleon I. bei Bcllc-Alllance — 1839 Dichter Martin Greif geb. — 1885 w ° Sest. - 1895 Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals - 1905 Dichter Hermann Lingg gest. Das Ergebnis der Zeppelin-Eckener-Spende in Wilsdruff Die Reichssammelwoche der Zeppelin-Eckener-Spende in der Zeit vom 29. Mai bis 4. Juni 1926 hat den Betrag von 165,09 Mark erbracht. Denen, die durch ein Opfer das angefangene Werk mit unterstützten, wird im Namen des Arbeitsausschusses für Sachsen in Dresden herzlichst gedankt. Auch soll an dieser Stelle Mlerhanck volkstümliche Wetterpropheten. Non rnirra ttanlt-Slsnkenltein. Eer Unt! Reck test, gum teile zöge übei von steh ,,G' nack der weg Spie einfa derei ihre- Bod der von Wel des i Wirts die l das Und wvö Mu Geg steh' drin Ueb mar Die Und dun der Heu Uhr Mü Auc Sri' keil Ael Rau sühr Best Vol kehr Sts erha zieht das der Wei und führ dorf Kon der der Anl vere ren der Pfr dam des find der Ans einh guai ichu Vol dem gen. eine den Eta Poi für Ehl Mit Hose ein Ehr des drückt ihn die Luft nach unten, dann regnet es. Schwitzen die Steinplatten in der Hausflur oder riechen Abort und Düngerstätte besonders unangenehm, so steht Regenwetter bevor. Grober Fensterschweiß prophezeit schönes Wetter, feiner Regen. Nicht geringe Bedeutung wird naturgemäß atmo sphärischen Erscheinungen beigemsssen. Bekannt sind zwei geflügelte Worte vom Morgenrot: „Morgenrot — schlecht Wetter droht" und „Morgenrot bringt Sturm und Kot". Das Abendrot wird verschieden bewertet. In unsrer Heimat sagt man: Abendrot nach dem Gebirge zu bringt schönes Wetter; Abendrot nach der Elbe zu bringt Regen. Mancher orts wird diese Beobachtung volkstümlicher ausgedrückt! Man sagt: das Abendrot geht nach Hütte (Hutha) zu Biere oder es geht in die Elbe Wasser holen. Geht die Sonne hinrcr einer grauen Wolkenwand unter, so regnets am folgenden Tags. Regen gibts auch, wenn Sonne oder- Mond einen Lichthof haben, ebenso wenn die Luft sehr klar! ist. Starker Tau und fallender Nebel beulen auf einen schönen Tag, Wetterbäums (lange, schmale Federwolken) auf schlecht Wetter. Daß viele Menschen an bestimmte Tage Wetter- Prophezeiungen knüpfen ist allbekannte Kalenderweisheit. Erinnert sei nur an die Zwölfnächte, an Lichtmeß, an Alt lichtmeß, an Peter und Paul, Mariä Himmelfahrt und Siebenschläfer. Gefriert es zu Petri Stuhlfeier, dann kommen! noch 40 Fröste Heuer (im Frühjahre). Nasse Märzennebel kommen in 100 Tagen trocken wieder, trockne naß. Regnets Montags früh vorm Essen (vor 6 Uhr), kann's die ganze Woche nicht vergessen. Wie das Wetter am Freilag ist, so wird es auch am Sonntag. Regnet's unter die Kirchleute, i dann regnet's die ganze Woche. Mit dieser Aufzählung sind die volkstümlichen Wetter propheten bei weitem nicht erschöpft; ein kleiner Teil gründet! sich auf Aberglauben; der größere Teil zeugt von genauer Naturbeobachtung. biete 189' Eise den strick reick die bebe Hol, grat bett (rec Mu (Schluß.) Zu den Witterungserscheinungen gehören auch Erdbeben. Aus Italien, Japan und Mittelamerika sind glaubwürdige Nachrichten bekannt geworden, daß Hunde und Katzen vor Beginn des Bebens unter jämmerlichen Schreien das Freie zu erreichen suchten, zum Erstaunen ihrer Herren, die noch nichts ahnten, die erst nach wenigen Augenblicken eine Er klärung für das merkwürdige Verhalten ihrer Tiere fanden. Mitunter treten auch Menschen als Wetterpropheten auf. Ihr Prophetismus äußert sich nicht als geistige Gabe, sondern als körperliches Uebel, indem alte Wunden brennen oder rheumatische Schmerzen auftreten; Dazu kommt meist eine gewisse Mattigkeit in den Gliedern. Selbst Pflanzen sind nicht ohne Gefühle für kommendes Wetter. Rüben und Klee z. B. lassen vor Regen ihre Blätter welk hsrabhängen. Man könnte das Welken als reines Wasserbedürfnis auffassen. Dem steht jedoch die Beobachtung gegenüber, daß beide Pflanzen ihre Blätter selbst bei an dauernder Trockenheit nicht hängen, während sie es bei feuchtem Boden und bei feuchter Luft tun. Vollblühende Heide im Sommer prophezeit einen strengen Winter. Pilze auf dem Mist bedeuten Regen. In Tirol benutzt man Tannenzweige als Wetterpropheten. Man schneidet aus dem Stamme einer 8—10jährigen Weiß tanne jenen etwa daumenstarken Teil aus, welcher eins zwei Fuß lange Seitenrute getrieben hat. Die Rinde entfernt man und nagelt den Holzteil so an eine trockne Wand an, daß die Rutenspitzs sich längs der Wandfläsche frei auf- und niederzubswegen vermag, also nur der daumdicke einige Zoll lange Stammtsil wird festgenagelt. So wird dieses Holz dürre. Je trockner nun die Luft ist, desto m-hr steigt die Spitze in die Höhe und senkt sich bei feuchter Luft hernieder. Außer Tieren und Pflanzen kennt das Volk noch mancherlei andere Wetterpropheten. Es achter auf den Rauch. Steigt er senkrecht in dis Höhe, so wird es schön, den Helferinnen, die sich mit anerkennenswertem Eiser in den . Dienst der Sache gestellt haben, besonderer Dank ausgesprochen s werden. j Gegen die Fürstenenteignung. Im „Adler" fand gestern abend eine vom Landbunde veranstaltete Versammlung statt, in der der deutschnationale Landtagsabgeordnete Kaul-a- Zwickau über die Fürstenenteignung sprach. Herr Lrbgerichtsbe- sitzer Kaiser-Grumbach leitete die Versammlung, begrüßte die zahlreich Erschienenen und besonders den Vortragenden und betonte, daß die Versammlung als eine geschlossene gelte. Aber auch den Nichteingeladenen solle die Anwesenheit nicht verwehrt werden, wenn die Ruhe gewahrt bleibe. Weiter wies er aus den Ernst der Zeit hin. Der Volksentscheid sei sür Kommunisten und Sozialdemokraten nur ein Mittel, den Neid auszustacheln und die Massen wieder an ihre Fahnen zu fesseln. Dann nahm Herr Landtagsabgeorbneter Kaula das Wort, um sich in sortreißendem Schwung seiner Aufgabe zu erledigen. Unter dem Schlagwort Fürstenabfindung, so führte er kurz zusammengefaM aus, tobe jetzt ein Kamps, wie er häßlicher noch nicht geführt worden sei- Die Merkmale des Kampfes seien eine ganz unglaub lich häßliche Hetze gegen die srüheren Fürsten, eine Aufstachelung der unedelsten menschlichen Leidenschaften, eine Erweckung schran kenlosen Neides. Der Volksentscheid war in Sachsen überhaupt nicht nötig, nachdem die Auseinandersetzung des sächsischen Staates mit dem Hause Wettin geregelt worden ist, und zwar in einer Weise, mit der auch die Linke zufrieden war. Selbst ein Dr. Zeigner als Ministerpräsident erkannte das Recht der Fürsten an, i während -er heute als einer der lautesten Rufer nach Enteignung f mit an der Spitze steht. Der Volksentscheid bezweckt letzten Endes Enteignung bis zum letzten Rest des privaten Eigentums der Fürsten. Kein ehrlich denkender Mensch könne dazu seine Hand bieten. 'Geschenkt solle den Fürsten nichts werden, aber Recht muß ihnen wie jedem anderen Staatsbürger werden. Auch m Preußen war -man nahe dabei, einen Vergleich mit den Hohenzollern end gültig abzuschließen, doch wurde das Vertragswert in letzter Stunde -von den Demokraten sabotiert. Nachdrücklichst betonte der Redner, daß die Auseinandersetzung über das Vermögen der Fürsten -absolut nichts mit Aufwertung zu tun habe. In dieser Frage -gelte das gleiche Recht sür die Fürsten wie für alle anderen Staatsbürger. Käme der Volksentscheid zur Annahme, dann be käme das deutsche Volk bald die außenpolitischen Wirkungen zu spüren. Zu einem bolschewisierten Deutschland -könne das Ausland kein Vertrauen mehr haben. Das -unermeßliche Leid Svwjet- Rußlands würde uns bevorste-hen, wenn es den Kommunisten gelingt, unser Land zu bolschewisieren. Wir -müssen alles tun, daß unser Staat durch all die Wirren hindurchgerettet, daß an seinem Gefüge nicht gerüttelt wird. Reich und Staat -gilt es zu erhalten. Bricht der Staat zusammen, so geht auch die Wirt schaft dabei zu Grunde. Wer hat daran ein Interesse? Das eine ist -auch gewiß: Aus diesem einen Volksbegehren -und Volksent scheid wächst eine große Reihe von weiteren Dingen unmittelbar heraus. Es ist kein Kunststück, die Massen gegen den einen oder den ackeren Stand aufzuhetzen. Wer garantiert dafür, daß — wenn der Volksentscheid gelingt, wenn er Schule macht — die Volksverhetzer moskowitischer Observanz nicht -eines schönen Tages versuchen werden, auch anderes Privateigentum mit dem gleichen Mittel zu „enteignen"? Niemand kann das sagen. Das bedeutet eine Umwandlung des Staates, ein Chaos, das ein Staat wie Deutschland unmöglich aushalten könnte. Das Deutsche Reich -ginge in Trümmer. Wer hieran mitschuldig wer den will, der stimme am Sonntag für die Enteignung, wer aber den Staat und die Wirtschaft erhalten wissen möchte, der kann diesen Weg nicht mitgchen. Es muß mit allen Mitteln verhütet werden, daß über Deutschland der Bolschewismus hereinbricht. Der politische und wirtschaftliche Zusammenbruch wäre die unaus bleibliche Folge. Was aus ihm herauswächst, das wissen auch -w nicht, die diesen Weg mitgehen. Jedenfalls wird sichs ganz anders -auswirken, -als es sich diese Leute vorgestellt haben. Mag sich das Bürgertum klar^ darüber sein, daß, wenn es die Enteig- nung der Fürsten unterstützt, -es den Baum mit -Umlagen Hilst, auf dem es heute noch fest sitzt. Darum die Parole: wer es mit dem Recht hält, wer als guter Deutscher sein Vaterland liebt, der bleibt am Sonntag der Abstimmung fern! Lebhafter Beifall bekundete das Aöbereinstimmen des größten Teiles der An wesenden mit den Gedankengängen des Vortragenden, der äußerst geschickt und schlagfertig auch den jugendlichen Fwischen- rufern auf der Galerie zu begegnen wußte. Mit Dankesworten VereiKskalender. Liedertafel. Freitag den 18. Juni abends 8 Ahr Hauptver- sammlung. Wetterbericht. Anfangs wolkig, zeitweise aufheiternd, wärmer, später erne^ Aebergang zu unbeständiger Witterung. Allgemeiner W i t t e r u n gs ch a r a -kt e r für -d U nächsten Tage: -Geringe Aussichten auf Aenderung der beständigen Witterung. - ZaGlen uns NachvsrlchM I Dresden. (Die Dresdner Studentenschai zum Falle Lessing.) Eine ungewöhnlich stark besucht außerordentliche Studentenversammlung nahm am Dienstag i"'' überwältigender Mehrheit folgende Entschließung an: „Die Sl^ dentenschaft der Techn. Hochschule Dresden begrüßt aufs fr-,, digste den Kampf der Studentenschaft der Techn. Hochschn! Hannover gegen Prof. Lessing. Ein Lhara-kter wie Prof. Lessig ist unmöglich auf dem Lehrstuhl einer deutschen Hochschule. , Studentenschaft der Techn. Hochschule Dresden wünscht "st Studentenschast -er Techn. Hochschule Hannover vollen Erfolg, ihrem Kampfe." Als Ergebnis -einer am Schluffe vorgenommc Sammlung konnte der Studentenschaft Hannover sofort der trag von mehreren hundert Mark überwiesen werden. §- Freital-Deuben. (Verschiedenes.) Durch die aE. tenden Regengüsse ist die W-eißeritz fast bis zum R" an Herrn Landtagsabgeordneten Konto un- dem -ringenden Apell an alle Anwesenden, für die nötige Aufklärung besorgt zu sein, um den Raud an den Fürsten unmöglich zu machen, schloß Herr Kaiser die Versammlung. Feuerwehr-Inspektion. Durch den Meißner Bezirksfeuer-, wehrverdand findet Sonnabend den 19. Juni nachmittags K>5 Ahr die Prüfung -er Feuerwehr der Kötitzer Wachstuch-Werke, M-> tien-Gesellschaft in Kötitz statt. Inspizient ist Brandmeister Beck-I Wilsdruff. Lieber die Arbeitsmarktlage im Bezirke des öffentlichen Ar-j beitsnachweises Meißen und Umgebung in Her Woche vom 7. bis 12. Juni 1926 wir- vom öffentlichen Arbeitsnachweis ' Meißen UN- Umgebung geschrieben: Die Verschlechterung der Arbeitsmarktlage ist allgemein. Es sind nur noch wenige Be- ; tricke, die leidlich mit Aufträgen versehen find. Auffallend ist -er Rückgang in -er keramischen Industrie, wo es zur einer großen Anzahl von Töpfern kam. Auch in» KaÜ- gewerbe war die Zahl der entlassenen Arbeitskräfte Verhältnis- / mäßig hoch. Lediglich auf wenige Facharbeiter beschränkten sich I die Anforderungen. In der Stadt Meißen wurde -an 991 Per sonen Erwerbslosenu-nterstützung gezahlt, in der Vorwoche an 933 Erwerbslose. Im übrigen Bezirk erhielten 956 Unter stützung, in der Vorwoche 962. Die Gesamtzahl der Erwerbs losen in der -Stadt Meißen betrug 1267 gegenüber 1196 in der letzten Woche. Im übrigen Bezirk betrug sie 1328, in der Vor woche 1360. Die Fahl der Kurzarbeiter im gesamten Bezirk' betrug rund 350. Personendampfschiffahrl. Infolge eingetretenen Hochwassers hat die Sächsisch-Böhmische Dampsschiffa-Hrts-Aktiengesellschaft am Mittwoch früh ihren Betrieb vorübergehend eingestellt. Einschränkung der sittenpolizeilichen Kontrolle in Sachsen.! Das bisherige System der Reglementierung (Unterstellung unter sittenpolizeiliche Kontrolle) ist jetzt in Sachsen mit der kürzlich er lassenen Ausführungsverordnung so erheblich durchbrochen wor-s den, daß mit einer baldigen völligen Aushebung gerechnet werdens muß. Alle wegen gewerbsmäßiger Anzucht erstmalig aufgegrisfeo nen Personen und alle diejenigen, bei denen Einweisung in FwangSheilung oder Einleitung eines Strafverfahrens nicht er» folgt, sind von den Polizeibehörden künftig den Wohlfahrts- und Jugendämtern zuzuführen. Diese haben die erforderlichen pflege rischen und gesundheitsfürsorgerischen Maßnahmen zu treffen. Soweit ein Bedürfnis vorliegt, ist sür das Vorhandensein aus reichender Heime zur vorläufigen Unterbringung zu sorgen. Rothschönberg. Eine Bisamratte ist wicker von Herrn Höfer, Kettewitz, am Berg, im Mühlgraben, unterhalb der WeheftMü-hle in Rothschönberg geschossen worden.
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