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Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt. Nr. 127. Donnerstag, 3. Juni 1926 Das Note Kreuz. Die Wellen tiefer Not unö tiefen Leides Von jeher branden auf dem Erdenrund Und überfluten Menschen, die im Kampfe Ums Dasein ringen, jo bah tcdeswund So manche lebensfrohen Herzen schlagen. Die Sehnsucht nach den Freuden dieser Welt Erfüllt auch sie und kann doch nicht verhindern. Daß jene Elendswelle sie zerschellt. Da leuchtet aus dem weißen Grund der Unschuld Ein Kreuz im Glanz der Morgenröte aus, Das Kreuz, das Uns seit Golgatha geworden In der Jahrhunderte gewaltigen Lauf Zum edlen Sinnbild tiefster Menschenliebe, Die Opfer bringt durch ihren Hclsermut, Das Kreuz will allen Menschen mahnend sagen: So färbte mich des Welterlösers Blut. So wurdest, Rotes Kreuz im weißen Felde, Du allen Menschen, die in Krieg verwirrt, Zur Segensspende, die die Leiden mildert, Vom Blei erzeugt,' das durch die Lüfte irrt. Und wenn die Friedenspalmen uns umschatten, Legst du nicht sorglos in den Schoß die Hand, Wo immer auch sich Menschennot entfaltet, In dir stets ihre Retterin sie fand. Die Not greift überall mit Eisenhänden Auf jegliches Gebiet des Daseins ein:< Hier schmachtet eine Seele, die gestrauchelt Durch falschen lockenden Hrrlichterschein, Dort windet sich ein Mensch auf seinem Lager, Den Krankheit an den Rand des Grabes bringt, Und nur zu ost in wirtschaftlichen Nöten Ein Menschenpaar mn Brot und Arbeit ringt. Da steigt empor des Roten Krouzes Fahne Und spricht ihr Zauberwort: Die Hilfe naht! Und dieser Ruf bleibt nicht ein Wort des Trostes, Er wird zum Segenspender, wird zur Tat. Und Mann wie Frau, im Schmuck des Rotes Kreuzes, Die freudig sich in seinen Dienst gestellt, Erheben sich durch Samariterwerke Auch zu Erlösern einer Leidenswelt. Doch alle, die dem Kreuz noch ferne stehen, Stellt in den Dienst euch dieser Himmelsmacht, Denn wer M Opfermitteln Gaben spendet, Hat Leidende mit Hilfe auch bedacht. Letzt ist es Zeit, zum Sechzigjahrestage, Dem Jubelfest von Sachsens Landesverein — Der goldne Kranz, der Liebe Siegeskrvne, Mag ihm ein hofsnungsfroher -Werber fein. Der Komponist des „Freischütz". Zu Karl Maria von Webers 100. Todestag. 1926 ist in zwiefacher Hinsicht ein Weber-Gedenkjahr; am 12. April waren hundert Jahre verflossen seit dem Tage, an dem in London der „Oberon* zur ersten Auf führung gelaugte, und am 5. Iuni jährt sichzunihun - dertsteumal der Tag, an dem Weber, der, obwohl schon seit langem schwer leidend, zur „Oberon"-Premiere uach London geeilt war, in Englands Hauptstadt die Augen zum ewigen Schlafe schloß. Nicht ganz vierzig Jahre währte sein Leben, aber dieses Lebens schöpferischer Inhalt wär überreich, und ganz Deutschland gedenkt in Tagen mit Liebe und Bewunderung des Ton- vlchters, den, es die volkstümlichste aller deutschen Opern, ^"cheir „Freischütz", verdankt. Es ehrt das preußische Kultus- «„h Unterrichtsministerium, daß es an- cu" Juni cmch in den Schulen Webers gedacht werde: auch die Jugend soll wissen, welch köstlichen schätz er m semer Musik uns hinterlassen hat. Weber ist der Schöpfer der romantischen Oper. Im „Freischütz" wurzelt seine eigentliche Schule, aber auch sein« .»«deren großen Opern, „Euryanthe" und „Obe ron^, zeigen sich als Werk von großer Bedeutung, da sie auf die Kunst der folgenden Epoche vorbildend gewirkt haben. Die Melodien aus dem „Freischütz" sind weg rns Bon gedrungen, und es gibt Wohl keinen Deutschen, der nicht mindestens den „Jungfernkranz" kennte. Als vierzehnjähriger Knabe fchon komponierte Weber die Oper „Das Waldmädchen" (später unter dem Titel „Silvana" umg.ebildet), und dann kamen die Opern (richtiger: Operetten) „Abu Hassan", „Die drei Pintos" und die reizende und, charakteristische Musik zu Wolffs Schauspiel „Preciosa". Dazu eine Fülle von Klavier sonaten, Ouvertüren — darunter die grandiose Jubel- ouverture — Sinfonien, Kantaten, Messen und vor allem die begeisternden Kriegslieder zu Theodor Körners Dich tungen, an deren Spitze „Lützows wilde Jagd" und das „Schwertlied" stehen. In seinem Privatleben war Weber nicht sehr glücklich. In Eutin als Sohn eines musikalisch hochgebildeten Offi ziers geboren und als „Wunderkind" erzogen, wanderte er mit dem Vater, der nirgends seßhaft werden mochte, unstet hin und her, und unstet ist er dann auch selbst sein ganzes Leben lang geblieben. Mehr als einmal war er in bedenkliche Angelegenheiten verwickelt, und einmal war es soweit, daß er nicht bloß dem pekuniären, sondern auch dem moralischen Bankrott nahe war. Das alles und ein Leiden, das an ihm zehrte, hat ihn frühzeitig aufgerieben. Seine irdischen Reste wurden 1844 von London nach Dres den gebracht; hier wurde ihm 1860 ein von Rietschel aus geführtes Bronzestandbild errichtet. r Zahn Gefängnis für Lützow beantragt.! Das Plaidoyer des Staatsanwaltes. ! Im Prozeß gegen Freiherrn Dr. v. Lützow beantragte der Staatsanwalt wegen Vornahme unzüchtiger Hand-^ lungen an Schülern in 13 Fällen und gefährlicher Körper-! Verletzung durch Überschreitung des Züchtigungsrechts in! z Fällen unter Zubilligung mildernder Umstand» eine Gesamtstrafe von 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehr-j Verlust. Die Untersuchungshaft soll in vollem Umfange angerechnet werden. In seinem Plaidoyer führte der Staatsanwalt aus, daß das Aufsehen, das dieser Prozeß in der Öffentlichkeit erregt habe, weniger auf der Person des Angeklagten, als auf dem Umstande beruhe, daß hier ein Lehrer, dem eines der höchsten Güter, die Erziehung der Jugend, an vertraut worden sei, schwerer sittlicher Verfehlungen an seinen Schülern beschuldigt werde. Dann beleuchtete der Staatsanwalt die Besonderheiten bei den Züchtigungen der Schüler. Alle belastenden Mn nente sorgsam zusam menfassend, betonte er, daß er sie Schuld des Angeklagten für voll erwiesen halte. s p-Milcke bun<Mau 1 Rechtmäßigkeit der Anleihepotttik des Reiches, Die Neichsfinanzverwaltung tritt den Anschuldigun gen entgegen, die in einer Denkschrift des Neichsverbandes der Besitzer deutscher Anleihen in Hamburg enthalten sind. Es war dort behauptet worden, daß die Reichsfinanzver waltung in den Jahren 1923 bis 1925 Reichsanleihe stücke widerrechtlich ausgegeben habe. Dadurch fei die angeblich bereits bis auf 20 Milliarden Mark getilgte Neichsschuld wieder bis auf 70 Milliarden angewachsen, was eine günstige Regelung der Aufwertungsfrage ver-! hindert habe. Die Neichsfinanzverwaltung stellt dem gegenüber fest, daß sämtliche in Umlauf befindlichen Schuldurkunden der Neichsanleihen auf verfas sungsmäßiger Grundlage beruhen, und daß der niedrigste Stand der fundierten Markanleihen 70 Mil liarden und nicht 20 Milliarden betragen habe. In dieser Höhe sei die Schuld bestehen geblieben und werde nach dem Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen ab gelöst. Rückgabe der Sevresvafe« Der Generalverwalter des preußischen Königshauses, v. Berg, teilt mit, daß er, um dem Streit wegen der Sevresvasen ein Ende zu machen, angeordnet habe, daß die seinerzeit auf seine und nicht auf der ehemali gen Kronprinzessin Veranlassung nach Schloß Ols gesandten Vasen bis zur Erledigung der Angelegen heit wieder nach Berlin zurückgehen. Die Vasen werden auf Grund einer Vereinbarung mit dem preußischen Fi nanzministerium im Kaiser-Wilhelm-Palast Unter den Linden aufgestellt werden. Soziale Frage« auf dem Deutschen Städtetag. Der Deutsche Städtetag und der Deutsche Landkreis tag traten inBerlinim Herrenhause zu einer Arbeits nachweistagung zusammen. Zur Beratung standen die Organisation des Arbeitsnachweiswesens und der Erwerbslosensürsorge. Der Präsident des Deutschen Städtetages wies in der Eröffnungsrede daraus hin, daß die beste Erwerbslosenfürsorge die Arbeitsver mittlung sei. Dann sprach Oberbürgermeister Dr. Luppe- Nürnberg über „Die Stellung des Arbeitsnach weises im Rahmen der gemeindlichen Selbstverwaltung". Der Redner behandelte das ganze Gebiet und die gegen seitigen Beziehungen von Arbeitsnachweis und Erwerbs losenfürsorge. Portugal. . d Vor neuen Kämpfen? Aus Lissabon wird gemeldet, daß General Gomez da Costa allen Divisionskommandan ten telegraphisch mitgeteilt habe, Major Cabecadas, der von dem bisherigen Präsidenten der Republik als für die Bildung der Regierung geeignet bezeichnet worden sei, verdiene nicht das Vertrauen des Heeres. Es gelte jetzt, aus der Revolution die Folgerungen zu ziehen. Von an derer Seite wird dagegen berichtet, daß nach einer Be sprechung zwischen Cabecadas und Costa eine provi sorische Regierung, in der Cabecadas drei Porte feuilles übernehme, gebildet worden sei. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Die Ratifikationsurkunden zu dem Handels abkommen zwischen dem Deutschen Reiche und dem Königreich Spanien vom 7. Mai 1926 sind am 31. Mai in Madrid ausgetauscht worden. Das Handelsabkommen ist am 1. Juni in Kraft getreten. Berlin. Der Generalkommissar für die besetzten Gebiete z im Reichsministcrium für die besetzten Gebiete, Schmidt, ist zum j Staatssekretär dieses Ministeriums ernannt worden. Paris. Wie aus Fez berichtet wird, will die spanische Re- : gierung Abd-el-Krim und andere Führer der Ristruppcn vor ein Kriegsgericht stellen, weil aus Veranlassung der Ka- bylenführer 22 gefangene spanische Offiziere mit dem Bajonett niedergemacht worden sein sollen. Stockholm. Die Negierung hat, Weil das Parlament an dem Regierungsentwurf über die Arbeitsloseuunterstützung Abänderungen vorgenommen hat, ihre Dem Mission über reicht. Der König beauftragte das Mitglied des Reichsbank- dircktoriums Ekman, die neue Regierung zu bilden. Konstantinopel. Der französische Botschafter Sarraut und der türkische Außenminister Tewfik Ruschdi Bev haben den türkisch-syrischen Vertrag auf gute Nachbarschaft unterzeichnet. Newhork. Der Hanptbesitzcr und Herausgeber der „New Dort Times", Adolf Achs, der von einer dreiwöchigen Europa reise zurückgekehrt ist,' trat in einem Interview für die Auf hebung der Kriegsschulden ein. Er erklärte, daß Amerikaner, die jetzt im Auslande reisen, unter dem Eindruck steheu, daß die Amerikauer nicht beliebt seien, und daß dieses Gefühl so schnell zunehme, daß es schließlich eine Last würde. Spiel und Gpsri. Das Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft geht am 13. Juni in Köln vor sich. Sollte sich jedoch Wider Erwarten Holstein-Kiel und Hamburger SV. für das End spiel qualifizieren, so ist Hamburg als Austragsort angesetzt. Kein Kampf Samson—Paolino. Bekanntlich hat Samson vor einiger Zeit den Europameister Paolino her ausgefordert. Der Spanier hat aber erklärt, daß er vor seiner Amerikareise in Euopa nicht mehr kämpfen wird, so daß Somfons Herausforderung hinfällig geworden ist. Hofs disqualifiziert. Der Welt bester Stabhoch springer, Charles Hoff-Norwegen, hat für Amerika keine Starterlaubnis mehr erhalten, da die amerikanischen Sportbehörden festgestellt haben, daß Hoffs Startentschä- oigungen mit den Amateurbestimmungen nicht mehr zu vereinbaren sind. Im Paddelboot über die Ostsee. Ende voriger Woche haben ein deutscher Student und ein junger See mann von Saßnitz aus deu Versuch gemacht, sich in einem kleinen Kanu über die Ostsee uach Trelleborg zu paddeln. Das Kanu wurde von der schwedischen Fähre Saßnitz- Trelleborg ungefähr in der Mitte des Seeweges be obachtet, ist jedoch bisher nicht an seinem Ziele angelangt, so daß man wegen des Schicksals der beiden waghalsigen jungen Leute ernste Befürchtungen hegt, da auf der Ost see ein starkes Unwetter geherrscht hat. Kopenhagen—Tokio im Flugzeug. Der dänische Flieger Leutnant Borved, der am 16. März von Kopen hagen abgeflogen ist, hat am 1. Juni Tokio erreicht. Aus dem Rückflug wird er wahrscheinlich den Weg über Sibirien cinscblagen. Ingeborg. 45 Roman von Fr. Le 8 n Urheberschutz durch Stuttgarter Noman-Zentraks E. Ackermann, Stuttgart. Lein Name zahlte bald zu den bekanntesten und belieL- tMn auf dem grünen Rasen. Nie versagte er, und das . Wrh. das er Zwisten den Schenkeln hielt, führte er sicher zum Stegek Aber trotz aller seiner Erfolge war er cm freudeloser Mann, da er das Mädchen seiner Liebe nicht hatte hetmfühern können, und er konnte Jngeborg^dAch nicht vergessen, wie sie von ihm verlangt hatte. Nur einmal hatte er sie wiedergcsehen und gesprochen, als er sie damals nach seiner Unterredung mit der Mutter vufgelucht und sie mit Bitten bestürmt hatte, trotz allem sein Weib zu werden. Aster hartnäckig btNt sie an dem Versprechen s.ll, dis sie der Baronin gegeben, und allen seinen heißen Bitten We le unerschütterlichen Widerstand entgegen. nicht in mich", siebte sie unter Tränen, „ich kann nicht, Tietz, es geht gegen mein Gefühl! Ich kann nicht trennend zwischen Dich und Deine Eltern treten!" „Inge, Du hast mich wicht lieb", grollte er, „ich nehme E-s uns mich, ich will jedes Opfe. bringen, und Du wei- RrstDich-" " " „Ich Dich nicht lieben --! Dietz, sieh mich an, und sage das noch einmal." S'e legte die Hände auf seine und blickte ibn mit den wunde- "hönen Augen so voll hingebender Liebe an, daß er sie stürmisch in seine Arme riß und sie mit seinen Küssen fast erstickte. „Inge — Du — ich kann nicht von Dir lassen, Mäd chen, wie magst Dm so grausam sein —" . „Glaubst Tu denn, mein Geliebter, ich leide nicht dar unter, Dich anfzugeben, .^er Tu mein ganzes Glück Ast! Toch es wäre d - Tod Deiner Muttc sagte sie leise und schmerzlich, „ohne ihren Segen könnten wir nicht cI'cklich werden." Sie fühlte ihre Kraft sei 'nden u"d drängte ihn von sich. «Geh jetzt, mein Geliebter, sag kein Wort weiter, geh —" Er lag zu ihren Füßen, und sie strich zärtlich über sein dunkles Haar, während unaufhaltsam die Tränen aus ihren Augen tropften. Und in einem langen, heißen Kusse nahmen ste Abschied von ihrer Liebe. Jede schriftliche Annnäherung wies sie zurück: sic nahm seine Briefe nicht mehr an, ganz ausgelöscht wollte sie aus seinem Lehen sein, wollte tot sein für ihn. Und er mußte sich drein ergeben; gegen ihren festen Will m kam er nicht auf. Sie hatte sogar Frau von Franzius, mit der sie in eifrigem Briefwechsel stand, gebeten, sie nicht n.ehr gegen ihn zu erwähnen, ihm auch die Briefe von ihr vorzuent- hastenl Von ihrem Wirkungskreis in Berlin war sie sehr be- friedigt. Tic Kritiken lobten sie einstimmig. Jbre ehr geizigen Mädchenträume hatten sich glänzend erfüllt: ihr Name wurde mit denen der bedeutendsten Künstlerinnen genannt! Von Zeit zu Zeit besuchte sie die Eltern, und sie war glücklich, daß der Vater sich nicht mehr so ablehnend ver hielt, langsam waren sie sich näher gekommen, und die Mutter blickte froher als seit Jahren. Aber bei Dietrich weilten doch ihre ganzen Gedanken, nenn sie auch jede Verbindung mit ihm aufgsgeben hatte! Lange bange Wochen waren vergangen, ehe Dietrich außer Gefahr erklärt und nach Gatersburg gebracht wer den konnte. Er war ein ganz anderer geworden; niemand hätte in diesem unfrohen, bleichen Manne den einst so lebensfrohen frischen Reiter gesucht. Langsam war er, dann genesen, doch der schwerste Schlag hatte ihn bis ins - Innerste getroffen, als ihm die grausame Gewißheit wurde, daß es vorbei sein mäste mit dem fröhlichen Reiterlehen, j das Bein war steif gehlieben; beim Gehen mußte er es mühsam nachschlcppen — was er da gelitten, wüßte nie mand — er ein Krüppel, ein elender Menschl Sein gan zes Dasein war ihm verpfuscht, aus den gewohnten lieben Bahnen gelenkt eine Kug->l, das war noch das Beste, die war milleidi und befreite ihn von dem Jammer seiner Tage. Frau von Steineck tot alles, was sic ihm von den Augen absehen konnte. Auf ihren Wunsch hätten sogar vor"Dietrichs Ankunft die Damen Pleitenbach d^' Schloß verlassen mästen; in nichts so"te er an unangenehme Ge schehnisse erinnert werden, wenn auch mehr als ein Jahr darüber hiirgegangcn war. Valerie war allerdings sehr pikiert darüber, da sie sich schon als liebevolle, besorgte Krankenpflegerin gesehen; aber all ihr gcschickies Schme cheln war vergehens, und sie mußte jetzt wohl j^e Ho's- nung au? Dietrich aufgcben, die sie vielleicht doc>, no^ q.r babt nach deu traurigen Erciauisieu! — So einsam und freudlos war Weihnachten wohl noch nie auf Gatersburg gefeiert worden. Man halte den Leu ten noch reichlicher als sonst beschert. Die Weihnachtslieder der Kinder waren verklungen. Fast befangen standen sic jetzt da und wagten kaum sich zu bedanken angesichts der starren, in Schwarz gehüllten Gestalt der Baronin, die die Witwentracht nicht mehr ahl-gte, und angesichts des jungen Herrn, der sonst immer ein fröhliches, kräftiges Wort kür sie gehabt, heute aber so gleichgültig und fast wie abwesend über sie alle hinweg sah. .Foiiketznng koh;!.)