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Wilsdruffer Tageblatt : 03.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192606031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260603
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-03
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.06.1926
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aus welchen Summen einer Reihe früherer reichsfreier Für- si-u hohe Jahresrenten gezahlt würden. Abg. Dr. von Richter (D. VP-): Was die Staatsregierung a- «an habe, sei mit der Loyalität gegenüber einem Vertrags- aegner und den wohlverstandenen Staatsinteressen nicht ver einbar. Pflicht des FinunMiuisters wäre es gewesen, etwas ruhiger und weniger vom parteidemokratischen Standpunkt aus Stellung zu nehmen. Gerade ein Finaüzminister müsse bestrebt sein, über den Parteien zu sichen. Die Negie rung sollte den Mut finden, der Verhetzung nud den entstellenden Gerüchten cntgegcu- zntreten, als ob das Königshaus bei der großen Not besondere Vor teile genießen solle. - Abg. Kasper (Komm.) erklärte, für die Not des Volkes habe der Fiuanzmiuister nichts übrig; für das „Fürstenge findel", für die Polizei und für die „Hurenjustiz" sei aber immer Geld da. (Der Redner wird zur Ordnung gerufen.) Abg. Falk (Dem.) bezeichnete die Ausführungen des deutschnationalen Redners als höchste Demagogie. Dem Finanzminister schulde man Dank für seine schwere Arbeit. (Beifall in der Mitte.) Der Vergleich mit den Hohenzollern sei abgeschlossen worden vorbehaltlich der Zustimmung des Landtages. Niemand glaube aber wohl, daß sich im Landtag eine Mehrheit für den Vergleich gefunden hätte. Abg. Müller-Franken (Wirtsch. Vgg.) bezeichnet es als etwas Ungeheures, wenn in den Zeiten der allgemeinen Not und des Zusammenbruches die bedauerlichen Opfer der allge meinen Verarmung aufgerufen werden sollen zur Entscheidung über die Frage, ob jemand Besitz haben soll oder nicht. (Lärm und Zurufe links.) Seine Partei vertrete den Stand punkt: keinen Pfennig mehr, aber auch keiueu Pfennig weniger für die Fürsten, als ihnen zusteht. Oie Sevres-Vasen. Finanzminister Dr. H ö p k e r-Aschoff äußerte sich zunächst über die Angelegenheit der Sevres-Vasen der Kronprinzessin und stellte fest, daß die Vasen jetzt zurückgegeben seien. Er gänzend erklärt der Minister, daß diese Vasen bei den Aus- einandersetzuugsverhandlungen im Eigentum der Krone be lassen werden sollten, daß aber der Direktor des Kunstgewerbe museums gebeten hatte, der Kronprinzessin für die Vasen ein Rembrandt-Bild anzubieten. Darüber habe ein Schriftwechsel mit der Vertretung des Fürstenhauses stattgefuuden. Die Kronprinzessin habe dann gebeten, die Vasen einmal besichtigen zu dürfen und die wertvollen Stücke aus diesem Gruude zugeschickt erhalten. Darauf hat die Kronprin zessin die Vasen zurückbehalten und erklärt, daß sie den Tausch nicht machen wolle. Ohne Zustimmung der Krongutsverwal tung des preußischen Finanzministeriums durften jedoch auch dann die Vasen nicht einbehalten werden, was den Vertretern der Krone mitgeteilt wurde. Der Finanzminister kommt noch mals auf die Fragc; der Fürstenabfindung zu sprechen und polemisiert gegen die Ausführungen des Abg. v. Richter (D. Vp.): Zu den Angriffen wegen seiner Teilnahme an Ncichsbannerversammlungen erklärt der Minister, er sähe im Reichsbanner nicht «ine Partei organisation, sondern eine Organisation, in der die Liebe zur Deutschen Republik gepflegt werden soll. (Lachen und_Wider- spruch rechts.) Auf die Dauer könne die Deutsche Republik nicht bestehen, wenn die große Masse der deutschen Staats bürger nicht mit Liebe zu ihr halte. Abg. Meyer-Berlin (Soz.) betont, daß die Anhänger der entschädigungslosen Fürstenentcignung auch in rechtsgerichte ten Kreisen süßen. Es handle sich letzten Endes nur darum, den Fürsten wieder abzuuehmcn, was sie dem Volke auf Grund ihrer persönlichen Machtstellung widerrechtlich genommen haben. Abg. Murach (Dtn.) setzt sich für Aufrückungsstellen der unteren Beamten ein. Nachdem noch Abg. Kasper (Komm.) verlangt hatte, daß die preußische Regicruua endlich für eine völlige e^lcichllcllnng der preußischen Beamten mit den Reichsbeamten sorgen möge, vertagte das Haus die Weiterberatuug auf Freitag. Ein neuer Llntersuchungsausschnß? Die Fraktionen der Deutschnationalcn und der Deutschen Volkspartei des Preußischen Landtages beabsichtigen, die Ein setzung eines Untersuchungsausschusses zu beantragen, falls ihnen nicht im Hauptausschuß des Landtages genügende Auf klärung über die letzte Polizeiaktion und die Namen der Hintermänner der Polizei bekanutgegeben werden. Dieser Ausschuß soll sich danu mit deu Maßnahmen der preußischen Regierung, der Pressestelle und der letzten Rede dcS Ministe rialdirektors Abegg beschäftigen. s Letzte Melaimgen - Vermischte Drahtnachrichten vom 2. Juni Die Deutsche Aeichspost im April 1826. Berlin. Uber den Verkehr bei der Reichspost im Apri! 1926 gibt das Reichspdstministerium bemerkenswerte Verkehrs- und Wirtschaftszahlen bekannt. Wir entnehmen dem Bericht u. a. folgendes: Die Einnahmen im April 1926 betrugen zu sammen 127,9 Millionen Mark. Ihnen standen Totalausgaben in Höhe von 129,6 Millionen Mark gegenüber. Die Jstciu- nahmefür April bleibt hinter dem Monatsdurchschnitt um 25,6 Millionen Mark zurück. Die Mindereinnahme verteilt sich auf beinahe alle Betriebszweige. Die Zahl der Rundfunk- teilnehmsr ist im April um 31756 gestiegen, die Gesamtzahl der Teilnehmer betrug am 1. Mai 1237 066. Deutsch-dänischer Schiedsgerichts- und Vergteichsvertrag. Berlin. Hier ist von dem Reichsminister des AustoSrtige« Dr. Stresemann und dem dänischen Gesandten Kammerherry Herluf Zahle ein Schiedsgerichts- und Vergleichsvertrag, be stehend aus 21 Artikeln mit dazugehörendem Schlußprotokoll und Notenwechsel, unterzeichnet worden. Der Vertrag beruht auf denselben Grundsätzen, wie die von Deutschland in de» letzten Jahren mit anderen Ländern abgeschlossenen Verträge dieser Art. Er umfaßt sämtlich- Streitigkeiten irgendwelcher Art, die zwischen Deutschland und Dänemark entstehen könnten. Rach dem Schlußprotokoll soll der Vertrag auch hinsichtlich solcher Streitigkeiten Anwendung finden, die ihren Ursprung in früheren Ereignissen haben; dies gilt jedoch nicht, wenn es sich um Ersatzansprüche aus Kriegshandiungen während des Weltkrieges handelt. Der Vertrag wird für die Dauer von zehn Jahren abgeschlossen und behält für jeweils fünf Jahre Gültigkeit, sofern er nicht gekündigt wird. Die Verteilung der Hauszinssteuerniittel an die preußischen Kommunen. Berlin, über die Verteilung der Hauszinssieuermittcl an die Kommunen teilt der Amtliche Preußische Pressedienst mit: Die Hauszinssteuermittel bilden, soweit sic nicht für bestimmte Sonderzwecke der staatlichen Wohuungsfürsorge beansprucht werden, den eigentlichen Wohnungssürsorgefonds des Staates. Dieser Fonds, der ausschließlich zur Vergebung von Hauszins- steuerhypothekcn bestimmt ist, soll in erster Linie den unter besonders ernster Wohnungsnot leidenden Gemeinden zugute kommen und hier wiederum in erster Linie den Gemeinden der besetzten Gebiete und den Gemeinden des Ostens. Voit wesent licher Bedeutung für die von den Regierungspräsidenten zu treffende Entscheidung über die Höhe der zu überweisenden Beträge ist einmal der Grad der Wohnungsnot, zum anderen aber die Hohe der Mittel, die den Gemeinden selbst zur För derung der Neubautätigkeit zur Verfügung stehen. MitzbillMMgsautrag für den Amtlichen Preußischen Pressedienst. Berlin. Im Preußischen Landtag ist von Dr. Weisemann (Dtn.) eine Kleine Anfrage eingegangcn, ob die Regierung be reit sei, dem Amtlichen Preußischen Pressedienst wegen grober Irreführung der öffentlichen Meinung durch die Behauptung, daß die sogenannte Notverfassung bei der Haussuchung bei Justizrat Claß gefunden worden sei, seine Mißbilligung aus zusprechen. überfahrene Streckenarbeiter. Stuttgart. Zwischen Zuffenhausen und Kornwestheim wurden zwei auf der Strecke beschäftigte Arbeiter von einem Leerzug erfaßt. Der eine war sofort tot, der andere wurde verletzt. Zehntes Deutsches Sängerfest in Wien 1928. Stuttgart. Der Gesamtausschuß des Deutschen Sänger bundes befaßte sich auf seiner > Tagung in Schwäüisch-Gmünd hauptsächlich mit der Ausgestaltung des 10. Deutschen Sänger festes, das in der zweiten Hälfte des Juli 1828 in Wien statt finden wird. Der Musikausschuß hat das Programm für die beiden Hauptaufsührungen bereits fertiggestellt. Zu Fest dirigenten wurden drei -Wiener, Keldorfer, Luce und Führich, und drei Reichsdeutsche, Wohlgemuth, Dost und Heinrichs, ge wählt. Man rechnet mit einer Beteiligung von mindestens 100 000 Sängern. Die Hälfte des großen Sportplatzes auf der Hohen Warte soll überdacht werden, so daß -jeweils 50 080 Sänger bei einer Aufführung mitwirken können; dabei werden noch unbedeckte Plätze für 100 000 Zuhörer verfügbar sein. - Neues aus aller Weit i Das ostdeutsche Flugnetz. Die BetriehserössnunL des Flugverkehrs auf der Strecke Danzig—Marienburg- Elbing—Allenstein ist soeben erfolgt. Mit einer Landung in Elbing ist jedoch erst vom 15. Juni an zu rechnen. Auch der Verkehr auf der Strecke Stettin-Stolp-Danzig ist jetzt ausgenommen worden. Mit der Eröffnung der Strecke nach Stettin und Allenstein ist nunmehr das gefamte ost deutsche Flugnetz geschlossen. > Sich selbst gerichtet. Der 35 Jahre alte Stallschweizsi Kurt Nobis, der in W e r d e r h ö l z bei Schwerin die dort auf Urlaub befindliche Oberlehrerm Anna Frank er mordete, wurde iu Eilenburg erkaunt. Sils man zu seiner Verhaftung schreiten wollte, flüchtete er, wurde jedoch von den ihm nachsetzenden Polizeibeamten umstellt. Ehe die Verfolger zufassen konnten, stieß er sich ein Messer ins Herz. Er brach auf der Stelle tot zusammen. Das Vordringen der Bisamratte in Deutschland. Die Bisamratte ist vom Osten her in unaufhörlichem Vor dringen in Bayern begriffen. Innerhalb zweier Jahre hat sie sich das Gebiet bis Rosenheim—München, die ganze Oberpfalz und Oberfranken Lis zur Regnitz erobert und bedroht bereits den Donau—Main-Kanal, so daß auch der Main bald verseucht sein wird. Es soll, nach einer Mitteilung in der Hauptversammlung des Landes fischereivereins, mit Markisrungsversuchen an eingefam genen Tieren begonnen werden, um genauen Überblick über ihre Wanderzüge zu gewinnen. Folgenschwerer Zusmstmcnstoß zwischen Eilgüter- zug und Lastkraftwagen. Bei Paderborn wurde auf dem Straßenübsrgang am Westende des Bahnhofs Bad Driburg eiu Lastkraftwagen von der Lokomotive eines ein- WUrevVcv GNier-.vcxoS erjnkt zeririNnmerr. Den Führer des Kraftwagens, H i l m e r aus Warrenscyew, wurde sofort getötet, drei weitere Personen wurden schwer verletzt. Von den Verletzten ist einer, der Arbeiter Beller aus Merlsheim, inzwischen im Krankenhaus gestorben. Der folgenschwere Zusammenstoß konnte sich ereignen, weil die Schranke zu spät geschlossen wurde. - BrandstiftumMpidrmie in Oberschlesien. Die Brand- znsnmgen in den Provinzen Ober- und Niederschlesie» nehmen in erschreckendem Umfange zu. Man nimmt an, daß 81,5 Prozent aller Brande in der Zeit vom Januar bis April 1926 durch Braudstiftung erfolgt sind. Der Schaden betrug im Durchschnitt 20 000 Reichsmark pro Brandfall. Großfeuer in einer Glasfabrik. Die große Spiegel- glasfabrik Ubervacher bei Tobelbad in Steiermark, eine der größten Unternehmungen dieser Art in Österreich, ist durch eiueu Nieseubrand eingeäschert worden. Der Schaden ist sehr hoch. Die Ursache des Feuers dürfte Brandstiftung fein. Blitzschäden in Steiermark. In Pettau im jugo- slavisch-steierifchen Grenzgebiet schlug bei einem Gewitter, der Bitz in einen Kastanienbaum, unter den sich drei junge Burschen geflüchtet hatten. Alle drei wurden getötet. — Die Pfarrkirche von Allerheiligen (Steiermark), eines der bedentendsten Kunstwerke der Spätgotik, ist durch Blitz strahl iu Brand gesetzt und vollständig zerstört worden. . Ein französisches Psstflugzsug verunglückt. Ein fran zösisches Postslugzeug der Linie Genf-Lyon, in dem sich vier Fluggäste befanden, mußte wegen eines Motordefekts in der Gegend von Cler m o n t bei Annecy landen und wurde dabei schwer beschädigt. Die Jnsassetz kamen mit leichten Verletzungen davon. — Die Nachforschungen nach dem Verbleib eines vermißten Postslugzeuges der Linie Paris—London haben zu keinem Ergebnis geführt. Man nimmt deshalb an, daß das Flugzeug in den Kanal ab gestürzt ist. Einweihung eines unterirdischen Kanals. InMar - seille wurde ein unterirdischer Kanal eingeweiht, der Marseille mit der RH6ne verbindet. Zur Anlegung des Kanals mußte das Novegebirge in einer Länge von siebe» Kilometern durchstochen werden. Der Kanal ist 18 Kilo meter lang. Deutsche Kriegsschiffe in spanischen Häfen. Die Schiffe des deutschen Flotienverbandes haben ihre Übungsfahrt im Atlantik und Mittelmeer planmäßig durchgeführt und sind am 2. Juni zu einer kurzen Ruhe pause in spanischen Häfen eingelaufen. Es liegen dei Flottenchef mit den Linienschiffen „Schleswig-Holstein" und „Elsaß" in Barcelona, die Linienschiffe „Hannover" und „Hessen" in Cartagena, die Kreuzer „Nymphe" und „Amazone" in Malaga. Meuters; auf einem Dampfer. Der von einer Kon stantinopeler Schiffsagentur belaßene Dampfer „Maria" sollte vou Konstantinopel nach Konstanza fahren. Der Dampfer ist jedoch nicht nach seinem Bestimmungshafen, r sondern nach dem russischen Hafen Novorofifk gefahren, f nachdem die Mannschaft gemeutert und den Kapitän über i Bord geworfen hatte. Die Ladung des Dampfers wurde s von der Befätzung in.dem russischen Hafen verkauft. i Schlafkrankheit im ehemaligen Deutsch-Ostasrika. Im - eyswaligen Deutsch-Ostasrika ist, wie das englische Kolo- niaiamt berichtet, die Schlafkrankheit ausgebrochen. Drei tausend Eingeborene sind nach fliegenfrsten Bezirken über- geführt worden. Es wurden ungefähr 300 Fälle von Schlafkrankheit festgeftellt, vou denen bisher 90 tödlich ve'-- lanfen sind. 2800 Opfer des Cyklons in Birma. Nach amtlichen Feststellungen beträgt die Zahl der Toten bei der letzten Sturmkatastrophe iu Birma 2800 Personen. Der grösste Teil der Todesfälle ist daraus zurückzusühren, daß das Dors Maungdsw durch das plötzliche Hochwasser des benachbarten Flusses überschwemmt wurde. Die wirt schaftlichen Schäden sind riesig. Bunte Tageschronik. Wiesbaden. Die Interalliierte Ryeinlandkommission Hal den Film „Die Welt im Stahlhelm" in den besetzten Gebieten verboten. Paris. Bei einem schweren Gewitter, das über dem In dustriegebiet der Loire niederging, wurden mehrere Fabrik- schörnsteine vom Sturm umgerissen und die meisten Telephon- und Telegraphenleitungen unterbrochen. London. Ein der Hudson River Bay Line gehöriger Dampfer, der zwischen Albany und Newyork verkehrt und 200 Passagiere an Bord hatte, wurde von einem Tankdampser gegenüber Hoboken im Nebel gerammt und ging unter. Die Passagiere wurden gerettet. Aus dem Genchtssaal. Der Kutisker-Prozeß. Im Kutiskcr-Prozeß wurde Dr. Hellwig von der Staatsbank über die Vorgänge bei dem Erwerb des Hanauer Lagers vernommen. Der Zeuge hat nicht gewußt, daß es sich um einen Scheinvertrag gehandelt hat und hat alle Verhandlungen mit den rumänischen Stellen durchaus ernst genommen,'zumal der Sprecher der Rumänen immer wieder betonte, daß der Vertrag aus außenpolitischen Gründen streng geheim bleiben müsse. Dr. Hellwig erklärt, er habe auch später bei der Nachricht über die polizeiliche Be schlagnahme des Hanauer Lagers durchaus an die Richtigkeit dieser Nachricht geglaubt und sich bei der Polizei dafür ver wandt, daß das Lager frei wurde. Er habe sich bei einer Kon ferenz, an der auch der Angeklagte Holzmann teilnahm, nur deshalb als Baurat HarUuauu vorstcllcu lassen, weil die für unzuverlässig gehaltenen Mitglieder des Michael-Konzerns nicht wissen sollten, daß ein Mitglied der Staatsbank Lie Ver handlungen kontrollierte. . Aufgehobenes Todesurteil. Der Erste Strafsenat des Reichsgerichtes hat als Ncvisionsinstanz das Urteil gegen die 36 Jahre alte Krankenschwester Wilhelmine Flessa aus Frankfurt a. M., die wegen Mordes vom Schwurgericht in Frankfurt a. M. am 26. März zum Tode verurteilt worden war, Wegen eines Formfehlers in der Zusammensetzung des Schwurgerichts aufgehoben und die Sache an die Vorinstanz zurückverwiesen. Zuchthausstrafe gegen den Spion Job von Stiegler. Vor dem Ersten Strafsenat des Reichsgerichts hatte sich der Stu dent Job von Stiegler aus Berlin wegen Spionage zu ver antworten. Die Verhandlung fand wegen Gefährdung der Staatssicherheit unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, von August bis September 1925 in München, Berlin, Freiburg i. B. und anderen Orten wichtiges, im Interesse der Landesverteidigung geheimzu haltendes Material dem französischen Nachrichtendienst ans- geliefert zu haben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten nach mehrstündiger Verhandlung wegen Verrates militärischer Geheimnisse und Spionage zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrcchtsverlust. Die Untcrschlcife im Die Unter- schien? Uei», L-ambnrncr Thyssen-Werk, die vor einige» Mo- „nrcn ansgevccrt wurden und zu zahlreichen Verhaftungen füg ten, hatten jetzt ein Nachspiel vor dem Hamborner Schössen« gericht. Die DurchstechereiL» mit Hilfe falscher Lohnlisten er streckten sich auf die Jahre 1924 und 1925, die hinterzogene» Summen betragen über eine halbe Million. Auf der Anklage bank saßen insgesamt 19 Personen. Der Hauptangcklagtc, gegen den noch ein weiteres Verfahren schwebt, wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ein anderer, der etwa 2oaao Mark bekommen haben soll, erhielt sechs Monate Gefängnis. Die iibrigen Angeklagten kamen mit Gefängnis strafen von einer Woche bis zu vier Monaten davon. " Zweifaches Todesurteil in Bayern. Das Schwuraerickt Ansbach verurteilte den ledigen Mechaniker Franz Urnmu und die 31 jährige Justallateurswitwe Klumpp aus Heilbronn in Bayer» wegen Mordes zum Tode. Die beide» hatten ver einbart, de» Ehemann der Klumpp zu töten. Arnold har den Mord verabredungsgemäß ausgeführt, indem er den In stallateur Klumpp durch sechs Revolverschüsse tötete. irr Ri / Griner 1 We, a I !» stelü i Ä jed- Hilfe i n Hilse r 1 Kreun- V Ae sie DÜchll I Di »geht vc nächste! 8ellaer Äraßc nehmen öle off garrcnc heute o Neale »Iso in schichte lasten ' öle in gestellt Ichwörc wurde „zur 8 deren ' !iir Or Wen Weste! der Ri gut au stellt. Die dc sonder! blieben kästen beitonc 24. bn Neiße leiden sowie i He» Wgcn - der eir j gestellt I stellen» I bauten SLädl fZirk er samtza gegenü sie 31) im ges T April 230 A , Wall, 1 währe Konkil daruni m. b. auf de 3 auf wordei Schlui Einwil Untren ^eben wendu Davar Gesell > handel ' Beruf. l Hu» Mispel» Kelmat j Wilsdruff, am 3. Juni 1926. Merkblatt für den 4. Juni. Soimcitausgang 3" l Mondaufgang 1-- P. Svttneuuniergang 8" I Monduntergaug 12'° N. 1813 Waffenstillstand zwischen den Verbündeten und Napoleon zu Poischwitz. * Bauernregeln. Alte bewährte Bauernregeln vom Jmi sind' Wenn kalt und naß der Juni war, verdirbt er meist das ganze Fahr. — Juni trocken mehr als naß, füllt mit gutem Wein dc^ Faß. — Stellt der Juni mild sich ein, wird auch mild der De zember sein. — Bläst der Juni ins Donnerhorn, so bläst er in- Land das liebe Korn. — Auf besondere Tage gemünzt sind fei' gende Bauernregeln: Nikodemus kann noch warten; Peter-Paw die müssen braten! — Regnets am St. Barnäbas, fchwimmck Trauben bis ins Foß. — Was St. Medarbus für Wetter hast solch Wetter auch in die Ernte fällt. — Vor Johanni bitt um gen, nachher kommt er ungelegen. Der Landmann wünf^ sich das erste und zweite Drittel feucht und warm, bas letzte Just' drittel aber mehr warm als feucht, da die Ernte vor der Tür» fleht und die Körner des Getreides gut ausreifen sollen. DaraN' wie das Wetter im Juni ausfällt, ist dem Landmann cmMwck" viel gelegen, wie schon das alte Sprüchlein besagt: „Auf Juni kommt es an, wie die Ernte soll bestahn." Zvm Besten des Roten Kreuzes. Am kommenden Sonnig den ö. Juni soll in ganz Sachfen eine Sammlung zum dest° des Roten Kreuzes staitfinden. Für Wilsdruff und ftmgcbu, ist mit der Durchführung die Freiwillige Sanitätskolonne Aw", druff beauftragt worden und bittet dieselbe um recht freunde. Unterstützung. Der Reinertrag dieser Sammlung ist bestimmt H Ausbau des freiwilligen -Hilfs- und Rettungsdienstes bei f» glücksfällen. Fast täglich berichten die Zeitungen, 'von UnM ', fällen der verschiedensten Art «nd deshalb ist es eine unbedM; Notwendigkeit, daß Vorkehrungen getroffen werden, die rr »' lichen, daß die erste Hilse rasch und gut ausoeführt werde» » i, i Das Rote Kreuz hat nickt nur in Wilsdruff selbst, sondern ^ ! in der Umgebung gut ausgebildete Mannschaften. ^c> ' Kräfte gibts schließlich überall, nicht immer aber Verbanssu „ rial und Transport- und Hilfsmittel. Zu deren Ansckafsuns Zwan, Konku 2 Anfan Lande: auf die Sachse S von K nützlich gezüch! sind si Gleich Suche sie den lich de kein ? Blütei ihnen 'selbst i traut, Und E T Bei di hastun locker b-rcchc °rett ij beding Anni; Deichs bei hx- ?uß, "anW W eu ein B !°>lten ' ander 'ichen Unsere ^rvev
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