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Wilsdruffer Tageblatt : 01.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192606018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260601
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-01
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.06.1926
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ganzen Pracht ebenso wohltuend .empfinden -läßt als den zarteren, äscheren Frühling. Schulmiichpflegs. Von allen ärztlichen Sachverständigen wird der Genuß von Milch sehr empfohlen und besonders die Schulärzte halten es für sehr wünschenswert, wenn Schüler und Schülerinnen zum Frühstücksbrot einen.Becher Milch genießen. Ünsere Stadtverwaltung hat dankenswerterweise einen Betrag zur Shulmstchpflege für bedürftige Kinder ausgeworfen und eine ganze Anzahl Kinder nehmen bereits aas eigene Kosten teil. Seit gestern kommt dabei das neue -Verfahren in Anwendung, das sich Herr Rittergutspächter Böhme- Klipphausen zu eigen gemacht hat, und von dem wir schon kürzlich berichteten. Die Milch wird auf 63 Grad Celsius dauer-erwärmt und sofort tiefgekühlt, ist folglich frei von allen Krankheitskeimen, hat dabei aber die Eigen schaften der Rvhmi-lch nicht verloren. Die Milch- wird in Alu- inmium-Portionsbechern mit hygienischem Pappfcheibenver- schluß verabreicht. Die Elternschaft wird hierdurch von dieser Einrichtung zum Wohle der Kinder in Kenntnis gesetzt und ge beten, davon ausgiebig Gebrauch zu machen. Der Preis für Selbstzahler beträgt pro Woche nm 50 Pfg. Weitere Anmel dungen nimmt die Schulleitung jederzeit gern entgegen. Der gestrige Sprechtag des Ortsausschusses des Handwerks im „Adler" war nicht besonders gut besucht. Es wurde gesagt, den Abwesenden ginge es anscheinend noch zu gut. Nach Be- Svüßungswvrten gab der Vorsitzende Zi en ert Aufschluß über die von ihm getätigte Werbearbeit und die'Versuche, auch den letzten Handwerksmeister -der Organisation zuzuführen. Das Be streben wurde allerseits anerkannt und alle Debatteredner brach ten zum Ausdruck, daß es des Handwerkers ureigenstes Interesse And seine Wicht ist, -dem Ortsausschuß anzugehören. Die Ver handlungen selbst waren in der Hauptsache organisatorischer und interner Natur. Ueber die Sätze der Berufsgenossenschaften wurde gesprochen und dabei erwähnt, -daß für -Lehrlinge der orts übliche Tagelohn einzusetzen ist. Mit den Maßnahmen der -Ge- werbekrankenkasse, die kein Krankengeld -zahlen will, ist man keinesfalls einverstanden. Der Vorsitzende -ist beauftragt, die Wünsche der hiesigen Mitglieder zu vertreten. Weiter wurde davon Mitteilung gemacht, daß in die Bürgerliche Arbettsge- memschaft der Verein für Handel und Gewerbe, die -Industrie und die Landwirtschaft einbezogen worden sei, daß sich das Handwerk aber in Sachen -Gemeindewahlen -seine -Stellung Vorbe halten habe. Mit Kopfschütteln wurde die Mitteilung ausge nommen, baß die Eisenindustrie die Preise für Hufeisen jetzt erhöht habe, wo -die Regierung auf Preisabbau drängt. Nachdem Herr Bräuer angeregt hatte, zu den Zinsbeträgen des Krsdit- stofe- bis zum 15. Juni das hinzuzuzahlen, was an einem neuen Anteile fehle, da dieser bereits von Anfang dieses Jahres an verzinst werde, wurde der Sprechtag geschloßen. Der öffentliche Arbeitsnachweis Kötitz und Umgegend teilt Ans -über die Arbritsmarkklage in der Woche vom 23. bis 29. Mai 1926 folgendes mit: Auch in dieser Berichtswoche hat sich die Sesamtarbeitsmarktlage nicht gebessert. Die Landwirtschaft und der Gartenbau waren nicht aufnahmefähig. Unverändert un günstig bl-isb die Lage in der gesamten Metallindustrie, trotzdem Entlassungen nur noch in Einzel-fällen vorgenommen worden sind. Im Hoizgewerbe stieg die Zahl der Arbeitsuchenden. Unbefriedigt blieb die Nachfrage nach jüngeren Friseurgehilfen-. Im Bau gewerbe machte die Besserung der Arbeitsmarktlage weitere Fort schritte Ungünstig blieb auch die Lage für Gastwirts- und Haus- versonal oller Art. Besonders in Hausmädchen bestand Ueber- Agebot. Keine Besserung hatte der Arbeitsmarkt für ungelernte Arbeiterinnen aufzuweisen. Auch -für kaufmännische und Buroangestelite sowie für technisches Personal besserte sich die Lage nicht. Verschiedentlich wurden- -Notstandsa-rbeiter infolge Beendigung der Arbeiten der Erwerbslosenfürsorge wieder zuge- Mrt. Die Zahl der männlichen Arbeitsuchenden fiel von 6o9 aus 561, die der weiblichen fiel von 115 auf 112. Erwerbslosen- unterstützung bezogen 516 männliche und 76 weibliche Personen mit 542 Zuschlagsempfängern. Mit Notsta-n-dsarbeiten wurden 45 Erwerbslose beschäftigt. Kundgebung der sächsischen Hausbesitzer. Der Verband der sächsischen Grund- und Hausbefitzervereine hat in Leipzig seine Hauptversammlung abgehalten. Der Wille -der -Versammlung gipfelte in einer einstimmig angenommenen Entschließung, in uer es u a. heiht: Die am 30. Mai 1926 im Krystall-Palast in Leip- W abgchaltenen zwei überfüllten öffentlichen Kundgebungen des Landesverbandes der Sächsischen Grund- und Hausbesitzerver- ein^ die von mehr als 6000 Hausbesitzern aus allen Teilen Sachsens beschickt sind, erheben einmütig Protest gegen die -un veränderte Beibehaltung der Wohnungszwangsw-irtschaft in Sachsen bis zur kleinsten Gemeinde herunter, «und verlangen — unter Aufrechterhaltung des Endzieles der restlosen Aufhebung — den sofortigen Abbau, namentlich auf dem Gebiete der Zwangsbelvirtschastu-ng von größeren Wohnungen und gewerblich benutzten Räumen. Die Verfa-mmeften erheben weiter einmütig Protest gegen die ileberspannung der dem «Grund- -und Haus- bssitz auferlegten Steuern und Abgaben, die gerade in Sachsen in ungleich stärkerem Maße als in allen anderen deutschen Ländern -bis zum Erliegen des Hausbesitzes ausgeschöpft werden, Md verlangen mit aller Entschiedenheit, daß der bestehenden über mäßigen Belastung des Hausbesitzes durch ausreichende Fest setzung der Mieten Rechnung getragen wird, und daß alle neuen Ästen, -die unerträglich sein würden, unterbleiben. -In diesen -be rechtigten Wünschen fühlen sie sich einig mit den Forderungen der maßgeblichen Organisationen von Landwirtschaft, Handel, Handwerk -und Gewerbe, die die Schicksalsgem-einschaft dieser ^erufsgmppen mit dem deutschen Hausbesitz durch persönliche Kundgebungen -ihrer Führer einmütig zum Ausdruck gebracht Habens Sächsischer Stellmachertag. Am 29. und 30. Mai wurde in Grimma der sächsische Stellmachertag abgchalten. Es waren über ^>0 Verbandsmitglieder aus allen Gegenden Sachsens -erschienen. Sonnabend fand ein Begrüßungsabend statt. Am Sonntag T^nnitag trat die Hauptversammlung zusammen, um -über eine ^htige und umfangreiche Tagesordnung zu beraten. -Syndikus P- Zimmermann erstattete den Jahresbericht für 1925. Der glicht stellt fest, daß die Wirtschaftskrise in Landwirtschaft und ^dustrte auch das Stellmacherhandwerk betroffen habe. Er ahndet sich besonders -gegen die Angriffe aus Landwirffchafts- Msen, ^ß die Preise der Stellmacher unangemessen hoch seien. Bericht übt Kritik an der Preissenkungspolitik der Regie- und den Preisprüfungsstellen, wendet sich auch gegen die sssgiearbeiten der Städte -und Kreise und -die Stellmacherein- ,jungen auf Rittergütern. Es folgte der Bericht des Wirt- ANtsverbandes der als seine Hauptaufgabe die gemeinsame Archführung von Staatsauflrägen betrachtet. Reichstagsabge- ^"°ter Glaservbermeister Beier-Dresden hielt einen Dortrag z- r die Stellung -des Handwerkes in der häutigen Wirtschaft und ^ Steuerpolitik. Der Sozialpol-itiker Berndt-Dresden sprach le sozialen Fürsorgeeinrichtungen im sächsischen Handwerke Hb- °rds"e -um Anschluß an die Versicherungsanstalt der säch- A7V Gewerbekammer auf. Der nächste Stellmachertag soll «in ven abgehalten weiden. Mohorn. (Geb i rg sv e r e-i n.) Der Iumwanberab-en-d führte am Mittwoch die Gebir-gsvereinler -nach dem Landberg, wo selbst auch -die Monatsversammlung abgehalten wirb. — (Ver pachtung.) Die Kirschennutzung der hiesigen Gemeinde nach Dittmannsdorf kommt am Sonnabend 6 Ahr im Pflugschen Restaurant -meistbietend, zur Versteigerung. Herrndorf. (I a gdv e rp a chtu n-g.) Die hiesig« Jagd, -die -am Sonnabend anderweitig verpachtet b-zw. -abgetreten wer den sollte, kommt -am 12. Juni im Ber-gschlößchen zum endgül tigen Abschluß, — (Frauenverein.) Einen Unterhaltung s- abenb veranstaltet am Sonnabend im -Gasthof Hutha der Frauen verein von Herrndorf-Hetzdorf unter Oberlehrer Dietzes Leitung. Gemischte Quartette, ein Theaterstück wie -ein Tänzchen werden den Abend, z-u welchem der Frauenverein von Niederschöna ge laden -ist, genußreich gestalten. Zollhaus Bieberstein. In diesen Tagen sind es fünf Jahre, seit Zollhaus BieberstM von Herrn -G-ietzelt pachtweise -übernom men wurde. Aus dem einstmaligen beschaulich ruhigen Wald- restaurant, bas wohl selten einmal .größeren gastlichen Anforde rungen zu genügen hatte, hat der jetzige Besitzer ein Ausflu-gs- Etablissement gemacht, das -namentlich -im Sommer Hochbetrieb aufzuweisen hat. Von nah und fern her kommen die Gäste und finden hier hier bei köstlicher Bewirtung und vielseitiger Unter haltung angenehmsten Aufenthalt. Aus Anlaß seines -fünfjähri gen Gefchäftsju-biläums findet morgen Mittwoch im Zollhaus -ein -großes Iubiläumskonzert -mit folgender Reunion statt. Veeetrssks!e«der. Gewerbeverein. Dienstag den 8. Juni abends 8 Uhr im „Goldenen Löwen". vergeht es nicht! Vergeßt nicht, daß der dauernde Bestand der Friedrichshafener Werft, die Deutschlands Weltgeltung in der Vergangen heit begründen half, von eurem Opferwillen abhängt. Vergesst nicht, daß Deutschlands Zukunft -in eure Hand gegeben ist. Zeigt, daß -ihr den ernsten -sittlichen Willen habt, durch ein geringes Scherflein am Wiederaufbau mitzuarbeiten. Vergeßt nicht, daß das deutsche Volk es seinem Grafen Zeppe lin schuldig ist, -das am Bodensee geschaffene Werk mit allen Kräften zu unterstützen, zu fördern und zu vollenden. Vergeßt nicht eure Ehrenpflicht! Gebt zur Zeppelin-Eckener-Spende! Die Zeppelin-Eckener-Sammlung hat auch kn unserer Stadt begonnen. Zur Durchführung haben sich wiederum hilfsbereite Helferinnen bereit erklärt. Die Einwohnerschaft wird gebeten, ein Scherflein gern und freudig für die große -Sache be-izutragen, -damit das angefangene Werk seiner -Vollendung entgegengeführt werden kann. Wetterbericht. Anfangs noch zur Unbeständigkeit neigend, dann wechselnd bewölkt, zeitweise etwas aufheiternd, gemäßigt warm, schwache bis mäßige Winde aus westlichen Richtungen. Allgemeiner W i t t e r u n gs ch a rakt e r, fü r die nächsten Tage: Gemäßigt warm ohne erhebliche Nieder schläge. 25 jähriges Jubiläum de» Bienenzüchter- vereius zu Mohorn und Umgebung am 29. Mai. Mit begrüßenden Worten eröffnete Clemens Pegen als Vorsitzender des Vereins -den -Festtag, indem er einen ganz kurz gehaltenen -Umriß über die Entwicklung des Bienenvereins gab. Nach -diesem wurde der Verein -am 3. Februar 1901 mit 7 Mit gliedern gegründet; im Laufe der Jahre -stieg die Mitgliederzahl auf 56, 11 wurden durch den Tod dem Verein entrissen. Mit glieder trat ein und aus, so daß heute -der Verein 43 Mitglieder zählt. Die -Glückwünsche -des Landesverbandes sächsischer Bie nenzüchter überbrachte der Vortragende, Oberlehrer Lehmann- Rauschwitz -bei Elstra. Gleichzeitig überreichte er dem Verein ein Ehrendiplom wie Auszeichnungen für 25jährige Zugehörig keit zum Verein und zwar in Mohorn Bürgermeister Wüstner, dem Vereinsvorsitzenden Clemens Pegen, -dem Hausschlächte-r Herm. Bauch, -in Helbigsdorf Oberlehrer Höppner und in Naun dorf Gutsbesitzer Fischer. Alsdann ging Oberlehrer Lehmann zu seinem Vortrage über und sprach- über das Thema: „Vom Nutzen der Bienenzucht für die Landwirtschaft". Ausgehend von -dem hohen Wert der Bienenzucht für die ganze Wirtschaft betonte der Redner daß Bienenzucht kein Sport, sondern ein notwendiger Wirtschaftszweig -fei; -denn die Bienenzucht bringt -dem Staate 500 Millionen Mark, das sei genau so viel, wie der Ertrag der Hochseefischerei (447 Millionen). Der Nutzen der Bienen ist ein doppelter und zwar ein direkter durch den Honig- und Wachs ertrag. Statistisch ist festgelegt, -daß in Sachsen ein Volk Bienen im Jahre 11 Pfund Honig liefert, in Preußen 13,4 Pfund. Im Jahre 1911/12 zählte das deutsche Reich 2>L Millionen Bienen völker, heute -allerdings ist d-iese Zahl auf Million herunterge sunken, weil viele Imker den Mut zur Zucht verloren Haben. Wachs wird durch -die Bienen -viel erzeugt, dennoch wandern Milliarden ins Ausland. Daß Honig eins -der wichtigsten Heil mittel ist, sei leider zu wenig bekannt, und die alten Griechen und Römer haben von tausenden von Jahren den hohen Wert des Honigs eher erkannt als wir. Honig ist ein Heilmittel für kranke -Leiber, für kranke und schwächliche Frauen, für alternde Loute. Der griechische Philosoph Demokrit sei mit 90 Jahren dem Tode nahe -gewesen, -der Genuß von Honig -habe ihm seine Lebenszeit um 14 Jahre verlängert. Hierauf erörterte -der Vor tragende die Frage: „Wie dient die Bienenzucht der Landwirt schaft? Die Biene sorgt, daß die richtige Samenbildung in -Feld, Wiese und Garten vor sich geht; obwohl 19 v. H. aller Pflanzen vom Winde befruchtet, so werden 81 v. H. durch Insekten und von 100 Insekten 80 durch Bienen. Sie find die Hauptbefruchter für Futterkräuter, Raps und andere 'landwirtschaftliche Erzeug nisse. Vor allem find es die Iu-ngbienen, die mit dem 21. Tag Ammendienst zu verrichten haben. Bei ihrer Arbeit zugleich schwitzen sie Fett aus, das Wachs, und wenn die nächste Tracht ernährt ist, -gehen sie ans Bauen und danach, nach etwa 18 Tagen, beginnt für sie die Feldarbeit, die Arbeit der Befruchtung. Die zweite Frage: Wie soll die Landwirtschaft der Bienenzucht dienen? beantwortete Oberlehrer Lehmann kurz dahin, daß die Landwirtschaft wie -der Forst der Bienenzucht entgegenkommen müsse. Dadurch, daß die -erstere 5 bis 10 Prozent Schwedenklee .unter Rotklee und anderen Kleearten e-insäe; auf -Sandboden Sandklee, Kanadklee, Saratella; auch weiße Futterrüben seien gutes Bienenfutter. In die Stoppeln säe der Landmann Wicken, -in die Wiesen Weißklee und Honigklee. Mit sis -dient der Imker -der Landwirt-sch-aft, mit 9s diese ihr. -Im Forste fehle das -Unter holz, die Sträucher, die den Bienen -ebenfalls reiche Nahrung schenken. -Und wenn -Landwirtschaft und Forst und Imker und umgekehrt Hand in Hand arbeiten, -wird es mit der Bienenzucht wieder aufwärtsgehen. Mit diesem -Wunsche schloß der Red ner seine Ausführungen, die überaus anschaulich -und packend den Zuhörern geboten waren. Hierauf überbrachte ein Vertreter des Bienenzüchtervereins Wilsdruff die Glückwünsche-seines Ver eins und widmete dem Verein ein Befruchtungskästchen. Ein Tanz mit einer Gabenverlosung -beendete den Festtag, der infolge des regnerischen Wetters lokal wie -von auswärts sich nur eines schwachen Besuches erfreuen konnte. - SsMen unü NsGbsrscdsA z Dresden. (Wieder zwe-i Verkehrsunfälle in einer Stunde.) Gestern vormittag kurz vor.8 Uhr -stürzte infolge der Schlüpfrigk-e-it der Straße eine 19jährige Ra-dsahrerm auf -der Annenstraße von ihrem Rade und fiel unter die Raver eines Bierautos, die über sie hinweggingen. Sie wurde so schwer -verletzt, daß sie auf dem Transport nach dem Krankenhause starb. — Au derselben Stunde stieß an der Grobmarkthalle an der Wet tiner Straße -der 27jährige -Schlosser Rudolf Hentschel, der sich auf seinem Fahrrade auf dem Wege zur Arbeit -befand, mit -einem Geschirr zusammen. Er -erlitt schwere Arm- und Beinbrüche und wurde nach dem Krankenhaus -gebracht. Dresden. (K r -af tp ost l i n -i e O h o r n—K amen z— Pulsnitz.) Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion teilt mit: Der Betrieb der Kraftpostl-inie Ohorn (Amtshauptmann schaft Kamenz) nach Pulsnitz (Sachsen) wird vom 1. Juni wegen geringer Benutzung bis auf weiteres eingestellt. Bischofswerda. (R a u b üb erfüll.) Ein Raubüberfall wurde in der Nähe des hiesigen Badet-eiches verübt. Eine Kla vierspielerin aus Neustadt, -die in einem hiesigen Gasthofe kon zertiert hatte, wurde von einem Manne nach dem Dadeteiche ge hockt und dort ihrer Wertsachen -beraubt. Der Räuber wollte sein Opfer noch vergewaltigen. Als jedoch -auf die Hilferufe des Mäd chens Leute-herbeieilten, ergriff er auf einem in--der Nähe ver steckten Rade die Flucht, konnte aber ergriffen werden und wurde als der Steinarbe-iter Hübner aus Schmölln festgestellt. Gornsdorf. (Blitzschla g.) Bei dem am Freitag abend über dem C-Hemnitztal niedergehenden Gewitter schlug der Blitz -in -die Scheune der Witwe Schumann, die in kurzer Zeit bis auf die Grundmauern -niederbrannte. Chemnitz. (G ef ä h rd u ng v v n E is e n b ah nz ü g e n.) Die Gefährdung -der Eisenbahntransporte -in -der Chemnitzer -Ge gend und im Erzgebirge hat in. erschreckender Weise überhand ge nommen. In der Zeit vom 22. -bis 28. Mai sind nicht weniger als fünf -Eifenbahnzüge schwer gefährdet worden. Nachdem am 22. Mai zwischen Sehma und Cranzahl auf -den Persv nenzug 1349 mit Steinen geworfen und in einem Abteil der dritten Klaffe eine Fensterscheibe zertrümmert worden war, wurde in der Nacht -zum 24. Mai -auf die Schienen der Strecke Wüstenbrand— Grüna von unbekannten Tätern ein Straßenfperrbock geworfen. Ferner sind in Flur Rottluff -Steine in Faustgröße auf -die Gleise gelegt und vom Zugpersonal beseitigt worden. Am 27. Mai gegen 3 Uhr nachmittags ist in Siegmar mit Steinen nach dem Güter- zuge 5204 geworfen worden, wobei ein Schaffner am Kopfe ver letzt wurde. Am 28. Mai in der zwölften Stunde mittags haben drei junge Burschen in -der Nähe des Stadtparkes in Thalheim faustgroße Steine auf die Schienen gelegt. Die frevelhaften Täter find ermittelt wor-den. Zwickau. (Blitzschlag.) Während eines heftigen Ge witters schlug am Sonnabend in der siebenten Nachmittagsstunde -ein Blitz -in dos Zi-mmereigebäude des Brückenberg-Schachtes ein und setzte es in Flammen. Das Gebäude, das große Hvlz- vorräte enthielt, brannte trotz des starken Regens -innerhalb einer Stunde bis auf die -Umfassungsmauern nieder. Zwei Arbeiter wurden durch den Blitzschlag zu Boden geschleudert, konnten sich aber noch rechtzeitig und unverletzt aus dem sofort -vollständig verqualmten Bau retten. Die Feuerwehr mußte sich darauf be schränken, die umliegenden Holzlager und Gebäude, in denen sich zum Teil feuergefährliche Stoffe befanden, zu schützen. Auerbach. (A utounglü ck.) Am Freitag abend fuhr ein von Auerbach kommendes Plauensches Auto einem von Grün kommenden Motorrade in die Flanke. Dem Mitfahrer, einem Herrn aus Auerbach, -wurde die Schädeldecke singeschlagen, wo durch der sofortige Tod eintrat. Der Motorradfahrer und die Insassen des Autos kamen ohne Verletzungen davon. Wurzen. (Todesstur z.) Bei einem Neubau am Deh-- nitzer Wege stürzte der Klempnermeister Richter -von der Leiter und zog sich so schwere Verletzungen W, daß -er bald -darauf ver starb. Leipzig. (Beim M es s erf ch l e i fen tödlich ver unglückt.)' In das Krankenhaus St. Georg wurde ein drei zehn Jahre alter Mühlenbesitzerssohn aus Ermlitz bei Schkeuditz -mit -schweren Verletzungen eingeliefert, an deren Folgen er -bereits einige Stunden später gestorben ist. Der Verunglückte hatte sein Taschenmesser -schleifen wollen. Dabei war er der Transmission zu -nahe gekommen und in diese hineingeraten. Geschäftliches Persil — das Wollwaschmittel! Die weißen -und farbigen wollenen Kleidungs- «und Wäschestücke dürfen beim Waschen nicht gerieben werden. Darum -ist Persil zur Wollwäsche das gegebene Waschmittel, denn es nimmt den Schmutz und -die Flecke selbst tätig, ohne Reiben, weg und verhindert das Einschrumpfen der empfindlichen Wvllfaser. -Man wäscht farblich empfindliche Sachen am besten -in -kalter Lauge. Bemerkenswert ist, daß schon -in handwarmer Perfillauge eine zuverlässige Desinfektion er folgt, weshalb Perfil für wollene Kranken- und Säuglings wäsche -unentbehrlich ist. Bücherschau. Eine Borscha« aus die Sommermode für Damen und Herren bringt das neueste Heft 9 der „Eleganten Welt", das soeben - erscheint und wie immer eine Fülle den Interessen des Tages ent« - prechender, reichillustrierter Artikel bietet. ' Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Verantwortlich für die Schriftleitung: He-rmann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff
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