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rs.;:;;. Lw;s gewarngr Zunahme der Europarerjsn wird . von Soziologen einerseits der awcrikanischsn Wohlhaben- ' yeit und andererseits der riesigen Propaganda zugs- fchrieben, die die europäischen Verkehrsvereine in den letzten Monaten in den Vereinigten Staaten getrieben haben. Ncwyork—Chikago—Philadelphia—Detroit zufam- nien 18,h Millionen Eirrwohrrer. Die letzten Nachweise über die Bevölkerungsentwicklung der Vereinigten Staa ten neunen vier Millionenstädte, an erster Stelle Newyork mit 5 824 000, Chikago mit 3 018 090, Philadelphia mit 2 003 000 und Detroit, die Ford-Stadt, mit 1200 000, Ein-' wohnern. Das Nationalvermögen der Staaten beträgt 550 Millionen Dollar. Das Gesamteinkommen der Ver einigten Staaten wächst durchschnittlich jährlich um eins Milliarde Dollar. Bunte Tagsschrottil Stuttgart. Vom 27. Mai bis zum 1. Juli findet in Däne mark eine von der Hygienesektion des Völkerbundes veran staltete ärztliche A u s t a u sch ft u d i e n r e i s e statt, zu der 15 beamtete Ärzte aus verschiedenen Ländern eingeladen sind. Deutschland wird durch den Obermcdizinalrat Dr. Gnant vom württembergischen Ministerium des Innern vertreten, j Nom. Der Papst hat dem Bischof von Piacenza 12 000 i Lire zur Linderung der Hochwasserschäden gespendet, s Madrid. Nach dem Eintreffen der deutschen Kreuzer ' „Amazone" und „Nymphe" in Cadiz wurden mit den spa- f irischen Behörden offizielle Besuche gewechselt. Später wurde - im Rathaus ein Festessen zu Ehren der deutschen Besatzung z gegeben. i . Tokio. Während eines übungssluges stießen zwei s A r m e e f l u g z e u g e bei Nara zusammen. Ein Flugzeug i verbrannte, das andere brach entzwei. Beide Flieger wurden j getötet. Sie RehWachtmgtn m Preußen, i Wie der Amtliche Preußische Pressedienst der Statisti- r scheu Korrespondenz entnimmt, sind in Preußen in den « wsten drei Monaten dieses Jahres geschlachtet worden: rund 29 000 Pferde, 1 Million Stück Rindvieh, 3100 000 Schweine, 278 000 Schafe und rund 24 000 Ziegen. Die Zahlen des Rindviehs, der Pferde, Schafe und Ziegen be deuten hauptsächlich gewerbliche Schlachtungen; in der Zahl der Schweine ist außer den gewerblichen Schlach tungen, die neben der Fleischbeschau auch der Trichinen- l schau unterliegen, noch Ler größte Teil der hausgsfchlach- teten, nur der Trichinenschau unterliegenden Schweine ein begriffen. Gegenüber den gleichen Monaten des Vor jahres weisen dis Schlachtungen in diesem Vierteljahr ein Mehr auf von rund 83 000 Stück Rindvieh, hauptsächlich Kälbern, von 77 000 Schweinen^ 3000 Ziegen und 7000 Pferden. Daß bei der Zahl der Schweine sich eine Zu- j nähme um rund 248 000 Stück gegen das erste Vierteljahr s 1925 zeigt, beruht hauptsächlich darauf, daß in mehreren Negierungsbezirken die Fleischbeschau auch auf die haus geschlachteten, bis dahin nur der Trichinenschau unter liegenden Schweine ausgedehnt wurde. Spiel und Sport. Nurmi stellt im Deutschen Stadion einen Weltre- loro auf. Das Deutsche Stadion im Grunewald war ver Schauplatz eines neuen Weltrekords des finnischen Läufers Nurmi, dessen Start etwa 45 000 Menschen hinausge zogen hatte. Nurmi lief 3000 Meter. Schon nach der ersten Runde hatte er seine sämtlichen 16 Konkurrenten hinter sich gelassen; als er das Zielband zerriß, hatte er mit der Zeit 8:25,4 einen neuen Weltrekord über 3000 Meter ausgestellt. Damit hält Nurmi wieder alle Welt rekorde zwischen 1500 und 10 000 Meter. Außerdem brachte das Sportfest zwei neue deutsche Rekorde von Dr. Peltzer über 1500 Meter mit der Zeit 3 :58,6 und von Troßbach über 200 Meter Hürden mit der Zeit 26,4 Sekunden. Pfingstfußball. Im Fußballager herrschte Ruhe. Lediglich Tennis-Borussia (Berlin) machte eine Gastspiel reise durch Westdeutschland und verlor am Sonntag gegen eine bergische Mannschaft 0 :1, besiegte aber am Montag den westdeutschen Meister VfR. Köln mit 4:3. In Süd-, deutschland schlug SVg. Fürth im Pokalspiel den FSV. Frankfurt äußerst knapp mit 2 :1. Froitzheim in Berlin erschlagen. Ans dem Berliner Not-Weiß-Turnier mußte Altmeister Froitzheim eine überraschende Niederlage einstecken, da es Bergmann ge- Zngebom- Z4 " Roman von Fr. Lehne, ttrhebcrslbuy durch Stungurter rlioiminzenkrale ' L. Äckermann Stuttgart. „Sie hat wohl gerochen, daß Dietz auch kommt? — Merkwürdig", murmelte der B'ron ziem! -5 hörbar, was ihm einen vernichtenden Blick seiner Gattin eintrug, er war doch zu takilos in seinen Ausfällen! „Tn werden Sie heute außer der Bekanntschaft mit meinem Sohne noch die meiner Nichte machen, der Kom tesse Pletteiibach", wandte sie sich an Inge und fügte noch einige erläuternde Worte über die Verwandtschaft hinzu. 'Das junge Mädchen wußte ja durch Dietrich längst, welche Pläne die Baronin hatte, und das Herz wurde ihr schwer. Zu Mittag kam Dietrich, früher als erwartet, die Sehn- sucht hatte ihm keine Ruhe gelassen! Alles Blut strömte Inge zu Herzen, als sie ihn sah. Mit einem heißen, zärtlichen Aufleuchten seiner dunkel- grauen Augen hatte er sie begrüßt, als er eiutrat. Seine Mutter stellte ihn Fräulein Ellguth vor. Er verneigte sich und bedauerte, damals in Marieubad die.Bekanntschaft verfehlt zu haben. Er unterhielt sich m sebr korrekter Wein mit ihr, während seine Augen ihr doch so viele zärtliche Tinge sagten. Als sie sich „Mahlzeit" wünschten, bekam sie einen kur zen, vielsagenden Händedruck, dann wandte er sich wieder seiner Mutter zu. Sie sah, mit welcher Liebe die Au^.n der Baronin an dem Sohne hingen, wie sie kaum v-.i seiner Seite wich. „Da Valerie kommt, beste Mutter", sagte Dietz, „möchte ich Dir raten, jetzt ein wenig zu ruhen. Sie ist sehr leo- baft, und Tu wirst den Mangel an Ruhe nachher emp finden." „Wie Du besorgt bist, mein Sohn! Doch werde ich eang, ourcy L-Mnuwaue sen Meister ans Netz zu locken. Bergmann siegte schließlich 7—5, 6—1. Rekord im Stundenpaarlanfen. In Berlin stellten die beiden Läuser Horlemann und Wagner-Cito einen neuen deutschen Rekord im Stundenpaarlaufen auf. Sie durchliefen in einer Stunde 20,680 Kilometer! Die Goetz-Feier der Deutschen Turnerschaft. Zum Gedenken des einhündertsten Geburtstages ihres Organi sators und langjährigen Führers, Dr. Ferdinand Goetz, fand in Leipzig die große Goetz-Feier der Deutschen Tur nerschaft statt. Neben dem Vorstand und Mitgliedern der Familie Goetz waren zahlreiche Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, der Universität, der Handels hochschulen, Abordnungen der Deutschen Burschenschaft ufw. bei der Feier anwesend. Nach der Enthüllung des Denkmals hielt der Vorsitzende der Turnerschast, Prof. Dr. Berger, die Gedächtnisrede. Für die Familie Goetz dankte Baurat Goetz, für den Nat der Stadt Leipzig sprach der Direktor des Amtes für Leibesübungen, Groh. Kranz niederlegungen beschlossen die Feier. München ehrt Rademacher. Sim Pfingstsonntag vor mittag sand im großen Sitzungssaal des Rathauses in Anwesenheit von Vertretern der staatlichen und städti schen Behörden der Empfang der beiden Magdeburger Schwimmeister Rademacher und Frölich statt. Bürger meister Scharnagel überreichte beiden den Ehrenbrief der Stadtgemeinde München. Houben schlägt Corts! In Duisburg schlug Houben vor 2000 Zuschauern den deutschen Sprintermeister Corts- Stuttgart über 100 Meter in 10,8. In der 4X100-Meter- Staffel revanchierte sich Stuttgart durch einen knappen Sieg über Preußen-Krefeld. Hier lief Corts ein glänzendes Rennen und holte als Schlußmann etwa 10 Meter gegen ; die führenden Krefelder auf. l KsWreffe und Vsrsammlzmgsn. Reichslagung der Bismarck-Jugend in Stettin. Den ! Mittelpunkt der Reichstagung der Bismarck-Jugend in Stettin ! bildete die Niederlegung eines Kranzes am Bismarckturm. i Die Gedenkrede hielt Studienrat Walther. Er betonte, daß l es die vornehmste Aufgabe des deutschen Volkes fei, wieder wehrhaft zu werden: die Bismarck-Jugend müsse hierin dem Volk voraugehen. Zum Schluß ermahnte er die Teilnehmer der Tagung, im Alltag des Lebens stets dem gesteckten Ziele treu zu bleiben. . Tagung der Deutschen-Landsmannschaft in Koburg. Arn Pfingstsonntag versammelten sich die Landsmannschaften zu einem Gemeindegottesdienst für die Gefallenen in der St. Moritzkirche, bei dem Oberpfarrer a. D. Köne die Weih- rede hielt und die neue Standarte der Deutschen Landsmanu schaster weihte. Danach begaben sich die Landsmannschafter im feierlichen Zuge in den Hofgarten, wo in Anwesenheit des Herzogs von Koburg und einer großen Anzahl anderer Fest gäste das Denkmal für die 1280 Gefallenen der Deutschen Landsmannschafter enthüllt wurde. Reichspräsident von Hin- denburg hatte zu dieser Feier ein Telegramm gesandt. Die erste Reichslagung der Kolonialgruppc in Bernburg In den' Pfingsttagen fand die erste Reichstagung der Kolo nialen Jugendgruppe statt. Die Tagung hatte den Zweck, dis etwa 70 über ganz Deutschland verbreiteten Ortsgruppen zü- sammenzuschließen und nach gemeinschaftlichen Richtlinien zr organisieren. Besonders ausgezeichnet wurde die Tagmn durch die Anwesenheit.von Exz. Dr. Seitz, der in einer kurzer Ansprache auf die Bedeutung der Pflege des kolonialen Ge- dnnkens hiMvN'S. Der Juaeudbund sandte an den Reichs Sndetendsutsche Tagung in Passau. An den Pfingstfeier tagen veranstalteten die Landesverbände Deutsch-Osterreichi und Bauerns des Sudetendeutschen Heimatbundes ihre dies jährige Haupttagung in Passau. Aus 278 Ortsgruppeu warcr über 200 Vertreter erschienen- Gegen die Unterdrückungs Maßnahmen der Prager Regierung wurde in einer Entschlie tzung Stellung genommen. Tagung deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshintcr vlicbencn in Köln. Unter starker Beteiligung von Abord nungen aus dem Reich und in Gegenwan zahlreicher Ver ireter von Behörden, Parteien, Organisationen und der Presse hielt der Zentralverband deutscher Kriegsbeschädigter un> Kriegshinterbliebenen an den beiden Feiertagen seinen dritte! ordentlichen ReichsSerbandstag in Köln ab. Der Tagung gin< ein zweitägiger sozialpolitischer Kursus voraus. Den Aüschluj der Verhandlung bildete eine Gefallenenehrung. Der Deutsche Juristentag in Marienbad unter Polizei umsicht. Die ständige Vertretung des Deutschen Juristentage- in der Tschechoslowakei hielt Pfingsten ihre diesjährige Haupt Versammlung in Marieubad ab, die von Juristen aus alle! Teilen des Staates überaus stark besucht war. Professor Dr Spiegel von der deutschen Universität tn Prag erstattete en fesselndes Referat über die Sprachenverordnung, in dem er de; Nachweis snwtt. da» vie SUrachenverordnuna gesetzwidri« ici. unuev;ames Auneyen erregte, dag der Jurlsteutag S wissermaßen unter der Aufsicht der Staatspolizei sta>w- , »zur Generalversammlung zwei und zum BegrüßungsaRu« an dem nur ein kleinerer Kreis geladener Gäste teilnahm, cm« 'Reaierungsvertreter entsandte. Aus dem GEchissaal. Eine abgewiescne Klage der EZmssrin Zita. Die KM der Exkaiserin Zita gegen die Pariser Juweliere Bienciw t wegen Vcrtrauensmißbrcmchs beim Verlaus der östcrrelch'M > Kronjuwelen ist in Paris aügewicseu worden. Die U» ' suchung« ergab, daß sowohl die Juweliere als auch Bam Steiner bei allen mit der Veräußerung der Juwesen zuM mcnhängenden Geschäften völlig korrekt vorgegaugen sc« ' daß die "Juweliere der Exkaiser!!', den Rückkaus der Juwe» f anaeboten hätten und daß sie schließlich der kaiferlmp. Familie 410 000 Schweizersrauken über den vereinbarten kaufspreis bezahlt hätten. ck Schluß der Hauptverhandiungen im FrauftälscherpwB Unter pathetischen Szenen wurde in Budapest die HaupiM« b.andlrmg des Frankfälscherprozesses mit dem SchlußvM der Angeklagte!! beendet. Das Urteil wird Mittwoch abc!» verkündet. j Vermischtes. — Die radikdlen Mädchen von China. Unter chineß scheu Mädchen hat man sich bisher immer unglückliche b schöpfe mit verkrüppelten Füßen, fabelhafter Unwissck heit und vollständiger Verfclavuug vorgestellt. Und inü höre man, was aus Peking berichtet wird: Eine Gruvk „fortschrittlicher" junger Mädchen, die sich stark mit Politik beschäftigt und fast täglich in den Parkanlagen Volksver sammlungen aühält, fetzte es durch, daß die Schülerinuck die in der Schuls nur lernen und nicht politisieren wo^' ten, hiuausgeworscn wurden und mit diesen Schüleri» uen gleich auch dis Lehrerinnen und Lehrer. Die pol' tischen Damen bemächtigten sich des Schulgebäudes us richteten sich dort wohnlich ein. Da kam eines Tages r» Polizei, holte Lie „Aufrührerinnen" aufs PolizeibureÄ hielt ihnen eine gewaltige Standpauke uud schickte ? wieder nach Hanse. Die Mädchen aber schlossen eine G tente mit den Studenten und eröffneten einen Sturms griff gegen die Schule, die denn auch wieder in Besitz L nommen wurde. Diesmal mischte sich die Polizei nic mehr ein nnd die radikalen Mädchen feierten. Die M gierung eröffnete daun für die „gemäßigten Schüler!' uen" eine neue Schule uud taufte sie „nationale Frans'' Universität". Auffindung einer alten israelitischen Stadt. Wie m' Jerusalem gemeldet wird, haben Lie an Ler Stelle der altej Stadt Kirjath - Sepher in Südpalästina veranstaltet^ Ausgrabungen ein glänzendes Ergebnis gehabt. Ms entdeckte eine vollständig erhaltene israelitische Stadt, deck f Mauern etwa 40 Fuß hoch und etwa 10 bis 14 Fuß di sind. Auch die Stadttore mit ihren Gattern siii noch vorhanden. An den Überresten läßt sich die Geschi/ ? der Stadt in der Zeit von 2000 bis 600 v. Ehr. genau F«j folgen. Ausgedehnte Wasserleiiungsanlagen wurden ft' gelegt. Die Entdeckung ist einzigartig in Palästina die Ausgrabungen sollen mit großem Eiser fortgew werden. Eine Blutcgelgsschichie. In SüddeutschlanL erzälG man Las folgende, angeblich mit allen Einzelheiten A. birrnie Geschi«ck)1chen: ZF o rir nrt kiirzlich / Mn em Mdeker LändSchvohner in die Stadt zu^ tbeker. Es entspinnt sich folgendes Gespräch: „Guuj Lag! Ich möchte gerne ein paar Blutsauger." — AP^ theker: „Ja, lieber Mann, die habe ich nicht, die suhre^- schon seit Jahr und Tag nicht mehr." — Der andere: „2- wo kann ich denn dis Dinger bekommen?" — Apotheke' ,OH, da gehen Sie nur zum Finanzamt, da werden Ls äs sicher bekommen." — Der Bauer waudert tatsäckD ;um Finanzamt und wird dort natürlich gehörig ang- fahren, woran; er erwidert: „Jo, der Apotheker L i' mir doch gesagt, ich könnte die Dinger hier kriegen'" > ' Die Folge davon war eine Beleidigungsklage des Fiyait amtes gegen Len Apotheker. Urteil: 20 Mark Geldstraf Der Apotheker bezahlt Vie 20 Mark, schickt aber das lk teil und ein an ihn gerichtetes Schreiben des Fina" amtes an ein Witzblatt ein. Dieses honoriert den AP rheker mit 70 Mark. Hieraus schreibt der Apotheker vc Fiuanzamt, er habe die Strass vou 20 Mark bezahlt, A einem Blatt aber 70 Mark erhalten. Nun bitte er d>' Finanzamt um gesl. Angabe, unter welcher Rubrik er v> Verdienst von 50 Mark zwecks Versteuerung zu buch' habe. Die Antwort Les Finanzamtes steht noch aus. Deinem Rate folgen; Du hast recht." „Sie sehen, Fräulein Ellguth, es ist alles zwanglos, wenn Sie sich auch ein wenig zurückziehen wollen — —" „Dann gestatte Tu, daß ich Dich hinauf geleite. Tu weißt. Dein großer Junge ist so gern in Temeni Zimmer." „Dann möchte ich mich noch ein wenig im Park Um sehen; die Herrlichkeiten sind nicht so leicht zu erschöpfen." Zustimmend nickte die Baronin, reichte ihr die Hand und verließ mit ihrem Sohne das Zimmer, um sich nach oben zu begeben, mährens Herr von Steineck oom Tien r in seinem Nubt herausgesahren wurde. Langsam schlenderte Ingeborg durch den Park und ließ sich schließlich auf einer Pauk nieder, die versteckt hinter einem Jasmingebüsch stand, und überließ sich ihren Ge danken, die gar nicht so erfreulicher Art waren. „Hier finde ich Tich, mein süßestes Lieb —", flüsterte es da auf einmal an ihrem Ohr uns schon fühlte sie sich von Dietrichs Armen umsa-gen. „Ich bin Dir nachze- gangen, nun lasse Dich erst ordentlich begrüßen." Er küßte sie auf den Mund, auf die Augen, küßte ibre schlanken, schönen Hände und konnte kein Änfböre finden. Meine Inge, mein Süßes, nun sag mir auch, daß Tu Dich freust, mich wieder zii baben." „Ja. mein Liebster! Doch wäre ich nur erst wieder kort! Ich möchte am liebsten morgen schon und nicht erst am Montag reisen. Tie Güte Leiner Eltern beschaut mich unsagbar, ich verdiene sie nicht! Alles in mir empört sich gegen Sie Nolle, die ich zu spielen habe." „Sie ist die schlechteste doch nicht, meine Inge, sie ist des Einsatzes wohl nicht wert?" „Tas schon! Und nun Du bei'mir bist, habe ich mehr Ruhe! Daß aber Gräfin Plettenbach kommt, beangssiat mich förmlich, und ich kann mich des Gefühls nicht erweh ren, daß uns Unheil von ihrer Seite droht — denke, wenn sie mich erkennen würde. Sie ist doch so oft in 2., wie Du sagst " „Wir wollen es abwarten. Mache Dir kein: unnütze» Gedanken darüber. Und wenn, dann ist es auch gut! A wird diese Komödie um so früher beendet. Es handelt si^ ja doch nur noch um wenige Lüge. Wenn Du abgere^ bist, mache ich den Eltern die Mitteilung, daß Du mein' erwählte Brant bist! Den Widerstand des 'Vaters beste?' ich leicht, falls er nicht eines Sinnes mit mir ist, von T>' ist er ja entzückt, während Valerie durchaus nicht stu" Sympathie hat." „Aber Deine Mutter, Liebster! Wie weh tut es w'b ihre Güte so zu lohnen —", zitternd schmiegte sie sich V' ihn. „Lasse gut sein, Kleinesl 'Auch das wird überwunden- Jetzt muß ich schnell Abschied von Dir nehmen ns«» diesen Kuß, noch einen, nieine Inge — so, nun Kopf obs» behalten, ich bin ja bei Dir", sagte er voll tiefer Zärtlich' keit. „Lebe wohl, Du Süße, bis nachher — —" Vorsi^tig spähte er umher, und entfernte sich dann schnell. Es war nicht nötig, daß man ihn sah. Mau saß bei der Abendtafel. Am Spätnachmittag war Valerie Plettenbach geksnu men, eine blonde, üppige, sehr schick gekleidete Dame. Ingeborg hatte sie bei der Vorstellung weniger acht, Dietrich sie sofort in ein lebhaftes Gespräch verwickelte uw sich auch sonst, gegen seine Gewohnheit, viel um sie kN'N' werte. Die Baronin hatte ihr dann leichthin gesagt, Ingeborg war und hinzugefügt, daß sie die Absicht ba^ das junge Mädchen vielleicht als Gesellschafterin.zu enL gieren. Damit war zugleich diese Bekanntschaft für Ww rie Plettenbach abgetan. Sie widmete sich ganz dein W. ter; sie liebte ihn leidenschaftlich und ihr sehnlichster 2^'"^ war, Baronin Steineck zu werden.. Kein Mittel > unversucht gelassen, ihn an sich zu fesseln; sie war lich, daß ihre Bemühungen bisher so wenig Erfolg gcv- hatten. , lrlortsekuno kow