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y) Oscar Kioto. 2 lil tt< 8 § ß ?ä w Ä 8 8 K A 8 R 8 W 8 Auch an den Satten denk, laß es dir raten. Ihn zu vergessen, nicht recht wäre das, Er liebt, du weiht es, recht lnujprig den Braten, Wie s viele taten, Koche mit Gas. Schnell noch den Kuchen gerührt, dann erblühe. Endlich dir Ruhe, (sorg nicht er verbrennt,) Psingstglocken läuten dich wach in der Frühe, Nach Tagesmöhr, Schlase Patent. Wilsdruffer Tageblatt I 2 Blatt. Nr. 117. Frei,«,, den Ll. Mai »2« I tMnsften. Mögen die andern dem Fest Lieder weihen, Hausfrau, du fleißige, drr gilt mein Reim, Festlichen Glanz deinem Heime zu leihen Mit Kalmus und Mairn Schmücke dein Heim. Jetzt deine Kinderchen, lah st« erscheinen. Wähle die Stunde norm Schlasenaehn aus, Kümmrc dich nicht nm des Nesthackchens Weinen, Die herzigen Kleinen, — Bade zu Haus. Scheu« die Dielen, die Türen, dah ihnen Nimmer anhaste des Alltags Dust, Blitzblank die Fenster, die staubig erschienen Und die Gardinen Wasche mit Lust. - politifche kunHchsu j Zent««»« and Vnlkseutfcheld. Der Reichsparteivorstand der Deutschen Zentrums partei hielt eine Sitzung ab, welche sich ausschließlich mit per Frage der Stellungnahme der Partei zu dem kommen den Volksentscheid in Sachen der Fürstenenteignung be schäftigte. Der Reichsparteivorstand faßte einmütig einen Beschluß, der sich zunächst gegen die restlose Ent eignung der Fürstenhäuser wendet. Der Reichspartei vorstand ist der Auffassung, daß eine befriedigende Lösung folgenden Voraussetzungen entsprechen muß. Die staats rechtliche Stellung der Fürstenhäuser ist grundsturzend geändert Sie können darum nicht im Vollbesitz dessen bleiben, was sie als regierende Häuser in Besitz und Nutz nießung hauen. Was ihnen als unzweifelhaftes V? iv ni e i g e n t u m zu verbleiben hat, muß ein mit besonderen Rechtssicherheiten umkleidetes Gericht entschei den. Die Folgen des verlorenen Krieges und der Ver armung haben die Fürstenhäuser mitzutragen. D?r Reichsparteivorstand erwartet, daß die Zentrumsangehö rigen nicht für das Enteignungsgesetz stimmen. Aus In- und Ausland. Berlin. Der Reichspräsident hat dem Generaloberst a. D. Exzellenz v. Kluck zu seinem 80. Geburtstage in einem herz lichen Schreiben seine Glückwünsche ausgesprochen. Der ehe malige Kaiser übersandte dem Jubilar sein Bild mit hand schriftlicher Widmung. Auch zahlreiche andere Gratulanten hatten sich eingefunden. Weimar. Zur Verhütung einer Beunruhigung der Bevöl kerung stellt die Staatliche Thüringische Pressestelle fest, daß von den durch Zeitungen berichteten Putschabsichten rechtsstehender Verbände in Thüringen nichts bekannt sei. Paris. Nach einer vom „Petit Journal" wicdcrgcgcbcnen Agenturmeldung aus Bukarest hat die rumänische Regierung infolge der russischen Truppcnkonzcntrierungen an der pol nischen Grenze entsprechend den Bestimmungen des polnisch - rumänischen Vertrages eine teilweise Mobilmach u n g von Streitkräften angeordnet, die an drr betzarabischcn Grenze zu- sammcngezogcn wurden. London. Im Strafverfahren in Kairo gegen die intellek tuellen Urheber'der Ermordung des Sirdars, Sir Lee Stack, wurde nur ein Angeklagter, Mohammed Fahmy Ali, zum Tode verurteilt. Die längeren Freiheitsstrafen der anderen Ange klagten werden erst am 25. Mai verkündet. Rom. Der „Avanti" berichtet aus Bologna von einer Schlägerei zwischen Faschisten, bei der ein faschisti scher politischer Sekretär durch einen Revolverschuß am rechten Bein verwundet wurde. Kapstadt. Der Minister des Innern, Dr. Malan, kündigte eine Vorlage an, in der eine nationale Flagge für die südafrikanische Union geschaffeu wird. Die vorge- fchlagene Flagge besteht aus einem senkrechten roten Streifen und drei wagerechten Streifen in Grün, Gelb und Blau. - Neues «u» aller Well Z Die neueste geschmacklose Schaustellung. InBerli, wird sich nach den Ankündigungen ein deutscher Fakr unter dem indischen Pseudonym Taimu am selben Ort an dem Jolly es mit dem „Hungern" geschafft hat, ani Kreuz schlagen lassen. Er hat die Absicht, täglich vier zehn Stunden dieses Martyrium zu ertragen. .. Drama am Tegernsee. Das Ehepaar Dr. Georg uni Hilla von Lagerstroem auf Schloß Wotansquell in Tufte» i in der Nähe des Tegernsees, wurde von Hausangestellter tot in den Betten aufgefunden. Es wird angenommen daß Dr. von Lagerstroem (Vorm. Dachs) seine Gattir ! durch einen Schuß in den Hinterkopf und dann sich selbf durch einen Herzschuß getötet hat. Finanzielle Schwierig keiten sollen das Motiv zur Tat gewesen sein. „ Unbewußt im Traum erhängt. In einem Regens burger Vorort hörte zur Nachtzeit die Witwe eines Tage löhners aus der Schlafkammer ihres 18jährigen Sohnes ein starkes Röcheln. Als sie daraufhin nachschaute, fand sie zu ihrem Entsetzen den Sohn aufgehängt vor. Sie hatte die Geistesgegenwart, sofort den Strick abzuschnei den. Als der Bursche wieder zum Bewußtsein gekommen war, tat er sehr erstaunt und fragte, was geschehen fei. Nach einer Weile konnte er sich plötzlich entsinnen, daß er geträumt hatte, er habe mit mehreren Kameraden das .Aufbänaen" im Spaß probiert. Aufgeklärte Mordtat. Im November v. Js. ver schwand in Vlotho a. d. Weser plötzlich die Ehefrau eines Zigarrenfabrikanten; alle Nachforschungen waren ergebnislos, bis man nach etwa dreiwöchigem Suchen die Leiche der Frau aus den Fluten der Weser bergen konnte. Die Kriminalpolizei stellte eingehende Nachfor schungen an, welche zur Verhaftung des Ehemannes und zweier anderer Personen führte. Mehrere eidliche Be kundungen liegen vor, daß der Ehemann der Hauptan stifter der Tat war und seine Frau durch andere Per sonen beseitigen ließ. Auf Grund dieser Aussagen wur den in diesen Tagen weitere Verhaftungen vorgenommen; andere Verhaftungen stehen noch bevor. . Die eigene Hand abgehauen. Im Gefängnis der schlesischen Stadt Frankenstein befand sich ein Arbeiter namens Keil in Untersuchungshaft. Als er mit anderen Gefängnisinsassen auf dem Hofe den üblichen Spazier gang unternahm, sprang er plötzlich aus der Reihe und lief auf einen Hauklotz zu, der sich in der Nähe befand. Er ergriff ein darauf liegendes Beil und hackte sich, ehe er daran gehindert werden konnte, eine Hand ab. Der zu Hilfe gerufene Arzt mußte die Hand völlig amputieren. Man nimmt an, daß Keil die Tat in geistiger Umnach- tnng begangen hat. Unwetter in Südtirol. An vielen Orten in Süd tirol erfolgten infolge des Regens Erdrutsche, welche die Straßen und Eisenbahnlinien sperrten. So wurde u. a. die Strecke von Bozen nach Welschenhofen durch 12 Erd muren verschüttet, so daß der Wagenverkehr auf längere Zeit unterbrochen sein wird. Die Bahnlinien Kaltern— Mendel, Toblach—Cortina d'Ampezzo und Lana—Meran wurden durch Erdrutsche unterbrochen. Schreckenstat einer wahnsinnig gewordenen Mutter. In Corbeille bei Fontainebleau bei Paris erlitt eine Frau, die mit ihren drei Kindern im Alter von zwei, vier und sechs Jahren spazierenging, einen Anfall von Geistes gestörtheit und stürzte sich mit den Kindern unter einen Schnellzug. Die beiden älteren Kinder konnten sich im letzten Moment losreißen, die Frau und das jüngste Kind, das sie auf dem Arm trug, wurden zermalmt. 15 Arbeiter durch eine Hochspannungsleitung getötet. In einem Torfgewinnungsbetrieb in der Nähe des Dorfes Pribyl, 32 Kilometer von Moskau, schleppten fünfzehn Arbeiter eine Lokomobile, deren Schornstein eine Hochspannungsleitung berührte. Dadurch wurden sämtliche Arbeiter auf der Stelle getötet. 19 Tote bei einem Fährunglück. Auf dem Flusse Sulak in der Nähe von Machatsch Kala, dem ehemaligen Petrowsk, ging eine Fähre unter, wobei 19 Menschen ertranken. 11 Personen wurden gereitet. Bunte Tageschronik. Breslau. Bei den Hartsteinwerken in Tuntschendorf sind drei Arbeiter infolge frühzeitigen Explodierens einer Sprengladung tödlich verunglückt. Sie wurden von niedcrstürzenden Steinmassen verschüttet. Ein vierter Arbeiter wurde schwer verletzt. Alle vier Verunglückten sind Familien väter. München. Bei Cham im Bayerischen Wald wurde ein Anschlag auf die Eisenbahn verübt. Die Täter halten eine Schienenlasche auf die Gleise gelegt. Das Hindernis wurdc jedoch von dem Zuge zur Seite geschleudert. Antwerpen. Die beiden Direktoren der Volkskrcditbank, oie seit etwa vierzehn Tagen ihre Zahlungen eingestellt hat, sind unter der Anschuldigung bedeutender Unregelmäßigkeiten verhaftet worden. „Were Keimt" — Beilage zm Wilsdruffer Tageblatt weg, sowie Erfüllung aller Schadenersatzansprüche und Wiedererstattung aller Kosten.durch Frau Keller. Die Kreisbirettion urteilte, bezüglich der Schadenersatz ansprüche und Kostenrückzahlung sei sie nicht zuständig, die Kläger hätten sich an die betreffenden Justizbehörden zu wenden; bezüglich der Frage ob der Keller,che ein öffentlicher sei, habe sie die Amtshauptmannschaft ""'Zuckung beauftragt. Auf Grund .des amtshauptmcmnschaftlichcn Berichtes kam die Kreisbirektion am 26 Oktober 1838 zu dem Urteil, daß sich keine ausreichende Münde berausgestellt hätten, um den bezeichneten Weg als einen öffentlichen Kommunikationsweg anschcn zu können. Der Erbrichter Adler in Helbigsdorf scheint ein streitbarer Herr gewesen zu sein; er schrieb an den Gerichtsdirektor und Advokat Kuntze in Dresden: Ew. Hochwohl geboren werden hiermit ersehen, welches Urteil über uns gefällt worden ist; um aber dem allen vorzubeugen, ersuche sch Tw. Hochwohlgeboren ergeben st, das nötige hierauf zu veranstalten, damit wir nicht ins Hintertreffen kommen. 22 Helbigsdorser Einwohner Weistropper Anteils -und 16 Rothschönberger An teils gaben dem Advokaten Kuntze Prozeßvollmacht. Die Klagschrist vom 15. De zember 1838 enthält die Aufzählung der Vorgänge, die zur Klage geführt haben, erwähnt, daß vier Stämme, die ihrer Länge halber auf einem anderen als dem Kellerschen Wege nicht wegzubringen gewesen wären, seit Mai noch immer dort, wo sie abgeladen worden seien, lägen, und bringt als neuen Grund die Behauptung, der umstrittene Weg sei für die Familie des Mitklägers Tümmel, dessen Müh- lengrandstück nach Herzogswalde eingepfarrt sei, der Kirchgang, „auf welchem Tum mel und die Seinigen in die Kirche zu Herzogswalde fahren, reiten und gehen, die Brautpaare zur kirchlichen Trauung und die Verstorbenen zur Beerdigung fahren." Mit Nachdruck wird imer wieder darauf hingewiesen, daß der fragliche Weg nicht nur zur Abfuhr des Holzes aus dem königlichen Tharandter Walde für Helbigs dorf, Limbach, Blankenstein, Birkenhain, Lampersdorf, Sora -u. a., sondern auch für den Gewerbe- und Handelsverkehr mit der Tümmelschen Mühle und dem Faust- schen Kalkofen unbedingt nötig fei. Ehe der aus den 31. Januar 1839 anberaumtc Güte- und Rechtstermin statt- tand, fragte Erbrichter Abler beim Advokaten Kuntze an, ob Gutsbesitzer Rüdiger in Helbigsdorf die vier auf dem Wege in Herzogswalde abgeladenen Stämme ohne Nachteil für den Prozeß auf einem anderen, jetzt fahrbaren Wege wegfohren könne. Die Antwort lautete, da der Prozeß bereits anhängig sei, könne Rüdiger die Stämme, weil sie sonst verderben würden, wohl abholen. Es ist also doch mög lich gewesen, «alle langen Stämme auf dem Wege über die Höhe, dem Kommunika- lionswege, nach Helbigsdorf zu bringen. Dieser Weg muß sich aber in sehr schlechtem Zustande befunden.haben, und aus späteren Schriftstücken ist zu ersehen, daß Helbigs dorf absichtlich nichts für Instandsetzung getan hat, um dadurch die Erklärung des Kellerschen Feldweges zum öffentlichen — weil notwendigen — Weg erzwingen, zu können. Glückte es den Klägern, Kellers Weg als öffentlichen zu erlangen, so wäre der Weg über die Höhe als Kommunikationsweg jedenfalls eingegangen, und die Ge meinde Helbigsdorf wäre die Wegunlerhaltungspflicht für die lange Strecke vom Gasthofe bis an die nahe bei Herzogswalde liegende Flurgrenze losgeworden., während die Gemeinde Herzogswalbe die Wegebaülasten für den abschüssigen Weg von Keller hinab nach dem Triebischtate zu tragen bekommen hätte. Die Baderei kommt auch noch an ein drittes Glied der Familie Haberstroh; denn die Erben des Samuel Haberstroh verkauften sie 1714 für 650 sl an ihren Sohn und Bruder wiederum Samuel Haberstroh mit Namen. Für das Ansehen, das ein Bader und Chirurg oder Wundarzt besaß, zeugt die Tatsache, daß Samuel Haberstroh die Tochter des Rittergutspächters zu Porschnitz „als Ehe- liebste" heimführte. Sein Gewerbe scheint einträglich gewesen zu sein. 1726 gab er die Feldwirt schaft aus, indem er seinen halben Viertel Acker für 450 fl „an Margarethen Breth- feldcn, Johann Brethfelds Försters hinterlassene Wittbe verkaufte. Von diesem Felde waren zu entrichten jährlich 2 Viertel Korn i , „ , , ,. 2 Viertel Hafer / Lehnsherrschaft, 6 Metzen Korn 1 Decem dem Pfarrer allhier, 0 Metzen Hafer / 1 Hascrgarbe dem Rectors hier". Dem Besitzer der Badestube wurde sein Verdienst geschmälert, da sich „ein Bolbirer", Johann Georg Schilde, in der Dresdner Gasse ansässig machte und der in einem Kaufe vom Jahre 1741 auch Chirurg genannt wird. Als Samuel Haberstroh gestorben war, nahm die Witwe Anna Veronica Haberstroh das Grundstück „mit der sogenannten Alten Gerechtigkeit" im Jahre 1746 an. Sie veräußerte das vorm Dresdner Tor gelegene „zu Gräze Beeten (Ge müsebeeten) dienende Scheuncnfleckchcn für 12 Taler und später „mit Einrath, Voll- wort, und Bcystand ihres Curatvris (Beraters)" auch das Grundstück an George Löwen, Badern und chirurgcm (Chirurgen)" von Kötzschenbroda, der später hier auch das Amt eines Steuereinnehmers verwaltete. 1780 überließen Witwe und Kinder''' „die ererbte Badeiei nebst dem an der Bader-Pforten gelegenen Wohn hauße" ihrem Sohne und Bruder „Hern Christian Gottlob Löwen, Lhirurgum exa- minatum (geprüften Chirurgen) für 500 fl. 35 Jahre war er Bader und Wundarzt in Wilsdruff, dann siedelte er nach Dresden-Friedrichstadt über. Die hiesige „Baderey und deren Gerechtigkeit nebst dem Wohnhause an der Baderpforte ge legen md den am Wohnhause befindlichen beiden Gärtchen" überließ er 1815 für 900 rr Kaufsumme seinem Schwiegersohn, dem Wundarzt Carl August Butter. Das Grundstück hatte im Brandkataster die Nummer 54 erhalten. Der Verdienst als Wundarzt wird sich allmählich verringert haben; denn zu seiner Zeit werden noch Chirurg Weiße am Markte und Chirurg Schmidt auf der Rosengasse erwähnt; ganz besonders aber werden Apotheker und Mediziner den bisherigen Kundenkreis des Baders verkleinert haben Dies wird die Veran lassung gewesen sein, dah Butter gleich den Babern der früheren Zeit sich auch der Feldwirtschaft zuwendete. 1821 kaufte or einen Viertel Acker mit eöner Scheune. Butter scheint der letzte Bader gewesen zu sein, denn 1858 ist als Besitzer » Brethfeld war Förster in Hündorf geweicn. " Während die Geistlichen meist Tennen- oder Schuttgetccide erhielten, empfingen die Schuldiener Gctretdegarben. ur Diese sind: I. „des Schönbergischen Gerichtsdicektors Müller in Wilsdruff Khefrau, 2. Georg Gottfried Löwe, Vice Amts Actuarius in Nossen, 3. des Fürnehme» Rechtskonsulenten Richters in Wilsdruff Ehefrau" und 4. der Käufer. Die Apotheke ist vor mehr denn 200 Jahren (1717) gegründet worden: sie lag an der Meißner Straße. 52