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Wilsdruffer Tageblatt : 05.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192605052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260505
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-05
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.05.1926
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s > 326- Z»' r n n etzte Der ri- kt, >t- ll- ste Lr «er ich als w- en. ch- der He ¬ rste )0N vr- ioh. fen. ler- ime mb, iber daß » z;. R. Berli* ünch^ >e i, c- ut m 'N re ZU rn er Sest^ me»l^ PpelA lump! g ft'n; )UW auch Z ßtrau^ nd 1^,! en. Fürso^ r efS ie Scr irk !>S- der b»i- ide^ be- hes as, > nite >en von ash- der kcs. der- ! chen ani- Alle )nen ntcil :mp- nde- el- wteN he» l i» velse nnek Die Maiblumen blühen! Zur Zeit des Maidlumenflores ist Warnung zu vorsichtigem Umgang mit Kiefer heimischen Früh- liNZödiUNr^ recht am Platze. Besonders vor dem ost bei Kindern m beobachtenden Kauen der Blütenstengel sei dringend gewarnt. Die Maiblume enthält einen der Blausäure verwandten Gift stoff das Glykosid, das auch durch Wunden in den Blutkreislauf Tracht schädlich ist, unter Umständen sogar tödlich wirken kann. Allo Vorsicht mit der holden Maiblume! Der Fechtverein hielt gestern abend im oberen Gesellschafts- tzale der „Stadt Dresden" eine Sitzung ab. H^rr Stadtinspektor Ah mann eröffnete sie mit dem Wunsche, daß der Verein auch unter seiner Leitung kräftig weiter wachsen und Erfolge erzielen mochte. Der Verein war um Durchführung des für 8. und 9. Mai m den Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen geplanten Blumentagxg für die Krüppelhilfe in hiesiger Stadt gebeten wor- oen. Man bedauerte, den Antrag wegen der Kürze der Zeit ab- 'Mn zu müssen, zumal die statutarischen Bestimmungen lediglich örtliche Wohlfahrtspflege zulassen. Die Schulmilchpflege hat zu nächst auf drei Wochen die Stadt finanziert. Der Selbstzahler nnnmt sich her Fechtverein wieder an. Aeber spätere zuschießende ^eNersührung wird zu gegebener Zeit Beschluß gefaßt. Die Frage Arienkolonie wurde einer weiteren Erörterung unterzogen, im Anblick auf bevorstehende Aufgaben der Notlinderung in Einzel- Mllen aber zunächst vertagt. Zum Ausdruck wird weiter gebracht, daß zur Durchführung planmäßigen Wohlfahrtsdienstes das Zu- lammenarbesten aller dafür in Betracht kommenden Vereine und Dienststellen unerläßlich ist. Der Fechtverein nimmt nun auch leine in früheren Jahren sehr erfolgreiche Sammlung von Staniol, Zigarrenspitzen usw. wieder auf und bittet alle Freunde und Gön- ner, Ihn auch in dieser Sache wieder tatkräftig zu unterstützen. Die Sammelstelle hat in liebenswürdiger Weise wieder Herr Fri seur Magnus Weise übernommen. Steuerzahlung für Einkünfte aus landwirtschaftlichen Steuerpflichtige, die hauptsächlich Einkünfte ^"ölw vo»'"'Haft beziehen, haben die Vorauszahlung in stcuerschuld Viertel der festgestellten Einkommen- Die Schonzett betro^'a'^ M. zu zahlen. ^ie gelben or sieben Tage. Wie die Reichsbahn^^"*^ für Jugendpflegevereine. Ar 1925 ausgestellt^ Berlin mitteilt, bleiben die aelbcn Ausweislarten 30- April 1926 gültigen Preisermäßigung für Äug n^^ der Fayr- st-,' diesen Zeitpunkt binv.i- ^'bererne nunmehr weiter G un^ Kalenderjahr 1926 in Geltung. ,,euen voranLf^-^ die gelben Ausweis- bttanntgegeben. ^"den, wird noch täte ^achbemckiM eröffnet wurde. Zunächst kam ein Schrecken der Kircheninspektwn Dresden 2 zur Verlesung betreffs Herbeiführung der Kirchenvor standswahl. Hierauf wurde den Anwesenden ein Blick gewährt in den Jahresbericht. Nach diesem gab es: 29 Geburten, 25 aus ev - luth. Ehe, 3 unehelich, 1 aus gemischter Ehe, 31 Taufen, 6 aus dem Vorjahre, 9 Eheschließungen, 8 Trauungen, 11 Sterbefälle, 15 Bestattungen, 31 Konfirmationen, 134 Kommunikanten, 182 snännliche und 252 weibliche, dazu 12 Privatkommumonen, d. s. Prozent. Im verflossenen Jahre -versuchten Adventisten Ein ung in der Gemeinde zu finden, auch arbeiteten hierselbst die ern bas Sächsische Krüppelheim in Trachenberge mit »Az ' bas für heimbedürftige Krüppel Schulung undBerufs- Wdung bietet. Außerdem find 11 Krüppelberatungsstellen in MMn eingerichtet worden, die regelmäßig von den Fach- M des Vereins Krüppelhilfe ausgesucht und unter reger Be- 5-Vng aller dafür in Betracht kommenden Kreise (Aerzte, Für- Wellen, Bezirkspflegerinnen, Hebammen, Lehrer usw.) sehr M in Anspruch genommen werden. Nach dem jetzigen SLanoe ^Orthopädie und auf Grund der gesammelten Erfahrungen bei Schulung und Berufsausbildung von Krüppeln kann heutzu- M fast jedes geistig gesunde Kind, das verkrüppelt ist, zu einer reichenden Erwerbsfähigkeit gebracht werden, wenn es früh- rg genug in fachmännische Behandlung kommt. I Es liegt im Wesen der Krüppelbehandlung, daß ein Teil M Krüppel wenigstens eine Zeitlang, sei es zur Heilung von Wnkheiten, für die ganz besondere Einrichtungen notwendig sind, es zur Schulung und Berufsausbildung, unbedingt in eine lmsür eingerichtete Anstalt gebracht werden muß. Die Er-kennt- 4^ hiervon vermehrt den Andrang von Krüppeln in den An- Mm des e. V. Krüppelhilfe von Tag zu Tag. Eine Verbesse- Mg dieser Anstalten und ein allmählicher Ausbau muß daher bedingt angestrebt weiden, wenn die erfolgversprechendste Zeit P sehr viele Krüppelkinder nicht unbenutzt vorbeigehen soll. Des soziale Endziel der Krüppelfürsorge ist, die Erwerbsbefähi- Äng der Krüppel herbeizusühren. Das wirksamste Mittel hier- id ist die Vorbeugung, zumal hierdurch auch die Verkümmerung lött Seele und die Verbildung des Charakters verhütet werden Die Erhaltung und Fortführung der jetzigen Anstalten und Einrichtungen des e. V. Krüppelhilfe erfordern bereits so große Nittel, daß eine Verbesserung derselben feit einer Reihe von schien unmöglich war. Bereits bei der Zählung im Jahre 1906 iatte Sachsen den größten Prozentsatz von Krüppeln aller deut- Hen Bundesstaaten. -Unsere Einrichtungen find aber sogar im vergleich zu manchen anderen Ländern in Deutschland zurück. Dieser Zustand darf aber nicht ein dauernder werden, das wäre ! unserer intelligenten Bevölkerung nicht würdig. Die Blumentage zum Besten der Krüppelhilfe in der Zeit ' »vin 8. und 9. Mai sollen auch in Wilsdruff in Form einer Haus- , 'animlung (Blumen- und Postkartenverkauf) abgehalten werden I Md müßen daher von allen Schichten der Bevölkerung mit be- I ionderer Anteilnahme unterstützt werden. Jeder, der gesunde Mieder hat, der sich gesunder Kinder erfreuen kann, gibt hierfür i sicher gern ein kleines Dankesopfer. Aber auch Mitarbeit bei den Sammlungen, Helfer und Helferinnen, werden dringend gebraucht. Anmeldungen hierzu -sind an das Wohlfahrtsamt — Zimmer Ar. ig — des Verwaltungsgebäudes bis Freitag abend zu ' achten Dort werden auch Spenden jederzeit gern entgegenge- »ommen. hat 4 zum Teil großen Schaden an. Die besonders prachtvolle ' Apfelblüte sieht stellenweise ganz gelb aus, ein Zeichen, daß sie Mter der Kälte schwer gelitten hat. Das Wetter nach dem hundertjährigen Kalender im Mai. Anfangs kalt und windig, -vom 4. -bis 15 -schön, am 24. früh Ers am 27 schön am 28. und 29. kalt und regnerisch, am 30. früh Frost, dann Regen und Schnee den ganzen Tag (— das nennt sich Honne monat). Nachtfröste kündigte der Wetterbericht am Montag bereits z ind hat recht bebakten. In den letzten beiden Nächten sRnk tng. Thermometer unter den Gefrierpunkt und die Kälte ließ uer-^MAz Wasser zu Eis werden. Sie richtete aber auch in den sten Bibelforscher, um ihre Schriften in der Gemeinde zu ver breiten. — Reparaturen konnten infolge mangelnden Geldes n cht vorgenvmmen werden, nur die Orgel wurde durch die Firma Iehmlich einer Stimmung unterzogen. Wie aus dem Schreiben der Kircheninspektion ersichtlich war, muß mit der Kirchenvor standswahl so lange gewartet werden, bis die nötigen Weisungen von der Behörde erfolgt sind. Im Winterhalbjahr hielt Pf. Grumbt jeden Mittwochabend Bibelstunde ab, in welcher das ge samte Markus-Evangelium durchgesprochen wurde; auch die Kin dergottesdienste hatten einen guten Fortgang zu verzeichnen. Der Konfirmandenunterricht, der durch Verordnung eine straffere Form angenommen hat, fordert gesetzlich Einprägungen; zu klagen ist über den geringen Besuch der kirchlichen Unterredungen in der Gemeinde, sowie über das Fehlen einer lebend-tätigen kirchliaM Mitarbeit wie über die Entheiligung des Sonntags und das Ab nehmen der kirchlichen Lektüre. Eine wesentliche Besserung erfuhr die kirchliche Musik durch Einführung eines ständigen Kirchen chores. Danach gab Pf. Grumbt einen Bericht über Kollekten wie die Arbeit des Kirchenvorstandes, der in vielen Sitzungen für das innere und äußere Wohlergehen der Kirche beratend zusammen- trat, beschäftig sich mit Pfarrlandtausch an die Reichseisenbahn, mit Hypothekenaufwertungen, mit der Ausstellung von Haushalt plänen, der Kirchenrechnung, die um so schwieriger sich gestaltete, da vom Vorjahre 1924 die nötigen Unterlagen fohlten, mit der Instandhaltung des Pfarrwaldes unter der Oberaufficht Revier- försier Wegbrods, mit Gebührenordnung für Denkmalspflege (5—10 Prozent für Aufstellung eines Grabmales) und dergleichen mehr. Im verflossenen Jahre traten drei Einwohner aus unserer Kirchgemeinde aus. In der darauffolgenden Aussprache wurde der Wunsch geltend, für ausreichendes Friedhofswasser zu sorgen, für den Eintritt von Knaben als Chorknaben zu wirken, für eine baldige Wahl zum Kirchenvorstand einzutreten; weiter hin bat Bürgermeister Wüstner, Kirchensteuern abzuführen und mit dem Wunsche, eine friedliche Zusammenarbeit anzubahnen, endete nach 214 Stunden die Sitzung mit Gebet, wie sie begonnen. Mohorn. (Feuer.) Kurz vor W12 am Freitag mittag brannte die Scheune des Gutsbesitzers Max Hartmann nieder. Kinder sollen durch Fahrlässigkeit mit Streichhölzern beim Nester- absuchen den Brand verursacht haben. Nach Eingreifen der Orts wehr erschien Herzogswalde (Prämie), sowie die Wehren von Steinbach, Helbigsdorf und Dittmannsdor. — (W e i d e a u f - trie b.) Am Montag fand der Auftrieb der Jungtiere auf hie siger Weide statt. — (Silberhochzeit.) Das Fest der sil bernen Hochzeit feierte dieser Tage das Ehepaar Hermann Meh nert in Haida sowie Bäckermeister Bruno Richter mit Gattin in Mohorn. Herrndorf. (Konzer t.) Ein genußreicher Abend war der 1. Mai im Hegeschen Gasthofe. Das Leipziger „Rheingold"- Doppelguartett bot solch abwechslungsreiche Stunden, wie selten es sich die Leute hätten träumen lassen. Der Chor war gut ge schult und verfügt über talentierte Stimmen. Die Leipziger ,,Nheingold"-Sänger haben mit ihrem erstmaligen Auftreten ihr gutes Können verraten und mögen hiermit weit über den Gauen des Tharandter Waldes empfohlen sein. Ihr Gesang ist gut, ihr Liederschatz ausreichend, ihr Humor ausgezeichnet. Dieses Doppelquartett nimmt unter den vielen herumreisenden Chören in Wirklichkeit eine bevorzugte Stellung ein. Hoffentlich bietet sich uns das Vergnügen in Balde wieder. Wetterbericht Wechselnd bewölkt, vorübergehend örtliche unbedeutende Regenschauer nicht ausgeschlossen. Temperaturen wenig unver ändert. Gefahr leichter Bodenfröste besteht für die nächste Zeit* weiter fort. AlIge IN einer W i t t e r u n g s ch a rakt e r für v l e nächsten Tage: Noch keine Anzeichen für eine allgemeine Wiedererwärmung vorhanden. Vereinskalender. Klein-Nentner. 6. Mai nachmittags 2 Uhr Versammlung. Verein für Natur- und Heimatkunde. Sonntag den 9. Mai geologische Wanderung Wilsdruff—Kleinopih. — Sonntag den 16. Mai botanische Wanderung durchs Ketzerbachtal. Priv. Schützengesellschaft Wilsdruff. Sonntag den 9. Mai Auszug zum Anschießen. 2,30 Uhr nachmittags Abmarsch vom „Adler", 3 Uhr nachmittags Beginn des Schießens. Meißner Kirchen- und Pastoralkonferenz Alljährlich tagt in der Kantatewoche im romantischen Städt chen Meißen die Kirchen- und Pastoralkonferenz. Auch zu der diesjährigen Veranstaltung, die -am 3. und 4. Mai unter dem Vorsitz des Universitätsprofessors Geheimrat D. Rendtorsf abge halten wurde, waren eine große Anzahl wissenschaftliche und in der Praxis stehende Theologen erschienen. Die Hauptversamm lung des Sächsischen Jerusalem-Vereins und eine parallele Vor standssitzung leiteten die Tagung ein. Im Mittelpunkte des ersten Tages stand das Referat von Superintendent D. Neuberg über: Die biologische Entwicklungslehre nach ihrem heutigen Stande und in ihrer Bedeutung für uns. Der Vortragende er örterte in umfassender Weife die Theorien des Lamarckismus und Darwinismus, die Mendelschen Gesetze, die Mutationstheorie und jene Johannsens, und faßte zum Schluffe die Bedeutung all dieser Anschauungen für den religiös interessierten Menschen in den prä zisen Worten zusammen, daß diesen nur das Das und nicht das i Wie der Schöpfung interessiere. Am Dienstag morgen ertönte vom hohen Dome her in den i sonnigen Lenz hinein Festlagsgeläut, das die Teilnehmer zu dem Gottesdienste rief, in dem Sup. Ficker (Oelsnitz) das berufliche Leben des Seelsorgers als ein Opferleben im Dienste des gött lichen Meisters darstellte. Gegen 1411 Ohr begannen die Haupt verhandlungen. Als erster referierte Prof. D. Stephan über das Thema: Die religiöse Frage die Schicksalsfrage des deutschen Idealismus. Es waren Gedanken großer Geister des Früh-, Hoch- und Spätidealismus, die der Vortragende in klarer Form behandelte. Besonders aber habe das Verhältnis der beioen Begriffe Unendlichkeit und Unbedingtheit zueinander, die ja be sonders im Idealismus eine große Rolle spielten, das Schicksal desselben bedingt und die schwierigen Probleme des deutschen Idealismus wären daher nur im engen Anschluß an das re formatorische Evangelium zu lösen. Der nächste Vortrag von Prof. D. Dr. Schultze behandelte das bayrische Konkordat und s dessen spezielle Wirkungen auf dem Gebiete der Realdotationen und des gesamten Schul- und Kirchenwesens. In der Gesamtbeur teilung des Konkordates betonte der Referent, daß es ein Höchst maß von Zugeständnissen seitens des Staates und ein Mindest maß von Zugeständnissen seitens der Kurie sei und die kirchenpoli tische Situation im Reiche keineswegs vereinfacht habe. Nach einer eingehenden Diskussion schloß der Vorsitzende die Tagung mit dem Wunsche, daß die zahlreichen Anregungen der Be sprechungen für die seelsorgliche Praxis zum Nutzen gereichen mögen. - Sschfen unü IkxddsrfG-N - Kötzschenbroda. (V e r k e h r s u nf a l l.) Ein schweres Mo torradunglück ereignete sich am Montag abend kurz vor der Halte stelle Weißes Roß auf Radebeuler Flur. Ein von Dresden kom mender Motorradfahrer, der einen Beisitzer mit sich führte, fuhr mit großer Geschwindigkeit gegen einen ihm entgegenfahrenden Straßenbahnzug der Lößnitzbahn. Der Zusammenstoß war so schwer, daß beide Motorradfahrer von ihrer Maschine geschleudert wurden und schwer verletzt liegen blieben. Das Motorrad wurde zertrümmert. Die Schuld an dem Zusammenstoß soll den Motor radfahrer treffen. Der Mitfahrer ist in der vergangenen Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen. Dresden. (T o d. e sfall.) Am Sonntag starb in Meran im 82. Lebensjahre der Generalleutnant a. D. Paul Zerener, der ehemalige Direktor der Dresdner Artilleriewerkstätten. Der Verstorbene galt als eine artilleristische Autorität. Dresden. (Errichtung einer F r a u e n p o liz e i.) Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt mit, daß das Mini sterium des Innern, entsprechend einem Landtagsbeschluffe, nun mehr die zunächst versuchsweise Errichtung einer Frauenpolizei und zwar beim Polizeipräsidium Dresden angeordnet hat. Dresden. Ein unglaublicher Vorgang wird aus Bannewitz berichtet. Am Dienstag passierte nachmittags von Dresden kommend, in Richtung Dippoldiswalde ein mit vier Per sonen besetzter Kraftwagen den Ort. Einer der Insassen — der offenbar angetrunken war, verrichtete vom Auto aus seine Not durft und fiel dabei heraus. Dieser blieb anscheinend besinnungs los liegen, wurde aber dann von dem inzwischen zum Halten gebrachten Kraftwagen wieder ausgenommen, worauf die Fahrt in rasender Eile weiterging. Der empörende Vorfall gelangte zur Anzeige. Hoffentlich können die Personalien noch ermittelt wer den, damit diese Schweinigelei, die sicherlich jeder anständige Automobilist verabscheut, geahndet wird. Bannewitz. Ein schwerer Anfall trug sich am 1. Mai in Flur Bannewitz zu. Ein Motorfahrer aus Kleinnaundorf fuhr einen in den fünfziger Jahren stehenden Arbeiter an. Letzterer und der Mvtorsahrer wurden beide schwer verletzt; sie find noch nicht vernehmungsfähig. Der verunglückte Arbeiter befand sich bisher in seiner Wohnung, er mußte am Dienstag abend nach dem Krankenhaus überführt werden. Der ebenfalls noch bewußt lose Motorfahrer wurde nach seiner Wohnung in Kleinnaundorf gebracht; sein Zustand ist noch bedenklich. Königswartha. (D u r ch E l e k t r i z i t ä t g e t ö t et.) Der in Werminchosf beschäftigte Arbeiter Pfütze aus Buchwalde kam bei der Arbeit der elektrischen Stromleitung zu nahe und wurde sofort getötet. Bautzen. (Feimenbrand.) Am Vorabend zu Wal purgis brannte die 1400 Zentner fassende Strohfeime des Guts besitzers Zimmermann in Crostwitz nieder. Es wird Brandstiftung vermutet. Neugersdorf i. Sa. (Die gefährliche Riesen schlang e.) In einem Zirkus, der in der Grenzstadt Georgs walde eben sein Gastspiel beendet hat, wurde auch eine 60 Kilo gramm schwere Riesenschlange von 514 Meter Länge gezeigt. Ein Artist führte das Tier wie immer vor und schlang es um feinen Leib. Da begann plötzlich die Schlange den Leib des Bändigers zusammenzuschnüren. Durch einen starken Druck gegen den Kopf konnte der Artist zwar das Tier abwehren, doch erlitt er einen Ohnmachtsanfall und starke Verletzungen am Brustkörbe. Chemnitz. (F ab r ikb ra nd.) In den frühen Morgen stunden des Dienstag brannte die schlesische Schulen- und Holz warenfabrik von Arthur Gläsner in Donnerau mit umfangreichen Lagervorräten vollständig nieder. Der Schaden beziffert sich ans Millionen Mark. Etwa 250 Arbeiter sind brotlos geworden. Oelsnitz i. E. (B e r g m a n n s t od.) Auf dem Deuffch- landfch«cht wurde der Berghäuer Mittenzwei aus Nödlitz durch einen abgehenden Hunt an die Wand gequetscht und sofort getötet. Aue. (Von L öw e n a n g e f a l l e n.) Gestern nachmittag gegen 5 Ahr wurde Kapitän Schneider, der mit einer Anzahl Löwen im Zirkus Barum auftrit, von der Löwin Europa, -die bei der Aufnahme der Quo-Vadis-Films einen Statisten zer rissen hatte, angefallen. Der Dompteur wurde gegen die Eisen stäbe des Zwingers geworfen und von den Tatzen des Tieres an der Schulter verletzt. Im letzten Moment gelang es, das Tier abzulcnken und den dem sicheren Tode Geweihten zu retten. Leipzig. (B l u t i g e r A u s g a n g e i n e r Wohnungs räumung.) Der Kaufmann Zils sollte am Dienstag seine Wohnung in Knautkleeberg gerichtlich räumen. Das Amtsgericht hatte zur Unterstützung drei Gendarmeriebeamte herangezogen. Hierbei hatte Z. mit der Schußwaffe gedroht. Nachdem er der mehrmaligen vergeblichen Aufforderung der Beamten, seine Schußwaffe wegzulegen, nicht nachgekommen ist, ist es zu gegen seitigem Kugelwechsel gekommen. Hierbei hat der Gendarmerie kommissar Thomas einen Schuß durch den -linken Oberarm und Gendarmeriehauptwachtmeister Thiele einen Bauchschuß erhalten. Zils selbst ist durch einen Brustschutz schwer verletzt nach dem Krankenhaus St. Iakob gebracht worden. Aus dem Gerichtssaal. Das Eisenbahnunglück in Wülknitz. Am Dienstag verhau delte das Gemeinsame Schöffengericht Dresden unter Vorsitz des Amtsgerichtsdirektvrs Dr. Ackermann gegen den 43 Jahre alten Weichenwärter Moritz Alwin Braune wegen des Wülknitzer Eisenbahnunglückes. In dieser Strafsache wird dem Angeklagten Gefährdung eines Eisenbahntransportes, fahrlässige Tötung und Körperverletzung zur Last gelegt. Das Gericht veruneüte oen Angeklagten im Sinne des Antrages des Staatsanwaltes wegen der Gefährdung eines Eisenbahntransportes, fahrlässiger Tötung und Körperverletzung zu 6 Monaten Gefängnis. Ein Monat gilt durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt; die Zubilligung einer Bewährungsfrist hielt das Gericht noch nicht für ge geben. In der Begründung betonte der Vorsitzende, ein Ver schulden liege vor; mildernd kamen die Aeberlastung und der sonstige gute Leumund in Betracht. Ein krankhafter Nervenzu sammenbruch lag nicht vor. Berliner PrsdnktendSrle non hente, dem 5 Mai 1928 Weizen 29,20—29,50; Roggen 17,20—17,80; Sommer gerste 19,30—20,80; Wintergerste 17,20—18,80: Hafer 19,10 bis 20,10; Weizenmehl 36,75—39,50; Rvggenmehl 25,00—26,50: Weizenkleie 11.00-11,20; Roggenkleie 11,75—12,00. Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff.
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