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preußischen Negierung vom Zaun gebrochen ist, ist tatsächlich der Kampf gegen die Reichswehr. Es handelt sich nicht um einen Putsch der Vaterländischen Verbände, sondern um einen Putsch der preußischen Regierung. Wir werden nicht Nachlassen, das System Braun—Severing zu bekämpfen und halten an unserem Mißtrauen fest. Abg. -Heilmann (Soz.): Es ist eine Grundregel der Politik, den politischen Gegner, der sich blamieren will, nicht daran zu verhindern. Aber über Kleinigkeiten soll hier nicht gesprochen werden. Es handelt sich vielmehr um die Frage, ob der Preußische Staat durch monarchistische Umtriebe bedroht ist oder nicht. Das Vorgehen der Polizei hat sich als begründet erwiesen. Man kann beweisen, daß in den Verbänden, gegen die die Polizei vorging und von den Personen, gegen die sich die polizeilichen Beitreibungen richteten, planmäßig der Hochverrat an der Republik vorbereitet wird. Die Briese, die der Ministerpräsident verlas, waren selbstverständlich von Justizrat CI aß, der der geistige Führer der Deutsch nationalen und der Völkischen ist. Diese Briefe sind ganz eindeutig. Der Redner geht weiter aus die aufgefundcnen Waffendepots, auf die Tätigkeit des Justizrats Claß und anderer Personen ein und sagt zu den lautgewordenen Ver langen nach den Ausnahmezustand: „Den Ausnahme zustand zu verhängen, um unter seinem Schutze die Verfas sung zu beseitigen, das wäre bereits Hochverrat. Sollte sich ein Reichspräsident finden, der aus diesem Grunde den Aus nahmezustand verhängt, dann sei schon heute erklärt, daß jede verfassungstreue Regierung die Pflicht hat, sich diesem Aus nahmezustand nicht zu fügen, sondern sich zu widersetzen und jeder Republikaner hätte die gleiche Pflicht. Abg. Heilmann (Soz.) führt noch zahlreiche Einzelheiten an, wobei öfters lebhafte Unruhe im Hause entsteht. Redner und Zwischenrufcr von rechts werden zur Ordnung gerufen. Nachdem Abg. Riedel (Dem.) die rechtzeitige Fertigstellung des Etats gefordert und Abg. Schwenk (Wirtsch. Vgg.) die Forderung nach Beseitigung aller Störungen des Wirtschafts lebens gestellt hatten, betonte Abg. Wulle (Völk.), daß die Ausführungen des Ministerpräsidenten auf demselben Niveau ständen wie die Behauptungen, daß Ludendorff im Hitler- Putsch auf dem Bauche gelegen habe, die als Lügen sestgc- ftellt wurden. Der Landtag vertagte sich darauf auf Dienstag. - Neues aus aller Weil Kommunalkonflikt in Zwickau. In Zwickau in Sachsen ist ein Kommunalkonflikt ausgebrochen. Infolge der Obstruktion der Linken ist der ganze Haushaltsplan abge lehnt worden. Der Oberbürgermeister hat daraufhin die höheren Instanzen angerufen; man rechnet mit der Ein-' fetzung eines Staatskommissars, bis der Konflikt bcige lest ist. Beim Angeln ertrunken. In Ratzebur bei Neustcttin ertranken die Brüder Wilhelm und Erich Schulz beim Angeln. Sie hatten sich auf einen Kahn gestellt, der in-, folge unvorsichtiger Bewegungen umschlug. Vor einiger' Zeit ist ein dritter Bruder auf ähnliche Art ums Leben; gekommen. Auf der Landstraße erschlagen. In der Nähe von Ahrensburg bei Altona wurde ein Fuhrmann tot auf der Landstraße aufgefunden. Die Untersuchung ergab, daß er. mit einem Knüppel erschlagen worden ist. Ein Schlächter aus Ahrensburg wurde als der Tat verdächtig festge- uommen. Einweihung des Schloßmuseums in Mannheim. In Mannheim fand in Anwesenheit des badischen Staats präsidenten, Trunk, der Regierung und des Badischen Landtages die feierliche Eröffnung des Schloßmuseums statt. Daran schloß sich in Rittersaal des Schlosses ein Empfang geladener Gäste durch den Staatspräsidenten. Schweres Automobilunglück. Auf der Straße zwischen' Heitersheim und Griesheim ist der Kraftwagen des fran zösischen Vizckonsuls in Stuttgart, Jacquemin, verun glückt. Jacquemin fuhr mit voller Geschwindigkeit beim' Nehmen einer Kurve über eine kleine Brücke in den Sulz bach, wobei sich der Wagen überschlug und die Insassen, unter sich begrub. Jacquemin ertrank. Seine Frau erlitt! schwere, seine Tochter leichtere Verletzungen. Die beiden Verletzten fanden im Krankenhaus in Heitersheim Auf nahme. Stärkerer Besuch der deutschen Schulen in Nord schleswig. Wie aus offiziellen Berichten über das Schul wesen in Nordschleswig hervorgeht, ist die Zahl der schul pflichtigen Kinder in den dänischen Schulen von 5384 im Jahre 1921 auf 4026 im Jahre 1926, in den deutschen Schulen von 1167 auf 1039 zurückgegangen. Von schul pflichtigen Kindern besuchten 1921 17,81 1925 20,51 de,«ticke Sckulen. Zngevolg. S3 Roman von Fr. Leb ne. Urheberschuy durch Stuttgarter Romanzentrale E. Ackermann, Stuttgart. „Längst wäre ich schon hier; ich habe mich aber etwas länger, als beabsichtigt, bei einer erkrankten Kollegin auf gehalten." Dann brachte sie nochmals ihre Glückwünsche dar und den Dank für die Einladung zur Silvesterfeier. „Sie waren so ernst und gegen Ihre Gewohnheit still, und als Sie sich verabschiedeten, lag etwas Verklärtes über Ihnen?" Tief errötend senkte sie den Kopf. „Ach, Frau Baro nin", sagte sie leise, „ ich weiß nicht, wie und ob ich es Ihnen sagen kann, ob nicht alles ein Traum war, was ich erlebte" „Sprechen Sie ruhig, mir dürfen Sie sich schon ruhig invertrauen." „Ja, ich mochte Sie auch um Rat fragen"; sie zog den Handschuh von der linken Hand. „Gestern abend war — ich hatte sehen Sie, Frau Baronin — durch diesen Ring bin ich Herrn von Steineck anverlobt." Die Baronin heuchelte lleberraschung. „Meinen Glück wunsch, liebste Inge! Eine bessere Wahl konnten Sie gar nicht treffen." „Ach, Frau Baronin, mir ist so viel durch den Sinn gegangen, ich kann seine Frau doch nicht werden", sagte sie traurig. „Aber warum nicht?" — Hatten Sie sich etwa über Ihr Gefühl für ihn getäuscht, daß es nur die verlockende Aussicht war, einen glänzenden Namen zu tragen — ober —" „Gerade daS ist's ja, was mich zurückhält, denn mein Gefühl für ihn, Frau Baronin, ich kann es nicht in Worte Eine Luftschiffhallc vom Sturm zerstört. Ein heftiges Sturmwetter, das zeitweise einen orkanartigen- Charakter anuahm, ist über den größten Teil von Südfrankreich niedergegangen. In zahlreichen Departements des Südens wurde großer Materialschaden an den Weinbergen und an den Obstgärten eingerichtet. In der Nähe von Paris wurde eine der großen Luftschiffhallen der Kriegsschule von St. Cyr, die Halle der Zodiac-Gesellschaft, vom Sturm emporgehoben, mehrere hundert Meter weit fortgetragen und vollständig zertrümmert. Erdspaltung in Belgien. In der Nähe von Tongern in Belgien spaltete sich plötzlich infolge eines lokalen Erd bebens die Erde in der Nähe einer Sandsteingrube. Glück licherweise hatte sich die Mehrzahl der Arbeiter noch nicht in die Grube begeben. Etwa 20 Mann, die sich anschickten, in die Grube zu steigen, fielen in den entstandenen Spalt. Ein Arbeiter wurde getötet, zwölf andere mit schweren Verletzungen konnten gerettet werden. Bunte Tageschronit. Schwerin. Hier hielt das Landwehrrcgiment 76 seinen diesjährigeir Regimentstag ab. Aus allen Teilen Nord deutschlands hatten sich die ehemaligen Kameraden wieder zusammengcfunden. Mit der Feier war die Fahnenweihe für die Ortsgruppe Schwerin der Kameradenvereiniguug der 76er verbunden. Schleswig. Am Sonnabend und Sonntag fand die Ans- gar-1100Jahr-Feier statt. Das preußische Innenmi nisterium war durch Staatssekretär Dr. Meister und Mi nisterialdirektor Trendelenburg vertreten. Auch die Hanse städte Hamburg und Lübeck hatten Vertreter entsandt. Regensburg. Durch die Explosion eines Ölbehälters ge riet ein in voller Fahrt befindliches Karussell plötzlich in Brand. Unter den Besuchern entstand eine Panik, die bei und in dem Karussell befindlichen Frauen und Kinder wur den in dem Gedränge teilweise zu Boden geworfen. Das Feuer wurde jedoch durch Überwerfen von Decken sehr schnell erstickt. Koblenz. Der Frost hat stellenweise den Weinbergen sehr geschadet. Die Seitentäler der Mosel sind unten und oben meist stark mitgenommen. Im Ruwertale rechnet mau mehr wie die Hälfte als erfroren, an der Saar ein Viertel bis die Hälfte, je nach Lagen. Gpriiweberprozeß. Die Brandstiftungsanklage — Angriffe gegen die Monopolverwaltung. § Berlin, 17. Mat. Die Beweisaufnahme im Spritweberprozeß wandte sich der Anklage gegen Hermann Weber wegen Brandstiftung, Ver sicherungsbetruges und schwerer Urkundenfälschung zu. Her mann Weber hatte im Herbst 1923 die unbenutzte Straßenbahn halle in Stahnsdorf zu Lagerzwecken für die Süddeutsche Wciu- und Spirituosenvertriebsgcscllschaft gemietet. Das Lager wurde bei englischen Versicherungsgesellschaften versichert. Am Morgen des 7. Juni 1924, dem Psingstfonnabend,, zwischen neun und zehn Uhr, brach eilt Brand aus und in kurzer Zeit waren die Wagenhallen bis aus die Umfassungsmauern mit fast sämtlichen Vorräten niedergebrannt. Es wird angenom men, daß Weber die Brandstiftung seit langem sorgfältig vor bereitet hat. Bevor in die Verhandlung dieses Änklageteils eingetreten wurde, stellten die Verteidiger umfangreiche auf sehenerregende Beweisanträge, die sich gegen die Monopol- Verwaltung richteten und die den Nachweis bezwecken, daß das Strasvcrsahrcn geacn Weber und Peters von der Monopolvcr- Wallung nicht die dlusdeckung einer Korruption, sondern die Verdeckung bezweckte. Zur Beruhigung der öffentlichen Mei nung, die sich mit den Beziehungen einzelner Spritinteressenten, insbesondere des Apothekers Ruben, zu Persönlichkeiten der Monopolverwaltung zu beschäftigen begann, habe man Her mann Weber und Peters als Blitzableiter benutzt. Arbeiter und Angestellte. London. (Beendigung des Londoner Dockar- bciterstrciks.) Der Streik der Dockarbciter ist beigelcgt worden. Für die allmähliche Wiederaufnahme der Arbeit sind vorläufige Abmachungen getroffen worden. Die Bedingungen für die Einigung richten sich genau nach denjenigen des Ab kommens mit den Eisenbahnern. Die Verhandlungen zwischen den Londoner Zeitungsvcrlegern und den Gewerkschaften der Drucker haben noch zu keiner Einigung geführt. Aus dem Gerichtssaal. Ausdehnung der Voruntersuchung gegen Jürgens. Die Voruntersuchung im Falle Jürgens, die bereits unmittelbar vor ihrem Abschluß stand, ist jetzt von neuem ausgedehnt wor den, und zwar hinsichtlich des Landgerichtsdirektors selbst, dessen Verhalten nach Ansicht der Staatsanwaltschaft den Ver backt der aewobnbeitsmäkiaen Leblerei aufkommen läßt. Die . Untersuchungsbchörden nehmen an, daß Jürgens gewußt mW geduldet habe, daß seine Frau sich Sachen, Bcklcidungsgc^" stände und dcrgl. durch strafbare Handlungen, nämlich betrug, verschafft habe. Die Beendigung der Voruntersuchung wird durch die Ermittlungen in dieser Richtung wiederum um etwa ein bis zwei Wochen verzögert. Vom Kindcsmord srcigcsprochen. Ein gewesener Offizier in Villiers-sur-Marne hatte sich vor dem Schwurgericht des Departements Seine-et-Oise wegen Kindesmordes zu ver antworten. Er hatte seinen neunjährigen Sohn, der sehr schlechte Eigenschaften besaß, mit einem Stock derart ge züchtigt, daß das Kind bald darauf starb. Die unmittelbare Ursache der Züchtigung war die Tatsache gewesen, daß der Knabe die Schule „geschwänzt" hatte. Die Geschworene» sprachen den Angeklagten nach einer Beratung, die bloß einige Minuten währte, frei. (Spiel und Sport. Aberglaube der Automobilisten. Der Rennausschuß oes Automobilklubs von Frankreich hat die Nummern mr die Teilnahme am Großen Automobilpreis von Frankreich ausgelost. Es wurde beschlossen, alle unge raden Ziffern zu unterdrücken, da gerade die Wagen mit sen Nummern 13 und 17 bei verschiedenen Rennen ver unglückten. Zuletzt war es Graf Masettis Unglücks vagen, der in der Targa Florio die ominöse 13 trug. Englischer Fußballsieg in Basel Der Fußball- nerster Huddersfield Town schlug in Basel die dortigen Dld Boys 11 :1 (6 :1). Gegen eine Berner Städtemann- nannschast siegten die Engländer dagegen nur 4:2 (3:0). t Ro Ae Wertklassen 85 186 260 26 1508 490 3694 44-48 36-39 56 - öS 47—50 38-41 28-34 68-61 62—54 49—51 Auf- trieb (108) 1104) (10!)) (90) (80) 59—61 52—56 47-49 40—45 allen scher ande ja ii fahr« tverd bemr »rUs, ««ch Arb, die i Ma, rech, loser keits Geschäftsgang: Rinder, Kälber gut, Schafe langsam, Schweine mittel. — Ueberständer: 200 Schafe, 39 Schweine. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels, Markt- uwd Ver kaufskosten, Umsatzsteuer sowie den Natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich also wesentlich über die Stallpreise. (W3) (S8) <92) (92) (Wiederholt, da nur in einem Teile der gestrigen Auflage ent- halien.) Dresdner Schlachtviehmarkt vom 17 Mai. Preise f. 1 Zu in Goldmark fürLebendgcw . T in ein Kur an d stützur laufer steuer 35 M lioner Das i bewil wisse, ' 9 Trwe Kacht näLH lvorb 'M U setzes grün, Einh» erhöh 21-Z< lrb Gew» Berci Lohn Einhl beits! 40 N Farn hchti iußei ven, gesar frühe Arbe 26 L Verse ihn i (105> <90) (SS) (88) H. Ochsen, s) Vollfleisch. auSgemästete höchsten Schlachtwertes 1. junge - 2. ältere b) stmsti^e vollfleischigc 1. junge c) fleischige ä) gering genährte 3. Bullen, g) jüngere vollfleischige ausgc- mästetc höchsten Schlachtwertes . . . . d) sonstige vollfleischige oder ausgemästete . . c) fleischige ä) Gering genährte L- Kühe, g) jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwertes d) sonstige vollfleischige oder ausgemästete . . c) fleischige ä) gering genährte v. Färsen (Kalbinnen). 3) vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwcrtes . . b) sonstige fleischige tt. Fresser. Mäßig genährtes Jungvieh . - ll. Kälber. 3) Doppellender b. Mast . . d) beste Mast- und Saugkälber .... e) mittlere Mast- und Saugkälber .... ä) geringe Kälber . . e) geringste, Kälber lll. Schafe, g) Beste Mastlämmcr und jüngere Masthammel 1. Weidenmast 2. Stallmast b) mittl. Mastlämmer, ältere Masthammel und gutgenährte Schafe c) fleischiges Schafvbh ä) gering genährte Schafe und Lämmer . . lV. Schweine. g) Feiischweine über 800 d) vollfleisch. Schweine von 240 300 .. . c) vollfleisch. Schweine von 200—240 . . . ä) vollfleisch. Schweine von 160-200 . . . e) fleischige Schweine von 120—160 . . . f) fleischige Schweine unter 120 Pfd. x) Sauen «r-84 (183) 74-78 (127) 66—70 (I2L) 50-58 (11l-1k 58—64 50-56 88 46 30-36 76 (88) (122) (118) ,105) (87) 75—76 74-75 72-73 (98) (99) (99) 62—68 (87) fassen, Dietrich ist meine ganze Seligkeil, ich liebe ihn, § so lange ich ihn kenne." Mit großer Freude hörte Steineck dieses Bekenntnis; er mußte an sich halten, damit er nicht vorzeitig aus seinem Versteck c-'tte, um sie für ihre Worte zu küssen, aber er wollte doch weiter hören, welche Gründe sie gegen eine Verbindung mit ihm vorzu^rinzen hatte. „Wenn Sie ihn lieben, Kind, dann sehe ich doch Ihre Weigerung nicht ein", sondierte Frau von Franzius, dabei ausdrucksvoll nach dem Türvorhang sehend, hinter dem Dietrichs Kopf sicht bar war, der aber auf den warnenden Blick der Dame schnell wieder verschwand. „Es ist die Rücksicht auf ihn, seiner Familie wegen, auße.."un müßte er den Dienst gutt^en." „Das ist so wie so nur eine Fra^e der Zeit, daß er aktiv ist; sobald er Rittmeister wird, will er sich der Be wirtschaftung seiner Güter widmen." „Aber t«S Hindernis seiner Fam^ie bleibt doch be-^ stehen! Er wird Ungelegenheiten haken und da möchte ich Sie nun fragen, nicht wahr, Sie halten es für bester, wenn ich setzt entsage und ihm dadurch doch aussichtslose Kämpfe und Zwistigkeiten mit seiner Familie erspare?" „So leicht also willst Du mich aufgeben, süße Inge? — Was hab' ich hören müssen! Dafür verdienst Du Strafe." Mit einem leisen Schrei wandte sie sich da um — Dietrich war aus seinem Versteck hervorgetreten und hielt nun ihre Hand zärtlich in der seinen. Sie errötete. „O, Frau Baronin." „Es geschah auf höheren Befehl", lächelte diese, „kurz vor Ihnen war Herrn von Steineck gekommen, der Sie dann gern überraschen wollte, so wie Sie beide mich über rascht haben!" Sie sah die beiden jugendschönen Menschenkinder vor sich stehen, und ein warmes Gefühl quoll in ihr auf, sie streckte ihnen beide Hände entgegen. „Gott mich Euch! Möget Ihr recht, recht glücklich werden! Schwierigkeiten hat jeder Mensch zu überwinden, es ist besser, wenn es nur äußere und nicht innere Schwierigkeiten sind!" Gerührt neigte sich Ingeborg über ihre Hand. „Meine gütige Freundin " Es wurde Zeit, sich zu verabschieden. „Nachmittag erwarte ich Sie, liebe Ingeborg, zur üb lichen Teestunde, und wenn Sie Lust haben, Dietz, dürfen Sie auch kommen", meinte sie etwas schalkhaft zu dem jungen Offizier, „wir können dann weiter darüber spre chen! Vorläufig danke ich für das mir geschenkte Ver trauen." Vom Fenster aus sah sie den beiden noch nach und winkte ihnen freundlich zu. Sie konnte aber doch Dietrichs Hosfnungsfreudigkeit nicht teilen, da sie das sehr stark ausgeprägte Standes- bewußtsein seiner Mutter nur zu gut kannte. Sicherlich standen dem liebenden Vaar noch harte Kämpfe bevor, ehe e§ sein Ziel erreichen konnte! 8. Die Zusammenkünfte zum Nachmittagtee bei Frau von Franzius waren aller Beteiligten zu einer lieben Ge wohnheit geworden. Besonders freute sich die Baronin, auf diese Weise nicht immer allein zu sein, und mit großer Herzlichkeit kam sie ihren Gästen entgegen. Diese waren aber in ihrer Angelegenheit keinen Schritt weiter ge kommen. Frau von Franzius riet nur immer zur Ge duld — unter den Verhältnissen das Beste und einzig Richtige — Uebereilung könne olles vernichten! Vor allem galt es, ein Zusammentreffen Ingeborgs mit Frau von Steineck zu ermöglichen, ohne daß diese eine Ahnung von Inges Beruf hatte; der erste Eindruck sollte entsche»' den, ohne durch persönliche Vorurteile getrübt zu werden. (Forttevuna folat.l Ent) «uss Arbe wert schaf Erh! schien Sätz Mar dera Fest! wett kratc vors eine fürst übri (1.u Sehe Mc «st 1 Por Veh die Not Wir neu wir die Mis tag in