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Wilsdruffer Tageblatt : 08.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192605089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260508
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-08
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.05.1926
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vetterfchaft ist den Streikenden ein größerer Geld betrag überwiesen worden, und die Bergarbeiter bon S/eu-Südwales in Australien haben beschlossen, in den Sympathiestreik für die englischen Arbeiter zu treten. Neuischsr Reichstag. (196. Sitzung.) 08. Berlin, 7. Mai. Die zweite Beratung des von den Sozialdemokraten ein- gebrachten Gesetzentwurfes zur Milderung der Strafbestim mungen für die Abtreibung wurde fortgesetzt. Abg. Frau Plum (Komm.) meinte, bei der furchtbaren Notlage der arbeitenden Frauen sei die Geburt eines Kindes für sie kein Segen, sondern ein Fluch, darum sei die vorge sehene barbarische Bestrafung der Vergehen in dieser Be ziehung nicht zu verantworten. Abg. Dr. Pfleger (Bayer. Vp.) erkannte an, daß die schwere wirtschaftliche Not und die Ubelstände im Wirtschafts wesen für weite Volkskreise die Sorge für die Kinder zu einem schweren Opfer machten. Der sozialdemokratische Antrag ebenso wie der Ausschutzantrag seien jedoch kaum durchführ bar und für die Bayerische Volkspartei unannehmbar. Abg. von Ramin (Volk.) verlangte eine aktivistische Be völkerungspolitik. In der Fürsorge für die Kinderreichen müßte erheblich mehr getan werden. Abg. Dr. Moses (Soz.) erklärte den 8 218 als ein Aus nahmegesetz gegen die armen Frauen. Die reichen Frauen fänden Hilfe in Sanatorien, während die armen durch die wirtschaftliche Not den Kurpfuschern in die Arme getrieben würden. Abg. Olitzka (Ztr.) betonte, die Verurteilung jeder Abtrei bung durch das kanonische Recht entspräche auch natürlichen und ethischen Gesetzen. Nach weiterer unerheblicher Debatte wurde in nament licher Abstimmung mit 214 gegen 173 Stimmen der Antrag des Rechtsausschusses angenommen. Ein Antrag der Deutschnationalen, der im Absatz 1 eine Mindeststrafe von drei Monaten Gefängnis vorschreiben will, wurde abgelehnt. Darauf wurde die Vorlage auch in der Schlußabsttmmung der dritten Lesung angenommen. Kommunistischer Mißtrauensantrag abgelehnt. Es folgt nun die Abstimmung über das von den Kom munisten bei der Beratung der Fürstenabfindungsanträge gegen die Rcichsregierung ringebrachte Mißtrauensvotum, das nicht näher begründet ist. Vor der Abstimmung erklärte der Abg. Graf Westarp (Dtn ), das kommunistische Mißtrauensvotum sei zwar nicht motiviert, aber es sei bei der Frage der Fürstenabfindung gestellt, bei der die Reichsregierung eine Haltung eingenom men habe, die der der Deutschnationalen entspräche. Darum würden die Deutschnationalen den Mißtrauenscmtrag ab lehnen. An ihrer Opposition gegen das jetzige Kabinett werde nichts geändert. Abg. Müller-Franken (Soz.) betonte gleichfalls, daß das nicht motivierte kommunistische Mißtrauensvotum sich auf die Fürstenabfindung beziehe. In dieser Frage habe jetzt das Volk das Wort. Zur Flaggenverordnung werden die Sozialdemo kraten demnächst ihre Stellung zur Negierung klar bekunden, jetzt sich aber der Stimme enthalten. (Unruhe und Ge lächter bei den Kommunisten.) ' Abg. v. Gräfe (Völk.) erklärte, seine Freunde würden da - s ü rstimmen, weil sie in schärfster Opposition zu dieser Re gierung stünden. Abg. Stöcker (Komm.) bezeichnete das Verhalten der So zialdemokraten als Komödie. Abg. v. Richthofen (Dem.) erklärte mit ähnlicher Begrün dung wie der Abg. Müller, daß die Demokraten bei anderer Gelegenheit ihre Stellung zur Regierung bekunden und jetzt den kommunistischen Mitztrauensantrag ab lehnen würden. Der kommunistische MisttrauenSantrag wurde dnrnus gc- aegen die Kommunisten und Völkischen abgelehnt. l Ohne Debatte Wurde darauf in zweiter und dritter Be-^ ratung mit der bei Verfassungsänderungen nötigen Mehrheit ein Gesetzentwurf angenommen, wonach für das Reichstags präsidiums die Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses und des Überwachungsausschusses die Immunität auch für die Zeit zwischen zwei Sitzungsperioden oder zwei Wahlperi oden bestehen bleibt. Auf Vorschlag des volkswirt schaftlichen Ausschusses wurde dann eine Entschließung ange nommen, worin die Reichsregierung ersucht wird, bei Än derungen der Gewerbeordnung auch die Auswüchse des Straßenhandels und des Hausierhandels anszuschaltcn. Daraus vertagte sich das Haus. Erwerbslosen- und Mrzarbesterffrsorge. Fristverlängerung bis 22. Mai und 3. Juli. Die beiden letzten Erhöhungen der Unterstützungs- Höchstsätze in der Erwerbslosenfürsorgs sind in der An nahme, daß die Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkte in zwischen eine Besserung erfahren würden, nur befristet erfolgt. Aus dem gleichen Grunde ist auch die Kurz arbeiterfürsorge nur übergangsweise angeordnet worden. In beiden Fällen ist die Frist mit Ende April abgelaufen. Da jedoch wider Erwarten die erhoffte Besserung des Wirtschaftslebens nicht eingetretcn ist, ist die Geltungs dauer der Höchstsätze nunmehr bis zum 22. Mai, die Gel tungsdauer der Kurzarbeiterfürsorge bis zum 3. Juli ver längert worden. Die Verschiedenheit der Termine erklärt sich daraus, daß die Regierung hofft, bis zum 22. Mai die von den Gewerkschaften als Zwischenlösung geforderte Umstellung der Leistungen auf das „Klassensystem" durch führen zü können. Der Arbeitsausschuß des Reichswirtschastsrates hat dafür folgende Vorschläge gemacht: „Die Bedürftigkeits prüfung fällt weg. Für die Bemessung der Unterstützungen werden folgende Lohnklassen gebildet: Klasse 1, wöchent licher Arbeitsverdienst bis zu 10 Mark, Einheitslohn 10 Mark; Klasse 2, wöchentlicher Arbeitsverdienst von 10—20 Mark, Einheitslohn 15 Mark; Klasse 3, wöchentlicher Arbeitsverdienst von 20—30 Mark, Einheitslohn 25 Mark; Klasse 4, wöchentlicher Arbeitsverdienst von 30—40 Mark, Einheitslohn 35 Mark; Klasse 5, wöchentlicher Arbeits verdienst von mehr als 40 Mark, Einheitslohn 40 Mark. Die Unterstützung in den Lohnklassen 1—3 beträgt 50 des Einheitslohnes, in den Klassen 4 und 5 40 Als Familienunterstützung wird für jeden unterhaltsberechtig ten Angehörigen 5 des Einheitslohnes gezahlt, die Ge- samtuntcrstützung soll 65 des Einheitslohnes nicht über steigen." Inwieweit die Regelung diesen Vorschlägen Rechnung tragen wird, läßt sich heute natürlich noch nicht übersehen. Die „Norge" aus Spitzbergen. Amundsens Konkurrent startbereit. Der norwegische Aeroklub hat aus Kingsbay durch Fuukspruch die Nachricht erhalten, daß Amundsens Luft- schiff „Norge" dort wohlbehalten angekommen ist. Di« „Norge" hatte Vadsö, die Zwischenstation auf ihrem Fluge von Leningrad nach Spitzbergen, nachts um 2 Uhr 46 Mi nuten verlassen und hat für den Flug weniger als acht Stunden gebraucht, während man mit einer Flugdauer von zeyn stunoen gerechnet hatte. Der Flug war von schönstem Wetter begünstigt. Leutnant Byrd hat mit seiner Fokkermaschine in Kingsbay erfolgreiche Probeflüge ausgeführt, so daß seinem endgültigen Abflug nach dem Nordpol nichts mehr im Wege steht. Das Flugzeug des Kapitäns Wilkins, mit dem der Tausendmeilenflug nach der Arktis unternommen werden sollte, ist bei einem Startversuch in Alaska schwer beschä digt worden. Letzt« Meldungen Vermischte Drahtnachrichten vom 7. Mat. Die Neuwahlen in Mecklenburg. Schwerin. Nach dem Schweriner Regierungsblatt finden die Neuwahlen zur. mecklenburgischen Landtag schon am 6. Juni statt. Me spanische Offensivvorbereitunßen. Paris. Wie dem „Journal" aus Madrid gemeldet wird? ist der spanische Oberkommissar für Marokko, General San Jurjo, nach Abbruch der Friedensverhandlungen in Alhucemas eingetroffen, um die letzten Vorbereitungen für die Käinpse zu treffen. Hierfür stehen 5Ü 000 Mann bereit, und zwar 20 000 in der Alhucemasbucht, 15 000 in Melilla und 15000 in Tetuan. Zwölf Kriegsschiffe und drei Lazarettschiffe liegen in der Bucht von Ceuta bereit. Hus unlerer keimst Wilsdruff, am 8. Mai 1926. Merkblatt für den 9. und 10. Mai. Sonnenaufgang 4" (4") t Mondaufg. 3'° V. (4° VF Sonnenuntergang 7^ (7°°) ss Monduntg. 4" N. (5^ N.) 9. Mai. 1805 Friedrich von Schiller in Weimar gest. -*< 1915 Schlacht bei La Bassöe und Arras. 10. Mai. 1816 Der Schriftsteller Friedrich Gerstäcker in Hamburg geb. — 1871 Friede von Frankfurt a. M. * Wen« d« «och eine Mutter hast — so danke Gott und sei zufrieden!" heißt es in dem bekannten schönen Gedicht, und als großes Glück — ein Glück, wie es nicht allen Menschen vom Schicksal geschenkt ist — wird es da gepriesen, wenn wir die Mutter noch bei uns haben dürfen. Wohl uns, wenn wir es auch zu schätzen wissen, noch ehe wir es zu entbehren brauchen! — Sollte es da nun nicht jeden von uns dazu drängen, aus unserem Glück heraus, ihr, der Mutter, mit Freuden zu danken, für alles, was wir durch sie an Glück erfahren — sollte uns nicht jede Gelegenheit willkommen sein, ihr zu beweisen, wie wir dieses Glück in unserem Herzen empfinden und werthalten? — „Mit Freuden — danken!" Den Dank, der in unserm Herzen ist, zu Freude werden lassen, und diese Freude der Mutter wiederschen ken! Es mag ja im ganzen langen Jahre oft und oft sich dazu Veranlassung bieten, aber wir wollen uns einmal an einem Tage vereint wissen im Danken und Freu beschenken mit allen jenen, sie gleich uns t-asselve «Sluck ihr eigen nennen dürfen. Wohl aus diesem Wunsche heraus ist es zur Wahl eines festge setzten „Muttertages" gekommen, eines Tages, an dem die Mutter überall gefeiert werden soll. Aber es gilt hier nicht Geschenke zu machen und Wertsachen herbsizutragen — es soll vielmehr für die Begriffe von Dank und Freude und Liebe eine Form, eine sichtbare Gestalt gefunden und gewählt werden, und darum soll an diesem Tage die Mutter Blumen bekommen, weil mit Blumen alles ausgesprochen und gegeben werden kann, wofür sonst das meiste, was wir haben, versagt. Mit unsern Blumengaben wollen wir zugleich beweisen, wie wir uns unsres Glückes freuen, und wie wir freudig für diefes Glück danken wollen! * Das Wetter der Woche. Mit einer geradezu pein lichen Pünktlichkeit sind die Kälterückfälle, die sich im Mai einzustellen Pflegen, auch iu diesem Jahre eingetroffen. Noch am Sonnabend der Vorwoche war die Quecksilber säule vielfach bis auf fast 25 Grad Celsius gestiegen. Dann trat aber ein merklicher Temperatursturz eiu, der sich zu nächst nur in Norddeutschland besonders fühlbar machte. Eine Tiefdruckrinne, die sich über ganz Mitteldeutschland hiuzog und im Osten sich nach Ostpreußen umbog, brachte au der Küste und im nördlichen Mitteldeutschland schnei dende Ostwinde, die an der Ostseeküste auch Regen mit sich führten. Auch an den nächsten Tagen dauerte das un- freuudliche Wetter fort. Die Temperaturen gingen weiter erheblich zurück. Mitte der Woche wurden aus den Mit telgebirgen schon wieder Nachtfröste gemeldet; selbst in der Ebene lagen die Temperaturen morgens nur wenige Grade über dem Gefrierpunkt. Die Regenfälle, die zu meist allerdings nur schwach waren, dehnten sich über Mitteldeutschland aus. Nach der allgemeinen Wetterlage nluß sür die nächsten Tage noch mit einer Fortdauer des rauhen Wetters gerechnet werden. Es ist zu erwarten, daß die Temperaturen sogar noch weiter zurückgehen. 60 jähriges Berufsjubiläum. Kommenden Montag den 10. Mai kann ein im ganzen Bezirke hochgeehrter und beliebter Bürger unserer Stabt, Herr Veterinärrat Gustav Beeger sein 60 jähriges Berufsjubiläum begehen, gewiß eine äußerst sel tene Feier, wenn man bedenkt, daß der im 84. Lebensjahre stehende alte Herr trotz den Beschwevden des Alters noch heute seine Praxis, wenn auch in beschränktem Umfange, aus-übt. Der Jubilar wurde am 2. Juli 1842 in Großgrabow bei Kamenz als Sohn des Lhausseogeldeinnehmers Beeger geboren, besuchte neun Jahre die Dorfschule und kam als Lehrling in die Beschlag schmiede des Amtstierarztes Schilling nach Leipzig. Im Jahre 1862 trat er als Rekrut ins 3. Reiterregiment in Borna, 1863 als Eleve in die Tierärztliche Hochschule Dresden und wurde laut vorliegender Order vom Rittmeister v. Minkwitz am 10. Mai 1866 zur Artillerie kommandiert, um daselbst als Kurschmied Ver wendung zu finden. Am Feldzug gegen Oesterreich nahm er als Roßarzt beim 1. Reiterregiment, am Kriege gegen Frankreich 1870/71 als Artillerie-Roßarzt teil. 1868 absolvierte er einen Beschlagkursus in der englischen Lchrschmiede des Grasen v. Einsiedel in Milkel. Sein Lebensweg führte im Jahre 1869 nach Wilsdruff, bas ihm als zweite Heimat lieb und teuer würbe. Hier gründete er sich in dem Hause am Markte, in dem er heute noch wohnt, eine Praxis und fand ein Feld der Betätigung, das weit über den Bezirk Wilsdruff hinausreicht. Im Mai 1916 wurde der Jubilar zum Veterinärrat ernannt und durch Ver leihung des Ritterkreuzes vom Albrechtsorben ausgezeichnet. Er wußte sich in den bald 57 Jahren seiner hiesigen Tätigkeit Dei ^onlag unter in V, M. 6 Grun O. M (Grn P. I Unke, Schw Leubt Ami im I Maut fahre ! mittags Ma mittags Aer den 9. i Emigsto Mc diesmal Hegende Ibereich bchm D buckstäb Schwär: Die Bei Stundei 7 In b Lferferi der Lest Troß an Ack die Hau jungen " sie folg! chen ret achten r da sie c minder verfahr« «inande gerade und ihr Tf tschecho Ansuch reichsdc in We lediglick Visage! nach w Grenze für ein A E.V. schöner Bunde Hof in gaben E Mißt ^uu 31 1. Apr tenbur- jahre! Mann) 15 Leh Berich ne Al Das lantcrü dadufi Verse «°wü betre S! unter Wink Tchui Ä brache in Et "0dr P Dl Ank< Mann Brot In de teil H der ü Zogen Sperr den 6 Zlche Geme Zone i Gehös Nr. 1 Wirts Amt das Vertrauen und die Liebe aller zu erringen und zu ' halten. Ihm wurden Freuden zuteil und er blieb w jeder Sterbliche auch von Leid nicht verschont. Ein hü"' näckiges Leiden läßt ihm die allgemeinen Beschwerben des Alters besonders schwer empfinden. Möchte er bald die erhoffte He>° lung finden und möchte der allgütige Gott ihm einen freundliche» Lebensabend schenken, von beschaulicher Ruhe und Friede» durchsonnt' Herzliche Glückwünsche! In unserer heutigen „Wils druffer Illustrierten" finden unsere Leser bas gutgelungene Bild des Jubilars. Verschönerung des Stadtbildes. Es ist immer anzuerkenne», wenn hiesige Hausbesitzer trotz der schwierigen Lage, in der sich gerade der Hausbesitz als solcher befindet, auch für das Aeuhere ihrer Grundstücke besorgt sind und zur Verschönerung des Stadt bildes beitragen. Einen besonders netten Eindruck macht jetzt der Gasthof „Weißer Adler", der durch Malermeister Nau mann und seine Helfer einen grünen Oeffarbenanstrich und gelb abgetönte Gesimse erhielt. Große Goldbuchstaben ziehen bas Auge an und eine wirkungsvolle Lichtreklame führt am Abend die Gäste in die beliebte Einkehrstätte des Herrn Walther Gietzelt. Einen praktischen Schutz gegen die bei Regenwetter immer wiederkehrenden Beschmutzungen durch schnellfahrende Autos hat Herr Molkereibesitzer Max Kühne durch die Fa Baumeister Fr. Emil Berthold in Gestalt von Chamotte-Täfel- chen anbringen lasten, die schnell mit Master gereinigt werden können. Gleichzeitig ist der Oberteil mit rotem Edelputz ver sehen worden, der eine harmonische Wirkung zu den natürliche» Sandstein-Einfassungen der Fenster usw. hat. Ein Gegenstück zu dem Rot wird das Grundstück des Herm Friseur Magnus Weise bilden, das bereits mit neuem Putz versehen wurde und nun noch mit einer gelben Wachsfarbe nach neuestem Verfahren versehen werden soll. Auch das Haus des Herrn Sanitätsrat Dr. Bartcky in der Dresdner Straße wird z. Zt. neu angestrichen Hoffentlich schließen sich noch mehrere Hausbesitzer diesem löb lichen Tun an, es Hilst auch an seinem Teile mit, der großen Arbeits- und Geschäftslosigkeit begegnen. Von einem unverhofften Wiedersehen wurde uns heute von dem Beteiligten berichtet. Kam da ein Gutsbesitzer aus der Um gebung mit seinem Pferde nach der Zedtlerstraße, um einen Ofen auf den Wagen zu laden. Stand da ein Mann, dem tarn das Pferd gar sonderlich vertraut vor. Einige Worte mit Vein Besitzer, ein freudiges Wiehern des Tieres und fest stand, daß sich zwei alte Kriegskameraden wiedergefunden hatten, die in Frankreich und in Rußland jahrelang bei der Mumtionskvlonn« Nr. 66 Freud und Leid geteilt hatten. Und der jetzige Besitzer bestätigte selbst die kleinen Untugenden, die der Gaul bereits vor zehn Jahren an sich hatte und auch heute besitzt. Wer im Kriege Gelegenheit hatte, die Treue und Anhänglichkeit einer Tieres kennen zu lernen, der kann die Freude ermessen, die der Mann bei dem unverhofften Wiedersehen seines vierfüßigen Kriegskameraden empfand. Eine neue Alarmsirene ist von Herrn Johannes Bretschnei-. der gefertigt und in der Möbelfabrik der Firma Emil Weinholds am unteren Bache angebracht worden. Sie wurde heute mittag, in Verbindung mit den anderen Sirenen ausprobiert und bewies'« dabei eine außerordentliche Tragfähigkeit. Sie kann vorderhand nur vom Besitzer selbst oder seinen Leuten in Tätigkeit nesetzl werden. Es wird deshalb gebeten, bei Ausbruch eines Scha denfeuers auch Herrn Weinhold sofort zu benaaMchtWN. Wetterführung der Autolinie nach Mohorn? Am Donners tag kamen Gcmeinbevertrcter ver Interestlerten Gemeinden zwecks Beratung über die Wetterführung der Autolinie von Wilsdruff über Mohorn nach Freiberg zusammen. Cs wurde der Vorschlag angebracht, die Linie zunächst bis Mohorn durchzuführen, da mit ein schnellerer Anfang gemacht wird. Die Weitersahrt nach Freiberg würde die Zeit von ganz allein erfordern. Drei Wagen werden stadteinwärts und zurück fahren, die Fahrzeiten werden zwischen den Abfahrtszeiten der Kleinbahn liegen, der Fahrpreis entspricht etwa dem Bahnpreis 3. Klasse. Eine weitere ab schließende Sitzung wird alles Nötige regeln. Militärischer Besuch. Auf einem Lastauto kam gestern nav mittag die Funkstation der 3. Reichswehr-Division nach WtlS" druff und wurde auf dem Sportplatz an der Meißner Straße in Stellung gebracht. Die Bedienungsmannschaften waren von der preußischen Funkabteilung abkommandiert. Weitere Funkstationen waren in Meißen, Döbeln, Grimma und Dresden errichtet, di« bald miteinander in Verbindung traten. Die Uebung währte die ganze Nacht. In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages rückte die Abteilung wieder nach ihrem Bestimmungsort Dresden-j Uebigau. Oe. I Die Fordson-Karawane berührte heute vormittag in dell neunten Stunde auf ihrer Reklamefahrt durch Deufchland, vo«t Nossen kommend, unsere Stadt und nahm auf dem hiesige» Marktplatze einstündigen Aufenthalt. Währenddessen wurde» die zwölf verschiedenen Fahrzeuge von einer großen Anzahl Interessenten besichtigt. Bei einem Rundgang konnte man ver schiedene Urteile hören. Die einen lobten die Billigkeit und da- Praktische der Maschinen, anderen waren sie nicht stabil genug An deutsche Qualitätsarbeit freilich reichten sie nicht heram muß selbstverständlich auch bedeutend teurer sein. Und wenn dc> Deutsche ihr den Vorzug gibt, dann trägt er gleichzeitig zur Hc bung der darniederliegenden deutschen Wirtschaft bei. Die sehr beliebte Frühjahrspartie des D. T. findet morgen Sonntag statt. Man fährt 11 Uhr ab Bahnhof Wilsdruff bi- Herzogswalde und wandert dann den Grund entlang hinauf zu^ Landberg, nach Spechtshausen, Fövdergersdorf, dem Endzi^ Kleinopitz zu. Die Turner haben diesmal ein anderes Ziel gewählt Sie wollen hinein in den herrlichen Wald, der jetzt im schönst^ grünen Gewände prangt. Hinein in den Wald, wo die froh'' Vogelschar ihre Lieder zum Himmel sendet. Darum hina/' in die schöne Maienzeit. Allen wird der Frühling auf büß' Wanderung herrliche Bilder bieten. Gäste sind zur Teilnah^ herzlich willkommen. Oe- Der letzte überlebende Offizier S. M. S. „Frauenlvb" richtet am Montag den 17. Mai im Saale des „Löwen" »" 8 :Uhr abends über Kampf und Untergang seines Schiffes in d'', Nachtschlacht am Skagerack. Zehn Stunden im Master u»» Leben. Wie nachstehende Kritiken anderer Städte zeigen, wA es ein sehr spannender Abend werden. Mühlheimer Zeitung: 7. war ein packender Abend . . . gleich einem gewaltigen M", rollte sich der einzig dastehende Kampf ab. Das Dunkel Nacht, dazwischen riesige Finger aufzuckender Scheinwerfer, b, Rasen der Schlacht, die von Granaten aufgewühlte See, sl grausig schönes Bild . . . Dresdner Nachrichten: War her der prachtvolle Vortrag ein einzig hohes Lied Seutl^ Soldatentreue, so gestalteten sich die nachfolgenden Ausfuhr»»»^ des Redners zu einem unvergeßlichen*Erlebnis von braw» > scher Wucht ... die sich immer wiederholenden Beifallsst»r - (des zum Bersten gefüllten Saales) bewiesen, wie mächtig vV Worte hingerissen hatten. Wohl selten hörte man das Dc» Q landlied, welches die Feier brausend abschlvß, mit solcher MS rung singen, wie nach diesem Vortrag. . gi» Besuch. Der Dresdner Radfährverein „Wetting Sonntag unsere Stadt besuchen und dann durchs Saun» nach der Neudeck- und Prinzenmühle wandern.
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