Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 26.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192603263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260326
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-26
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.03.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der KsM um das StkimksniVmmß. Umsatz- und Ha u s Z i n s st e n e r. Im Steuerausschutz des Reichstages wurde die M- zemcinc Aussprache über das SLeuerlompromitz fortge setzt. Fm Verlaufe der Debatte erklärte Rcichsftnanz- minister Dr. Reinhold», a.: ^ch halte eine Umsatz steuer von V,75 für unerträglich und wir müssen alles tun, um diese Stoner zu senken, sowie die finanzielle Lage es- ermöglicht, damit wir auf dem Weltmarkt unsere Konkurrenzfähigkeit steigern. Ein dentschnationaler Antrag aus Herabsetzung der Hauszinssteuer auf 20 wurde von seitcu der Regie rung für undurchführbar bezeichnet, da die Finanzen der Länder hierdurch erschüttert uno alle schon fertigen Etats hierdurch in Unordnung gebracht werden würden. l» §3GMAer LancUag- ? Scr Antrag aus LmdtWiwWmg abzelehot. Dresden, 25. März. In der heutigen letzten Sitzung vor den Osterferien stand das Barometer auf Sturm. Zunächst gab der Minister des Innern, Müller, in einer Erklärung dem Land tage kund, daß -am Tage des Besuches der Leipziger Messe durch den Reichspräsidenten von Hindenburg am 2. März 300—400 Polizeibeamte plötzlich erkrankt seien. Die Untersuchung der Speisereste habe ergeben, daß den Speisen ein Abführungs mitte! zugrsetzt worden war. Zwar seien die meisten der erkrank ten Beamten bereits am folgenden Tage wieder dienstfähig ge wesen, aber die Angelegenheit sei der Staatsanwaltschaft über geben worden, -um festzustellen, ob etwa eins strasbare Handlung aus politischen Gründen vorliege. Dann gab es eine längere Geschästsordnungdebatte über die Ergänzung der Tagesordnung, deren Ergebnis die Annahme eines Antrages des rechtssozialisti schen Abg. Bethe war, den linkssozialistischen Antrag auf Auf lösung des Landtage als ersten Punkt auf die Tagesordnung zu fetzen. Als nunmehr der Linkssvzialist Abg. Liebmann mit der Begründung des Auslösungsantragcs begann, leerten sich die Ab- geordnctenbänke und die Zurückbleibenden unterhielten sich. Lieb mann wußte natürlich nichts neues für die Begründung seines Antrages anzusühren; er servierte nur einen zweiten Aufguß der Brühe, die man schon bis zum Ekel aus der sozialdemokratischen Presse genießen mußte. Der kommunistische Abg. Böttcher don nerte in einstündiger Rede seine bekannten Tiraden unter dem Schmunzeln seiner die Tribünen füllenden Genossen in den leeren Saal. Der Auflösungsantrag wurde schließlich in nament licher Abstimmung mit 60 gegen 27 Stimmen der Linkssozialisten und Kommunisten abgelehnt. Eine Vorlage und mehrere Etat kapitel werden ziemlich rasch erledigt, darunter das Kapitel „Finanzministerium", wobei sich die Kommunisten und Links- sozialistcn den Spaß leisteten, gegen das Gehalt des Finanzmini sters zu stimmen. Dann kamen in Verbindung mit der Regie rungsvorlage, .die zwei Millionen Mark zur Beschaffung von Arbeitsgelegenheiten für die Erwerbslosen fordert, die sogenann ten Sprengungsanträge der Linkssoziaiisten und Kommunisten zur Verhandlung. Ehe es aber soweit kam, gab es noch eine ausgiebige Geschaftsorünungsdebatte. Die Kommunisten ver langen in ihrer bekannten Bescheidenheit, der Landtag möge sich die Rede eines anwesenden „Erwerbslosen" anhören und im übri gen im und vor dem Hause anwesenden „Erwerbslosen" ge statten, sich diese Rede und die übrigen Verhandlungen anzu- hören. Als der Vizepräsident dieses Ansinnen unter Hinweis auf die bereits gefüllten Tribünen geschäftsordnungsmäßig ab lehnte und auch das rednerische Auftreten eines Nicht-Abge ordneten verweigerte, vollführten die Kommunisten einen großen Spektakel, an dem sich auch die Tribünen-besucher zu beteiligen anschickten, es aber nicht auf die angedrohte Räumung der Tri bünen an-kommen ließen. Die kommunistischen und linkssozialisti schen Anträge wurden schließlich abgelehnt und die Regierungs vorlage sowie Zusatzanträge der Deutschnationalen Md Deutschen Volkspartei angenommen. Am Schlüsse der Rede des Kommu nisten Lieberasch gab es noch eine kleine übrigens vorhergeschene Ucberraschung. Nachdem Abg. Lieberasch die Erwerbslosen zum Klassenkampfe aufgefordert hatte, erhob sich auf der Tribüne ein „Erwerbsloser" und begann zu schimpfen. Als auch andere sich in Schmährufen auf den Landtag -ergingen, -unterbrach der amtierende Vizepräsident Dr. Hübschmann die Sitzung und ordnete die Räumung der Tribünen an, die sich dann auch -unter fortwährenden Drohungen und Beschimpfungen der kommunisti schen Anhänger langsam vollzog. Der Nest der Tagesordnung, darunter auch die „Russcnkredit-Vorlage", wurde glatt erledigt. Die Abgeordneten begaben sich in die Osterferien. Die nächste Sitzung soll Donnerstag den 15. April stattfinden. - Nur unserer Keims» ! Wilsdruff, am 26. März 1926. , Merkblatt für den 27. März. Sonnenaufgang 5» ! Monvaufgang 4" N Sonnenuntergang 6-' si Monduntergang I?» V 1813 Kriegserklärung Preußens an Frankreich - 102t Zerstörung von Amalfi vurch Wolkenbruch. Der Arbeitsmartt in Sachsen immer noch ungünstig. Das Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Feit vom 14. bis 20. 3. folgenden Bericht: Die Arbeits-Marktlage zeigte auch in dieser Bcrichtswoche das gleiche ungünstige Bild wie in den Vorwochen und -Monaten. Wenn sich auch die Gesamtzahl der Hauptunter- stützungs- -und Zuschlagsempfänger, wie nachstehend zu ersehen ist, etwas verringert hat, so muß doch nach der Stichtagzählung vom 16. März d. I. von einem weiteren Zugang an Arbeitsuchenden und zwar um 8605 (3872! männl., 4733 weibl.) berichtet wer- den. Der Rückgang der Zahl der unterstützten Erwerbslosen findet in der großen Zahl der Vermittlungen -in Nolstandöarbeiten und Pflichtarbeiten seine Begründung. Nach dem Stande vom 15. März d. I. betrug die Zahl der Hauptunterstühungsempfänger insgesamt 228 026 (179 265 männl., 48 761 weibl.) und die der Zusch-lagsempfänger 203 013, so daß feit dem 1. März d. I. ein Rückgang von 1320 Hauptunterstützune-s- und 4585 Zuschlags empfängern zu verzeichnen ist. Ein weniges von 3309 ist auf der Seile der männlichen Unterstützungsempfänger festzustellen, wäh rend die Zahl der weiblichen -um 1989 gestiegen ist. Von den Hauptunterstützungsempsängem unter denen 10 676 unter 18 Jahren enthalten siird, wurden am 15. März 2471 zu Pflicht arbeiten herangezogen. Außerdem wurden noch 10 287 anrech nungsfähige Nvtstandsarbeiter gemeldet. i pflege M fiedung des vdrldauer im Serirk MrSiM. Der Bezirksobstbauverein Wilsdruff und Umgegend schreitet j unter der Leitung des Herrn Stadttat Ouantz mit festen Schritten auf dem Wege zur Pflege -und Hebung des Obstbaues fort.. Die guten Erfahrungen mit dem Obstbaukursus im Vorjahre führten setzt zu einem neuen Kursus, der Mittwoch und Donners tag stattfand und erfreulicherweise 30 Herren und außerdem die ! Schülerinnen der Landwirtschaftlichen Schule als Teilnehmer ge funden hatte. In der dazu freundlichst zur Verfügung gestellten Baumschule Poscharsky fanden unter der sachkundigen -Leitung des Herrn Landschaftsgärtners Bäuerle die praktischen Hebungen statt, denen mit größtem Interesse gefolgt wurde. Es wurde gepflanzt, veredelt, verjüngt, Schädlinge bekämpft, Rompe- ritsprengungen vorgefü-hrt usw. Außer den praktischen Arbeiten wurden auch zwei besonders wertvolle Vorträge geboten, zu der -auch die Öffentlichkeit eingeladen war. Bedauerlicherweise waren außer den Kursusteilnehmern nur wenig Interessenten erschienen. Den ersten Vortrag hielt am Mittwoch nachmittag 4 Uhr im „Löwen" der Leiter der gärtnerischen Pflanzenschutzstelle Pillnitz, Herr Hofrat Prof. Dr. Naumann, -eine anerkannte Autorität auf dem Gebiete der Schädlingsbekämpfung. Zuvor -entbot Herr Stadtr-at Ouantz allen ein herzlich Willkommen und nahm dabei Gelegenheit, der Amtshauptmannschaft Meißen, die schon immer i die Arbeiten des hiesigen Bezirksvbstbauvereins als vorbildlich an- ! erkannt Habs, und der Stadt Wilsdruff für die finanzielle Un- ! terstlltzung des Kursus und weiter für die Abordnung eines ihrer - Beamten zu danken. Beweise doch vor -allem das letztere, daß i auch die Stadtverwaltung großen Wert -auf Pflege und Hebung j des Obstbaues lege. Mit großer Freude sei weiter zu begrüßen, daß der Bezirrsverband der Amtshauptmannschaft die Anstellung - eines Obstbautechnikers beschlossen habe, der den Bezirk dauernd bereise, sich an die Behörden und -einzelnen Obstbauer direkt s wendet, auf Schäden und ihre Behebung durch die Baumwärter hinweist usw., ein Beginnen, das -sich in anderen Amtshaupt- j Mannschaften schon längst bewährt hat. Von dem Angebot von j Edelreisern ist dieses Jahr bedauerlicherweise wenig -Gebrauch ge- ! macht worden, -und doch stehen -im ganzen Bezirk noch viel s Bäume, dis erst nach Veredelung Nutzen dringen würden. Eine > fühlbare Lücke bestand bisher immer bett, wirkungsvollen An schauungsmaterials. Der Verein ist auch in dieser Beziehung bahnbrechend gewesen und hat eine ganze Reihe von Anschau- ungstassin anfertigen lassen. Da prangen an der einen Tafel - die sechs für den Bezirk zunächst festgelegten Apfelsorten, an einer anderen Birnen, weiter Stein- und Beerenvbst, Obstschädlinge : -und Nützlinge usw. Die Tafeln sollen erweitert werden durch ! solche mit Anschauungsmaterial vom Veredeln. Ein Sah davon soll der hiesigen Schule zum Unterricht überwiesen werden, ein weiterer soll als eine Art Wanderausstellung in die Gemeinden der Umgebung gehen. Dann nahm Herr Hofrat Prof. Dr. Nau mann das Wort zu feinem Vortrag-e: „Obstschutz im Iahreslauf." An Hand von zahlreichen und sehr anschaulichen Lichtbildern ! zeigte der Vortragende alles, was im Laufe Les Jahres in punkto ! Schädlingsbekämpfung im Obstbau zu tun ist. Zwei große Erup- - pen von Schädlingen führte er vor: tierische und pilzliche, deren s Bekämpfung auf einfache mechanische Art oder chemische bezw. s künstliche geschehen könne. Die letztere muffe wiederholt und i mehrere Jahre hindurch angewandt werden, wenn der Erfolg durchschlagend sein solle. Die mechanischen Maßnahmen sind im Herbst und Winter vorzunehmen. Bei der Wurzel wird der An fang gemacht. Die Baumscheibe wind tief umgegrcrben -und etwas Kalk deigemischt. Dadurch werden die eingepuppten Insekten und und Blutlaus in ihren Ueberw-interungsplätzen am Wurzelhalse - vernichtet. Der Stamm wird abc-rkratzt -und gekalkt, und so die i Schlupfwinkel für Apfelblütenstecher, Apfolwickler -und Obstmade i beseitigt. Die Krone wird ausgelichtet. Lust muß hindurch und Licht hinein um den Pilzwucherungen vorzubsugcn. Etwaige Naupennester des Gold- und Schwammspinners, die Eispiralen des Ringelspinners, hängen gebliebene vertrocknete Fruchte als Brutstätten verschiedener Schädlinge und Pilze muffen vernichtet wenden. Die sog. Herenbesen und Baumschwämme muffen mög lichst jung ausgeschnitten werden. Gegen den Frostspanner -müssen Leimrings angelegt und -oft revidiert -werden. Die ersten Triebe sind aus den sog. Mehltau hin besonders zu beobachten und bei Auftreten chemisch zu bekämpfen, dssgl. die Schrotschußkrank- heit der Pflaumen. Durch günstige Sortenwahl kann her Iohan- nisbeerabfallpilz, durch K-alkstaub, Nikotin usw. die Stachelbeer- , Wespe -unschädlich gemacht werden. Der geschätzte Redner gab weiter aus seinem reichen Schatze praktischer Erfahrung der Rat schläge viele und betonte wiederholt, daß alle kranken und ab- -gcsallenen Früchte, alles ausgeschnittene befallene Holz usw. am besten verbrannt wirb, um die Schädlinge auch wirklich AU vernichten. Im übrigen -erklärte er, daß die unter feiner Leitung stehende Pflanzenschutzstelie Pillnitz jederzeit gern bereit sei, Aus ¬ kunft über Schädlingsbekämpfung usw. zu geben. Den Ausfüh rungen folgte reicher Beifall, den Herr Stadttat Ouantz -noch in besondere Worte des Dankes kleidete. Der weiter geplante Lichtbildervortrag des Sprengtechnikers Esche von der Dresdner Dynam-itfabrik über Romperitspreng-ungen wurde einer späteren Versammlung Vorbehalten. Zu dem Vorträge am Donnerstag nachmittag -hatten sich etwa dieselben Besucher wieder eingefunden. Herr Stadttat Ouantz dankte zunächst für das große Interesse, das die Kursusteilnehmer gezeigt hätten, kam kurz zurück auf die praktischen Hebungen und ging dann zu dem eigentlichen Thema: „Die Monatsarbeiten im Obstbau, Sortensrage, Ver wertung und Obstmarkt" über. Er bezeichnete als Arbeiten, die noch jetzt vvrgenommen werden können: Pflanzen, Ungeziefer-Vertilgung, Behandlung von Krebswunden. Blühen Pfirsich und Aprikosen, jo sind sie wegen kalter Nächte mit dünnem Reisig zu schützen. Auch kann noch .veredelt werden, der Reihenfolge nach: Kirschen, Pflau men, Birnen, Aepfel. Große Bedeutung für die Blütenbefvuch- tung komme den Bienen zu und die Förderung der Bienenzucht sei anzustrcben, denn in den letzten Jahren sei auffallend zu merken gewesen, daß großer Blüte wenig Fruchtansatz gefolgt sei, -weil der Bienenstöcke immer weniger würden. Im April muffen bei trockenem Wetter die Baumscheiben neugepflanzter Bäume und Wandspaliere ordentlich gewässert werden, auch in der Blüte. Die ersten Schildläuse, die Blutlaus, der A-pfelwickler usw. müssen bekämpft werden. Im Mai müssen Erdbeeren ge hackt, -mit kurzem Dünger oder Torfmull bedeckt und begossen, Formbäume entspitzt werden. Im Juni müssen alle Wand- spaliere aufmerksam nachgesehen, Madefallen angebracht, das erste Fallobst aufgelesen werden. Iuli: an Form- und Buschbäumen -Fruchtansatz regeln, Erdbeeren entranken und vermehren, Form- obst Triebe anheften usw. August: Formvbst nicht mehr spitzen, kein Stickstoff mehr düngen, aber Super-phosphat und Kali, die -den Knospen des nächsten Jahres zugute -kommen. Steinobst ver jüngen, Erdbeeren pflanzen, Verbände bei gepfropften Bäumen lockern und evtl, lösen. September: nicht zu früh ernten. Baumreife ist allgemein das Beste mit Ausnahme der Herbst- birnen. Butterbirnen erntet man am besten um den 20. Sep tember. Bei der Ernte muß das -Fruchtholz geschont werden. Der Obstkcller muß ordentlich gereinigt, gelüftet und ausge- schw-efelt die Horden abgcwasch-en werden. Madige Früchte .ommen tR Stunden -ins Wasser. Leimringe für Nachtspanner aniepen. Mit Ausputzcn und Verjüngen beginnen. Oktober: Obstlager nachsehen, aber so wenig wie möglics »mieten, Klebe- gürte! anlegcn, Pflanzen. November: Vorarbeit für den Winter, Eck-utz gegen Wildfraß, Pfirsich, Aprikosen ^nS Erv- beeren vor Kälte schützen. Dezember und Januar: Baum- scheiben f-nger Bäume bedecken, Bäume abkrahen, anstreichen. ImFebruar kommt der Baumschnitt, Baumpsähle und Bän der werden nachgesehen usw. Der Malnußbaum ist nicht zu schneiden. Zur Sortensrage übergehend betonte -der Vortragende, daß dabei eine große Rolle die Obstverwertung spiele. Trotz des jetzigen Darniederliegens könne nicht oft genug betont werden, pflanzt Bäume! Am besten läßt sich der Apfel verwerten, in zweiter Linie komme die Birne, die so um Weihnachten herum gegessen wird. Frühbirnen un-d Pflaumen sollten nur für den eigenen Bedarf un-d den der nächsten Umgebung gebaut ^°>c>eN. Als beliebte Frühfrucht kann öi-e Kirsche vermehrt werden, auch die Walnuß ist sehr dankbar. Pfirsich und Aprikosen eignen sich wenig für unsere Gegend. Beerenobst ist nicht rentabel. Im all gemeinen sei auf eine bedeutende Verringerung der Sorten hin- zuwirlen, damit sei auch der Absatz ein leichterer. Der Verein selbst habe sich schon verschiedentlich mit -der Schaffung von Ab satzgelegenheit befaßt. Dem -hiesigen Stadlrat sei die Frage zur Prüfung vorgelegt worden ol> es möglich sei, die jetzt nur aus dem Papier stehenden Wochenmärkte durch besondere ObstmSrkie zu beleben. Hauptbebingung dafür müsse natürlich sein. Mistet -und Wege zu finden, erst einmal genügend Obst und dann auch die Abnehmer dafür hierher zu bringen. Herr Ouantz machte auch praktische Vorschläge hierfür, mit denen man sich ohne weiteres einverstanden erklären kann. Er schloß -mit der Bitte an die Kursusteilnehmer, das Gelernte nun -in der Praxis anzu- wendcn un-d auch andere Interessenten -darauf aufmerksam zu machen, damit im nächsten Jahre ev. wieder ein solcher Kursus abge-halten werden könne.' Hebung des Mittelstandes bedeute -in der Sprache des Obstbauers Hebung des Obstbaues zum Segen unseres Vaterlandes. — Den Ausführungen wurde herzlicher Beifall gezollt. Interesse fanden wieder die ausgehängten Obst tafeln und eine Ausstellung praktischer Geräte für Obstbau und Obstvcrwertung seitens der Firma Paul Schmidt. „Sonniger Süden." Die in unserem Tageblatt erschienene Schilderung des Herrn Georg Bruno Bretschneider-Wilsdruff über seine Reise nach Italien ist nunmehr unter dem Titel „Sonniger Süden" in Buchform in unserem Verlage erschienen. Obwohl dieses reich illustrierteBuch in erster Linie für das reisende Publikum bestimmt ist, haben wir auf Veranlassung des Ver- - fass-ers eine begrenzte Anzahl Exemplare für W-ilsdruff und Um gebung reserviert. Der Preis beträgt 2,50 Reichsmark pro Exemplar. Eine Besprechung des Buches erübrigt sich für uns, da unsere werten Leser den Inhalt bereits mit Interesse verfolgt haben werden. Das Buch ist außer in unserer Geschäftsstelle in den Buchhandlungen von Bruno Klemm, Freiberger Straße, - und Robert Pinkert, Zedtlerstraße, zu haben. Die Heimatsammlung wieder geöffnet. Vielfachen Wünschen entsprechend wird unsere Heimatsammlung Palmarum von 2 bis 4 Uhr wieder -erstmalig geöffnet sein, um liebem Besuch aus nah und fern -in der Zwischenzeit zwischen Mittagessen und Kaffeetafel unsere Schätze im Dachgeschoß der Schule zeigen zu können. Es ist während des Winters mancherlei neu geordnet, ergänzt und verbessert roordcn, und hätte das Geld weiter gereicht, wäre wohl noch mehr geschehen. Vor allen Dingen machen wir aufmerksam aus die mue Bauernstube und auf die Gruppen „Schule" und - „Wilsdruffs -Umgebung". Sondcrwagen aus der Kroftpostlmie Dresden—Wilsdruff, i Am Palmsonntag, den 28. März, verkehren auf Wunsch auf der ! Kraftpostlinie Dresden-Wilsdruff folgende Sonderwagen: § ab Dresden vorm. 7,35 Uhr, an Wilsdruff vorm. 8 30 Uhr; ; ab Wilsdruff vorm. 9,60 Uhr, an Dresden vorm. 9,50 Uhr; ab Dresden vorm. 10,30 Ubr, an Wilsdruff vorm. 11,25 Ubr; I ab Wilsdruff nachts 11 Uhr. an Dresden nachts 11,50 U-Hr. i Don 11I5 Uhr vormittags ab steht der Wagen tagsüber zu Son- i Herfahrten zur Verfügung. Außer den Sonderwagen wirb der Verkehr auf der Linie, fahrplanmäßig durckgeführt. Der Nibelungenfilm, der -heute abend letztmalig im „Lin denschlößchen" zur Vorführung kommt, hat -bei allen, die ihn bis her gesehen haben, ungeteilten Beifall gefunden. Wie nachmittags. so wer auch gestern abend der Besuch ein sehr starker und nur eine Stimme -des Lobes herrschte. Es sollte sich heute abend niemand die Gelegenheit entgehen lassen, das Meisterwerk deut scher Filmkunst noch anzusehen. Einen Voiksliederadend veranstaltet am 1. Osterfeiertag abends 7 Uhr der Frauen- und Männerchor „Brudergruß" im „Lindenschlößch-en". Als Mitwirkcnde sind gewonnen worden Frl. Opernsängerin Maximiliane Schneller und Herr Opernsänger Arno Beyreuther-Dresden. Das Programm verzeichnet nicht weniger wie 24 Volkslieder. Das Nähere sagt das Inserat in dieser Nummer. Extra-Beilage. Der heutigen Stadt- und Landauflage liegt ein Prospekt dr Firma AlfredPietzsch, Wilsdruff -Lei: „Kaffee ist Vertrauenssache", den wir zu beachten bitten. Unkersdorf. (Schul -i s ch e s.) Mit Ende des Schuljahres verließen 6 Kinder unsere Schule. 1 Knabe und 4 Mädchen wer den konfirmiert, 1 -Knabe -besucht ab Ostern die Deutsche Ober schule zu Dresden-Plauen. Die Aufnahme der 6 -kleinen Leute findet Montag den 12. April nachmittags X-2 Uhr statt. Kirchennachrjchten — Palmarum. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr feierliche Einsegnung und Konfir mation; abends >48 Uhr kirchlicher Familienabend. Die Eltern und Angehörigen unserer Konfirmanden sowie die Kirchgemeinde-- glieder in Stadt und Land sind Herzlichst Ungeladen. Eintritts geld wird nicht erhoben; freiwillige Gaben zur Deckung der Un kosten -sind erwünscht. — Mittwoch: Vorm. 10 Uhr Beichte für die konfirmierten Knaben; vorm. 11 Uhr Beichte für die kon firmierten Mädchen. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Konfirmationsgottesdienst. Kol lekte zur Ausschmückung von Sakristei und Altar. Kesselsdorf. Vorm. »9 Uhr Konfirmation (Pf. Heber); Kirchenmusik: Du Herr, der alles wohlgemacht. Dreistimmiger Kindert-or von M. Hauptmann. — Montag: Abends f48 Uhr Familienabend im Gasthof „Zur Krone". Eintritt frei- träge, Aufführung, Lichtbilder (Leben Jesu). — Mtt.wocv-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)