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Wilsdruffer Tageblatt : 09.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192604097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260409
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-09
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.04.1926
- Autor
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Mit Kopfschüssen ansgesunden. Es handelt sich anscheinend um einen Doppelselbstmord. Die Toten sind zwei junge Menschen im Alter von 20 bis 25 Jahren. Bei dem Mann wurde ein Zettel gefunden, ans dem stand, daß beide aus Nor infolge Arbeitslosigkeit in den Tod gegangen sind. Doppelselbstmord am Donaustrand. Am Donaustrand bei Wien wurden die Leichen eines etwa 30jährigen Mannes und einer 24jährigen Frau aufgefunden, die beide Schußverletzungsn aufwiesen. Nach einem vorgefundenen Briefe, der mit „zwei Namenlose" unterzeichnet ist, han delt es sich um einen Doppelselbstmord. Die Toten scheinen Reichsdeutsche zu sein. Großer Schaden durch einen Kugelblitz in England. Während eines Gewittersturmes in Palmers Green wur den durch einen Kugelblitz etwa 25 Häuser beschädigt, Hunderte von Fensterscheiben zerbrochen und Rundfunk geräte zerstört. überfall auf eine holländische Patrouille in Hollün- disch-Jndien. Aus Holländisch-Jndien wird der überfall einer Eingeüorenenbande auf eine holländische Patrouille gemeldet. Der Schauplatz des Zwischenfalles ist der west lichste Punkt von Sumatra. Die Brigade, die die Aufgabe hatte, den Führer einer Eingeborenenbande gefangenzu- nehmen, wurde von einer Eingeborenenbande heftig ange griffen. Es entspann sich ein scharfes Gefecht, in dem der Führer der holländischen Patrouille, Kapitän Paris, den Tod fand. Die Bande wurde schließlich vertrieben und ließ 20 Tote zurück. 4 80 japanische Fischer vermißt. Einer Meldung aus Hokkaido zufolge kenterten zehn Fischerboote in einem Sturm auf der Höhe von Murorgn. Mehr als 80 Fischer werden vermißt. Nicsenzerstvrung durch Ölbehälters x- plosion in Kalifornien. Die Explosion von 16 Ölbehältern richtete in St. Louis-Obispo in Kali fornien große Zerstörungen an. Ein ganzes Stadtviertel wurde von den Flammen ergriffen und eine große An zahl von Häusern vernichtet. Die Städte Los Angeles und San Franzisko entsandten sofort Hilfe nach der Un glücksstelle. Bunte Tageschronik. Stettin. Der 16jährige Landarbeiter Baumann ans Flankcnhagen in Pommern wurde verhaftet, weil er fünf Häuser des Ortes in der Zeit vom 16. Februar bis zum 1«. März in Brand gesteckt hatte. München. An der Hammersüelwand bei Berchtesgaden sind ein 22jähriges Mädchen und ein achtjähriger Knabe tödlich abgestürzt. Memel. In Memel wurde die erste Synode für das M e m e l g e b i e t im Beisein von Vertretern der Ostpreußischen Provinzialsynode und der maßgebenden Behörden feierlich er öffnet. London. Bernard Shaw hat dem Distriktsrat von Easington eine Anleihe von 30 000 Pfund Sterling (600 000 Reichsmark) zur Errichtung von Bergarbeiterhäusern gewährt. Diese Summe wird dem Dichter mit 514 verzinst. London. In Hampstead wurde eilt Denkmal sür die 375 000 im Weltkriege getöteten Pferde eingeweiht. Aus dem Genchissiwl. Der Lützow-Prozeß. Die Verhandlungen gegen Dr. von Lützow werden immer »roch jeden Mittwoch und Sonnabend am Krankenlager des Angeklagten in Nikolassee wrwettihrt. Letzthin wurden einige Zeugen vernommen, jedoch waren es wieder nur Leumundszeugen oder Personen, die nichts Wesent liches auszusagen hatten. Der Zustand von Lützows hat sich etwas gebessert und das Fieber ist ztemlich zurückgegangen, so daß von ärztlicher Seite keinerlei Bedenken mehr für diese Art der Verhandlung erhoben wurden. Wann eine ordnnngs- , mäßige Wetterführung der Verhandlungen in Moabit möglich > nein wird, ist vorläufig noch nicht abzusehen. Der erste Spritschicberprozrß. Der erste der Spritschieber- strafprozesse wird am nächsten Montag vor dem Großen Schöffengericht Berlin beginnen. Unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Schultze, der auch den Strafprozeß gegen Regierungsrat Bartels geleitet hat, wird unter dem „Peters und Genossen" gegen den Kriminalkom missar Walter Peters, den Direktor Dr. Albert Cantrup, den Kaufmann Hermann Weber ans Berlin-Schlachtensee, die Brüder Kaufmann Robert Simke und Kaufmann Leo pold Simke, den Kaufmann Oskar Halsmann, den Kaufmann Heinrich Weber und den Kriminalassistentcn Gustav Beyer verhandelt werden. Bestrafte Bilderdiebe. Im Jahre 1925 wurde aus den Kölner Wallraf-Museum ein wertvolles Bild, „Die Madonne mit dem Jesuskinde", gestohlen. Das Bild wurde in Paris f entdeckt und dem Kölner Museum durch die Pariser Kriminal- j Polizei wieder zuaestellt. Die beiden Täter, ein iunaer Kauk- > I vom Sitten aas gelle. Noman von A. H o t tn e r - G r efe. 22) (Nachdruck verboten.) „Gott gebe es!" — Die müde, alte Stimme war sehr unsicher. Und plötzlich stürzten wieder die Tränen über die gefurchten Wangen. „Mein Himmel — und dafür lebte man fünfundsiebzig Jahre! Dafür, daß man am Ende seines Daseins sagen muß: Herr, jetzt hab' ich alles hingegeben. Mein mühsam erworbenes Geld, mein einziges Kind — alles! Jetzt muß ich auch noch bitten mit weißen Haaren, daß ich meinen Namen ohne Schänd' tragen darf bis ans End'." Gottfried Mallinger wartete keine Antwort ab. Schwer fiel das Tor zu zwischen ihm und Rasmer, der noch, er griffen durch diesen heißen, tiefen Schmerz, einen Augenblick lang stille stand und auf die Schritte horchte, welche ver hallten. Dann hörte er, wie auch die Haustür geschloffen wurde. Und wieder lag das kleine Haus still und ver schwiegen da in der funkelnden Winterpracht des ver schneiten Gartens. Nachdenklich schritt Nasmer die Straße entlang, zurück in das laute bunte Leben. Bei sich erwog er nochmals alles genau. Er mußte sich eingestehen, daß er sich eigent lich, trotz aller seiner kriminalistischen Gewiegtheit, dies mal in einem Irrtum befunden habe. Er hatte für be stimmt angenommen, daß hier in diesen: entlegenen Hause eigentlich die Hauptfüden dieser ganzen, seltsamen Begeben heit zusammenlaufen müßten. Und nun hatte die Auf klärung, an deren Richtigkeit und Wahrheit er kaum zweifelte, nur die Bloßlegung eines Nebenumstandes er geben, die Tatsache, daß dieser Becher gestohlen worden war. Ein schlechter Streich eines leichtsinnigen Menschen — aber keine geringste Spur, welche darauf Hinweis, daß der Dieb selbst in irgendeiner Beziehung zu Christa Weltins uner klärlichem Verschwinden gestanden hatte. Es war im Ge genteil anzunehmen, daß Gustav Mallinger keine Idee mann namens Clever und der Student Ehrenberg, hatten sich j wegen des Diebstahls zu verantworten. Clever wurde zu einem Fahr und einer Woche Gefängnis und Ehrenberg, ein alter Muscumsdieb, zu einem Jahr und einer Woche Zuchthaus ver urteilt. Wiederaufnahme des Prozesses Asmus. Vor dem Chem nitzer Schöffengericht wurde die Hauptverhandlung gegen den Oberstaatsanwalt Dr. Asmus aus Freiberg wieder ausge nommen. Die Angelegenheit wurde bereits Eude Januar zwei Tage lang verhandelt, dann aber vertagt, weil das Gericht die Herbeiziehung wetteren Beweismaterials für notwendig hielt. Dr. Asmus, der zur Sozialdemokratischen Partei gehört, wird zur Last gelegt, in sieben Fällen gegen 8 346 des Strafgesetz buches verstoßen zu haben, indem er Strafanzeigen gegen Links gerichtete nicht pflichtmäßig verfolgte. Hußmann und Knoll freigesprochen. Keine strafbaren Handlungen. In dem Prozeß gegen den Staatsanwaltschaftsasses sor a. D. Kußmann und den Major a. D. Knoll, die im Zusammenhang mit der Barmat-Kutisker-Affäre wegen Beiseiteschaffung von Urkunden angeklagt wurden, er folgte Freisprechung beider Angeklagten. In der Begründung ging der Vorsitzende auf die einzelnen den Angeklagten zur Last gelegten Fälle ein und bemerkte, daß auf Grund des Verhandlungsergeb nisses eine Verurteilung nicht erfolgen könne, weil die Angeklagten nicht der strafbaren Handlungen überführt worden seien. Ferner habe Kußmann nicht vorsätzlich ge handelt, so daß er nicht im Sinne des 8 248 StGB, als überführt betrachtet werden könne. Knoll hingegen habe Kußmann als verfügungsberechtigt gehalten. Die An- 'lage wegen Hausfriedensbruchs komme ebenfalls nichh in Frage, da die Verhandlung in dieser Hinsicht nichts er- zeben habe. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst er fährt, hat die Staatsanwaltschaft beim Landgericht I gegen »as freisprechende Urteil Berufung eingelegt. Kongresse und Versammlungen. Der evangelische Reichselterntag zur schulpolitifchen Lage. Der zu seiner Jahresversammlung in Jena zusammengetretene evangelische Reichselterntag nahm einstimmig eine Ent schließung an, in der die Reichsregierung ersucht wird, unver züglich den angekündlgten Entwurf eines Reichsschulgesetzes Vorzulegen, das dem Elternrecht gibt, was ihm nach der Reichs- Verfassung zukommt. Dabei erklärt der Elternbund, daß für ihn nur eine Lösung der Schulfrage annehmbar sei, die der sogenannten Gemeinschaftsschule keine Vorzugsstellung als Regelschule zuerkenne und die Erfordernisse der Bekenntnis schule auf der Grundlage der Gleichberechtigung in vollem Umfang sicherstelle. Die evangelische Elternschaft erwarte, daß die Reichsregierung ihren wiederholten Zusagen entspreche und dabei dem evangelischen Erziehungswillen die ihm gebührende Achtung entgegenbrtnge. Andernfalls sei eine unabsehbare Beunruhigung der evangelischen Öffentlichkeit unvermeidlich. 41. Balnrologenkongretz in Aachen. Der 41. Balneologen- kougreß tagt in Aachen unter Vorsitz von Ministerialdirektor Wirklichen Geheimen Obermedizinalrat Prof. Dr. Dietrich aus Berlin. Auf der Tagung sind außer Deutschland u. a. Öster reich, Holland, die Schweiz, die Tschechoslowakei und Ungarn vertreten. Die Reichs- und Staatsbehörden sowie die Univer sitäten und Hochschulen und zahlreiche am Bäderwesen inter essierte Organisationen haben zu der Tagung Vertreter ent sandt. Den Abschluß des Kongresses soll ein Tagesausflug nach der lStjcr bilden. Eröffnung des 7. Internationalen Chirurgischen Kon gresses. In Rom wurde der von 600 Teilnehmern beschickte 7. Internationale Chirurgische Kongreß in Anwesenheit Musso linis, des Ministers für öffentlichen Unterricht, Fedelc, und der Vertreter der Behörden eröffnet. Nachdem Mussolini und mehrere andere Redner gesprochen hatten, wies der General- sekretär der Internationalen Gesellschaft für Chirurgie, Mayer, aus die günstige Entwicklung der Gesellschaft hiu uud teilte mit, daß das Internationale Komitee entsprechend dem in London gefaßten Beschluß die Chirurgen der ehemals feindlichen Länder auffordern werde, wieder all den Arbeiten teilzunehmen. Esperanto. Das in Locarno tagende Internationale Esperanto-Zentralkomitee prüfte die Ergebnisse der europäischen Konferenz der Präsidenten der nationalen Esperantovereini gungen, die Beschlüsse über die Einführung des Esperanto in den Handelsschulen und die Kurse, die diesen Winter von zwölf Radiostationen in fünfzehn europäischen Ländern verbreitet werden. In Österreich und iu der Tschechoslowakei und in Brasilien sind Staatsexamen für den Unterricht in Esperanto eingeführt worden. Der 18. Internationale Kongreß und die Univcrsitätsesperantowoche sollen iu dcu Monaten Juli und August dieses Jahres iu Ediuburg stattfinden. davon gehabt hatte, welchen sonderbaren Inhalt dieser Becher barg. Denn ein so ganz außergewöhnlicher Inhalt müßte ja bei einer eventuellen Anzeige gegen den Dieb sehr leicht auf dessen Spur führen. Uebrigens: so ganz ohne Erfolg war sein Weg hierher doch nicht gewesen. Er war eben eine Staffel zu den weiteren, notwendigen Nachforschungen. Schließlich wußte er ja nun auch schon eine ganze Menge: daß jene junge Frau die Tochter eines Obersten von Risnach und die Gattin jenes Barons Felix von Laßwitz war, welcher in Krakau so schwer krank daniederlag und der dennoch nicht sterben wollte, ehe er nicht diesen Silberbecher in den Händen hielt. Natürlich handelte es sich für diesen Felix von Laßwitz nur um den Inhalt des Gefäßes. Dieses selbst war ihm gewiß minder wichtig. Und so konnte man wohl auch mit Fug und Recht annehmen, daß dieser tod kranke Mann die Persönlichkeit war, an welche man sich zu halten hatte. Aber wenn er starb, ehe Werner Mertens ihn zur Rechenschaft ziehen konnte? Es war freilich da noch ein Bruder — Herbert von Laßwitz! — Vielleicht war auch dieser eingeweiht. — Rasmer trat in das nächste Kaffeehaus und ließ sich das große Adreßbuch geben. Der Name „von Laßwitz" kam überhaupt nicht vor. Aergerlich schlug er bei „R" nach. Die junge Frau schien bei ihrer Mutter zu wohnen. Sie mußte entschieden getrennt sein von ihrem Gatten, denn sie hatte, nach Werners Aussage, ja selbst zu Gottfried Mallinger geäußert, daß sie ihn schon seit fünf Jahren nicht mehr sah. — Aber auch der Name Risnach fehlte vollständig in dem sonst so verläßlichen Buche. Also: da mußte man zur Polizei. Anders ging es nicht. Aber vorher wollte er doch ins Hotel fahren, um Werner Mertens über den Erfolg seiner Wege zu uuter- richten. Dann konnten sie ja auch gemeinsam alles weitere beraten. Aber als Doktor Ernst Rasmer in seinem Hotel zimmer landete, fand er eine Ueberraschung, welche ihm einstweilen vollkommen unverständlich blieb. Es war Spiel und Sport. Beginn des 16. Berliner Sechstagerennens. Umer starker Beteiligung des Publikums begann in Berlin das 16. Sechstagerennen. Von den vierzehn Mannschafte» gehen die drei rein ausländischen Paare Beekman—Eaton (Amerika), Sergent—Louet (Frankreich) und Linari— Binda (Italien) mit sehr guten Aussichten ins Rennen. Von den Mannschaften Bauer—Buysse, Saldow—De- baets, Lorenz—Frederikx und Hahn—V. Standaert haben vor allen Dingen die beiden erstgenannten sehr gute Siegesaussichten, denn in größeren Jagden werden sie die tonangebende Rotte spielen. Von den rein deutschen Mannschaften müßten Knappe—Rieger auf Grund ihrer bisherigen Leistungen in derartigen Wettbewerben a>» weitesten vorn enden. Dresdner Schachturnier. In Dresden wird äugen-'' blicklich aus Anlaß des Schachkongresses ein Turnier zwischen Aljechin, Blümich, v. Holzhausen, Johner, Niem-r zowitsch, Rubinstein, Sämisch, Steiner, Tartakower unitt Uates gespielt. Der Stand dieses Turniers nach der vierten Runde ist folgender: Niemzowitsch 3)4, Rubin«, stein 3 (1), Aljechin 3, v. Holzhausen 2)4, Tartakower 1)4' (1), Johner 1)4, Sämisch 1 (1), Steiner und Nates je 1 und Blümich 0 (1). Im Pariser Sechstagerennen sind die Franzosen Cu- gnot—Baron an die Spitze gelangt, von Kempen— Fandet liegen an zweiter Stelle vor Degraeve—Thollem- beek. Nachdem am ersten Abend bereits Horan schwer gestürzt war, geriet sein Partner Mac Ramara in der Kurve ins Rutschen und stürzte unglücklich. Nach einer Stunde konnte er aber wieder weiterfahren. Die englischen Hockeyspielerinnen nicht zu schlagen. Der aufsehenerregende Siegeszug der repräsentative» englischen Hockeydamenelf durch Deutschland, der bekannt^ lich zu einem 11 :0-Siege gegen Norddeutschland, 14 :o- Sisge gegen Mitteldeutschland und 8 : 0-Siege gegen Ber lin führte, hat auch im letzten Gastspiel der Engländerin nen keine Unterbrechung erfahren. In Köln gelang es ihnen, eine westdeutsche Damenelf überlegen 16 :0 z» schlagen. Ein neuer Weltrekord Rademachers. Der deutsche Meisterschaftsschwimmer Rademacher legte in Chikago im Brustschwimmen 220 Yards in der Zeil von 2 Minuten 47 Sekunden zurück und gewann damsi nicht nur die amerikanische Amatcurmeisterschaft, sonder» stellte auch einen neuen Weltrekord auf. Vermischtes. 150 Jahre Burgtheater. Das Wiener Hofburg- oder Burgtheater (eigentlich „Theater an der Burg"), das« lange Zeit als die erste und vornehmste deutsche Bühne galt und mit Recht auf seinen kultivierten Darstellungs4 stil und seine „Tradition" stolz sein durfte, feiert in diese»« Tagen sein 150 jähriges Jubiläum. Wenn man es recht! betrachtet, ist das Burgtheater allerdings älter als 15ö Jahre: sein Ursprung datiert vom Jahre 1741. Damatt verfügte die Kaiserin Maria Theresia, daß das neben del Hofburg gelegene Ballhaus in ein Schauspielhaus uw gewandelt werden solle. Man begann aber erst 1748 mb dem Umbau usid er dauerte acht Jahre. KustverLot für Sonn- nnv Feiertage. Als die Puri taner znm erstenmal amerikanischen Boden betraten, er-F ließen sie ein Gesetz, das dem Manne Lei Strafe verdoh am Sonntag eine Frau zu küssen, selbst Wenn es seM eigene war. Der Sonntag, sagten die Puritaner, mW ausschließlich der Erbauung dienen und Irdisches sti nach Möglichkeit auszuschalten. Die Amerikaner Habel aber auf die Dauer ein so strenges Verbot nicht befolge! können, und so wurde das Antisonntagskußgesetz ball vergessen, genau so, wie man jetzt mit dem Vergessen de§ Antialloholgesetzes anfängt. Nun hat sich aber in New- York eine Vereinigung gebildet, die das Kußverbot sitt Sonn- und Festtage wieder in Kraft treten lassen und es sogar noch verschärfen will: wer beim Sonntagsküsseri ertappt wird, wird ins Loch gesteckt. Verboten soll ferner sein: die Herausgabe und der Verkauf von Zeitungen Spazierfahrten mit dem Anto, jeder Sport, Theater, Kon zerte, Ausflüge per Eisenbahn oder per Dampfer unk noch mancherlei anderes. Sterben am Sonntag schein! erlaubt zu sein. Das Gesetz hat nicht viel Aussicht, äuge- nommen, und noch viel weniger Aussicht, eingehalten z» werden, aber man hat es immerhin einem Ausschuß des Mepräsentantenhauses zum Studium übergeben, und der »mag sich jetzt damit amüsieren. eine Karte da von Werner Mertens mit wenigen, wie LS schien, in fliegender Hast geschriebenen Zeilen. „Eben — 12 Uhr — kommt ein dringendes Telegramm Iulas. Ich fahre ihr ein paar Stationen entgegen. Bin zu unruhig, um warten zu können." Kopfschüttelnd entfaltete Rasmer das Telegramm und . las: „Ich komme heute zu dir. Ankunft voraussichtlich ? 2 Uhr 40 Minuten Wieg. Bringe sehr wichtige Nachrichten, j Unternimm nichts in betreff deines Ankaufes, ehe ich da bin. Jula." Doktor Rasm--r war selten in seinem Leben so un geheuer erstaunt gewesen, wie in diesem Augenblick. Woher, aus welche Art konnte Jula in dem weltfernen Städtchen wichtige Nachrichten erhalten haben? Was hatte sie in diesem einen Tage erlebt? Der Zug kam also um 2 Uhr 40 Minuten in Wien an. Da hieß es noch warten. Mehr als zwei und eine halbe Stunde. Um 12 Uhr war das Telegramm ange- kommen, aufgegeben war es in Werner Mertens Heimatsort j um 11 Uhr. Da aber der nächste Wiener Zug erst um 1 1 Uhr von der kleinen Bahnstation abgiug, hatte Jula i Weltin telegraphiert. So erhielt Werner Mertens die i Nachricht immer noch um fast drei Stuudeu früher, ehe sie j in Wien sein konnte. Ja — da mußte mau Geduld haben! — Er war ja . von seiner reichen Berufstätigkeit her daran gewöhnt, daß gerade die Momente der Entscheidung sich oft durch plötzlich eintretende Zufälligkeiten verschieben. Er hatte oft ge- s wartet. Aber heute, heute wurde es ihm schwer. Immer wieder grübelte er darüber nach, wie es wohl Jula ge- ! lungen sein könnte, irgendeine Nachricht über den Becher i zu erhalten. Aber er fand nicht den kleinsten Anhaltspunkt. Während er, ohne recht zu wissen, was er verzehrte, sei» Mittagessen auf seinem Zimmer einnahm, kam er noch immer zu keiner Klarheit. Im Gegenteil: da war wieder etwas Neues, Unverständliches, Beunruhigendes. Ein neues Rätsel zu den übrigen. (Fortsetzung folgt.)
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