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Wilsdruffer Tageblatt 2 Blatt. Nr. 61. Freitag, den 12. März 1926 Kunterbuntes. Abd el Krim, der ist so spröde. Aber sonsten gar nicht blöde; Marianne mit Entzücken Möchte Kern ans Herz ihn drücken. Eifrig schickt die holde, süße, Ihm Granaten-Liebesgrüße. Dort im Osten bei den Polen War sonst meist nicht viel zu holen. Frecher just mit jedem Tage Werden sie zur deutschen Plage. Risten gern ein Stück zur Schande Aus Germaniens Gewände. Mussolini als Diktator Redet wie ein Imperator. Alles, spricht er, ist mir schnuppe. Als Italiens Stieselstruppe Hab ich mir Tirol genommen, Nehm' ich mehr, noch wirds uns frommen. Daß der Friede bleibt im Lote Baut der Japs viel Unterboote. Denkt dabei, das best' hinieden Ist doch ein Kanonenfrieden. Doch der Jonathan baut leider Auch an seiner Flotte weiter. Endlich macht der Wunsch zum Bunde Aller Völker nun die Runde; Jeder eilt herbei im Fluge, Auto, Schiff und Extrazuge. Man wird viel Kontrakte schreiben, Blos der Krieg wird weiter bleiben. Rußland geht auf eignen Pfaden, Läßt sich nicht in Genf beraten; Will in Asien seine Sachen Erst einmal in Ordnung machen. Hat es alles dann im Magen, Zieht es mit am Friedenswagen. Mar k wart. Oroßdeuische Tagung in Wien. Begrüßungsworte des Vizekanzlers Dr. Waber. In Wien trafen mit drei Sonderzügen die Teil nehmer an der Grohdeutschen Tagung aus allen Teilen des Reiches ein, insgesamt 1200 Studenten und Universi-- tätsprofessoren. Zum Empfang hatten sich auf dem Bahn hofe viele taufende österreichischer Studenten und Pro fessoren mit ihren Fahnen versammelt. Die Ankunft ge staltete sich zu einer erhebenden Kundgebung für den An- schluhgedanken. Im Namen der Leitung des Verbandes der österreichischen Studentenschaft hieß Dr. Frank die ankommenden Gäste willkommen. Als Vorsitzender des Deutschen Hochschulringes dankte Dr. Jochmann für den Willkommensgruß. Am Abend fand ein Festakt in der Universität statt. Als erster Redner sprach der Rektor der Wiener Universität, Dr. Luigh. Als Vertreter der Regie rung war Vizekanzler Dr. Waber erschienen, ferner sa" man alle Rektoren der österreichischen Hochschulen. „Volk will zu Volk!" Vizekanzler Dr. Waber richtete an die Tagung eine Begrüßungsansprache, in der es heißt: „Deutschösterreich begrüßt die Jugend, die aus dem Deutschen Reiche zu uns kommt, um hier in ernster Beratung mit führenden Män- ncrn des lulturellcu, politischen und wirtschaftlichen Lebens wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Zusammenarbeit bereuen zu helfen. Volk will zu Volk. Den -reg zur geschlossenen Zusammenarbeit zu bahnen, ist die Aufgabe der Großdcutschen Tagung. Die tausend reichsdeutschen Akademiker werden Eindrücke mit sich nach Hause nehmen, die lebendig sind und getragen werden von ewer großen Idee. Die Tagung ist dazu geschaffen, dem Gedanken eines geistigen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenschlusses in hervorragendem Maße zu dienen." SemeuntersuchiW des Preuß. Landtages. Aussage des Kriminalkommissars D r. Stumm. In geheimer Sitzung nahm Mittwoch der Femeausschuß des Preußischen Landtages Stellung zu der Frage, wie man gegenüber Zeugen, die sich ungebührlich benehmen oder aber ihre Aussage verweigern, zu verfahren habe. In Gutachten der Ministerien des Innern und der Justiz werden für den ersten Fall Anwendung der Hausgewalt, für den zweiten Fall Anwendung der Bestimmungen der Strafprozeßordnung für angemessen erachtet. Der Ausschuß selbst wurde sich dahin einig, daß für die Erfüllung der ge setzgeberischen und geschästsordnungsmäßigen Ausgaben dieser Ausschuß nicht zuständig sei. Es müsse eine gesetzliche Rege lung oder die Überweisung an den Versaffungsausschuß er folgen. Donnerstag wurde Kriminalkommissar Dr. Stumm in öffentlicher Sitzung nochmals vernommen. Er soll bekun den, ob Fememörder innerhalb der Schwarzen Reichswehr oder diese Wehr selbst von Jndustrieverbänden, dem Reichsland bund und leitenden Mitgliedern der Arbeitgebervereinigung durch Geldmittel usw. unterstützt worden sind. Dr. Stumm sagt aus, der größte Teil der von der Schwarzen Reichswehr benötigten Gelder sei vom Landbund aufgebracht worden. Für die Industrie sei namentlich die Zweigstelle „Emaillier- Werke" der Firma Hugo Stinnes in Hamburg in Frage ge kommen. Das gehe aus Aussagen des Direktors der Werke, Laux, hervor. Dr. Stumm zählt die einzelnen Einzahlungen für die Schwarze Reichswehr auf. Als Einzahler nennt Dr. Stumm Herrn v. Oppen, die Landbundgesellschaft West havelland, Oberleutnant Oppermann und andere. Emp fehlungsschreiben erhielten Mitglieder der Schwarzen Reichs wehr von Abgeordneten wie Wulle, Kube usw. Rach An sicht des Zeugen Stumm sind Zahlungen für die Wehr erst 1923 geleistet worden. Es liege kein Beweis vor, daß Stinnes im Auftrag eines Arbeitgeberverbandes die Gelder an die Schwarze Reichswehr leitete. In der Befragung durch die Mitglieder des Ausschusses erklärte Dr. Stumm noch, daß es sich um erhebliche Beträge gehandelt habe. Die unter dem Verdacht von Fememorden bisher verhafteten und verfolgten Personen gehörten sämtlich der Schwarzen Reichswehr an. Es sei ihm belanntgeworden, daß der Landbund eine besondere Umlage erhob, um die Gelder für Major Hagemann, den Verbindungsmann des Landbundes zur Schwarzen Reichswehr, zu beschaffen. An haltspunkte dafür, daß die Gelder des Landbundes für Feme morde der Schwarzen Reichswehr benutzt worden seien, habe er bisher nicht. Die Akten der Schwarzen Reichswehr seien mit dem Küstriner Putsch in alle Winde zerstreut worden, so daß nur ein kleiner Teil erhalten blieb. Der größte Teil sei schon 1923 vernichtet worden. l politische siunckschsu j .. .» Bierabend beim Reichspräsidenten Der Reichspräsident hatte Einladungen zu einem Bierabend ergehen lassen, der die Spitzen des politischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Lebens der Reichs- Hauptstadt in den Festräumen des Reichspräsidentenhauses vereinigte. Es waren u. a. erschienen sämtliche in Berlin weilenden Reichsminister und preußischen Staatsminister, der Chef der Heeresleitung, die Staatssekretäre des Reichs und Preußens, die Mitglieder des Reichsrats, mehr als hundert Abgeordnete, die früheren Reichs- und Staats- mimster, die führenden Vertreter der Hochfinanz, des Han dels und der Industrie sowie der Gewerkschaften und der Presse. Von Staatssekretär Dr. Meißner unterstützt, be grüßte der Reichspräsident alle seine Gäste aufs liebens würdigste. Die politische Unterhaltung war überaus angeregt. Die Eintragung beim Volksbegehren. Es ist die Frage aufgetaucht, ob eine beim Volksüe gehren im Abstimmungsverfahren abgegebene Unterschrift vom Unterzeichner zurückgezogen werden kann. Das Reichsministerium des Innern teilt hierzu mit, daß eine solche Zurücknahme der einmal abgegebenen Unterschrift ebensowenig möglich ist wie bei einer Wahl die Stimm abgabe zurückgezogen oder geändert werden kann. Der Bischof von Paffs« gegen de« Volksentscheid Die Passauer Donauzettung veröffentlicht eine Kund gebung des Bischofs Sigismund Felix zur Fürstenent eignung, in der es Heißt: Als beruflicher Hüter des gött lichen Sittengesetzes obliegt mir die Pflicht, mit aller Ent schiedenheit zu erklären, daß in der Beteiligung an diesem Volksbegehren eine Versündigung, und zwar, wenn die Beteiligung eine überlegte und absichtliche ist, eine schwere Versündigung gegen das siebente Gebot Gottes gelegen ist. Die Durchführung eines kolüien Be gehrens wäre der erste Schrill zur Aushebung des Eigen tums überhaupt und es wäre damit auch der Beran bung der Kirchen, kirchlichen Anstalten und Stiftun gen sowie der willkürlichen Enteignung jeden Privatbe sitzes, insbesondere, der Bürger und Bauern, Tür und Tor geöffnet. Jede Beteiligung an dem Volksbegehren und jede Unterstützung der darauf abzielenden Bestrebun gen wird in der Kundgebung ausdrücklich untersagt. Aus In- und Ausland Berl i n. Der ReichstagsauSschuß für die Not der Winzer hat beschlossen, die Aufhebung der Weinstcuer zu fordern. München. Der badische Staalspräsidenl Trunk ist hier zum Besuch der bayerischen Regierung cingetrossen. Prag. Im Tschechischen Senat kam es bei Besprechung der durch Entzündung von Handgranaten verursachten Explo- sionskalastrophc zu stürmischen Szenen, als der Ver teidigungsminister aus einen kommunistischen Zwischenruf hin erklärte, das; für Vie Kommunisten nicht die Handgranaten nötig seien, sondern hierfür der Polizeilnüppel genüge. Der Vorsitzende rügte den Ausdrnck, doch dauerte der Lärm lange an. Rom. Ein faschistisches Komitee in Bozen erläßt einen Ausruf zur Sammlung von Geldspenden sür dieItaljeni - sierung Südtirols, um den Bestrebungen des gesamten Deutschtums entgegenzutrcten und die italienische Bewegung in Südtirol am Leben zu erhalten. i Neuer aus aller well i Holzmann wird nicht auSgeliefert. Es wird jetzt bekannt, daß die Berliner Gerichte die Hoffnung auf eine Auslieferung Holzmanns aus Belgien so ziemlich auf gegeben haben. Man erwartet täglich die Nachricht von der Ablehnung des deutschen Ausliefernngsbegehrens. Barmat im Lazarett des Untersuchungsgefängnisses Julins Barmat ist vom Berliner Untersuchungsgefängnis nach der Charito übergeführt worden, wo ihn Geh. Nat Kraus einer eingehenden Untersuchung unterzog. Das Gutachten dieses medizinischen Sachverständigen soll die Grundlage für die Entscheidung der Strafkammer über den Haftentlassungsantrag der Verteidigung bilden. Julius Barmat wurde nach der Untersuchung wieder nach Moabit zurttckgebracht, wurde aber hier in das Lazarett des Untersuchungsgefängnisses eingeliefert, während er bisher in einer Zelle untergebracht war. 101 Jahre alt geworden ist der Landwirt und Alt sitzer Gottfried Huschke in Schöneiche bei Zossen. Der alte Herr fühlt sich nach einem langen, arbeitsreichen und gesegneten Leben geistig und körperlich noch durchaus wohl, so daß er noch manches Jahr mitzumacheu gedenkt. Vom Straßenbahner zum Millionär. Zwei Duis burger Straßenbahner erhielten vom Auswärtigen Amt die Nachricht, daß ihnen von einem amerikanischen Ver wandten eine Erbschaft von 13 Millionen Mark zuge fallen ist. Die beiden haben sofort ihren Dienst nieder gelegt und sind nach Berlin gefahren, nm sich das Testa ment zu holen. Verheerende Wirkung einer Windhose. In E ck - stedt deckte eine Windhose das große Dach der Guts schäferei mit Balken und Ziegeln ab, als wäre es ein Pappdeckel, und führte es über mehrere Häuser hinweg. Krachend brach das schwere Dach zusammen und drückte dabei an mehreren Häusern Wände ein, legte Zimmer frei und zerbrach Möbel. Zwei Kinder wurden leicht verletzt, eine Frau schwer. Bei einer Sprengübung tödlich verletzt. Bei einer Sprengübung auf dem Übungsplatz der Pioniere in Freimann versagte die elektrische Sprengleitung. Der an der Probesprengnng beteiligte Oberaef.rcite Stahl wollte nach dein Fehler sehen, als plötzlich die Explosion erfolgte.. Stahl wurde in die Luft geschleudert und zer rissen. Eine Nordlichtcrscheinung in St. Egydi beobachtet. In St. Egydi bei Engelhartszell wurde abends in der Richtung Passau—Wegscheid in Bayern eine großartigr Nordlichterscheinung wahrgenommen, die anfangs den Eindruck der Brandröte Hervorries, bis dann licht- und dunkelgrüne, blaue und dunkelrote Farben hinzutraten. Das seltsame Naturschauspiel wurde auch von österreichi schen Orten aus beobachtet. Vier Personen bei dem Untergang eines Schisses ertrunken. Ans Rotterdam wird gemeldet, daß in- sotg: stürmischer Witteruna ein Rcisschiii während der PatriLierblut. Roman von Reinhold Ortmann. 44j (Nachdruck verboten.) Der unmögliche Aufzug war ein mit den wunder vollsten Stickereien bedeckter japanischer Seidenkimono, der den klassisch geformten weißen Hals der Gräfin unperhüllt ließ, und aus dessen weiten Aermeln die herrlichen Arme bei jeder ihrer lebhaften Bewegungen mehr als zur Hälfte hervortauchten. Aber Hubert Almröder schien — wenigstens in diesem ersten Moment der Begrüßung — gar keine Auf- 2» haben für den berückenden Liebreiz, der s'ch,. '"-^.""führerisch seinem Künstlerauge darbot. Cr gab Pch nicht die geringste Mühe, seine Aufregung zu ver- hehlen, uns indem er die zarte Frauenhand mit leiden schaftlichem Dnick in der seinen behielt, erwiderte er in einem Tone schmerzlichsten Vorwurfs: „Wie hätte ich nach den, Empfang Ihres Briefes auch nur eine Minute lang zögern dürfen, hierher zu eilen! — Was Sie mir da geschrieben haben, Pola — es war nur ein Scherz — nicht wahr? allenfalls eine flüchtige Laune, die Sie unter keinen Umstanden zur Tat machen dürfen." .... Statt aller anderen Antwort schlug sie mit der frei gebliebenen Hand den Vorhang zurück, der den Eingang zum Nebenzimmer verschloß, und eröffnete dem Besucher damit den Blick in ein Gemach, auf dessen Fußboden zwei mächtige englische Reisekoffer standen, wahrend eine Un- zahl von Kleidungsstücken, Wäsche und anderen Gegen- ständen weiblicher Toilette ans Stühlen und Tischen aus- gebreitet war. , Hubert hatte nur einen halb unwillkürlichen Ausruf des Erschreckens oder des unmutigen Erstaunens. Sie aber erhob mit schelmischem Ausdruck die Augen zu seinem be stürzten Gesicht und fragte lächelnd: „Sieht das nach einer bloßen Laune aus, mein Freund? Oder werden Sie jetzt endlich daran glauben, daß es mir bitterer Ernst ist mit meinen Reiseabfichten!" Er gab ihre Hand frei und runzelte finster die Stirn. „Und warum tun Sie das, Pola? Nur um mir in echt weiblicher Grausamkeit einen tödlichen Schmerz zu be reiten ?" „Oh — Oh!" — wehrte die Gräfin in unveränderter Heiterkeit ab. „Dieser Schmerz wird Sie gewiß nicht töten. Und ich gebe Ihnen die heilige Versicherung, daß ich nicht einen Augenblick den Wunsch hatte, Ihnen Kummer zu machen." „Ich schrieb Ihnen doch schon, daß eine kranke Freundin mich dringend gebeten hat, sie so rasch als möglich an der Riviera zu besuchen, und da ich ohnedies in zehn oder vierzehn Tagen dorthingefahren wäre, hatte ich keinen Grund, ihr die Erfüllung dieses Wunsches zu verweigern." „Sie hatten keinen Grund? Wirklich — Sie hatten keinen? An mich also dachten Sie überhaupt nicht?" „O doch — ich habe an Sie gedacht. Der Umstand, daß ich sofort nachAbsendung meineszusagendenTelegramms an Sie schrieb, muß es Ihnen doch bewiesen haben." „Nichts hat er mir bewiesen, denn in Ihrem Briefe ist von nichts anderem die Rede als von dem Porträt, dessen Vollendung Sie auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben wissen wollen. Was aber liegt mir an dem Porträt? Die Ver wirrung und Aufregung, in die Sie mich durch Ihren Ent schluß gestürzt haben, ist für Sie offenbar ohne alle Be deutung." „Aber ich verstehe Sie nicht, verehrter Freund! Sie haben mich doch hoffentlich nicht mißverstanden, indem Sie fürchten, daß ich Sie bei Ihrem heutigen Feste im Stiche lassen könnte? Davon ist selbstverständlich nicht die Rede, denn ich weiß wohl, daß es Ihnen schwerfallen würde, jetzt, im allerletzten Augenblick, einen Ersatz für mich zu finden. Ich werde Ihre Kleopatra sein, wie ich es versprochen habe. Bis zum Abgänge des Nord-Süd- Expreß bleibt mir ja noch Zeit genug, mich umzukleiden und meine letzten Reisevorbereitungen zu treffen." „Es gefällt Ihnen, sich über mich lustig zu machen. Und ich muß es wohl hinnehmen. Denn am Ende habe ich ja kein Recht, Rücksichten zu verlangen. Aber wissen Sie auch, daß ich große Lust hätte, unter diesen Umständen meinerseits die Beteiligung an dem Feste abzusagen? Ein Trauerfall in der Familie meiner Frau würde mir aus reichenden Vorwand dazu geben. Und ein anderer An tonius wird jedenfalls leichter zu finden sein als eine an- dere Kleopatra." Die Gräfin gab sich den Anschein, seine Worte als ernsthaft gemeint zu nehmen, und setzte eine allerliebste Schmollmiene auf. „Das ist eine Ungezogenheit, die ich Ihnen wahrhaftig nicht zugetraut hätte. Sie können sich doch denken, daß ich mich keinesfalls dazu hergeben werde, die Partnerin irgendeines wildfremden Menschen zu machen. Und ich hatte mich aus den heutigen Abend ehrlich gefreut." Er zuckte die Achseln und trat, ihr den Rücken kehrend, an eines der Fenster. Eine kleine Weile blieb es still, dann war sie plötzlich neben ihm und legte schmeichelnd die Hand aus seinen Arin. „Sie werden mir das nicht antun — nicht wahr ? An diesem Morgen erst habe ich für eine leichtsinnig hohe Stimme die wundervolle Nachahmung eines alten ägypt - scheu Schmuckes gekauft, für den ich am heutigen Abend auf ein Kompliment von Ihnen hoffte. Wollen Sie, das; ich ihn Ihnen zeige?" Auch wenn sein Vorsatz ein ausrichtiger gewesen wäre, würde er wahrscheinlich nicht die Kraft gehabt haben, der betörenden Süßigkeit ihrer Stimme zu widerstehen. Zwar vermied er noch immer, sie anzusehen, aber nach einem kleinen Zögern sagte er doch mit gepreßter Stimme: „Ich bitte darum, Frau Gräfin!" „So entschuldigen Sie mich für eine kleine Weile. Wenn Sie die^Virkung des Schmuckes recht beurttU-m sollen, müssen Sie ihn doch wohl in angemessener Aus machung sehen." Hubert verstand nicht, wie das gemeint sein konnte; aber sie ließ ihm nicht Zeit, eine Fruge an sie zu richten. Er hörte das L-eidenranschen ihres Gewandes und dus Zufallen einer Tür. Als er sich umwandte, war -r aü w Die Stirn an die kalte Scheibe pressend, wm- den Herzens ihrer Wiederkehr. (Fortsetzung folgt.)