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I sr IjockmnMveiMi'eii gegen Seuß»»- meister cl. ZimgaeiMen ürüenr eingestel» Var Lnüe einer Verleumdung. Das Hochverralsversahren gegen den Hochmeister des Iung- deutjchen Ordens Artur Mahraun und den Ordenskanzler Otto Bornemann ist, wie wir soeben aus Leipzig erfahren, eingestellt worden. Mit der Einstellung -des Verfahrens fallen alle Verleum dungen, die gegen den Hochmeister und den Ordenskanzler und gegen die Leitung des Iungdeutschen Ordens gerichtet worden sind, in in Nichts zusammen. Immerhin hat die ganze Angele genheit den Brüdern des Ordens und seinen Freunden die Augen geöffnet über die Methoden, mit denen man sie politisch dekämpft. General Suchsmlmsw 1". Der Kriegsminister der russischen Mobilmachung. In einem Berliner Krankenhaus ist im Alter von 78 Jahren der russische General Suchomlinow gestorben. Der General war 1914 russischer Kricgsminister und hat bei Kriegsausbruch eine bedeutende Rolle gespielt. Er gab dem deutschen Militärattache am 27. Juli 1914 das Ehren wort, dass noch kein russischer Soldat mobilisiert sei, ob wohl im geheimen schon große Teile der russischen Armee in den Kriegszustand versetzt waren. Ihn« wird auch zum Borwurf gemacht, das? er die Aü.rcht des Zaren ver eitelt habe, die begonnene Mobilmachung auf die dringenden Aufforderungen Kaiser Wilhelms hin rück gängig zu machen. Das Schicksal Snchomlinows war äußerst be wegt. Nach schnellem militärischen Aufstieg bis zum Kriegsminister wurde er 1915 gestürzt und ein Verfahren wegen Hochverrats, Vertrauensmißbrauchs und Betruges eröffnet, wobei er zu lebenslänglicher Zwangs arbeit in Sibirien verurteilt wurde. Lange Zeit wurde er in der Peter-Pauls-Festung gefangengehaltsn und erst beim Bolschewistenumsturz gelang es ihm, die Freiheit zu erhalten und nach Deutschland zu fliehen. Auch in einem Skandalprozeß, in dessen Mittelpunkt seine Frau stand, deren luxuriöse Neigungen einen Teil seines Ein kommens verschlangen, mußte er auf der Anklagebank Platz nehmen. Nun ist der Mann, der einst einer der Mächtigsten Rußlands war und der zuletzt irr kümmerlichen Verhältnissen in einem Dorfe bei Berlin wohnte, zu den vielen Toten hinübergegangen, für deren frühzeitiges Ab leben er mit verantwortlich aemackt wird. i Letzte MelSungen j Oberpräsident Siehr über die .Korridorfrage. Königsberg. Oberpräsident Siehr eröffnete den 53. Pro- vinziallandtag mit einer Ansprache, in der er der Räumung der erstell Zone gedachte und dann sortfuhr: Je mehr im Westen die Unzuträglichkeiten des Druckes unserer ehemaligen Gegner abgestellt werden, um so unerträglicher sind uns im Osten der wirtschaftliche und politische Widersinn des Korridors und um so mehr sehnen wir die Zeit herbei, die die politische Vernunft auch hier tm Osten zu einer be friedigenden Lösung der Grenzfrage führt, die andernfalls nicht zur Ruhe kommen kann. Wer die Befriedung Europas ernstlich wünscht, kann an dein Korridorproblem, dieser Le bensfrage Ostpreußens, nicht vorübcrgehen. Beteiligung Preußens an der BramNohtenuldustrie-A.-G. Berlin. Die Aktienmehrheit der Braunkohlenindustrie' Aktiengesellschaft „Zukunft" (Biag) ist von dem Preußischen Staat erworben worden. Für den Ankauf waren elektrowirt- schaftliche Beweggründe bestimmend. Die Biag betreibt in Weißweiler, gestützt aus einen beträchtlichen Kohlenfelderbesitz, in wärmewirtschaftlicher Verbindung mit ihrer Brikettfabri' lation ein Braunkvhlenkraftwerk von 42 000 Kilowatt. i - SürblUAer LsnStsg - ) Dresden, 2. Februar. Die Tnvunen des Landtages Waren heute voll besetzt, jedoch kamen die Besucher nicht auf chre Rechnung. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhoben sich die Ab geordneten von ihren Plätzen und Präsident Winkler gab unter dem Beifall des Hauses folgender Kundgebung Ausdruck: Nun hat die Besroinngsstunde für Köln und die übrigen Gebiete der ersten Besatzungszone geschlagen und ganz Deutschland nimmt an der Freude der befreiten Gebiete teil. Auch der Sächsische Land tag teilt diese Freude und beglückwünscht -die befreite Zone. Er tut dies mit dem herzlichen Wunsche, daß auch für «die noch besetzten Gebiete recht bald die Befreiungsstunde schlagen möge. Die Kommunisten hatten es Borgezogen, dieser Kundgebung f-ernzu- bleiben während es der Linkssozialist Menke fertig brachte, sitzen zu bleiben. Es war eben eine nationale Kundgebung, und die dein Herrn Menke und seinen engeren Freunden anhängenden deut schen Arbeiter können doch unmöglich verlangen, daß man einer solchen „Lapalie" wegen, wie es die endliche Befreiung Kölns und der ersten Zone ist, seine internationale Gesinnung verleugnet. Als dann der Präsident vorschlug, den kommunistischen Antrag betr. den Looarno-Vertrag von der heutigen Tagesordnung abzu setzen, da -eine Partei die vorgesehenen Redner wegen deren Er krankung beM. geschäftlichen Abhaltung nicht stellen könne, pro testierten die Kommunisten dagegen, mußten sich aber dem Willen des Hauses fügen und der Antrag blieb heute unerledigt. Die Tagesordnung selbst bot wenig Stoff zur Aussprache. Ein Gesetz entwurf und mehrere Anträge wurden an die Ausschüsse vev- wiefen. Der ständige kommunistische Antrag, den Antrag auf Auflösung des Landtages in der nächsten Sitzung zu behandeln, fand wiederum Ablehnung, diesmal sogar mit den Stimmen der Linkssozialisten. Tie nächste Sitzung -findet Donnerstag den 4. -Februar nachmittags 1 Khr statt. s Hur unlerer Mimst - , Wilsdruff, am 3. Februar 1926. Merkblatt für den 4. Februar. Sonnenaufgang 7" !! Mondausgang 11" N. Sonnenuntergang 4" ü Mondumeraang 1<W B- 1814 Sieg der Preußen unter Uorü über die Franzosen bei Chalons-sur-Marne. — 1871 Friedrich Ebert in Heidelberg geb. — 1921 Der Dichter Karl Hauptmann in Schreiberhau gest. * Tine Diözesan-Versammlung für den Be zirk Wilsdruff drs Meitzner Kirchenkreises fand gestern nachmittag f^4 Ahr im „Adler" statt. Nach Gesang und Gebet begrüßte Pfarrer Weber- Limbach in Vertretung / des später erscheinenden Superintendenten D. Neuberg die zahl- - reich Erschienenen. Bürgermeister Dr. Kronfeld übermittelte i die Grüße der Stadt und wünschte den Verhandlungen einen er sprießlichen Verlauf. Pfarrer Wolke bat um zahlreiche Be teiligung der Landbewohner an der für den 25. April geplanten Wittenbergfahrt und Pfarrer Weber empfahl den Besuch eines Vortrages, den der WoWahrtsdienst ber Inneren Mission am 15. Februar im ,,Adler" über Ei-nzelvormundschaft und Schutz aufsicht abhält. Dann erhielt Pfarrer Horn- Raußlitz, geistliches Mitglied der Synode, das Wort. Nach feinem Bericht standen alle Verhandlungen der Synode in Beziehung zur Trennung der Kirche vom Staat. Sie wird auf kirchlicher Seite so bald wie möglich erhofft, stößt aber beim Staat auf Schwierigkeiten und Verzögerungen, die in den (finanziellen) AblöfuugsverhaMungen ihren Grund haben. Besonders wider- - Italien. Geschaut, erlebt und geschildert von Georg B. Bretschneider. Alle Rechte Vorbehalten. Nachdruck verboten 9. Fortsetzung. Ueberall in diesen unterirdischen Hallen stehen Särge und dahinter in aufrechter Stellung Tote und in den Nischen liegen hinter Drahtgittern Tote und an den Wänden hängen Tote; alles scheint hier gruselig und dennoch: die Sonne lacht durch eines der Fenster herab in diese großen Grüfte. Die Sonne — das Leben läßt uns deshalb das hier ruhende Tote nicht so finster und ernst empfinden. Allerdings: des Nachts möchte ich allein nicht in diesen Gängen umherirren, ich glaube, man könnte dabei das Gruseln lernen. Unheimlich mag es dann sein, wenn diese vertrockneten menschlichen Körper im Halb dunkel Leben anzunehmen scheinen. Ueber 300 Jahre werden diese Leichen schon auf bewahrt — sie können nicht zu Erde werden und end lich vergehn. Von dieser Stätte des Ernstes nehmen wir ohne Schauder Abschied: — der Tod, so wie ihn uns die Künstler meist darstellen, sah uns in reichlicher Aus wahl an. Doch die Sonne — das Leben — lacht uns draußen ins Gesicht, — und auch sie soll dereinst zu grunde gehen, wie die Menschen mit ihrem Verstand berechneten. Woher sie kam, wohin sie mit all ihren Planeten eilt --- woher wir kamen und wohin wir alle gehen, dies bleibt uns durch Gottes unergründ lichen Nat in ewiges Dunkel gehüllt. — Die elektrische Straßen- und Drahtseilbahn (übri gens die erste derartige Drahtseilbahn in Europa) bringt uns hinauf nach Monreale. Es ist eine kleine, bunte und für unsere Begriffe schmutzige Stadt, die aber einen ganz prachtvollen, von arabischen Künst lern im normannisch-gotischen Stil gebauten Dom besitzt. Das Dach dieser Basilika Santa Maria la Nuova wird von 18 antiken Granitsäulen und den darauf ruhenden arabischen Spitzbogen getragen. Alle Wandflächen des Inneren sind mit ganz wunder vollen Mosaiken bedeckt. Hinter dem Dome liegt der weltberühmte Kloster garten mit seinen Ruinen. Dankbar genießen wir den Anblick der schönen Kreuzgänge mit den paarweise gestellten, mit zierlich gearbeiteten Kapttälen ver sehenen Säulen, die mit Mosaiken bedeckte Spitzbogen tragen. Leider sind die Säulen nur noch teilweise mit Mosaiken ausgelegt; die Mehrzahl der farbigen Steinchen Nnd Goldblättchen sind in früheren Zeiten von den Menschen aus Habgier und Zerstörungssucht herausgebrochen worden. Die Klosterruinen verlassend gelangen wir aus die mit Palmen und blühenden Blumen geschmückte vor gelagerte große Plattform: hier ist Frühling. Vom Rande dieser Terrasse aus kann man das weite Tal von Palermo, die sogenannte Goldmuschel „Conca d'oro" der Insel Sicilien, die nördlich vom Monte Pellegrino und im Osten vom Monte Catal- fano begrenzt wird, übersehen. Diese ganze weite Fläche ist ein einziger großer Garten; Zitronenplan tagen in gewaltiger Ausdehnung liegen vor uns und ziehen sich, vom Bergkessel beginnend, in dunkelgrüner Färbung untermischt vom hellgrünen Laub der Oel- bäume, bis zum blauen Meere — der Bucht von Palermo — hinab. Eines der schönsten und frucht barsten Täler der Insel Sizilien hält unsere Blicke lange in seiner gewaltigen Ausdehnung gefesselt. — Nach kurzer Talfahrt umfängt uns wieder das Leben und Treiben Palermos. Als die Sonne hinter den Bergen versinkt, stehen wir am Segelschiff- und Fischerboothafen und sehen dem Schaukeln der un zähligen bunten kleinen Ruderboote und dem Farben spiel auf den Wogen zu. Malerisch steigt die Silhouette des Monte Pelle grino im Hintergrund empor. — * Taormina. Am nächsten Tage verlassen wir Palermo, durch ausgedehnte Zitronenhaine zu beiden Seiten des Schienenstranges geht die Fahrt längs der Küste nach Messina, der nach dem großen Erdbeben von 1908 neu erstandenen Stadt, und von hier immer wieder an der See entlang bis Taormina. War die Fahrt von Palermo bis Messina eine solche durch unendliche Zitronenplantagen, so war diejenige von Messina nach Taormina eine an den Steilhängen der Berge und dicht am Strande des wogenden, wun dervoll blauen Meeres entlangführende Strecke. strebt der Starrt einer Verpflichtung zur Ablösung der früheren staatlichen Zuschüsse zur Besoldung der Kirchenbeamten sowie der Leistungen der Amtshauptmannschust als Rminspeitivnen. Bis die von der Kirche aMerufene Entscheidung des Reichsgerichts ergangen ist, mag noch geraume Zeit vergehen. So sah sich die Synode genötigt, erst mal die Geleise zu legen, auf denen 'der Wagen der neuen Kirchenverfassung rollen soll: sie beschloß die Errichtung von fünf Kachenkreisämtern in den fünf KreisHaupt- mannfchusten, die der Erledigung von rechtlichen und Verwal- tungsfvagen dienen sollen und demgemäß Juristen unterstehen, in hauptamtlicher Anstellung und Besoldung. Die Synode war zu einer solchen oder ähnlichen Einrichtung gezwungen, weil sie die bisherigen Kircheninspektionen ersetzen muß, für die der Staat seine Beamten nicht mehr zur Verfügung stellt. Damit verbunden wurde ein Gesetzentwurf angenommen, durch den die Zahl der Kirchenbezirke (bisher Ephorien) auf 31 feftgelegt wurde, ein- schlieMch der vier neu zu errichtenden Oberlausitzer Bezirke, die je -einen Superintendenten haben werden. Die Gemeinde St. Afra (bisher eigene Inspektion) wird mit dem Kirchenkreis Meißen vereinigt. Außerdem sollten Staucha und Zschochau nach Super- intenderttur Oschatz, Boritz -und Mehltheuer nach Großenhain gewiesen werden; -doch scheint der Einspruch dieser Kirchgemeinden nicht aussichtslos zu sein. In Bezug auf das innere Leben der Kirche wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Eine Kundgebung der Synode zu-m Reichsschulgesetz fordert Einrichtung dezw. Beibe haltung der Volksschulen ev.-kuch. Bekenntnisses unter voller Wahrung des staatlichen Aussichtsrechtes. Eine Abänderung der Konfirmakionsordnung kann wegen Gewissensbedenken im einzel nen und Ausnahmefall genehmigt werden. Nicht konfirmierte Brautpaare sollen auf seehorgerlichem Wege zur Nachholung der Konfirmation gebracht werden. Im unmittelbaren Anschluß berichtete Dr. v. Heynitz, -weltliches Mitglied der Synode, -über die mehr rechtlichen und finanziellen Beschlüsse. Au den ersteren gehörte die Vorlage über Einrichtung kirchlicher Gerichte, eines Unter- und eines Oberge richts. Sie sinh notwendig, soweit nicht Reichs- oder Landesgesetzt erschlagen, weil mit der Trennung von Staat und Kirche di« letztere ihre Angelegenheiten ohne jede Einmischung des Staates selbst zu ordnen hat. Eine weitere Gesetzesvorlage ordnet die Rechtsverhältnisse der landeskirchlichen Beamten (Landesbischoß Konsistorium, Bezirksämter u. a.); sie ist in der Hauptsache eine Zusammenfassung der zerstreut vorhandenen staatlichen Bestim mungen, die nunmehr, soweit es in der Sache liegt, für Ae Kirche allein zu gelten Haben. Ebenfalls eine rein rechtliche Frage regelt der Vertrag mit dem Domstift 'Wurzen, bas ebenso wie das Hvchstift Meißen in gewissem Sinne dem Organismus 'der Lan deskirche Ängegliedert wird; der Landesbischvf ist ihr Schirmherr. Auch mit einem Pfarrbesetzungsgssetz beschäftigte sich die Sy rode; doch konnte es von der Kirchenregierung noch nicht vor gelegt werden. Mit Spannung wurde von -verschiedenen Seiten der folgende Bericht über die in der Synode behandelten finanziellen Fragen -angehört. Km ihren Haushalt in Ordnung zu bringen, versucht die Landeskirche einen bescheidenen Betriebsfonds zu. sammeln, der rmr so unentbehrlicher ist, als erfahrungsgemäß wohl die meisten landeskirchlichen Gemeinden in Notfällen aus die landes- kirchliche Hilfe angewiesen find. Natürlich kann ein ordentlicher Haushalt nicht ohne Kirchensteuer geführt werden. Die Miß stimmung in dieser Hinsicht ist aus der verwirrten Lage infolge der Inflation u-nid 'der erschwerenden Bestimmungen des Staates zu erklären. Der mit 1926 einsetzende Anfang einer geordneten Veranlagung mag -noch nicht befriedigend erscheinen, -aber andere Wege sind zur Zeit einfach unmöglich. Die Landeskirche fordert fünf Prozent -der Einkommensteuer, die Kirchgemeinden haben ihren Eigenbedarf selbst festzustellen. Die fünf Prozent der Lan- deskirchenstsuer noch weiter zu senken, ist -nicht möglich, weil einerseits dieser Satz heute nur knapp für -die Bedürfnisse der Kirche reicht und andererseits gar nicht vorauszufehen ist, wie niedrig der Staat bei den trostlosen wirtschaftlichen Verhältnissen die Einkommensteuer wird einsetzen müßen, nach der sich doch der Ertrag der Kirchensteuer richtet. Schon heute -ist verordnungs- In Giardini-Taormina, der an der Küste gelegenen Bahnstation, benutzten wir, da es bereits dunkel ge worden war, das Postauto, um uns die Serpentin- straße hinauf nach Taormina fahren zu lassen. Der nächste Tag brachte uns eine Ueberraschung; denn eine derartig herrliche Fernsicht und einzigartige Schönheit der Landschaft und der Neste des griechisch- römischen Theaters halten wir nicht erwartet. — Es ist denkbar schönes Wetter, klare Lust, und so weit das Auge sehen kann, ist alles in seinen bunten Farben durch die strahlende Sonne reich belebt. Schon nach wenigen Schritten erblicken wir unten das Meer. Weiße Wogen brechen sich an den Klippen der Bucht oder rollen am Strande entlang. Ich eile begeistert voraus, raste erst auf eine der Eingangslerrassen des griechischen Theaters und mein Blick wandert weit — weithin zum schneebedeck ten Aetna. Kleine weiße Rauchwolken erheben sich aus seinem Gipfel, gleiten etwas an ihm herab, um sich dann zu einer Wolke ballend hoch in die Luft zu erheben. Es war mehr ein Herausquellen als ein Rauchen, das uns diesmal der Aetna zeigte. Wir gelangten nun in das Innere des Theaters, in diese ebenfalls durch Menschen zerschlagene und durch Erdbeben zerfallene Welt. — Aber diese Ruine ist heute noch so schön, einzig schön, daß man dankbar ist, so viel Erhaltenes bewundern zu können. Der Bau selbst ist im Grundriß ein Halbkreis, dessen gerade Schnittfläche von der ehemaligen Bühne be grenzt wird, um die sich die Zuschauertribünen im etagensörmigen Aufbau herumziehen. Die Farbenvielfältigkeit und Pracht ist einzig - zumal die Sonne leuchtend über allem liegt — die Ausblicke vom ehemaligen Zuschauerraum durch die Mauerreste der Bühne hinab auf das Meer und die Küste, hinüber zum Aetna und auf die zwischen- gelagerten Höhenzüge sind so malerisch, daß es Worte nicht schildern können. Den ganzen Vormittag haben wir im griechischen, von den Römern umgebauten, Theater zugebracht. Kleine, klug dareinschauende Eidechsen huschten dann und wann hervor, als ob sie uns fragen wollten: „Wie gefällt euch dieses unsagbar schöne Bild der Erde?" (Fortsetzung folgt.)