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Wilsdruffer Tageblatt : 01.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192602012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260201
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-01
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.02.1926
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Kus unlrrei' Keimst j Wilsdruff, am 1. Februar 192b. Merkblatt für de« 2. Februar. LounM.ujüang 7« Mondausgang !)-' N. Lonneaumrrgang 4" j! Monduntergang n" V 1SSS Der Naturforscher Alfred Brehm in Renthendorf geb. — 1846 Der Maler Wilhelm Steinhausen in Sora» geb. — 192» Ansrnfung des Saarstaates. Lichtmeß. Haben wir erst den 2. Februar, Lichtmeß, iberschritten, so haben wir gewöhnlich auch den härtesten Teil des Winters hinter uns und gehen dem Frühling entgegen. I» früheren Zeiten galt Lichtmeß in vielen legenden Deutschlands und auch in Belgien als eine Zeit frohen Genießens. Lichtmeß wurde daher auch in manchen hegenden als der Ehrentag aller Leichtsinnigen und Ver schwender angesehen. Am Lichtmeßtage wechselte das Gesinde seinen Dienst. Es verließ die alte Dienstherr- lchaft, brauchte aber an diesem Tage noch nicht beim neuen Dienstgeber einzuziehen, sondern konnte sich einen frohen Dag machen. Deshalb gab es zu Lichtmeß auch überall in -en Dorfwirtshäusern Tanzvergnügungen. Abgeleitet s» „kälbern", d. h. sich wie junge freigelassene Kälber ge- °ärden, hießen die Tage um Lichtmeß die Kälberweid. In ^gelegenen rein bäuerlichen Gegenden ist sie bis auf un sere Tage erhalten geblieben. Im Handwerk war es in früheren Zeiten vielfach üblich, daß nur bis Lichtmeß bei Lampenlicht gearbeitet werben durfte. Auch mancherlei Volksglaube hängt noch mit Lichtmeß zusammen. So be sieht in Hessen der Volksglaube, daß am Lichtmeßlage eine -echt lange Wurst gegessen werden müsse; je länger die Wurst ist, desto reichlicher soll die Ernte sein. Auch gewisse Arbeiten fallen am Lichtmeßtage aus. Allgemein ist in der bäuerlichen Bevölkerung Deutschlands die Ansicht, daß Thönes Wetter zu Lichtmeß schlechte Witterung im näch- Den Frühjahr und Sommer zur Folge habe. Uebernahmc des Finanzministeriums durch Dr. Dehne. Der neu ernannte Finanzminister Dr. Dehne hat am 28. Januar die Geschäfte des Finanzministeriums mit einer kurzen Ansprache an die versammelten Beamten und Angestellten des Ministeriums übernommen. In feiner Ansprache betonte der Herr Minister, daß er das Amt als Politiker übernommen habe und bat die Leamtenschaft, ihn ebenso -wie feinem Vorgänger durch loyale Mitarbeit auf dem Boden der Verfassung zu umerstützen. Na mens der Beamtenschaft begrüßte Herr Ministerialdirektor Dr. Just den neuen Vorgesetzten und gelobte ihm treue Mitarbeit aller Beamten und Angestellten. MXS--V. „Sängerkranz". Die Jahreshauptversammlung i nd E Sonnabend im „Adler" statt. Der Vorsitzende, Herr -rüttln -Lienert, konnte Aktive und Passive in großer Zahl .ttlir^nmen heißen. Er dankte gleichzeitig für die Treue dein E!^n Liede, 'dem Vereine und dein Gesamtvorstande gegen- ÜK-r die aufs -neue bekräftigt wurde durch den Gesang des Wahr- loi^es des Meißner Sängerbundes. Herr Iustizvbersekretär Arbeiter hatte Tätigkeit und Erfolge des Vereins in einem ux-sührlichen Jahresberichte fcstgelegt. „Es ist im letzten Jahre wieder vorwärts gegangen," klang aus jeder Zeile. Die Sing- üundcn waren im Durchschnitt von 57 Sängern besucht, die Höchstzahl betrug 75. Die Mitgliederzahl stieg von 208 auf 215. Drei Sangesbrüder hat der Verein im letzten Jahre durch den Tod verloren: Die Herren Fleischermeister Herrmann, Buck- SruckereibMcr Munke und Gasthvfsbcsitzer Füllkrug-Kausbach. Tin stiller Gruß g<rlt ihrem ehrenden Gedenken. Besonders her- vorgehoben zu werden verdient noch die Anschaffung des neuen Konzertflügels, der bisher alle in ihn gestellten Erwartungen übertraf. Den Kassenbericht erstattete Herr Richard Günther. Wohl konnte er nicht mit großen Barbeständen aufwarten, aber oon einem bedeutenden Vermögenszuwachs durch den Flügel be richten. Das Kassenwerk war geprüft und in vorzüglicher Ord nung befunden worden. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt Mw rhm, wie vorher auch dem Schriftführer herzlich gedankt. Aus dem Vorstände schieden die Sangesbrüdcr Aehlig, V 0 ye r und Täubert. Die ersten beiden wurden wieder uns an Stelle Täuberts, der eine junge Kraft an seine Stelle gesetzt wissen wollte, Sangesbruder Haubold gewählt. Der Jahresbeitrag wurde aus fünf Mark festgesetzt und der vom Vor- übenden vorgetragene Haushaltplan einstimmig genehmigt. Ge Mnt sind Fastnachtsvergnügen, Osterkonzert, Pfingstfmgen und Weihnachtsfeier. Dazu kommt die Sängerfahrt -es Bundes nach Wilsdruff und eventuell ein Herbstkvnzen. Auch an der geplanten Weber-Feier im -Juni will sich der Verein gern beteiligen, lieber den Sanaertag in Oschatz gab der Vorsitzende weiteren Aufschluß wir berichteten bereits darüber. D. Schriftltg.). Wanne Worte des Dankes wie der Anerkennung wurden der Leitung, Herrn Lehrer P. Hientzsch sowohl wie Herrn Willy Zienert für ihre Muhe und Arbeit im Interesse des Vereins gezollt und zum - Schluß ertönte der Sachsen-Sängerspruch: „Treu schlägt das Herz, gern Hilst >die Hand, hell klingt das Lied im Sachfenland." 3n der Heimatsammiung werden zurzeit einige Gruppen neu geordnet. Unter anderem soll die Gruppe „Schule" neu er stehen. Dabei drängen sich den Veranstaltern zwei Bitten auf die 'Lippen, die hiermit der Ocssentlichkeit unterbreitet werden sollen: Bei den Führungen in den vergangenen Jahren hat cs sich ost gezeigt, daß die Klassen bild er großes Interesse fanden. „Also so schautest du damals aus, als du aus der Schule kamst! Das waren meine Klaffenschwestern. Die Aermel! So lang gingt ihr damals. Und die Jungen noch so ganz ohne Battan- flug." Es liegt wohl in manchem ^Hause ein derartiges Klassen bild, besten Verschwinden keine Lücke hinterläßt, uns aber unsere Reche entlassener Jahrgänge vollmacht. — Der zweiten Bitte nachzukommen, dürfte etwas schwieriger sein. Es handelt sich um Tafell 1 ed er, die bei fröhlichem Feste einst gesungen wurden, 'heute verklungen, für uns aber sehr wertvoll sind. Um vergangene Persönlichkeiten in ihrem ganzen Menschen erstehen zu lasten, dazu reichen Kirchenbuch- und Standesamtseintragungen nicht aus. Sie geben lediglich die nackten Tatsachen. In den Tafel- liedern jadoch erhält der Name Mang und Farbe. Und dies oft in launigen Wendungen und Reimpaaren. — Möge unserer Bitte in den nächsten Tagen bereits reichlich entsprochen werden. Der Militärverein hält kommenden Sonnabend eine Haupt- Versammlung ab. -die in der Hauptsache Beschluß fasten wird über die Ehrung auswärts verstorbener Kameraden. Vgl- Ins.) Die Beschälstativn in Kesselsdorf ist am 27. vorigen Monats mit einem Kaltblut- und drei Marmblutbcngsten, die Beschäl station in M 0 h l i s am 25. vorigen Monats mit einem Kalt blut- und zwei Warmblutbeschälern besetzt worben. Di« Wünsch« der Wilsdruffer Gewerbetreibenden von der Gewerbekannner nicht berücksichtigt. Die Gewerbetreibenden des großen Wilsdruffer Bezirks strebten schon seit Jahren einen Sitz ooi der Dewerbekammcr an. Schon glaubte man sich am Ziele, da die zur Hauptwahl versammelten Wahlmänner seinerzeit der Kammer anheimgaben, bei der Zuwahl von vier Mitgliedern den Vorschlag Wilsdruff zu 'berücksichtigen. Die Zuwahl ist nun zwar am Mittwoch erfolgt, Wilsdruff ist aber wieder übergangen worden, wie aus dem folgeirden Bericht zu ersehen ist: Dir Ge- werbekammer Dresden hielt am 27. Januar eine nichtöffentliche Gesamtsitzung ab, in der zunächst die nach den Hauptwahlen neu emgetretenen Mitglieder Tapeziererobermeister Billing (Riesa), Schmiedemeister Döring (Dresden), Baumeister Miersch (Dres den) und Kaufmann Bartels (Heidenau) vom Kammervorsitzen den in ihr Amt eingewiesen wurden. Die Wahl des Vorstandes ergab einstimmige WicDerberufung des Fleischervbermeisters Witzschel zum Vorsitzenden, des Buchhändlers Paul (Lommatzsch) zum 1. und des Bäckerodermeisters Kuntzsch, M. -. L., zum 2. Stellvertreter des Vorsitzenden. Die Kammer, die 24 aus den Hauptwahlen hevvorgegangsne Mitglieder umfaßte, machte so dann von dem Rechte der Zuwahl von vier Mitgliedern Gebrauch. Es wurden nach eingehender Besprechung gewählt: Buchdrucke- relbcksitzer Uhlig (Dresden), Reffendrehermeister Neuber (Heidel berg bei Seiffen), Kohlenhändler Aßmann (Dresden) und Gast wirt Große (Rodeberg). Nach Verhandlung einiger wichtiger An gelegenheiten vertraulicher Natur nahm die Kammer einen Be richt ihres Vorsitzenden über die Tätigkeit und die Weiterführung der BszirkSstelle Sachsen des Forschungsinstitutes für rationelle Betriebsführung im Handwerk entgegen, und bewilligte einen an gemessenen Jahresbeitrag. Ein Antrag des -Sächsischen Gewerbe- kammertagss auf Erhöhung der von den Kammern als Mindest beträge bestimmten Kostgeldenlschädigungssätze für Handwerks lehrlinge auf 2, -1, 6, 8 Mark im ersten, zweiten, dritten, vierten Lehrjahre wurde lebhaft besprochen. Wenn einerseits der Herauf setzung der jetzigen Mindestsätze im allgemeinen zugestimmt wurde, so kamen doch andererseits auch Einwendungen zur Sprache, die aus einigen Handwerken km'HiMick auf die gegenwärtige allge meine Lage und namentlich auf die besondere Gestaltung ihrer Lehrlings- und Ausbildungsverhältnisse sorgebracht werben. Die Abstimmung ergab mit überwiegender Mehrheit die Annahme der vorgeschlagenen neuen Mindestsätze. Zum Schluffe wurden innere Angelegenheiten erledigt. Giroverbands-Tagung. Angesichts der zunehmenden Be deutung, welche die genossenschaftlichen Kreditfragen im Rahmen der gefamken deutschen Kreditversorgung erfahren haben, hat sich der genossenschaftliche Giroverband der Dresdner Dani ent schlossen, auch in diesem Jahre wieder eine Giroverbandstagung adzuhalten, die am 19. Februar 1926 in Berlin statif nden wird. Bekanntlich handelt es sich dabei nn den im Jahre 1865 von Schulze-Delitzsch ins Leben gerufenen Giroverband sächsischer Kreditgenossenschaften (Volksbanken), dein auch die hiesige Will, druffer Bank e. G. in. b. H. angehört. Den Gircverband hat die Dresdner Bank von dem Gründer des deutschen Genoffenschafts wesens Schulze-Delitzsch schon vor Jahrzehnten als Erbe über nommen. Heber die Verhandlungen, die für das deutsche Wirt schaftsleben, insbesondere für die genossenschaftlichen Kreise unse res Bezirkes von großer Bedeutung sind, werden wir nach Be endigung der Tagung Einzelheiten bringen. * VereiWskalerrder. Militärverein. Sonnabend den 6. Februar Hauptver sammlung. ' Terpsichore. 13. Februar Theater-Abend („Adler"). * Wetterbericht. Bewölkungszunahme, später Neigung zu geringen Nieder schlägen. Temperatur tagsüber 5 Grad Wärme, Flachland mäßige, Gebirge lebhafte südliche dis südwestliche Minde. Allgemeiner Witterungscharakter für die näch stenTage: Vorwiegend stark bewölkt, meist nur geringe Niederschläge. Temperaturen einige Grad über Gefrierpunkt. i Sscblen uns Nschbarfchalt - Oybin. (Bran d.) Am Freitag früh wurde das unweit der Teufelsmühle gelegene Sägewerk von Edmund Wünsche in Nieder-Oybin fast vollständig eingeäschert. Die gesamten Ma schinen wurden vernichtet. Der Brandschaden wird aut 20 dis 30 000 Mark 'beziffert. Es wird Brandstiftung aus Rache ver mutet. Mittweida. (Wieder einmal die Autolinie.) Sicherem Vernehmen nach soll 'die Autolinie Mittweibe—Geit hain bestimmt Mitte Februar in Betrieb kommen. Hoffentlich braucht die Nachricht nicht wieder dementiert zu werden. Frankenau. (Zur l etzten Ru h e.) Major a. D. Starke, Fabrikbesitzer in Frankenau und langjähriger Militärvere-insbe- zirksvorsitzen-der, wurde am Mittwoch unter Teilnahme von etwa dreißig Militärvereinen seines Bezirkes in Frankenau zur letzten Ruhe bestattet. Ein rascher Tod hatte seinem Wirken ein jähes Ziel gesetzt. Rochlitz. (D e r Rei ch sp r äs i d e nt a l s P a te.) Beim achten Sohne des städtischen Arbeiters Jope hat Reichspräsident von Hindenburg die ihm angetragenr Patenstelle übernommen und seinem Potenkinde ein Geschenk in Aussicht gestellt. Oberwiesenthal. (Ein Erholungsheim der Uni verfität Leipzig.) Wie idem „Annaberger Wochenblatt" gemeldet wird, ist Heckes neues Unterkunftshaus in Oberwiesen thal, das sich noch im Bau befindet, vor einigen Tagen an die Universität Leipzig verkauft worden, die aus dem Objekt ein Er holungsheim, für Professoren und Studenten errichten will. Schwarzenberg. (Erschließung eines Bergst 0 l - lens für den Fremdenverkehr.) Die Erschließung eines Bergstollens für den Fremdenverkehr am Fürstenberg bei Schwarzenberg im Grünhain ist nunmehr soweit vorgeschritten, daß der Vorstand des Erzgebirgsvereins, der die Erschließung unternommen hat, den Stollen in allen seinen Teilen 'besichtigen konnte. Die Eröffnung des Stollens für den Fremdenverkehr wird für Anfang April d. I. erhofft. Bockau. (A ng ed r 0 h t e Zw a n gsv e rstei g e r u n g eines Gemeindehauses wegen schuldiger Be zirk sste u er n.) Die Gemeindeverordneten behandelten in ihrer ersten Sitzung die Forderungen der Erwerbslosen und Kurz arbeiter, wobei Bürgermeister Illgen auf die trostlose Finanzlage der Gemeinde hinwies; es betrage >der ungedeckte Harwhaltfehk- bebarf 36 000 Mark, und die Oberbehörde drohe wegen 12 000 Mark sckuldiger Beürkssteuern mit der Zwangsversteigerung des neuen Gemeindehauses. Aue. (Im Koffer beinahe erstickt.) Die ebenso merkwürdige wie gefährliche Idee, durch Abschließen der Kammer tür und bas Verstecken in einem großen Koffer ihre von der Ar beit heimkehrenden Eltern zu erschrecken, 'hätte der siebenjährigen Tochter eines Bergarbeiters beinahe -das Leben gekoster. Durch eine Unvorsichtigkeit hatte sich die Kleine infolge des Zuschlägen» des Deckels selbst gefangen. Da die Eltern keine Antwort er halten hatten, sprengten sie die Tür der Kammer auf, und nur der Umstand, «daß aus dem Koffer eine Decke heraushing, war für sie bestttnmend, den Koffer zu öffnen. Das Kind war dem Erstickungstode nahe. Zwickau. (Grubenu ns ä l I e.) Auf dem Bürgerschacht l wurde der 35 jährige Bergarbeiter Kurt Schosser aus Zwickau von hereinbrechendem Gestein verschüttet. Er konnte nur als Leiche geborgen werden. — Auf dem Bürgergewerkschaftsschacht I wurde ein Zimmerling aus Westfalen bei Schießarbeiten so schwer verletzt, daß er das Augenlicht vollständig verlieren wird. Auerbach i. V. (Explosion einerLötlampe.) Ais Klempnermeister Karl Eckardt in feiner Werkstatt in der Kaiser straße mit Lotarbeiten beschäftigt war, explodierte die Lötlampe mit lautem Knall und setzte im Nu in Helle Flammen. Nachdem er noch die brennende Lötlampe aus dem Zimmer geworfen hatte, gelang cs ihm, die Flammen zu ersticken, doch hat er immerhin sehr schwere Brandwunden erlitten. Penig. (Kampf gegen Zigeuner.) Der „Burg städter Anzeiger" meldet: Unter Hinzuziehung von zehn Mann Landespolizei aus Borna wurden am Donnerstag mittag durch die gesamte Peniger Polizei, Gendarmerie und einige Feuerwehr Mannschaften l3 Zigeunerwagen polizeilich aus dem Stadtgebiete abtransportie-rt. Die Feuerwehr war den braunen Gesellen durch Verabreichung einiger kalter Duschen zu etwas schnellerem Fort kommen behilflich. Ihrer Wut hierüber gaben sie dadurch Aus druck, daß sie die Beamten mit leeren Flaschen bewarfen, die je doch ihr Ziel verfehlten. Das Zigeunervolk setzte sich aus einer Familie aus Straßburg, zwei aus Mühlhausen, einer aus Rast vor und einer aus Kattowitz zusammen. Esra. (Ein Zeichen der Zeit.) Eine Familientra gödie ereignete sich in dem benachbarten Lichschwitz. Dort bekam in einem Industriebezirk der 68 Jahre alte Direktor plötzlich seine Entlastung, nachdem er dem Werke, einer Aktiengesellschaft, e.n Menschenalter in Treue gedient hatte. Die Veranlassung zur plötzlichen Entlastung soll die infolge ungünstiger Konjunktur sm- getretene gewinnlose Geschäftsperiode des Unternehmens gervesen sein. Der so plötzlich vor die Tür gesetzte Direktor wandte sich in seiner Not an seine verheirateten Kinder um Unterstützung, bis er sich wieder eine Position geschaffen 'Haden würde. Er er fuhr eine abschlägige Abweisung. (Nette Kinder!) Der alte Mann nahm darauf seinen epileptisch kranken, etwa 16 Jahre alten Sohn und sprang mit ihm, wie wir bereits kurz meldeten, in 'den tiefen Mühlgraben, der an dem Werk vorüberführt, dem er ge dient hatte. Der Vater ertrank, während sich der kranke Sohn retten konnte und nun denen zur Last fällt, die den Barer abge wiesen haben. — Die Vorgänge beweisen wieder, daß ein Vater drei Kinder, drei Kinder aber ihren Vater nicht ernähren können Um üen Lancitag vrr lSÄsIUrmokraUfcde LanUerpartritsg Am Sonnabend und Sonntag hat in Dresden der Sozial demokratische Landesparteitag getagt. Die OeffcMlichkeit war, wie schon im letzten Jahre, nicht zugelaffen, weil man die zu er wartenden heftigen Auseinandersetzungen unter sich abmachen wollte. Wie wir ersahren, hat es auch außerordentlich lebhafte Zusammenstöße zwischen den beiden Richtungen gegeben, auch die Tribünen, die in der Hauptsache mi Anhängern der Radikalen besetzt waren, beteiligten sich oftmals daran. Der Wunsch der Linkssozialisten, endlich Abrechnung mit den 23 Abgeordneten der Frattionsmchrheit zu halten, ist — wenigstens vorläufig und äußerlich — in Erfüllung gegangen. Es ist ihnen gelungen, die ffttstimmung des Reichsparteivorstandes zu erhalten, daß m den nächsten Tagen die von dem Abg. Arzt bereits angekündigten Agi- totionsanträge, die nicht weniger als 50 Millionen Mark für Erwerbslosen-, Wohnungsbauzwecke usw. fordern, im Landtage eingcbracht werden. Diese Anträge sollen dazu dienen, die Konti twn zu sprengen und damit die Landtagsauflöjung herbeizufüh ren. Der Auflösungsantrag ist nach der Beratung der Anträge für Anfang des Monats März zu erwarten. Während die lnckstoch.'stischcn Abgeordneten Arzt unb Eve! die angesetzten Referate halten ton tten in denen sie natür lich die 23 heftig angrisfen, wurde das Referat kos Fraktions- Vorsitzenden Wirth über die Tätigkeit der Landtagriraktion, das diesem erst nach langem Verhandeln zugcstanden wa, gestrichen. Eine Tatsache, die bezeichnend ist für den ganzen Verlaus des Patteitages. Rundfuuksptelplan der mitteldeutsche« Sender Leipzig und Dresden Dienstag den 2. Februar: Wirkschaftsrundfunk. 10 Uhr vorm.: Wirtschaftsnachrichten: Woll, und Baumwollpreise, amerikanische Metallmeldungen des Vorabends; 3,30 Uhr nachm.: Wirtschaftsnachrichten: Devisen, Baumwolle, Landwirtschaft Berliner Metalle amtlich und Del- Notiz; 4,45—5 Uhr nachm.: Geschäftliche Mitteilungen fürs Haus; 6 Uhr nachm. Wirtschaftsnachrichten: Wiederholung von 3,30 Uhr nachm.; 6,15 Uhr abends: Wirtschaftsnachrichten: Fort- sehung für Baumwolle, Londoner Metalle amtlich und Land- Wirtschaft; 6,20—6,30 Uhr abends: Geschäftliche Mitteilungen fürs Haus. Rundfunk für Unterhaltung und Belehrung: 10,10—10,15 Uhr vyrm.: Winterwetterberichte des Sächsischen Verkehrsver bandes; 10,15 Uhr vorm.: Mas die Zeitung bringt; 11,45 Uhr vorm.: Wetterdienst und Wettervoraussage der Wetterwarten Dresden, Magdeburg, Weimar; 12 Uhr mittags: Mittagsmusik auf der Hupfeld-Phonola; 12,55 Uhr nachm.: Nauener Zeit zeichen; 1,15 Uhr nachm.: Presse- und Börsenbericht; 3—4 Uhr nachmittags: Pädagogischer Rundfunk des Zentralinstitutes Deutsche Welle, Welle 1300 Meter, Uebertragung von Königs- Wusterhausen, siehe Programm Deutsche Welle; 4—4,45 und 5—5,30 Uhr nachm.: Nachmittagskonzett des Dresdner Rundfunkorchesters. Leitung: Kapellmeister Gustav Agunte. 5,30—6 Uhr nachm.: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf dein Büchermärkte. 6,30—7 Uhr abends: Esperanto-Kursus, ge halten von Prof. Dr. Dieterle. Programm der Mitteldeutschen Sendestelle Dresden für beide Wellen: 7—7PO Uhr abends: 5. Vortrag, Ministerialrat Ristau. „Erwerbsbeschränkt und doch vollwertig." 7,30—8 Uhr abends: 1. Dortrag aus den: Zyklus: „Das Sonnenreich". Dr. H. N. Kritzinger, Dresden: „Wandelsterne al; Wohnstätten. Erde, Ve nus, Mars, Merkur." 8,15 Uhr abends Lustige Geschichten aus der Wiener Stadt. Mitwirkende: Earl Bluma (Rezitationent und die Dresdner Rundfunkhauskopelle. Anschließend (etwa 9,30 Uhr abends): Presse- und Spottfunkdienst. Schluß etwa 10 Uhi
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