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Wilsdruffer Tageblatt : 07.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192601079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260107
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-07
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.01.1926
- Autor
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Fä!;ümng LUslandijcher Ban'notcn habe nichts mit erncr Wiedereinsetzung des Königs Otto auf den Thron zu tun. Die ungarischen Monarchisten erhöben Einspruch gegen den Versuch, sic in Verbindung mit dieser Angelegenheit zu bringen. Lnechte Omarnoien entdeckt. Lor einigen Tagen wurden in Novagradisla in Ingo slawien zwei Personen beobachtet, die, als sie verhaftet werden sollten, entflohen. In ihrem am Bahnhof zurück gelassenen Gepäck wurden über 7000 falsche Tausend- Dinar-Noten gefunden. Nun ist einer der Geldfälscher, ein Mann namens Mato Madunio, in seinem Heimatsott Giskra in Dalmatien verhaftet worden. Der Verhaftete wurde nach Agram eingeliefcrt. Es wurde festgestellt, daß die gefälschten Tausend-Dinar-Noten allem Anschein nach aus der Werkstättc der ungarischen Frankfälscher stammen. Larols Kampf gegen Bratianu. Kopenhagen. Der dänische Journalist Vogholm, der wieder holt mit dem Kronprinzen Carol gesprochen hat, berichtet, du Thronentsagung Carols sei die Folge eines harter Kampfes, den er gegen das Ministerium der beiden Brüde: Bratianu, die die wirklichen Herren des Landes seit viele» - Jahren feien und die durch die Königin Maria unterstütz» - würden, geführt habe. Der Prinz sei ein leidenschaftliche, ! Mensch, doch verstecke sich hinter seinem Temperament eir ! Mann, der nachdcnkc und der von seinem Lande eine politisch, und soziale Auffassung habe, die durchaus verschieden von den jetzigen Regime sei. Er verachte die Brüder Bratianu nickr nur persönlich, er halte sie anch für Rumänien sür schädlich und betrachte sich selbst als den Vertreter eines neuen, gam anderen Rumänien, das unter der Regierung einer nationaler Einheit leben und befähigt sein würde, die natürlichen Reich tümer des Landes nutzbar zu machen. Um diesen Gedanke» zum Siege zu führen, habe der Prinz eine große Be wegung pazifistischer Art schaffen wollen, die sich ach die Bauern stützen sollte. Er habe herzliche Beziehungen zu: Opposition unterhalten und seine Haltung habe das liberal, Kabinett in seiner Einigkeit bedroht. Deshalb habe Bratian» ihn zum Thronverzicht gezwungen. Reue Verhandlungen über Mofful. Vor dem Ei »lenken der Türkei. In einer zwischen dem englischen Ministerpräsidenten nnd dem türkischen Botschafter in London abgebaltenen Unterredung wurde vereinbart, schon in den nächsten Tagen in Angora über das Mossulproblem in Verhand lungen einzutreten. Es verlautet neuerdings, daß die eng lische Negierung den Türken in ihrem Pergteichsvorschlag einige kleine G r e n z ä n d e r u n g e n und einen Kredit von 12 bis 15 Millionen Pfund Sterling zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der Türkei angeboteu hat. Dieses Angebot ist an die Voraussetzung geknüpft, daß die Angoraregierung den Völkcrbundcntscheid vorbehalt los annimmt. - Letzte Meldungen i Beleidigungsklage Dr. Stresemanns. Berlin. Rcichsmißenminister Dr. Stresemann hat gegen Major a. D. Lyons, den verantwortlichen Neralteur ocr »Preußischen Landeszeitung, des Organs des Landesverban des Potsdam II der Deutjclmationalcu Volkspartei, Straf antrag wegen schwerer Beleidigung gestellt, die er in dem Artikel „Drei Anfragen" der Preußischen Lanves zeitung Nr. 4 vom 21. November t925 erblickt. Neue Kommunistenprozesse. Leipzig. Vor dem Staatsgerichtshos zum Schutze der Re publik hatten sich in zweitägiger Verhandlung wegen Beihilfe znm Hochverrat, Vergehens gegen das Republttschntzgesetz, Spreugstofsvcrbrcchens und unbefugten Waffenbesitzes die Ar beiter Friedrich Peters und Emil Anders sowie der Bäcker Ernst Paskowski aus Neubrandenburg zu verantwor ten. Die Angeklagten werden beschuldigt, in den Jahren 1923 nnd 1924 in Neubrandenburg und anderen Orten den Hoch verrat gefördert und zum bewaffneten Ausstand aus gefordert und Terror- und Partisanengruppen gebildet zu haben. Die Angeklagten selbst haben der militä rischen Leitung in Neubrandenburg angehört. Bei einer Haus- suclmng wurden Waffen und Sprengstoffe beschlag, nahmt. Das Urteil lautete gegen Peters auf 3 Jahre Zucht- Haus und 200 Mar? Geldstrafe, gegen PaSkowski auf 1 Jahr 4 Monate Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe. Das Ver fahren gegen Anders wurde auf Grund das ÄmncsticgcsctzeL eingestellt. Die Geldstrafen sowie 1 Jahr 8 Monate bei Po ters nnd 1 Jahr der Freiheitsstrafe bei Paskowski wurden au! die Untersuchungshaft eingerechnet. Neue KampftrUigleit in Marokko. Rabat. Der amtliche Bericht über die Lage in Französisch Marokko stellt fest, daß der Feind auf der ganzen Kron» von Fes seine Tätigkeit wieder ansnimmt. Französische Artillerie und französische Flugzeuge griffen ein. General Allens Dank. Frankfurt a. M. Der amerikanische General Allen, de, von 19w bis 1923 Oberkommandierender der a m e rika nischen B e f a tz u n g s t r u p p e n im Rheinland wen und dem für seine Verdienste um die deutsch, Kiudcrhilsc die Würde eines Ehrendoktors der mcdi zwischen Fakultät der Universität Frankfurt a. M. verliehet worden war, richtete an den Rektor der Universität Frank fnrt a. M. ein Dankschreiben, in dem cs nnter anderen heißt: Diese Anerkennung, zusammen mit verschiedenen an deren aus Deutschland, schätzt meines Erachtens meine be fchcidcuen Dienste zu hoch ein. Trotzdem habe ich das Diplou hocherfreut entgcgengenommen mit Rücksicht auf meine Mit arbeite», dis darüber ebenso erfreut, waren wie ich. Streik in der Schwarzwälder Uhrcniüdustric. Furtwangcu. Bei säst sämtlichen hiesigen Jndustriefirmei der Uhrenbranche sind die Arbeiter in dc» Ausstand getreten Die Abstimmungen ergaben überall die Ablehnung des vor gesehenen 6 Aigen Lohnabzuges, da sich die Arbeiterschaft ir ihrer großen Mehrheit dadurch in ihrer Existcnzmöglickkeü bedroht sicht. Wahrend an anderen Orten der Schwarzwäldei Uhrenindustrie der Lohnabzug von den Arbeitnehmern ange nommen wurde, haben sich ebenso wie die Furtwanger Arbeit nehmer auch die von Vtinngen dagegen gewehrt. Koffer mit doppelten Böden. Hamburg. Der vor einigen Tagen auf dem Dampfe: „Leo" im Hamburger Hafen wegen Beteiligung an der Franksälschungen verhaftete Eduard von Olchvary macht, beim Verhör widersprechende Angaben. Man nimmt an daß er in Hamburg weitere Mitschuldige hat. Die Krimi nalpolizei hat inzwischen sestgestellt, daß die Koffer Olchvary? doppelte Böden hatten, in denen große Mengen Falschgeld befördert werden konnten. Olchvary, der sich seit längerer Zen auf Reisen befand und von Norwegen nach Hamburg kam dürfte bereits zahlreiche falsche Frauknoten untergcüracht haben Chamberlain Ehrenbürger von Birmingham. London,. Der Stadtrat von Birmingham beschloß, Cham „Wer seine Heimat liebt, -der hege sie treu und -gern auf jedem Wege!" Das ist der Leitspruck des HeimUMs Eine große Ku-lturauMbe ist es, die das Heimatblatt über alle Widerstreitenden Gegensätze hinweg als Spiegelbild des heimat lichen Lebens und Geistes versöhnend und ausgleichend tagtäglich zu -lösen hat. Alles das, was die Großstadtzeitung -unter der er drückenden Fülle ihres Nachrichtenmaterials naturgemäß vernach lässigen muß, das bietet das Heimatblatt: Jie MWKu AWMMWN MS dm I». Md Ausland Md WMs die Pflegt der öffentlichen Heimstintereffen Die Heimatzeitung zu lesen ist deshalb für jeden Einwohner unseres Bezirkes unerläßlich. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das berufene Blatt unserer engeren Heimat und als Haus und -Familienorgan bei feinen Lesern besonders beliebt. Halten Sie ihm auch -im Neuen Jahre die Treue, es wird sich vielseitig dankbar erweisen. Verlag Les Wilsdruffer Tageblattes Bestellungen nehmen die Geschäftsstelle (Wils druff, Aellaer Straße 29), unsere Austräger und alle Postanstalten und Briefträger entgegen. berlain in Anerkennung feiner Verdienste um den Vertrag von Locarno zum -Ehrenbürger zu ernennen. Vermischtes. Der Zug nach der Großstadt. Aus einer jüngst ver öffentlichten Statistik ergibt sich, daß von Ler gesamten Bevölkerung Deutschlands säst 63 in Städten und nur 37 A aus dem Lande wohnen. Es gibt in Deutschland 20 Städte, die mehr als 250 000 Einwohner haben, tu Frankreich dagegen mit Paris nur 4 und in Großbritan nien mit London nur 12. Nach Lem deutsch französischen Kriege lebten in Deutschland, das damals 4l Millionen Einwohner hatte, nur 4,8 in großen Städten; zehn Jahre fpäter waren es schon um Lie Hälfte mehr. Nach weiteren zehn Jahren war die Bevölkerung Deutschlands nm ein Fünftel gewachsen, Ler Prozentsatz der Städte: War aber bereits auf mehr als das Doppelte gestiegen. 1900 hatte sich dte Gesamtcinwohnerzahl gegen I87V um zwei Fünftel vermehrt, die Einwohnerzahl der Städte aber war fast auf das Vierfache angewachsen. Dieselben Erscheinungen ließen sich 1910 und lassen sich auch jetzt feststellen. Die Einwohnerzahl Ler Städte steigt ständig, und diese Entwicklung wird, so ungesund sie auch sein mag. einstweilen durch alle dagegen unternommenen Maßregeln nicht aufgehalten.' Der Roman eines Lebemannes. In seiner beschei denen Wohnung in Hampstead in London fand man Len Kapitän Arthur Decourceh Bower tot am Boden liegen: er war vollständig verarmt, während er früher durch sein luxuriöses Leben und Auftreten eine der bekanntesten Per sönlichkeiten war. Er hatte dreimal in Monte Carlo die Wank gesprengt — in einer Nacht hatte er 20 000 Pfund gewonnen; er hatte eine reiche Erbin geheiratet, eine Witwe Smith, der von dem ungarischen Prinzen Vat- thyani, einem bekannten Sportsmann, 5 Millionen Dollar hinterlassen worden waren. Bower, der es in der Armee bis zum Range eines Kapitäns gebracht hatte, lebte sehr luxuriös mit seiner Frau, er war bekannt hauptsächlich durch die Trinkgelder, dte er Kellnern und Barmüdchen — ost bis zu. hundert Pfund — gab. Seine Frau trennte sich jedoch bald von ihm und bei ihrem Tode stellte es sich heraus, daß sie ihm nichts hinterlassen batte. Er sing an zu trinken und versank mehr und mehr in Armut. In Erwartung L-S Weltunterganges. Vor einiger Zeit wurde berichtet, daß am 26. Februar 1926, also in wenigen Wochen, die Welt nntergehen werde. Obwohl vas noch nicht ganz sicher zu sein scheint, beginnen sich in Rußland schon viele Leute auf Las große Ereignis vor zubereiten. Man hat in Leningrad in einer Art Kata komben, die sich unter Lem Tingeltangel „Apollo" be finden, eine aus etwa 50 Personen bestehende Sekte ent deckt, die in Erwartung ves Weltunterganges, da ja dann doch alles gleich ist, ein sehr freies Leben zu führen be gann Als Leiter ver Weltuntergangsleute wirkte ein alter Herr, der über Religion nnd Wissenschaft betthrcuve Vorträge hielt und zur Einkehr mahnte. Für die Auf rechtcrhaltung der Ordnung im Varietökeller sorgte ein „Kommandant", nnd eine von den vielen Damen, die mit- machtcn, stand dem gemeinsamen Haushalt vor. Vor den bürgerlichen oder vielmehr sowjetistischen Gesetzen konnte das alles, was man da unten trieb, nicht gut bestehen, und so hat denn Lie Polizei, die mit Fackeln in Vie Kata komben eindrang und „Hände hoch!" schrie, diesem Wett- untergangsprolog ein gewaltsames Ende bereitet. Was mncnlnmsche „Ladys" fertigbringen. In Liebesgeschichten kann man oft lefen, das; sich jemand tot geküßt hat; glücklicherweise ist das meist nur symbolisch zu uehmen, denn es müßte die ganze Küsserei in Mißkredit bringen, wenn wirklich jemand durch das Küsscu ums Leben käme. In Amerika aber haben sie dieser Tage einen starken Mann derartig intensiv geküßt, daß er ohn mächtig von der Vergnügungsstätte weggetragcn werven mußte. „Sie" sind die Damen! Der Mann, um den es ging, ist der Kapellmeister und Komponist Frank Harling, vesscn Foxtrotts und Blues in Amerika sehr beliebt sind. Jetzt hat Harling auf Foxtrotts eine Operette aufgebaut, und diese Operette hatte bei der ersten Aufführung in Newyork einen solchen Erfolg, daß nach Schluß der Vor stellung die ganze anwesende Weiblichkeit aus den ent setzten Komponisten losstürmte, um ihn — man verzeihe den etwas vulgären, aber in diesem Falle durchaus ange brachten Ausdruck — abzuknutschen. Nachdem Harling sich vurch einige hundert Frauen aller Jahrgänge Lurchgeküfft hatte, zog er es vor, sich lveiteren Tätlichkeiten durch eine Ohnmacht zu entziehen. Als er wieder bei Besinnung war, sagte er resigniert und seufzend: „Es ist ja ganz schön, geliebt zk: werden, aber so stark geliebt zu werden — das ist nur doch ein bißchen zu gefährlich, da mache ich nicht mit!" - iNus unserer keimst i Wilsdruff, am 7. Januar 1926. Merkblatt für den 8. Januar. Sonnenaufgang 8° « Mondaujgang 12°' P. Sonnenuntergang 4'°!! Mondunierpang 12" N. 1915 Landung der „Emden"-Mannschaft bei Hodeida; Sieg der Deutschen bei Soissons. Schulbeginn. Heute morgen begann der Unterricht -cm -den hiesigen Schulen Wieder, wie der -Stundenplan- es vorschreibt. Da mit ist für unsere Jugend die außer -den Sommerferien wohl schönste Ferienzeit im Lause des Schuljahres vorüber. Abgesehen vom Glanz und -Glück des Wekhnachtssestes und dem bedeutsamen -Einschnitt des heraufg-ekommenen neuen Jahres waren die dies jährigen Weihnachlsfevien -eine große Enttäuschung, wie sie so seit Jahren -unserer Jugend -nicht -beschieden wurde. Gänzlich schneelose und zumeist stürmische -und verregnete Ferientage zu Weihnachten, die widerwillig -genug im Hause und in der Woh nung festhielten, sind -nichts für unsere Buben und Mädels. Was die Erwachsenen schon mißmutig genug empfanden, das empfand -die wintersporÄustige Jugend besonders schmerzlich. Weihnachtsfeier. Die Vereinigung der Katholiken von Wi-ls- drirff und -Umgebung veranstaltete -am Sonntag im Versinsloka-l „Stadt Dresden" für seine Mitglieder und deren Angehörigen eine Weihnachtsfeier -mit Bescherung. Von nah und fern wäre" die Glaubensgenossen herdoigeeilt, um dieser wie immer schönen Feier beizuwvhnen. Vorher fand in gefüllter Sch-loßkapelle -Segensandacht -mit -einer Ansprache des Herrn Prälaten Fehler, Freital-Deuben, statt. Um 7si« Uhr eröffnete -der Vorsitzende, Herr Kaufmann Knobelsdorff, -die Weihnachtsfeier mit einer An sprache. Der Herr Vorsitzende gedachte der großen wirtschaftlichen Not, in der -es sehr schwer sei, eine Weihnachtsfeier mit Be scherung zu veranstalten. Um aber auch dieses Jahr den Kindern wie einer Anzähl Erwachsonen eine kleine Wei-hnachtsfreuLe zu bereiten, hat er -keine Mühe -und Arbeit gescheut, um -die Feier zu ermöglichen. Er hat die Freude, baß ihm dieses mit Gottes -Hilfe auch gelungen ist. Nachdem die Lichter -des Weihnachtsbaumes angezündet waren und die Kinder Weihnachtsgedicht-e usw. vorge iragen hatten, wurden „Stille Nacht, heilige Nackt" und dir anderen schönen alten W-eihnachtslieder gesungen. Nach einer zu Herzen gehenden Ansprache dps Herrn Prälaten Fehler wuöde zur Bescherung geschritten. Auf zwei Tafeln -waren -die-Geschenke, bestehend in der Hauptsache aus -nützlichen Beilcidungssrücken usw. ausgabreitet. Auch -hatte das Christkindlein die Süßigkeiten sür die Kleinen nicht versessen und auch Erwachsene damit bedacht. Es konnte 17 Kindern -und 24 Erwachsenen beschert werben. Groß war -die Freude ob alle dieser Gaben. Nachdem -der zweite Vorsitzende, Herr Joh. Hentschel Herrn Knobelsdorfs für die grohe Mühe -und Arbeit zum Gelingen einer solchen Bescherung herzlich gedankt hattch'wurde HkM Kaffee ttrnd Nichts zu-gesprochen. Nochmals -erhob sich -der Herr Prälat, um dem Vorsitzenden, Herrn Knobelsdorfs und allen, die zum Gelingen -dieser schönen Feier etwas -beigetragen hatten, herzlichst zu danken. Man blieb dann noch lange in angenehmer Unterhaltung boisam- wen -und trennte sich -mit dem Bewußtsein, wieder -eine schöne Weihnachtsfeier verlobt zu haben. Landwirtschaftlicher Verein und Landwirtschaftlicher Haus- frauenvcrem hielten gestern nachmittag im „Adler" -die erste ge- -momfame Sitzung im neuen Jahre ab. Herr Nittergutspächter Böhm e - Klipphausen hieß die fahr zahlreich Erschienenen herz lich willkommen und wünschte der gesamten Landwirtschaft rin gesegnetes, glückliches -lind besseres 1926. Freilich, so führte er weiter aus, sieht -es heute wie Besserwerden noch gar nicht aus. Wenn bislang -die Nckrrerzeugnisse schlecht bezahlt wurden, dann j scheint es jetzt, als ob -auch die tierischen Produkte im Preise i wescnttich verlieren sollten. Das -erweckt -den Anschein, als ob das i Ziel: „Ernährung des Voltes von der eignen Scholle" erreicht sei, - ja daß wir eine Keberproduktion haben. In Wirklichkeit sei die j Landwirtschaft auf dem Gebiete des Absatzes noch nicht genügend j organisiert. „Trinkt Mamp-e" steht an jeder Ecke zu lefen, i „trinkt Milch" sicht man nirgends. Deshalb ist trotz Les geringen Preises auch der Verbrauch an Milch in Deutschland so gering. Vor der M'-ederaufnahme der Abmelkewirtsch-aft -ist genug ge warnt worden, wenn es trotzdem geschehen -ist, dann ist die Folge «der niedrige Mi-lchprei's. Tie gesteigerte Einfuhr von Lebend- und Gefrierfleisch und nickt weniger die -durch Erwerhs- iosigkett stark gesunkene Kaufkraft verursachen die Senkung der Milchpreise. Der Ausblick -ins Jahr 1926 ist also auch für die Landwirtschaft kein rosiger und festes Zusammenhalten aus allen Gebieten mehr -wie je geboten. Den Jahresbericht -erstattet« Herr j Erbgerichtspächter Grießbach- Herzogswcssde. Aus -ihm ging > hervor, dgß in zehn Versammlungen, einer Besichtigung Ler Staatsgüter und zwei Rundfahrten im Bezirke -den Mitgliedern eine Fülle belehrenden Stosses geboten wurde. Fünf neue Mit glieder -wurden ausgenommen, zwei schieden durch Tod aus. Für seine Mühewaltung wurde -dem Schriftführer gedankt und weiter bskann-tgegcben, daß die ländliche Reisovereinigung Efch-efeld auch in diesem Jähre wieder eine Studienfährt veranstaltet, über die Herr Henker-Noitzsch nähere Auskunft erteilt. Auch der Krois- vcrein Dresden trägt sich mit dem Gedanken einer Studienfährt nach Dänemark. -Kassenbericht und Mahlen wurden für die nächste Sitzung zurück-gestellt. Das vorgolegte Jahrcsprogramm für 1926 fand Genehmigung. Die nächste Versammlung findet am 20. Januar statt mit einem Vortrag von Ing. Zander- Berlin über „Zusammenhänge zwischen Industrie und Landwirt schaft". Weitere Versam-ml-ungen sollen am 10. Februar, 10. -und 31. März,. 8. September, 27. Oktober, 24. November -und 8. De- ze-mber abgchalten werden. Außerdem -sind -ein Fa-milienabcnd für 17. Februar und -zwei Rundfahrten vor -der Ernte vorge sehen. Nachdem drei neue MWicder ausgenommen waren, hatte der Geschäftsführer Ler Landwirtschaftskam-mer, Herr Dr. Kö nig- Dresden, das mehr als zweifelhafte Vergnügen, -den Land wirten das ihnen vom Landtage auf-gezwungene Rinderzuchig-efctz plausibel -und schmackhaft zu machen. Aber bas -dürfte ihm -nicht gelungen sein, trofidsm er Lie -Lichtseiten des Gesetzes besonders hervorzuk-chren wußte. Zwei Grundgedanken wolle das Gesetz verwirklichen: die freien Vereinigungen in weniger -leicht auflös bare Genossenschaften umwandeln -und eine -Umlage zu erheben, -die auch -der bezahlen muß, -der etwa einen -ungekörten Bullen benutzt. Alle organischen Fragen seien -in die Hände der Ge nossenschafter gelegt. In -der folgenden Aussprache -kam -die Er bitterung über Las Gesetz sehr stark zmn Ausdruck. Herr Böhm e-
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