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koedentt, um eine derartia« Maßnakm« zrr verhindern, ok> sie insbesondere gewillt ist, auf den Widerspruch mit Ler Note des Botschafierrates vom 16. November 1923 Hw. .uweisen, in der die Herabsetzung der Besatzungs- tr nppen auf die annähernd normale Stärke, d. h. aus 45 «00 bis 50 060 Mann, zugesichert ist. Es wird schließ lich noch gefragt, ob die Regierung weiter gewillt ist, vor den. Eintritt in den Völkerbund die Frage der Stärke der Besatzung in einer Weise zu regel», welche den berech tig ten Ansprüchen des Nheinlandes und des ge,- mten deutschen Volkes, ebenso aber auch den Ab machungen von Locarno entspricht. ÄsMnWeid in der MAenabfindung? Zwanzig Millionen Stimmen notwendig. Vertreter der Deutschen Liga für Menschenrechte, der Kvmnnmistischen Partei Deutschlands und anderer Ver bünde haben dem Jmlerrministerium den Zulassungs- an trag auf Einleitung des Volksbegehrens für völ lige Enteignung der Fürsten überreicht und lebten einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Gleich zeitig übergaben sie dem Ministerium die beglaubigten Unterschriften von über 9ÜV6 Wahlberechtigten aus dein Berliner Stadtteil Neukölln. Weitere Listen mit über 20 0 )0 Unterschriften liegen zur Bestätigung dem Wahl- ami in Neukölln noch vor. Auch die Sozialdemokratische Partei hat Vorbereitungen für einen Volksentscheid in der Frage der Fürstenabfindung getroffen. Uber die verfassungsrechtliche Seite der Angelegenheit ist zu bemerken, daß die Antragsteller auf den Volksentscheid in etwa vierzehn Tagen die Listen be schaffen müssen, die zur Einzeichnung ausgelegt werden sollen. Das Volksbegehren ist zustande gekom men, wenn mindestens eiu Zehntel aller Stimmberechtig ten sich eingetragen haben werden, d. h. etwa 4 Millionen. Kommt das Volksbegehren zustande, so kann der Reichs tag den verlangten Gesetzentwurf ablehnen, abändern oder unverändert annehmen. Wird er nicht unverändert an- zenommen, so kommt der Volksentscheid, an den» sich über die Hälfte aller Stimmberechtigten, also etwa 20 Millionen, beteiligen müssen. Nur bei einer solchen Beteiligung kommt dann in Frage, ob der Gegenstand angenommen ist, wenn nämlich die Mehrheit der Abstim- ncnden mit „Ja" gestimmt hat. Tumult im Ministerpräsident Bc 1 hleu n i e d e r g e , ch r i e ». Im ungarischen Parlament, in dem zu den Frauk- sälschungcn Stellung genommen werden sollte, ist es zu lärmenden Zwischenfällen gekommen. Nachdem der Präsi dent die Sitzung eröffnet hatte, wobei er die restlose Auf klärung des Verbrechens forderte und darauf hinwirs, dast die Fälscherassäre seit dem Friedenspertrag von Trianon für Ungarn dasSchmerzlichste sei, erhielt Ministerpräsident Bcthlcn das Wort. Sofort brach die Linke in ohre u - betäubenden Lärm aus und rief dem Ministerpräsi denten im Chore zu: „Aüdanken! Abdanken! Wollen Sie vielleicht die Franksälschcr verteidigen? Abdankenl Nbdanken!" Das dauerte volle zehn Minuten. Jedesmal, wenn sich der Lärm einigermaßen legte, begann Vethlen zn sprechen, doch wurde er immer wieder von der Opposi tion durch erneute» Lärm daran gehindert, während die Regierungsparteien dem Ministerpräsidenten eine Ovation darbrachten. Schließlich mußte der Präsident die Sitzung unterbrechen. Dieser Sitzung waren Besprechungen über die parla mentarische Behandlung der Fälscherassäre vorausgegan- gen, wobei jedoch keine Einigung zustande kam, da die Opposition darauf bestand, daß ein mit allen Rechten aus- oestatteter parlamentarischer Ausschuß für Untersu chung der Zusammenhänge der Frankfülscher- assäre ernannt werde, während die Negierung nur einem Ausschuß zustimmte, der von Fall zu Fall von der Rs- Italien. Geschaut, erlebt und geschildert von Georg B. Bretschneider. AU« Rechte Vorbehalten. Nachdruck verboten 6. Fortsetzung. Es ist Sonntag; wiederum stehen wir vor dem Monument Viktor Emanuels, und nochmals trinken unsere Augen von der Schönheit dieses Bauwerkes. Wir steigen diesmal hinauf und wandeln in dem reich mit Mosaiken allegorischen Inhaltes geschmückten Säulengange entlang; lassen unsere Blicke weit über Nom dahinwandern und erkennen uns bereits bekannt mid lieb gewordene Einzelbauwerke sowie die Hügel und Höben der Umgebung. Doch das Ziel dieses Sonntagvormittags ist das uralte Trümmerfeld: das Forum Romanum. Bald stehen wir erneut auf dem Hügel des Kapitols und wieder liegt unten die in ihrer Vollkommenheit zer rissene und zerschlagene Welt der Antike. Das ganze Forum ist durch hohe Gitter eingefriedet, denn sonst würden vielleicht Steine, Säulenreste und Kapitale sehr schnell der Habgier der Menschen zum Opfer fallen. Die Tore werden geöffnet; wir gehen einige Stufen hinab und sind mitten in einem Heiligtume, das durch Jahrhunderte hindurch mit den Resten ein stiger Pracht erhalten geblieben ist. Nach wenigen Schritten stehen wir vor den Ruinen des den Zwillmgsbrüdcrn Kastor und Pollux geweih ten Tempels. Sie wurden als die Rosselenker und Schutzgötter oer Schlacht und als die Schiffahrt ver ehrt. Ihre Statuen und Rosse schmücken, wie bereits erwähnt, die Rampe der auf den kapitolinischen Hügel führenden Freitreppe. Das Heiligtum wurde 484 v. Ehr. den beiden Göttern für ihre Hilse in der Schlacht am See Regillus auf dem Forum errichtet. Die drei in einer Richtung stehenden Säulen mit dem Rest des Gesims sind ein bekanntes Bild und stammen gieruug Berichte über Leu Stand der Untersuchung er halten sollte. Andererseits war die Regierung auch nicht geneigt, eine Debatte über die Frankfälschungen im Plenum der Nationalversammlung zu gestatten. Die Linksparteien kündigten infolgedessen an, daß sie alle Mittel in Anspruch nehmen würden, um ihren Willen durchzusetzen. Nach Eröffnung enter neuen Sitzung führte Minister präsident Vethlen aus: Ich will der Verantwortlichkeit nicht ausweichen und Einzelheiten über die Erhebungen kann ich nicht mitteilen, dies wird erst nach Abschluß der Untersuchung möglich sein. Die Sache befindet sich gegen wärtig vor dem Gericht. Die Feststellung der Tatsachen ist nicht Aufgabe der Regierung, sondern des Gerichts. Die Regierung wird mit allen Kräften alle Einzel heiten der Angelegenheit und auch politische Hi nter- gründe, sofern es solche gibt, aufzuklären suchen. Ver schiedentlich ist behauptet worden, geheime Mächte hinderten die Behörden an der Aufdeckung der Angelegenheit, ande rerseits wird auch der gute Wille gewisser Parteien, ja, so gar der Regierung und hoher öffentlicher Beamter, in Zweifel gezogen. Mag es geheime Kräfte geben, mag es sich um Verleumdungen handeln, alles muß aufgedeckt wer den. Wir stehen vor einer großen Konfrontation und diese wird auch erfolgen. Die Hände der Negierung sind voll kommen frei. Sie wird die Untersuchung zu Ende führen, und da sie die Macht in der Hand hat, wird sie auch die Macht besitzen, um jede Störung der Untersuchung zu ver eiteln. Der Lärm der Linken stört mich nicht, denn ich weiß, daß die ganze öffentliche Meinung des Landes hinter uns steht. Der Ministerpräsident gibt sodann auf Grund der amtlichen Untersuchung Aufschluß darüber, wie Jankowics in den Besitz eines Kurierpasses gelangen konnte. z Letzte Meldungen j Zinssenkung der Deutschen ReuteNbank. Berlin. Der Verwaltungsrat der Deutschen Rentsnbank und der Verwaltungsrat der Deutschen Renienbankkreditanstalt haben beschlossen, den Zinsfuß aller an die Personal kred t t i n st > t u t e begebenen Kredite um 1 zu senken mit der Maßgabe, daß der Zinssatz für den letzten Kredit nehmer grundsätzlich aus 10>- ermäßigt werden soll. Die Notlage der Landwirtschaft. Berlin. Auf eine Kleine Anfrage eines Landtagsabgeord neten antwortet der preußische Finanzminister, daß von den Großgrundbesitzern 60 frei veranlagt worden sind, 20 A zur Einkommensteuer herangezogen wurden, bei weiteren 20 schwebt Buchprüfung. Die Freiveranlagung der bezeichneten SO ist fast ausnahmslos aus Verschuldung zurückzusichren. Bei sämtlichen freiveranlagten Großgrundbesitzern sind die Schul den im Wirtschaftsjahr 1924/28 erheblich gestiegen, in manchen Fällen um mehr als 100000 NM. Die Schweiz Eishockeh-Europameister. DavoS. Das letzte Spiel um die Eishockey-Europameister schaft zwischen der Schweiz und Österreich blieb unentschieoen mit 2 :2, womit die Schweiz Europameister wird. Die Schweiz erzielte insgesamt drei Punkte, die Tschechoslowakei zwei Punkte, Österreich einen Punkt. Truppenvrrstürknnncn für Serien. Paris. Nach einer vom „Newvork Herold" wiedergegebe- uen Meldung aus Kairo werden demnächst in Beirut fran zösische Truppenverstärkungen in Höhe von 17000 Mann aus Toulouse erwartet. Die französische Regierung habe auf Ver langen des Oberkommissars de Jouvenel beschlossen, die Stärke der französischen Truppen in Surien auf 100 000 Mann zn bringen. Gerüchtweise verlautet, der Oberkommissar werde noch in diesem Monat aus politischen Gründen nach Frank reich zurückkehren. Kämpfe zwischen Tschaugtsolin und Kuomintschung. Paris. Wie die Agentur Judo-Pacific aus Peking be richtet, ist es nördlich von Schanghaikwan zwischen der auf seilen Lschangtsolins stehenden Kavallerie von Heilungkiar und den Vorposten der Truppen von Kuomintschung zu einem G esecht gekommen. Tschangtsoli» habe Befehl gegeben, von dem unter Tiberius 14—37 u. Ehr. errichteten Neubau her. Von hier nach dem Kapitol schauend, erkennen wir den Triumphbogen des Septimus Severus, der im Jahre 203 n. Ehr. errichtet worden ist, und links da neben die acht Säulen des Saturittempels mit ihren Simsen. Rechts darüber leuchtet das hohe Monument Viktor Emanuels mit seinen harmonischen Linien und weißen Säulen hervor. Wir durchwandern diese ver sunkene Welt in Muse und genießen die einzigartige Schönheit dieser Trümmer. Wieder stehen wir vor einem Triumphbogen — es ist der aus Anlaß der Be siegung der Juden durch Kaiser Titus im 1. Jahr hundert n. Ehr. errichtete Arcus Titi am Fuße des Palatin. Wir verlassen hier das eigentliche Forum Roma num und gelangen nach wenigen Schritten vor den Riesenbau des Colosseum oder Amphitheaters des Flavius. Dies ist der größte Bau des antiken Noms. Im Jahre 72 n. Chr. von Vespasian begonnen und im Jahre 80 n. Chr. von Titus Flavius Vespasianus vollendet, wurde es damals mit einer Reihe groß artigster Gladiatoren- und Tierkämpfe eiugeweiht. Es ist ein nahezu 50 Meter hoher elliptischer Bau von 524 Meter Umfang, die Längsachse beträgt 188 Meter, die Querachse 156 Meter. Vier Eingänge führen ins Innere des Riefen, in dem damals etwa 50 000 Be sucher Platz finden konnten, alle mit dem ungehinder ten Blick auf das Oval der Arena, das 86 Meter lang und 54 Meter breit ist. Das Colosseum ist jetzt ebenfalls eine Ruine. Es wurde durch Erdbeben beschädigt und durch die Men schen, die einst gefügte Blöcke Herausrissen, um andere Bauten (sogar teilweise die Pelerskirche) damit zu er richten, zerschlagen. Vielleicht gerade als zerrissene Welt ist es für uns jetzt Lebende von so eindringlicher Wirkung auf unser Empfinden. Es tut dem Auge Wohl, diese Manern und Bogen zu sehen: — wie ein alter Riese liegt es vor uns, er lebt noch immer, ob wohl man ihm arg mitfpielte. Durch einen der Eingänge begeben wir uns in das Innere des Colosseums. Schon verdunkelt sich der »uomrnr>cyung auzugreisen, nacyoem er oeicylope» yave, fchinglid M helfen, Tientsin eiu zu nehmen, indem ^er ihm Waffen und Munition sandle. ! - SScblNcber Lancktag - ) Dresden, 19. Januar. Die heutige Sitzung fand vor gefüllten öffenEchen DrZbünen statt. Schon der erste Beratungs- gsgenftanb, ein soziM-emokratifcher Antrag b-etr. den Gesetz entwurf zur Aenberung des Gesetzes -über die OrgamWion "der Behörden für die innere Verwaltung vom 21. Ap-rU 1873, ent fachte eine leibhafte Aussprache. Die Redner der drei bürger lichen Parteien wandten sich dagegen, daß "den Referenten der ' Kreisausfchüsse das Stimmrecht entzogen werden solle, während die beiden Linksparteien es als mit der Demokratie unvereinbar betrachteten, daß in dem gewählten Kreisausschuß zwei Ver treter des Staates ihre Stimme in Ne Wagschale legen dürften. Der sozialdemokratische Antrag, der den Referenten der Kreis- Ausschüsse das Stimmrecht entzieht, fand mit 45 Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten gegen 43 bürgerliche Stim men Annahme. Dann begründete Abg. Hartwig (DVP.) einen Antrag feiner Partei auf Beseitigung des Vifumzwanges im wechselseitigen Verführ der Länder, insbesondere mit der Tfchecho- flcwakei. Er schilderte bei dieser Gelegenheit die Drangsalierung der Sudetendeutschen «und Tiroler durch Tschechen und Italiener und erklärte diejenigen für Schufte, die jetzt nach Italien reiften. Der Rcgierungsvettreter erklärte, die sächsische Regierung sei von jeher dafür gewesen, daß der SichtvermerksMang ausgehoben werde. Die deutsche und tfcheoslcwakische Regierung hätten grundsätzlich einer solchen Vereinbarung zugestimmt, nur habe sich der Abschluß der Vereinbarung noch verzögert. Nach den neue sten Nachrichten steht aber der Beginn der AbschluhverhaNd- lungen unmittelbar bevor. Redner aller Fraktionen erklärten sich mit der Tendenz des Antrages einverstanden, der schließlich in sofortiger Schlußberatung einstimmige Annahme fand. Größe rem Interesse begegnete ein kleiner Zwischenakt. Bei l>er Ver kündung der Tagesordnung der nächsten Sitzung beantragten die Kommunisten, daß ihr Antrag auf Auflösung des Landtages an erster Stelle auf die Tagesordnung gesetzt werbe. Dieser An trag wurde gegen die Stimmen der Kommunisten und Linkssozi- alisten abgelehnt. Die sozialdemokratische Fraktion marschiert also zur Abwechslung wieder einmal getrennt. Der Auflösungs- antrag wird demnach den Landtag erst in einer späteren Sitzung beschäftigen. Weiter behandelte das Haus in zweiter Beratung die Notverordnung über den LLvbesfiMnzausKÄch. Die Deutsch- nationalen bezeichneten die Notverordnung als verfassungswidrig und beantragten-, sie abzulshnen und die auf Grund brr Notver ordnung erlaßene Lanbrsverordnung über Wertzuwachsstouer außer Kraft M setzen. Der FmanIn.inister rechtfertigte die Hand lungsweise der Regierung. Das Haus genehmigte, entsprechend dem Anträge des Rechtsausschusses die Notverordnung und nahm -von her Erklärung der Regierung hinsichtlich der Krastfahr- zeugsteuer und der Mietzinssteuer zustimmend Kenntnis. An letzter Stelle beschäftigte sich das Haus in zweiter Lesung mit der Notverordnung -über Li-e Gewährung von Straffreiheit in Sachsen vom 27. August 1923 und im Zusammenhänge damit mit der» kommunistischen und foMdemo-kmAchen Amn-estieanträgsn. Iu-Mmmffter Bünger lehnte die kommunistischen Amn-cstieanträge ab und bezeichnete auch den sozialdemokratischen Antrag, der Straffreiheit für alte aus politischen Gründen erfolgten Beleidi gungen fordert, -als -zu weit gehend. Die Kommunisten benütz ten die willkommene Gelegenheit von mit ihren Parteianhäng-em besetzten Tribüne M sprechen, nochmals dazu in langatmigen Re ben für ihre Amn-sstieavträge ein?, Kreien. Nach kurzer Fest stellungen des Abg. Edel (Soz.) über seine Ausführungen im Rechtsausschutz wurde die Notverordnung über die Gewährung von Straffreiheit in Sachsen genehmigt. Die kommunisr.schen An träge werden gegen die Stimmen- ider Kommunisten adgelchnt und der foziäkd-smokratifche Antrag aff Ersatz eines Gesetzes über die Gewährung von Straffreiheit findet in namentlicher Abstimmung gegen die Stimmen der drei bürgerlichen Parteien Annahme. Dir nächste Sitzung findet Donnerstag den 21. Januar vor mittags 11 Uhr stat Himmel, ein letzter Sonnenglauz liegt am oberen Rande des Theaters, und mm beginnt die Vor stellung: ein tosendes Gewitter braust darüber hin — ein Frühlingssturm. Wir stehen geschützt in einer der Wölbungen und lauschen dem gewaltigen Schauspiel, das uns Blitz und Donner schenken. Unsagbar schön mag es auch des Nachts bei Mondschein in diesem Theater sein, wenn das Licht Schatten mit unsicheren Umrissen darin matt und die Phantasie sich dazu ihre eigenen Gestatten schasst. Aus einem der Pfeiler habe ich mir ein kleines Stück Kalktuff abgeschlagen — vielleicht plaudert es mir ein mal von uralten Tagen. Was mag es alles miterlebt haben in den nahezu 1900 Jahren, wen hat es gesehen und was hat es gehört: den Jubellaut der römischen Zuschauer, das Brüllen der wilden Tiere und das stolze Klagen der sterbenden Sklaven und christlichen Märtyrer. Der Gewittersturm ist dahingeeilt, so daß wir unsere Wanderung fortsetzen können. Vor uns liegt der antike Springbrunnen „Meta Sudans" und der im 4. Jahr hundert n. Chr. errichtete, mit seinen schönen Reliefs noch gut erhaltene Konstantin-Triumphbogen, und da hinter werden die riesigen Bogen des antiken Auqä- duktes — der Aqua Claudia — am Fuße des Palatins sichtbar. Auf der anderen Seite des Colosseums laden uns die Thermen Trojans zum Besuche ein. Wir nehmen einen Führer und steigen mit ihm hinunter in die unterirdischen Hallen und Gänge. Nur ganz wenige Reste einstiger Pracht in Gestalt von Wandgemälden und Bruchstücken von verschiedenartig gefärbtem Mar mor der Wand-, Decken- und Fußbodenverkleidung sind noch vorhanden. Schutt und Steine sind durch Erdbeben hereingebrochen, und so wandern wir durch die elektrisch beleuchteten, verlassenen Hallen und Gänge und können nur an der Größe und Gestaltung derselben uns ein Bild von diesem antiken römischen Kaiserbade machen. (Fortsetzung folgt.)