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Wilsdruffer Tageblatt : 02.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192601025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260102
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-02
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.01.1926
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Marx. Aus dem Zujammenyange ergibt sich, daß der deutsche Vertreter in Genf lediglich in Wahrnehmung seiner ihm obliegenden Verpflichtungen gehandelt hat. Jm^ übrigen wird bereits aufgefallen sein, daß die Mitteilung gen gewisser rechtsstehender Blätter mit der Meldung des deutschen Generalkonsuls inhaltlich nicht übereinstimmen. Das Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei hat trotz der Aufklärung sich nicht gescheut, zu behaupten, daß die dienstliche Meldung des Generalkonsuls Aschmann ,Schwindel sei, daß der Generalkonsul bei einer verlogenen hnnerpolitischen Hetze mitgewirkt habe und daß Beamte des Auswärtigen Amtes die gleiche Schuld träfe. Ich muß diese unerhörte Verdächtigung, für welche jpicht der Schatten eines Beweises erbracht worden ist oder -erbracht werden kann, mit Entrüstung und aller Ent schiedenheit zurückweisen. Mit ebensolcher Ent schiedenheit aber muß ich den Versuch verschiedener Blätter der Rechtspresse ablehnen, die offizielle Auslassung des Auswärtigen Amtes in einem Sinne auszulegen, der jihrem Wortlaut und Inhalt nicht entspricht, und zur Be gründung ihrer Behauptungen heranzuziehen, daß die Sozialdemokraten in Genf Verhandlungen über die Be setzung der Genfer Stellen beim Sekretariat geführt haben. Einberufung des Auswärtigen Ausschusses. Ich werde unverzüglich an den Vorsitzenden des Aus wärtigen Ausschusses des Reichstages herantreten und ihn Ditten, den Ausschuß einzuberufen, damit dieser sich mit der Frage befassen kann. Auf diese Weise wird den Per sönlichkeiten, die gegen das Auswärtige Amt Beschuldi gungen erhoben haben, Gelegenheit gegeben werden, ihre Anklagen zu begründen und ihr Beweismaterial vorzu- ilegen. Diese Erörterung wird mir einen erwünschten An laß geben, die Verwaltung der mir unterstellten Behörde zu rechtfertigen und die Grundlosigkeit der gegen ihre Be amten erbobenen Anschuldiaunaen klarzulegen. Main fuürenven Bergflüll- des Thüringer Waldes oürften ihren höchsten Stand erreicht haben, da die Schneeschmelze des Thüringer Waldes beinahe beendet ist. Auch die Ilm hat einen ungewöhnlich hohen Wasserstand zu verzeichnen. Forderung von Krediten für die Überschwemmungsgebiete. Die Neichstagsabgeordneten Wallraf, Dr. v o n Dryanoer und andere haben einen Antrag auf lchleunige Hilfs- und Emschädigungsmaßnahmen für die Hochwassergeschädigten am Rhein, insbesondere auch auf sofortige Bereitstellung von Krediten eingebracht. MMeTrOpenverstärkitngen SeiMfful Eine türkische Division in Diarbekir. Nach einer Agenturmeldung aus Bagdad ist in Diar bekir , 32V englische Meilen ,lordwestlich von Mossul, eine weitere türkische Division eingetroffen. Von der Moss»!- grenze werden beträchtliche türkische Truppenbewegungen gemeldet. Der türkische Außenminister Tcwfik Rudschi Bei ,st wieder in Angora cingetroffen. Er begab sich sofort zu Mustapha Kemal, um über die Genfer und Pariser Be ratungen Bericht zu erstatten. Verzweifelte Gchlacht an der „Großen Mauer". Neue Erfolge Tschangtsolins. Zwischen den Streitkräften Tschangtsolins und Feng- ynhsiangs ist cs in der Nähe von Schanhaikwan, an der Stelle, wo die Große Mauer an der Meeresküste endet, zu einer verzweifelten Schlacht gekommen. Marschall Tschang ist in der Mandschurei Sieger und sendet jetzt Verstärkun gen «ach dem eigentlichen China. 450 Billionen Marokkolredtte bewilligt. Das Friedensangebot Abd-el-Krims abgelehnt. Die Marokkokrcdire in Höhe von 45V Millionen wur- den mit erhobenen Hänven angenommen. Der Abstim mung ging eine Debatte voraus, in der die Marokkopolitik der Negierung scharf kritisiert wurde. Es wurde namentlich auf die schlechte Finanzlage Frank reichs hingewiesen, das sich nicht den Luxus einer kost spieligen Expedition leisten könne. U. a. stellte der Abg. Renaudcl weiter die Frage an die Regierung, ob sie ihre Friedenövorschläge vom Juli aufrcchlerhalte. Die Ab lehnung Briands, den Hauptmann Canning zu empfangen, fei nm so merkwürdiger, als der Generalresident vou Marokko de» englischen Hauptmann zu seiner Pariser Reise veranlaßt habe. Weder Briand noch Painlcve gaben ans die Frage eine direkte Antwort. Sie Sturm- und Kochwaffettatastrophe. Höchster Wasserstand seit Jahren. — Störungen im Eisenbahnverkehr. Während vom Oberrhein und von der Mosel ein Fallen des Wassers gemeldet wird, sind die Fluten des Mittel- und Niederrheins noch nicht zum Stillstand ge langt. Der Höchststand des Hochwassers von 1924 ist in Neu- loied bereits stark überschritten, und die Flut nähert sich hem Stande desjenigen von 192V. Die Lage ist trostlos. In großen Teilen der Stadt steht das Wasser bereits im »rsten Stock. Ans dem Eisen- und Walzblechwerk Rassel- ßein im Wiedtale ist durch Staudruck des Rheines das Martinswerk vollständig unter Wasser gesetzt, so daß zahlreiche Arbeit er beschäftigungslos geworden sind. Durch das Hochwasser allein sind nach Mitteilung der Kreisverwaltnng bisher über 3000 Per sonen erwerbslos geworden. An der Saar, Sauer und Obermosel hat das Wasser schlimm gehaust, da die Leute auf das plötzlich eintretende Steigen der Flüsse nicht vorbereitet waren. Ganze Ställe, teilweise mit Vieh, sind abgetrieben worden. Der stanze Talkessel bei Ehrang hat sich in einen riesigen See »erwandert. Staatliche Notstandsaktion. Die preußischen Minister des Innern und der Finan zen haben zur Linderung der ersten Not der durch das ssiheinhochwasser Geschädigten dem Oberpräsidenten in Koblenz einen Betrag von 500 000 Mark zur Verfügung bestellt. Der Oberpräsivent von Koblenz ist mit der Durch führung der inzwischen eingeleiteten staatlichen Notstands- iiktion betraut worden. Die Edertalsperre übergelaufen. Die Edertalsperre ist infolge des enormen Wasserzu- flusses übergelaufen und hat die Fulda in einen reißenden t-lrom verwandelt, der Vie Uferlänvereien zum Teil auf Ivette Strecken überflutete. Die Fulda ist in die tiefer ge legenen Teile der Stadt eingedrungen. Die Eisenbahn- berbindung zwischen Kassel-Oberstadt und Bettenhausen wird durch Penvelbetrieb ausrechterhalten. In der Um gebung der Stadt Fulda hat sich ein mächtiger See ge bildet, der die Niederungen weithin unter Wasser setzt. Auch die obere Weser, die Diemel und die Lahn sind in folge ver Schneeschmelze rapide gestiegen und vielfach «ber die Ufer getreten. Verkehrsstörungen im Harzgrbiet. In Hadersleben auf ver Strecke Wegeleben—Aschers leven ist vie Seiltc-Bruae unter einem Güterzug zuiaiu- tnengebrochen. Personen sinv nicht verletzt worven. Nach Vbfaluen der Wagen sind die Widerlager restlos gerissen ünv es ist aus ungefähr 20 Meter ein Dammbruch eings- ireten. Das Hochwasser hat in Thale und Quedlinburg unermeßlichen Schaven angerichtet. In Ilsenburg gleicht die Holtemme einer reißenden Flut, die die Jlsenguelle tu Wasserstürzen anmachsen ließ. Dort und auch in Wernigerode sind einige kleine Brücken weggespült. Meh- kere Häuser mußten geräumt werden. Besonders arg ist ts m Treseburg. Rotehütte unv Nübelanv, wo di« Bove «lles überschwemmt bat. Hochwasser von Saale und Elbe. Der Wasserstand der Saale nimmt weiter zu. Im Flußgebiet Kamburg—Rudolstadt überschwemmt dir Saale weite Strecken. Zwischen Jena unv Rudolstadt stleickt das breite Saaletal einem See. In Kainburg ist vas Hochwasser bereits in die Straßen gedrungen. Das Anoauern ves Steigens der Werra hat das Tat zwischen Vacha unv Mibla in einen riesigen See umgewandelt, ver die un Tal gelegenen Häuser stark gefährdet. Die zum - Rus unserer Reimst - Wilsdruff, am 2. Januar 1926. Am Eingang. - Matth. 6,10: Dein Wille geschehe. Wir sind ins neue Jahr eingetreten. Viel tausend Wünsche sind am Neujahrstage hin und her geflogen. Was wird davon in Erfüllung gehen? Was wird das neue Jahr uns bringen? Freude? Leid? Das wissen wir nicht. Aber wir wissen, in allem, was geschieht, wird Gottes Wille wirken. „Es fällt kein Sperling auf die Erde 'ohne euern Vater." So fällt auch kein Mensch in Not und Tod, ohne daß er es will. Das ist ein schwerer Anstoß Mr viele, denen es gegen ihren Willen geht. Und doch liegt gerade in dem Wort „Gott will es" allein Klarheit und Kraft zum wahren Leben. Sinnlos und darum hoff nungslos wäre alles Leben, wenn nicht diese Gewißheit darüber stände, daß ein ewiger Wille alles lenkt. Gewiß, auch da bleibt uns im einzelnen manches unbegreiflich. Aber beweist das etwas gegen Gott? Ich meine, es spricht gerade für ihn. Haben wir denn als Kinder im einzelnen begriffen, warum unsere Eltern uns hart anfaßten? Sprach das gegen sie? Heute, wo wir gereift sind, ver stehen wir, daß sie klüger waren und es besser machten, gerade in Ernst und Strenge: daß sie uns in solchen Stun den am meisten liebten und segneten. Darum wollen wir auch heute sprechen lernen: „Dein Wille geschehe!" So gehen wir getrost ins neue Jahr hinein. Aber Gottes Wille soll nicht bloß „an" uns geschehen — auch „durch" uns. Wir sollen ihn nicht bloß ertragen, sondern auch tun. Wie wenig ernst nehmen wir es meist damit! Es gäbe Weniger Jammer und Not, wenn wir mehr darauf aus wären, Gottes Willen zu tun. Gott will, daß wir arbeiten, um die Not zu lindern; daß wir redlich und ohne Gier änderen nicht schmälern, was ihnen zukommt; daß wir Opfer bringen in hingebender Liebe, um denen zu helfen, die in besonderer Not sind. So sollen wir durchs neue Jahr hindurchgehen: daß Gottes Wille geschehe durch unser Tun in diesem Jahr der großen Not. Es wird kein seichtes Jahr, aber dann wird es trotz allem ein gutes Jahr werden. Q H- P- * Mit Sturm und Regen sank das -alte Jahr hinunter in bas große Meer der Vergangenheit, in dem es nur als winziger geschichtlicher Punkt gilt; unter stürmischem Gebraus zog Has neue heraus. Fehlte der Silvesternacht die winterliche Stimmung, die der Menschen war doch wieder die Mr so bedeutungsvolle Stunden gesehene. Die Jahreswende ist immer ein Abschnitt, der stark ins Gefühl greift. Und besonders wir Deutschen verbringen des Jahres letzte Stunden in stiller Betrachtung gemeinsam mit lieben Menschen, im Erinnern an das Vergangene und in frohem Hoffen auf die Ankunft. Stark war der Silvestergottesdienst besucht. In Gottes Wort suchten und fanden die Menschen Erbauung, Trost und Hoffnung. Mit «dem Herannahen der Mitternachtsstunde wurde der Straßenverkehr lebhafter. Aus dem Marktplatze gruppierte sich eine frohbewegte Menge Um die Stadtkapelle, die unter Leitung des -Herrn Stadtmusikdirektor Philipp Lhoräl- klänge ertönen ließ. Als dann die Ahr zum Schlage anhob -und die zwölf Schläge zwei Jahre trennten, da hielt man -einen Mo ment den Atem an. Doch rastlos schritt das neue Jahr weiter. Mit lautem Jubel begrüßten es die -einen, im Austausch inniger Wünsche oder mit stillem Händedruck die anderen, während feier- sich -die Glocken vom Turme das Ereignis des Jahreswechsels ver kündeten. Trüb -und -grau dämmerte der Neujahrsmorgen herauf. In unserem herrlichen Gotteshause versammelte sich wieder eine große andächtige Gemeinde. Die Sänger der Ortsgruppe sangen unter Leitung des Herrn Lehrer P. Hientzsch mit Orgelbe gleitung (Herr Kantor Hientzsch) „Die Himmel rühmen des -Ewigen Ehre" und Herr Pfarrer Wolle leitete seine Neujahrs predigt mit den gleichen Worten ein, um sie weiter dann auf Römer 8, 24—28 zu gründen. -Ins Licht der Gegenwart stellte er treffend -das angezogene Mort -der heiligen Schrift. Glauben, Hoffen, Beten, Watten; denn wir wissen, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen! Treten wir mit dieser Gewißheit ein ins neue Jahr. Reicht euch ernst und fest -die Hände, Weil ein Schwur sich lichtwätts ringt, Daß des Jahres stille Wende Eine Seelenweiche bringt, Daß wir wieder Brüder werden, Treu und einig, nimmer matt, Und das deutsche Land auf Erden Widder Glanz und Achtung hat! Frühlingswetter zur Jahreswende. Die ungünstige Wettervorhersage für die Weihnachtsfeiertage hat sich in vollstem Umfange erfüllt. Die schlimmsten Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Erst schien es, als sollte am zweiten Weihnachtstage ein Kälteeinbruch die milde Wetterperiode abschließen, doch schon am gleichen Tage trat ein neuer Wetterumschlag ein, der die furchtbare Hoch wasserkatastrophe einleitete. Die Erwärmung nahm von Tag zu Tag weiter zu. Am Mittwoch wurden in Berlin 15, »n München sogar 17 Grad Wärme gemessen. Für die Jahreswende sind das ungewöhnliche Temperaturen. Die Tagesdurchschnittstemperaturen lagen 7 bis 8 Grad über den Normalwerten. Die Regengüsse brachten autzer- vrdentlich starke Niederschlagsmengen, die zusammen mit der Schneeschmelze in den Gebirgen zu einem schnellen An schwellen des Hochwassers führten. Hervorgerufen wurde das Katastrophenwetter durch umfangreiche Tiefdruck- Wirbel, die vom Ozean her sich der Nordsee näherten und dann nördlich an uns vorüberzogen. Da die Wirbeltätig keit auf dem Ozean noch nicht abgeschlossen ist, muß man auch für die nächsten Tage mit einer Fortdauer des stark veränderlichen Wetters rechnen. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag den 7. Januar 1926 abends 7 Uhr: 1. Eingänge und Mitteilungen. 2. Neuwahl des Vorstehers. 3. Neuwahl des 2. Vorstehers und Schriftführers. 4. Wahi der Elternvettreter in den Schulausschuß. 5. Antrag ber sozialdemokratischen Frak tion: Neuwahl des Kreditausschusses. 6. Anschaffung einer Schreibmaschine für die Girokasse. Das silberne Ehejubiläum feierte am heutigen Tage Herr Malermeister Alfred Nake mit seiner Gattin. Ein herzliches „Glück auf den Weg zur Goldenen!" Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag -den 3. Januar: Dr. Bretschneider-Wilsdruff und Dr. Moll- burgSeeligstadt. Der Landwirtschaftliche Verein und der Landwirtschaftliche Haussrauenverein halten Mittwoch -den 4. Januar im „Adler" eine gemeinsame Sitzung ab, in der der Jahresbericht erstattet wird und die Jahresversammlungen festgelegt wer den sollen. Außerdem hält Herr Dr. König- Dresden einen Vortrag über das recht aktuelle Thema: „Das Rinderzuchtgesetz". (Vgl. Ins.) Frohe Stunden will allen Besuchern Herr Stadtmusikdirettor Philipp mit seiner Kapelle bieten, indem er kommenden Mitt woch im „Adler" ein humoristisches Konzert veranstaltet. Freund licher Weise hat auch Frl. Else Lux ihre Mitwirkung zugesagt. Hoffentlich lohnt ein volles Haus die Mühe. Das Nähere be sagt ein Inserat in dieser Nummer. Schuch-Konzert. Die Festtage mit ihren Veranstaltungen sind verrauscht. Nun steht uns am 17. Januar ein besonderer Kunstgenuß bevor. Herrn Metzelt, „Weißer Adler", ist es ge lungen, Frl. Liesel v. Schuch und Herrn Hans v. Schuch für ein Konzert zu gewinnen. Der Name Schuch hat nicht bloß in Dres den, sondern in der ganzen musikalischen Weit einen guten Klang. Auch die Erben des stolzen Namens, Liesel, Käte und Hans v. Schuch lassen ihn ehrenvoll weiterklingen. In geschwisterlicher Harmonie haben sie sich zu gemeinsamem Musizieren zusammen- getan. — Die gegenwärtige wirtschaftliche Lage verbietet den meisten Kunstfreunden, in die Oper zu fahren oder sich ein gutes Konzert in Dresden zu -leisten. Da muß es dankbar begrüßt wer den, daß Herr Metzelt der Einwohnerschaft von Wilsdruff Stadt und Land für mäßigen Eintritt einen derartigen Kunstabend mit erstklassigen Kräften bietet. Ihm erwachsen natürlich ziemlich hohe Kosten Md es wäre sehr bedauerlich, wenn er nicht die nötige Unterstützung fände. Erfreulicherweise sicht nun- dem „Adler" ein ganz neuer Flügel zur Verfügung, den Herr Kapellmeister Dr. Ehitz-Dresden meistern wird. Alle Freunde edler Kunst seien auch an dieser Stelle aus diese Veranstaltung empfehlend hin gewiesen und gebeten, sie tatkräftig zu unterstützen. Voikstrauettag am Sonntag Reminiscere. Der Rechts- ausschuß des Reichstages, dem ber Antrag auf Einsetzung des VoKstrauettages für -die Gefallenen vorliegt, wird demnächst zu -der Frage der gesetzlichen Festsetzung dieses Tages Stellung nehmen. Für alle Fälle hat der Ausschuß für die Festsetzung eines Volkstrauettages beim Reichsministerium des Innern be antragt, den Tag im Verordnungswege zu schützen, damit ein würdiger Verlauf des Volkstrauertages gewährleistet ist. Der Tag soll einheitlich-von allen Volksschichten und Religionsgemein schaften am 5. Sonntage von Ostern, Reminiscere, begangen werden. Nachdem die Spitzenbehörden der drei großen Reli gionsgemeinschaften ihre Zustimmung gegeben haben, wird der Volkstrauertag am Sonntag Reminiscere, also am 28. Februar, vom ganzen Volke einmütig gefeiert werden. Die Bautätigkeit im Monat Oktober 1925. Im Freistaat Sachsen find im Oktober 369 Baugenehmigungen für Neubauten mit Wohnungen erteilt worden, und -zwar in den Regierungs bezirken Bautzen 37, Chemnitz 80, Dresden 114, Leipzig 90 und Zwickau 48. Diese 369 Neubauten, von denen 357 auf neuer Dafftelle errichtet werden, sollen insgesamt 926 Wohnungen ent halten. Außerdem sind 86 Baugenehmigungen für Am-, An und Aufbauten mit insgesamt 110 Wohnungen erteilt worden, von denen 6 Not- und Behelfsbauten mit 9 Wohnungen sein wer den. Ausgeführt und baupolizeilich abgenommen sind 331 Neu bauten mit 904 Wohnungen, sinter den Bauten befinden sich 157 mit einen: und 101 mit zwei Mohngeschossen und unter den Wohnungen 16 mit zwei, 231 mit drei, 454 mit -vier und 96 mit fünf Wohnräumen. 314 Neubauten sind Wohnhäuser, von denen 149 nur eine Wohnung, 58 zwei Wohnungen enthalten, also Ein- bezw. Zweifamilienhäuser sind. Weiterhin befinden sich unter den abgenommenen Neubauten 134 gemeinnütziger Art. Durch simbauten sind 76 Wohnungen gewonnen worden, darunter Mei durch Not- und Behelfsbau. An Gebäudsabgängen waren im vergangenen -Monat 14 Häuser Mit 25 Wohnungen zu ver zeichnen, so daß -die Berichtszeit insgesamt einen Zuwachs von 955 Wohnungen (Monat Oktober 1924: 664) erbracht hat; da von entfallen auf die Städte: Chemnitz 20, Dresden 149, Leip zig 196, Plauen 5 und Zwickau 13. Einheitlicher Anstrich der Bahnschranken. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft teilt mit, daß sie beabsichtige, einen einheit lichen SchrankenMstrich burchzuführen. Au diesem Zweck sind di« Farben weiß-rot gewählt worden. Diese Farbenzusammenstellung soll in der Weise zur Anwendung kommen, daß die Schranken bäume vollkommen weiß -angestrichen werden und in der Mitte — gewissermaßen als Warnungszeichen — ein Leines rotes Feld erhalten. Es wird besonders daraus hingewiesen, daß diese Fachettzusammenstellung lediglich Kus Sicherheitsgründen ge wählt worden ist und baß irgendwelche Verbindungen mit Landes oder Reichsfarben in keiner Weise vorhanden sind. Jahresversammlung der sächsischen Bezirksschulräte. Die Nachrichtenstelle in der Staatskanziri teilt uns mit: Am 14. De zember 1925 'hat unter dem Vorsitz des Volksbildungsministers Dr. Kaiser -die Jahresversammlung der Bezirksschulräte Sachsens stattgefunden. Minister Dr. Kaiser gab unter Zugrundelegung der von den Bezirksschulräten über das Schuljahr 1924/25 einge
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