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Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192601113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260111
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-11
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1926
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gewesen. Avg. Dr. Scholz von ser Dcu^jchen Volks- öartei erklärt, daß an der Sozialdemokratie kein Vorwurf hängen bleibe. Was das Zenirnm betrifft, so wäre es besser gewesen, wenn der Schritt des Herrn Marx unter blieben wäre. Schließlich wird der sozialdemokratische Antrag mit einem Ansatz des Bsltsparteilers Dr. Scholz anieuvm- men, das? weder dem Auswärtigen Amt noch den, General konsul in Genf ein Vorwurf zu machen sei. Schachts Dank an den WHHWLenien. MOMO-Mark-Spendc für die Hochwassergeschädigten. In Beantwortung des Glückwunschschreibens des Reichspräsidenten zum 50jährigen Bestehen der Reichs bank hat Reichsbankpräsident Dr. Schacht dem Reichs präsidenten den wärmsten Dank der Reichsbank und die Versicherung ausgesprochen, daß, getreu der Vergan genheit, Präsident, Reichsbankdirektorium und alle Be amten und Angestellten der Neichsbank auch in Zukunft alle Kräfte daransetzen werden, die Geschäfte der Reichs- bank zur Gesundung und Wiedererstarkung der deutschen Volkswirtschaft zu führen und zu entwickeln. Gleichzeitig hat die Reichsbank im Zusammenhang mit dem Juviläumstage dem Herrn Reichspräsidenten zur Linderung der Not der durch das Hochwasser geschädigten Reichsangehörigen einen Betrag von 200 000 Reichsmark überwiesen. Der Reichspräsident hat über diese Summe bereits dahin Verfügung getroffen, daß er zunächst den Betrag von 50 000 Reichsmark für die durch das Hoch wasser im Harzgebiet Geschädigten bestimmte und dem preußischen Ministerium des Innern zur Verteilung überwies Den Betrag von 150 000 Reichsmark bestimmte er für die durch das Hochwasser Geschädigten desRhein- gebietes unter Überweisung an das Reichsministerium für die besetzten Gebiete, das die Verteilung auf die am meisten betroffenen Gegenden vornehmen wird. Acht Fememorde festgesteltt. Bisher nur vier Leichen gesunden. Das Berliner Polizeipräsidium wird die im Rahmen seines Amtsbereichs geführten Untersuchungen über die Fememorde bei der Schwarzen Reichswehr in der nächsten Zeit abschließen und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse unterrichten. Im Rahmen dieser Untersuchung sind acht Fememorde festgestellt worden, es ist aber möglich, daß »och der eine oder andere Fall hinzukommt. Von den Ermordeten sind vier Leichen aufgcfunden worden, die letzte — es handelte sich um den Schützen Pannier — im September vergangenen Jahres. Die Falscheraffare in Budapest. Weitere Verhaftungen und Vernehmungen. Die Budapester Polizei verhaftete den technischen Oberrat des Kartographischen Instituts, Alexander Kurz, sowie einen Unterbeamten des Instituts, da ver Verdacht .besteht, daß auch sie von den Franftätschungen gewußt ! haben. Ferner wurde der Franziskanerpater Boms in seiner Wohnung von einem höheren Polizeibeamten vernommen. Das Verhör des ungarischen Feldbischofs in Budapest erregt in der Öffentlichkeit ungeheures Aufsehen, denn es ist ohne Beispiel, daß in Ungarn jemals gegen einen Bischof ein Untersuchungsverfahren ciNgeleitet wor den ist. Das zuständige Militärgericht wird entscheiden, ob die Verhaftung des Bischofs anzuordnen sei. Der verhaftete General von Halts, der bis vor zwei Mo naten an der Spitze des Kartographischen Instituts stand, sah sich auf Grund der Aussagen der verhafteten Arbeiter gezwungen, ein Geständnis abzulegen. Aus den bisherigen Erhebungen geht hervor, daß den in der Frankfülschungsaftäre verhafteten Personen, die patriotische Gründe für ihre Tat angabcn, kein Heller ;n- geflossen ist. Die Polizei entließ den Gütecdirektor Hlasz des Prinzen Windischgrätz, da er Nachweisen konnte, daß er mit diesem in keinem vertraulichen Verhältnis gestanden hat. Ein amtlicher Bericht. Das ungarische Telegraphenkorrespondenzburean ver öffentlicht über den bisherigen Verlauf der polizeilichen ^Erhebungen in der Fälschnngsangelcgenheit einen längeren -amtlichen Bericht. Eine bemerkenswerte Stelle des amt lichen Kommuniques ist die Feststellung, daß außer der leinen falschen Tausendsranknote, die in Budapest entdeckt ^wurde, sich bei einer Bank (der Name derselben wird im Kommunique nicht gegeben) 150 Stück falsche Tansenv- frauknoten befunden haben, die durch den in Amsterdam .verhafteten Mankowicz deponiert wurden. Dieses Depot /ist sofort nach Bckanntwerden der Verhaftungen in Amster dam aufgehoben und vernichtet morden. Zum Schluß oes Kommuniques wird betont, daß die bisherigen Erhebun gen keine Momente dafür ergeben haben, woraus geschlos sen werden könnte, daß an der Vorbereitung oder Durch führung des Verbrechens eine politische Partei oder eine politische Gruppe teilgenommen hätte. Neues Er dHehen in Zialien. 100 Häuser beschädigt. Die Bergkette des M o n t e A m i a t a, bekannt wegen ihrer Quecksilberminen, war der Schauplatz eines kurzen, aber heftigen Erdbebens. Es dauerte etwa 12 Sekunden. In dem schönen Kurorte Abadia San Salvatore wurden etwa 100 Häuser beschädigt, drei Per sonen sind zu Schaden gekommen. Die Stöße dauerten den ganzen Tag an, sind aber bereits bedeutend schwächer geworden. Auch in allen Ortschaften der Umgebung wurde das Beben verspürt, ohne jedoch Schaden anzurichten. Der Monte Wmiata liegt in Südumbrien. Auch aus der Gegend von Ostumia werden Erd bebenstöße gemeldet; man zählt seit dem 1. Januar etwa 50 Erdstöße. Ferner wurden ziemlich heftige Erdstöße in Süditalien bei Reggio Calabria wahrgenommen. Gleich zeitig setzte der Vesuv seine Tätigkeit fort. Aschs und Bimsstein fliegen bei der Eruption über den Kraterrand. Die Tätigkeit des Vesuvs nimmt stündig zu. Der Rand des Zentralkraters ist um 30 Meter zusammengebrochen. Aus dem Hauptkrater und aus neuen Spalten ergießt sich die Lava in einer Länge von dreihundert Metern in der Richtung nach der Station der Vesuvbahn. BoykoiiiemKg Ziagens. Ausruf der Vereinigten Vaterländischen Verbände. Die Vereinigten Vaterländischen Verbände erlassen folgenden Aufruf: „Die unerhörten Unterdrückungen unserer deutschen Brüder im vergewaltigten Südtirol durch die im Kriege stets besiegten Italiener, die ihren Landraub nicht eigener Kraft verdanken, zeigen, daß von dem vielgepriesenen Geist des Friedens nicht das geringste zu verspüren ist. Auch der Völkerbund denkt nicht daran, gegenüber dem maßlosen Vorgehen der Italiener sich der angeblich von ihm sichergestellten Rechte der Minder heiten anzunehmen. Wir Deutschen im Reiche aber sollten bedenken, daß wir trotz unserer Ohnmacht Mitte! in der Hand haben, das Schicksal unserer Volksgenossen zu beeinflussen, wenn wir nur einig sind. Italien lebt zum größten Teil vom Fremdenverkehr, besonders dem deut schen. Wir rufen daher unseren Volksgenossen zu: Reist nicht nach Italien, außer dem uns entrissenen Südtirol, kauft keine italienischen Waren! Wer das tut, versündigt sich an unserem Volkstum. Hier handelt es sich nicht um Partei- und Ansichtssachen, sondern um eine gemeinsame Angelegenheit aller Deutschen im Reich, gez. Graf von der Gottz." Sm brchlmmfHer Botschafter verprügelt. Zwischenfall in Tokio. In der Hauptstadt Japans hat sich ein peinlicher Zwischenfall ereignet. Als der Regent nach der jährlichen Parade der Truppen zur Stadt zurückkehrte, versuchte der brasilianische Botschafter, die Straße vor ihm zu überschrei ten. Die anwesende Menge versuchte ihn daran zu ver hindern, wobei eine große Schlägerei entstand. Der brasilianische Botschafter sott dabei einen Polizisten mit seinem Stock ernstlich verletzt haben. Die Polizei befreite den fremden Diplomaten mit Mühe aus der aufgeregten Menge. Das Benehmen des Botschafters wird in Tokio nicht nur als eine Verletzung der Höflichkeit, sondern auch als eilt Mangel an Achtung vor dem Regenten be trachtet. Verschiedene Blätter geben der brasilianischen Regierung bereits den Rat, den Botschafter abzuberufen, f Letzte Melsungen ) Lad cndqültigc Erncungelmis Preußens für 1925. Vertin. Um frühzeitig ein Bild über Brotkorn- und Kar- ' loffelerente von 1025 zu gewinnen, sind am 3. Tezember 1925 nach den damals vorhandenen Berichten der Vertrauens männer Vorschützungen veröffentlicht worden. Nunmehr kön nen nach Eingang sämtlicher Erntclanen dle endgültigen Ernteergebnisse herausgegcbcn werden. Tie Zusammenstel lung zeigt, daß die diesjährigen Hektarerrräge gegenüber denen des Vorjahres fast bei allen Fruckuanen gestiegen sind; erheb lich Zurückgeblieben sind Erbsen und Ackerbohnen, die beson ders unter dem Sonnenbrand gelitten haben. Wenn aber auch die Ernte dieses Jahres ein erfreuliches Bild zeigt, so sind doch noch nicht die Erträge des Jahres 1913 erreicht worden. Wachsende Stellenlosigkeit in Berlin. Berlin. Aus dem Berliner Arbeitsmarkl ist auch in der letzten Woche die Verschlechterung vorherrschend geblieben. An dieser Verschlechterung find fast alle Berussgruppen be teiligt, mit an erster Stelle die kaufmännischen Berufe. Turch die ständig sich mehrenden Koutursversahren werden in erster Linie Angestellte betroffen, für die die Unterbringung in andere Stellen nahezu aussichtslos wird. Ti« letzt entsetzenden Yuventurverkäufe machen sich in der Anforderung von Ar beitskräften kaum bemerkbar. Es waren 170 847 Personen bet den Arbeitsnachweisen eingetragen gegen 160 089 der Vor woche. Unterstützung bezogen 116 356 <103 1591 Personen, da von bei Nolstandsarbeilen beschäftigt 626 (593). Zwangsparzelüerungen in Polen. Zahlreiche Deutsche davon betroffen. Eine Verordnung des polnischen Ministerrats gibt in Ausführung des jüngst beschlossenen Agrarrcformgesctzes 226 Grundstücke von insgesamt 5V 000 Hektar an, die im Laufe des Jahres 1926 der Z w a n g s p a r z el l i e - rung unterliegen. Diese Grnndstücke verteilen sich auf das ganze Gebiet des Staates, so daß durchschnittlich auf das Gebiet eines Landamtcs 3800 bis 5000 Hektar ent fallen. Die größten Gebiete müssen das Landamt Grau- drnz mit 5300 Hektar nnd Krakau mit 5000 Hektar stellen. Auf Posen entfallen 4450 Hektar. Die Besitzer der in den Landschaften Graudenz nnd Posen zu parzckieren- den Grundstücke, die ein Areal von je 50 bis 1000 Hektar umfassen, sind größtenteils Deutsche. Prof. Stronski schreibt dazu in der „Warszawianska^: Die polnische Agrarreform wird dadurch so übel wie nur möglich eingeleitet. Diese Zwangsregulierungen er folgen in einem Äugenblick, in dem wegen der ungeheuren wirtschaftlichen Bedrängnis das Angebot von Grund und Bode» außerordentlich groß ist, während es umgekehrt an Käufern fehlt. Das Zwangsparzellierungsvcrzeichnis für 1926 ist vollkommen überflüssig und un wirtschaftlich- Diese Maßnahme wird im Auslande den aller schlechte st en Eindruck machen. Grauenhafter Mord. Kottbus. Hier wurde die 13 jährige Schülerin Hertha Kuschke von emem Heizer der Mädchenschule nach einem versuchten Sittlichkeitsverbrechen durch Knüppekschläge auf den Kopf getötet und die Leiche im Kessel der Zentralheizung ver brannt. Der Täter wurde verhaftet. Die Danziger Frühjahrsmesse füllt aus. Danzig. Im Hinblick auf den deutsch-polnischen Wirt schaftskrieg, der eine Beteiligung der deutschen Industrien illusorisch machen würde, ist der Beschluß gejasst worden, ine diesjährige Frühjahrsmesse aussallen zu lassen. Verschiebung der Kieler Messe. Kiel. Da die Kölner Frühjahrsmesse, die für die Zeit öom 20. bis 24. März vorgesehen war, in den April verlegt ist, besteht die Absicht, im kommenden Frühjahr die Nordische Messe nicht wie ursprünglich vorgesehen, vom 13. bis 16. März abzuhallen, sondern sie um eine Woche zu verschieben, jo daß sie vom 20. bis 23. März staifinden würde. 246 000 unterstützte Vollerwerbslose in der Rheinprovinz. Tüsseldürf. Tas Landesarveitsantt will mit: Um die Jahreswende wurden in der Rhelnprovin; 246 600 unterstützte Vollerwerbslose gezählt, darunter schätzungsweise 30 000, deren Arbeitslosigkeit durch das Hochwasser verursach! wurde, ieruer 19 000 Bausacharbeiter und etwa 30 000 Bauhilssarbeiter. Hellpnch ordentlicher Honorarprofessor. Heidelberg. Tas badische Siaaisministenum hat letzt amt lich den srüheten Slaalspräsibenlen und Minister des Kultus unv.Unierrichls, Prof, Tr. Wilhelm Hellpach, zum ordentlichen Proscpor a» oer pyllowpyijchen Fakultät der Universität Heidelberg ernannt. Hellpach, der das Fach der angewandten Psychologie vertritt, nimmt seine Lehrtätigkeit im nächsten Sommersemcster auf. Selbstmord wegen unerträglicher WohnuugsvcrhälttMe. Prag. Selbstmord infolge unerträglicher Wohnungsver- gälmisse beging die 25 Jahre alle Näherin Bcila Schröter.. In der Dachkammer ihrer Wohnung brachle sie sich mit dem Revolver ihres Mannes eine lösliche Schnßwunse bei Seit 1 zweieinhalb Jahren, seil dem Tage ihrer Verben amng. lebie i die Schröter in einer völlig unzulänglichen Wohnung, die sie noch mit vier anderen, aus acht Köpfen bestehenden Familien teilen mußte. Diese unerträglichen Verhältnisse wirkten aus das Gemüt der iungcu Frau derart ein, Satz sic scn Entschluß faßte, aus dem Leben zu scheiden. Sie hmrer- iätzl ein eineinhalb Jahre altes Mädchen. Ihren Manu er suchte sie aus einem Zettel, sie „anch im Tode gern zu haben, wenn es doch im Leben nicht mehr geht". VcrwaltungZrcsorm in Polen? Warschau. In politischen Kreisen verlautet, daß die Re gierung in nächster Zeil einige Wojewodschaften aufheden und seren Gebiete mner andere Wojewdschafren aufteilen will. In erster Linie soll die Wojewodschaft Kieler nnd später die -wn Tarnopol uns Nowngrod ui Frage kommen Ter süd liche Teil der Wojewodschaft Kielce soll der Wojewodschaft Ürakau, der nördliche mit der Stad! Kielce der Wojewodschaft Lublin zugeieil! werden. Durch weitere Aufhebungen soll ne Zahl der Wojewodschaften bis auf zehn reduziert weiden. Ter Zustand Nikolai Nilolajcwitschs besorgniserregend. Paris. In dem Gesundheitszustand Nikolar Nikolaije- vitschs ist eine Verschlimmerung cingelreten, die nach dem NuMchten der Ärzte zu Besorgnis Anlaß gibt. Umfangreiche Fälschung portugiesischer Banknoten. Haag. Von der hiesigen Polizei wurden zwei Personen, !in Holländer und ein Türke, wegen Herstellung von portu- ziesischen Banknoten verhaftet. In Haag und Rotterdam wurden mehrere Kosfer mit gesülschtcn Noten im Betrage von 11- Millionen holländischen Gulden beschlagnahmt, ebenso ge fälschte Dokumente, auf Grund deren englischen Firmen der Auftrag zur Herstellung der gefälschten Noten erteilt worden war. - Rus unlerer Mimst j Wilsdruff, um 11. Januar 1926 Merkblatt für den 12. Januar. Sonnenaufgang 8> » Mondaufgang 6" B. Svnuenunlergang ü Mondunrergang N. 1746 Der Pädagoge Heinrich Pestalozzi in Zürich geb. — 1871 Einnahme von Le Mans durch die Deutschen. * Vor hundert Jahren. Die Chroniken berichten, daß das Jahr 1026 unter einem außerordentlich heißen Sommer mit zahl reichen Gewittern und verderblichen Schloßemvetter zu leiden hatte. Infolgedessen gingen die Getreide-, insbesondere die Rog genpreise in die Höhe, nachdem bisher der Weizen 2 Taler ft Groschen, der Roggen 1 Taler 4 -Groschen, die Gerste 1 Tater 7 Groschen und der Hafer 22 Groschen gekostet hatte. Für ein' sechspfündiges Brot zahlte man 27 Pfg. Ueberreich war 'dagegen die Gurkenernte; das Schock Gurken kostete im August nur 2 Groschen. Winterliches Wetter. Zweimal kündigte der Metterbevicht vergangene! Woche einen baldigen Wechsel der Witterun an; Sonnabend Nacht endlich hat sich die Voraussage erfüllt. Der Regen wurde durch winterliches Wetter abgelöst und der gestrige Sonntag war ganz dazu angetan, die Menschen ins Freie zu locken. In der Montagnacht hat leichter Schneefall die Fluren weiß überzogen und heute lacht bei Temperaturen um den Ge frierpunkt die Sonne wieder vom Himmel. Dazu sagt der Wet terbericht: der Eintritt winterlichen Wetters dürste sich voraus sichtlich in den nächsten Tagen erhalten. — Wollen wlrs hoffen! In der Jugend Blüte f. Ob jung, ob alt, ob arm, ob reich, dem Tode ist das alles gleich. Mit rauher Hand pochte in den letzten Tagen Schnitter Tod an Türen, Hiner denen blühende Jugend sich ans Leben klammerte. Und doch kam er als Er löser. Nach schwerem Leiden, das auch der sonnige Süden nicht heilen konnte, verschied am Freitag im blühenden Alter von 20 Jahren Herr Willy Leibger, und gestern früh erlag im Friedrichstadter Krankenhaus Herr Erich Ri ch'ter den schweren Verletzungen, die er in vorvergangener Woche durch Hufschlag eines Pferdes erlitt. Alle ärztliche Kunst «war vergebens. Nach 19 Jahren der Erdenwanderung war sie für ihn schon beendet. Beide Verstorbene waren Stolz, Hoffnung und Stütze ihrer El tern, beliebt und geachtet im Kreis ihrer Freunde -und Bekann ten, die um sie trauern. Leicht sei ihnen die Erde! Die Arbeitsmarktlage im Bezirke Freital-Wilsdruff. Im Monat Dezember sind, wie überall im Reiche, auch die Zahlen der Arbeitsuchenden und Erwerbslosenunterstützungsempsänger im Bezirk des öffentlichen Arbeitsnachweises Freital und Ümgsgend stark gestiegen. Besonders schwer wird von der Arbeitslosigkeit das Holzgewerbe im Rabenauer und Wilsdruffer Bezirk, die Metallindustrie und das Tabakgewerbe betroffen. Am Monats anfang waren 3100 Arbeitsuchende eingetragen, von denen 3160 Erwerbslosenunterstützang bezogen. Im Laufe des Dezember wa ren verhältnismäßig wenig Vermittlungen und Abmeldungen zu verzeichnen, so daß die Zahl der Erwerbslosen in der ersten Woche auf 3543, in der zweiten auf 4248, iy. der dritten auf 4989, in der vierten aus 5846 und bis zum Monatsschluß auf 6211 stieg. Darunter sind 265 Personen, die infolge eines kör perlichen Fehlers nicht mehr voll arbeitsfähig und gegenwärtig nur sehr schwer unterzubringen sind. Erwerbslvsenunterstützung bezogen am 31. Dezember in Freitag 2469 und in den übrigen Gemeinden des Bezirkes 2548, zusammen 5017 Personen (4019 männliche und 998 weibliche). Dazu kommen noch 4444 Auschlagsempfänger (Ehefrauen und Kinder). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl sind außer der Stadt Freital noch die Ge meinden Gittersee, Kleinöls-a und Obernaundorf besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. In Rabenau waren am 31. De zember 17,2 A der Einwohner -arbeitslos. Anzeigepflicht beim Ausbruch der Maul- und Klauenseuche. Tie Landwirtschastskammer hat Veranlassung, darauf hinzu- weisen, daß jeder Landwirt beim Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in seinem Viehbestände unverzüglich zur Anzeige der Seuche verpflichtet ist. Wer die -Seuche verheimlicht, macht sich nach den Bstimmungen des Reichsvi-chs-euchenges-etzes strafbar. Außerdem schädigt er seine Berufsgenossen und kann von dibsen schadenersatzpflichig gemacht werden, -wenn es infolge der unter lassenen oder verspäteten Anzeige zu nachweisbarer Verschleppung >der Seuche gekommen ist. Immer noch Zweifel herrscht über die Gültigkeit der Zehn- reittenmarlscheine. Die Uml-aufsfr-ist ist abgelaufen nur für die Rentenbankscheine ohne KvpfbUdnis mit dem Datum vorn
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