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Steuerhedetag. Das Finanzamt Nossen hält Mittwoch den !3. Januar 1926 von 10—12 Uhr vormittags und 2—>46 Uhr nachmittags nn Rathaus Wilsdruff einen Steuerhebetag für die Zin^ommen- und Umsatzstouer ad. (Dergl. amtlich.) Die schlechten Zuganschlüsse und das Fahlen der Anschlüsse zu verschiedenen Zügen von Wilsdruff nach Meißen auf dem hie sigen Bahnhöfe mar am Mittwoch im Landwirtschaftlichen Ver ein Gegenstand beweglicher Klagen. Herr Gutsbesitzer Friedel- Blankenstein bemängelte, daß den Anwohnern der Strecke Wils druff-Mohorn, die mit dem letzten Zuge von Meißen-Trie- bischtal kommen, werktags keine Gelegenheit mehr geboten ist, mit dem Zuge nach Hause zu kommen, da der letzte nach Mohorn bereits eine Stunde früher von Wilsdruff abgehl. 8m Sommer geht ihnen auch -der Anschluß zum ersten Frühzuge nach Meißen flöten, da derselbe ab April eine Stunde zeitiger gelegt, der Früh- zag von Mohorn aber nicht geändert wird. Die Bewohner von Freital, Wurgwitz, Kesselsdorf, Grumbach usw. beklagen sich mit Recht darüber, daß ebenfalls kein Verbindungszug von Freital ;u dem ersten Zuge nach Meißen besteht. Der Eisenbahnrat !oll von diesen Mißständen in Kenntnis gesetzt und um Abhilfe gebeten werden. Wegweiser „Zmn Bahnhof" mit Zeitangabe! In manchen Orten, besonders in solchen mit regerem Fremdenverkehr, fehli es in der genügenden Zahl von Hinweisen, die dem Fremden den nächsten Weg zum Bahnhof zeigen. Es werden daher von de« Eisendahnd.nektionen Maßnahmen getroffen, um überall in den Ortschaften, wo ein Bedürfnis vorhanden ist, Wegweiser zum Bahnhof.in größerem Umfange aufzustellen. Dabei soll auch, wenn ratsam, die Zeitangabe in Minuten auf den Wegweisern angebracht werden. (Vielleicht könnte auch Wlsdruff einen davon bekommen. Die Aufstellung eines solchen bei der Abzweigung der Parfftraße ist für Ortsfremde ein sehr dringendes Bedürf nis. D. Schriftltg.) Wesentliche Verschlechterung des Arbeitsmarltes in Sachsen. Das Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vorn 20. De zember 1925 bis 2. Januar 1926 folgenden Bericht: Infolge der anhaltenden Wirtschaftskrise hat sich die ArbeitsmariNage weiter, und zwar wesentlich verschlechtert. Viele Betriebe haben ihre Ar beitskräfte beurlauben bezw. entlasten -müssen, und selbst das Weihnachtsgeschäft hat nicht die sonst übliche regere Nachfrage nach Aushilfskräften mit sich gebracht. Ganz besonders groß war auch diesmal der Zugang von Arbeitsuchenden aus der Metall- mdustric und zu weiteren Entlastungen >und Betriebseinschrän kungen kam es in der Textilindustrie, In der Papier-, Leder und Holzindustrie hält die dauernd ungünstige Lage ebenfalls noch an. Fachkräfte aller Art und aus allen Branchen dieser Industrie^ zweige stehen in großer Zahl zur Verfügung. Auch Hausan-ge- üellt«, die in großer Zahl zur Verfügung stehen, waren nicht be gehrt, und das Heer der ungelernten Kräte verstärkt sich von Tag zu Tag. Nicht gebessert hat sich die trostloseLage für kaufmän nische und Büroangestellte. Gesucht wurden nur noch junge weib liche Kräfte für die Landwirtschaft und im beschränkten Maße ge lernte Bergleute für 'den SLeinkohl-bergbau. Ordnung muß sein! Anstand und gute Sitte lasten heute im öffentlichen Verkehr manchmal zu wünschen übrig. So wird von Reisenden darüber geklagt, daß die Sitzplätze in den Personen wagen der Züge von Mitreisenden durch Auflegen der Füße auf die Bänke -vielfach beschmutzt werden. Düs Auflegen der Füße auf die Sitzplätze ohne Unterlagen (Zeitungen, Decken usw.) ist un zulässig. Die Zugschaffner sind berechtigt, gegen solche Verstöße einzffchrciten und bei festgestellter Beschmutzung der Sitzbänke eine Reinigungsgebühr von fünf Mark, bei geringfügiger Ver unreinigung von -drei Mark zu erheben. Wegfall der diesjährigen mündlichen Osterprüfungen an den höheren Schulen. Auch in diesem Jahre fallen die mündlichen Osterprüfungen weg. Die Abschlußprüfung der Klasse 2 an den Seminaren wich durch diese Verordnung nicht berührt. Wichtig für Kleinkrastradbesitzer. Nach dem neuen Gesetz über Kraftfahrzeuge vom 5. Dezember 1925 müssen nunmehr Be sitzer von Kleinkrafträdern, wenn sie ihr Fahrzeug auf öffentlichen Dogen und Plätzen benutzen wollen, auch Zulastungsbescheinigung und Kennzeichen haben. Personen unter 16 Jahren dürs.n Kleinkrafträder nicht leiten. Weiter bringt -das Gesetz Neues, indem alle Kraftfahrzeuge keine AuspuWappe mehr haben dürfen. Zur beginnenden Bockbiersaison. Zur gegenwärtigen Bockbierzeit herrscht unbestritten König Gambrrnus; kein anderes Getränk wagt es, in diesen Tagen seinen „stof fen" ernstlich Konkurrenz zu machen. Früher gomue man sich erst zur Osterzeit den dunklen Labetrank des Bock bieres, jetzt beginnt der Bock, wie man kurz zu sagen Pflegt schon im Januar mit seinem Treiben. Bockbier? Wohe'r der Name? Mit dem Eimbecker Bier in Hildes heim bringt man ihn znerst in Verbindung. Aus Eimbeck soll Eimbock und dann kurz Bock entstanden sein. Andere wissen von einem wirklichen trinklustigcn Ziegenbock zu erzählen der große Mengen eines dunklen Trankes einst geschlürft haben soll, den man dann nach ihm benannte. Sei dem wie ihm wolle. Der Name tut wenig zur Sachs, die Güte macht den Wert aus. Und ein guter Trank mutz es sein, denn seine „Süssigkeit" verführt zn unzähligen Schoppen — daher dann die vielen taumelnden Gestalten in der Bockbierzeit. Es herrscht ein rechtes Festtreiben in diesen Wochen. Die Gastzimmer sind mit Blumcngewin- den, mit Kneipbildern usw. reich geschmückt, überall tönt Musik und die biersrohen Gäste schmücken sich mit Papier mühen und -ketten. Ter Boüausschank in Süddeutsch land, vor allem in München, gestaltet sich zu eiuem förm lichen Volksfeste. Wahre Meeresflutcn von Bockbier wer den dort vertilgt und Berge von Weitzwürsten ver schwinden wie nichts. Früher feierte man den Vock nur einige Tage lang, jetzt aber ziehen sich die Feste über Wochen hin. Keine Apfelsinenschalen aus ine Straße werfen! Die Zeit der beginnenden Apfoffineneinfuhr und des damit verbundenen größeren Konsums dieser Früchte läßt obige Warnung angezc-igt erscheinen. Die dicken, schlüpfrigen Schalen her Früchte find eine ständige Gefahr für Fußgänger, besonders auf gepflasterten Gcmgbahnen -und in erhöhtem Maße ist dies der Fall bei Bein- beschädigten. Schon aus Rücksicht auf diese und auch ein wenig aus — Ordnungssinn sollte das W-ecwerfen von Apfelsinen- schalen aus der Straße ganz -unterbleiben. In Dresden besteht E Verordnung vom 29. Juni vorigen Jahres, 'die derartige kKbertater mit eurer Geldstrafe bis zu 150 Mark belegt. Warnung. Von Mittelspersonen werden gegenwärtig wieder in großen Nc-engen Prospekte und Lose der Landsburg-Klassen- iottene und der m anischen Koloniallotterie, sowie Aufforderun gen zur a.eftnähme an einem Stammbaum- oder Goldregensystem versandt, insbesondere von Hamburg, Altona und Amsterdam aus. Obwohl in der Presse wiederholt vor derartigen Unter nehmungen gewarnt worden ist, fallen immer uich immer wieder Leute auf 'die verlockenden Versprechungen hinein und lassen sich um ihr Geld prellen. Die Unternehmer sitzen im Auslande und können durch -die h-icsigen Behörden nicht gefaßt werden. Ktrchennachrichten 1 Sonntag n. d. Ersch. Predigttext: Röm. 12, 1—8. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr PrediMottesdienst; vovm. >411 Uhr Kindergottesdienst; nachm. 1 Uhr Christenlehre für die weibliche Jugend; nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst; abends >48 Uhr Weihnachtsfeier des Jungmännervereins (Pfarrhaus.) — Mittwoch den 13. Januar: Abends 6 Uhr Jungmännerverein (Jugendheim). — Donnerstag den 14. Januar: Abends >48 Uhr Bibc-lstunde. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienft. Kollekte für die Heidenmifsion. — Dienstag abend Missionsstunde in der Pfarre.— Donnerstag -abend Posaunenchor 1 und 2. Nest MSN elsä VWMflsgMt ÜsstrnüKlivlists v«»« ^«LSiizssn ZsÄisa» in. Kesselsdorf. Vorm. >49 Uhr Beichte; vorm. 9 Uhr Pr-edigt- gottesdienst (Pf. Heber); nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst; nachm. 2—4 Uhr Jungfrauenverein; nachm. 5—7 Uhr Iungmännerver- em. — Mittwoch: Abends 6 Uhr Bibeistunde. Weisttopp. Vorm. 9 Uhr Lesegottesbienst. — Dienstag: abends 8 Uhr -ev. Jungmädchenverem (ältere Abt.). — Mittwoch: Abends 8 Uhr Bibelstunde im Pfarrhaus. — Donnerstag: Abends 8 Uhr so. Jungmännerverein. Freitag: Abends 8 Uhr ev. Jungmädchenverein (jüng. Abt.). Limbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Blankenstein. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Donners tag: Abends >48 Uhr BibcistunLe. Tanneberg. Vorm. 9 Uhr Lesegottesbienst. Burkhardswalbe. Vorm. >49 Uhr Predigtgottesdienst. * Vereirrskalender. Liedertafel. Freitag den 8. Januar Uebung. Turnverein (D. T.) 23. Januar Hauptversammlung. Bezirksvbskbauverein. Sonntag den 24. Januar nachm. >44 Uhr Hauptversammlung, >45 Uhr öffentlicher Lichtbilider vortrag im „Löwen". Wetterbericht. Wechselnd bewölkt, jedoch ohne erhebliche Niederschläge. Temperaturen etwas abnehmend, höhere Lagen Nachtfrost. Schwache Luftbewegung. Allgemeiner Wettercharaktcr für die n ä ch- stenTage : Erneut Trübung, später Niederschläge, abnehmende Temperatur. - Ssckilen unck Nachbarschaft - Dresden. (Zugentgleisung.) Amtlich wird gemel det: Aus bisher unkannter Ursache entgleisten -am 6. Januar kurz nach 3 Uhr nachmittags «auf der Schm-alspurlmie Zittau—Oybin in -drr Nähe des Bahnhofes Oldersdorf-Niederdvrf vom Per sonen,uze 4630 die Lokomotive und drei Personenwagen. Dabei stürz : .sie Lokomotive eine vier Meter hohe Stützmauer her ab. Das Lokonrotivpersoncrl konnte sich durch Abspringen ret ten. Als verletzt hat sich bisher ein Reifender mit leichten Schnitt wunden gemeldet Der Materialschaden ist nicht unbeträchtlich. Der Betrieb konnte eingleisig aüfrechterhalten werden. Dresden. Zum Gatte »Mordverdacht in Dresden- Afchachwitz schreibt eine Korrespondenz anderweit folgendes: Die unter dem Verdacht des Gattenmordes -in Haft genommene Schuhmachersehesrau Helene Schwarz geborene Süß, gebürtig aus Hartmannsbach, bestreitet, -ein derartiges Verbrechen geplant zu -haben. Sie will infolge der Behandlung des Mannes, der oft unmenschliche Forderungen an sie gestellt, des Lebens über drüssig geworden sein und die Gasleitung geöffnet haben, um sich selbst das Leben zu nehmen. In diesem Gemütszustand will sie nicht an die Möglichkeit gedacht -haben, daß auch der Ehemann dabei den Tob mit finden konnte. Dresden. (Vermißt — Mord?) Am 31. Dezember gegen 9 U'hr abends hat sich das Dienstmädchen Olga Hönicke aus Usbigau aus der Wohnung ihres Arbeitgebers entfernt und ist seitdem verschwunden. Da um diese Zeit an der Elbe Hilfe- <->L> , . , -V7V-Z rufe gehört worden sein sollen, ist das Gerücht aufgetaucht, daß die Vermißte in das Wasser gestoßen worden ist. Dresden. (Otto Gandi-l tot.) Vorgestern nachmittag ist der frühere langjährige Redakteur der „Dresdner Nachrich ten", Dr. Otto Gandil, an Altersschwäche im 72. Lebensjahre gestorben. Großenhain. (Der älteste Einwohner to t.) Der Rentner Lobegott Huhn im Alter von 96 Jahren ist vorgestern vormittag in feiner Wohnung im Rittergut Naundorf plötzlich und unerwartet verschieden. Mit 96 Jahren dürste H. e-ner der ältesten, wenn nicht der älteste Einwohner der Parochie Großer. Hain gewesen sein. Bischofswerda. (W i e 0 e ri n b et r i c b s e tzu n g des Krankenhauses.) Die Einwohnerschaft hat -eine Petition an den Stadtrat um Wiedennbetrieksetzung des städtischen Kran kenhauses gerichtet. Das -Fehlen eines Krankenhauses hat sich- namentlich bei Krankhefts- und Unfällen, die eine sofortige Ope ration notwendig machen, nachteilig bemerkbar gemacht. Bisher' wurden alle schwer -Erkrankten im Stadtkrankenhaus Bautzen be handelt. Bautzen. E i n e n g a nz a uf f al l e nde n P r ei s rü ck g a n g brachte der letzte Wochemnarkt, der erste im neuen Jahre. Davon betroffen wurden in erster Linie Landesprvdukte. Es herrschte ein Ueberangebot an Butter und Eiern, wie man es seit langem nicht beobachtet hat. Die Ursache war einerseits in dem Unwetter zu suchen, angesichts dessen es viele Hausfrauen vor zogen, daheim zu bleiben, -andererseits in den vvrangegangenen Feiertagen, zu denen sich die Haushalte offenbar reichlich ein gedeckt -hatten. Butter, die auf dem letzten Wschenmarkte noch 1,25 Mark das Stück gehandelt wurde, ging auf 95 Pfg. zu rück, trotzdem konnte sie nicht abgesetzt werden, körbeweise ging sie zurück aufs Land. Auch Eier waren ln Ueberfl-uß vorhanden. Das Stück ging von 20 auf 17 Pfg. zurück. Schlachtgänse, vor Weihnachten m t ) ,40 Marl das Pfund gehandelt, wurden mit 1 Mark angedolen Zittau. Ein Liebesdrama hat sich an der Burg ruine Roll abgespielt. Ein 19 jähriges Mädchen, die einzige Tochter eines Geschäftsmannes aus Niemes, die sich von der elterlichen Wohnung entfernt und die Eltern durch langes Ausbleiben geängstigt hatte, teilte diesen in einem Briefe mit, daß sie mit ihrem Verehrer, einem 23 Jahre alten Schlosser, aus dem Leben fcheiden wolle. Der Todestag solle ihr Hochzeitstag fein. Es wurde bis in die Nacht hinein die ganze Gegend um Niemes a-bgesucht. Schließlich fand man das Liebespaar in der Ruine, eng umschlungen in eine Decke gehüllt unter einem mit Lichterkranz und Kerzen geschmückten laubenartigen Dache aus Das Mädchen war bereits tot, -der junge Mann gab noch Lebens zeichen von sich und erholte sich bald. Nach seinen Angaben wurde der gemeinsame Tod am Silvesterabend beschlossen. Ein wendungen der Eltern gegen das Liebesverhältnis dürsten die Ursache zu -der Tat sein. Freiberg. (Zusammenstoß.) Ein verhängnisvoller Zu sammenstoß zweier Kraftwagen erfolgte heute morgen an der Ecke der Olbern'hauer-Beuiststraße. Die Limousine einer Firma aus Brand-Erdisdorf und ein Lie-ferungswagen einer -Tirma aus Freiberg stießen zusammen. Die Limousine wurde sehr stark be schädigt. Von den beiden Insassen erlist der eine nicht unbe deutende Verletzungen. Der Führer blieb unverletzt. Der Führer des Liefenungswagens kam mit leichteren Verletzungen davon Der Wagen wurde leicht beschädigt. Oederan. (Ein glücklicher Ort.) Ein seltener Fall hat sich Ln dem 354 Einwohner zählenden Nachbarort Kirch bach ereignet. Dort ist im ganzen Jahre 1925 nur eine Person gestorben. Diese eine Person ist noch dazu der Totcnbeslatter selbst. Chemnitz. (Zusammenstoß zwischen Vöi k i schon und Reichsbann-erleuten.) In der vorletzten Nacht kam es auf -der Matthesstraße zwischen zwei uniformierten völkischen Parteiangchörigen und einigen Reichsbannerleuten zu einem Zu sammenstoß, in dessen Verlauf einer der Völkischen einen Re volver zog -und fünf Schüsse -abfsuerte, ohne jedoch jemand zu verletzen. Der Täter ergriff die Flucht. Die polizeilichen Er mittelungen sind ein-geleitet. Chemnitz. (Wegen Steuerhinterziehung be straft.) Wie das Finanzamt Chemnitz lLarch bekannt gibt, wurde der Gleifchermei-ster Oswald Richard Lohmann in Ein siedel wegen Umsatz- und Einkommensteuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 3114 Mark und Tragung der Kosten verurteilt. Chemnitz. (40000 A u fw e r tu ng s a n t r ä g -e beim Amtsgericht.) Die Gesamtzahl der beim Amtsgericht Chemnitz eingereichten Aufwertungsanträge wird nach einer Zu sammenstellung der Chemnitzer „Allgemeinen Zeitung" auf rund 40 000 beziffert. Da für jeden Anttag 3—4 Eintragungen nötig sind, erfordern -die 40 000 Anträge etwa 150 000 Ein tragungen. Oberschlema. (Der Mann unter dem Bett.) Line unangenehme Silvesterüberra-schung erlebte hier eine Familie. Hatte sich da eine fremde Mannesperson in das Zimmer der 24 jährigen Tochter eingeschlichen, offenbar um einen Diebstahl auszuführen (?). Von der Tochter überrascht, schwindelte er dem Wohnungsinhaber vor, er sei von einem Mann in -das Zimmer zum Uebernachten verwiesen worden. Er nnißte sein selbstge wähltes Zimmer mit einem ihm zwangsweise -»gewiesenen im Amtsgericht -Schneeberg vertauschen. Koltzschen bei Colditz. (Brandschaden.) Am Montag abend in der neunten Stunde brach in 'der Scheune des Guts besitzers Hermann Kretzschmar ein Feuer aus, das 'die mit reichen Strohvorräten gefüllte Scheune in kurzer Zei -verzehrte. Bei dem -Brande wurden -auch sämtliche in der -Scheune befindliche Ma schincn -ein Opfer' des Elements. Leipzig. (S ta d t v e r o rd n e t e n v o rst e h erw a h l e n.) In der letzten Sitzung der Stadtverordneten wurden der bisherige 1. Vorsteher Iustizrat C. Junck zum Vorsteher und der bisherige 1. Vizevorstcher Dr. Fritz Seger zum 1. Vizevor- stcher wieder gewählt. Für den Posten des 2. Vizevorstcher wurde -anstelle des bisherigen bürgerlichen Stadtverordneten Krüger der Kommunist Herrmann mit 40 von 70 Stimmen ge iaht. — Nach lebhafter Aussprache wurde die Ratsvorlage über Erhöhung der- -Straßenbahnfahrpreise von 15 auf 20 Pfg. ab- gelchnt. Leipzig. (Erstickt.) In «der Gutsmutsstraße hatte eine Frau -ihre Kinder in der Wohnung zurückgelassen, -um Besorgun gen zu erledigen. Das jüngste, ein einjähriger Knabe -lag tot im Bett. Bei der Rückkehr der Mutter fand diese das Kind tot im Bett liegend vor. Es hatte, von den anderen Kinder unbeachtet, das Deckbett zu weit über -das Gesicht gezogen und war wie der Arzt feststellte, erstickt. Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermain Läfsig, für An zeigen und Reklamen A. R ö m e r. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, sämtlich in Mlsdrmf.