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erschüttert sei». Die Monarchisten sotten den Pia» haben, um einer anderen Entwicklung vorznbcngen, den Erzherzog Otto zum König auszurufen und eine Regentschaft einzu setzen. Bei einer Durchsuchung im Budapester Kartograph!- schen Institut soll entdeckt worden sein, dasr im Laufe der letzten Jahre viermal Fälschungen von fremden Bank »otcn versucht worden sind. Wie weiter gemeldet wird, sind unter dem Verdacht, an der Fälschungsaffäre beteiligt zu sein, auch der Schwager des Prinzen Windischgrätz, Graf Viktor Szc- chenyi, weiter der ehemalige Abgeordnete Georg Szmrec- sanyi und der rechtsradikale Politiker Nikolaus Budahazy zur Polizei vorgeladeu worden. Auch der Flügeladjutant des Reichsverwesers Hort y y, Major Ladislaus Ma- gashazy, sei bei der Polizei erschienen. Die Untersuchung im Schlosse des Prinzen Windischgratz, das als weit läufiges Gebäude unterirdische Gänge und Kasematten hat, ist erfolgreich gewesen. Es wurden dort die Maschi nen, die zur Herstellung der falschen Noten gedient haben, gefunden. Bei dem Prinzen Windischgrätz wurde eine Schiffskarte 1. Klasse nach Bombay gefunden. Er hatte die Absicht, in den nächsten Tagen Europa zu verlassen. Im übrigen werden eine Unzahl Gerüchte kolportiert, die sich im einzelnen kaum auf ihre Tatsächlichkeit prüfen lassen. Nene Verhaftungen in Budapest. Budapest. Die Untersuchung in der Frankfälschnngsaffäre hat dem Vernehmen nach wieder ein wichtiges Ergebnis ge zeitigt. Der technische Angestellte des Kartographischen Insti tuts namens Gero hat in dem Sinne ausgesagt, er sei von dem Prinzen Windischgrätz unter der Vorspiegelung, das; es sich um einen politischen Zweck handele, dazu bewogen worden, im Keller des Kartographischen Instituts Einrichtungen zur Fabrikation von falschen Frank zu treffen. Im Laufe seines Verhörs bezeichnete Gerö die Person, der er die zur Fabrika tion der falschen Franknoten dienenden Maschinen in zer brochenem Zustande verkaufte. Gerö wurde sofort in Hast ge nommen. Die Polizei verhaftete ferner einen jungen Mann namens Andor, der eingestanden hat, das; er sich ebenfalls er boten habe, die falschen Franknotcn zu vertreiben. Prinz Ludwig Windischgrätz. Ein Lebensbild. Ein uninteressanter Kerl ist er nickt, der Prinz Ludwig Windischgrätz, der vor einigen Tagen verhaftet worden ist, weil er etwas eigenartige Anfbaumethoden für Un garn ersann. Er hat sich die Welt angesehen und — .eigentlich wie jeder Ungar — ist er dadurch nur in dem attererbten Glauben bestätigt worden, daß Ungarn der Mittelpunkt der Wett ist. Sie sind ein eigentümliches Volk, diese ungarischen Adeligen. Unendlich bezeichnend ist, daß es neben dem Ungarischen dort nur noch eine zweite Amtssprache gab — das Lateinisch. Ein bißchen allzu eigentümlich sind die ausrechterhaltcnen Sitten. Der alte, mehr als sechzigjäbrige Ministerpräsident Tisza schlägt sich mit dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses, der noch — zwei Jahre älter ist. Und der Prinz Ludwig Windischgrätz hat schon einmal sein ganzes Vermögen durchgebracht. Zigeuner, Weiber, Spiel. Die politischen Leidenschaften brachen erst später bei ihn; aus. Jetzt haben sie ihm den Hals gebrochen. Wenigstens einstweilen. Der Großvater des Prinzen Ludwig Windischgrätz war Feldmarschall und hat 1848 in Wien, Prag und Budapest die Revolution niedergeschlagen. Auch sein Vater war General und hat seit 1848 alle österreichischen .Kriege mitgemacht. Der Prinz Ludwig wird Offizier, aber nicht mit allzu großer Begeisterung. Dann geht er auf eigene Kosten in den r u s s i s ch - j a p a n i sch c n Krieg. Auf der Seefahrt dorthin kommt er in einen Taifun und läßt sich neben dem Kapitän auf der Kom mandobrücke anketten; zwei Tage lebt er von Keks und -- Champagner! Dann geht er in den Vakkankrieg 1912, und zwar auf der Seite der Vulgaren. Dann stürzt er sich in die Politik hinein, ist einer der Vertreter Ungarns in der Delegation. Natürlich ist er im Weltkrieg auch wieder ganz vorn, macht den serbischen Feldzug mit und ist dann Ordonnanzoffizier beim Armeekommando. Die Deutschen mag er nicht leiden. Im April 1915 geht er aber wieder in die Politik zurück, ohne es aufzugeben, zwischendurch auch wieder au die Front hiuüberzuwechseln. Mitte 1917 ergibt er sich aber ganz der Politik, als Tisza zurücktrat. Er attachiert sich dann bald dem neuen Kaiser Karl, wird intimster Freund von Czernin, kann aber die Deutschen immer noch nicki leiden. Er selbst soll Ministerpräsident werden, begnügt sich aber dann mit dem Amt als ungarischer E r n ä h r u n g s Mi nister. Das; er damals auch für das notleidende Öster reich gerade sehr viel getan hat, kann man wirklich nicht sagen. Allmählich schiebt er sich au den Grafen Karolyi heran, demissioniert beim Zusammenbruch rechtzeitig und geht nach Bern, um mit der Entente wegen der Ernährung des zusammengebrochenen Staates Ver handlungen anzuknüpfen. Doch darüber hinaus ist er der Träger der österreichischen Friedensabsichten, wird trotz dem von der immer weiter links rückenden ungarischen Ne-» gieruug abgesägt, tritt immer weiter in den Hintergrund, bis schließlich der Rückschlag nach Niederwerfung der un garischen Näteregierung auch ihm den Weg freimacht. Er kennt weder Rücksichten noch Moral bei seinen politischen Plänen. Es fällt ihm gar nicht ein, mit diesen Ansichten irgendwie hinter dem Berg zu hatten. Der Friede 1919 entriß den Ungarn die Hälfte ihres Landes. Und «das ist eine Wunde, die unablässig blutet. Uugaru ist das Schreckenskind in Genf, und der ungarische Nobile, der dem politischen Gegner gegenüber seine andersge arteten politischen Ansichten mit dem schwere» Säbel in der Faust unterstreicht, redet in Genf über Ungarn mit aller Offenheit und ohne jede Rücksicht. Er kennt eben pur die ungarische Moral und, um dcu Feiud zu schaden, ist. ihm jedes Mittel recht. So hat wohl auch Prinz Windischgrätz gar nichts dabei gefunden, Banknoten zu falsa-en. E. R. Schwerer Ausbruch -es Vesuvs. Militär und Flotte in Alarmbereitschaft, ist wieder in voller Tätigkeit. Au der West- sette des Berges bat sich ein neuer Krater geöffnet, ser große Mengen ^.ava auSwirft. Am Nordhang des Haupt kraters hat sich gleichfalls eine neue Öffnung gebildet, die unter starken Explosionen Lavamassen auswirft, welche in der Richtung des Vcsuvobseivaloriums sich ergießen. Die Bevölkerung ist stark beunruhigt, da man vielfach einen außergewöhnlich starken Ausbruch pes Vesuvs be fürchtet. Von den amtlichen Stetten sind alle Maßnahmen getroffen, um im Falle der Gefahr die Räumung be- drohter Gebiete möglichst schnell durchführen zu können. Das Militär und ein Teil oer Flotte befinden sich in Alarmbereitschaft. Der HsyeMH öskilMKMM. Vs; VeckZIkmi rmzlkso HokorsMu.öamxfe, var inkorsole» Professor Malladra, Direktor des Vesuvobserva toriums, erklärt zu dem erneuten Ausbruch des Vesuvs, daß dieser vorläufig keine Gefahr für die umliegenden Ortschaften bedeutet, weil er sich im Innern des Kraters vollzieht. Der Gelehrte macht ferner darauf aufmerksam, daß diese Ausbrüche im Innern des Vesuvkraters seit April v. Js. nicht mehr vorgekommen sind. Tas Schau spiel des feuerspeienden Berges zieht große Mengen von Neugierigen nach Neapel. Der Preis -er Freiheit. Oft ist in und nach dem Kriege das Sckullerwort zitiert worden: „Nichiswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre". Ein wesentlicher Teil der natio nalen Ehre ist die Freiheit. Gegen Ende des W^' cieges fand das Wilsonsche Wort, daß bei dem kommenden Frie densschlüsse keine Kontributionen und keine Annektionen geben dürfe, in Deutschland allgemeinen Glauben. Später haben wir uns davon überzeugen müssen, daß uns nicht ein mal die bereitwillige Aebernahme gewaltiger Schuldver pflichtungen vor der Besetzung deutschen Gebietes durch feindliche Truppen bewahren konnte. Immer und immer wieder haben vaterlandsliebende Deutsche versichert, daß sie jede Entbehrung auf sich nehmen wollten, wenn dadurch dis besetzten Gebiete befreit würden. Im Gegensatz dazu hat jedoch das besetzte Gebiet selber in bewunderun^ würdi ger Opferbreitschaft erklärt, daß seine Befreiung unter kei nen Umständen mit unerträglichen Lasten für Volk und Staat erkauft werden dürfe. Kurz nach Neujahr ist wieder einmal — diesmal auf dem Wege über Amerika — gemel det worden, daß Deutschland bereit sei, einen sehr hohen wirtschaftlichen und finanziellen Preis dafür zu zahlen, daß die Besetzungsfristen am Rhein verkürzt werden. De, Preis. — den Deutschland für die Räumung der Koblenzer Zone schon im Jahre 1927 (statt 1990) und der Mainzer Zone schon 1930 (statt 1935) sowie für die Verlegung der Volksabstimmung im Saargebiet vom Jahre 1935 auf das Jahr 1930 zu zahlen bereit sei, — belaufe sich wie folgt: Wir würden den Franzosen in dem demnächst abzuschlietzen- den Handelsvertrag einseitig die Meistbegünstigung zuge stehen. unsere Privatbanken für die Heilung der französiichen Währungsnöte zur Verfügung stellen und dafür eintreten, daß Frankreich seine Reparationsanspriiche an uns (durch Verkauf der deutschen Eisenbahn- und Industrie-Schuldoer schreibungen in Amerika) in bar Geld verwandelt. Diese amerikanische Meldung ist zweifellos ein Versuchsballon aus Paris. Natürlich ist es keine gesteigerte Versöhnlichkeit Frankreichs uns gegenüber, was diesen Plan entstehen ließ, sondern einfach nüchterne Berechnung. Frankreich bietet als Gegenleistung für deutsche Wirtschaft?- und Finanz-Zuge ständnisse einen Verzicht an, der selbst vom französiichen Standpunkt aus kein Verzicht ist. Die Besetzung der Rhein lands kostet nämttch der erschöpften französischen Staatskasse so viel, daß der Finanzminister diesen Posten so schnell wie möglich streichen möchte. Wir haben also gar keine Veran lassung, für etwas, einen Preis zu zahlen, was den Fran zosen kein Opfer, sondern vielmehr eine Erleichterung ist. Es ist darum kein Zeichen van mangelnder Freiheitsliebe, wenn davor gewarnt wird, für eine frühere Räumung der besetzten Westgebiete einen Preis zu zahlen, der uniere wirtschaftliche und finanzielle Lage weiter erschweren muß. Wenn wir an unser Volk appellieren wollen, durch Geld spenden einen uns entrissenen Landesteil dem Reiche wieder einzugliedern, so kann das geschehen, sobald Belgien bereit ist, uns gegen ein Lösegeld die beiden Eifel-Kreise Eupen und Malmedy zurückzugeben, die im Jahre 1920 durch eine grob verfälschte „Volksabstimmung" zum belgischen Staate geschlagen worden sind. - Letzte Melckungen Verproviantierung von Alpcnhütten durch Flugzeuge geplant, Innsbruck. Wie die „Innsbrucker Nachrichten" melden, besteht der Plan, im kommenden Sommer die in den Ltzialer Alpen gelegenen Hütten der Sektion Mark Brandenburg des Deutsch-Ssterrcichischen Alpcnvereins durch Flugzeuge des Süddeutschen Aerolloyd zu verproviantieren Die Verhand lungen zwischen dem Mpenvercin und dem Aerollovd seien schon sehr weit gediehen und Spezialflugzeuge für alpme Zwecke seien bereits im Bau. Grobe Lasten sollen aus fuiy bis sechs Meter Höhe, empfindlichere Gegenstands mittels Fallschirms au^ einer Höhe von etwa 80 Meter herabgelassen werden. . . . Schwere Erkrankung des Kardinals Mercier. Brüssel. Kardinal Mercier, einer der erbittertsten Gegner Deutschlands, ist schwer erkrankt. Sein Befinden ist be- jorgnwerrcgend. Heliumnnssund in Kanada. Toronto. Aus den wenige Meilen von Toronto entfernt gelegenen, jetzt verlassenen Gas- und Betroleumfeldern in Jngewood wurden bedeutende Mengen von Heliumgas ent deckt. Man rechnet mit einer Ergiebigkeit von 100 000 Kubik- fuß jährlich. Vermischtes. — Deutschlands Schicksal 1926. Die Astrologen und Hellseher sind jetzt mit ihren Prophezeiungen für 1926 fertig und man hat jetzt einigermaßen einen überblick über das, was uns erwartet. Um es von vornherein zu sagen: schön ist anders! Die Astrologen lese» kür aanz I Mitteleuropa in vcn Sternen ein schicksalsschweres Jahr/ Die internationalen politischen Beziehungen sollen ge spannt bleiben und bedeutende volkswirtschaftliche Er- schütterungen sollen dis politische Lage noch ungünstiger gestatten, als sie gegenwärtig ist. Am schlimmsten wird es Frankreich ergehen: wiederholter Regierungswechsel, innere Unrnhen, dauernde Aufstände in den Kolonien — das wird ihm für 1926 in unangenehme Aussicht gestellt. Für Deutschland gibt es immerhin einen Trost: im Dezember 1926 wird sich für uns eine entscheidende Bes serung geltend machen. Eine Astrologin sieht sogar den Umschwung in Deutschlands Schicksal bereits Mitte des Jahres 1926 einsetzen. Weiter zu sage« wäre noch, daß das Jahr an großen Erfindungen und Entdeckungen, be sonders auf naturwissenschaftlichem Gebiete, reich sein wird. Der Vollständigkeit halber möge noch erwähnt sein, daß ein geschichtsforschender Prophet gleich in Bausch uns Vogen noch sechs oder sieben schlechte Jahre prophezeit; erst 1932 werden die internationalen Wirrnisse aufhörsn — dann erst werden wir auch iu politischer Hinsicht auf gewertet sein. - Hu5 unleper Mimst - - Wilsdruff, am 8. Januar 1926 Merkblatt für den 9. Januar. Sonnenaufgang 8° k Mondaujgang 2'° P. Sonnenunlergang Pi Monvuniergang 12" N. 1908 Wilhelm Busch in Mechtshausen am Har; gest. — 1916 Die enalück-iranzösische Armee räumt Gallipoli. Die WWeMe Sitzung »er StMerMM fand gestern abend 7 Ahr statt. Anwesend waren sämtliche Mit glieder des Kollegiums; außerdem am Ratstische sämtliche Stadt röte und eine große Anzahl Herren aus der Bürgerschaft. Herr Bürgermeister Dr. K rons e l d eröffnete «die Sitzung, indem er allen Mitgliedern des Kollegiums die besten Wünsche Nr das begonnene Jahr übermittelte und die Hoffnung ausdrückte, daß das gedeihliche Zusammenarbeiten im Kollegium einerseits und mit dem Rate andererseits wciterbestchen mochte -um Segen unserer Stecht. Hn großen Zügen erstattete nun der Bürger meister den üblichen Verwaltungsbcricht aus das verflossene Hahr. Wir kommen auf die allgemein interessierenden Ausführungen in der morgigen Nummer zurück. An der Tagesordung wurde insofern eine Aenderung vor genommen, als die Wahl des Präsidiums cm erste Stelle gesetzt wurde. Herr Stadtv. Lehmann schlug als 1. Vorsteher wieder den Bürgermeister vor, «da sich m der Praxis die Verwaltung des Amtes durch den Ratsvorstand be währt habe. Er hatte auch nichts dagegen, wenn das ganze Prä sidium durch Zuruf wiedergervcW wurde. Da Herr Stadw Hille geheime Wahl wünschte und kein weiterer Vorschlag für den Vorstcherposten gemacht wurde, wurde durch Zettel ge wählt. Sämtliche 13 Zettel lauteten aus Herrn Dr. Kron feld, der für dieses Vertrauensvotum dankte mit der Ver sicherung, daß er auch weiter sich bemühen tvevde, unparteiisch die Geschäfte zu führen. Als 2. Vorsteher wurde von Herm Hof mann Stadtv. Zienert, als 1. Schriftführer von Herrn lläd»« Stadtv. Schumann, als Verfasser der Niederschriften vom Bürgermeister Sekretär Rudert vorgeschlagen und, da niemand gegen Zurufwahl etwas einzuwenden «hatte, alle Vorgeschlagenen einzeln einstimmig gewählt. Unter Eingängen und Mitteilungen gab der Vorsteher eine Eingabe der Hausbesitzer an der linken Bahnhofstraßenseite (Franz Hauptmann und Genossen) um Verbesserung des Fußweges vor ihren Grundstücken bekannt. Herr Hille unterstützte bas Ge such, das dem Betrieb sausschuß überwiesen wurde. Bei der Ge legenheit regte Herr Hofmann an, abermals an die staatliche Strahenbauverwaltung nm Pflasterung der äußeren Bahnhof straße heranzutreten, was der Vorsteher unterstützte und zusagte. Nachdem der letztere noch eine Einladung des Bezirksobstbau vereins vorgetragcn hatte, gab er bekannt, daß die Gemeinde- anteile an staatlichen Steuern im kommenden Jahre eine wettere Verringerung erfahren würden und -war erhalte unsere Stadt 15104 Mark weniger als 1924. — Mit «dem Beitritt zum Oesterreichisch-drutschen Volksbund, der den Zusammenschluß des Reiches mit Deutsch-Oesterreich erstrebt und für die deutschen Minderheiten in anderen Staaten eintritt, war man allleits einverstanden. Die Mitgliedschaft wirb mit einem Beitrag von 25 Mark erworben. Die Wahl der Elternvertreter in den Schulausschuß mußte nach dem Verhältniswahlsystem erfolgen. Zwei Wahlvvrschläge «waren eingereicht worden und für gültig bezeichnet. Wahlvor schlag 1 enthielt die Namen: Dr. Curt Bretschneider, Tischlermeister Otto Ranft, Zeichner Richard Göpfert und Tischlermeister Otto Vogel. Wchlvorschlag 2: Tischler Richard Zschoke, Tischler Theodor Kropf, Maurer Rülker und Ehe frau Anna Jähne. Die Wahl ergab 8 Stimmen und 3 Sitze für den ersten, 5 Stimmen und 1 Sitz für den -weiten Vorschlag. Die oben gesperrt gedruckten Herren sind somit gewählt. Scharfe Vor würfe, die Herr Schum a n n gegen «den Bürgermeister wegen Parteilichkeit bei dieser Wahl erhob, mußte der erstere zurück- nchmen, da die Vorwürfe unberechtigt und aus mißverständliche Auffassung «des Anbringers zurüchuführen waren. Eine Neuwahl des Kreditausschusses hatte die sozialbemo- kratische Fraktion beantragt. Zum Anträge selbst wurde nicht ge- sprachen; er wurde gegen die Stimmen der Linken abgelehnt, die durch Herrn Schumann darauf erklären ließ, daß sie jegliche Verantwortung dafür der Majorität -Uschiebe. Die Anschaffung einer neuen Schreibmaschine für die Giro kasse wurde ohne Debatte genehmigt. Unter Verschiedenem beantwortete Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld eine Anfrage der Linken, wie weit die vom Kollegium beschlossene Beschaffung eines Dahrlehns zum Woh nungsbau gediehen sei, das aus der Mietzinssteuer verzinst und amortisiert werden soll, dahin, daß selbstverständlich schon ver schiedentlich Verhandlungen gepflogen worden seien, baß aber ein Er-clg noch nicht erzielt werden konnte. Die Auskunft genügte Herrn Schumann nicht. Er wünschte bis zur nächsten Sitzung et was Positives, aber sein Antrag, zu beschließen: Das Kollegium ist mit der Auskunft nicht einveistanden, wurde gegen die Stim men feiner Fraktionskollegen abgelehnt. Weiter regte Herr Schumann an, die Sitzungsprvtokvlle ausführlicher zu gestal ten und beantragte, in Ergänzung «des Beschlusses in «der letzten Sitzung auch die Niederschriften der geheimen Sitzungen, weiter -ödem Ausschußmitgliede die Niederschrift der Ausschußsitzungen zuzuftellen. Die Anträge wurden geschäftsorbnungsgemäß zur Abstimmung nicht-»gelassen, werden aber auf der Tagesordnung der «nächsten Sitzung erscheinen. Damit war man am Ende ange lang:.