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AilsäruNer Tageblatt Nr. 135 — 2 Slatt — S2 Jahrgang vonnrrstag / ^reilsg iS. / Ib. November iY2S WierLngen. Wie Kronprinz Wilhelm »seine Insel' schildert. Trauriger Einzug. — Das Mißtrauen der Insel bewohner. — Die unbehagliche Wohnung. — Die Bevölkerung »taut auf". — Der Kronprinz als Kinder freund und Bauernmaler. Der frühere deutsche Kronprinz, der jetzt in Ols in Schlesien eingetroffen ist, plaudert in der jüngsten Nummer i von Velhagen und Klasings Monatsheften in fesselnder Weise über seinen Aufenthalt und sein Leben auf der kleinen Zuidersee-Insel Wieringen, die er nun mehr wohl für immer verlassen hat. „Von meiner Insel," so überschreibt er seine Studie, um dann sortzufahren: „Meine Insel —?" Nein, mir gehört sie nicht, so wenig, wie mir hier, fern der deutschen Heimat, sonst auch nur ein Fußbreit Boden gehört, aber mir gehört all das Schwere, das ich seit nun bald fünf Jahren auf diesem von der See umspülten und von rauhen Stürmen überfegten Stückchen Landes durchlebt habe, aller Groll und alle Bitterkeit über die Enttäuschungen der Vergangenheit, aller Kummer und alle Sorge über die Zukunst des Vater landes. Mit mir und meinen einsamen Wegen über die Deiche, durch die Dörfer verbunden ist hier fast jedes Fischerhaus und jede Hecke, ist fast jedes von den derben Gesichtern, die mich, da aus der Mühle, dort von der Weide oder aus der Schmiede und dem kleinen Kaufmanns laden grüßen. Kaum eine Stelle, an die sich nicht ein Er innern aus den langen Jahren dieser Abgeschiedenheit und Stille heftet: Hier an dem Seezeichen, in der eisigen Einsam keit des ersten Winters, hast du damals wie ein Verzweifel ter gestanden und hast, geschüttelt von dem Leid des Nieder bruches und dem Gefühl der Verlassenheit, gemeint, du könntest es nicht tragen. — Hier in der kahlen Stube hast du dir den Kampf mit dieser Qual das Goethewort mit Buntstift groß auf einen Bogen Papier geschrieben und den als Mahner über dem wackeligen Tisch an die Wand geheftet: „Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten —!" Leicht war es nicht, und der Weg war lang, denn Widerstande und Hemmungen lagen anfangs überall. Bei mir in der ratlosen Verbitterung meines eigenen Empfin dens, in meiner ersten Unfähigkeit, mich aus dem scheinbar unentfliehbaren Starren in das kaum faßbare Elend -es Niederbruches und seiner Folgen für die Heimat, für das Heer, Vie Angehörigen und für mich selbst zu befreien — «nd drüben in den Vorurteilen, die vier Jahre verleumde rischer Hetze der Ententepresse und der feindlichen Agenten in dem neutralen Lande auch gegen mich persönlich ge schaffen hatten. In seiner Ruhe gestört und beinahe be leidigt fühlte sich damals, im November 1918, das Insel- volk, daß ihm von der Negierung zugemutet wurde, mich einen Kriegshetzer und eine Art Räuber, bei sich aufzu nehmen. Und seinen ganzen Einfluß mußte der brave Bürgermeister immer wieder geltend machen, damit es nicht zu Ausbrüchen des Unwillens und Zornes kam unvergeßlich cne ersten Eindrücke nach der Landung unseres Schiffchens. In meinen „Erinnerungen" habe ich die Szene näher beschrieben: gleichgültig oder finster blickende Menschen, die mißtrauisch nach mir sahen, da zwischen geschäftstüchtige Photographen und Reporter aus aller Welt, die mit ihren Kameras jede Bewegung von mir belauern, jeden Blick registrieren, jedes Wort erhaschen möchten. — Dann Oosterland, das kleine Dörfchen, an dessen Rand ich in dem leer gewordenen alten Pastoren- häuschen leben soll. Kahl, kalt, einsam, windgesegt, daß es bei jedem An prall des Novembersturmes durch die undichten Wände bläst und Türen und Fenster in den Rahmen klappern macht. Drei Zimmer, wenn man alles, was vier Wände hat und sich füglich bewohnen läßt, so nennen will, auch vier. Ein kleines, altes Eisenöfchen steht in dem größten Raume — aber es fehlt die Kohle, und eine dürftige Pe troleumlampe ist vorhanden — aber es fehlt das Ol. So etwa war der „Anfang" für mich und für die Kameraden, die mich auf dieser Fahrt hierher begleitet haben, meine im Felde treu bewährten Begleiter: Müller, Müldner und Zobeltitz. Müller und Zobeltttz sind — hier auf der Insel und in diesem Häuschen war kein Naum, und in der Heimat gab es Pflichten für jeden deutschen Mann — nach kurzer Zeit nach Deutschland zurückgekehrt. Müldner ist mir in den Jahren, die seit jenem Einzug in die „Pastorei" verflossen sind, zur Seite geblieben und teilt mit mir Einsamkeit und Arbeit. Helfende Freunde habe ich, als erst das Netz aus Ver leumdung und Lüge zerrissen war, das eine fremde, skrupellose Haßpropaganda um mich und mein Leben ge sponnen hatte, hier aus der Insel bald mehr und mehr ge funden. Als erst die Einsicht in den schlichten Menschen dieser Insel sich durchgerungen hatte, daß ich ein anderer sei als jener Popanz, den sie erwartet und gefürchtet hat ten, suchten sie geradezu das Unrecht gutzumachen, das sie mir in Gedanken oder Haltung zugesügt haben mochten. Freundlicher wurden die Blicke, und mancher blieb bald stehen und suchte ein paar Worte, so gut das gehen wollte, mit mir auszutauschen. Kleine, gut gemeinte und helfende Geschenke kamen — und Aufforderungen, doch bei ihnen einzutreten — im Bauernhause — in den Fischerhäuschen — in der Mühle. Da saß ich denn im Kreise dieser ein fachen Menschen und spürte, daß ihre Freundschaft und Teilnahme mir gern mehr geben wollten als das Täßchen Kakao oder das Gläschen Bittern, das sie aufmunternd vor mich hinstellten. — Ich lernte ihre Sprache. Aus den Büchern lernte ich sie, aus den Zeitungen und besser, rascher noch aus den Versuchen, mit ihnen zu sprechen, ibnen manches zu erklären, was noch als Rest zwischen uns stehen mochte. — Nun ging es rascher vorwärts. Die besten Helfer waren bei alledem die Kinder, die jede Scheu überwanden und spüren mochten, daß ich nichts war als ein vielgeprüfter Mensch, der Anschluß und Verstehen suchte. Ich spielte mit ihnen, brachte Papier und Stifte mit, zeich nete ihnen gelegentlich Tiere, Häuser, Bäume — zeichnete üe zu ihrem Jubel auch selbst in kleinen, harmlosen Por träten. Das war ein Staunen, als sie mit den ersten Blät tern, die so entstanden waren, zu den Eltern liefen: der „Kronprins" hatte das gemalt? Das war ja wahrhaftig der Piet oder das Goertje! Da kam der Ehrgeiz, ein Porträt von sich zu haben, auch über die anderen. Eine Art Fischer- und Bauernmaler bin ich so eine Zeitlang ae- wezen, yave urayne, Ahne, Mutter unv Mnd gezeichnet — und bin dabei im Plaudern über dies und jenes den Men schen nahegekommen, daß ich bald als ein Freund an ihren Tischen saß, dem auch sie von all ihren kleinen Alltäglich keiten sprachen: von der Familie, vom Stande der Deichs und vom Vieh, vom Absatz des «Äegrases und vom Markt preis der Fische. Noch heute hängen meine Buntstiftblätter und Agna- relle in Dutzenden von kleinen Stuben über dem Sofa auf dem Ehrenplätze — und oft, wenn ich sie sehe, muß ich den ken: Wie lange ist das her —l Die Bildchen sind keine Kunstwerke geworden; mein Zeichnen und Malen ist über einen gewissen Grad des Dilettantismus nie herausgekom men <md ist mir doch hier auf der Insel eine trotz der Be grenztheit liebe und gern gepflegte Gewohnheit und Be schäftigung geworden. Es hat mir über manche schwere und eintönige Stunde hinweggeholfen. Aber auch den Blick und das Verstehen für die spröde Eigenart dieser Insel habe ich mir so erworben. Denn hundertmal aus meinen Wegen habe ich sie verschlossen und in farblosem Grau, von Nebellasten überhangen und von Regenschauern eingebüllt gesehen — bis sie mir dann mit einem Mal in einem Streifen durchbrechender Sonne, im Widerscheine eines blauen Wolkenzuges doch gelächelt hat. Nah unck fern. O Arbeitslosenkundgebungen und Plünderungen. In Gelsenkirchen kam es zu größeren Kundgebungen. Tausende von Arbeitslosen aus Wattenscheid durchzogen die Stadt, um ihren Forderungen auf Erhöhung der Erwerbslosen unterstützung Nachdruck zu verleihen. Da jedoch Kund gebungen unter freiem Himmel vom französischen Orts kommandanten verboten sind, wurde die Ansammlung von französischem Militär aufgelöst; zwei Führer wurden ver haftet. — Auf dem Bahnhof Elz plünderten etwa 200 bis 300 Arbeitslose den Wagenpark des Güterbahnhofes aus. Den Plünderen fielen große Mengen von Stückgut und Lebensmitteln in die Hände. Erst den von auswärts zu gezogenen Verstärkungen gelang es, weiteres Unheil zu verhüten. O Amundsens Heimkehr. Der Polarforscher Roald Amundsen ist jetzt in seinem Heim bei Christiania einge- troffcn. Er erklärte, daß er hinsichtlich des Polarfluges Loch keine Bestimmungen getroffen habe. O Hartlebens Witwe in Not. Frau Selma Hartlehen, die Witwe des Dichters Otto Erich Hartleben, ist ein Opfer der deutschen Wirtschaftskatastrophe geworden: sie befindet sich in größter Not. Die deutschen Bühnen, die so manches schöne Stück Geld an Hartleben verdient haben, sollten Hartlebens Werke wieder in ihren Spielplan aufnehmen, um seiner Witwe zu helfen. O Ein belgischer Soldat erschossen. In Esten ist ein belgischer Soldat von einem deutschen Polizisten erschossen worden; es scheint sich um eine Betrunkenenaffäre zu handeln. O Sturmflut an der südsranzösischcn Küste. Die süd- französische Küste ist von einer schweren Sturmflut heim gesucht worden. Besonders stark gelitten haben die Häfen von Toulon und Marseille. In Toulon löste sich das Schlachtschiff „Baureguibrrrv" aus dem Dock und trieb ab. von 1334 vermerkt ist, schoßt Ist« Schock in zwei Terminen und 6 Scheffel beiderlei. Der Burggraf beanspruchte es als sein Lehen, bas die Miltitzer (bis 1571) besaßen. Ader damals staub es ihnen, Rittergut und Dorf, nicht ganz zu. Denn die Schön berge hatten 1435 „einen (man) zu Münczk"; dieser kommt noch im Lehnbriese von 1454 vor, bann verschwindet er in den künftigen. Die Miltitzer haben jedenfalls dieses Gut an sich gebracht. Burkhardlswalde, das 1334 10 Gr, an Bede, 1378 56 Gr. 3 -Z (in zwei Terminen) und 6 Scheffel Korn und Hafer an Geschoß auf dringt, war geteilt zwischen den Schändergen und den Taubenheimern; die Teile verhielten sich später etwa wie 2 : 1 (11'/- : 6 Hufen). 8m burggräflichen Register von 1435 werden die ersteren mit dem, „was sie . . . zu Purckarzwalde. . . haben", die letzteren mit 10 Schock Gr. daselbst angegeben. Jene haben in ihren Lehnbriesen verzeichnet: 1454 die Loute zu Burkhaidtswalde, 1465 und 73 dieselben, an Zahl 7, mit Erbgericht und Kirchlehen, wozu 1520 noch das oberste Gericht und ein zweites Kirchlehen (die Verleihung eines besonderen Wallfahrtsaltars) hinzukommen. In der Musterrolle der Erbarmannen von 1445 finden wir Balthasar v. Taubenheim mit (seinem Anteile an) Burkhardtswalde; dieser belief sich 1514 auf 10 Leute mit dem Erbgericht. Danach scheinen die Taubenheimer Untertanen kleinere Güter (10 auf 6), die Schönberger größere (7 auf 11'/- Hufen) gehabt zu haben. Schmiede walde war ein Burggrafenlehen der Schönberge; im Register von 1435 muß man das verunstaltete „umb den walde", das ein törichter Abschreiber zu dem voran gehenden Ortsnamen „Strvsch(en)" — Stroischen bei Meißen hinzugezogen hat, abtrennen und, wenn es einen Sinn haben soll, „Smydenwalbe" lesen. Damals hatten die Schönberge aber den Ort noch nicht völlig in ihrer Hand; denn die Ge brüder v. Taubenheim verfügten über einen Gärtner zu „Sundenwalde" (lies „Smidenwälde"). Dann über kommt das gesamte Dorst- in den Lehnbriefen derer v. Schönberg vor, so 1454, 1465, 1473 und 1520 (mit dem Erbgericht). So ver blieb es mit feinen 17'/- Hufen beim Rittergut Rotschönberg. Im Bede- und Ge- schoß-Register sand ich es merkwürdigerweise weder 1334 noch 1378"". Dagegen ist in beiden Seeligstadt verzeichnet, dort mit 34 Gr., hier mit 85 Gr. in zwei Terminen und 7'/- Scheffel beiderlei. Auch in diesem Orte lasten sich wie im vorangehenden zwei Anteile, beide burggräflich, unterscheiden: der größere Schönbergische (17'/«) und der kleinere Taubenheimer (5st- Hufen). Von den Schönbergern, die im Jahre 1404 (Iüli 19) Zinsen im Dorfe, erkaufen"', heißt es 1435: „was sie . . . zu Se- lingstat haben", während denen v. Taubenheim 3 Schock Gr. zustehen. Jene haben in ihren Lehnbriesen die Leute zu Seligistal 1454, und zwar ihrer 14 mit dem Erb gerichte 1465, 1473 und 1520 stehen. Balthasar v. Taubenheim kommt 1445 in der Musterrolle auch mit einem Anteile von Seligstadt vor, und der Taubenheimer Lehnbrief von 1514 gibt ihn auf 6 Männer mit dem Erbgerichte an. Weitzschen trugen die v. Miltitz vom Burggrafen zu Lehn (1435). Sie haben es bis ins 16. Jahrhundert hinein behalten, und daher rührt auch die Verbindung des Ortes (14 Hufen) mit dem Rittergute Munzig (s. o.). Er gab 1334 30 Gr. Bede. Die v. Miltitz besitzen 1435 unter ihren burggräflichen Lehen auch die Dörfer Sönitz (8) und Kettewitz (13 Hufen). Im Jahre 1514 verfügen die v. Taubenheim darüber; Der Lehnbrief von 1449 erwähnt Gärten in Schmiedewalde und Herzogswalde, die am 3. Mai 1445 angekauft wurden. Unter ihnen ist sicher jener einzige Taubenheimer Garten im ersteren Dorfe zu suchen. Dabei ist zu beachten, daß die Schönberger Lehnbriefe von 1454, 65 und 73 das Geschoß zu Schmiedewalde und anderen Orten besonders vermerken. "' Es waren dies 7 Schock, die früher die Brüder von Bora als Burggrafenlehn dort gehabt hatten. Sachsenburger Linie) haben es nach dem Lehnbriefe von 1454 inne und veräußern es 1473 mit 'dem Hofe Neukirchen, wie gesagt, an die Rotschönberger. Außerdem steht ihnen noch das Geschoß in Blankenstein zu; das wird besonders hervorgehoben. Dann aber verschwindet 1465 dieses Recht; dasür aber tritt 1465 und 1473 ein WasserzinZ des dortigen Müllers, bestehend in 3 Pfund Wachs, ein. So gibt es noch der Lehnbrief vom Jahre 1520 an, so ist es auch weiterhin geblieben. Stein bach gehörte anfangs mir Neukirchen zusammen (f. u.). Im Jahre 1445 besitzt das Dorf Erkenbrecht v. Bora und saß darin aus einem Vorwerke. Derselbe veräußerte zwischen 1445—1449 das sogenannte Oberholz an die Schönberge. So steht es in deren Lehnbries vom Jahre 1449 zu lesen, und die von 1454 und 1465 führen diesen Besitz weiter auf. Im Lehnsbrief für Reinsberg und Zubehör vom Jahre 1501 hören wir von einer Wiese im Oberholz. Das Waldstück selbst ging 1504 zusaminen mit Neukirchen durch Kauf an den Rentmeister Hans Mergenthal über. Wenn wir von Neukirchen reden, so gehen wir von den Lehnsbriefen der Schön berge aus. 1449 haben sie Neukirchen, ganz allgemein"" ausgedrückt, d. h. im be sonderen verfügen 1454 die Sachsenburger über den Hof von Neukirchen mit ver schiedenen Untertanen, während die Rotschönberger vom dortigen Kretzschmar (Dors- wirt) 1 Stein Unschlitt erheben. So ist es auch noch 1465; aber 1473 verkauften die Sachsenburger an ihre Vettern den Hof zu Neukirchen samt dem Kirchlehn und dem obersten Gerichte, dem Dorfe und dem „Streitholze", sowie einem Zins von 17'/- Scheffeln Hafer, den die Untertanen der Heinitzer auf Tanneberg zu entrichten hatten; besonders aber wird noch eine Abgabe von 30 Schock erwähnt, die sie mit veräußern. Im Jahre 1504 übernahm dann der Rentmeister Hans Mergenthal von den Rotschönbergern und den Heinihern den Hof und das Dorf, ein Fischwasser, das Streitholz und das Oberholz (s. o.), zwei Kirchlehen, die Pfarrkirche und die Rittergutskapelle, das Lehngericht und die Schenkstätte. So verblieb den Schön bergen auf Rostchönberg nur ein ganz verschwindender Rest: es war nach dem Lehnbriefe von 1520 ein einziger Mann, der seine Lehndienste (von einer halben Hufe) leistete. Es fragt sich nun, wann der Hof Neukirchen mit seinem Zubehör von den Schönbergen erworben ward. Das muß vor 1442 geschehen sein. Aber sie müssen bereits vorher einen gewissen Anteil gehabt haben. Das Bcderegister von 1334"' verzeichnet für den Ort 50 Gr. von drei Anteilen; später gehörten diese denen v. Schönberg, v. Heinitz und v. Bora. Die letzteren überließen 1423 als auf Neukirchen gesessen — es waren die Brüder Heinrich und Hans — dem Meißner Domstist Zinsen in Kobitzsch (s. o.)55, Die Heinitzer hatten 1435 u. a. als burggräfliches Lehen beansprucht: den Hof Neukirchen und das halbe Dorf. 1438 ist das markgräfliches Lehen. Später verkaufen sie ihn an die Schönberge, behalten aber noch einen Anteil zurück, bis sie ihn- 1504 losschlugen. Wer den Teil der Bora erwarb, kann ich nicht genau sagen, aber ich nehme an, daß die Erwerber Hierzu kommt noch, daß 1450 Dietrich v. Schönberg den dortigen Bischofszchnten, 50 Scheffel bald Korn, halb Hafer, d. h. von seinem Teile empfing. Für die 3 Teile gibt es als Besitzer an 1. ar, 2. Heynicz, 3. Iez(e)re. Die zweit« Angabe ist ohne weiteres klar. Die erste finde ich noch einmal vor, und zwar bei Nössige. Ich erkläre sie mir mit allem Vorbehalt als ein verlesenes or., dieses aber für eine Ab kürzung der im Register auftauchenden Bezeichnung „ortulani", d. i. „die Gärtner" oder „Gärtnereien". Das ist der älteste Anteil der Schönbcrge, den sie bis zuletzt sestgehalten haben. Die dritte Angabe sanden wir bereits einmal bei Blankenstein vor. Es ist der Name des Pfandjuden, dem hier in Neukirchen die v. Bora ihren Anteil aus eine gewisse Zeit versetzt hatten. Wir wiesen bereits die Annahme einer Wüstung Ouabitz in Neukirchner Flur als unbegründet zurück.