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H«snko«borgi» ErzSMer k (Nachdruck verboten.) E« kam ihm vor, als hab« ihre Stimm« den sroyen Blang verloren, den er immer im Ohr gehabt hatte. Mit »»sicheren Schritten ging er zum Fenster; umständlich »rahm er ihr gegenüber Platz und starrte hinaus auf das Fleet. Auf der anderen Seite war ein Kohlenplatz, von ein paar Bogenlampen erhellt; sie schivammen wie bläst« Monde in der nebligen Luft. „Wollte doch mal sehen, wie dlr's geht, Käthe", sagte er endlich. Ihre Hände griffen wieder nach der Decke. „Ganz gut, . Bruno. Warst du bei uns daheim?" „Rein — ich hatte ketn^Zrit." Er sah zu, wie sie stickt«, ES ist so viel Unausgesprochenes zwischen uns, dachte er, und ich kann nicht die richtigen Worte finden... I« Laden sprach Grete Stuhr mit einer Kundin und lacht« »ft. Die paßt hierher! fühlte Bruno. Aber für Kathe W da« nichts! ES war ihm, als dringe der Rebel in di« Stube und schneide ihm die Luft ab. Grete steckte den Kopf durch den Vorhang. „Wollt ib, nicht nach oben gehen, Kinder? Käthe kann doch ei« bißchen Kaffee kochen. Wenn es geht, komme ich auch 'rauf.* Dankbar nickte Käthe ihr zu und legte die Deck« zu» jammen. „Es ist dir doch recht, Bruno?" Er nickte nur. Küche ging durch einen schmalen Gang bis zu eine» gewundenen Treppe. Er merkte, wie schwer sie ging. Nichts mehr von der Beschwingtheit, die sonst in ihr gewesen war. Sein Herz war traurig. Er fühlte ein Unrecht. Aber e» wußte nicht, Wie man «S abstellen könnte. Hinter ihm lachte die Grete. Sie schien das einzig Na* lKMche und SiMgemäße hier, „3a, la — ko aeht's mal Äen im Leben, Herr Schelt!" Fast schien es so, als wolle sie einen Witz machen. Die Wohnung im ersten Stock war klein. Zwei Zimmer und eine schmale Küche. Käthe steckte «ine Gaslampe an, die überm Herd hing. „Mach's dir doch bequem, Bruno!" In einer Ecke stand ein Tisch. Helle Küchenmöbel. Bruno sah zu, wie Käthe Kaffee Lochte; sie machte eS rasch und gewandt und erschien ihm mit einemmal viel vertrauter als da unten m dem Zimmer hinter dem Laden. Käthe fühlte seine Blicke. Eine fliegende Röt« stieg in ihr Gesuht. Er senkte den Kopf. Warum sprach sie nicht? Er ärgerte sich, daß er das, was er als natürlich empfunden hatte, nun nicht aussprechen konnte. Der Kaffee war fertig. Käthe Holle eine Tasse aus dem Küchenschrank, goß Bruno ein und tat zwei Stück Zucker hinein, wie «r's gewohnt war. Er rührte um und trank. ,Hch habe lange keinen so heißen Kaffee bekommen, Käthe." Sie holte sich selbst eine Tasse und setzte sich zu ihm. „Bist du mit dem ,Tiger' hier?" Ihm klang ihre Frage wie eine unterdrückte Sehn sucht. „Ja, gewiß. Aber er wollte aar nicht recht. Er ist > setzt immer bösartig — Wohl, weil du fort bist." Sie lächelte. „Weißt du noch, wie ich auf ihm gelernt hab', Bruno?" „Wie könnte ich das vergessen, Käthe?" „Und der Lastzug, Bruno? Bist du mit ihm zufrieden?" „Ich muß morgen mit ihm los. Nach Chemnitz. Ich muß doch die Fahrten einhaltm." „Für den Karl." Ein schmerzhafter Druck war auf seinem Herzen. Er schob die Tasse fort. Seine Blicke gingen zu dem schmalen, hohen Fenster, verloren sich in dem Grau, das da draußen lag. Also hier soll Karls Kind geboren werden? dachte er bitter. Hier, wo keine Luft ist? Er schüttelte sich, und mit einem Ruck wandte er ihr sein Gesicht zu. „Am liebster» »lähm' ich dich gleich wieder mit, Kathe..." Sie schrak zusammen, als habe sie seine Anwesenheit Vergessen. „Das geht doch nicht, Bruno! Ich kann doch nicht bei dir sein! Was würden die Leute reden?" „Reden! Ist denn das so wichtig, Käthe? Und wenn mir einer frech kommt, wie der Pipping — ich zahl's ihnen schon heim." „Siehst du...!" gab sie als Antwort. Sie schwiegen... „Vadder wird schon vernünftig werden. An ihm hat's ja auch nicht gelegen, daß ich hier " ,Nein — an mir!' wollte Bruno antlvotten. ,Nur an mir! Ich hätt' es eben nicht dulden dürfen!' Wer er ver schluckte den Satz. „Es geht alles drunter und drüber be» mir", sagte er endlich. „Emil kann das nicht. Es ist sehr schioer, seit der Bartels fort ist." Wie es um den stünde? wollte sie »vissen. Brunos Herz taute auf. Da war endlich ein Mensch, mit dem man reden konnte, endlich einer, der fragte und Interesse hatte und Bescheid wußte. „Angezeigt hab' ich ihn nicht. Du hast es doch nicht gewollt." „Versucht er immer noch, gegen dich zu arbeiten?" „Gewiß. Ich- glaube, er stänkert herum, daß ich bei Köhl 'raus soll. Neulich die Fahrt hat er sicher dem Pipping besorgt." „Und das Umzugsgeschäft?" Er zuckte mit den Schultern. „Muß mal sehen, wie's wird. Eines tverde ich aufgeben müssen. Aber du Weißt doch: Bei uns stützt immer eines das andere." Käthe fühlte, wie beengt sich dieser große, starke Mensch hier vorkam. In dieser Unruhe schien er ihr Karl ähn licher als je zuvor. Sic hatte das Bedürfnis, mit einem Male von sich zu spreche». Mit Grete ging das nicht; für Grete war das nichts Geheimnisvolles, nichts Wunder bares, was in ihr geschah. Sie bekam eben ein Kind — fertig. Ihr Vater wurde schon für sie sorgen. Was sollte man da so viele Worte machen? „Anfang Mat wird «S so weit sein, Bruno..." Er streckte ihr seine beiden Hände entgegen. Sie zögert« ein wenig, aber dann legte st« ihr« Hände in die seinen, die braun und hart warm. „Freust du dich, Käthe?" „Soll ich nicht? Es ist doch Karls Kind!" „Karls Kind...", wiederholte er hilflos. „Und das — da» soll hier geboren werden? Ich will mit deiner Mutter brech«»..." vy Carl »uM« LeO»» B«N» » M Die Straßen waren vereist. In den Niederungen hatten die Chausseen eine feste Decke von Schnee. Die vielen Lastzüge fuhren darüber hin, daß die Straßen fest wurden, wie Zement, glatt und gefährlich. Nur »richt auf den Sommerweg kommen! Sonst sackte ein Rad ein, der Wagen drehte sich, und — krach — saß der Anhänger auf dem Motorwagen. Panne. Bruch. Wie lebte jetzt die Landstraße! Alle Achsen hatten zu tun. Spielwaren aus dem Erzgebirge; Südfrüchte von der Wasserkante nach dem ganzen Reich; eilige Fischsendungen. Die Eisenbahnzüge brausten auf ihrem festen Schienen weg. Aber die Giganten der Landstraße wetteiferten mit ihnen. Doch jede Fahrt war ein Kaurpf. Die Beifahrer konnten nicht mehr schlafen; sie mußten die Straße beobachten. „Achtung — da kommt einer! Fahr recht«!" Sie sausten aufeinander zu. „Siebzig hat der drauf. Nimm Gas weg!" „Quatsch! Morgen früh müssen Wir in Bamberg sein." „Kommt «r vorbei?" „Ja — eben und eben." Die Scheinwerfer blinkten; der Winker tanzte. „Gute Fahrt!" Das war ein Leben, ein Betrieb in den Kneipen! Wen traf man nicht alles! „Nanu: Waller — du? Ist gut «K, Jahr her, daß ich dich nicht gesehen habe." „War am Rhein. Muß setzt nach Flensburg." „Wie geht's zu Hau»?" „Großartig! Mein« Emini hat vorigen Monat Zwil linge bekommen." Der Kaffe« lief ununtrrbroche« au« dem blitzenden Kessel. „Zigarette, Kamerad?" .Gern, Grüß mir Würzburg!" Sofort zog sie ihr« Hände au« den selmm. „Rein, bitte nicht! Ich weiß schon, was du sagen willst. Meinst du. ich hätte nicht darauf bestehen können, daß ich auf dem Hof bliebe? Aber Karls Kinv soll froh zur Well kommen. Es soll bald lachen. ES soll sich freuen — so, wie Karl sich damals gefreut hat, als ich'« ihm anvertraute." Bruno saß da und sah/sie an. Das Einsamkeitsgefühl der letzten Tage wich. Äa« hatt« ihm nur gefehlt? Käthe« Arbeit? Gewiß. Aber die hätten andere auch machen können. Si« — sie selbst — war's gewesen, die ihm gefehlt hatte... Plötzlich packt« es ihn. Ganz ver rückt bin ich! dacht« «r. Närrisch und albern! Laßt doch die Menschen reden! Die, die anständigen Herzens sind, tun es ja doch nicht. Und die paar Lumpen — stielen denn die «ine Rolle? „Komm doch wieder zu mir, Käthe! Du führst die Bücher — dann kann ich unbesorgt fahren. Ich freue mich, wenn ich — ja, wenn ich was schaffen kann. Und — schließlich — du gehörst doch zu uns, zu unserm Haus. Es ist doch ein Schelk, Käthe! Und ein Schelk muß auf unserem Grundstück geboren werden!" Rie hatte Käthe so mütterlich ausgesehen, fand er, wie jetzt, da sie ihm überjß Haar strich. „Was für ein Junge du bist, Bruno! Nein, glaube mir, man kann nicht gegen d«n allgemeinen Strom — man zerreibt sich. ES würden so viele zerinürbende Kleinigkeiten kommen, so viel heimliche Erniedrigung... Sag nichts! Ich Weiß, du würdest mich schützen. Aber kannst du es? Meinst du, ich sollte dann immer zu dir laufen und dich aufhetze« ? Glaube mir: Es ist besser so!" Besser so? Da war es wieder: das einsame Hau« — die Abende in der kalten Stube — das leere Büro... Und hier war Käthe! Plötzlich stand er auf und zog di« Lederjoppe aus. Er mußte es ihr sagen; es fiel ihm schwer und machte ihn heiß. „Ja, aber ein Schelk ist eS dlÄ, Käthe! Uno ich...? Sieh mal: Das Kind muß doch den richtigen Namen haben, Käthe — denk doch mal nach! Hat der Karl nicht gesagt, ich solle für dich sorgen, ich solle ? Ja, zum Teufel noch mal: Tu' ich denn das? Hab' ich was dazu getan, daß du froh und glücklich bist? Ich bin ein Schwächling, Kathe, einer, der sich fürchtet! Ich... Warum denn?" In ihm war Zorn, Hoffnung. Glaube, Glück, Verzweiflung — alles in einem. „Was rede ich denn herum? Laß uns doch heiraten, Käthe!" Er fühlte selbst, wie er blaß wurde, als er den Satz ausgesprochen hatte. Aber froh war er, daß er das gesagt hatte! Froh! Käthe wich Schritt für Schritt von ihm zurück, bis die Wand ihr Halt gebot. „Ich — dich — heiraten —? Dir helfen — ? Arbeiten für das, was der Karl gearbeitet hat und euer Vater?" Sie schloß die Augen. „Ich hab« doch den Karl geliebt", flüsterte sie fast tonlos, .sich kann doch nicht " Bruno war wieder ruhig geworden, nüchtern und sach lich. Nein: Keine Spur von Liebe! Wieso denn? Aber Pflicht! Er mußte eintreten für den Bruder... „Denk doch an das Kind, Käthe! Soll es auf dem Hof heranwachsen, bei deiner Stiefmutter, oder hier, in diesen engen Räumen, wo keine Luft und keine Sonne ist? Muß denn — weil einmal »etwas war — muß denn deshalb gleich die Zu kunst ?" Er brach ab. Nur ein einziges Gefühl war in ihm: Die Käthe! Käthe bei ihm — um ihn — für ihn! Langsam nahm sie die Hände von den Augen. „Ich will dir etwas sage,«, Bmno. Wir Menschen schämen uns so oft, »nsere geheimsten Gedanken zu verraten. Ich will es nicht tun. Weißt du, daß ich selbst schon daran gedacht habe? Aber — es geht nicht, Bruno! Nein, nein: Ich könnte dir keine richtige Frau werden; Karl würde immer zwischen uns stehen." „Es geht ja nicht um uns, Käthe! Um das Kind geht es! Das Kind soll seine Heimat bekommen, einen Vater, der für es sorgt, und eine Mutter, über die niemand das Maul aufrechen darf... Und ich — ich bin doch fast immer unterwegs, Käthe..." Er glaubte selbst an seine Motte, glaubte, daß ein Verzicht für ihn ganz leicht wäre. Daß Käthe wieder um ihn sein würde — das erschien ihm jetzt schon so unendlich viel Glück, und daß sein Haus wieder «ine Heimat werden könnte. „Du mußt mir ver trauen, Käthe!" In ihren Mundwinkeln zuckte ein erstes Lächeln. Ganz langsam ging sie auf ihn zu. „Ich glaube dir, Bmno! Ich — ich komme!" Sie reichten sich die Hände, und ihre Blicke fanden sich stumm. Nachrichten flogen durch das ganze Reich. Man brauchst« keine Briefe dazu; einer berichtete es dem anderen... ... Hoch und düster ragten die Tannen im Harz. ES war Sturm gewesen; der Schnee war über die engen Straßen geweht und hatte sich in den Kurven gestaut. Ein Lastzug rHtt den Berg hinab. Ein Mann saß irr der Kabine. Er fuhr allein. Noch nie hatte Pipping eine« Beifahrer mitgenommen. Wozu? Er schaffte e« allein! Morgen wollte er in Hamburg sein; er hatte wertvolle Fracht. Battels arbeitete in letzter Zeit gut, sorgt« kür Fracht. Und jetzt merken die Leute wieder, wa» de« Pipping konnte! Er fuhr ihnen allen was vor, wem» er wollte. Jetzt wollte er wieder. Hallo: Was war denn da unten im Tal für ein Licht? Pipping ging mit Gas in die Kurve, daß der Anhänger tanzte. Ein Lichtpünktchen tauchte mitte» auf der Straße auf. Aha — da winkte einer! Pipping jagte den Berg hinunter. Schad«! dachte «, Man müßte de« Schwang ausnutzen, «m drüben besser hochzukommen! , Unten stand «in Lastzug, » ' Pipping trat auf die Bremsen; der Wagen mäßiM «eine Fahrt; rollt« langsam heran. Run beugte er sich weit aus der Kabine. Wolken jagten am Himmel: manchs mal blitzten ein paar Sterne auf. Auch der Mond streut «in blasses Licht aus, bis «ine Wolke ihn wieder verhüllte, „Was H denn los?" schrie Pipping. Jetzt hielt sein Wagen «eben dem andere» Lastzug. „Ach, du bist es, Pipping? Wir kommen nicht weiter," Pipping drosselte de» Motor ab und sprang herauL »Du, Selbig? Sieh mal an! Wollt ihr hier übernachtend „Wir kommen den Berg nicht hoch. Ich hab' zwölk Tonnen drauf. Verdammter Neuschnee! Die Rader mahlen." „Wirf doch mal an, Mensch!" Der Fahrer Selbig klettette in die Kabine. Der Motor dröhnte, die Räder kreisten, aber sie faßten nicht. Pipping und der Beifahrer Selbig« sahen zu. „Unten list alle« glatt wie Seife", meinte der Beifahrer, „Wir stehen hier schon zwei Stunden." Pipping schabte mit dem Fuß den Neuschmee weg, „Habt ihr k«ne Schneeketten?" „Nee — di« sind gestern kaputt gegangen. Elender Mist!" Pipping überlegte. Um neun Uhr am Morgen mußte er an der Umladestelle in Hamburg sein. Er rechnet«. Mne Stunde konnte er drangeben. „Soll ich euch 'rauf- !ziehen?" „Meinst du, e« ginge?" Pipping lachte. „Habt ihr «in Stahltau?" Der Beifahrer schwang sich auf den Wagen. „Stahl bau ist da." j ! I, „Also los!" Pipping rannte zu seinem Zug, kippelte ffeinen Anhänger los. „Ich fahre vor. Bind mal deine Karre an!" . Sie rissen die Lederjoppen auf, so heiß wurde ihnen, Endlich saß das Tau. Selbig klettette in die Kabine und gab mächtig Gas. Die Räder mahlten, der Wagen stöhnte und zitterte, aber er bewegte sich nicht. „Immer feste!" schrie Pipping. Eine ungestüme Kraft war in ihm. Nun schaltete er den ersten Gang ein. Sein Fuß trat auf das Gaspedal. Der Wagen zog an; da« Kabel straffte sich. „Ho — ruck!" schrie der Beifahrer. Pipping nahm den zweiten Gang. Gas — GaS. E« ging. Sie rollten bergan. Nun faßten auch die Räder von: Selbigs Wagen. „Ho — ruck!" schrie der wilde Pipping. „Noch dir: Kurve!" brüllt« er. „Jetzt —! Oben sind wir!" Selbig stieß die Luft aus. „Das hätten wir! Dank' diy auch schön, Pipping!" Pipping stieg nicht aus. „Bleibt man hier oben! Ich hole eben meinen Anhänger." „Wart — ich mach' Platz, daß du drehen kannst." „Drehen — wozu denn?" lachte Pipping. Er schallet« den Rückwärtsgana ein und lehnte sich weit aus seiner Kabine, nur ein« Hand am Steuer. Immer schneller glitt der Wagen bergab. Donnerwetter, dachte Selbig, der wilde Pipping hat's in sich! „Paß auf die Böschung auf, Mensch!^ schrie er dann. Doch Pipping winkte beruhigend mit der freien Hand, Er lachte und gab Gas. Dicht vor seinem Anhänger kam er zum Stehen. Er klettette heraus, koppelte, den An hänger an. Dann sah er noch einmal prüfend den Berg hinauf, setzte sich wieder ans Steuer, und los ging «S. „So, da wären wir wieder!" sägte er, als er oben «nkam. „Zigarette?" fragte Selbig und byt Pipping eine Volk Schachtel an. „Danke! Jetzt muß ich aber schleunigst weiter!" Hastig steckte er sich eine Zigarette an und atmete den Rauch ein. „Du fährst nach Hamburg, Pipping? Wir müssen nach Wernigerode." Sie standen noch einen Augenblick und sprachen mit einander. „Gibt's was Neues?" fragte Pipping. Immer die gleiche Frage. Tclegraphendienst der Land straße. Morgen würden viele es wissen, wie der Pipping dem Selbig geholfen hatte. Er war doch gar kein so übler Kamerad, oer Pipping. Er schien sich mächtig gebessert zu haben; auch sein Lastzug sah nicht mehr so verkommen au» wie vor ein Paar Wochen. „Daß der Hammer sich neues Fuhrwerk zugelegt hat, Weißt di» Wohl schon, wie?" „Olle Kamellen, Mensch! Sonst noch was?" „Nee. Du kommst doch selber nach Hanwurg. Bruno Schelk soll geheiratet haben — gestern." Pipping sah ihn verblüfft an. Er neigte den Kopf nach vorn, als habe er nicht recht gehört. „Der Schelk ge heiratet? Wen denn?" „Sia — die Käthe Eickhoff, die Braut vom Karl. Henner hat mir's gestern erzählt. Kam direkt au« Hamburg." Pipping packte den Kameraden an der Brust und schüttelte ihn. „Der Bruno soll die Käthe geheiratet haben, sagst du?" Selbig wand sich hilflos unter dein eiseruen Griff, ^^doch los! Was willst du denn? Ja — dk Käthe lFortsetzung folgt.) Ski« Familie »le time Mm!