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MerstlinSen nach -emMag I -- -M-— Vie -«W« »acht Am dunkeln Milde klingen Glocken, Das kleine Dorf liegt bleich und still. Und auf die Felder rieseln Flocken, Und alles, weil eS Gott so will. Es schweigt die Stadt. ES geht ein Töne» Durch ihre Straßen leis und still, Und alle« Leden will sich noch versöhnen, Weil Gott an diesem Tag eS will. Es glänzen Lichter an den Bäumen, Ein Flackern geht herum ganz /kill Und laßt die Menschenhcrzen «raumen Den Traum, den Gott heul' haben Will. Der schwarze Himmel zittert leise, Sin äold'ner Schein verklärt ihn still, N»d Engel fingen laut zum Preise, Daß Gott die Weihnacht segnen tmll. Wolfgang Gilbert Koeppen. ' »er EyrWaam d« Muer« Heitere Anekdote von Peter Purzelbaum.! So ein Christbaum ist eine ganz nette Sache, wenn man ihn schön mit Zuckerzeug und Kerzen ausgesucht im vollen Lichterglanz! auf dem Weihnachtstisch vor sich hat. Wächst jedoch besagtes Weihnachtssymbol in Gestalt von soundsoviel Tannen noch draußen im Revier, so find die Aussichten, diese Gattung, Nadelhölzer ans den Weihnachtstisch des Fort-! Manteuffel stellen zu können, mehr als gering. Denn abgesehen davon, daß es in der Um- gebuirg der Festung Metz schlechterdings so gut Wie keine Tannen gibt, fehlte es außerdem in den Brustbeuteln oer pommerschen Füsiliere auch an dem nötigen Kleingeld für eine der artig kostspielige Angelegenheit. Da blieb be züglich eines Lhristbaumcs nur di« Wahl zwischen Fichte und Kiefer, und bei einer Ab stimmung zeigte es sich, daß fast alle Vater landsverteidiger für di« letztere Art waren, Weil umn da ein Exemplar schon für wenige Pfennige erhalten konnte, während ein« leio- lich anständige Fichte immerhin einen baren Taler tosten mochte. Und ein Taler ist ein Taler. Er bedeutet — man mag ihn drehen und wenden, wie man will — einen ganzen Kasten Eier. Also wurde laut Korporalschajts- beschluß verkündet, eine Kiefer zu beschaffen und den Nest des hierfür gesanimelten Geldes in bräunlichem Gerstensaft anzulegen. So weit war die Angelegenheit gediehen, als am Morgen des 24. Dezember der Pre mier-Leutnant Georgi die Kantine des Forts betrat. „Na, Herrschaften, habt ihr denn schon «inen anständigen Christbaum?" fragte er. ,^Jawoll, Herr Leutnant!" brüllte der Cho-, rus. „Wir wollen eine Kiefer kaufen!" „Eine Kiefer? Als Weihnachtsbaum? Ihr seid nicht recht gescheit!" „Ach. Herr Leutnant! Tannen jibt's hier doch nicht, rind Fichten sind zu teuer." „Nanu! Launen soll es hier nicht geben? Herrschaften: drüben in der Grimont-Ferme wächst ein ganzer Park voll!" Die Füsiliere blinzelten sich verständnis voll an. ,^lch will euch mal was sagen", begann der Leutnant wieder, „ich habe gestern abend mit dem Herrn Soulier, dem Pächter der Grimont^erm«, gewettet, daß trotz seinem nichtswürdigen ,Aas-Chasseur' von Jean, der ihm die Tannen bewacht, eS ein leichte- Wär«, sich einen schönen Baum aus dem Park zu holen. Das ,Me' ist eure Sache, Herrschaften Gewalt darf aber auf keinen Fall an- gewendet werden —na, und wenn eS euch glückt, dann habt ihr einen Lbristbaum für umsonst, und ich stifte euch noch »ine Tonne Bier dazu." Sprach's und ging hinaus. Die Füsiliere steckten die Köpfe zusammen. Donnerwetter! Eine Christtanne — umsonst! Und außerdem «ine Tonne vier — da- ließ sich hören — da- mußte gefingert werden — aber wie? Zu gleicher Stunde sand zwischen dem Herrn Soulier und seinem Jagdhüter folgend« Unterhaltung statt: ,Lean — die Tannen sind doch noch alle da?" ,M»i, monfieur!" „Schon! — WaS hast du neulich mit dem Leutnant Georgi gehabt?" ,O> — er war schrecklich furieux, well ich geschossen eine Ricke mit Schrot und sie tot geschlagen mit ein« Axt." „So ein Prusfien!" schimpft« Herr Soulier, denn was die „AaSjägerei" betraf, nahm er den gleichen Standpunkt wie sein Förster ein. ,Hean — Paß mir ja gut aub daß keine Tanne gestohlen wird!" „JamaiS!" hallte eS im Brustton der Ueberzeugung zurück. Worauf Herr Soulier beruhigt hinunter nach dem Dorfe Vauwur pilgerte, um im „Goldenen Löwen" bei einem Schoppen mit seinen Landsleuten über di«i verdammten PrussienS zu räsonieren. Grad als man im besten Fahrwasser war,; wurde es draußen aus der Landstraße laut.! Verwundert traten die Gäste des „Goldenen Löwen" an Tür und Fenster. „Was ist denn los?" rief Herr Soulier in di« erregte Menge. ,,C'eft la guerre! La guerre!" tönte e«! zuruck. , „Der Krieg!" Wie ein Blitzschlag fuhr diese Nachricht in den Kreis der Zecher. Man lief auseinander, . wild gestikulierend und schrecklich fluchend. ; Denn das Wort Krieg bedeutete für aue Land- , Wirte, die im Weichbilde der Festung ansässig waren, sicheren Ruin. Zumal für Herrn Soulier. Wurde doch — falls die Nachricht zutraf — sein Gut, das auf dem Glacis des Forts Manteuffel lag, sofort „rasiert", das heißt, es wurde mit allem, Ivas drum und dran hing, mit Schloß, Scheunen, Ställen, Schuppen, mit Baum und Strauch dem Erdboden gleich- gemacht. Als Herr Soulier auf seinem Hofe eintraf, befand sich dort das Gesinde in fürchterlicher Aufregung. „La guerre! La guerre!^ weint«, jammerte, schrie alles in den verschiedensten Tonarten durcheinander, und wer sich am tollsten gebärdete, war der famose „AaS- Chasseur", dem der Schreck derart in die Glie der gefahren war, daß er seinem Herrn kaum Bericht erstatten konnte. Wie ihm befohlen, hätte er im Park aus die Tannenbäume aufgepaßt. Da seien vom Fort her Plötzlich die Prussicns gekommen, ynmn alles aoge,p«rrr uno yane» ryn sori- gewiesen, und auf seine Frag« nach dem Warum und Wieso, hätten sie geantwortet, der Krieg sei soeben erklärt, sie müßten sich aus die richtigen Entfernungen rinschießen, und um UnalückSfälle zu verhüten, mußten sie das Schußfeld freimachen und absperren. In diesem Augenblick kam — ob «in au« i Zufall? — der Premier-Leutnant Georgi de« W«gS geritten. Der mußte e» ja willen! »Herr Leutnant — gibt eS wirklich Krieg?" ..Gewiß! Ganz bestimmt! Wenn auch viel leicht erst m zehn Jahren." „Nein — ich meine jetzt! Im Augen- blick! Äst er wirklich erklärt?" ,Aoer, Herr Soulier — Sie haben Wohl heute zum Frühstück ein paar Pullen Cham pagner knallen lassen?!" ,Jch nicht! Bestimmt nicht! — Aber auf dem Fort knallen sie." „So? Und das haben Sie gehört, Herr Soulier?" „Gehört? Nein! Gehört hab« ich eS nicht — man sagte es mir — der Jean..." „Natürlich der Jean, der ,Aas-Chasseur', der weiß das natürlich bcher als ich, der Kom mandant des FortS." Herr Soulier atmete erleichtert auf. Also mit dem Kriege schien eS gottlob nichts auf sich zu haben — doch WaS bedeutete die Ab sperrung? „Davon weiß ich nichts, Herr Soulier", meinte der Leutnant, ^vielleicht ein kleiner Scherz. Jedenfalls richtig« Gewehre haben die Leute ganz gewiß nicht mitgehabt, mit einem preußischen Dienstgewehr wird kein Allotria getrieben." „Aber der Jean muß eS doch als Jäger wissen, was ein Gewehr ist!" „Ach ne«! — Na, und wenn er nun nichts davon versteht, jagt man ihn dann zum Teufel?" Herr Soulier befand sich in höchst erregter Stimmung. Blamiert hatte er sich mit seiner Kriegsfurcht bis auf die Knochen unbedingt, deshalb wünschte er bei dem Preußischen Offi zier wieder einen günstigen Eindruck zu machen und sagte: „Herr Leutnant! — Ich versichere Ihnen, ich würde solch miserablen Jäger sofort zum Teufel jagen —" * Mit viel Scher» und Gelächter waren die Füsiliere damit beschäftigt, in der Kantine den WcihnachtSbaum zu putzen, als sich di« Tür öffnete und der Leutnant mit Herrn Soulier den Raum betrat. „Na also — da ist ja die Tanne!" sagte der Offizier lachend zum Pächter, „geben Sie zu, daß ich meine Wette gewonnen habe? — Und nun, Feldwebel: lassen Sie doch mal so ein Gewehr bringen, wie es dem Herrn Jean hente gezeigt wurde." Bald war eins der verbogensten Fccht- gewehre zur Stelle, ein verrosteter Vorder lader mit dicker Lcderpolsterung auf der Bajonettstange, ohne Schloß und mit mehr fach geflicktem Kolben. „Nun?" sagte der Leutnant und Wiek auf die vorsintflutliche Donnerbüchse hin. „Allerdings — unglaublich!" stotterte Herr Soulier. „Na, mein Wort lverde ich halten... Sie aber. Herr Leutnant...?" „Keine Bange, ich erzähle niemand etwas' von einer gelvikstu KrsegösrHSrung. Feld webel: ich stttte den Leuten eine To«»« Bier heute abend!'' So geschehen am Heiligabend vor fünfzig Jahren bei der 11. Kompanie des Infanterie- Regiments 42 da der WeihnachtSvaum nicht! nur eine Christtanne nebst einer Tonn« Bier, den Füsilieren bescherte, sondern auch denn Wilde in Wald uno Flur die Befreiung vom „Aas-Chasseur" brachte. * Lrr Quell der Krampfader. Man hört nicht selten, daß nach Opera, tionen mit dem Messer Krampfadern ent stehen. Hierzu äußerte sich kürzlich der Pro. fessor A. W. Fischer-Gießen in einer medizi nischen Zeitschrift. Nach seiner Ansicht ist »iS Veranlagung zur Ausbiwung von Krampf adern angeboren. Sie hängt vom Körperbau im ganzen ab. Es sei eine Erscheinung, dit nicht durch äußere Umstände bedingt, sondern! vom Schicksal von vornherein bestimmt, ist. Wenn sich nach einer Operation ein Knäuel von Krampfadern bemerkbar macht, dann handele es sich darum, daß die bereit- vor handenen Adern sichtbar werden. .—* Kurzweil Dame: „Ich möchte einig« Reiseeinläufe mache«. Vor allem Bekleidung. Ich fahre nach Argen tinien." Verläufer: ,^vh, dann haben Sie vor allen« warme Stoffe nötig!" Dame: „Warme Stoffe? Man sagte mir, dort sei ein warmes, sehr mildes Klima." Verkäufer: „Ein Irrtum, gnädige Frau! Be denken Si«, wir bekommen von da das E» frisrsieisch!" (Anwers.) , Besuchskarten-RStsel. L. 0. Kickton Meissen Wer den Beruf wissen will, den obiaer Äerr ausUd», hat die Aufgabe, sämtliche Buchstaben der Besuchskarte "m^ufteUen. Bet richtiger Lösung er- gibt sich eine mit beginnende Be- rufsbezeichnung. Auslösung des Bildhauer-Rätsels: T ieck Rietlc tt et K O Ibe Ebe K lein Sch v/ anthaler R uch Wo U ff 0 unnccker Bega 8 Echap k r Robi öt -- ^korvalüsen. -elmleyr Im Schn« Eine Weihnachtsgeschichte von Franz Heinrich Pohl. In dem Zuge, der am 24. Dezember 1918 klappernd mW schaukelnd der östlichen Grenz mark zustrebte, saß der Infanterist Paul Gott schalk. Er war einer der vielen Frontkämpfer, die, von ihren Truppenteilen entlassen, durch ganz Deutschland nach ihrer Heimat eilten, um noch den Heiligabend zu Hause zu verleben. Wie sie alle trug auch Gottschalk einen zer schlissenen, schmutzigen Mantel und eine ver drückte Mütze. Sein abgezehrtes, graublcicheS Gesicht mit der eckig vorspringenden Nase war tief in den hochgeschlagenen Mantelkragen ge borgen, denn durch di« teils fehlenden, teils zerschlagenen Fensterscheiben wehte der eisig« Wind Schneeflocken ins Abteil. Der Soldat führte einen schweren Kampf gegen die Müdigkeit. In der letzten Nacht batten sic ihm, während er im Wartcsaal schlief, seine Decke, die Tabakspfeife und an dere Habseligkeiten gestohlen, nnd auch hier im Abteil saßen ein paar wenig vertrauens würdig aussehcnde Burschen. Gottschalk zog «inen Vries aus der Tasche und las ihn noch mals durch, obgleich er ihn schon auswendig kannte: „Lieber Sohn! Hier erzählen sic, es würde nun bald Wasfcnstillstand sein. Hassent- kich ist es wahr und Du kommst endlich nach Hause. Seit der Russe mit den anderen Ge fangenen im Dorf weggelauscn ist, schaffen wir cs nicht mehr garu. Mein Reißen und das Herz machen mich ganz kaputt. Der Junge kann mit den Pferden nicht ricktig um gehen, und die Liesel an- Hennersdorf ist an stellig, aber erst fünfzehn. Wir haben «in Schwein ziemlich fett. Wissen aber nicht, ob Wir schlachten dürfen. Hansel und Mari «den nun die Hälfte seines Weges erreicht hätte nnd dachte, daß er sich etlvas Nast gönnen könne. Er fetzte sich auf die Betbank, holte einen Rest harten Brotes hervor und begann zu essen. Blätzsich fiel ihm ein: Vor zwanzig Monaten hatte er hier zum letzienmcu geraster, crs war, ein schöner Frühlingstag gclvescu, und seine, junge Frau, die inzwischen vom Grippetod' geholt worden war, hatte neben ihm gesessen. Die Gedanken dcS müden Mannes wurden zu, Träumen, und bald deckte ihn der Schnee wie «in weißer Mantel zu. Die alte Fran Gottschalk in Dobischau, die tagelang krank zu Bett gelegen hatte, war am Heiligabend gegen Mittag aufgestandcn. „Mein Sohn kommt heute", hatte sic be hauptet und den Pferdejnngen und die klein« Magd znr Arbeit angehalten. Krumm über deu Stock gebückt, humpelte sie durch das ganze Haus, schaffte Ordnung und schmückte mit Hilfe des sechsjährigen HanS und des drei jährigen Mariechen den Weihnachtsbaum. Als der kurze Tag zur Neige ging, wurde sie un ruhig. „Aber er kommt, ich weiß es ja!" murmelte sie vor sich hin. ,O>ma, wollen Wir nicht die Lichter an- stccken?" fragten die Kinder, als es immer später wurde. „Aber der Batcl kommt ganz gewiß!" ver- sichcrte die Großmutter. Sie ging mühsam zum Fenster nnd sah in die Nacht hinaus. Der Wind trieb heulend nnd tobend den Schnee vor sich her. Da wurde ihr tvd«Sangst nmS Herz- „Karl!" rief sic. Als dcr i»ngc Knecht, der fast noch rin Kind war, ins Zimmer trat, be fahl si«: „Spann di« beiden Pferde vor den Wagen und fahr' zur Bahn!" Der Jungr starrte dir alte Bäuerin sprach los an. „Fran, Si« sind Wohl nicht recht g«- lch«it". laatr er dann dreist. ..bei birstm Wetter sind brav, sie beten abends für den Vatel im Kriege und die liebe Muttel im Himmel. Trautmanns Jüngster ist nun auch gefallen. Hoffentlich passiert Dir nichts. Herzliche Grüße von uns allen. Deine Mutter." Paul Gottschalk steckte den Brief wieder ein. Er blickte in die eintönige, schwermütige Landschaft hinaus, die in der zunehmenden Dunkelheit und dem immer stärker werdenden Schneetreiben bald nicht mehr zu erkennen war. Doch da hielt dcr Zug auf einer kleinen Station, und in der spärlichen Bahnhofs beleuchtung las Gottschalk den Ortsnamen. Ein Glücksgefühl, das er lange nicht gekannt hatte, überströmte ihn. In Weißnitz war Gottschalk der einzige Fahrgast, der mlSstieg. Als er den Tornister ausgenommen und das Koppel sesweschnallt hatte, sah er den Stationsvorsteher dem Dienstgebäude zuschreiten. Er trat an ihn heran. „Guten Abend, Herr Scholz", grüßte er, „aus Dobischau oder oer Gegend ist Wohl nicht zufällig ein Fuhrwerk an dcr Bahn?" Der Stationsvorsteher sah ihn prüfend an. „Was denken Sic" meinte er verwundert, „bei dem Schneesturm! Sogar die Telefonverbin- duirg ist unterbrochen!" „Na, dann muß ich also zu Fuß gehen — ich bin dcr Gottschalk-Paul", setzte er hinzu. Zuerst empfand der Soldat dos Marschieren nach dem langen Sitzen als angenehm. Aber bald war er ganz in Schnee gehüllt. In Augen und Ohren setzte sich der Schnee, klebte unter den Sohlen fest und türmt« gewaltige Hausen auf der Landstraße zusammen, die umgangen werden mußten. Das Vorwärtskommen wurb« immer schwieriger. Dazu spürte Gottschalk, b«r lange nichts g-gcss-n hatte, imu«r stärkeren Hunger. Da sah er au« dem nächtlichen Dunkel «l» «reu» apsragen. Gottfchalk wußte, daß «r brechen die alten Kracken schon Hinterm Dorf zusammen! Nnd der Herr hat doch auch gar nicht geschrieben, daß er heute kommt!" „Ach, ich hilflose, alte Frau", jammerte die Gottschalk-Mutter, „wozu vin ich noch auf der Welt?" Verzweifelt setzte sie sich an den Tisch. Als sie etwas ruhiger geworden war, holte sie die Bibel aus der Schublade, setzte die'Brille auf und begann zu lesen. — - „Da ist wer am Tor!" schrie plötzlich di^ Alte, riß ihren Stock an sich und humpelte, so schnell sie ihre gichtischen Beine tragen konnten, zur Tür. Knecht und Magd und die beiden Kinder rannten aufgeregt hinterher. In dem kniehoch den Hof füllenden Schnee fanden sie einen völlig erschöpft an der Haus wand lehnenden Soldaten. Er hob kraftloS den Arm und bewegte die Lippen, brachte aber' keinen Ton heraus. — Die Kinder, die sich von ihrem heim- gekehrten Vater nicht trennen wollten, Ware«, endlich zu Bett gebracht worden. Mit ruhiger, Flamme brannten die Lichter am Tannenbaum, herunter. Die Mutter berichtete dem Sohn, von Haus nnd Hof, Dorfereignifsen und de« Kindern. Nun sollte dcr Soldat erzählen. Aber das Uebermaß des Erlebens, die Müdig keit machten ihn stumm. Den Kopf gescnki/ di« Augen geschlossen saß er da, als schnefe er.! Doch da richtete er sich auf und blickte die alK Frau an. „Weiht du auch, Mutter", sagt« er leis«,! fast geheimnisvoll, „daß ich noch ein« Merl« vom Dorf fast gescheitert wäre?" Er erzählt«, wie ihn am Wegckrenz dcr Schlaf übermannt! hatte. „...da träumt« ick du kämest, in -«» tiefen Schnee fast verpnkend, mir «ntgege«. Mir wuL f, «gst - mck Ich wacht« «M Noch «in Pa« Dkinnt««, «nb «S wär« M MW gewesen..."