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Zetteln als gewählt hervor, als stellv. Schriftführer Herr Obersekretär Lehmann mit den gleichen Stimmen. Die Wahl der Ausschüsse ging glatt vonstatten, da in der Haupt sache die alte Zusammensetzung beibehalten wurde. Zum Schluß wurde ein Antrag Schumann, die dem Finanzausschuß übertragenen Arbeiten betr. Erhebung der Gewerbesteuer dem Einkommensteuerausschuß zu überweisen, gegen 6 Stimmen abgelehnt. Flaggen auf Halbmast! Erlaß der Regierung. Der stellvertretende Ministerpräsident Lipinski gibt fol genden Erlaß aus: Um dem Gefühl der Enttäuschung, Empörung und Trauer über das neueste Vorgehen der französischen Regierung gegen das wehrlose Deutschland Ausdruck zu geben, sind die sächsischen staatlichen Dienstgebäude, die staatlichen Schulen und die im wesentlichen aus Staatsmitteln unterhaltenen Stiftungsgebäude nächsten Sonntag den 14. Januar 1923 gemäß der Verordnung des Gesamtministeriums vom 16. Oktober 1922 auf Halbmast zu beflaggen. —(Im Landtage bemerkte der Minister, die säch sische Regierung habe es mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Schädigungen abgelehnt, Lustbarkeiten zu verbieten, richte aber an die Bevölkerung die Aufforderung, sich dem Ernste der polnischen Lage anzupassen. D. Schriftl.) — Kurzer Landtagsbericht. Die Donnerstagssitzung des Landtages muhre gleich zu Anfang wegen großer Tumulte eine Unterbrechung erfahren. Zunächst gab der Landtagspräsident im Namen sämtlicher Parteien mit Ausnahme der Kommuni sten eine Erklärung ab, in der er namens des sächsischen Volkes feierlichen Protest gegen den neuen Nechtsbruch Frankreichs einlegte und zum Ausdruck brachte, daß das sächsische Volk herzlich mit seinen bedrängten Brüdern im Westen fühle und daß cs der heiligen Versicherung Ausdruck gebe, in Treue zu ihnen und dem Reiche zu stehen. Minister Lipinski gab als stellvertretender Ministerpräsident eine ähnliche Erklärung namens der sächsischen Regierung ab. Der kommunistische Abg. Böttcher verlangte mit der Begründung, daß die Arbeiter schaft den nationalistischen Rummel nicht mitmache, die sofor tige Besprechung der Regierungserklärung. Alle Parteien des Hauses widersprachen diesem Anträge, worauf die Abgg. Böttcher und Siewert so erregte Vorgänge provo zierten, daß der Präsident die Sitzung auf eine Viertelstunde unterbrechen muhte. — Es wurde dann in die Beratung der zahlreichen Anfragen und Anträge schulischen und kirchlichen Charakters eingegangen. Nach sechsstündiger Sitzung wurde der Antrag auf Bildung eines ständigen Landesschulbeirates angenommen, die übrigen Anträge wurden an die Ausschüße verwiesen. Sechs Punkte der Tagesordnung konnten nicht mehr erledigt werden. — Wichtige Bekanntmachungen des Finanzamtes befinden fick in der Beilage der heutigen Nummer. — Neuer Brvtpreis. Wie aus der Bekanntmachung des Kommunalverbandes in der Beilage der heutigen Nummer hervorgeht, ist der Brotpreis im Meißner Bezirk ab 15. Ja nuar auf 455 </L für das 1900-Gramm-Brot festgesetzt. — Das humoristische Konzert der Stadtkapelle wird morgen Sonnabend im „Lindenschlößchen" wiederholt. — Der Landwirtschaftliche Verein hält kommenden Mitt- DerDollar: 11.Jan.: 10423,87- 10 476,13 Mt. „ „ 12. Jan.: 10398,93—10457,07 Mk. woch eine Sitzung im „Adler" ab, in der Herr Dr. Schvttmüller über „Die physikalische und chemische Bodenuntersüchung" spricht. — Weitere merkliche Verschlechterung des Arbeitsmarktes. Nach dem letzten Wochenbericht des Landesamtes für Arbeits vermittlung hat die Arbeitsmarktlage in den ersten Tagen des neuen Jahres allenthalben eine merkliche Verschlechterung er fahren. Bemerkenswert ist insbesondere eine allgemeine Zu nahme der Arbeitsuchenden des Metall-, des Bekleidungs- und des Hvlzgewerbes. Die allgemeine Zurückhaltung in der An meldung offener Stellen beuten auf ein weiteres Nachlassen des Beschäftigungsgrades hin. — Landeslotterie. Wie schon gemeldet, sind bei der Zie hung der 2. Klasse am Mittwoch als niedrigste Gewinne zu 2520 alle Losnummern gezogen worden, die auf eine der Zahlen 02, 06 und 29 endigen, soweit sie nicht bereits in der ersten Klasse dieser Lotterie mit Gewinn gezogen worden sind. An Stelle dieser schon in der ersten Klasse mit Gewinn ge zogenen Nummern haben folgende zu treten: 15486 23470 25130 26270 28181 49708 69946 70784 77055 84997 106341 119925 122625 126684 127846 128391. Auf diese Nummern entfällt ebenfalls der niedrigste Gewinn von 2550 -F. — Bei Sarrasani in Dresden bereiten sich große Dinge vor. Die Aufführungen des prächtigen Schaustückes „Ein Wintermärchen" finden am Sonntag ihr Ende. Für den Montag ist §in einmaliger Großkampftag vorgesehen, der die gesamte Sportgemeinde Sachsens auf die Beine bringen wird. Der berühmte deutsche Meisterringer Hansen-Esch hat den gefürchteten Neger-Weltmeister Bambula herausgefordert und wird mit ihm bis zur Entscheidung ringen. Vom Dienstag ab geht Sarrasanis neues, gewaltiges Sensations-Schaustück' in Szene: „Der Fremdenlegionär", eine Aufsehen erregende Zirkus-Schau in acht großen Bildern, die den ganzen Reichtum des Zirkus Sarrasani an Personal und Tieren zur Entfaltung bringen wird. Um eine spannende und ergreifende, erschreckend zeitgemäße Handlung werden sich Bilder gruppieren, wie sie gleich prächtig und blendend der Zirkus bisher noch nie ge sehen hat. Ist doch unter anderem eine ganze Karawane von afrikanischen Negern zur Mitwirkung in diesem Schaustück verpflichtet worden. Mit diesem Schaustück will Sarrasani zeigen, daß er trotz der schweren Zeiten vollkommen aus der Höhe ist. Infolge des überreichen Spielplanes werden die Abendvorstellungen bei Sarrasani von nun an um 7,15 Uhr beginnen. Nachmittagsvorstellungen finden an jedem Mittwoch und Sonntag um 3 Uhr statt. — Riesa. Am Sonntag abend wurde hier der Betrieb der Straßenbahn eingestellt. Das Unternehmen war im Früh jahr 1922 in städtische Regie übernommen worden. — Dölzschen. Am Mittwoch wurde in früher Morgen stunde auf dem Wege Mischen dem Iochhöh und Niederpester witz die bei den Eltern in Iochhöh wohnhafte 21 Jahre alte Arbeiterin Sch., als sie sich nach ihrer Arbeitsstätte begeben wollte, von einem unbekannten, etwa 25 Jahre alten Manne angehalten und mit einem harten Gegenstand so heftig auf den Hinterkopf geschlagen, daß sie bewußtlos zusammensank. In König Konstantin non Griechenland gestorben. Rom, 12. Ian. (tu.) Agencia Stefani meldet aus Palermo, daß Exkönig Konstantin von Griechenland gestor ben sei. diesem Zustande fand sie ihr Vater, als er zur Arbeit ging auf. Die Fahndung nach dem Täter ist sofort von der Polizei ausgenommen worden-. Vermutlich handelt es sich um einen Racheakt und um eine Verwechselung. — Großenhain. In der Nacht zum Sonntag wurden in Folbern eine Scheune und ein Stallgebäude infolge Brand stiftung eingeäschert. — Bautzen. In einer hiesigen Zeitung lesen wir folgende zeitgemäße Anzeige: „Achtung! Sorgenfreies Leben bietet sich älterem Herrn oder älterer Dame, welche ein junges gut situiertes Ehepaar möbliert unterbringen oder demselben ein oder zwei leere Zimmer abtreten. Zahle einem solch edel- denken Menschen die volle und ganze Wohnungsmiete an den Hauswirt und komme für dessen standesgemäße Lebensunler haltung auf. Zahle eine Prämie von 100 000 am Tag« des Zustandekommens eines Vertrages. Gefl. Angebote unter . . . ." (Was kann man mehr verlangen? Mehr als ein sorgenfreies Leben doch gewiß nicht! Es sollte uns nicht wundern, wenn nun in Bautzen alles drunter und drüber geht und jede Zimmervermieterin und jeder Hauswirt mit allen Mitteln danach trachtet, einen seiner jetzigen Mieter kurzerhand auf die Straße zu werfen, um sich in den Genuß der „standes gemäßen Lebenshaltung" zu setzen. Wenn das nun nicht noch Mord und Totschlag gibt, ehe einer singen kann: „Ein sorgen freies Leben führen wir . . .") — Schleehain bei Borna. Als einer der allerletzten der bis Weihnachten noch in französischer Gefangenschaft schmach tenden deutschen Kriegsgefangenen ist am 30. Dezember der Grenadier Erwin Schmidt ins hiesige Elternhaus zurückgekehrt. Die Stadt bereitete ihm einen festlichen Empfang. — Gaschwitz. Auf der Leipzig—Hofer Strecke ereignet« sich am Mittwoch früh *07 Uhr in der Nähe von Gaschwitz ein schwerer Eisenbahnunfall. Ein von Gaschwitz abgelassener Güterzug fuhr auf zwei zusammengekuppelte Lokomotiven auf. Die beiden Leerlokomotiven wurden an den Tendern schwer beschädigt. Der Packwagen des Güterzuges wurde hochgehoben und auf den ihm angeschlossenen Kohlenwagen gedrückt. Der Lokomotivführer der ersten Lokomotive hat schwere Verletzungen erlitten, auch seine Kollegen auf den anderen Maschinen wurden verwundet. Außerdem kamen neun Personen zu Schaden, deren Verletzungen aber nicht lebensgefährlich zu sein scheinen. Fünf Bahnbeanfte, die sich in dem Begleitwagen des Güter zuges befanden, wurden so heftig an die Wand geschleudert, daß sie gleichfalls Verletzungen davontrugen und drei von ihnen in ärztliche Behandlung gegeben werden mußten. Der Zugführer war bewußtlos. Die Strecke Leipzig—Hof ist, so lange die Aufräumungsarbeiten dauern, gesperrt. — Olbernhau. Die hiesige Stadtkapelle ist infolge der wirtschaftlichen Nöte aufgelöst worden. — Zwickau. Am 6. Januar ist ein junger Mann aus dem Weißenborner Fußwege von vier Männern überfallen und beraubt worden. Einer der Räuber hielt seinem Opfer eine Pistole vor die Brust und warf es zu Boden, ein anderer brachte ihm einen Stich in die Brust bei. ist spsrssm im Ledrsuek uns billig keile unä wolle Kanin, Hasen, Maulwurf, ÄiWWktM W- M Himel'- KKgKIMWö Olme buxussteuer mr den Verkäufer kault äiskret kugen Vsibel, s suwelier unä Ooläsekmieckemeisker I MM-LMg M8 I bernspreeker 11862. M Kein l.2äen. 8ämti. ^potlieksn, cvo nickt Herlin 81V 48, Victoris-äpotkeke. un«l ärLllirb erprödke Kaufe jede« Pofte« «oo ansgekämmte Haare und zahle stets jeden Tagespreis. Frida Tillman«, Dresden, Margarethenstraße 51. Für ein Kilogramm ausgekämmtes reine Farben, zahle ich den festen Preis von Soso ! ————M-W—»—W»W Haarn»dh«»»l«»e «nd Puppenklinik . Becher, Dresden-A., Wilsdruffer Straße 28. 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