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Htnnkonberge« ErzSKIvr " 7^ ^crELlLtci Aectt/a/^eo (Nachdruck verboten.^ Tag und Nacht rollte» die Autos über die Landstraße, Seine Privatwagen, Lieferautos, große Tonrcnwagen und die schweren Lastzüge des Fernvttrchrs. Sie alle mußten « dem FerntMioportgrschSst der Brüder Schelk vorüber, gwv«n Gebäude, das genau dort lag, too die Stadt ansharte und das Land begann. Und nicht selten hielt einer mit elegantem Bogen vor dem Haus an der Tank stelle, die ebenfalls den Schelks gehörte. ES war ein klarer, kalter Spätherbsttag. Die Türme VMnourgs funkelten in der Sonne, die nur Glanz, aber keine Warme mehr spendete. Käthe Eickhoff stand vor der Tankstelle. Ern Lastzug war vorgefahren, und der Führer kletterte eben aus der Kabine. „Kannst mir mal zwanzig Liter geben, Käthe!" Das große, schlanke Mädel lachte den Fahrer kamerad schaftlich an: ihr Lachen war immer kameradschaftlich: „Willst Wohl durch Hamburg durch, was, Buntspecht?" erkundigte sie sich. „Nichtig, min Deern! Ich fahre nach Sachsen 'runter; bis Leipzig muß ich heute nacht kommen." Käthe hatte das Benzin ins Meßglas laufen lassen und schob den Schlauch in den Tank. „Mein Karl ist auch unten — in Chemnitz", sagte sie so nebenbei. „Morgen oder übermorgen kommt er zurück." „Na ,a — dein Karl!" lachte der Fahrer. „Soo'n Kerl, Käthe, soo'n Kerl ist er!' Er sah zu, wie das Benzin in seine» Tank lief. „Uebrigens: Der neue Wagen, den ihr euch gekauft habt, soll ja ein tolles Ding sein?" La — da« kann man sagen. Hundertvierzkg PS — der beste Wagen, den's gibt." „Und Weihnachten wird geheiratet — was, Käthe?" „Weihnachten bestimmt. Kommst du auch zur Hochzeit?" „Wenn's geht, komme ich!" Er sah das Mädchen lächelnd an. „Und vielleicht treff' ich heute deinen Karl unterwegs." „Glaub' ich nicht. Karl kommt Wohl über Berlin — das heißt, wenn er 'ne Fracht kriegt." Sie Drückten sich die .Hände. „Wiedersehen, Käthe!" „Wiedersehen, Buntspecht! Gute Fahrt!" Dann kletterte er auf seinen Sitz und ließ den Motor anspringen. Langsam setzte sich der schwere Zug in Be wegung ... Als Käthe wieder ins Büro kam, läutete das Telephon. Sie nahm den Hörer ab. „Hier Transportgcschäft Schelk, Rahlstedt. Was denn? Un^ug? Ich rufe sofort Herrn Schelk. Einen Augenblick!" Sie legte den Hörer auf den Schreibtisch und lief zur Tür. „Bruno! Telephon! Um zug... Komm mal fix!" Da verstummte das Rattern eines Motors kn der Garage, urw gleich darauf kam Bruno Schelk über den Hof gelaufen. „Den ,Tiger' hab' ich wieder in Ordnung — gleich kann's losgehen!" sagte er, als er ins Büro trat. Gleich darauf hatte er den Hörer in der einen Hand, einen Bleistift in der anderen. „Bitte: Wie war der Name? Heuer? Jawoll! Geht in Ordnung! Dreizimmerwohnung? Am Fünfzehnten von Altona nach Hamburg? Machen wir! Ich komme gleich zu Ihnen 'raus und seh' mir die Sachen an." Er legte den Hörer auf und sah sich nach Käthe um. Die stand draußen auf dem Hof und unterhielt sich mit Aner Frau. „Tag, Frau Bartels!" rief Bruno durchs offene Fenster und sah schnell die Vermerke durch, die er sich für seine heutige Tagestour gemacht hatte. Draußen auf dem Hof beugte sich Käthe Eickhoff über das winzige Wesen, das Frau Bartels in einein Kinder wagen vor sich herschob. Was ist die Käthe hübsch geworden! dachte Bruno. So richtig eine Frau für den Karl. Die paßt gut hier ins Ge schäft! Gr pfiff vergnügt vor sich hin. „Ißt er denn ordentlich?" erkundigte sich Käthe und griff nach den winzige» Händchen, die sich ihr entgegen- streckten. Frau Bartels lächelte. „Ich soll jetzt mit Gemüse an fangen. Aber Spinat — nein, Spinat will er nicht." „Aber tüchtig zugenommen hat er, wie? Ist das nicht zu früh — mit Spinat?" „Die Säuglingsschivester meint nein, wenn er auch ein bißchen schwächlich ist." „Käthe!" rief Bruno aus dem Haus. „Wiedersehen, Frau Bartels! Ich bestelle einen Gruß »n Albert. Er ist la der Stadt." In dem blassen Gesicht der jungen Frau standen plötzlich Sorgen. „In der Stadt — so, so?" sagte sie. „Grüßen Sie ihn man schön, Fräulein Käthe! Er soll gleich nach Hause kommen." Im Büro band Bruno sich Kragen und Krawatte um. Lat Albert nicht« gesagt wegen Hoppe?" erkundigte er sich, al« Käthe eintrat. „Der mußte doch endlich bezahlen." „Ach so? Ja — Albert meinte, am Fünfzehnten. Er Var gestern dort. Nm Fünfzehnten oder spätestens am Ersten." „Bannig spät!" knurrte Bruno und schlüpfte in seine Lederjoppe. „So'n Umzug von Berlin müßte gleich be zahlt werden. Die dreihundertfünfzig fehlen eiuem doch." „Bartels meint, man müsse da Geduld haben; der Hoppe wär' sicher." Käthe setzte sich an den Schreibtisch. Durchs Fenster konnte sie beobachten, ob jemand bet der Tankstelle vorfuhr. „Willst dir nicht bald 'nen Bubikopf schneiden lassen, Käthe?" fragte Bruno lachend und sah dabei auf die schweren Flechten ihres braunen Haar». , „Nee! Kaä mag das nicht." Seine blauen Augen, um die winzige Fältchen saßen, vom vielen Jn-die-Ferne-Spkihen bei den Uebexlaud- touren, hafteten fiir Sekunden ans ihrem frischen Gesicht. „Wenn ich mal heirate, Käthe, dann nur so>ne Frau wie dich." , „Mußt dich mal umsehn, Bruno! E» wird Zelt, wenn man firbennndzwanzia ist." „Sannst du ja mal für mich tun, wenn du erst Frau Karl Schelk bist!" lachte er und reichte ihr die Hand, „Wiedersehen, Käthe! Ich muß fetzt los. Um siede«, denk ich, bl« ich wieder zu Hause. Albert soll auf mich warten; 8 auch um ihm abrechnen." Damit lies er eilig «opyright », «ar« «>un«»r »«la«. »«Ut» « »a Käthe fah ihm nach, wie er über den Hof rannte. Ob er den „Tiger" in Ordnung gebracht hatte? Es war schon ein Kunststück, den alten Wagen immer in Schuß zu halten. Aber der Bruno würde ihn nicht hergeben, selbst wenn er sich einen neuen kaufen könnte. Doch das ging auch nicht. Erst mußte der neue Lastzug bezahlt sein, mit dem Karl unterwegs war. In der Garage knatterte der Motor los. Der „Tiger" machte seinem Namen Ehre: Er fauchte und spuckte wie eine Tigerkatze. Während Käthe sich wieder über die Bücher beugte, dachte sie an Karl nnd an Weihnachten. Ihre Gedanken wanderten und wanderten — es war schwer, sie zurück zurufen ... Und auch Brunos Gedanken wanderten, während er Nach Hamburg fuhr. Feiner Wagen, der „Tiger"! dachte er. Tolle Strecken bin ich schon mit ihm gefahren. Der Halt noch lange. Die Käthe hat auf ihm fahren gelernt. Von ihr hat er den Namen „Tiger". Jetzt nennen ihn alle die Neberlandfahrer so. Und ihm, Bruno, hatten sie den gleichen Spitznamen gegeben. Verrückte Bande... Wunder bares Wetter! Herrlicher Tag! Gar nicht wie Ende Oktober! Ja: Bruno freute sich seines Lebens. Er gab Gas, daß der alte Motor ausheulte. Lastzüge kamen ihm entgegen, deren Fahrer er alle kannte. „Tag, Tiger!" — „Tag, Hein! Gute Fahrt!" schrien sie sich im Vorbeisausen zu. Plötzlich kam ein Lastzug angebraust, der so weit in del Mitte der Chaussee fuhr, daß Bruno ausweichen mußte. Das kann nur der wilde Pipping sein! dachte Bruno, Natürlich: So fährt doch keiner sonst, so rücksichtslos. Ohne Gruß donnerte der Lastzug vorbei. Hat wieder seine siebzig drauf! dachte Bruno wütend. Der wird sich noch mal das Genick brechen, der Wilds Pipping — sich oder einem andern... In den Vorstadtstraben mußte Bruno Gas wegnehmen; langsam wand sich der „Tiger" durch den Verkehr. Endlich hatte er sein Ziel erreicht. „Schelk, Rahlstedt" stand aus dem Möbelwagen, neben dem er hielt. Hans Brissender, den sie „Mieze" nannten, blies aus der hohlen Stange, die zum Kleidcrschrank gehörte. „Mit Musik geht's doppelt so schnell. In 'ner Stunde ist der Salat oben." Bruno rannte die Treppen Mauf und begrüßte die Hausfrau, die ein wenig verzweifelt in der halbleerc» Wohnung Herumstand. „Zufrieden, gnädige Frau? Nichts kaputt?" „Sehr zufrieden, Herr Schelk. Wenn man bloß das Geschirr ." „Das hab ich selbst gepackt — da ist garantiert kein Bruch!" Er sah sich noch einmal in der Wohnung um und sagte zum Abschied: „In einer Stunde ist alles oben. Dann kann's Auspacke» losgehen... Wiedersehen, Frau Becker! Alles Gute im neuen Heim!" So — das wäre erledigt! dachte er aufatniend. Jetzt zur Chauffenrklause! Da hörte man manchmal was wegen Fracht und so... Der „Tiger" fauchte schon los. Im Hos der Chausfenrklause standen in langen Reihen die Lastzüge.- Vor der Tür der Kantine hockten die Lotsen und werteten, daß man sie zur Fahrt durch die Stadt verpflichtet«. „Tag, Tiger!" „Tag, Kinners! Was Neues?" „Nachtigall hat bei Stade Bruch gemacht. Der Wagen liegt im Chausseegraben, die Fracht muß geholt werden." „Das ist nichts für mich. Unser Lastzug ist unterwegs." Ans einem Wagen, der schmntzüberspritzt eben einge- fahrcn war, kletterte der Fahrer. Er reckte die vom langen Sitzen steif gewordenen Glieder. Sein Gesicht war blaß und müde. „Tag, Ernst!" begrüßte ihn Bruno. „Gute Fahrt ge habt?" „In einer Tour von Chemnitz durch. Ich hab' den Karl getroffen. Er hat Fracht bekommen Chemnitz-Berlin, soll ich dir sagen." „Danke schön, Ernst! Nun penn mal ordentlich!" „Worauf du dich verlassen kannst!" Der Mann wandte sich mit schweren Schritten zum Haus, beauftragte einen Lotsen, den Wagen zum Freihafen zu fahren, und schleppte sich hinauf zu seiner Schlafstelle. Bruno fuhr schon wieder hinaus. Er mußte noch mit eiuem Kunden wegen eines Umzuges verhandeln. Mit dem schönen Wetter war es bereits wieder zu Ende. Das ging ja hier an der Küste recht schnell. Die Wolken jagten von der Nordsee her, und plötzlich füllte sich die ganze Luft mit milchigem Nebel. Im Hasen heulten die Schiffe: dumpf die großen Kästen, hell die kleinen Bar kassen. Obwohl es erst halb fünf war, brannten überall die Lichter. Letzte bunt gefärbte Blätter wirbelten von den Bäumen. Das Pflaster wurde schmierig. Man mußte höl lisch aufpassen, baß der Wagen nicht rutschte. Bruno steuerte seinen kleinen „Tiger" am Hafen ent lang. Er war blendender Laune. Der Umzug mit Heuer hatte geklappt. Wieder ein Geschäft! Die Arbeiter kamen von den Werften. Ein dunkler Strom von Menschen quoll aus dem Elbtunnel, ver breitert« sich und überschwemmte die ganze Straße. Braiw überlegte, ob er noch zu Hoppe fahren und mal wegen des Geldes zart anfragen solle. Aber das machte ja der Bartels. Bartels war tüchtig; seit fünf Jahren war er bei Schelk Buchhalter und Kassierer. Durchs offene Fenster strömte die kalte Luft, und mit ihr käme» Vie Geräusche des Hafens. Nnn nial nach Hause! dachte Bruno. Die Käthe wird warten. Ich muß Ihr doch erzählen, daß der Karl Fracht bekommen hat. Sie wird sich freuen... Die Sache mit dem neuen Lastzug schlägt ein. Ein knappes Jahr noch, dann gehört er uns — dann rentiert er sich erst. Plötzlich trat Brun» dis Bremse. Drüben auf der anderen Seite ging ein Mann, den er kannte. Der hatte den Kopf ein wenig eingczogen and trug einen alten graugrünen Mantel. Dieser Mantel gehörte Albert Bartels. Was macht denn Bartels hier? überlegte Bruno. Ach so — wahrscheinlich will er zu Hoppe? Aber er hat doch gesagt, der Hoppe wolle erst i» vierzehn Tage» — —? Schon lehnte sich Bruno aus dem Fechter, schon wollte er mkes: MMN Da verschlvand Bartels in einem Hau» SS war van Haus, in dem der Hoppe wohnte. Na schön! Bruno beschloß, auf ihn zu warten. Wäre doch großartig, wenn der Hoppe bezahlte! Vorm Haus stand ein Lieferwagen, dann kam eine Kreuzung. Bruno konnte also hier nicht halten. Also wendete er, um auf her anderen Seite zu warte«. Es dauerte eine ganze Weile, bis Bartels wiederkam. Als er aus dem Hause trat, ries Bruno ihn a«, aber der andere hörte nicht. Bruno stieg aus. Wo war denn der Albert geblieben? Der lief ja — lief, als sei jemand hinter ihm her... Bruno rannte über die Straße. Weit hinten sah er de« graugrünen Mantel. Bruno setzt« sich in Trab. Sicher lief Bartels zur Haltestelle, um die Elektrische zu bekomme«, die dort eben hielt? Aber was war denn das? Der Bartels war in einem Laden verschwunden — in einem hell erleuchteten Laden an der Ecke. Es war ein Wettbüro. Nanu, dachte Bruno, der Albert geht zu einem Buch, macher? Hier am Hafen? Komisch! Er hat doch noch nie erwähnt, daß er Interesse für Pferderennen hätte... Eben war er bei Hoppe — und dann im Laufschritt auf dar Buchmacher zu? Noch hatte Bruno keinen Verdachts «ur so ein unsicheres Gefühl. ES fiel ihm ein, daß Käthe erzählt hatte, Albert sei gestern bei Hoppe gewesen, und der könne erst am Fünfzehnten bezahlen... Sofort kehrt« Bruno um. Er wollte zu Hoppe und vorsichtig nachfragen. Ein sauberes Dienstmädchen mit weißem Häubchen öffnete ihm. Als sie ihn erkannte, lachte sie gleich. „Ach, der Herr Schelk!" „'n Abend, Fräulein! Kann ich mal Herrn Hopps sprechen?" „Herr Hoppe ist im Geschäft. Aber die gnädige Fran ist zu Hause. Eben war Ihr Kassierer da." Die Tür zum Wohnzimmer lvurde geöffnet. Eine blond« Frau stand im Türrahmen; hinter ihr lag der warm« Schein eines behaglich erleuchteten Raums. „Herr Schelk? Kommen Sie, bitte, rein! Sie wollen Wohl mal fragen, wie wir uns hier fühlen?" „Ja, gewiß", meinte Bruno ein tvenkg unsicher. „Hof* fentlich gut?" „Ach, nur der Lärm vom Hafen — das vieke Tuten I Man muß sich erst daran gewöhnen." Bruno trat ein. Er wußte nicht recht, was rr sage« sollte. „Mein Mann läßt sich noch entschuldigen, daß! «r de« Umzug ein paar Tage später bezahlt hat. Es waren so viel« Kosten..." Bruno fühlte einen Druck in der Kehle; aber fein freundliches Lächeln veränderte sich nicht. „Mein Kassierer war Wohl eben hier? Nnn ist es ja in Ordnung..." Er hatte schon eine Quittung gesehen, die mitten auf dem Tisch lag: eine Quittung des Transportgeschäfts Karl und Bruno Schelk. „Ja — eben hab' ich bezahlt!" Ihre Augen folgten Brunos Blicken. „Es ist doch in Ordnung, wie?" Bruno sah Bartels Handschrift: ,Dankend erhalte« — Albert Bartels.' „Natürlich: In Ordnung! Ich danke auch schön. Wenn Sie wieder mal umziehen Wollen...?" „Nein, nein! Nun wollen wir hierbleiben. Umziehe« ist doch kein Vergnügen!" „Für mich schon, Frau Hoppe!" Seine Gedanken über stürzten sich. Bartels hatte gesagt, Hoppe wollte «rst am Fünfzehnten bezahlen; Bartel« hatte kassiert und lief gleich darauf in einen Buchmachcrladen... „Auf Wieder sehen, Frau Hoppe! Grüßen Sie, bitte, Ihren Herr» Gemahl!" Das nette Dienstmädchen war erstaunt, wie schnell der Herr Schelk an ihr vorveihastete. Beim Umzug hatte er immer gern einen kleinen Scherz gemacht. Sie blickte ihm bedauernd nach, als er die Treppen hinunterstürmte. Di« Hnn^tür knallte zu. Bruno lief zum Buchmacherladen. Als er dessen Tür - öffnete, schlug ihm Tabaksqualm entgegen. ES war «in lanqgestrecktes Lokal, hell erleuchtet von nüchternem weißem Licht. An runden Tischen saßen Menschen» Zei tungen vor sich und Bleistifte in den Händen. „Letztes Rennen Auteuil!" rief der Mann hinter dem Schaller. Albert Battels stand mit den: Rücken zur Tür. Auch er hielt eine Rennzeitung in den Händen; eine Zigarette hing zwischen sc-nen Lippen. Unsinn, ihn zu beschuldigen! dachte Bruno. Warum soll er nicht eine kleine Leidenschaft haben? Viele setzen hier mal eine oder ein paar Mark — es ist ein harmlose« Vergnügen; mal gewinnen, mal verlieren sie... Er sah Plötzlich die Bücher vor sich; sie waren sauber geführt, di« Zahlen wie gestochen. Jetzt loarf Bartels die Zigarette zu Boden und trat sie aus. Er schien sehr nervös zu sein — das änßerts sich in feder Bewegung. Die Zeitung flog ans einen Tisch. E» griff in seine Jacke und holte seine Brieftasche herauSt die Brieftasche, in der die drcihundertfünfzig Mark Ware«, die er soeben kassiert hntte... Langsam ging er zum Schalter, den Kopf noch immer eingezogcn, als last« «kn Druck auf seinen Schultern. Er legte die Brieftasche auf den Tisch. „Zweihundert Mark Sieg auf Mirabelle!" sagt« rr tonlos. Der Kassierer griff nach einem Block, um dl« Wett« zu notieren. Da preßte sich eine fremde, energische Hand auf dl« Brieftasche. „Was machst du deun hier, Albert?" Mit einem Ruck wandte Bartels sich um. „Brimo — du?" Wortlos nahm Bruno die Brieftasche an sich und steckte sie ein. Dann ergriff er Bartels' Arm und zog den Mann mit sich. Der lächelte krampfhaft und versuchte, über dl« Pein lichkeit der Situation hinwegzntäuschen. „Latz doch loStz Bruno! Was willst du denn?" „Rein ins Auto!" herrschte Bruno ihn an. „Wir rede« zu Hause... Du bist Wohl verrückt, ein ganzes gehalt aus ein Pferd zu setzen?" * * Es war schon spät, aber noch tmmer brannte Säht im Büro. Die Möbelträger waren längst gegangen. Ob«l i« ersten Stock wirtschaftete noch die Käthe her««. Ste wuh« alle«; Bruno hatte e» ihr erzählt, und »»» »mM M kelitt Ruh« finden. tüortsetzung solX^