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Turnen, Sport und Spiel »r»bk««pfta» » RSr»t«r^ Da» sportliche Programm für die NS- Kamp spiele während des ReichSparteitage» tn Nürnberg ist jetzt aufgestellt worden. ES umsaßt an den drei Hauptkampftagen vom 9. bl» t1. September eine solche Fülle von sport lichen Großereignissen, daß hier wirklich von Großkampftagen gesprochen werden kann. Den Beginn machen die ersten Uebunaen de» Deutschen Wehrwettkampfes und deS Moder nen Fünfkampfes. Leichtathletik, Boxen und Fechten kommen hinzu. Ebenfalls findet am ersten Tage daS Fußballspiel zwischen Schalk« 04 und dem VfB. Leipzig statt. Auch die Schwimmwettkämpfe beginnen bereits am Donnerstag, 9. September. Am Freitag stehen wieder die Mehrkämpfe, Fechten, Schwimmen, Leichtathletik, Gewichtheben und em Hand ballspiel auf dem Programm. Der Sonn abend bringt dann auf der ganzen Front Ent- scheidungskampfe aller Art, sowie verschiedene Vorführungen, beispielsweise der HI. und der ReichSfuhrerschule der SA Deutsche Erfolge in Parts »eitere Leichtathletik-Siege. Ueberragende Erfolge feierte Deutschland bei den Entscheidungen in der Leichtathletil im Stadion Colombes. Mit einem neuen Studenten-Weltrekord wurden die Kämpf« eingeleitet. Lutz Long, unser Deutscher Mei ster, erreichte im Weitsprung im letzten Sprung 7,68 Meter, nachdem er schon vorher mit 7,53 Meter den Sieg sicher hatte. Der Berliner Grampp kam mit 7L8 Meter aus den dritten Platz, hatte doch Toomsalu-Est- land beim lebten Versuch Grampps Leistung um einen halben Zentimeter Überboten. Un sere Studentinnen holten anschließend gleich zwei Titel. Siegfriede Dempe-Weimar ge wann die 80 Meter Hürden ganz überlegen in U,7 Sekunden vor den Marburgerin West phal, und Gisela Mauermaher-Munchen blieb im Diskuswerfen mit 44,17 Metern vor der Bremerin Hüchting und Nobiling-Berlin ganz klar überlegen. In den übrigen Wett bewerben mußten die Deutschen meistens bis Stärke der Engländer anerkennen. Im Wasserball verloren die Franzosen ge gen die deutsche Mannschaft 3 :1 (1:1). Im Fußball schlug Deutschland die spieltechnisch klar unterlegene, sich aber mit erstaunlichem Einsatz verteidigende Mannschaft Lettlands nur 1:0 (0:0) durch ein Tor von Röll. Loymanns großer Triumph in Kopenhagen. Bei den Radweltmeisterschaften in Kopen hagen hat der deutsche Radsport einen Welt- meistertitel erobert. Im Endkampf der Dauer fahrer standen sich die Deutschen Lohmann und Schön, die Franzosen G- Wambst und Ter- reau sowie der Belgier Meuleman und der Italiener Severgnini gegenüber. Von vorn herein hatten die beiden Deutschen, die Hintere Startplätze erwischt hatten, alle vier Auslän der als vereinigte Gegnerschaft. Trotzdem ge lang es ihnen, sich klar durchzusetzen. Zunächst übernahm Schön die Rolle des Angreifer», indem er die vor ihm liegenden Ausländer zermürbte, während Lohmann im Hinter grund den Erfolg dieser Maßnahmen abwar- tete. Bei der Halste des Nennens lagen die beiden Franzosen vor den Deutschen, denen dann die beiden anderen Ausländer folgten. Im weiteren Verlauf ließen sich Meuleman und Scvergini so weit zurückfallen, daß sie die Deutschen abstoppten und so die Spitzenreiter gegen Schöns Angriffe schützten. Diese Tak tik wurde aber durch den hervorragenden An griff Lohmanns zunichte gemacht, der nach etwa 60 Kilometer erst Wambst und dann Terreau niederkämpfte und sich so die Spitze eroberte, die er bis zum Schluß hielt. Vor übergehend konnte Schön noch den zweiten Platz erobern, aber dann machten sich bei dem durch die vielen Kämpfe zermürbten deutschen Meister Schwächeperioden bemerkbar, so daß er Terreau kurz vor Schluß an sich Vorbei gehen lassen mußte. So gewann Lohmann die Weltmeisterschaft der Dauerfahrer vor Terreau und Schön, während die übrigen drei Ausländer erheblichen Rückstand aufwiesen. Beginn der Polizei-Fünfkampfmeisterschaft. Im neuen Plauener Stadion Haselbrunn Wurden die Deutschen Polizeimeisterschaften im Fünfkampf eröffnet. Auf Str Ehrchitrlbüui sah man den Chef der Ordnungspolizei, Ge neral Daluege, sowie Vertreter der Part«, der Behörden und der italienischen Polizei. Ge neral Daluege wies die 250 Teilnehmer auf die Anforderungen dieses Fünfkampfes hin, der in dieser Form nur bet der Polizei durch geführt werde. Es sei erfreulich, daß diesmal MannschaftSkämpfe «»»getragen würden, und daß sich unter den Teilnehmern Polizisten be- fänden, die fast 50 Jahre alt feien. Sofort nach der Eröffnung begannen die Titelkämpse mit Handgranatenwerfen und Weitsprung, wobei ausgezeichnete Leistungen erzielt wur den. »«et»»» I— Ato. Bernsdorf 1—T». Frankenberg 1. Zum ersten Pflichtspiel tritt die 1. Elf morgen in Chemnitz gegen den Ato. Bernsdorf an. Die neu zusammengestellte Mannschaft wird sich dabei sicher graste Mühe geben, um ihr erstes Auftreten im Chemnitz«: Kreis zu einem Siege zu gestalten. Ob es ihr gelingen wird, hängt natürlich stark davon ab, wie w:it sie imstande ist, mit flotter Ballabgabe bei wei tem Flügelspiel die Hintermannschaft der Chem nitzer in Verwirrung zu bringen. Unsere Hin- ternunmschaft must aber gehörig aufpassen, um jeden vermeidbaren Erfolg des Gegners zu «er- hindern. Leicht ist die Aufgabe auf jeden Fall nicht. Anwurf 16 Uhr in Chemnitz. Spielabteiluug Lichten«« 1 — VT Flöha I. Ms Abschluß einer Veranstaltung des RfL Ortsgruppe Niederlichtenau, treffen beide Mannschaften zum zweiten Punttkampf auf in- ander. Flöha scheint die Krise überwunden zu haben. Dafür ist der hohe Sieg am Sonn tag «in Beweis. Niederlichtenau nmh daher alles aufbieten, einen gleichwertigen Kampf zu liefern. Die letzt« Niederlage wird Ansporn sein, den Anschluß nicht zu verpassen. Die Flügelleute -müssen vielmehr eingesetzt werden, um vorm Tor durchschlagkräftiger zu werden. Spielbeginn: 16 Ahr Platz Niederlichtenau. Mack«»» Merkur 1—Teutonia Chemnitz 1. Für Mor-, gen Sonntag steht dem fpvrtliebenden Publi- Alm anregender Fustballsport bevor. Merkur hat die bestens bekannt« Elf vom Sportver ein Teutonia Chemnitz nach Frankenberg ver pflichtet, um mit der äußerst sympathischen Mannschaft ein Freundschaftstreffen auszurra- gen; ein« letzt« Probe unid ein letztes Schlei fen vor den am 5. September beginnenden Verbandspielen. Di« Gäste sind z. Zt. in sehr guter Verfassung und sollten unserer Merkur elf «inen Sieg streitig machen. Immerhin ist es für die Frankenberger Spieler Aufgabe, einem größeren Gegner zu trotzen und zu zei gen, daß die Elf zu Höherem befähigt ist. Erst der letzte Sonntag gab das beste Zeugnis von Selbstvertrauen und so wurde aus einer bereits hohen Niederlage immerhin noch «in Unentschieden. Die morgigen Gäste Teuto nia Chemnitz sind zu allem befähigt und auch Merkur hat es in sich große Spiele zu lie fern, wenn es fein muß. Deshalb wird es morgen im Hammertal einen großen Fustball kampf zu sehen geben, den sich kein Interessent entgehen lassen sollt«. Der Anstoß ist 3.30 Uhr im Hammertal. Auswärts spielen noch in Chemnitz: Merkur MI—Polizei MI 10.30 Uhr, Merkur BI—Reichsbahn 2 MI 9 Uhr, Merkur 2—Reichsbahn 2 10.30 Uhr, Merkur 3—VfB Chemnitz 4 2 Uhr mit hoffentlich gutem Erfolg. Äunst und Wissenschaft Die Gaukotturwoche in 6achsen Tie Gaukulturwoch«, der im vorigen Jahr bereits ein großer Erfolg beschieden war, wird diesmal — wi« bereits gemeldet — vom 9. Lis 17. Oktober in Sachsen durchgeführt. Fünf Zentren sind wieder bestimmt worden, in denen sich das Hauptprogramm abwickeln wird: Dresden als Mittelpunkt, weiter L«ip- -i» Chemnitz, Plau«n/R«ichenbach und Bautzen/Löbau. Durch die Beteili gung fast aller Gliederungen der Bewegung hat die Gaukulturwoche den Nährboden ge- ftrnden, den sie für ihre Durchführung braucht. Die Gaukulturwvche wird zu einer ständigen Einrichtung werden. Die heimatgemei-ndliche Kulturpfleg« wird das oberste Ziel dieser Ver anstaltung sein. In diesem Jahr« wird eine große Kulturtagung der Gemeinden, die sich mit der Förderung der Kurst beschäftigen wird. durchgeWrt werden. Die Eröffnung der Gaukulturwoche wird am 9. Oktober in Dresden erfolg«». Am 10. Okto ber wird der „Tag der Heimat"' in Bautzen durchgeführt, verbunden mit einer Tagung des „Heimatwerkes Sachsen". Am 11. Oktober folgt der „Tag der Jugend" in Dresden. Für dieses Datum ist eine Gebiets-Kulturtagung der HI vorgesehen. Der 12. Oktober trägt die Bezeich nung „Tag des Rundfunks". Auch er wird mit einer Tagung verbunden sein, und zwar wird in Dresden eine Rundfunkarbeitstagung ab gehalten. Am 13. Oktober findet eine Ar beitstagung der Press« in Dresden statt. D«r 14. Oktober wird als „Tag der Künste" in Leipzig ausgestaltet. Als nächstes folgt am 15. 10. ein „Tag der Volksmusik' in Auer bach dem-am darauffolgenden Tag der „Tag der NSG. Kraft durch Freude" in Chemnitz fol gen unrd. Den Abschluß wird schließlich der „Tag des Handwerks" am 17. Oktober bil den. Darüber hinaus wird vom 13. Oktober ab in Dresden die bereits erwähnt« Kultuttagung der Gemeinden stattfinden. Dr. Richard Strauß erkrankt. Dr. Richard Strauß ist an einer Bronchitis erkrankt und daher nicht in der Lage, anläßlich der Deut schen Kulturwoche in Paris seine Opern »Rosenkavatier" und .Ariadne auf NaxoS" wie vomesehen Persönlich zu dirigieren. An seiner Stelle wird Staatsoperndirektor Pro fessor Clemens Krauß (München) die Auffüh rungen der beiden Straußschen Opern aus der Deutschen Kulturwoche in Karis dirigieren. Tagung der Orthopädischen Gesellschaft in Rostock. Die 32. Tagung der Deutschen Ortho pädischen Gesellschaft (27. bis 29. August) hat außer etwa 400 Fachleuten aus dem An- und Ausland eine große Anzahl Angehöriger und Interessierter nach Rostock geführt, das den Gästen mit Führungen, Ausflugsmbglichkeiten und am Freitagabend mit einem Empfang im Kurhaus Warnemünde aufwartet Zu Beginn der Tagung wurde an den Führer ein Tele gramm gesandt. Lpielplan der Theater iu Chemnitz Central-Theater- Mittwoch, dm 1. September, abends 8 Uhr: In Neuinszenierung: „Der Feldprediger" Ope-i rett« von Carl Millöcker. In der Titelrolle: Kiammersänger Louis Graveure a. East. — Donnerstag, Len 2. September, und folgend« Tage, abends 8 Uhr: „D«r Feldprediger", mit Kammersänger Louis Graveure als Gast. — Sonntag, den 5. September, nachmittags: keine Vorstellung; abends 8 Uhr und folgende Tage: „Der Fieldprediger", mit Kammersänger Louis Graveure als Gast. Rundfunk-Programm Veutschlandsender Sonntag, 29. August. 6.00: Aus Hamburg: Hafenkonzert. — 8.00: Wetterbericht. Anschließend: Zwischenmusik. (Jndnstrieschallplatten.) — 8.20: Im „Noten Ochsen" zu Saffenfeld. — 8.40: Weinbauern im Unstruttal. — 9.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen. — 10.00: Dein Leben ist gebunden an das Leben deines Volkes. Eine Morgenfeier. — 10.45: Friedrich von Flotow. (Jndustrie- schallplatten.) — 11.15: Deutscher Seewetter bericht. — 11.30: Fantasien auf der Welte- Kiuo-Orael. Aus dem „Stella-Palast". Ber- Nn. — 1L00: Au» Bahreüth: MMk zum Mik tag au» der Ludwig-Siebert-Festhalle. Musik- ko»« de« Infanterie-Regiment» 42. — 12.55: Zeitzeichen ber Deutschen Seewarte. — 13.00- Glückwünsche. - 13.10: Aus München: Ge- orge» Boulanger spielt mit seinen Solisten. — 14.00: Die Geschichte vom Pfannekuchen. Ein Kinderfunkspiel nach dem alt«n Volksmärchen von Otto Wollmann. — I4LO: Sport und Un terhaltung. Wir berichten Über: 1. Schluh- kämps« der Radweltmeisterschaften in Kopen hagen, L Schlußkämpse der Stüdentenwelt- melsterschaiten tn Pari». S. Fußball-Länder- spiel Deutschland gegen Estland in Königs berg. Dazwischen: Unterhaltungsmusik. — 19.00: Zwischen Dolomiten und Hohe« Lauern. Osttiroler Volkslieder »nd Volks-, tänze. Es spielen die Mitglieder des Or chesters des Deutschlandsenoers. — 19.50: Deutschland-Sportecho. Funkberichte «nd Sportnachrichten — 20.00: Aus Königsberg: Manöverball in Wuschelntngken. Ein lustiger Abend mit Militärmufik, Soldatenchören und Allotria. — 22.00 Wetter-, Tages- «. Sport nachrichten. — 22.20: Deutschlandecho. — 22.30 bis 0.55: Wir bitten zum Tanzt Es spielen die Kapellen Frederick Hippmann und Egon Kaiser. Dazwischen, von 22.45 bis 23.00: Deutscher Seewetterbericht. Montag, »o. August. 6.30: Fröhliche Morgenmufik. — S.40: Sendepause. — 10.00: Aus Frankfurt: Grund schulfunk: Pechvogel und Gluckskind. Märchen spiel. — 10.30: Sendepause. — 11.30: Sende pause. — 11.40: Uebererzeuguna im An», marsch? Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: Aus Dresden: Musik zum Mittag. Es spielt das Dresdener Funkorchester. — 15.15:' Beliebte Sänger. (Jndustrieschallplattem) — 15.45: Motorschau. — 16.00: Musik am Nach mittag. Wilfried Krüger spielt. In der Pause von 17.00 bis 17.10: Der Sprung d«r Großmutter. Eine lustige Geschichte von Er win W. Zipser. — 18.00: Dichtung und Musik. (Aufnahme.) — 18.20: Von alten Liebeslie dern. — 18.40: Bon der Braunkohle zum Bri kett. — 19.00: Aus Breslau: Der blaue Mon tag. — 20.10: Kammermusik. — 21.00: Deutsch landecho. — 21.15: Der Tag klingt aus mit ,Herbstzeitlosen von Wilhelm Krug. Dazwi schen: Jndnstrieschallplatten. — 22.20: Deutsch landecho. — 22.30 bis 24.00: Tanz und Unter haltung. Fritz Domina und sein Orchester spielen. Rel-sfender Leipzig Sonntag, 29. August: 6.00: Hafenkonzert. — 8.00: Christliche Mor genfeier. — 8.30: Musik auf der Silbermann- Orgel. — 9.00: Das ewige Reich der Deut schen. — 9.45 Uhr: Lachender Sonntag. —' 11.10: Herbert Vetter liest. — 11.30: Kan- late von Bach. — 12.00: Musik am Mittag« — 14.00: Zeit, Wetter, Nachrichten. —14.05: Heitere Ouvertüren. — 14.30: Tiermärchen. — 15.00: Violinmusik. — 15.40: Durch di« Dahlener Heide nach Torgau. — 16.00: Musik zur Unterhaltung. — 18.00: Italienische Mn- stersonaten. — 18.30: Abends im Kaffee. —- 19.30: Deutsche Polizeimeisterschaften. — 19.55: Sondersportfimk. — 20.00: Großes Nbendkonzert. — 22.00: Wetter, Nachrichten, Sport. — 22.20: Fußball LänLerkampf Deutsch- land—Estland. — 22.30: Tanz« Montag, 30. August: 6.00: Morgenruf, Wetter. 6.10: Gym nastik. 6.30: Konzert, dazw. 7.00: Nach richten. — 8.20: Konzert. — 9.55: Wasser- stand. — 11.50: Heute vor ... -Jahren. — 11.55: Wetter. — 12.00: Konzert, dazw. 13.00: Nachrichten. — 14.00: Zeit, Nachrich ten. — 14.15: Nus Lortzings Opern. — 15.20: Modeplauderei. — 15.40: Ein Dorf baut sich ein Schwimmbad. — 16.00: Musik am Nachmittag. — 18.00: Hochstätten nordi scher Kultur. — 18.20: Konzertstunde. — 18.40: Buchwochenbericht. — 19.00: Umschau am Abend. — 19.15: Schöne Stimmen. — 20.00: Nachrichten. — 20.10: Vom Besten das Allerbest« (Leipziger Messe-Sendung). — 22.00: Nachrichten, Wetter, Spott. — 22.20: Prinz Schaumburg zur Lippe sprichst über seine Eindrücke in Brasilien. — 22.30: Nachtmusik. Die WM in Berlin Wieder Alltag in Berlin / Gin nachträgliches Geburtstagsgeschenk Auötlua lns Gebiet der Wissenschaft / Rekorde, die unerwünscht sind Schweren Herzens haben die Berliner von den festlichen Tagen Abschied genommen, au denen sie der reichen Geschichte ihrer Heimat stadt gedenken konnten. Di« Fahnen sind ein gerollt, der letzte Schmuck ist eutferut, die Beute des Stralauer Fischzuges längst ver zehrt, und Berlin zeigt wieder sein Alltags- gcsicht. Der Reichshauptstädtcr hat es natür lich gleich gewußt, daß die hohen Masten der Fahnen in der Feststraße noch von den Olym pischen Spielen stammten, denn solcl^ Dinge werden aufbewahrt. All die Fahnen und Gir landen, die dem 700. Geburtstag der Reichs- l-auptstadt ihr schmuckes Bild gegeben haben, Werden sorgfältig aufgehoben, bis wieder ein Anlaß zu frohen Feiern gegeben ist. Man könnte es auch als ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk an die Berliner ansehcn, daß die Treptower Sterntvarte eine Umge- staltmrg erfahren hat, di« dieses bekannt« Volksbildungsinstitut noch anziehender machen wird. Das mächtige Rohr der 21 Meter lan gen .Himmclskanon«" ragt wieder in den Äbendhimmel hinaus, und die Sternwarte Wird, wenn fi« am 14. September im Treptower Park ihre Pforten wieder öffnet, kaum wiederzuerkenncn sein. Der Saal l ist architektonisch und akustisch neugestaltet wor ben und hat 430 gepolsterte Klappsitze, und ein zweiter, neuer Hörsaal, der hauptsächlich für Schmalfilmvorführmtgen Mr Verfügung ge stellt werden soll, wurde mit 150 Sitzplätzen neu geschaffen. Man sieht hier eine ganz neu artige Projektionsfläche, die nicht aus Leine- Wand, sondern aus Perlen hcrgestcllt ist, die um rund 60 v. H. Licht mehr reflektieren als eine gewöhnliche Leiucwand. Am Vortrags tisch sind außerdem Telephone angebracht, um eine bessere Verbindung zwischen Vortragen dem und Filmvorführer herbcizuführen. Man sieht hier auch einen ganz neuartigen „Schrei ber". Wenn ein Vortragender etwas auf der Karte zeigen will, so braucht er es künftig nur aus dem „Schreiber" zu vermerken, und Lurch Spiegelung wird das Ausgezeichnete so fort auf die Bildwand geworfen. Weiter sind im ganzen Haus« Rundfunkanlagen errichtet und Vorrichtungen getroffen worden, um von bedeutsamen Vorträgen Schallplattenauf- uahmcn anfertigen zu können. Denn künftig soll ein reichhaltiges Schallplattenarchiv an gelegt werden. Die populärwissenschaftlichen Vortrag« in der Treptower Stcruwart« find immer ein besonderer Genuß. Der abgehetzt« Großstädter wird hier in Gebiete eingeführt, die ihn weit vom Alltag ablenken, «nd die Vovträg« «nd Vorsührnngen find meist so an regend, daß sie z« einer schönen FeierabenL- gcstaltung Werde«, zu einem ebenso lehrreichem wie vielgestaltigen Ausflug in das Gebiet dey Wissenschaft. Wenn uns iu diesen Tagen aus der Ge schichte des 700jährigcn Berlin so viele Dinge gezeigt wurden, auf die Berlin mit Recht stolz sein darf, so sollten wir uns in der 6öe- genwart allen Ernstes bemühen, aus den Re kordstatistiken der Reichshauptstadt endlich die Rekordzahlen der Berkehrsunfälle zu streichen. Mit 95 Unfällen täglich zeigt die Kurve der Verkehrsunsälle gegenüber 1936 (85 Unfälle täglich) eine aussteigende Linie. Und das trotz aller Mahnungen aller gesetzlichen und poli zeilichen Maßnahmen! Wenn die Berkehrs vorschriften genauestens beachtet würden, wäre eine solche Steigerung der Unfallziffcrn un möglich, aber noch immer find die Menschen leichtfinnig und glauben, gerade ihuen könnte nichts passieren. Um irgendwo eine Sekunde Zeit zu gewinnen, setzen sie ihr Leben aufs Spiel. Eil« mit Weile, möchte man einem jeden zurufen. Und geht es 99mal gut, beim hundcrtsteu Male wird der Leichtsinn im Ver kehr doch bestraft. Wie wäre es, wenn sich jeder einmal die Aufgabe stellte, Berlin zur verkehrssichersten Großstadt zu machen und so zu zeigen, daß alle Maßnahmen nur daun ihr Ziel erreichen können, wenn jeder bereit ist, diese Maßnahmen durch Selbstdisziplin unL Rücksichtnahme auf die Gemeinschaft zu unter stützen. Wir lieben den gewaltigen Rhythmus iin Strome des Berliner Verkehrs, aber es soll eben ein Rhythmus sein, der Zeugnis ab- logt von einer peinlichen Ordnung in einem nur scheinbaren ChaoS. Also denken wir immer daran und verzichten wir hier aus den zweifelhaften Ruhm von Rekordzahlenl Jörg. Wie viele Farben gibt es? Die Frage, wieviel Farben es gibt ist ohne Sinn, denn im Regenbogen geht eine Farbe unmerklich in die andere über. Richtig ist die Frage, wie viele Farben das menschliche Augs unterscheiden kann, und die Antwort darauf hat soeben Dr. G. B. Welch gegeben. Außer Ler eigentlichen Färbung, für die das Durch schnittsauge im Spektrum 128 Stufen unter scheiden kann, spielt noch die Sättigung der Farbe eine Rolle; schließlich kann dieselbe Farbe verschieden hell sein, und man hat schon 1895 feststellen können, daß das Auge zwischen gerade noch erkennbarer Farbe und blendender Helligkeit 660 Stufen der Brillau- auseinanderzuhalten vermag. Damit errech net man rund 940 000 verschiedene Farbtönen die das menschliche Auge unterscheiden kann. * Da mutz schon einer aus Kanada komm«».. Die Grafschaft Kent ist für zwei Tage durch einen Stier in Angst und Schrecken gehalten Worden. Dieser Stier wurde durch ein Last auto — auf dem Weg zum Markt — au« seiner Ruhe aufgeschrcckt und geriet vollend« in Raserei, als er (angeblich) als Schlußzeichen auf einem Balken, der aus dem Lastwagen lag, ein rotes Tuch erblickte. Die Stimmung schlug so um, daß der Stier plötzlich Amol lies, sein« beiden Führer in die Luft warf und reif für da» Krankenhaus macht«. So ging e» auch noch drei anderen Leuten, die sich an den Stier heranwagtcn. Endlich erschien ein Kuhhüter von einer kanadischen Ranch, der i« Kent gerade in den Ferien war, auf de» Plan. Er macht« rasch ein Lasso — und hatte den rebcllilchen Riesen bald schachmatt gesetzt